Nr. 1040. 1. 1914. Folium officiale Dioecesis Lavantinae. Cerkveni zaukaznik za Lavantinsko škofijo. Kirchliches Verordnungs-Blatt für die Lavanter Diözese. Inhalt. 1. Fasteilhirtenschreiben samt Fastenmandat für das 11114. — 3. Fastenordnung für die k. k. Landwehr, die f. f. Gendarmerie Jahr 1914. — 2. Postni pastirski list in postna postava za loto »nd die Finanzwachc, gültig im Jahre 1914. — 4. Diözesan-Nachrichten. I. Fastenhirten schreiben samt Fastenmandat für das Jahr 1914. EI vii 1t1 * durch Gottes Gnade und Barmherzigkeit Fürstbischof von Lavant, entbietet den hochwürdigen Seelsorgern und allen Ghristgläubigen des Kistums Grust, Segen und alles Gute von Gott dem Unter und dem Sohne und dem Heiligen Geiste! Der Engel Raphael begleite uns auf dem Wege, auf daß wir in Frieden, Keil und Freude wieder heim-kehren mögen! (Vorfprnch zum kirchlichen Reifegebet). Im Kerrn geliebte Gläubige! il warmherzigem Danke gegen den allgütigen Goll und seinen fürsorglichen Stellvertreter auf Erden, Papst Pius denke ich an die glückliche Romreise zu-rück, die ich im Weinmonate des jubiläenreichen Vorjahres ad limina apostolorum oder zu den ^rehrungswürdigen Apostelgräbern unternommen Hobe, und auf der mich die frommen Gebete der geistlichen und weltlichen Diözesanen schützend ^gleitet haben. Für den erflehten Reiseschutz und Vegeti habe ich den lieben Diözesanen am Grabe üer Hl. Apostelfürsten Petrus und Paulus cknigst gedankt und zugleich für ihr irdisches Wohl Unb ihr himmlisches Keil inbrünstig gebetet. Insbesondere habe ich in der Patriarchalbasilika des großen Weltwanderers Et. Paulus Gott den Kerrn um Vermehrung und Kräftigung des alleinseligmachenden katholischen Glaubens, der christlichen Koffnung und Liebe in den Kerzen meiner Bistumskinder angefleht. Das Jahr meiner zehnten Romreise war das Jahr, das uns an die endliche Befreiung unserer heiligen Mutter Kirche aus der Rächt der Katakomben durch das weltgeschichtliche Mailänder Freiheitsedikt vom Frühjahre 313 erinnerte. Es war das denkwürdige Jahr, das uns beständig die Wahrheit ins Gedächtnis rief: Es ist kein Keil als nur im Kreuz zu finden. Für die mannigfachen Anliegen aller meiner Diözesanen, zumal für das geduldige und gottergebene Tragen aller Kreuze und Kreuzlein, habe ich in der Wellhauptstadt mehrmals die heilige Messe zelebriert. Am Sonntage den 26. Oktober des heiligen Jubeljahres überreichte ich bei der mir gnädigst gewährten Privataudienz unserem Keiligen Vater die Liebesgaben der Diözese Lavant — darunter auch die ausgiebige Geldsammlung für die Konstan-lmische Kreuzbasilika nahe der Milvischen Brücke — Opsergaben, die Seine Keiligkeit mit vieler Freude und großem Danke entgegennahm und dafür in seiner väterlichen Liebe allen Lavantinern, dem Welt- und Ordensklerus, den beiden Senti-narien, allen Schulen, allen Frauenklöstern, allen katholischen Vereinen und Genossenschaften und allen übrigen Gläubigen seinen obersthirtlichen Segen erteilte. Kocherfreut über den von mir erstatteten Bericht über die unermüdlich eifrigen Seelsorger und deren treue Schäflein, ermächtigte mich der gemeinsame Kohepriester der Christenheit, den apostolischen Segen anläßlich meines Besuches der Institute, der Anstalten, der Pfarreien zu spenden, In der Kalhedralkirche zum Hl. Johannes Bapt. in Marburg erteilte ich diesen Vatersegen mit vollkommenem Ablaß am 8. Dezember als am Schlußtage des heiligen Jahres 1913. Überdies erhörte der herzensgütige Vater und Kirt der Christenheit alle meine zugunsten der Diözese geäußerten Wünsche und Bitten, wofür wir ihm stets treue, stets gehorsame Kinder bleiben und ihm durch unsere hingebende Liebe Ersah leisten wollen für alle die Leiden und schweren Sorgen, welche die Regierung der Weltkirche Christi in so sturmbewegten Zeiten mit sich bringt und die ihm eine glaubenslose und liebeleere Welt bereitet. Kiezu wird uns für immer die Gewißheit ermutigen, daß wir an dem Nachfolger Petri den Felsengrund haben, den der göttliche Kerr und Keiland selbst festgelegt hat. Gestärkt und gekräftigt durch den Segen des Keiligen Vaters kehrte ich aus der Völkermetropole fröhlich heim und faßte den festen Entschluß, gerade auf Grund des vom weisen Siraziden getanen Spruches: derSegen desVaters befestigt die Käufer der Kinder (Eccli. 3, 11): in meinem diesjährigen Fastenhirtenschreiben zur zeitlichen und ewiglichen Wohlfahrt aller Diözesan-familien über eine vorbildliche Familie des alten Bundes zu handeln. Hin mein frommes Vorhaben zum allseitigen Keile ausführen zu können, bitte ich den himm- lischen Vater um seinen alles vermögenden Segen, indem ich mit dem Patriarchen Jakob vertrauensvoll spreche: Non dimittam te, nisi benedixeris mihi. Ich lasse dich niä)t, bis du mich g e s e g n e t h a st. Und zuversiä)tlich erwarte ich die Erhörung meines Flehens, wie es von Jakob heißt: Et benedixit ei in eodem loco. Und er segnete ihn aus derselben Stelle. (Gen. 32, 26. 29). Zudem sei auf dem Besuche der gemeinten alttestamentlichen Familie unser aller Reisegebet: Der Engel Ra-phael begleite uns auf dem Wege, auf daß wir in Frieden, Keil und Freude wieder heim kehren mögen! Geliebte im Kerrn! öas kostbarste Buch der Bücher, die heilige Schrift, enthält zahlreiche Erzählungen, die wir immer und immer wieder gern hören oder lesen, weil sich in denselben mehr oder weniger unsere eigenen Lebensschicksale widerspiegeln. Wer hört oder liest nicht jederzeit gern die ergreifende Geschichte vom ägyptischen Joseph, von Samuel, von David und Jonathan, von der Esther und Judith, von Job und Jonas, von Judas dem Machabäer? Der Keilige Geist hat die Verfasser der göttlichen Bücher angeregt, darin alles genau zu schildern, damit wir uns daran erbauen, die Güte Gottes preisen, unser Vertrauen auf den Kerrn sehen und auf seinen Wegen wandeln trotz aller Kemmnisse und Kindernisse. Zu den lehrreichsten und erbaulichsten Geschichtsbüchern der heiligen Bibel gehört unwider-sprod)en die wunderschöne Geschichte der beiden Tobias, des alten und des jungen. Dieses bewundernswerte Familienleben ist wohl wie für unsere stürmischen, die ganze gesellschaftliche Ordnung erns bedrohenden Zeiten geschrieben und sollte unablässig betrad)tet und beherzigt werden. Fruchtreichere und zeitgemäßere Lehren und Mahnungen für Familien-väter und -Mütter, für Kinder und Dienstboten, für Reid)e und Arme, für Kerren und Arbeiter, für Gläubiger und Schuldner, für Besitzende und Besitzlose lassen sich kaum wo anders wiederfinden- Dieses göttliche Kausbuch lehrt die Würde und die Keiligkeit der Ehe, die da ist die Grundlage der Familie, der Gesellschaft, des Weltreiches und des Gottesreiches auf Erden. Es warnt aber auch vor deren Mißbrauch, der da ist der Fluch und das Verderben der Menschheit. Darum kommet, liebe Bistumsangehörige, und höret mich, ich will euch Gottesfurcht lehren mittels des goldenen Buches Tobias! Tobias — dieser hebräische Name bedeutet soviel, wie der ßerr ist gut — war als der Sohn T o b i e l s aus dem Stamme N e p h t h a l i in der gleichnamigen Stadt Nephthali in Obergaliläa geboren. Da dem Knaben die lieben Eltern frühzeitig gestorben waren, erzog ihn Debberò, die Mutter seines Vaters, gar gottesfürchtig, wie es der griechische Text unseres Buches andeutet.1 Die ausgezeichnete Großmutter prägte und pflanzte, wie sie es selbst von ihren ehrwürdigen Vorahnen überliefert erhalten hatte, die fromme Lebensart und die treue Gottesfurcht in der Beobachtung des heiligen Gesetzes ihrem Enkel tief und unausrottbar ein. lind Tobias lebte getreu nach den heilsamen Satzungen seines altehrwürdigen Kaufes. Er erfüllte in seiner Jugend gewissenhaft die Gesetzesvorschriften, wie es von ihm das Schriftwort ausdrücklich bezeugt. (Tob. 1, 8). Der trefflich erzogene Tobias beging, obwohl er jünger war als alle im Stamme Nephthali, 1 Valentipus Loch, Vetus Testamentum graece iuxta LXX Interpretes. Ratisbonae, 1886. Pag. 475. Cap. 1. ver. 8. Zum leichteren Verständnis unserer alttestmnentlichen Schrift können folgende Behelfe dienen: Dr. K. Guiderai, Das Buch Tobias übersetzt und erklärt. Münster, 1877. Anton von Scholz, Commentar zum Buche Tobias. 1889. — Dr. Joseph Selbst, Dr. I. Schusters und Dr. Z. B. Kolzammers Kandbuch zur Biblischen Gerichte. I. Band. Freiburg im Breisgau, 1906. — P. Ber n-hurd Schmid 0. S. B., Das Buch Tobias dem katholischen Volke erklärt. München, 1899. — Dr. Kermann ^osef Schmitz, Tobias, ein Vorbild für die Katholiken der Gegenwart. Mainz, 1904. — Dr. Paul Vetter, das Puch Tobias und die Achikar-Sage. (Theologische Quartal-'chrift. Tübingen. 1904. S. 321—364 und 512—539. Jahrg. l9°5. S. 321—370 und 497-546). — Dr. Johan nes Zickel, Die Verwendung des Alten Testamentes in der Predigt. Breslau, 1913. —Dr. A d olfFäh, Die Iüng-wge des Alten Testaments. Einsiedeln, 1913. doch nichts Knabenhaftes in seinen Wandlungen und Unternehmungen — nihil puerile gessit in opere. Als seine Slammesgenossen zu den goldenen Kälbern, die der unglückliche König von Israel I erodo am in Dan und Bethel aufstellen ließ, wunderten und schändlichen Götzendienst trieben, mied der jugendliche Tobias ihre Gesellschaft und pilgerte nach Jerusalem, um im heiligen Tempel den alleinigen Gott Israels anzubeten und zu verherrlichen. (Tob. 1,4-6). Da nach dem Gesetze Mosis alle männlichen Israeliten dreimal im Jahre, und zwar an den drei Kaupl-festen Israels, vor dem Angesichte des Kernt, das ist bei seiner heiligen Wohnung, erscheinen sollten (Exod. 34, 23), so erschien Tobias in Jerusalem am Osterfeste zur dankbaren Erinnerung an die wunderbare Befreiung seiner Vorfahren aus ägyptischer Knechtschaft, am Pfingstfeste zur freudigen Erinnerung an die erhabene Gesetzgebung am Berge Sinai wie auch zum Danke für die gottgesegnete Getreideernte und schließlich am Laubhüttenfeste zur trostvollen Erinnerung an die wunderbare Führung der Israeliten in der arabischen Wüste. (Deut. 16, 16). Nicht genug! Der fromme Tobias brachte auch treu seine Erstlinge und Zehnten dar. (Tob. 1, 6). Dadurch bekundete er seinen inneren Glauben, daß all sein Kab und Gut Golt angehöre und daß er nur der Verwalter seines Besitzes sei. Ja,Tobias erfüllte dies alles so genau und gern, daß er selbst in jedem dritten Jahre den unter den Juden lebenden bekehrten Keiden, die kein Grundeigentum besaßen und von Wohltaten anderer lebten, den Zehnten von allem entrichtete. (Tob. 1, 7). Der mildtätige Nephthalite pflegte einen weiteren Zehnten sogar den Fremdlingen zu spenden, die, weil besitzlos in Israel, auf die Gaben der Liebe angewiesen waren. So wandelte Tobias in den frommen Gesinnungen und handelte nach den edlen Taten seiner Ahnen und Urahnen wie Tobiel, An ati tei, Abu el, Gabael. Er mußte sich so und konnte sich nid)t anders benehmen. Das ist die Macht der heiligen Familienüberlieferung; das ist der hohe Werl eines geistigen Erbes hochsitllicher Tu- genden, namentlich inniger Glaubenstreue, unentwegten Gottvertrauens und opferwilliger Liebe, das sich da von den Vätern her auf die Kinder und Kindeskinder vererbt — ein Erbe, das weit kostbarer als Gold und weit schätzbarer als jedwedes irdische Gut ist. Debbora, die gläubigfromme Großmutter, erzog ihren Tobias so musterhaft durch ihr Gebet, ihr Beispiel und durch ihr Lehren. Was wäre aus dem Waisenknaben ohne die lcitimi) tugendkräftige Debbora geworden? Wohlgesittete Jünglinge tauchen nicht plötzlich auf, nein, sie sind vielmehr die reife Frucht frommer, Jahr um Jahr fortgesetzter Familienübungen. Knaben werden zu tugendsamen Jünglingen und zu heiligen Männern von heiligen Eltern aufgezogen. Merket euch dies, christliche Väter und christliche Mütter! Kaltet hoch und heilig die frommen Traditionen in euren Familien! Kinter-lasset die guten Gebräuche und die heilsamen Gewohnheiten euren Nachkommen! Dann wird euer Kaus fest und lange, lange stehen. Doch, meine Lieben, folgen wir weiter dem sittsamen Tobias in seiner andauernden Vervollkommnung ! Als erMann geworden, bemerkt bedeutsam die heilige Schrift, nahm Tobias zur Frau A n n a aus seinem Stamme. (Tob. 1, 9). Als Mann, also nicht übereilt und überhastet, nicht zu jung und noch zu schwach, wählte Tobias eine Gattin aus seinem Stamme, wie es eben das Gesetz wollte, damit die einzelnen Stämme Israels sich in ihrer Reinheit und Einheit erhielten. Uni) der Kerr segnete ihn dafür, daß er nach Väter Sitte den wichtigen Schritt getan, der zur Ehe führt. Anna, die Anmutige oder Milde, war ihm eine treue und aufopfernde Gehilfin im Frieden und in der Verfolgung. Sie schenkte ihm einen Sohn, den e r n a ch s e i n e m N a m e n T o b i a s nannte und den er lehrte, wie es im Bibelberichte heißt, von Kindheit an, Gott zu f ü r ch t e n u n d v o r j e d e r S ü n d e z u f l i e h e n. (Tob. 1, 9. 10). Wie Tobias selbst erzogen war, gerade so erzog er seinen lieben Sohn, der ihm auch vollends nachgeraten war in der Glaubenstreue und in der Übung guter, verdienstlicher Werke. 0, heilige Väter bilden und ziehen auch heilige Söhne und heilige Töchter heran! Die selige K a-tharina Emmerich ererbte ihre tiefe Religio-! sität und hellleuchtende Tugendhaftigkeit von ihrem glaubensstarken und tugendreichen Vater. Meine Lieben! Wie das Silber im Feuer und das Gold in der Glut des Schmelzofens geprüft wird, so prüft der Kerr die Kerzen durch das Feuer der Trübsal. (Prov. 17, 3). Die Wahrheit dieses Salomonischen Spruches erfuhr auch T o-bias milsamt seiner Frau und seinem Sohne. Die ganze Familie diente standhaft Gott und verehrte ihn treulich. Doch trafen sie harte, harte Prüfungen, aber nur, um sie noch mehr zu Härten und zu läutern, zu vervollkommnen, für himmlische Gnadengaben würdiger und empfänglicher zu machen. Das gottlose Leben des auserlesenen Volkes Israel hatte Gott den Kerrn wiederholt veranlaßt, dasselbe von fremden Fürsten überfallen, besiegen und in leidensvolle Gefangenschaft abführen zu lassen, wo es seinen greulichen Undank und seine schweren Sünden strenge büßen mußte. Freilich wurden da auch fromme Familien fortgeschleppl, die aber dadurch nur Gelegenheit fanden, ihre unwandelbare Treue gegen Gott, ihr unentwegtes Festhalten an seinen Geboten und ihre Standhaftigkeit im Guten zu beweisen. Und so mußte denn auch die ehrsame Familie Tobias in die assyrische Gefangenschaft des israelitischen Volkes wandern, in der sie aber auch unerschütterlich treu blieb ihren heimatlichen und häuslichen Sitten und Gebräuchen. Ganz klar und deutlich besagen dies die Worte des heiligen Berichterstatters:Nach dem Tobias mit seiner Frau und seinem Sohne 3US sammen in die Gefangenschaft in die Stadt Ninive gekommen, und alle von den Speisen der Keiden aßen, bewahrte er s e i n e S e e l e und befleckte s i ch nie mit ihren Speisen. (Tob. 1, 12). In der fernen Keidenstadt Ninive mochten sich die Israeliten durch die mosaischen Speisegesetze nicht mehr ßir gebunden erachtet haben, wohl meinend, wir essen, was eben hier alle essen; auch müssen wir an den Gastmählern der Keiden teilnehmen und können sohin die Speiseverbote nicht beobachten. 2lber Vater Tobias und die Seinen verunreinigten sich nicht mit heidnischen Speisen. So steht der biedere Mann da als hellleuchkendes Vorbild in Beobachtung der verschiedenen Gesehesvorschristen. Er über-trat auch das Abstinenzgebot nicht. Kein Wunder, daß die heilige Schrift von ihm also spricht: Weil Tobias des Kerrn eingedenk war in seinem ganzen Kerzen, verlieh ihm Gott Gnade in den Augen des Königs Salmanassar; und dieser gab ih in die Erlaubnis hinzugehen, wohin er wollte, und ließ ihm die Freiheit zu tun, was er wollte. (Tob. 1,13.14). Tobias hatte sich also durch sein charaktervolles Auftreten die Gunst des Königs erworben. S a l-wa n a s s ar gewann ihn lieb, wählte ihn zu seinem Hoflieferanten und erteilte ihm die besondere Erlaubnis, überall hinzugehen, wohin er nur wollte.' Und diese günstige Gelegenheit benützte der edle Nephthalite gar fleißig zur Vollbringung der guten Werke der leiblichen und geistigen Barmherzigkeit. „Tobias ging zu allen, die in der Gefangenschaft waren und gab ihnen heilsame Ermahnungen. Als er aber nach Vages, einer Stadt der Meder, kam und von dem, womit er vom Könige für seine Verdienste belohnt worden war, zehn Talente besaß und unter der großen Menge seines Volkes den Gabelus, der aus seinem Stamme war, darben sah, gab er ihm gegen ^andschein die erwähnte Summe Silbers." (Tob. 1, 15—17). Wer von uns, Liebwerteste, bewundert nicht die hingebungsvolle Nächstenliebe des barmherzigen Samariters, der mit seinen Mitgefangenen Stammgenossen Leid und Freud teilt, der dem darbenden Mitbruder die hohe Summe von zehn Talenten Silber, das ist ungefähr 12.000 Taler, "ur gegen Schuldschein ohne Zinsensorderung leiht vud borgt? Doch der allweise Gott wollte seinen 1 Nach dem griechischen Texte sagt Tobias von sich: Zai auroù àyopatynjc, und ich war sein (des Königs) Einkäufer. Als solcher durfte er reisen, wohin er wollte, s^wst die Grenzen Assyriens konnte er überschreiten, um Einkäufe für den königlichen Kos zu besorgen. Ljebling auf eine noch höhere Stufe der Vollkommenheit erheben, weshalb er ihn mit vielen und großen Trüb- und Drangsalen heimsuchte. Nach dem Tode Salmanassars nämlich kam sein Sohn Sennacherib zur Regierung, der aber infolge seiner Niederlage in Judäa — wegen seiner Lästerung kam ein Strafgericht unmittelbar von Gott über sein Keer: in einer Nacht erschlug der Engel des Kerrn im Lager der Assyrer 185.000 Mann — die verbannten Israeliten grausam verfolgte und der auch dem alten Tobias sehr feindlich gesinnt war, indem er ihn zu töten und alle seine Güter einzuziehen befahl. Aber der gottes-fiirchtige Nephthalite ließ sich dadurch keineswegs abhallen, seine Liebesdienste den armen verfolgten Mitbrüdern gegenüber fortzusetzen. Der große, warmfühlende Volksmann war ihnen alles: Brotvater, Lehrer, Tröster, Totengräber. „Tobias", so erzählt die heilige Schrift rührend schön, „ging täglich bei seiner Verwandtschaft umher und tröstete sie. Er teilte allen, so viel er konnte, von seinem Vermögen mit. Die Kungernden speiste er, den Nackten gab er Kleider und den Gestorbenen und Ermordeten verschaffte er mit Sorgfalt das Begräbnis." Als der neue König viele von den Söhnen Israels tötete, begrub Tobias deren Leiber. Um dem darob ergrimmten Regenten auszuweichen, floh Tobias mit seiner Frau und seinem Sohne aus Ninive und fand, von allem entblößt, ein Versteck, weil viele ihn liebten und hochverehrten. In diesem großen Unglück war doch die geächtete Familie Tobias weit glücklicher, als die assyrische Königsfamilie, in der sich die Söhne gegen den eigenen Vater empörten. Am 45. Tage nach seiner Rückkehr aus Judäa wurde Senn a-cherib von seinen zwei Söhnen Ad rame lech und Sarazar in seiner Residenzstadt getötet. (Is. 37, 38). Die greulichen Vatermörder entflohen nach Ararat. Dem unglücklichen Valer folgte sein dritter Sohn Asarhaddon auf dem Throne. Und der menschenfreundliche Tobias durfte wieder in sein Kaus zurückkehren, erhielt sein eingezogenes Vermögen zurück und erlangte allenthalben wieder sein früher gehabtes und genossenes Ansehen. (Tob. 1, 18—25). Indes hörlen die schweren Prüfungen und Heimsuchungen des unvergleichlichen Familienvaters nicht auf, nein, sie vermehrten und erhöhten sich noch, um so dessen Verdienste zu erhöhen und zu vermehren. An einem Festtage des Kerrn bereitete der freigebige Tobias für einige seines Stammes, die Gott fürchteten, ein Freudenmahl. AlsIein Sohn von der Einladung der betreffenden Gäste mit der Trauerbotschaft heimgekehrt war, daß ein Israelit erwürgt auf der Straße liege, bewirtete Tobias liebevoll die Eingeladenen-, aber er selbst ließ das Festmahl stehen und kam noch nüchtern zur Leiche, die er heimtrug in ein Nebenhaus, um sie nach Sonnenuntergang vorsichtig zu begraben. Dann erst nahm er sein Mahl in Trauer und Furcht. Als die Sonne untergegangen war, ging er hin und begrub heimlich den Toten. Da machten ihm die Nachbarn Vorwürfe und sagten: Schon wurde in dieser Sache anbesohlen, dich zu töten, und kaum entrannst du dem Mordbefehle und wieder begräbst du die Toten! Tobias fürchtete jedoch Gott mehr als den König, nahm die Leichen der Getöteten, verbarg sie in seinem Kaufe und begrub sie um Mitternacht. Es ereignete sich aber, daß er eines Tages matt und müde vom Begräbnis in sein Kaus zurückgekehrt war, sich an der Wand hinlegte und einschlief, und daß aus einem Schmal-bennefte ihm warmer Kot in die Augen fiel und er in seinem 56. Lebensjahre erblindete. (Tob. 2, 1-12). Das war ein schwer drückendes Unglück für den hochedlen Familienvater. Diese Prüfung ließ aber Gott deswegen über Tobias kommen, auf daß er gleich dem heiligen Job seinen Nachbarn ein Beispiel seiner Geduld geben könnte. Denn da er von seiner Kindheit an immer Gott gefürchtet und seine Gebote beobachtet hatte, ward er nicht ungehalten gegen Gott, daß dasUnglück der Erblindung ihm zugestoßen ist, sondern verharrte unerschütterlich in der Furcht Gottes und dankte Gott alle Tage seines Lebens. (Tob. 2, 12-15). Wahrlich, es erging nun dem blinden Tobias, wie einst dem armen Job. Beide Familienväter litten unschuldig, murrten aber nicht gegen Gott; dankten ihm vielmehr und priesen seinen Namen. Sie wurden ob ihrer Gottseligkeit von jenen geschmäht, die sie hätten trösten sollen. Wie den frommen Job seine Freunde und seine Frau verspotteten, so höhnten auch des gerechten Tobias Freunde seine Lebensweise, indem sie listig fragten: Wo ist deine Koffnung, um derentwillen Du Almosen gabst undBe-gräbnisse besorgte st? Tobias aber verwies es ihnen mit den ewig schönen Worten: Redet doch nichtso!Denn wirsindKinderder Keiligen und erwarten jenes Leben, welchesGott denen geben wird, die in Treue nie von ihm lassen. Auch Anna seine Frau machte ihm herbe Vorwürfe, hämisch rufend: Offenbar istvereiteltdeineKosß nung, und was dein Almosen nützte, ist jetzt an den Tag getreten. (Tob. 2, 22). Teuerste im Kenn! grundehrliche To bielide stand nun auf ?r Köhe seiner Prüfungen, aber auch ans dem Gipfel seiner Bewährung. Er murrte nicht, sondern ertrug geduldig und Gott ganz ergeben jede Unbill und alles Ungemach. Unter Tränen und Seufzern wendete er sich zu Gott, dessen Führungen und Fügungen weise, dessen Gerichte gerecht, dessen Wege Barmherzigkeit und Wahrheit. Die Kohnreden' seiner Verwandten, zumal die unbesonnenen Bemerkungen seiner sonst um die 5a? mille überaus besorgten Gemahlin schmerzten den rechtschaffenen Mann so tief, daß er den Kerru bat, ihn, wenn es sein heiliger Wille wäre, von der Drangsal dieses Lebens zu befreien und ihn in süßer Koffnung des ewigen Lebens sterben Z" lassen. Diese seine Bitte war nicht unerlaubt oder sündhaft; sondern sie war vielmehr gut. da er aus dem Leben zu scheiden wünschte, um nicht mehr beleidigen zu können, sondern nn ihm vereinigt zu werden. Auch Moses bete c in der Betrübnis über den Ungehorsam seines Volkes zu Gott, daß er ihn sterben lassen möge. Und Elias, von der gottlosen Zezabel verfolgt, bat den Kerrn um die Gnade, ihn von der Welt wegzunehmen. Den gleichen Sterbenswunsch finden wir bei vielen anderen Keiligen in schweren Bedrängnissen. Gesteht doch auch selbst der gefeierte Apostel Paulus, daß die Schwere der Drangsale seine Lebenskräfte derart übersteige, daß er des Lebens überdrüssig geworden sei. (II. Cor. 1, 8). So konnte und durfte auch Tobias in seinen vielen Fährnissen und Bedrängnissen nach dem Tode seufzen, da er sich ganz dem Willen Gottes überließ, der da am besten weiß, was dem Menschen zum Keile gereicht und dient. Wohl ein heroisches Beispiel geduldiger Ertragung auch des größten Unglücks gibt Tobias allen Weichlingen unserer Tage, die kein größeres Weh mehr mutig ertragen wollen, sondern sich im vermeintlich unerträglichen Leide gegen alle Verbote Gottes und der Vernunft selbst das Leben nehmen und den schrecklichen Zudastod sierben. 0 Tiefe der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte und wie unerforschlich sind seine Wege! Die anbetungswürdige göttliche Vorsehung weiß die Lebensschicksale der Frommen, auch wenn diese weit entfernt von einander sein mögen, wundersam zu Oerkelten. Eadem die contigit, am gleichen Tage, an dem Tobias in Ninive von seiner Frau gelästert wurde, ward in E k b a t a n a ' des Na-guels Tochter Sara, die Gott zur künftigen Gattin des jungen Tobias bestimmt hatte, von einer der Mägde ihres Vaters beschuldigt, als batte sie, und nicht der böse Geist, die sieben ihr ongetrauten Männer ermordet. Wie nun Tobias 1 So nennt der griechische Text die Stadt. Nach der Vulgata Hecht sie Nages, das aber ein anderes war, Qls jenes, in dein Gabelus des Tobias Schuldner wohnte, ^(ch in einem großen Reiche mehrere Städte denselben Aainen tragen und nur durch Beisähe ihre besondere ^age kennbar wird, kommt noch heute sehr häufig vor. stand dieses Nag es im medischen Gebirge Ekba-*ana und konnte Nages-Ekbatana oder auch nur ^kbatana genannt werden, wie es in der Septuaginta und m guten Handschriften auch wirklich benannt wird. in der ihm zugefügten Verunglimpfung zu Gott im Gebete Zuflucht nahm, so bat aud) Sara bei der entsetzlichen Beschuldigung einer sieben-fachen Gattenmörderin in einem herrlichen Gebete Gott um Befreiung aus der furd)tbaren. unverschuldeten Schmach oder aber um Kinweg-nahme von der Erde. Beide unschuldigen Seelen litten also große Schmach, wurden aber dadurch befähigt, wunderbarer Kilfe und Tröstung teilhaftig zu werden. In ilio tempore, zur selben Zeit, so sdilieht das dritte Kapitel unseres inspirierten Buches, ward das Gebet beider vor der Kerrlichkeit des allerhöchsten Gottes erhört. Und ein Engel des Kerrn, der Hl. Raphael, ward gesandt, um beide zu heilen, deren Gebete zu einer Zeit vor das Angesicht Gottes gebracht worden waren. (Tob. 3, 24.25). So war denn hier St. Raphael, die Keilkraft Gottes, der dienende Geist, ausgesandt zum Dienste um deren willen, die das Keil ererben sollen. Der hart geprüfte Tobias glaubte nun in seiner heiligen Einfalt, Gott werde sein Gebet erhören und ihn von dieser Welt abberufen. Deshalb rief er seinen geliebten Sohn herbei und erteilte ihm goldene, ewig gültige Lehren und Mahnungen, wie die großen Patriarchen beim Kerannahen des Todes ihre Kinder an das Sterbebett riefen, ihnen heilsame Belehrungen gaben und den väterlichen Segen erteilten. Köret nun, meine Lieben, die eindringlichen, gesellschaftliä) hochbedeutsamen Mahnworte des alten Tobias an den jungen Tobias! „Vernimm, mein Sohn", so hebt der sd)wer leidende Vater an, „die Worte meines Mundes und lege sie als Grundfeste in dein Kerz! Wenn Gott meine Seele zu sich genommen hat, be- grabe meinen Leib und erweise Ehre deiner Mutter alle Tage ihres Lebens! Denn du mußt eingedenk sein, weld)e und wie große Gefahren sie um deinetwillen erduldet hat. Wenn aber auch sie die Zeit ihres Lebens vollendet hat, dann begrabe sie neben mir! Alle Tage deines Lebens habe Gott vor Augen und hüte dich, jemals in eine Sünde einzuwilligen und die Gebote des ßerrn unseres Goltes zu vernachlässigen! Von deinem Vermögen gib Almosen und wende dein Angesicht nicht ab von irgend einem Armen; denn so wird es geschehen, daß auch von dir des ßerrn Angesicht sich nicht abwendet." „Wie du nur vermagst, so sei barmherzig! Wenn du viel hast, so gib reichlich! Wenn du wenig hast, so suche auch das wenige gern mitzuteilen! Denn einen guten Lohn sammelst du dir für den Tag der Not, weil das Almosen von jeglicher Sünde und vom Tode befreit und die Seele nicht in Finsternis kommen läßt. Große Zuversicht gewährt vor Gott dem Höchsten das Almosen allen, die es geben." „Küte dich, mein Sohn, vor aller Unreinheit und außer deiner Frau mögest du nie dir einer Sünde bewußt werden! Laß den Stolz niemals in deinem Sinne oder in deiner Rede herrschen; denn von ihm hat alles Verderben seinen Anfang genommen. Wenn jemand für dich etwas gearbeitet hat, so gib ihm sogleich seinen Lohn dafür, und der Lohn deines Arbeiters bleibe ja nicht bei dir! Was du nicht willst, daß von einem anderen dir geschehe, siehe zu, daß du es nie einem anderen tuest!" 0, welch eine große gesellschaftliche Bedeutung haben doch alle diese heilsamen Ermahnungen von dem Gehorsam gegen den Vater, vom Begraben und nicht etwa Verbrennen seines Leibes, von der Ehrfurcht gegen die viel ausstehende Mutter, vom Begraben ihres Leichnams neben ihrem Gatten, von stetem Leben in der Gegenwart Gottes, vom Almosengeben, von der Keuschheit, von der ehelichen Treue, vom Fliehen des Kochmutes, von der ungesäumten Zahlung des verdienten Arbeitslohnes, von der wahren Nächstenliebe! Und gerade dies ist für Tobias eine der höchsten Auszeichnungen, daß der göttliche Lehrmeister seine diesbezüglichen Worte in seinen heiligsten Mund nahm, sich auf diese Stelle zu berufen schien, da er statt der verneinenden die bejahenden Worte sprach: Alles, was ihr wollet, daß euch die Leute tun, das sollet ihr ihnen auch tun. Denn dies ist das Gesetz und die Propheten. (Matth. 7, 12). Diese Worte werden weder im Gesetze noch in den Propheten gelesen, sondern nur hier im Buche Tobias (4, 16). Doch lauschen wir weiter den eindringlichen Mahnungen des todmüden Vaters an seinen hoffnungsvollen Sohn! „Iß dein Brot mit den Lungernden und Dürftigen, und mit deinen Kleidern bedecke die Nackten! Dein Brot und deinen Wein verwende auf das Begräbnis des Gerechten, und iß und trink davon nicht mit den Sündern! Rat hole dir stets bei einem Weisen! Allezeit lobe Gott und bitte ihn, daß er deine Wege leite und daß alle deine Pläne in ihm Bestand haben, durch ihn gelingen. — Auch teile ich dir mit, mein Sohn, daß ich, als du noch ein kleines Kind warft, zehn Talente Silber dem Gabelus in Rages, einer Stadt der Meder, gegeben und seine Handschrift bei mir habe. Und deshalb suche, wie du zu ihm gelangen und von ihm die oben erwähnte Summe Silbers zurückerhalten und seine Verschreibung zurückstellen könnest!" Gar feierlich schloß Tobias seine weihevolle, ergreifende Mahnrede: Noli timere, fili mi, fürchte dich nicht, mein Sohn, wir süh# ren zwar ein armes Leben; aber wir werden viele Güter hä ben, wenn wir Gott fürchten und uns von jederSünde ferne halten und Gutes tun! (Tob. 4, 1—23). So lautet das goldene Testament des alten Tobias an den jungen Tobias. Dieses klassische Kapitel sollte in jeder Familie häufig gelesen, eingehend gewürdigt, beharrlich befolgt werden. Familien, die nach diesem Evangelium, nach diesen Grundsätzen leben, leben sicherlich glücklich und zufrieden. Wird die zurzeit die ganze Web bewegende soziale Frage gelöst werden, wird ßc glücklich gelöst werden nur so, wie sie im goldenen Familienbuche Tobias gelöst wird. Aber lesen wir weiter in diesem Lehrbuche der sozialen Wissenschaft! Auf die väterliche Belehrung sprach Tobias, diese markante Jünglingsgestalt, die einzig richtigen, seinen Charakter glänzend beleuchtenden Worte: Omnia, quaecumqu6 Praecepisti mihi, faciam, pater! Al-[es, was bit mir befohlen hast, werde ich tun, Valer! (Tob. 5, 1). Und unverzüglich begann er mit der Ausführung des allerfchwierig-iten Auftrages, mit der Einholung der ausgeliehenen Geldsumme. In Bangigkeit rüstete er sich zur Reise; denn der Weg war ja weit, zog sich durch unbekannte Gegenden, führte in ein fremdes Kaus, und ein Reiseführer war nicht da. Aber fest auf Gott vertrauend und seinem Vater treu gehorchend, sond Tobias schleunig einen Reisegefährten und sührte ihn hinein zum Vater. Dieser prüfte ihn vorsichtig, ob er ihm seinen Sohn anvertrauen könne, und versprach ihm den verdienten Lohn kiefür, nachdem der Führer ihn beruhigt hatte mit ber Zusage: Wohlbehalten werde ich deinen Sohn hinführen und wohlbehalten ìl)n wieder zurückführen. Zum Abschiede segnete Vater Tobias die beiden Reisenden mit ben wunderherrlichen Worten: Reiset glücklich! ìlnd Gott sei mit euch auf der Reise! tiitb sein Engel begleite euch! (Tob. 5, 20. 21). Mit dem heilbringenden Segen des Vaters beglückt, reiste der Sohn, unerkannterweise vom Gngel Raphael in der Gestalt eines schönen Wanderers geleitet, wohlgemut ab. Mit ihm lief auch das treue Kaushündlein mit. Die erste Nacht blieben sie am fischreichen Flusse Tigris. Als 4°bi(i5 sich darinnen seine bestaubten,müden Füsze ^frischen wollte, schwamm schnell ein gewaltiger ('chch herbei und wollte ihn anfallen. Tobias rief »U ersten Schrecken mit lauter Stimme seinem Reise-beschützet zu : Domine, invadit me! Kerr, er fällt suich an ! And der Angerufene erwiderte : Ergreife chn bei den Kiemen mtb ziehe ihn an dich! Dann u>eide den Fisch aus und lege sein Kerz, seine Galle Ullö seine Leber für dich zurück als heilwirkende Mittel. — Die Begegnung des reisenden Tobias ^ìl dem Fische war eine Fügung der göttlichen Vorsehung, die den Fisch als Mittel gebrauchen Zollte, um ihre Absicht auszuführen. Und das auf-àubewahrende Mittel hatte nicht von Natur die ^gezeichnete Kraft, sondern sollte nur für To-1 o s ein äußerliches Zeichen der geheim wirkenden Kraft Gottes sein. Ahnlicherweise gebrauchte Jesus, um einen Blindgeborenen zu heilen. Speichel mit Staub vermengt, ohne daß dieses Mittel etwas anderes als ein äußeres Zeichen war. Als unsere zwei Pilgrime auf ihrer Weiterreise die Stadt E k b a t a n a erreichten, fragte Tobias seinen Begleiter: Wo willst du, daß wir bleiben? Und dieser entgegnete: Es ist hier ein Mann Namens Ragu et, ein Verwandter aus deinem Stamme, und dieser hat nur eine Tochter, mit Namen Sara. Dir kommt ihr ganzes Vermögen zu, und du mußt sie zur Frau nehmen. Darauf machte Tobias Einwendungen und erzählte, er habe gehört, daß Sara schon sieben Männern vermählt worden sei, die aber alle starben, da sie ein böser Geist getötet habe. Darum fürchte er, es könnte ihm auch so ergehen; und da er das einzige Kind seiner Eltern sei, so würde er ihr Alter vor Gram in das Totenreich bringen. Der weise Reiseführer gab dem bekümmerten Jünglinge nun hierüber Ausschluß, daß nämlich jene sieben Männer die Ehe geschlossen hätten ohne Rücksicht auf Gott nur aus Sinnlichkeit, und über solche habe der böse Geist allerdings Gewalt. Du aber, so schloß der himmlische Berater seinen Unterricht, verharre mit Sara drei Tage im Gebete! Tobias und sein Gefährte wurden von Raguel freundlichst ausgenommen, und alles kam genau so, wie es der kluge Reisegenosse verheißen, und wie es unnachahmlich schön im siebenten und achten Kapitel unseres heiligen Buches dargestellt wird. Aus inständiges Bitten des jungvermählten T o b i a s zog sein dienstfertiger Freund und Führer init vier Knechten R a g u e l s und mit zwei Lasttieren hin nach dem fernen R a g es zum G a b e l u s, dem er seine Verschreibung zurückgab, von ihm das ganze Geld unweigerlich empfing und ihn zur Kochzeit zu kommen bewog. Als der edelgesinnte Gabelus in das Katts Raguels kam und des jungen Tobias ansichtig wurde, küßte er ihn, weinte und rief den Segen Gottes über ihn als den Sohn des besten Vaters, der gerecht ist und Gott fürchtet u n d A l m o s e n spendet. Desgleichen sprach er den Segen über Sara und ihre Eltern. Und als alle Amen gesagt hatten, so schließt höchst lehrreich das neunte Kapitel, setzten sie sich zum Mahle. Aber selbst auch das Kochzeitsmahl hielten sie in der Furcht des Kerrn. (Tob. 9, 12). Meine Lieben, ich weiß, daß ihr beim Anhören der geschilderten Tatsachen schon heilsame Lehren daraus gezogen und gute Entschlüsse und Vorsätze gefaßt habet; aber bevor wir dies eingehender tun, müssen wir noch die bangen Sorgen des Vaters Tobias und der Mutter Anna wegen des langen Ausbleibens ihres teuren Sohnes Tobias in Betracht ziehen. Mit größter Sehnsucht harrten die betagten Eltern der Keimkehr ihres einzigen Kindes. Beide waren ob des langen, bangen Wartens tief betrübt, weinten und klagten gar bitterlich. Doch Tobias, der Mann des Glaubens, blieb standhaft im felsenfesten Kossen auf Gottes Kilfe, betete ständig und tröstete mutig seine sich dem Schmerze allzusehr hingebende Frau. Anna, gebürtig wie ihr Mann im Stamme Nephthali, war treu und redlich, arbeitsam und sehr eifrig besorgt um das Kauswesen. Es fehlte der Nephthalitin aber die tiefgläubige Gesinnung, und sie war deshalb leicht erregbar. Als Tobias durch Wohltun sein Vermögen zumeist an die Armen verteilt hatte und dazu noch erblindet war, da sah sich seine Frau gewissermaßen genötigt, durch Weben den zum Lebensunterhalte nötigen Ertrag zu gewinnen. Als sie nun einmal ein Zie-genböcklein nach Kaus brachte und es Tobias merkte,sprach er: Sehet zu, daß es nicht etwa gestohlen sei! Gebet es seinem Kerrn zurück; denn etwas Gestohlenes dürfen wir weder essen noch berühren. Tobias konnte nicht glauben, daß seine Frau durch Weben das Tierchen verdient, noch weniger, daß sie es gestohlen habe. Aber er befürchtete, derjenige, von dem sie dasselbe erhalten oder gekauft habe, möchte es auf unredliche Weise erworben und deshalb um geringen Preis weggegeben haben. Die besorgte Mahnung des blinden Tobias war keineswegs Ausdruck des Mißtrauens gegen Anna, sondern ein Beweis seiner Rechtschaffenheit, die auch den Schatten einer Ungerechtigkeit fürchtet und gewissenhaft meidet. Statt nun ihren lieben Mann ruhig über den wahren Sachverhalt auf-zuklären, fühlte sie sich durch die gewissenhafte Vorstellung gekränkt und machte ihm Vorwürfe, bemängelte seine Frömmigkeit und Freigebigkeit, gleich als ob er, der Uneigennützige und Selbstlose, das Almosen um zeitlichen Lohnes willen gegeben oder geglaubt habe, daß werktätige Gottes- und Nächstenliebe jederzeit nur irdische Vorteile gewähren müßte. Mit Recht ruft der große Weise von Kippo, St. Augustinus, aus: „Wie blind war doch diese Frau! Wie hell dagegen sah nicht der Geist ihres Mannes? Sie erfreute sich des äußeren Lichtes der Sonne, er dagegen des inneren der Gerechtigkeit. Welches von beiden verdient wohl den Vorzug?“1 Kingegen ist der Mutter Anna Liebe zu ihrem Sohne eine überaus große und zarte gewesen. Lieber als alles Geld und Gut war ihr der Besitz des gutgeratenen Kindes. Dies beweist ihr Benehmen nach seiner Abreise. Nachdem die beiden schönen Jünglinge das Elternhaus verlassen hatten, begann die Mutter zu weinen und ihrem Manne vorzuklagen: „Die Stühe unseres Alters hast du genommen und von uns weggesendet. Wäre doch nie das Geld gewesen, um dessentwillen du ihn fortgesandt hast! Denn unsere Armut genügte uns, da wir den Anblick unseres Sohnes als Reichtum erachteten.“ 6r verwünschte die schmerzgebeugte Mutter in ihrer Liebe zum Sohne das elende Geld und sehnte sich gramerfüllt nach seiner Rückkehr. Erst auf die trostvollen Worte des glaubensstarken Kausvaters, daß den Sohn ein guter Engel Gottes begleite und ihn wohb behalten zurückführen werde, hörte die Mutter aus zu weinen und verstummte im Klagen. Als aber der geliebte Sohn über die feßg^ setzte Zeit ausblieb, da erregte die besorgte Liebe in den Kerzen der ergrauten Eltern neuen &unv mer und Gram. Tobias betrübte sich und seine Frau mit ihm und beide fingen an zu weinen-Aber während der blinde Vater sich bald beruhig und in den Willen Gottes ergab, überließ fw i Sermo in Matth. 18. c. 15. (Cornelius a Commentaria in Tobiam. Parisiis, 1877. Tom. IV. pag-2 die Mutter unstillbarem Schmerze und erneuerte immer wieder ihre Wehklagen um den schon für verloren gehaltenen Sohn. „Heu, heu, mi fili! Ach, ach, mein Sohn! Warum haben wir dich in die Fremde geschickt, du Licht unserer Augen, du Stütze unseres Alters, du Trost unseres Lebens, du Koffnung unserer Nachkommenschaft! In dir allein hatten wir alles zugleich, dich hätten wir nicht von uns fortschicken sollen." In dieser traurigen Lebenslage zeigte sich wieder die ganze Seelengröße und der ganze Heldenmut des alten Tobias. Obwohl selbst tiefbekümmert ob des unvorhergesehenen Ausbleibens des sehnlichst erwarteten Sohnes, beherrschte und bezähmte er seine Traurigkeit und Wehmut, und in seinem festen Vertrauen auf den zuverlässigen Reisebegleiter tröstete und stärkte fr durch frommen Zuspruch auch seine Frau. Doch ck ihrem Mutterschmerze „eilte Anna täglich hinaus, sah sich nach allen Seiten um und ging auf allen Wegen herum, auf denen Hoffnung zu sein schien, daß der Sohn dorther kommen könnte, Hamit sie ihn, wo möglich, von weitem kommen sehe." (Tob. 10, 7). Ja wahrlich, kann denn Gine Mutter ihres Kindes vergessen, haß sie sich nicht erbarmte des Sohnes ihres Schoßes! (Is. 49, 15). Inzwischen aber vergaß der brave Sohn nü3)f seiner liebenden und geliebten Eltern. Mit gleicher Liebe und Bekümmernis erwiderte er ìhre Liebe und Sorge. Obwohl Raguel seinen Svchfermann noch zu längerem Verbleiben zu bewegen versuchte, drang doch dieser auf seine unaufschiebbare Abreise mit der Begründung voll Endlichen Mitgefühls: Ich weiß, daß mein a ter und meine Mutter schon die Tage wählen, und ihr Kerz sich ängstigt. Im Einblick auf diese rührende Kindesliebe zu den beehrten Eltern übergab Raguel seinem Schwiegersöhne Sara und die Kälfte seines ganzen Ver-jugens und entließ ihn und sein Mitgefolge in Freude mit dem verheißungsvollen Segenswunsche: ^er heilige Engel des Kerrn sei mit eUch auf der Reise und geleite euch Wohlbehalten! Möget ihr alles wohl e* euren Eltern finden, und mögen meine Augen eure Kinder schauen, bevor ich sterbe! Dann umarmten die Eltern ihre Tochter und küßten sie und ließen sie ziehen, indem sie ihr noch goldene Lehren für ihren Beruf als Kausfrau mitgaben. (Tob. 10, 11 — 13). Diese wichtigen Weisungen wollen wir später näher betrachten, dieweil wir jetzt die Abreisenden von Ekbatana nach Ninive begleiten müssen. Als T o b i a s nach elf Tagereisen mit seiner großen Karawane auf halbem Wege gegen Ninive war, da hielt es ihn nicht mehr zurück. Auf Anraten seines einsichtsvollen Reiseführers verließ Tobias sein zahlreiches Gefolge und zog mit seinem treuen Begleiter — ihnen zur Seite lief das Kündchen — voraus, der ihm auf dem Wege noch höchst weise Lehren erteilte, wie er nämlich beim Eintreten ins Vaterhaus vorerst Gott den Kerrn anbeten, ihm danken, sodann zum Vater treten, ihn küssen und sogleich mit der Galle des Fisches feine Augen bestreichen solle. Tobias beschleunigte die Rückreise. Seine Mutter aber setzte sich täglich an den Weg auf der Spitze eines Kügels, von wo sie in die Ferne schauen konnte. Und als sie von diesem Orte nach seiner Ankunft ausspähte, da endlich bemerkte sie in der Ferne zwei Gestalten und erkannte alsbald ihren daherkommenden Sohn — wie könnte sich auch ein Mutterauge täuschen? Sie lief ins Kaus und rief zu ihrem Manne: Siehe, dein Sohn kommt! Und schon sprang das treue Kündlein herbei und bestätigte die freudige Einkunft des schwer erwarteten Kindes. Da duldete es auch den blinden alten Tobias nicht mehr im Kaufe. Er läßt sich von einem Dienstjungen dem heimkehrenden Sohne entgegenführen. Er umarmte ihn und küßte ihn zugleich mit der Mutter, und beide singen an vor Freude zu weinen. Welches Wiedersehen! Wer schildert die seligen Gefühle der Eltern und des Kindes? Das läßt sich besser fühlen als sagen und besingen. Wiedersehen ein süßes Wort, wie Abschied ein bitterer Name! Aber Wiedersehen? Der Vater ist ja blind. Doch bald soll er die Sonne und den Sohn wieder sehen. Der junge Tobias strich mit der Fischgalle über die Augen des Vaters, und das Käulchen vor den- selben löste sich. Und der sechzigjährige Tobias erhielt das Augenlicht wieder und begann Gottes Güte und Allmacht zu preisen: Ich lobpreise dich, Kerr, Gott Israels, weil du mich gezüchtigt tt n t> wieder geheilt hast! Und siehe, ich sehe meinen Sohn Tobias! (Tob. 11, 17). Gewiß! Natürlicher und schöner als hier hätte kein Dichter des Altertums noch der Neuzeit die Familienszene des Wiedersehens nach langer Trennung schildern können. Sieben Tage nach erfolgter Ankunft des jüngeren Tobias traf auch seine Frau Sara ein mitsamt ihrem Gefolge, ihrem Keiratsgute und dem Gelde des getreuen G a b e l u s. Welche überreichliche Bescherung! Der Vater erhielt die dargeliehene Geldsumme voll und ganz zurück. Sein Sohn führte eine tugendsame Kausfrau heim und mit ihr erwarb er eine gar reiche Mitgift. Führwahr! Der Kerr macht arm und reich, wie er erniedrigt und erhöht. (I. Regg. 2, 7). Nicht wahr, meine Teuersten, groß, ja übergroß waren die Guttaten, die der unerkannte Reiseführer der ganzen Familie Tobias erwiesen hatte! Je größer aber die Wohltaten, desto größer soll auch die Dankbarkeit sein. Ein solcher Dankbarkeitssinn herrschte in der gesegneten Familie des älteren und des jüngeren Tobias. Was können w i r d i e s e in h e i l i g e n M a n n e geben, der mit dir gekommen ist (Tob. 12, 1), fragte der überglückliche Vater seinen noch glücklicheren Sohn? Dieser war aber ebenso ratlos. Schließlich sprach er gar zart und lieb zu seinem Vater: Mein Vater, ich bitte dich, ersuche ihn, vielleicht daß er sich würdigt, die Kälfte von allem, was wir mitgebracht haben, für sich zu nehmen! Und sie riefen den ansehnlichen Jüngling, splendidum iuvenem, und begannen ihn zu bitten, er wolle doä) die Hälfte von allem Mit-gebrad)ten annehmen. Da forderte er sie auf, Gott zu loben, sich mit Gebet, gasten und Almosen unvergängliche Schätze aufzuhäufen. Darauf offenbarte er sich als Kimmelsboten mit den Worten: Ich bin der Engel Raphael, einer von den sieben, die vor dem 5errn stehen. Als sie dies hörten, erschraken sie und sielen zitternd zur Erde auf ihr Angesicht. Der Engel aber sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! Fürchtet euch nicht! Denn da ich bei euch war, war ich es nach dem Willen Gottes; ihn preiset und ihm singet Lob! Ich schien zwar mit euch zu essen und zu trinken, aber ich genieße unsichtbare Speise und einen Trank, der von den Menschen nid)t gesehen werden kann. Es ist nun Zeit, daß ich zu dem zn-rückkehre, der mid) gesandt hat. Ihr aber preiset Gott und erzählet alle seine Wunderwerke! Und nachdem er dies gesproä)en hatte, ward er ihren Augen entrückt, und sie konnten ihn hinfort nid)t mehr sehen. Da sielen sie nieder und drei Stunden lang aus ihr Angesicht hingestreckt priesen sie Gott, und aufstehend verkündeten sie alle seine Wundertaten." (Tob. 12, 15—22). Der ältere Tobias stimmte sein wunderbares Lob- und Danklied an, in welchem er Gottes Größe und Majestät verherrliä)t und die Weisheit seiner Heimsuchungen rühmt und preist. Der Gottesmann fordert die Kinder Israels zu gleichem Preisgesange auf, die Sünder zur Bekehrung, die Auserwählten zur Ausdauer und sagt den Wiederaufbau des inzwisä)en nod) 3U zerstörenden irdischen Jerusalem und sein Ansehen unter den Fürsten und Völkern der Erde voraus, wie nicht minder den Triumph des geistigen, das ist der Kirche, und die Glorie und den Glanz des himmlischen Jerusalem. „Die Tore dieses Jerusalem werden aus Saphir und Smaragd gebaut werden, und aus kostbaren Steinen der ganze Umkreis seiner Mauern. Mit glänzenden und reinen Steinen werden alle seine Straßen gepflastert sein, und auf seinen Gassen wird man Alleluja singen. Gepriesen sei der Kerr, der es erhöht hat, und seine Kerrschast währe von Ewigkeit zu Ewigkeit!" (Tob. 13, 1—23). Dieser gottbegeisterte alttestamentliche Seher lebte nach Erhalt des Augenlichtes noch 42 IabrC und erreichte das Atter von 102 Jahren. Bor seinem Lebensende prophezeite er den Untergang des stolzen Ninive und riet den Seinen, &lC sittenlose Stadt nach seinem und seiner Gattin Anna Tode eiligst zu verlassen. Zn der weihevollen Stunde seines Kinscheidens rief er zu sich seinen vielgeliebten Sohn und dessen sieben Söhne oder seine Enkel und sprach feierlich zu ihnen: „Köret, meine Kinder, auf euren Vater! Dienet dem Kerrn in der Wahrheit und suchet zu tun, was ihm wohlgefällig ist! Und euren Kindern befehlet, daß sie Gerechtigkeit üben und Alinoseli geben, daß sie Gottes eingedenk seien und ihn zu aller Zeit preisen in Wahrheit und aus allen ihren Kräften!" Der innigst geliebte Vater wurde gar ehrenvoll in Ninive bestattet und neben ihm nachher in einem Grabe die teure Mutter. Sodann zog ihr folgsamer Sohn mit seiner Frau und seinen Kindern und Kindeskindern hinweg aus Ninive und kehrte zu seinen Schwiegereltern nach EK-bata n a zurück, wo er sie wohlbehalten im guten Alter fand, für sie pietätsvollst sorgte und ihnen im Tod die Augen schloß. Der liebevolle Schwiegersohn erhielt die ganze Erbschaft des Kaufes R cigli el und er sah seine Kindeskinder bis in das fünfte Geschlecht. Und nachdem er 99Jahre in der Furcht des Kerrn vollendet hatte, begruben sie ihn in Frieden. „Und seine Verwandtschaft und sein ganzes Geschlecht", so schließt das letzte Kapitel unseres herrlichen Familienbuches, „verharrte in einem guten Leben und heiligen Wandel, so daß sie sowohl Gott als auch den Menschen und allen Bewohnern des Landes wohlgefällig waren." (Tob. 14, 17). Geliebteste im Kerrn! ^Mer von euch ist nicht ergriffen und nicht er-ÌSS baut von der höchst lehrreichen und anziehenden Geschichte der gottesfürchtigen Familie Tobias? Dieses heilige, von den ältesten Kirchenvätern für ein göttliches gehaltene und von den untrüglichen Konzilien von Florenz, Trient und im Vatikan unter die inspirierten Bücher gezählte Buch zeigt an den Lebensschicksalen dieser gottgefälligen, gesetzestreuen israelitischen Familie, daß ein Leben des Glaubens, des Gottvertrauens und der werktätigen Liebe sich immerdar des göttlichen Segens und Schuhes erfreut. Es bietet uns ein ansprechendes Bild gläubigfrommen Familienlebens dar, in dem nur heilige und darum stets heilbringende Grundsätze maßgebend waren. Der alte Tobias ist ein helleuchtendes Vorbild für die christkatholischen Männer der Gegenwart. Tobias bewahrte und betätigte den allein wahren Glauben an den lebendigen Gott inmitten ungläubiger Zeitgenossen. Noch in der Keimat weilend und wohnend, pilgerte er nicht zu den goldenen Kälbern auf Samarias Anhöhen, sondern waltete nach Jerusalem zu den Kauptfesten des Kerrn. Er zahlte getreu seine Abgaben und spendete willfährig den Zehnten sogar den Fremden, die, weil besitzlos in Israel, auf Liebesgaben angewiesen waren. Mann geworden, nahm er bedächtig und besonnen aus seinem Stamme Anna zur Frau, die ihm einen Sohn schenkte, dem er seinen tiefsinnigen Eigennamen gab. Das ganze Geschlecht hatte bedeutungsvolle Namen, wie Tobiel und Tobias, Ananiel und Aduel, Gabael und Naguel, Debbora, Anna und Sara. Za, die Eltern sollen ihren Kindern in der Taufe Namen von Keiligen geben lassen, durch deren Beispiel sie zum heiligen Leben angeeifert und durch deren Fürsprache sie unterstützt werden; nicht aber sollen sie anstößige, fabelhafte oder Namen von eitlen Göttern und heidnischen Personen erhalten, von denen sie kein gutes Lebensbeispiel nehmen und keinen Beistand gewärtigen können. — Die fromme Lebensart und treue Gottesfurcht in der Erfüllung des Gesetzes pflanzte der besorgte Kausvater auch seiner Frau und seinem Sohne ein. Wie er selbst im guten Geiste seiner Vorahnen wandelte, nach dem mußte sich sein ganzes Kaus richten und daran sich unentwegt halten. Sein Gebet, seine Lebensart, sein Wallen und Wirken wurden zu Familien-Übungen. Seinen Sohn erzog er ganz in der altehrwürdigen Familienüberlieferung. Er lehrte ihn, wie die heilige Schrift sagt, von Kindheit a n, G o t t z u s ü r ch t e n u n d v o r j e d e r S ü n d e zu fliehen. Quem ab infantia timere Deum docuit et abstinere ab omni peccato. (Tob. 1, IO). — Das gottgefällige Familienleben setzte Tobias mit den Seinen auch in der assyrischen Gefangenschaft anhaltend fort. In dem fernen heidnischen Ninive bewahrte er seine Seele unversehrt und verunreinigte sie nicht im Genüsse verbotener Speisen. Getreu beobachtete er die Feier der Feste, opferte die Erstlinge und den Zehnten, hielt genau die Ehevorschriften, übertrat das Abstinenzgebot nicht. Christliche Männer, Väter und Kauswirte! Ahmet emsig nach und befolget dieses leuchtende Beispiel und Muster in Beobachtung der Gebote, die der Kerr auf Sinai unter Donner und Blitz gegeben und die Lebensgesetze für alle Menschen sind. Sie sind unabänderlich, weil unentbehrlich. Sie gelten, infolange Menschen auf Erden leben werden. An ihnen kann und darf nichts geändert werden, auch nicht ein Strichlein. Der göttliche Kerr und Keiland hat diese Gesetze nicht aufgehoben, er hat sie vervollkommnet, vollendet, vergeistigt. Er erfüllte sie durch vollkommenere Beobachtung, bessere Erklärung und Gewährung der notwendigen Gnaden. Glaubet nicht, rief er öffentlich aus, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die 'Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, sie aufzuheben, sondern zu erfüllen. Wahrlich, ich sage euch: Bis Kimmel und Erde vergehen, wird nicht ein Strichlein oder ein Punkt vom Gesetze vergehen, bis alles geschieht. (Matth. 5, 17. 18). Alle zehn Gebote binden uns — wie die drei ersten: du sollst allein an einen Gott glauben, seinen Namen nicht eitel nennen und den Feiertag halten, so auch die sieben letzten: du sollst Vater und Mutter ehren, sollst nicht töten, nicht Unkeuschheit treiben, nicht stehlen, kein falsches Zeugnis ablegen, weder des Nächsten Kausfrau noch dessen Gut begehren. —'.Wirchaben’aucH drei Kauptfeste: Weihnachten, Ostern und Pfingsten. Wir haben zwar nicht mehr Lämmer zu opfern,'[aber wir haben dem heiligen Meßopfer beizuwohnen, in dem das Lamm Gottes geopfert wird. Wir haben nicht mehr Lustrationen oder rituelle Reinigungen, die zwar die Israeliten an die Sünde erinnerten, dieselbe aber an und für sich in ihnen nicht tilgen konnten; dagegen haben wir Sakramente, die uns, gültig und würdig empfangen, von der Sünde befreien und uns die Keilsgnaden vermitteln. Wir haben auch Weihungen und Segnungen, dieSakramenta-lien, durch die auch die Natur an den Gnaden der Erlösung Anteil nimmt und erhält. Wir haben zwar nicht mehr Erstlinge und den Zehnten zu opfern, aber die heilige Liebe bringt freiwillig ihre Gabe zum Altar, um das Kaus des Kerrn zu schmücken und seine Diener zu erhalten. Wir haben zwar nicht mehr die strengen Speisegesehe, aber wir haben, freilich schon recht milde und leichte Fasten- und Abstinenzgebote. Wir haben zwar nicht mehr die eingehenden mosaischen Vorschriften für die heilige Ehe, aber wir haben weise Ehegesetze zum Keile der Familie. Alle Gebote nun, seien sie von Gott unmittelbar oder mittelbar, das ist in seinem Aufträge von der Kirche erlassen, sind heilig zu halten. Don allen gilt des göttlichen Gesetzgebers Wort, gesprochen zum reichen Jünglinge, der ihn befragte: Guter Meister, was soll ich tun, damit ich das ewige Leben erlange: Willst du zum Leben eingehen, so halte die Gebote! (Matth. 19, 17). Betätiget also, christliche Kausväter und Kausherren, euren christkatholichen Glauben durch sorgfältige Beobachtung der Gebote Gottes und der Kirche! Ohne redliche Kaltung der heiligen Gebote und ohne Erfüllung der kirchlichen Vorschriften könnet ihr den beseligenden Glauben nicht bewahren. Was man nicht übt, das verlernt man. Der Glaube ohne Leben, ohne Werke verliert seine Kraft, wie der Leib ohne die Seele sein Leben einbüßt. Keiliget also die Sonn- und Feiertage, empfanget die heiligen Sakramente, haltet die Fastengebote! Katholische Männer, erscheinet nach dem Kerzenswunsche des Keiligen Vaters pius X. am Tische des Kerrn! Die heilige Kommunion ist in bevorzugter Weise Sache der Männer, weil gerade die Männer die Ehrenwache des eucharistischen Gottkönigs sein sollen. Oder nicht? Waren es nicht Männer, die zuerst ge-würdigt wurden, den Leib des Kerrn zu empfangen? Und war es nicht ein Mann, der am Keilandsherzen im Abendmahlssaale ruhte? Und sind es nicht bloß Männer, die die geheimnisvolle Gewalt haben, das Lebensbrot auf dem Altare zu bereiten? Welche Ehrenvorrechte! Kittet sie! Seid Tobiase in euren Familien, und diese werden dann sein Familien mit Gott und nicht ohne Gott, mit Religion und Tugend und nicht religionslos und tugendlos, mit Arbeitsamkeit und Fleih und nicht arbeitsscheu und träge! Ihr lieben Kausväter müsset für die Erhaltung des katholischen Glaubens und der christlichen Zucht in euren Familien sorgen. Ihr müsset alles vom Kaufe fern hatten, was diese zerstört und untergräbt. Die Totengräber der Familie, die Zerstörer ihrer physischen, sittlichen und wirtschaftlichen Kraft sind Irreligiosität, Genußsucht und Unsittlichkeit. Was also diese hegt und pflegt, ist zu beseitigen wie die Koffart, die Unmähigkeit, die Trunksucht, diese schrecklichste Feindin der Menschheit, die Unanständigkeit in Kleidung und im Betragen, die schlechte Gesellschaft, die schlechte Lektüre. Und diese letzte ist heutzutage noch ein besonders gefährlicher Schädling der christlichen Familien. Sorget also für gute Kauslesungen! Vater Tobias war ein eifriger Leser der heiligen Schrift, stärkte und tröstete sich und die Seinen bei gegebenem Anlasse durch das geschriebene Wort Gottes. So gedachte er nach der Bergung des auf der Straße aufgelesenen Leichnams bei seinem Trauermahle der Worte des Propheten Amos: Sure Festtage werden in Klagen und Trauer verwandelt werden. (Amos 8, 10). übrigens sind seine innigen Gebete und Andachten, wie alle seine ergreifenden Mahnreden und familiären Lehren ganz durchweht von Aussprüchen der heiligen Schrift. — Christliche Kausväter, sorget dafür, daß z. B. das ausgezeichnete „Unterrichts- und Erbauungsbuch" des berühmten ^rbensmannes ?. Leonhard Goffine, oder *in anderes katholisches Evangelien- und Erbauungsbuch wie auch des gottseligen Thomas von Kempen „Nachfolge Christi" und ein „Keiligen-teben" in eurer Familie aufliegen? Sorget ebenso 1 Für Familien sind nachstehende Hausbücher sehr empfehlenswert: I. Huschens, Katholisches Evangelien- für katholische Presse; glaubensfeindliche und sittenverderbliche Schriften aber lasset nicht zu, begünstigt und leset sie selbst nicht und lasset sie nicht von den Eurigen lesen! Der verehrungs- und nachahmenswürdige Vater Tobias war auch ein echter und rechter Patriot. Er blieb in seinem Lande bis zur gewaltsamen Entführung in die Fremde. Er arbeitete für sein Keimatland, achtete dessen Gesetze und löbliche Sitten, gab seinen Bewohnern ein gutes Beispiel, liebte sie, betete und opferte für sie. Diese seine Keimatsliebe betätigte er auch in der Verbannung, da er seine Stammesbrüder in Not und Elend heimsuchte, sie tröstete, lehrte, unterstützte, ihnen die Keimkehr in das geliebte gelobte Land Palästina vorherverkündete. — Desgleichen sollen die Familienväter die Ihrigen den wahren Patriotismus lehren, den Patriotismus nämlich, der sich da in der Liebe zur Mutter Kirche, in der Liebe zur Keimat, in der Liebe zum glorreichen Vaterland äußert. Von christlichem Patriotismus erfüllte und geführte Familien sind die festesten und Erbauungsbuch. Volkstümliche Erklärung der Sonntags-, Festtags- und einer größeren Anzahl anderer Evangelien des katholischen Kirchenjahres mit angeschlossenen Betrachtungen. Mit zahlreichen Bildern. Einsiedeln, 1910. Gr. 4°. S. 669. — Dr. Ad. Fäh, Gelobt sei Jesus Christus ! Bilder aus dem Leben unseres Heilandes und seiner lieben Heiligen. Mit zahlreichen Abbildungen. Basel. Gr. 8°. S. 118. — Dr. Fitzen in Schweiler, Wege zu Gott. Eine geistige Schatzkammer für den Hausgebrauch in der katholischen Familie. Berlin. Gr. 4°. S. 568+VI. — Ad. Aeiners, Das heilige Meßopfer in seinen Geheimnissen und Wundern. Ein Ozean von Gnaden- und Segensfrüchten für Lebende und Abgestorbene. Wien, 1904. Gr. 4°. 6. 530. — Idem, Das heilige Meßopfer. Der unerschöpfliche Gnadenborn der Kirche. Luxemburg, 1911. Zweiter Band. Gr. 4°. Seiten I. Teil: 192, II. Teil: 176 und III. Teil: 120. — Anton Steeger, Das goldene Herz Zesu-Buch. Herz Jesu-Glaube, Herz Iesu-Hoffnung, Herz Iesu-Liebe dem katholischen Volke dargestellt. Mit 28 Kunstbeilagen und Textillustrationen. Donauwörth, 1909. Gr. 4". S. 523. — Idem, Die heiligen Sakramente der katholischen Kirche, sieben Gnadenquellen für die katholische Familie. Illustriertes Hausbuch. Stuttgart. Gr. 4°. S. 1004. — Idem, Heiligenleben für das deutsche Haus. Reich illustriert. Stuttgart, 1912. Gr. 4°. S. 649. Stützen und Tragsäulen der Kirche, der Gemeinde, des Landes, der Monarchie. — Noch ein letztes, mächtig wirkendes Mitlel, womit Tobias seine Familie in allen Wechselfällen glücklich erhielt und sie rühmlich erhob, muß ich anführen: es war das Gebet. Ja, wenn der Vater betet, dann regiert er das Haus. Wenn der Vater betet, dann schützt er das Haus. Wenn der Vater betet, dann segnet er das Haus. Wenn der Vater betet, dann beglückt und bereichert er das Haus. Christliche Hausväter, betet und betet beharrlich für euch und die Eurigen! Liebet und ehret eure eigenen Schutzengel, verehret und rufet um Hilfe an auch die Schutzengel eurer Gattinnen, Kinder und aller Hausgenossen ! Aber damit der volle Erfolg in der Erziehung der Familie erzielt werde, müssen die Väter von den Müttern in der guten und gerechten Leitung des Hauses unterstützt werden. Aus Familien, in denen zwischen Vater und Mutter hinsichtlich des Glaubenslebens Eintracht herrscht, gehen tugendhafte Kinder hervor, die dann wahre Zierden der Kirche und des Staates sind. Anna, die Gattin des älteren Tobias, war eine gar häusliche, um ihren Mann und ihren Sohn unablässig besorgte Frau. Die Nephthalitin besah Familiensinn. Zn der großen Not erwarb sie allein den nötigen Lebensunterhalt für die Familie. Der brave Sohn war ihr lieber und teurer, als weltliche Schätze, als Geld und Gut. Fürwahr, das kostbarste Kleinod der Familie sind wohlgeratene Kinder. Christliche Hausmütter, ahmet des alten Tobias Großmutter, die gottinnige Debbora, und dessen Frau, die tätige Anna, eifrig nach in der Erziehung und Heranbildung der euch von Gott geschenkten Kinder! Seid ganze Frauen und unterstützet zur Wohlfahrt der Familie eure Männer auch in der Fernhaltung der schlechten Presse vom Hause! Auch ihr seid verantwortlich für Zeitschriften. Es ist ja eure Pflicht, für die Kinder und für die Hausleute ein wachsames Auge zu haben und deshalb dafür zu sorgen, daß die geistige Nahrung, die ins Haus geliefert wird, eine gute und gesunde, nicht aber eine schlechte und schädliche sei. — Am erfolgreichsten aber werdet ihr das Familienglück sichern durch eifriges Gebet für eure Gatten, Kinder und Hausleute. Das Gebet der Mutter festigt die Häuser der Kinder. Wendel euch oft und oft an eure und der Eurigen Schutzengel um Schirm und Haushort!1 Ihr katholischen Jünglinge habet ein ver-ehrungs- und nachahmungswürdiges Beispiel an dem jungen Tobias. Dieser nahm alle Lehren und Mahnungen seines alten Vaters freudigst entgegen und versprach ihm feierlich, sie alle getreu beobachten zu wollen. Der greise Vater beauftragte ihn, das große Darlehen von Raguel heimzubringen, und der gehorsame Sohn suchte und fand bald einen schmucken Jüngling als treuen Begleiter auf der beschwerlichen Reise nach der ferngelegenen Stadt Ra ges. Und dieser glänzende Jüngling war ein Himmelsbote, den aber Tobias nicht erkannte. Wie der göttliche Heiland nach seiner Auferstehung den Jüngern auf dem Wege nach Emaus als ein Wanderer erschien, die Augen der Jünger aber gehalten waren, daß sie ihn nicht erkannten; ähnlich waren auch die Augen des alten und jungen Tobias gehalten, daß sie den Erzengel Raphael nicht erkannten. Auel) ihr, geliebte Jünglinge, habet eine Schuld heimzubringen ins himmlische Vaterhaus. Es sind die Talente und Gaben, die Kräfte und Fähigkeiten, die euch der allweise Gott beschieden hat. Diese müsset ihr wecken und ausbilden, fördern und gebrauchen. Das ist eure Schuldigkeit. Aber auch euch steht ein himmlischer Gefährte zur Seite: der hl. Schutzengel, der wegen seiner Einsicht in die Geheimnisse Gottes gar gut den Weg kennt, den ihr wandeln müsset, um in das himmlische Heim zu gelangen. Er kann euch durch i Uber die Engel als Diener Goltes und als Beschützer der Menschen, die sie beschirmen und verteidigen, für die sie sürbitlen und deren Gebete und gute Werke sie vor den Thron Gottes tragen, und wie wir sie verehren und lieben sollen, handelte ich unter besonderer Berücksichtigung des Engels der Engel, St. Michael, in meinem Oslerbriefe vom 16. Jänner 1898. (Send- und Lehrschreiben. Marburg. 1911. 6. 311—363). weise Ratschläge und heilsame Eingebungen auf dem Pfade erhalten, auf dem ihr euer größtes Gut, die unsterbliche Seele, dem Vater im Kim-mel zuversichtlich heimbringen könnet. Bevor Tobias mit seinem Führer und Mah-ner die Reise antrat, holte er sich den väterlichen Segen für den weiten Weg. Reiset glücklich! Uni) (Sott sei auf eurem Wege! Und sein Engel begleite euch! So rief bewegten Gerzens der blinde Tobias den jungen Reisenden zum Abschiede. 0 schöne Segensworte! Der fromme Vater wünschte den beiden Jünglingen einen Engel Gottes als Begleiter — und der war schon da. Wohl altehrwürdig und höchst heilsam ist die Sitte, daß die Eltern ihre Kinder segnen, wie es die Patriarchen und Väter des alten Bundes getan, und wie der gottmenschliche Keiland die Kleinen zu sich einlud, sie auf die Arme nahm, liebkoste und segnete. Wohlgemut kamen die beiden Reisigen an den Fluß Tigris, in welchem sich der junge Tobias seine müden und bestaubten Füße erfrischen und neu stärken wollte. Aber kaum hatte er sie mit dem Flußwasser benetzt, siehe, da schwamm ein ungeheurer Fisch eilig daher und drohte ihn anzugreifen. Aus seinen Kilferuf riet ihm sein Reisegefährte, den großen Fisch bei seinen Kiemen zu ergreifen und ihn an sich zu ziehen. Tobias befolgte ungesäumt den erhaltenen Rat. Auch du, christlicher Jüngling, hast auf deinem Lebenswege viele Gefahren zu bestehen. Da gibt es im Weltmeere große und kleine Fische, die dich Erdenpilger zu verschlingen trachten, das sind deine eigenen Leidenschaften, die sich bald regen und über dich regieren; das find die Verlockungen der Welt, die dich in ihre Netze fangen und darinnen fefthalten will; das ist der alte Verführer der Menschen, Satan, der dir wie eine listige Schlange nachgeht und dich zu verderben sucht. Aber auch dir hilft der Hl. Schutzengel, der weit mächtiger ist als die Macht des Fleisches, der Welt und der Kölle. Einst überwanden die guten Engel unter Anführung ihres Fürsten St. Michael die bösen Geister im Kimmel, sie werden he doch wohl jetzt auf Erden um so leichter und um so sicherer bezwingen! Doch ihr, meine lieben Jünglinge, müsset sie um ihren Schutz und Schirm bitten, dürfet mit den Versuchungen nicht spielen, sondern müsset unverzüglich den himmlischen Schutz-geist um Kilfe anrufen und aus seine Stimme hurtig hören. Wenn er mahnt, Jüngling, das darfst du nicht tun, das führt zur Kölle! Oder wenn er anrät, das sollst du tun, das ist gut! Da folget ohne Fogern und Zaudern seinen Einsprechungen, und ihr werdet obsiegen und triumphieren über eure Widersacher! Als die beiden Wanderer auf ihrer Weiterreise die medische Stadt Ekbatana erreicht halten, fragte Tobias seinen kundigen Begleiter: Wo willst du, daß wir bleiben? Und dieser antwortete: Es ist hier ein Mann mit Namen Raguel, ein Verwandter von deinem Stamme, der hat eine Tochter Namens Sara. Du mußt sie zum Weibe nehmen. Begehre sie von ihrem Vater, und er wird sie dir zur Frau geben. Da begann Tobias Einwendungen zu machen und bemerkte, er habe selbst gehört, daß Sara schon sieben Männern vermählt war, die aber alle starben, da sie ein böser Geist tötete. Darum fürchte er, es könnte ihm dasselbe widerfahren. Der Engel des Kerrn belehrte ihn nun darüber, daß jene Männer die Ehe ohne Rücksicht auf Gott nur aus Sinnlichkeit geschlossen hatten und der keuschen Sara gar nicht würdig waren. Uber solche hat der böse Geist allerdings Gewalt. Du aber, sprach zum besorgten Jüngling sein Lehrer und Leiter, verharre mit ihr drei Tage im Gebete, uiti) der böse Geist wird vertrieben werden! Und nachdem Tobias Sara zur Ehefrau genommen hatte, betete er: O Kerr, du weißt, daß ich sie nicht der Begierlichkeit wegen zum Weibe genommen habe, sondern aus Liebe zur Nachkommenschaft, durch die dein Name von Ewigkeit zu Ewigkeit gepriesen sei! (Tob. 8, 9). 0, wie lehrreich ist dies alles für euch, katholische Jünglinge! Ein jeder aus euch ist von Gott für einen bestimmten Stand berufen: der eine für den Priesterstand, der zweite für das Ordensleben, der dritte ist berufen zum Ackerbau oder zum Kand- . werk, der vierte zum Soldaten. Dieser soll ledig bleiben, jener in den Ehestand treten. In jedem ehrlichen Stande können wir selig werden, wie ich diese Wahrheit in meinem Send- und Lehrschreiben vom 20. Jänner 1907 beleuchtet habe. Nur müssen wir die richtige Standeswahl treffen. Um uns darin nicht zu irren, sollen wir zu unserem Hl. Schutzengel Zuflucht nehmen, der es ja in Gottes Ratschluß sieht, wozu uns Gott berufen hat, und der auch imstande ist, die Hindernisse zu beseitigen, die uns von Angehörigen oder sogar von nicht Berufenen bereitet werden. Betet also, liebe Jünglinge, in der Absicht, den richtigen Stand zu erwählen, und eure Wahl wird heilvoll ausfallen, wie beim jungen Tobias, der sich seinem Schuhgeiste vollends anvertraul hat! Für euch, christliche Jungfrauen, ist aber Sara, die Tochter N a g u e l s und A n n a s, ein herrliches Vorbild.' Sara war gottesfürchtig und fromm, sie liebte Vater und Mutter und lebte keusch und züchtig. Niemals begehrte sie nach einem Manne und bewahrte ihre Seele rein und unschuldsvoll. Niemals mischte sie sich unter die Mutwilligen, unter die Spielenden und Tanzenden, noch gesellte sie sich zu den Leichtfertigen. Num-quam cum ludentibus miscui me; ncque cum his, qui in levitate ambulant, participem me praebui, so durfte sie zu Gott im Gebete sprechen. Gar fleißig sorgte sie für die Ordnung im Kaufe, namentlich für gute Sitten unter den Dienstboten. Ihre ganze Tugendgröße bewies sie aber im Unglück und Leiden. Sie wurde von einer Kausmagd, der sie wegen einer Verschuldung einen gerechten Verweis gab, entsetzlich verleumdet, als hätte sie die sieben ihr nacheinander verlobten Männer heimlich getötet und wolle nun auch die Magd morden. Die Unschuldige ertrug mit Geduld die Schimpfworte der Lästerzunge und nahm in ihrer unsagbaren Trauer Zuflucht zu Gott. Sie ging in das Obergemach ihres Dauses, wo sie drei Tage und drei Nächte fastete, betete und unter Tränen zu Gott flehte, daß er sie von der Schmach, als 1 P. Kuberl Klug 0. M. Cap., ßelbinnen der Frauenwelt. Biblische Vorbilder für Jungfrauen. Frei bürg, 1913. Mörderin ihrer Männer zu gelten und nach dem Wunsche der rachesüchtigen Magd unfruchtbar zu bleiben, befreien möchte. Der Schluß ihres sinnigen und innigen Gebetes ist so hehr und erhaben, daß ich nicht umhin kann, ihn hier anzuführen. „Zu dir, o Kerr, wende ich mein Angesicht, zu dir erhebe ich meine Augen. Ich bitte dich, o Kerr, du wollest mich von der Fessel dieses Schimpfes freimachen oder mich wenigstens von der Erde wegnehmen! Du weißt, ßerr, daß ich niemals nach e i n e m M a n n e v e r l a n g t und meine Seele rein bewahrt habe von aller Begierlichkeit ... Einen Mann aber zu nehmen, habe ich eingewilligt aus Furcht vor dir, nicht aus meiner Lust; und entweder war ich ihrer unwürdig oder sie waren meiner unwürdig, weil du mich vielleicht einem anderen Manne Vorbehalten hast. Denn dein Ratschluß steht nicht in des Menschen Gewalt, (er kann ihn nicht ergründen). Das aber hält jeder für gewiß, der dich verehrt, daß sein Leben, wenn er erprobt ist, gekrönt werden wird, und daß er, wenn er in der Trübsal gewesen, befreit werden wird, und daß er, wenn er der Züchtigung unterworfen gewesen, zu deiner Barmherzigkeit wird kommen dürfen. Du hast ja kein Gefallen an unserem Verderben; denn nach dem Sturme schaffst du Stille und nach dem Weinen und Wehklagen flößest du uns Frohlocken ein. Dein Name, o Gott Israels, sei gepriesen in Ewigkeit!“ (Tob. 3, 14—23). —' Das ist, christliche Mädchen, euer glänzendes Ideal oder Tugendvorbild, eifert ihm nach, und ihr werdet allzeit und allerorts vom Kimmel gesegnet sein und bleiben! So waren denn, meine Lieben, die unbescholtene Sara und der sittsame Tobias auf die gegenseitige Werbung bestens vorbereitet. Tobias und sein treuer Wegweiser wurden im Kaufe R agu e l s freundlichst ausgenommen. Raguel fiel seinem Verwandten Tobias weinend um den Kals, küßte ihn und sprach: Benedictio sit tibi, fili mi, quia boni et optimi viri h-li us es! Segen k o m m e über dich, mein S o h n ! Denn du b i st d e r S o h n eines g ten, ja des besten Mannes! (Tob. 6, 7). Auch Anna feine Frau und Sara ihre Tochter weinten. Beim darauf bereiteten Freudenmahle bat Tobias um Sara zur Ehe. Als der biedere Aaguel im Einblick auf das traurige Schicksal der früheren Männer mit der Zusage zögerte, sprach der vertraute Reiseführer zu ihm: Trage kein Bedenken, sie ihm zu geben, denn er fürchtet G o tt! R a g uel willigte nun ein, nahm die Rechte seiner Tochter, legte sie in die Rechte des Tobias und sprach den schönen Glück- und Segenswunsch, den die Kirche in die „Messe für Bräutigam und Braut" ausgenommen hat. Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs sei mit euch, er verbinde euch und erfülle seinen Segen an euch! Dann nahmen sie Papier und schrieben den Ehevertrag. Sara aber weinte. Da sprach die Mutter zu ihr: Sei guten Mutes! Der K e rr des K i m m e l s gebe dir die Freude für den Kummer, den du gelitten hast! (Tob. 7, 15—20). Das Nachfolgende bietet für die christlich e n B r a u t l e u t e einen vortrefflichen Unterricht. Mährend nämlich auf die Bitte des Tobias sein Sachwalter selbst nach Rages zum Gabelus Zog, von ihm das rückständige Geld holte und ihn Zur bevorstehenden Kochzeit seiner Schutzbefohlenen einlud, bereiteten sich Tobias und Sara „als Kinder der Keiligen" auf den würdigen Eintritt in den geheiligten Ehestand. Beide verharrten drei Tage im Gebete und fasteten. Offenbar auf diese Anweisung des Engels bezugnehmend, mahnt der hochheilige Kirchenrat von Trient die Brautleute, daß sie vor der Eingehung oder wenigstens drei Tage vor der Vollziehung der Ehe ihre Sünden aufrichtig beichten und die heilige Kommunion andächtig empfangen.1 Durch Beten und Fasten bannten Tobias und Sara den bösen Geist, indem noch Kerz und Leber des Fisches angezündet wurden wie zum sichtbaren Zeichen, daß ihn Raphael in die schauerliche Wüste von Oberägypten Nerlneben. Zu der in aller Einfachheit und Bescheidenheit gehaltenen Kochzeit kam aus Rages auch Gabe- ' Sess. XXIV. de reform. Matrimonii cap. 1. lus, der Stammesbruder. Als ihn Tobias erblickte, stand er auf und küßte ihn. Gabelus aber weinte, lobte Gott und sprach die wundervollen, im Laufe der Zeit völlig in Erfüllung gegangenen Segensworte: „Es segne dich der Gott Israels, denn du bist der Sohn eines vortrefflichen Mannes, der gerecht und gotiesfürchtig ist und Almosen gibt! Gesegnet seien auch dein Weib und eure Eltern! Ihr möget sehen eure Kinder und die Kinder eurer Kinder bis ins dritte und vierte Geschlecht! Und eure Nachkommenschaft möge von dem Gotte Israels gesegnet sein, der von Ewigkeit zu Ewigkeit herrscht. Ade sagten Amen." (Tob. 9, 9—12). Dann hielten sie d a s K o ch z e i t s tn a h l i n d e r F urcht des Kerrn, das heißt mit Fröhlichkeit zwar, aber innerhalb der Grenzen der Mäßigkeit und Einsamkeit. Nach der Festfeier trat Tobias mit Sara die Keimreise an. Beim Abschiede ermahnten die Eltern ihre Tochter eindringlich: ihre Schwiege r c ( t e r n zu ehren, ihren Mann zu lieben, die Familie zu le i t e n, d a s K a us zu verwalten und sich selbst tadellos zu führen. (Tob. 10, 13). Welch eine tiefbedeutsame Belehrung für eine jede Ehefrau und Kausmutter! Ähnlich mahnte später der Hl. Apostel Paulus die bejahrten Frauen, daß sie die jüngeren Frauen Besonnenheit lehren sollen, damit sie ihre Männer und ihre Kinder lieben, keusch, sittsam, gütig und ihren Männern untertan seien, auf daß das Wort Gottes nicht gelästert werde. (Tit. 2, 3. 4). Der römische Katechismus hat diesen grundlegenden Brautunterricht ausgenommen und ihn erweitert.1 In den Familien, wo diese goldenen Lehren beherzigt werden, mangelt es nicht an Kausfrieden, dort fehlt es nicht an Kaussegen. Tobias fand bei seiner Keimkehr die lieben Eltern am Leben und machte seinen blinden Vater sehend durch Anwendung eines äußeren, natürlichen Mittels, das Gott wunderbar stärkte. Vater Tobias war leiblich blind, aber geistig hell sehend. Da gibt es aber Familienväter, die geistig blind sind. Sie sehen nicht oder sie wollen nicht sehen, > Pars II. cap. 8. qu. 27. daß in ihrem Kaufe nicht christlich gelebt wird. Dieser geistigen Blindheit kann der Hl. Schutzengel abhelfen, wenn er nur zu Hilfe gerufen wird. Manche Kirchenväter erblicken im Fische des Tobias ein Symbol oder Sinnbild Christi, durch dessen Leiden der böse Feind überwunden, unsere Blindheit geheilt und die ganze Welt erleuchtet wurde. Dies bedeuten auch die häufigen Darstellungen des Tobias mit dem Fische in den altchristlichen Katakomben und auf altchristlichen Denkmälern.' Das volkstümliche Buch Tobias enthält eine überaus nützliche gesellschaftliche Lehre von der regen Pflege g u t e r F r e u n d s ch a f t und Bach-barschaft seitens der Familien. Wer einen wahren Freund findet oder einen edlen Nachbar hat, der besitzt einen kostbareren Schatz, als Gold und Silber sind. Der edelgesinnte Raguel ließ zum Abschied seiner Tochter „eigens zwei fette Kühe und vier Widder schlachten und für alle seine Nachbarn und alle seine Freunde ein Mahl bereiten." (Tob. 8, 22). Der alte Tobias „bereitete an einem Festtage des Herrn in seinem Kaufe ein gutes Mahl, zu dem er einige aus seinem Stamme einlud, die gottesfürchtig waren, damit sie mit ihm speisten." Nach der Rückkehr des jungen Tobias und nach Ankunft seiner Gattin Sara „kamen Ach io r und Nabath, die Bruderssöhne des alten Tobias, voller Freuden zu ihm und wünschten ihm Glück um all des Guten willen, das Gott ihm erwiesen. And sie hielten Mahlzeit und alle freuten sich überaus." (Tob. 11, 20. 21). Das heilige sittliche Lehrbuch Tobias enthält auch für euch, christliche Dienstboten, gar gute Lebenslehren. Ihr seid für die Familie ein großes Geschenk Gottes, wenn ihr ehrlich und redlich, treu und folgsam und sittsam seid. Solche brave Kausleute befanden sich in der Familie Ragu eis. So begleiteten ohne Widerrede vier Knechte mit zwei Lasttieren den Reisegefährten des jungen Tobias nach Rages zum 1 Vergl. das Send-und Lehrschreiben über „den eucha-ristischen Fisch" vom 7. Juli 1912.— F. T. Kraus, Real-Eucyklopädie der christliche» Altertümer. Freiburg im Breisgau, 1886. Baud 11. S. 871 f. Gabelus und wieder zurück. Die von Ragu e l s Frau zur Erkundigung nach dem Befinden des jungen Brautpaares beordnete Magd entledigte sich sogleich des Auftrages und meldete eine gute Nachricht, nuntiavit bonum nuntium, daß Tobias und Sara gesund und wohlerhalten seien. Und die Knechte, denen ihr Hausherr Raguel ein Grab zu schaufeln befahl, taten dies ohne Widerstand. Als sich Gott des Ehepaares aber erbarmt hatte, füllten sie das Grab sofort aus Befehl wieder mit Erde, bevor es noch Tag geworden war. Ingleichen folgten willig alle die Knechte und Mägde, die Raguel seinem Schwiegersohn und seiner Tochter als Vermögensteil mitgab. Sie begleiteten fürsorglich die Karawane und dienten dann treu in der Familie ihres neuen Hausherrn. — Auch der alte Tobias hatte einen dienstfertigen Jungen, von dem es heißt, daß er seinen blinden Herrn dem nach Hause zurückkehrenden Sohne gern mithelfend entgegenführte. — Freilich, unter den braven Dienstboten im Hause Raguels befand sich auch eine recht böse Magd, die die Hausiochter Sara ungerechterweise verleumdete, um sich so für einen von ihr verdientermaßen erhaltenen Verweis zu rächen. Da treue und verläßliche Dienstboten ein so wertvoller Familienschah sind, deshalb sollen und müssen die Hausväter und Hausmütter auch für deren Wohl und Heil sorgen. Denn sie werden dereinst auch für diese ähnlich wie für ihre Kinder strenge Rechenschaft geben müssen. Kein Wunder, daß Raguel und Anna ihrer abreisenden Tochter, der nunmehrigen Frau des Tobias, unter anderem auch die Weisung gaben, gubernare àornurn, dasHausgesinde gut zu l ei t e n und zu lenken. Natürlich, müssen sich bie Domestiken belehren und führen lassen, dürfen sich ihren Herrschaften gegenüber nicht widerspen" stig und halsstarrig benehmen. So mancher 5a* milienvater oder so manche Familienmutter hot viel mehr zu leiden als ihre Dienstboten. Die beiden haben für Wohnung und Nahrung, für Klei" dung und für vieles andere [Sorge zu tragen, wovon die übrigen Hausleute gar nicht berühr* werden. Ehret und liebet darum, christliche Dienst" bolen, kindlich eure Brotherren, wie es beim Propheten Malachias heißt: DerSohn ehrt feinen Vater und der Knecht seinen Serrn. (Mal. 1, 6). Jakob diente 20 Sichre getreu seinem Oheim Laban, so daß er ihm tagen konnte: „Du weißt, wie ich dir gedient f)obe, und wie groß dein Besitz unter meinen Sünden geworden ist. Wenig besaßest du, als ich 3U dir kam, und nun bist du reich geworden und der Serr hat dich gesegnet mit meiner Einkehr... Tag und Nacht ertrug ich Sitze und Kälte, und der Schlaf floh meine Augen. Und so diente ich dir zwanzig Jahre in deinem Sause." (Gen. 30, 29. 30; 31, 40.41). Wahrlich, solchen rechtschaffenen und beflissenen Dienern wird des ewigen Pichlers Urteil gelten: Recht, du guter und ge-taeuer Knecht, weil du über weniges getreu gewesen bist, werde ich dich über vieles setzen ! Gehe ein in die Freude deines Serrn ! (Matth. 25, 21). Meine Lieben! Sn einer guten Familie werden auch die Tiere, zumal die Sausliere, glimpflich behandelt. Diese werden dann der Familie recht anhänglich und erweisen sich ihr mitunter gar dankbar. Die göttliche Vorsehung erweckt sich ja auch aus die Tiere und gebraucht fie für ihre liebevollen Absichten. Sehet, spricht der göttliche Lehrmeister, die Vögel des Simmels, sie säen nicht, sie ernten nicht, ffe sammeln nicht in die Scheuern, und e"er himmlischer Vater ernähret sie! (Matth. 6, 26). Oder, sind nicht zwei Sper-ffnge zu Kaufen um einen Pfennig? Pnd nicht ein einziger von ihnen wird aita die Erde fallen ohne euren Vater. 1 Matth. 10,29). Der junge Tobias behandelte ffcherltch nicht übel das Saushiindlein, das ihm bei der Fortreife munter nachfolgte. (Tob. 6,1). Dieses Sündlein ist später ein Vorbote der Freude für den darrenden Vater geworden. Überaus lieblich ist diese Szene. „Da lief der Sund, der mit auf der Staffe gewesen war, voran und, als wäre er ein aukommender Bote, legte er, mit feinem Schweife wedelnd, seine Freude an den Tag." (Tob. 11,9).' 1 Der größte griechische Dichter Sanier hat sein weltberühmtes Heldengedicht, die Odyssee, durch die Schließlich predigt uns allen, teuerste Diöze-sanen, das wunderherrliche Geschichtsbuch von Tobias noch eine hochwichtige gesellschaftliche Pflicht: die Pflicht der Dankbarkeit gegen Gott und gegen den Mitmenschen für die empfangenen Guttaten. Der ältere und der jüngere Tobias beratschlagten lange miteinander, was sie dem heiligen Manne geben sollten, welcher der Familie so viele und so große Wohltaten erwiesen hatte. Sie kamen überein, ihm die Sälfte des erworbenen Vermögens anzubieten. Der Simmetsbote nahm aber nichts an und belehrte sie, wie sie sich dankbar erweisen könnten. Den Gott des Simmels nämlich sollen sie preisen und ihm danken, weil e r Barmherzigkeit an ihnen getan. Shit sollen sie loben durch Gebet mit Fasten und Almosen. Als darauf der Engel des Serrn vor ihren Augen entschwand, dankten sie kniend dem Simmel für alle Sulderweisungen und verkündeten hinfort die Wundertaten Gottes. Vater Tobias ergoß sein dankerfülltes Serz in einem erhebenden Lobliede. — Auch wir, meine Lieben, werden uns Gott und unserem Schutzengel und dem Nächsten für die empfangenen Wohltaten am dankbarsten erweisen durch das Gebet mit Fasten und Almosen. Die heiligen Väter und die Gottesgelehrten heben gar schön hervor, daß wir durch das Gebet Gott, durch das Fasten uns selbst, durch das Almosen dem Nächsten die schuldige Pflicht leisten, daß wir ferner durch das Gebet die Seele, durch das Fasten den Leib, durch das Almosen die zeitlichen Güter Gott dankbar auf-opfern, und daß das Fasten und Almosen die zwei Flügel seien, durch die sich das Gebet zum Simmel Hinaufschwinge. Besonders das Fasten, bestehend darin, daß man sich zu gewissen Zeiten nur einmal des Tages sättigt oder sich vom Fleischgenusse ent- Beschreidung eines treuen Sundes nicht wenig verschönert. Als der vielgewnnderte Odysseus nach zwanzigjährigen Irrfahrten in seine Burg znrückgekehrt war, erkannte ihn sein Saushund Argus, den er einst selber aufzog. Das ganz herabgekommene Tier erhob auf dem schmutzigen Lager sein Saupt, wedelte mit dem Schwänze und senkte die Ohren; aber es war zu schwach, sich seinem Serrn zu nähern, und verendete alsbald. Als Ulysses seinen Argus in dieser Lage sah, trocknete er heimlich die Träne. (Odyssee. XVII. Gesang. Verse 291—327). hält ober beides zugleich befolgt, dieses Fasten, sage ich, durch das Beispiel Jesu Christi geheiligt, bändigt unsere Leidenschaften, erhebt unser Gemüt und verleiht uns Tugend und Verdienst. Lieben und üben wir also diese drei guten Werke, die der Inbegriff aller guten Werke sind, und Gottes Engel wird uns hiernieden begleiten und uns dereinst ins himmlische Vaterland bringen, wie der Hl. Erzengel Naphael den jungen Tobias glücklich und wohlbehalten in fein Vaterheim zurückgebracht hat. Im Kerrn geliebte Diözesanen! ie alttestamentliche Familie Tobias soll allen Familien meinesBistums ein Lebensspiegel, ein Musterbild des mutigen Glaubensbekenntnisses, des unerschütterlichen Gottver-trauens und der opferbereiten Liebe sein und bleiben. Möge die ganze große und weile, über eine halbe Million Bewohner zählende Diözese eine Gottes-familie sein! Am heutigen Sonntage, an dem ich gerade dieses mein Send- und Lehrschreiben beende, feiern wir das liebliche Fest der heiligen Familie von Nazareth. Ihre eifrige Verehrung und getreue Nachfolge ist wohl die beste Vorbedingung für ein gottgefälliges Leben in den katholischen Familien der Diözese. Dort in der heiligen Familie von Nazareth lebte und wirkte der heiligste Kausvaler, den es je gegeben hat,' die allerheiligste Mutter, welche die Erde je gesehen hat; dort war den Eltern untertan ein Kind voll Gehorsam und Unschuld, das göttliche IesuKind. Werden die Diözesanfamilien dieser hochheiligen Familie im Kandeln und Wandeln nacheifern, dann werden in ihren Käufern die Engel, unsere allerültesten Brüder, weil ja auch vom himmlischen Vater erschaffen, aus- und eingehen? ' Vergl. den Fosienhirlenbrief vom 23. Jänner 1892 über die Verehrung und Nachahmung des Hl. Joseph. (Send- und-Lehrschreiben. Marburg, 1911. 6. 133—154). * Vergl. den Fastenhirtenbrief vom 21. Jänner 1894 über die Hl. Familie von Nazareth und über den Verein der Hl. Fanzilie' von Nazareth. (Send- und Lehrschreiben. Marburg, 1911. S. 196 215). Im laufenden Jahre wird es an willkommenen Anlässen nicht fehlen, um unser Glaubensleben offen zu betätigen. Wie das vorige, so ist auch das heurige Jahr ein Jahr bedeutsamer Jubiläen. Im Jahre 1913 begingen wir das Jubiläum Konstantin des Großen, 1914 können wir Karl den Großen feiern, seit dessen Tode, am 28. Jänner 814, Heuer eilf Jahrhunderte verfließen. Konstantin ist der erste christlicheKaiser, Karl der erste allerchristlichste Kaiser, wie ihn Papst Kadrian l. in seinem Schreiben vom Jahre 778 bezeichnete, indem er ausrief: „Kerr, erhalte den König und erhöre uns an dem Tage, wo wir dich Anrufen ; denn siehe, ein neuer K o n st a n t i n, ein allerchristlichster Kaiser ist unter uns ausgestanden."' Konstantin gab der Kirche die Freiheit und die ihr gebührende staatsrechtliche Stellung. Karl nannte und Unterzeichnete sich, bevor er noch römisch-deutscher Kaiser geworden war: „Carolus, rex et sanctae apostolicac Sedis in omnibus fidelissimus adiutor. Karl, König und des heiligen apostolischen Stuhles in allem getreuester Kelfer." Er führte den kernigen Wahlspruch: Christus regnat, vincit, triumphat. Christus herrscht, siegt, triumphiert. Karl der Große Halle einen klaren Begriff von dem Zwecke der geistlichen und weltlichen Gewalt, wie dies die vielen Aussprüche in seinen Kapitularien erweisen. Z. B. „Ego credere non possum, quod ii, qui Deo et sacerdotibus inobedientes sunt, erga civitatem tideles esse possunt. Ich kann es nicht glauben, daß jene, die Gott und seinen Priestern ungehorsam sind, gegen den Staat treu sein könnten." Papst Stephan III. verlieh dem gefeierten Kerrscher den hohen Ehrentitel Patricius Romanorum, Patricier der Römer. Papst Kadrian }■ schickte ihm die Sammlung der Kanones, die seitdem den Namen Collectio Hadriana trägt-Der heilige Papst Leo III. krönte an dem denkwürdigen Weihnachtsfeste des Jahres 800 Kart zum römischen Kaiser, wobei die anwesenden Römer riefen: Leben und Sieg Karl, dem frömm- 1 Codex Carolinus, Nr. 60. sten Augustus, dem von Gott gekrönten großen und friedfertigen Kerrscher ! Groß war Karl als Feldherr, was ich hier nicht näher 31t erörtern habe, aber weit größer war er trotz persönlicher Schwächen als weiser Gesetzgeber, als Bahnbrecher und Förderer der christlichen, der geistigen Kultur. Regelmäßig hielt er im Jahre zwei Reichsversammlungen ab, auf denen die Gesetze, die von den Großen des Reiches vorberaten worden waren, festgelegt wurden. Nach ihrer Einteilung in Kapitel werden sie Kapitularien genannt. Karl berief die gelehrtesten Männer seiner Zeit an seinen Kos, wie z. B. Peter von Pisa, Paul Warnefried oder Paulus Diakonus, den Geschichtsschreiber der Longobarde», und den berühmten Alkuin. Karl selbst studierte unter Anleitung dieser gelehrten Männer noch bis in sein Alter hinein. Er veranlaßte neben anderen kunstvollen Bauten den Bau des Domes zu Aachen, wo nun sein Leichnam ruht. Karl führte die römische Liturgie ein, „weil, wie er sagte, das Wasser an seiner Quelle reiner ist als in der Mitte' des Baches." Noch ein halbes Jahr vor seinem Tode ließ Kaiser Karl fünf Reformkon-Zilien in Arles, Chälon, Reims, Tours und Mainz vbhalten, an denen alle Metropoliten feilnahmen und deren Beschlüsse zu dem Besten gehören, was die Kirchliche Gesetzgebung der Karolingerzeit hervorgebracht hat. Die über 1200 Gesehartikel zählenden Kapitularien befassen sich mit religiösen Angelegen-heilen. Sie bezwecken die Erhaltung des christlichen Glaubens und christlicher Zucht. Außer dein schon oben erwähnten Spruche sei aus dem Kapitulare von Paderborn noch folgende ^esetzesvorschrift angeführt. „An den Sonntagen soll man kein Gericht und keine Versammlungen ubhalten. Es sollen sich alle zur Kirche begeben, Um Gottes Wort zu hören, und sich dem Gebete und frommen Werken widmen." Das Vorgelochte wird genügen, um die weittragende Bedeutung der Kapitularien Karl des Großen würdigen zu können, aber auch um das eilfte 3entenar des Todes dieses mächtigen Monarchen uicht achtlos vorübergehen zu lassen. Im heiligen Glauben werden wir gestärkt und befestigt werden, wenn wir das hundertjährige Jubiläum des am 24. Mai 1814 erfolgten triumphierenden Einzuges des großen Papstes Pius VII. in Rom festlich begehen und uns erinnern, wie sein Verfolger Napoleon Bonaparte 1814 aus die Insel Elba und 1815 aus die weltverlassene Felseninsel St. Ke le na im atlantischen Ozean, südwestlich von Afrika, verbannt ward. Da zeigte sich des Kerrn Finger mächtiger als des Menschen Kand.' — Anbei können wir uns in den katholischen Grundwahrheiten belehren, wenn wir die erste Verurteilung der neuzeitlichen Irrtümer durch Pius IX., glorreichen Angedenkens, im Syllabus vor fünfzig Jahren wieder Nachlesen und beherzigen. — Desgleichen werden wir im Guten erstarken, wenn wir das goldene Jubiläum der Seligsprechung des seligen PetrusCanisius aus der Gesellschaft Jesu, die gerade vor hundert Jahren durch Pius VII. am 7. August 1814 wieder eingeführt wurde, nach Tunlichkeit begehen. Papst Pius IX. erhob diesen Apostel Österreichs und Verfasser des beliebten Eanisischen Katechismus am 20. November 1864 auf die Altäre und stellte ihn als Vorbild eines unerschrockenen Verteidigers der katholischen Wahrheit den Katholiken vor. Zur Kebung der gnadenvollen und ablaßreichen Andacht zum heiligsten Kerzen Jesu kann in diesem Jahre recht viel beitragen das fünfzigjährige Jubiläum der feierlichen Beatifizierung der seligen Margareta Maria Alacoque, die 1 Das Jahr 1914 erinnert an drei mächtige Kaiser und wird das Dreikaiserjahr genannt. Alle drei waren Weltdezwinger und Meltgeslalter, jeder von ihnen schloß ein Zeitalter ab und leitete ein neues ein. Kaiser Augustus überwand die Revolution und begründete die Monarchie. die vier Jahrhunderte bestand. Unter ihm ward der Mellheiland geboren. Anguslns starb im Jahre 14 nach Christus. Karl der Große begründete sein Reich auf der Religion Christi und gab ihm dadurch festen, langen Bestand. Er diente jenem, der gesagt hat: Durch mich herrschen die Könige. KaiserNapoleon begründete seine Kerrschasl durch Überwindung der Revolution und glückliche Kriegführung. Aber dauernden Kalt konnte er seinem Kaiserreiche nicht geben. Es fehlte ihm der Ernst der christlichen Religion. am 18. September 1864 erfolgt ist. Da bei der Erinnerung an die begnadete Apostolin der himmlischschönen Andacht können Sühnungsmessen zelebriert, Sühnungskommunionen empfangen, die ersten Freitage beziehungsweise die ersten Sonntage der zwölf Monate sorgfältiger gefeiert und auch andere ähnliche Festlichkeiten begangen werden. Als Kaupt-jubiläum des Jahres 1914 soll aber das diamantene Jubiläum der feierlichen Verkündigung des Dogmas von der unbefleckten Empfängnis der allerseligsten Jungfrau Maria gelten und begangen werden? Am 8. Dezember 1854 halte Papst Pius IX., umgeben von 187 Kirchen fürsten, den Glaubenssatz von der Unbefleckten Empfängnis im Weltdome von St. Peter feierlich verkündet. Am 10. Dezember darauf zog er mit allen den Kardinälen und Bischöfen hinaus nach St. Paul, um die neue großartige Patriarchalbasilika zu Ehren des zweiten Apostelfürsten einzuweihen. Es war ein schönes Zusammentreffen der Erhöhung Mariens mit der Verherrlichung des Hl. Paulus. Ich bin der festen Überzeugung, die ich in der Lebensbeschreibung des Völkerlehrers auch angedeutel habe, daß St. Paulus seine Bekehrung und Berufung der Fürsprache und Gnadenvermitllung Mariens zu verdanken hat. — Nun, anläßlich der berührten Jubiläumsfeier wird sich für die vielen mariani-schen und auch für die anderen kirchlichen Vereine eine gar günstige Gelegenheit darbieten, die unbefleckt Empfangene in neues Licht zu sehen, die Liebe zur Königin, ohne die Erbsünde empfangenen, neu erglühen und höher lodern zu lassen. Keuer sind es auch fünfundzwanzig Jahre, seitdem die Feier der eucharistischen Weltkongresse begonnen hat. Der XXV. internationale euchari-stische Kongreß wird vom 22. bis zum 26. Juli sehr passend gerade in Lourdes abgehallen, wo die Mutter des eucharistischen Gottkönigs im Jahre 1858 sich einem frommen Hirtenmädchen wie zum untrüglichen Beweise der Wahrheit des vier Jahre vorher verkündeten Dogmas als Unbefleckte Empfängnis wundersam geoffenbart Hut. Am eucharistischen Schlußtage als am Feste der Hl. Anna, der Mutter Mariens und der Großmutter Jesu, mögen sich alle Lavantiner, Priester und Gläubige, mit den Teilnehmern an der Weltversammlung zu Lourdes im Geiste um den eucharistischen Goltmenschen huldigend scharen. Deshalb soll in den Pfarrkirchen am 8. Sonntage nach Pfingsten das hochwürdigste Gut zur Anbetung feierlich ausgeseht werden, sollen Generalkommunionen stattsinden und theophorische Prozessioneil abgehalten werden. So kann denn durch die entsprechende Feier der oben angedeuteten Jubiläen auch das Iuhr 1914 für die Diözese so reichlich gesegnet sein, wie es die denkwürdigen Jahre 1912 und 1913 waren. Nun ist es aber Zeit, daß ich zu dem zuriick-kehre, von dem ich ausgegangen bin. Möge das Bild des frommen Tobias uns allen eine Stärkung unseres heiligen katholischen Glaubens sein; mögen wir nach seinem heroischen Beispiele unser Erdenleben führen, in Leid und Freud sestvertrauend auf Goll, der unser Keil und Trost, unser Leben und unsere Auferstehung ist. In dieser Gesinnung und Stimmung werfen wir uns, wie Israels Koher-priester im Allerheiligsten, aus unser Angesicht nieder und opfern das Rauchwerk des Gebetes >nil zitterndem Kerzen: 0 Goll, gewähre, d aßn ns der Engel Raphael auf dem Wege degl ei le, damit wir in Frieden, Keil und Freude wieder h e i m k e h r e n ! Amen. Marburg, am Feste der Hl. Familie von Nazareth: Jesus, Maria, Joseph, den 25.Jänner im Jahre des Keiles 1914. f Michael, Fürstbischof. Anmerkung. Das vorstehende Kirtenschreiben, dessen rechtzeitiges Erscheinen durch den Tarifkonslikt im Brè druckergewerbe verhindert wurde, ist von den Seelsorgern nach ihrem Ermessen den Gläubigen an drei Sonntags von den Kanzeln zu verlesen. 1 Vergl. das Fastenhirtenschreiben vom 11. Februar 1904 über das goldene Jubiläum der feierlichen $er' Kündigung des Glaubenssatzes von der unbefleckten Empfängnis der allerseligsten Jungfrau Maria. (Send- 1,1 Lehrschreiben. Marburg, 1911. 6. 737—773). Jastenmandat für das Jahr 1914. Mit Rücksicht auf die gegenwärtigen Verhältnisse bewillige Ich kraft der vom heiligen Apostolischen Stuhle unter dem 8. Juni 1899 erhaltenen und unterm 13 Jänner 1913 erneuerten besonderen Vollmacht für das laufende Jahr die folgenden Erleichterungen bezüglich des kirchlichen Fastengebotes: I. Abbruchstage und Abstincnztage zugleich, also vollständige Fasttage mit Abbruch an Speisen und Enthaltung von Fleischspeisen, sind folgende: 1. der Aschermittwoch und die drei letzten Tage der heiligen Karwoche; 2. die Freitage der vierzigtägigen Fasten und der Adventzeit; 3. die Mittwoche und Freitage der vier Quatember* Zeiten; 4. die Vigilien oder Vortage vor Pfingsten und vor Weihnachten. II. Nur Abbruchstage, an denen zwar der Genuß von Fleischspeisen, aber nur eine einmalige Sättigung und überdies eine kleine Erquickung erlaubt ist, sind folgende: 1. alle Tage der vierzigtägigen Fasten mit Ausnahme der Sonntage (darunter sind, wie oben I. 1, 2 und 3 bemerkt, der Aschermittwoch, der Quatembermittwvch, bie Freitage und die drei letzten Tage der Hl. Karwoche strenge Fasttage); 2. die Mittwoche der HL Adventzeit (der Quatember-Diittwoch ist strenger Fasttag: I. 3); 3. die Samstage der vier Quatemberzeiten; 4. die Vigilien oder Vortage vor den Festen: Petri und Pauli, Mariä Aufnahme in den Himmel, Allerheiligen Und Unbefleckte Empfängnis Mariä. Hl Nur Abstinenztage, an denen die Enthaltung von Fleischspeisen, jedoch ohne Abbruch an Speisen, geboten ist, sind: alle übrigen Freitage des Jahres. IV. In Bezug auf die Dispensen vom Gebote, sich des Flcischestcns zu enthalten, gilt folgendes: 1. Für die ganze Diözese. So oft ein kirchlicher Festtag, d. i. ein gebotener Feiertag, welcher im bürgerlichen Leben als solcher begangen wird, auf einen Abstinenztag (z. B. ans einen Freitag) fällt, ist der Genuß von Fleischspeisen am selben Tage erlaubt, und zwar, ohne es notwendig wäre, dafür an einem anderen Tage sich der Fleischspeisen zu enthalten. 2. Nur für einzelne Orte gilt die oberwähnte Erlaubnis, nämlich an einem Abstinenztage Fleisch zu genießen, dann, wenn an einem solchen Tage daselbst ein Jahrmarkt, zu dem sich gewöhnlich viel Volk versammelt, abgehalten wird. Diese Dispens gilt jedoch nur für den Ort, an welchem der Markt abgehalten wird, also nicht für andere Orte, die etwa sonst noch zur selben Pfarre gehören. 3. In betreff einzelner Personen wird nachstehendes bewilligt: a) an allen Tagen des Jahres, jedoch mit A ll snah medes A scher Mittwoches, der drei letzten Tage der heil. Karwoche und der Vigilien vor Pfingsten und Weihnachten dürfen Fleisch genießen: Arbeiter in Bergwerken und Fabriken; Reisende, die in Gast- und Wirtshäusern speisen; auch andere, d. i. nicht Reisende, welche z. B. in Städten und sonstigen geschlossenen Orten in Gasthäusern ihre Beköstigung haben. b) An allen Tagen, mit einziger Ausnahme des Karfreitages, können sich der Fleischspeisen bedienen: die Kondukteure auf den Eisenbahnen ; jene Reisenden, welche in Gasthäusern der Eisenbahn-Stationen speisen müssen; die Badegäste, überhaupt Kurgäste, welche wirklich zur Herstellung ihrer Gesundheit sich in Bade- und Kurorten aufhalten. Die gleiche Milderung gilt auch für ihre Hausgenossen und Dienerschaft. Hingegen gilt sie nicht für solche Personen, welche Kur- und Badeorte nur des Vergnügens wegen besuchen. c) Ohne Einschränkung, d. i. ohne Ausnahme irgend eines Tages, können Fleischspeisen jene genießen, welche ihrer äußersten Armut wegen unter Speisen keine Auswahl treffen können, sondern eben das essen müssen, was sie bekommen, (also wenn sie nicht Fastenspeisen erhalten); ferner überhaupt jene Personen, welche und so lange sie in einem solchen Hause leben (z. B. als Dienstboten), in welchem man ihnen keine Fastenspeisen vorsetzt. Sie sollen jedoch trachten, sich, wenn nur möglich, wenigstens am Karfreitage des Fleischgeuusses zu enthalten. V. An jedem Fasttage, sei es mit oder ohne Abstinenz, wird der Gebranch von Milchspeisen, Eiern und vom Tierfett (Speck) zur Würze der Speisen, sowohl bei der Mahlzeit als auch bei der kleinen Erquickung am Abende gestattet. VI. An allen Abbruchstagen des Jahres (d. i. an jenen Fasttagen, an denen nur eine einmalige Sättigung, sei es mit oder ohne Enthaltung von Fleischspeisen, erlaubt ist) und in der vierzigtägigeu Fastenzeit auch an den Sonntagen, ist der Genuß von Fleisch und Fischen bei einer und derselben Mahlzeit verboten. Dieses gilt auch für solche, welche wegen Alter, ànkheit, schwerer Arbeit u. dgl. von der Fastenpflicht befreit find! VII. Endlich wird noch bemerkt: a) Alle, die an dispensierten Fasttagen Fleischspeisen genießen, sind verpflichtet, an solchen Tagen, sowie an dergleichen Samstagen des Jahres drei Vater unser, drei Gegrüßt seist du Maria und den Apostolischen Glauben zu Ehren des bitteren Leidens und Sterbens Jesu Christi andächtig und im Geiste der Buße zu beten. Wo mehrere Hausgenossen zusammen speisen, sollen diese Gebete laut und gemeinschaftlich verrichtet werden. Überdies werden die Gläubigen ermahnt, diese vom Heiligen Vater gewährte Erleichterung des Fasten-gebvtes nach Kräften durch audere Werke der Frömmigkeit und insbesondere durch reichlichere Unterstützung der Armen und Notleidenden zu ersetzen. >>) Kranken eine weitere Dispens zu erteilen, sind Seelsorger und Beichtväter ermächtigt. Um eine bleibende Dispens vom Fastengebote hat man sich im Notfälle an Mich unter Angabe vollgültiger Gründe zu wenden. c) Welt- und Regularpriester, Theologen und Knabenseminaristen, klösterliche Familien und Institute beiderlei Geschlechtes, müssen sich jedoch einer strengeren Beobachtung des Fastengebotes befleißen und haben sich daher an den Abbruchstagen, an denen das Fleischessen für die Laien mittags und abends erlaubt ist, bei der kleinen Erquickung amAbende des Fleischgenusses zu enthalten. Zuletzt sei noch mit besonderem Nachdruck betont, daß die Zeit für die Ablegung der hl. Osterbeicht und für den Empfang der hl. Osterkommunion mit dem 2. Fastensonntage (Reminiscere) beginnt und bis zum 4. Sonntage nach Ostern (Cantate) einschließlich dauert. Zugleich wird an die alte Vorschrift erinnert, die österliche Kommunion wo möglich in der Pfarrkirche zu empfangen. Auch werden die Gläubigen noch daran erinnert, daß während der geschlossenen Zeit, d. i. vom 1. Adventsonntage bis zum Feste der Erscheinung des Herrn einschließlich und vom Aschermittwoch bis zum 1. Sonntage nach Ostern einschließlich, alle öffentlichen Lustbarkeiten und Ergötzungen untersagt sind. Die Gnade des Heiligen Geistes sei mit euch, auf daß ihr imstande seid, im Geiste der Liebe, des Gehorsams und der Buße das Fastenmandat gewissenhaft zu erfüllen. Und alle, welche nach dieserRichtschnur wandeln werden, Friede sei über sie und Barmherzigkeit Gottes! (Gal. 6, 16). Marburg, am Feste der hl. Familie Jesus, Maria, Joseph, den 25. Jänner 1914. f Michael, Fiirslbischos. Anmerkung. Das Fastenmandat ist am Sonntage Quinquagesima von der Kanzel zu verlautbaren. Überdies ist während des Jahres jeder Fasttag am vorhergehenden Sonntage den Gläubigen bekannt zu geben. 2. Postni pastirski list in postna postava za leto 1914. po božji milosti in usmiljenosti knezoškof Lavantinski, sporoči častivrednim dušnim pastirjem in vsem vernikom svoje škofije pozdrav in blagoslov ter jim želi vse dobro od Boga Očeta in Sina in Svetega Duha! Angelj Rafael nas spremljaj na potu, da se v miru, zdravju in veselju vrnemo na svoj dom! (Uvod k cerkveni popotni molitvi). V Gospodu ljubljeni verniki ! prisrčno hvaležnostjo do vsedobrega Boga in do njegovega skrbnega namestnika na zemlji, papeža Pija X., mislim nazaj na srečno potovanje v Rim, ki sem ga nastopil meseca vinotoka lanjskega, na jubilejih bogatega leta tja ad limina apostolorum ali k častitljivim grobovom svetih apostolov, in na katerem so me spremljale in varovale pobožne molitve mojih škofljanov duhovskega in svetnega stanu. Za blagoslov in varstvo na potovanju, ki so mi ga izprosili ljubi škofijam, sem se jim na grobu svetih apostolov-prvakov Petra in Pavla iskreno zahvalil ter obenem goreče molil za njih blaženost na zemlji ter za njih vzveličanje v nebesih. Zlasti sem v patriarhalni baziliki velikega Potovalca sveta, sv. Pavla, prosil Gospoda Boga za pomnožitev in utrditev edinovzveli-čavne katoliške vere, krščanskega upanja in delavne ljubezni v srcih svojih duhovnih °trok. Leto mojega desetega potovanja v Rim je bilo leto, ki nas je spominjalo na Srečno rešitev naše svete Cerkve iz temne n°či katakomb ali podzemeljskih grobišč po z8odovinski pomenljivem Milanskem razglasu verske prostosti od spomladi leta 313. Bilo je znamenito leto, ki nam je neprenehoma klicalo v spomin resnico : Vzveličanja ni najti kakor le v križu. Za raznovrstne potrebščine vseh svojih škofljanov, zlasti za potrpežljivo in v voljo božjo vdano prenašanje vseh križev, velikih in malih, sem v Rimu večkrat služil sveto mašo. V nedeljo dne 26. oktobra svetega jubilejnega leta sem pri milostno mi podeljeni zasebni avdijenci izročil svetemu očetu mile darove Lavantinske škofije — med njimi ne malo zbirco za Konštantinovo baziliko svetega Križa blizu Milvijskega mosta — darove, ki so jih sveti oče sprejeli z mnogim veseljem in s prisrčno zahvalo ter so za nje v svoji očetovski ljubezni vsem Lavantincem, duhovnikom in redovnikom, obema semeniščema, vsem šolam, vsem ženskim samostanom, vsem katoliškim društvom in družbam ter vsem drugim vernikom dali svoj naj više-pastirski blagoslov. V srcu vzradoščeni nad mojim poročilom o neutrudno pridnih dušnih pastirjih in o njihovih vernih ovčicah so me skupni nadduhovnik krščanstva pooblastili, da podelim apostolski blagoslov, ko bom obiskal redovne hiše, škofijske zavode in župnije. V stolni cerkvi sv. Janeza krstnika v Mariboru sem podelil ta očetov blagoslov s popolnim odpustkom dne 8. decembra, ki je bil sklepni dan svetega leta 1913. Razentega so milosrčni oče krščanstva uslišali vse moje, v prid ško- fi j i jim prcdnašane želje in prošnje, za kar jim hočemo ostati vedno zvesti, zmeraj pokorni otroci ter jim s svojo vdano ljubeznijo dajati povračilo za vse bridke in težke skrbi, ki jih jim prinaša vladanje vesoljne Cerkve Kristusove v tako viharnih časih, in ki jih jim pripravlja brezveren in brezsrčen svet. K temu nas bo vselej izpodbujala gotova zavest, da imamo v nasledniku sv. Petra skalni temelj, ki ga je položil sam božji Gospod in Učenik. Poživljen in okrepčan po blagoslovu svetega očeta sem se iz metropole narodov vesel vrnil v svojo domovino ter storil trdni sklep, da bom ravno na podlagi besed modrega Siracida: Očetov blagoslov utrjuje otrokom hiše (Ekli. 3, 11): v svojem letošnjem postnem pastirskem listu v časno in večno srečo vseh družin svoje škofije govoril o neki vzgledni družini starega zakona. Da bi mogel svojo dobro namero izvršiti v vsestransko vzveličanje, prosim nebeškega Očeta za njegov vsemogočni blagoslov, z očakom Jakobom zaupno govoreč: Non dimittam te, nisi benedixeris mihi. Ne izpustim te, dokler me ne blagosloviš. In zanesljivo pričakujem uslišanje svoje prošnje, kakor je zapisano o Jakobu: Et benedixit ei in eodem loco. In ga je blagoslovil na tistem kraju. (Gen. 32, 26. 29). Poleg tega bodi pri obisku dotične starozakonske družine nas vseh popotna molitev: Angelj Rafael naj nas spremlja na potu, da se v miru, zdravju in veselju vrnemo na svoj dom ! V Gospodu ljubljeni 1 Majdragocenejša knjiga knjig, sveto Pis-mo, nam pripoveduje mnogoštevilne dogodbe, ki jih zmeraj zopet in zopet radi poslušamo ali beremo, ker iz njih več ali manj odsevajo dogodki našega lastnega življenja. Kdo ne posluša ali ne bere vselej rad genij i ve zgodbe o egiptovskem Jožefu, o Samuelu, o Davidu in Jonatanu, o Esteri in Juditi, o Jakobu in Jonu, o Judu Makabejcu? Sveti Duh je vodil pisatelje božjih knjig, da so v njih vse prav natanko opisali, da bi se mi ob tem izpodbujali in slavili božjo dobrotljivost, stavili svoje zaupanje na Gospoda ter hodili po njegovih potih navzlic vsem oviram in zaprekam. Najbolj podučnim in izpodbudnim zgodovinskim knjigam svetega Pisma se nedvomno prišteva prelepa .zgodba obeh nesmrtnih To-bijev, starega in mladega. To občudovanja vredno družinsko življenje je kakor prav za naše viharne,r|vsemu družabnemu redu resno nevarne čase opisano in zasluži, da bi ga neprenehoma premišljevali ter si ga jemali k srcu. Bolj koristnih in bolj času primernih naukov in opominov zaločete in matere, za otroke in^posle, za bogatine in siromake, za gospodarje in delavce, za upnike in dolžnike, za imovite in uboge, bo težko najti kje drugod. Ta božja hišna knjiga uči svetost zakona, ki je temelj družine, družbe, države, božjega kraljestva na zemlji. Svari pa tudi pred njegovo oskrumbo, ki je prekletstvo in pogin človeškega rodu. Zato pridite, ljubi škofijam, in poslušajte me, hočem vas učiti strahu božjega s pomočjo zlate knjige 1 bijeve! To bij a — to hebrejsko ime pomeni tisto, kar Gospod je dober — je bil kot sin Tobijelov iz roda Neftalijevega rojen v enako imenovanem mestu Neftal i v zgornji Galileji. Ker so dečku ljubi starši zgodaj umrli, ga je Debora, mati njegovega očeta, kaj bogaboječe vzgojila, kakor nam pripoveduje grško besedilo naše knjige.1 Izvrstna i Valcntinus Loch, Vetus Testamentum graeee iuxta LXX Interpretes. Ratisbonae, 1886. Str. 475. I (,n ' 1. v. 8. V lažje razumevanje našega starozakonskega spi morejo služiti ti le pripomočki: I)r. K. Gutberlct, Buch Tobias übersetzt und erklärt. Münster, 1877. Anton von Scholz, Commentar zum Buche Tobias-1889. — Dr. Joseph Selbst, Dr. 1. Schusters und Dr. stara mati je, kakor je to sama dobila izročeno od svojih častitljivih prednikov, vtisnila in vcepila pobožno življenje in strah božji v vestnem izpolnjevanju svete postave svojemu vnuku globoko in neizbrisno v srce. In Tobija je živel zvesto po vzveličavnih načelih svoje staročastite hiše. Izpolnjeval je v svoji mladosti natanko zapovedi božje postave, kakor to določno izpričuje o njem sveto Pismo. (Tob. 1, 8). In dasiravno je bil vrlo vzgojeni Tobija naj mlajši med vsemi v Neftalijevem rodu, vendar ni delal nič otročjega v svojih dejanjih in podjetjih — nihil puerile gessit in opere. Ko so vsi iz njegovega rodu hodili k zlatim teletom, ki jih je dal postaviti nesrečni kralj Izraelski Jeroboam v Danu in v Betelu, in so tam uganjali ostudno malikovanje, seje mladostni Tobija ogibal njihove druščine; hodil pa je v Jeruzalem ter je tam v svetem tempelju molil in poveličeval Gospoda, edinega Boga Izraelovega. (Tob. 1, 4—6). Ker so po Mozesovi postavi morali vsi moški Izraelci trikrat v letu, in sicer ob treh poglavitnih praznikih Izraelskih, priti pred obličje Gospodovo, to je k njegovemu svetemu prebivališču (Eks. 34, 23), zato je Tobij a potoval v Jeruzalem ob velikonočnem prazniku v hvaležni spomin na čudovito rešitev svojih prednikov iz egiptovske sužnosti, ob binkoštnem prazniku v veseli spomin na veličastno oznanjenje božjih zapovedi na gori Sinaj kakor tudi v zahvalo za bogato blagoslovljeno žitno žetev in slednjič ob prazniku šatorov v talk Holzammcrs Handbuch zur Biblischen Geschichte. I- Band. Freiburg im Breisgau, 1906. — P. Bernhard Schmid ü. S. H., Das Buch Tobias dem katholischen Volke erklärt. München, 1899. — Dr. Hermann Josef Schmitz, Tobias, ein Vorbild für die Katholiken der Gegenwart. Mainz, 1904. —- Dr. Paul Vetter, Das Buch Tobias und die Achikar-Sagc. (Theologische Quartal-Schrift.Tübingen. Lctn. 1904. Str. 321-364 in oli 539. hetn. 1905. Str. 321-370 in 497—546). - Dr. Johannes kikel, Die Verwendung des Alten 1 estamentes in der iTedigt. Breslau, 1913. — Dr. Adolf Fäh, Die Jünglinge des Alten Testaments. Einsiedeln, 1913. lažbe polni spomin na čudovito vodstvo Izraelcev po arabski puščavi. (Devt. 16, 16). Ne zadosti! Pobožni Tobija je tudi zvesto daroval svoje prvine in desetine. (Tob. 1, 6). S tem je razodeval svojo notranjo vero, da je vse njegovo premoženje in bogastvo lastnina božja in da je on le oskrbnik svojega posestva. Da, Tobija je vse to izpolnjeval tako natanko in tako rad, da je vsako tretje leto celo izpreobrnjenim paganom, ki so živeli med Judi, pa niso imeli lastnih zemljišč, marveč so morali živeti od miloščine, dajal vso desetino. (Tob. 1, 7). Milosrčni N e ft al it je imel navado, nadaljnjo desetino dajati tudi tujcem, ki so bili brez posestva v Izraelu in torej odvisni od milih darov. Tako je živel Tobija po bogoljubnih vodilih ter se je ravnal po blagih dejanjih svojih staršev in predstaršev, kakor so bili T o-bijel, Ananij el, Aduel, Gab a el. Moral se je tako in ni se mogel drugače obnašati. To je moč svetega izročila v družini; to je visoka vrednost duhovne dediščine svetih čednosti, zlasti trdne zvestobe v veri, pa neo-mahljivega zaupanja v Boga in požrtvovalne ljubezni, ki prehaja od očetov na otroke in otrok otroke — dediščine, mnogo dražje od zlata in dragocenejše od vsakbga zemeljskega bogastva. Debora, vernopobožna stara mati, je svojega Tobija tako vzorno izredila s svojo molitvijo, s svojim vzgledom in s svojim podukom. Kaj bi bilo postalo iz malega siroteja brez odločne in krepostne Debore ? Čednostni mladeniči se ne prikažejo kar nenadoma na površju, ne, marveč oni so dozoreli sad pobožnih, leta in leta ponavljanih vaj in navad v družini. Dečke izredijo v čednostne mladeniče in v svete može sveti starši. Pomnite to, krščanski očetje in krščanske matere! Visoko cenite pobožna izročila v svojih družinah! Zapuščajte dobre šege in vzveličavne navade svojim potomcem ! Tedaj bo vaša hiša stala trdno, pa dolgo in dolgo. Toda, ljubi moji, sledimo dalje za vrlim Tobij e m v njegovem stanovitnem izpopol- njevanju samega sebe! Ko je v z r a s t e 1 v moža, pristavlja pomenljivo sveta knjiga, j e vzel za ženo Ano iz svojega rodu. (Tob. 1, 9). Kot mož, torej ne prenagljeno in brez premisleka, ne premlad in še preslaboten si je izbral To bij a ženo iz svojega rodu, kakor je to velela postava, da bi se posamezni rodovi Izraelski ohranili v svoji čistoti in enoti. In Gospod ga je blagoslovil za to, da je po šegi svojih očetov storil pre- važni korak, ki pelje v zakonski stan. Ana, to je vrla ali mila, mu je bila zvesta in požrtvovalna pomočnica v mirnih in nemirnih časih. Podarila mu je sina, kateremu je dal svoje ime Tobija in katerega j e, kakor pravi svetopisemsko poročilo, o d mladosti učil Boga se bati in se ogibati vsega greha. (Tob. 1,9. 10). Kakor je bil Tobij a sam vzgojen, prav tako je vzgojil svojega ljubega sina, ki mu je tudi postal popolnoma enak v zvesti veri in v opravljanju dobrih, zaslužnih del. O, sveti očetje izredijo in vzgojijo tudi svete sinove in svete hčere! Blažena Katarina Emmerich je podedovala svojo globoko vernost in svoje vzorne čednosti od svojega močnovernega in krepostnega očeta. Ljubi moji! Kakor se čisti srebro v ognju in zlato v žareči peči,enako čisti in izkušaGospod srca v ognju trpljenja. (Preg. 17, 3). Resničnost tega Salomonovega izreka je tudi Tobija s svojo ženo in svojim sinom vred popolno izkusil. Vsa družina je stanovitno služila Bogu ter ga je zvesto častila. Vendar so jo zadevale bridke izkušnje, pa le zato, da bi jo še bolj utrdile in očistile, jo izpopolnile ter storile še bolj vredno in sprejemljivo za nebeške milosti. Vsled brezbožnega življenja izvoljenega ljudstva Izraelskega je Gospod Bog večkrat dopustil, da so tuji vladarji ljudstvo napadli, premagali in ga odpeljali v trpljenja polno suž-nost, kjer se je moralo ostro pokoriti za svojo grdo nehvaležnost in za svoje hude pregrehe. Seveda so bile tedaj šiloma odvedene tudi pobožne družine, ki pa so tako le našle prilož- nost, izpričati svojo neizpremenljivo zvestobo do Boga, svojo neomahljivo vdanost do njegovih zapovedi in svojo stanovitnost v dobrem. In tako se je morala tudi poštena rodbina T o-bijeva podati v asirsko sužnost Izraelskega ljudstva, kjer pa je tudi neomajno zvesta ostala hvalevrednim šegam in navadam svoje domovine in svoje domačije. Popolnoma jasno in očitno nam to povedo besede svetega poročevalca: Koje Tobija s svojo ženo in s sinom vred prišel v sužnost v mestoNinive, in so vsi jedli od jedi nevernikov, je on varoval svojo dušo in se ni nikdar omadeževal z njih jedmi. (Tob. 1, 12). V daljnem paganskem mestu Ninive so si Izraelci pač mislili, da jih ne vežejo več Mo-zesove jedilne postave, meneč, mi jemo, kar tukaj prav vsi jedó; tudi se moramo udeleževati gostij pri nevernikih in se torej ne moremo ravnati po svojih jedilnih prepovedih. Pa oče Tobija in njegovi domači se niso oskrunili s prepovedanimi jedili. Tako nam je vestni mož krasen vzgled v izpolnjevanju raznih postavnih predpisov. On tudi postne postave ni prelomil. Ni čudno, da sveto Pismo o njem takole govori : Ker se je Tcbija iz vsega svojega srca spominjal Gospoda, za-tomujeBogdal milost v očeh kralja Salmanasarja, in ta mu je dal oblast hoditi, kamorkoli je hotel, in mu je bilo dopuščeno delati, karkoli je hotel. (Tob. 1, 13. 14). Tobija si je torej s svojim značajnim nastopom pridobil kraljevo naklonjenost in zaupanje. Priljubil se je Salma n a s a r j u, in ta si ga je izvolil za svojega dvornega oskrbnika ter mu je podelil posebno dovoljenje, da je smel iti, kamorkoli jc hotel.1 Te ugodne priložnosti se je blagi 1 Po grškem besedilu pravi Tobija o sebi-xxi "rjiJ.YjV aÒTOò à-fopaonj;, in bil sem njegov (kralje)) nakupovalec. Kot takšen je smel potovati, kamor Jc hotel, celo meje Asirske je smel prekoračiti, da je mogel za kraljevi dvor nakupiti, kar je bilo potrebno. N e ft al it kaj pridno posluževal za izvrševanje dobrih del telesnega in duhovnega usmiljenja. „Tobij a je hodil k vsem, ki so bili v suž-nosti, in jim je dajal vzveličavne opomine. Ko je bil pa prišel v Ragez, mesto Mcdov, in je od tega, s čimer ga je bil kralj obdaroval za njegove zasluge, imel še deset talentov srebra; in ko je videl med veliko množico svojih rojakov G ab eia, ki je bil iz njegove rodovine, pomoči potrebnega, mu je dal na dolžno pismo omenjeno težo srebra.“ (Tob. 1, 15—17). Kdo izmed nas, preljubi, ne občuduje požrtvovalne ljubezni do bližnjega na tem usmiljenem Samarijanu, ki je s svojimi so-ujetimi rojaki delil žalost in veselje, ki je sobratu v sili le proti podpisu, ne da bi terjal obresti, izročil in posodil deset talentov srebra, to je blizu 12.000 tolarjev. Toda vsemodri Bog je hotel svojega ljubljenca povzdigniti na Še višjo stopnjo popolnosti, zato ga je obiskal z mnogimi in velikimi bridkostmi in težavami. Bo smrti Salmanasarjevi je namreč prevzel vlado njegov sin Senaherib, kije pa vsled svoje strašne nesreče v Judeji — zavoljo njegovega bogokletstva je prišla huda kazen neposredno od Boga nad njegove čete: v eni noči je angelj Gospodov pobil v asirskem tabru 185.000 mož — grozno preganjal Izraelce v sužnosti, in kije tudi starega T obija hudo sovražil in je zato ukazal, ga umoriti ter mu odvzeti vse premoženje. Toda bogaboječi Ne ft a lit se s tem ni dal ostrašiti, da bi ne nadaljeval svojih dobrih del usmiljenja do preganjanih sobratov. Ta izredni, sočutja polni rodoljub jim je bil vse: krušni oče, učenik, tolažnik, pogrebnik. Tobija, tako pripoveduje sveto Pismo genij ivo lepo, „je vsak dan hodil k vsem svojim rojakom ter jih je tolažil, in slednjemu je od svojega premoženja delil, kolikor je le mogel. Lačnim je dajal jesti, nage je oblačil, mrtve in ubite pa je skrbno pokopaval.“ Ko Je novi kralj pomoril mnogo Izraelovih otrok, je Tobija pokopal njih trupla. I)a bi se iz- ognil vsled tega razsrjenemu vladarju, je T o-bija s svojo ženo in sinom zbežal iz Niniv ter našel, izgubivši vse imetje, skrivališče pri svojih prijateljih, ker so ga mnogoteri kaj radi imeli in visoko čislali. V tej veliki nesreči je bila preganjana družina To bij e va vendar mnogo srečnejša od družine asirskega kralja, v kateri so se sinovi vzdignili zoper lastnega očeta. Petinštirideseti dan po Sena-heribovi vrnitvi iz Judeje sta ga njegova lastna sinova Adramelek in Sarazar v njegovem prestolnem mestu umorila. (Iz. 37, 38). Grozovita morilca svojega očeta sta pobegnila v Ararat. Za nesrečnim očetom je sledil na prestolu njegov tretji sin Asar-hadon. In ljudoljubni Tobija seje smel zopet vrniti na svoj dom in je dobil nazaj vse svoje premoženje, pa tudi prejšnje vobče uživano spoštovanje. (Tob. 1, 18—25). Vendar pa težke izkušnje in nadloge nedosežnega očeta niso prenehale, ne, marveč so se še množile in poviševale, da bi se tako tudi njegovo zasluženje poviševalo in množilo. Ob nekem prazniku Gospodovem je pripravil darežljivi Tobija za nekatere iz sVojega rodu, ki so se bali Boga, dobro gostovanje. Ko se je njegov sin, ki je šel vabit gostov, povrnil z žalostnim poročilom, da nekdo izmed Izraelskih otrok leži zadavljen na cesti, je Tobija ljubeznivo pogostil povabljence, sam pa je popustil kosilo ter prišel še tešč k mrliču, in ga je vzel in skrivaj zanesel v stransko hišo, da bi ga po solnčnem zahodu varno pokopal. Potem šele je zaužil svoj kruh v žalosti in strahu. In ko je bilo solncc zatonilo, je šel in je na tihem pokopal mrliča. Tedaj so ga sosedje grajali, rekoč: Že je bilo zapovedano zavoljo te reči, te umoriti, in komaj si ubežal smrtnemu povelju, in zopet mrtve pokapaš ! Tobija pa, ki se je bal Boga bolj kakor kralja, je pobiral trupla umorjenih in jih je skrival v svoji hiši ter jih opolnoči pokapal. Prigodilo se je pa, da je nekega dne od pogrebov truden in spe- han prišel na svoj dom; in ko je k steni legel , in zaspal, mu je iz lastovičjega gnezda padla 1 gorka smet v oči, in je v 56. letu svojega živ- j ljenja oslepel. (Tob. 2, 1—11). To je bila huda in grozna nesreča za blagega očeta. To izkušnjo pa je Gospod zato pustil priti nad Tobija, da bi, kakor sveti Job, sosedom dajal vzgled potrpežljivosti. Ker se je namreč od svoje mla.dosti vselej bal Boga ter je izpolnjeval njegove zapovedi, zato se ni pritožil zoper Boga, daje prišla nanj nadloga slepote, marveč je ostal stanoviten v strahu božjem ter je Boga hvalil vse dni svojega življenja. (Tob. 2, 12—15). Zares, zdaj se je godilo slepemu T o b i j u kakor nekdaj ubogemu Jobu. Oba očeta sta trpela po nedolžnem, pa nista godrnjala zoper Boga, temveč sta ga hvalila ter sta povzdigovala njegovo ime. Zavoljo njune bogoljubnosti so ju sramotili tisti, ki bi ju bili morali tolažiti. Kakor so pobožnega J o b a njegovi prijatelji v soglasju z njegovo ženo zasramovali, enako so tudi prijatelji pravičnega T obija zasmehovali njegovo življenje, porogljivo ga povprašujoč: Kje je tvoje upanje, zavoljo katerega si dajal miloščino in pokapal mrtve? To bij a pa jih je posvaril z večno lepimi besedami: Nikar tako ne govorite! Zakaj otroci svetnikov smo in čakamo tistega življenja, katero bo dal Bog tistim, ki ga v svoji zvesti veri nikdar ne zapustijo. Tudi Ana njegova žena gaje obsipala s hudimi očitanji in je zaseg-ljivo klicala: Vidi se, da je prazno tvoje upanj e, i n kaj ti j e tv oj a miloščina pomagala, seje zdaj pokazalo. (Tob. 2, 22). Predragi v Gospodu! ovsem pošteni T o b i j e 1 i d je stal zdaj na višini svojih težkih izkušenj, pa tudi na vrhuncu svoje stanovitne zvestobe. Ni se pritoževal, ampak potrpežljivo in Bogu popol- noma vdano je prenašal vso krivico in vse zlo. S solzami in z vzdihljaji sc je obračal k Bogu, čigar namere in naredbe so modre, čigar sodbe so pravične, čigar pota so usmiljenje in resnica. Sramotivnc besede sorodnikov, zlasti nepremišljene zasege sicer za družino silo skrbne gospodinje so pravičnega moža tako globoko v srcu bolele, da je prosil Gospoda, naj ga reši, če je njegova sveta volja, iz stiske tega življenja ter ga naj pusti umreti v sladkem upanju večnega življenja. Ta njegova prošnja ni bila nedovoljena ali pregrešna, marveč je bila dobra in hvalevredna, ker si je želel ločitve iz življenja, da bi ne mogel več Boga žaliti, ampak da bi se združil z njim na vekomaj. Tudi M oz es je v žalosti nad nepokorščino svojega ljudstva molil k Bogu, da ga naj pusti umreti. In Elija, preganjan od brezbožne kraljice Jezabelc, je prosil Gospoda za milost, da bi ga vzel s tega sveta. Enako željo po smrti nahajamo pri mnogih drugih svetnikih v hudih bridkostih. Saj pripozna tudi glasoviti apostol Pavel, da je teža njegovih stisk tolika nad njegove moči, da se je naveličal živeti. (II. Kor. 1, 8). Tako je mogel in smel tudi T obija v svojih premnogih nadlogah in težavah vzdihovati in hrepeneti po smrti, ker se je popolnoma prepustil volji večnega Boga, ki najbolje ve, kaj človeku služi in koristi v vzveličanje. Pač heroičen vzgled potrpežljivega prenašanja tudi največje nesreče daje Tobija vsem mehkužnežem naših dni, ki nočejo nobene bolečine več pogumno prenesti, marveč si v domišljeno neznosnem trpljenju zoper vse prepovedi Boga in razuma sami vzamejo življenje ter umrjejo JudeŽeve grozne smrti. O globočina modrosti in znanja božjega ! Kako nerazumljive so njegove sodbe in kako neizvedljiva so njegova pota! Moljenja vredna božja previdnost zna dogodke v življenju pravičnih tudi, če so ti daleč ločeni drug od drugega, čudovito spraviti v medsebojno zvezo. Eadem dic contigit, ravno tistega dne, ko Jc bil Tobija v Ninivah zasmehovan od svoj0 žene, se je prigodilo, da je v Ekbatani1 Ra-guelova hči Sara, katero je bil Bog odločil za ženo mlademu Tobiju, tudi slišala očitanje od ene izmed dekel svojega očeta, češ, da bi bila ona, ne pa hudobni duh, umorila sedmero ž njo poročenih mož. Kakor se je torej To bij a v svoji nezgodi zatekel k Bogu z molitvijo, enako je tudi Sara pri grozni obdol-žitvi umora sedmih mož v nežni molitvi prosila Boga, da bi jo rešil iz strašne, nezadolžene sramote ali pa vsaj vzel s tega sveta. Obe nedolžni duši sta torej trpeli veliko sramoto, s tem pa sta si zaslužili, da jima je došla čudovita pomoč in tolažba. In ilio tempore, tisti čas, tako konča tretje poglavje naše bogonavdihnjene knjige, je bila obeh Molitev uslišana pred častitljivim obličjem najvišjega Boga, in angelj Gospodov, sveti Rafael, je bil poslan, da bi oba ozdravil, ker so njune molitve ob enem času prišle pred obličje Gospodovo. (Tob. 3, 24. 25). Potemtakem je bil tukaj sv. Rafael, zdravilna moč božja, služabni duh, poslan v službo zavoljo tistih, ki bi naj prejeli vzveličanje. Hudo izkušani Tobija je zdaj mislil v svoji Preprosti nedolžnosti, da bode Bog kar uslišal njegovo molitev in ga odpoklical s tega sveta. 2ato je pozval k sebi svojega ljubljenega sina ter mu dal zlate, večno veljavne nauke in opomine, kakor so slavni očaki, kadar so čutili, da se jim bliža zadnja ura, poklicali svoje sinove k smrtni postelji, jim dali vzveličavne nauke ter jim podelili očetovski blagoslov. Poslušajte zdaj, ljubi moji, prisrčne, družabno 1 Tako imenuje grško besedilo to mesto. Po Vulgati se mu je reklo Ragez, pa to je bil drug kraj °d tistega, kjer je prebival Tobij e v dolžnik Gabel. Da v veliki državi večkatera mesta nosijo enako ime in je po pridevkih spoznati njih posebna lega, to se pripri še dandanes prav pogostokrat. Tako je stal ta ttagez ob Medijskem gorovju Ekbatana in se je mogel imenovati Ragez-Ekbatana ali tudi samole Ekba-*ana, kakor je res imenovan v septuaginti in v dobrih r°kopisih. preznamenitc opomine starega Tobij a mlademu Tobij u. „Moj sin“, tako začne govoriti hudo trpeči oče, „poslušaj besede mojih ust in vtisni si jih globoko v svoje srce! Kadar bo vzel Bog mojo dušo k sebi, pokoplji moje telo in spoštuj svojo mater vse dni njenega življenja! Zakaj spominjati se moraš, kakšne in kako velike nevarnosti je pretrpela zavoljo tebe. Kadar bo pa tudi ona dopolnila čas svojega življenja, tedaj jo pokoplji poleg mene! Vse dni svojega življenja imej Boga pred očmi in varuj se, da kdaj ne privoliš v greh in da ne puščaš v nemar zapovedi Gospoda našega Boga ! Od svojega premoženja dajaj miloščino in svojega obraza ne obračaj od nobenega ubožca; tako namreč se bo zgodilo, da tudi Gospod od tebe ne bo obrnil svojega obličja.“ „Kakor premoreš, tako bodi usmiljen! Ako imaš obilo, dajaj obilo! Če imaš malo, se potrudi, tudi malo rad podeliti! Zakaj dobro plačilo si nabiraš za dan stiske, ker miloščina reši vsega greha in smrti ter ne dopusti duši priti v temo. Veliko zaupanje pred Bogom daje miloščina vsem, ki jo delijo.“ „Varuj se, moj sin, vse nečistosti in zraven svoje žene nikdar pregrehe ne poznaj ! Napuhu ne pusti gospodovati ne v svojih mislih ne v svojih besedah; zakaj v njem se je začela vsa spačenost. Kdor ti kaj dela, temu brž daj plačilo, in zaslužek tvojega najemnika naj nikdar pri tebi ne zaostane! Česar nočeš, da bi kdo drugi storil tebi, glej, da tega nikdar ti drugemu ne storiš!“ O, kolik pomen imajo za človeško družbo vsi ti vzveličavni opomini o pokorščini do očeta, o pokopu in ne sežigu njegovega trupla, o spoštovanju do mnogo trpeče matere, o pokopu njenega trupla vštric umrlega moža, o vednem življenju v pričujočnosti božji, o dajanju miloščine, o čistosti, o zakonski zvestobi, o pobegu pred napuhom, o nemudnem plačilu zaslužka za storjeno delo, o pravi ljubezni do bližnjega! In ravno to je Tobiju v najvišjo čast, da je božji Učenik njegove besede vzel v svoja najsvetejša usta ter se je kakor na to svetopisemsko mesto sklical, ko je namesto Tobijeve prepovedi dal zapoved: Vse, karkoli hočete, da ljudje vam st o ré, tudi vi njim storite! Zakaj to j e postava in preroki. (Mat. 7,12). Teh besed ne beremo ne v postavi ne v drugih prerokih, marveč le tukaj v bukvah Tobijevih (4, 16). Pa poslušajmo dalje v srce segajoče opomine, ki jih daje smrtnotrudni oče svojemu nadepolnemu sinu! „Uživaj svoj kruh z lačnimi in ubogimi, s svojimi oblačili pa oblači nage! Svoj kruh in svoje vino porabi za pogreb pravičnega, ne jej in ne pij pa od tega z grešniki ! Išči vselej dobrega sveta pri modrem človeku! Vsak čas hvali Boga in prosi ga, da vodi tvoja pota, in da vsi tvoji sklepi obstojijo pred njim. Naznanim ti tudi, moj sin, da sem, ko si bil ti še otrok, deset talentov srebra posodil Gabelu v Ragezu, Medijskem mestu, in njegov rokopis imam pri sebi. Zatorej izkušaj, kako boš do njega prišel in od njega dobil zgoraj omenjeno vsoto srebra in mu dal nazaj njegovo dolžno pismo!“ Kaj slovesno je sklenil T o b i j a svoje globoko geniji ve opomine: Noli timere, fili mi, nikar se ne boj, moj sin ; siromašno sicer živimo, pa veliko bogastvo bomo imeli, ako se bomo bali Boga in se ogibali vsega greha ter delali dobro ! (Tob. 4, 1—23). Tako se glasi zlata zadnja oporoka starega Tobija mlademu Tobiju. To prekrasno poglavje bi se naj v vsaki družini pogostokrat bralo, v svojih podrobnostih vredno cenilo ter stanovitno izpolnjevalo. Familije, ki se trudijo ravnati svoje življenje po tem evangelju ali po teh načelih, gotovo živijo srečno in zadovoljno. Ako se bo rešilo zdaj ves svet vznemirjajoče socijalno ali družabno vprašanje, tedaj se bo srečno rešilo le tako, kakor je rešeno v zlati družinski knjigi Tob ij e vi. Pa berimo dalje v tej naučni knjigi soci-jalne vede! Na očetov poduk je odgovoril Tobija, ta izredni mladenič, edino prave, njegov značaj jasno osvetljujoče besede: Omnia, quaecumque praecepisti mihi, faci am, pater! Vse bom storil, karkoli si mi zapovedal, oče! (Tob. 5, 1). In nemudoma se je lotil izvršitve najtežjega naročila, namreč izterjatve izposojenega denarja. S tesnobnim srcem se je pripravljal na odhod, zakaj pot je bila dolga, vlekla se je po neznanih krajih, peljala je v tujo hišo, in vodnika ni bilo tu. Pa trdno zaupajoč na Boga in zvesto pokoren očetu je Tobija naglo našel tovariša za daljno pot in ga je pripeljal k očetu. Ta ga je previdno izkušal, mu li more zaupati svojega sina, ter mu je obljubil primerno plačilo, ko ga je voditelj pomiril z zagotovitvijo: Zdravega bom peljal tvojega sina tja in zdravega bom ti zopet pripeljal nazaj. Za slovo je oče Tobija blagoslovil oba popotnika s prelepimi besedami: Srečno hodita! In Bog bodi z vama na potu! In njegov angčlj vaju spremljaj! (Tob. 5, 20. 21)- Z vzveličavnim blagoslovom očetovim osrečen, je sin veselo odpotoval, spremljan, ne da bi to spoznal, od angelja K a f a e 1 a v podobi zalega sopotnika. Z njima je tekel tudi domači zvesti psiček. Po prvem dnevu sta prenočila ob riboviti reki Tigris. Ko si je Tobija hotel v njej ohladiti prašne, trudne noge, je brzo priplavala silo velika riba, da bi ga napadla. Tobija je v prvem strahu na ves glas zavpil, kličoč svojega spremljevalca: Domine, invadit me! Gospod, nad mene gre-In poklicani pomočnik mu je rekel: Primi j° za plavute in potegni jo k sebi! Potem lZ' trebi ribo in si shrani od nje srce, žolč >n jetra, ker so to koristna zdravila. Prigodba Tob i j e va z ribo je bila na-redba božje previdnosti, ki se je hotela P°' služiti ribe za pripomoček, da izvrši svojo namero. Kosci ribe, ki bi si jih naj shrani, niso imeli sami ob sebi zdravilne moči, mar'e bi naj bili Tobiju le zunanje znamenje skr1 vaj delujoče moči božje. Podobno se r Jezus poslužil slin, pomešanih s prahom, da je ozdravil sleporojenega, ne da bi bil ta pripomoček kaj druga ko zunanje znamenje. Ko sta naša dva potovalca na daljnjem potovanju dospela do mesta Ekbatane, je vprašal Tobija svojega spremljevalca: Kje hočeš, da ostaneva ? In ta je odgovoril, rekoč: Tukaj je neki mož po imenu Ragu el, sorodnik iz tvojega rodu, in ta ima edino hčer z imenom Sara. Tebi gre vse njegovo premoženje, in ti jo moraš vzeti za ženo. Temu je T obija ugovarjal in pripovedoval, češ, da je bila Sara zaročena že sedmim možem, ki pa so vsi umrli, ker jih je hudi duh pomoril. Zato se boji, da bi se kje tudi njemu kaj takega ne zgodilo in da bi, ker je edini otrok svojih staršev, njih sivih las od bridkosti ne spravil pod zemljo. Modri prijatelj je tedaj mladeniču v njegovih skrbeh to pojasnil, da je namreč tistih sedmero mož sklenilo zakon brez ozira na Boga le iz poželjivosti, in da nad takšnimi ima hudi duh zares oblast. Ti pa, tako je sklenil nebeški svetovalec svoj nauk, ostani s Saro tri dni stanoviten v molitvi! Tobija in njegov pajdaš sta bila od Ragu el a prav prijazno sprejeta, in vse je prišlo tako, kakor je napovedal razumni spremljevalec, in kakor je nedosežno lepo opisano v sedmem in osmem poglavju naše svete knjige. Na prisrčno prošnjo novoporočenega T o-bija se je podal njegov postrežljivi pomočnik s štirimi hlapci Raguelovirni in z dvema kamelama tja v daljni Ragez h Gabel u, kateremu je dal nazaj njegovo dolžno pismo in je prejel od njega brez ugovora vse denarje ter ga je nagovoril, da je šel z njim na ženitnino. Ko je vestni Gabel stopil v hišo Raguelo v o ter zagledal mladega Tobija, ga je poljubil, se razjokal ter zaklical blagoslov božji nanj kot na sina predobrega očeta, kije pravičen in sc Boga boj i in daje miloščino. Prav tako je govoril blagoslov nad Saro in nad njenimi starši. 'n ko so vsi rekli Amen, tako prav podobno končuje deveto poglavje, so šli k po- jedini. Pa tudi svatovščino so obhajali v strahu Gospodovem. (Tob. 9, 12). Ljubi moji, vem, da ste pri poslušanju opisanih dogodeb že posneli iz njih vzveličavne nauke ter obudili dobre namene in koristne sklepe; pa preden storimo to natanje, se moramo še ozreti na bridke skrbi očeta Tobija in matere Ane zavoljo dolge zamude njunega ljubega sina Tobija. Z nedopovednim hrepenenjem sta priletna roditelja pričakovala vrnitev svojega edinega otroka. Oba sta bila vsled dolgega, strahu polnega čakanja silo otožna ter sta jokala in žalovala kaj bridko. Pa T o-bija, mož vere, je ostal stanoviten v trdnem zaupanju na božjo pomoč in je neprenehoma molil ter pogumno tolažil svojo ženo, ki se je vdajala brezmerni žalosti. Ana, kakor njen mož, iz roda Ne ft a lije v ega, je bila zvesta in poštena, delavna in nad vse skrbna za gospodinjstvo. Ni pa imela Neftalitinja globokovernega duha in je bila zato kaj lahko vznemirljiva. Ko je bil Tobija svoje premoženje večinoma razdelil med uboge ter je k temu še oslepel, tedaj je bila njegova žena nekako prisiljena, s tkanjem skrbeti za potrebni vsakdanji živež. Ko je pa nekoč prinesla kozliča domu, in je Tobija to zapazil, je dejal: Glejte, da bi kje ne bil ukraden ! Dajte ga nazaj njegovemu gospodarju, ker kaj ukradenega ne smemo ne jesti ne se dotakniti. Tobija ni mogel verjeti, da bi si bila njegova žena s tkanjem prislužila kozliča, še manj, da bi ga bila ukradla. Bal se je pa, da ga je morebiti tisti, od katerega ga je žena prejela ali kupila, pridobil po nepoštenem potu in ga je zato oddal za manjšo ceno. Skrbni opomin slepega Tobija nikakor ni bil izraz nezaupnosti do Ane, marveč dokaz njegove poštenosti, ki se boji in vestno izogiblje tudi sence kakšne krivičnosti. Namesto pa, da bi bila svojemu ljubemu možu mirno pojasnila, kako da stvar v resnici stoji, seje čutila Ana po tistem opominu razžaljeno in je začela moža zasegati ter grajati njegovo pobožnost in radodarnost, kakor da bi bil on pri svoji nesebičnosti delil miloščino zavoljo časnega plačila ali v mnenju, da mora delavna ljubezen do Boga in do bližnjega vselej prinesti le posvetni dobiček. Po pravici je vzkliknil slavni modrijan Hiponski, sv. Avguštin: „Kako slepa je bila ta žena! Kako jasno pa je bilo duhovno oko njenega moža! Ona seje veselila zunanje solnčne svetlobe, on pa znotranje pravičnosti. Kaj izmed obojega pač zasluži prednost?“1 Nasprotno pa je bila ljubezen matere Ane do sina nad vse velika in nežna. Ljubši ko ves denar in vse premoženje ji je bil njen pridni in dobri otrok. To izpričuje njeno obnašanje po njegovem odhodu. Ko sta bila zala mladeniča zapustila domačo hišo, je začela mati jokati in glasno možu toževati : „Palico najine starosti si vzel in od naju poslal. O da bi nikdar ne bilo teh denarjev, po katere si ga poslal ! Saj sva bila zadovoljna pri svojem uboštvu in sva za bogastvo imela to, da sva videla svojega sina.“ Tako je od žalosti potrta mati v svoji ljubezni do sina obsojala nesrečni denar ter s tužnim srcem hrepenela po sinovi vrnitvi. Še le na tolažilne besede močnovernega očeta, češ, da sina spremlja dober angelj božji, ki ga bo zdravega nazaj pripeljal, je mati jenjala z jokom ter utihnila s svojim tarnanjem. Ko pa je ljubljeni sin izostal črez določeni čas, tedaj je skrbna ljubezen v srcih osivelih staršev vzbudila novo bridkost in tugo. T o-bija se je razžalostil z ženo vred in oba sta se začela solziti. Medtem pa, ko se je oslepeli oče kmalu pomiril in vdal v voljo božjo, se je mati prepustila neutcšljivi bolesti in je vedno zopet ponavljala svoje mile tožbe za že, kakor je mislila, izgubljenim sinom. „Heu, heu, mi tili! Oh, oh, moj sin! Zakaj sva te poslala na tuje, tebe, svetlobo najinih oči, tebe, palico najine starosti, tebe, tolažbo najinega življenja, tebe, upanje najinega zaroda! Saj sva v tebi samem imela vse, zato bi te ne 1 Scrmo in Matth. 18. c. 15. (Cornelius a Lapide, Commentaria in Tobiam. Parisiis, 1877. Zv. IV. str. 276). bila smela od sebe pustiti.“ V tem žalostnem položaju se je zopet pokazala vsa dušna plemenitost in vsa junaška srčnost starega To-bija. Basiravno sam v najhujših skrbeh zavoljo nenavadno dolge zamude željno pričakovanega sina, je vendar premagoval in krotil svojo žalost in otožnost ter je v trdnem zaupanju na zanesljivega spremljevalca s pobožnimi besedami tolažil ženo. Pa v bolečini materinega srca je „Ana slednji dan tekla vun ter je gledala okrog na vse strani in je obhodila vsa pota, kjer je bilo upanje, da bi utegnil sin priti nazaj, da bi ga, ako bi bilo mogoče, od daleč zagledala priti.“ (Tob. 10, 7). Zares, more li mati pozabiti svojega otroka, da bi se ne usmilila sinu svojega telesa? (Iz. 49, 15). Medtem pa ni pozabil dobri sin svojih ljubečih in ljubljenih staršev. Z enako ljubeznijo in skrbnostjo jim je povračeval njihovo ljubezen in skrb. Čeprav je Ragu el nagovarjal moža svoje hčere, naj ostane dalj časa pri njem, je ta vendar silil, brez odloga odpotovati, poln otroškega sočutja govoreč: Vem, da moj oče in moja mati že dneve štejeta, in da se njuno srce žalosti-Ozirajoč se na to genij ivo otroško ljubezen do priletnih staršev, je dal Ragu el svojemu zetu Saro in polovico vsega svojega premoženja ter ga je s spremstvom vred odpustil s pomenljivim blagoslovom : Sveti angelj Gospodov bodi na vajinem potu in vaju zdrava tja pripelji, da najdeta vse prav pri svojih starših, in da vidijo moje oči vajine otroke, preden umrjem! In starši so objeli svojo hčer m so jo poljubili ter odpustili z zlatimi nauki za njen poklic kot hišne matere in gosp0' dinje. (Tob. 10, 11—13). Te prevažne opomine pa hočemo pozneje natanje premišljevati, ker moramo zdaj spremljati naše popotnike iz Ekbatane v Ninive-Ko je Tobija po enajstih dnevih s svojo veliko karavano dospel na pol pota proti Ninivam, tedaj ga ni moglo nič več pri potuj°c četi zadržati. Po nasvetu svojega razumnega vodnika je Tobija zapustil mnogoštevilno spremstvo in je hitel naprej s svojim zvestim spremljevalcem — njima ob strani je tekel zvesti psiček. Spremljevalec je svojemu varovancu na potu še dajal premodre nauke, kako naj namreč pri vstopu v očetovo hišo moli Gospoda svojega Boga in ga zahvali, kako naj stopi k svojemu očetu, ga poljubi in koj po-mazili nad očmi z ribjim žolčem. Tobija je pospešil svojo pot proti domu. Njegova mati pa je sedla vsak dan ob pot vrh griča, odkoder je mogla daleč videti. In ko se je s tega mesta ozirala po njegovem prihodu, je od daleč zagledala urno korakati dva moža in je brž spoznala svojega prihajajočega sina — kako bi se tudi moglo motiti materino oko? Tekla je v hišo in zaklicala svojemu možu: Glej, tvoj sin prihaja! In žeje priskakljal zvesti psiček in tako potrdil veseli dohod težko pričakovanega otroka. Tedaj ni mogel slepi oče več ostati v hiši. Poklical je strežnika, da ga je ob roki peljal Prihajajočemu sinu naproti. In ga je objel in poljubil, on in njegova žena, in oba sta jela od veselja jokati. Kakšno svidenje! Kdo popiše presrečna čustva roditeljev in njihovega otroka ? To se da bolje občutiti kakor povedati ali opisati. Svidenje sladka beseda, kakor slovo trpko ime! Pa svidenje? Oče je vendar slep. Toda kmalu bo zopet videl solnce in sina. Mladi Tobija je potegnil z ribjim žolčem črez oči očetove, in mrena pred njimi se je odluščila. In šestdesetletni Tobija je spet zadobil luč oči in pogled, in začel je slaviti božjo dobrotljivost in vsemogočnost, rekoč: Hvalim te, Gospod, Izraelov Bog, ker ti si me pokoril in tisi me zopet ozdravil! In glej, jaz vidim Tobija, svojega sina! (Tob. 11, 17). Gotovo! Res-ničneje in lepše ko tukaj bi ne bil mogel noben pesnik ne stare ne nove dobe opisati Prizora veselega svidenja v družini po dolgi ločitvi. Sedem dni po prihodu mlajšega Tobija je došla tudi njegova žena Sara z vso družino, s svojim ženitnim blagom in z denarjem pravičnega Gab e la. Kolika, prebogata obdaritev ! Oče je dobil nazaj popolnoma ves izposojeni denar. Njegov sin si je pripeljal čednostim gospodinjo na dom in ž njo pridobil kaj bogato doto. Zares! Gospod oboža in obogati, poniža in poviša. (I.Kralj.2,7). Kaj ne, predragi moji, velike, da, nad vse velike so bile dobrote, ki jih je bil nepoznani vodja izkazal vsej družini Tobijevi! Čim večje pa so dobrote, tem večja bodi tudi hvaležnost. Takovšen duh hvaležnosti je vladal v blagoslovljeni familiji starejšega in mlajšega Tobija. Kaj moremo dati temu svetemu možu, ki je hodil s teboj (Tob. 12, 1), je vprašal presrečni oče svojega še srečnejšega sina? Ta pa si ravno tako ni znal svetovati. Slednjič je kaj nežno in ljubo dejal očetu: Prosim te, moj oče, povabi ga, morebiti, da bi se ponižal, polovico vsega, kar smo prinesli s seboj, vzeti za s e ! In sta poklicala sijajnega mladeniča, splendidum iuvenem, ter sta ga začela prositi, da bi hotel sprejeti polovico vsega, kar so prinesli. Tedaj jima je velel, da naj hvalita Boga ter si z molitvijo, s postom in z miloščino nabirata neminljivih zakladov. Potem se je jima razodel za nebeškega poslanca, rekoč: „Jaz sem angelj Rafael, eden izmed sedmerih, ki stojimo pred Gospodom. Ko sta to slišala, sta se prestrašila in sta trepetaje padla na svoj obraz. In angelj jima je rekel : Mir vama bodi! Nikar se ne bojta ! Zakaj ko sem bil pri vas, sem bil po božji volji; Boga hvalite in njemu slavo prepevajte! Zdelo se je sicer, kakor da bi bil z vami jedel in pil; toda jaz imam nevidno jed in pijačo, ki je ljudje ne morejo videti. Zdaj pa je čas, da se povrnem k njemu, ki me je poslal. Vi pa hvalite Boga in oznanjujte vsa njegova čudesa ! In ko je bil to izgovoril, je bil vzet izpred njunih oči, in ga nista mogla več videti. Tedaj sta tri ure na obrazu ležala in Boga slavila; in ko sta vstala, sta oznanjevala vsa njegova čudovita dela.“ (Tob. 12, 15—22). Stari To bij a pa je zapel prekrasno hvalnico in zahvalni co, v kateri slavi mogočnost in veličastvo Gospoda Boga ter povišuje in hvali modrost njegovih obiskovanj. Božji mož opominja vse otroke Izraelove k petju enake hvalne pesmi, grešnike k pokori, izvoljene k stanovitnosti, ter napove, da bo zemeljski Jeruzalem, ki bo medtem še razdejan, spet pozidan in češčen med knezi in narodi zemlje, napove pa tudi zmago duhovnega Jeruzalema, to je svete Cerkve, in slednjič slavo in sijaj nebeškega Jeruzalema. „Vrata tega Jeruzalema bodo zidana iz satira in smaragda, in iz dragih kamenov vse okrožje njegovega ozidja. Z beloblestečimi in čistimi kameni bodo vložene vse njegove ulice, in po njegovih trgih sc bo prepevala aleluja. Ce-ščen bodi Gospod, ki ga je povišal, in on naj nad njim kraljuje vekomaj !“ (Tob. 13, 1—23). Ta bogonadarjeni starozakonski prerok je po ozdravljenju svojih oslepelih oči še živel 42 let ter dosegel starost 102 let. Pred koncem svojega življenja je prerokoval pokončanje ošabnih Niniv in je svojim domačim nasvetoval, da naj po njegovi in njegove žene Ane smrti nagloma zapustijo to brezbožno mesto. Ob odločilni uri svoje smrti je poklical k sebi svojega preljubljcnega sina in njegovih sedem sinov, svoje vnuke, in jim je slovesno rekel : „Poslušajte, otroci moji, svojega očeta ! Služite Gospodu v resnici in glejte, da delate, kar mu je prijetno ! In svojim otrokom zapovedujte, da delajo pravico in delijo miloščino, da mislijo na Boga in ga hvalijo vsak čas v resnici in iz vse svoje moči!“ Iskreno ljubljeni oče je bil kaj spoštljivo pokopan v Ninivah, in zraven njega so pozneje v isti grob položili drago mater k počitku. Potem se je njih ubogljivi sin s svojo ženo in z otroki in otrok otroki izselil iz Niniv ter se je povrnil k staršem svoje žene v Ekbatano. In jih je našel zdrave v lepi starosti, in je za nje skrbel in jim je ob smrti oči zatisnil. Ljubezni polni zet je dobil vso dediščino hiše Raguelove in je videl svojih otrok otroke do petega kolena. In ko je bil dopolnil devet in devetdeset let v strahu Gospodovem, so ga pokopali v miru. „In vsa njegova rodovina in ves njegov zarod“, tako končuje zadnje poglavje naše prelepe knjige, „je ostal stanoviten v dobrem življenju in v svetem zadržanju tako, da so bili prijetni Bogu in ljudem in vsem prebivalcem v deželi.“ (Tob. 14, 17). Preljubljeni v Gospodu! do izmed vas ni ganjen in ni izpodbojen jg-GOil po podučljivi in mični zgodbi bogaboječe družine Tobijeve? Ta sveta knjiga, ki so jo naj starejši cerkveni očetje imeli za božjo in so jo nezmotljivi cerkveni zbori v Florenci, Tridenti! in Vatikanu prištevali navdihnjenim knjigam, nam kaže na dogodkih v tej Bogu dopadljivi, svetim postavam zvesti Izraelski rodbini, da življenje vere, upanja v Boga in dejanske ljubezni nikdar ni brez božjega blagoslova in varstva. Tu gledamo prijetno sliko vernega in pobožnega družinskega življenja, v katerem so bila merodajna le sveta in zato vselej vzve1'Čavna načela. Stari Tobij a je sijajen vzgled krščansko-katoliškim možem našega časa. Tobijaje ohranil in v dejanju kazal edino pravo vero v živega Boga sredi med brezvernimi sovrstniki. Še ko je bival v domovini, ni hodil k zlatim teletom na Samarijske višave, marveč je redno potoval v Jeruzalem k poglavitnim praznikom Gospodovim. Vestno je oddajal svoje darove in radovoljno je delil desetino celo nevernikom, ki so, ker so bili brez posesti v Izraelu, morali živeti od milih darov. K° je vzrastel v moža, si je previdno in premišljeno izbral iz svojega rodu Ano za ženo, m ta mu je podarila sina, kateremu je odločil svoje lastno, globoko pomenljivo ime. Ves rod Jc nosil kaj znamenita imena kakor: Tobijel m Tobija, Ananijel in Aduel, Gabacl in Raguch Debora, Ana in Sara. Da, starši naj pustijo svojim otrokom pri krstu dati imena svetnikov, katerih vzgled jih bo vnemal za sveto življenje in katerih priprošnja jih bo podpirala ; nikar pa naj ne dobivajo spotikljivih, izmišljenih priimkov ali imen praznih bogov in paganskih oseb, od katerih ne morejo posneti nobenega dobrega vzgleda za življenje in ne pričakovati nobene pomoči. Bogoljubno življenje in veren strah božji v izpolnjevanju svete postave je skrbni gospodar vsadil tudi svoji ženi in svojemu sinu v srce. Kakor je on sam živel po pobožnih načelih in dejanjih svojih prednikov, enako se je morala vsa njegova hiša po tem ravnati in se tega stalno držati. Njegova molitev, njegov način življenja, njegovo dejanje in nehanje, vse to je prešlo družini v navado. Svojega sina je vzgojil popolnoma po staročastitljivem rodbinskem izročilu. Učil ga je, kakor pove sveto Pismo, od mladosti, Boga se bati in se ogibati vsega greha. Quem ab infantia timere Deum docuit et abstinere ab omni peccato. (Tob. 1, 10). — Bogoljubno družinsko življenje je Tobija s svojimi domačimi pridno nadaljeval tudi v asirski suž-nosti. V daljnih paganskih Ninivah si je obvaroval svojo dušo neoskrunjeno in se ni omadeževal z uživanjem prepovedanih jedi. Zvesto je posvečeval praznike, vestno je daroval prvine in desetino, natanko je izpolnjeval zakonske zapovedi, nikdar ni prelomil postne postave. Krščanski možje, očetje in gospodarji ! Posnemajte marljivo in nasledujte ta blesteči vzgled in vzor v izpolnjevanju zapovedi, ki jih je Gospod dal na gori Sinaj med gromom in bliskom in ki so postave življenja za vse ljudi. One so neizpremenljive, ker neogibno potrebne. One bodo veljale, dokler bodo ljudje živeli na žemlji. Na njih se ne more in ne sme nič iz-premeniti, tudi ne črka. Božji Vzvcličar teh zapovedi ni razveljavil, marveč jih je izpopolnil, dovršil, povišal v duhovno postavo. Dopolnil jih je z natančnejšim izpolnjevanjem, z boljšim razlaganjem in s podeljen)em potrebnih milosti. Nikar ne mislite, je očitno zaklical, da sem prišel razvezovat postavo ali preroke; ne razvezovat, ampak dopolnit sem jih prišel. Zakaj resnično vam povem: dokler ne prej de nebo in zemlja, le ena črka ali ena pičica ne bo prešla od postave, dokler se vse ne zgodi. (Mat. 5, 17. 18). Vse desetere zapovedi nas vežejo — kakor tri prve: veruj v enega samega Boga, ne imenuj po nemarnem njegovega imena in posvečuj praznik, enako tudi sedem naslednjih: spoštuj očeta in mater, ne ubijaj, ne prešestuj, ne kradi, ne pričaj po krivem zoper svojega bližnjega, ne želi svojega bližnjega žene in ne njegovega blaga. Mi imamo tudi tri poglavitne praznike, božič, veliko noč in binkošti. Ni nam sicer več treba darovati jagnjet, mi moramo pa s pobožnostjo biti pri sveti maši, kjer se daruje Jagnje božje. Nimamo več obrednih očiščevanj, ki so Izraelce sicer spominjala na greh, pa jim ga sama ob sebi niso mogla izbrisati; pač pa imamo zakramente, ki nas, ako jih veljavno in vredno prejemamo, rešujejo greha in nam podeljujejo vzveličavne milosti. Enako imamo posvečevanja in blagoslovljenja, zakramentalije, po katerih tudi narava ali natura postaja deležna milosti odrešenja. Ni nam treba sicer več darovati prvin in desetin, pa sveta ljubezen sama rada prinaša svoje darove k altarju, da krasi hišo Gospodovo in vzdržuje njegove služabnike. Nimamo sicer več ostrih jedilnih postav, imamo pa, seveda že prav mile in lahke, postne zapovedi in prepovedi. Nimamo sicer več podrobnih Mozcsovih predpisov za sveti zakon, imamo pa modre zakonske postave družini v blagor. Vse zapovedi torej, ki so od Boga neposredno ali posredno, to je po njegovem naročilu od svete Cerkve dane, moramo sveto držati. O vseh velja božjega Postavodajalca beseda, govorjena bogatemu mladeniču, ki ga je vprašal: Dobri učenik, kaj naj storim, da zadobim večno življenje: Ako hočeš v živ- Ijenje iti, izpolnjuj zapovedi ! (Mat. 19, 17). Kažite torej v dejanju, krščanski očetje in gospodarji, svojo krščansko-katoliško vero s skrbnim izpolnjevanjem božjih in cerkvenih zapovedi! Brez zvestega izpolnjevanja svetih zapovedi in brez izvrševanja cerkvenih določb si ne morete ohraniti edino vzveličavne vere. Cesar kdo ne izvršuje, temu se sčasoma odvadi. Vera brez življenja, brez dobrih del izgubi svojo moč, kakor iz telesa brez duše izgine življenje. Posvečujte torej nedelje in praznike, prejemajte svete zakramente, držite postno postavo! Katoliški možje! Pristopajte po goreči želji svetega očeta Pij a X. k mizi Gospodovi! Sveto obhajilo je v prvi vrsti stvar krščanskih mož, ker ravno možje bi naj bili častna straža evharističnega Boga-kralja. Ali ne? Niso li bili možje, ki so bili prvi za vredne spoznani, zaužiti Telo Gospodovo ? Ni li bil mož, ki je počival na Vzveličarjevem srcu v dvorani zadnje večerje? In niso li samole možje, ki imajo skrivnostno oblast, pripravljati kruh življenja na altarju ? Kolika čast, kolike predpravice! Varujte jih! Bodite Tobiji v svojih družinah, in te bodo potem družine z Bogom in ne brez Boga, z vero in s krepostjo in ne brezverske in brezbožne, z delavnostjo in marljivostjo in ne za-nikarne in lenobne! Vi ljubi očetje morate skrbeti za ohranitev katoliške vere in krščanskega reda v svojih družinah. Vi morate odvračati od hiše vse, kar vero in red izpodjeda ter ruši. Pogrebnice družin, rušiteljice njih naravne, verske in gospodarske krcpkosti so: nevernost, poželjivost in nečistost. Kar torej goji in redi to troje, to je treba odstraniti, kakor napuh, nezmernost, pijanost, ki je najhujša sovražnica človeškega rodu, nespodobnost v obleki in v obnašanju, slabo tovarišijo, škodljivo branje. In to poslednje je dandanes še zlasti nevaren škodljivec krščanske družine. Skrbite torej za dobro berilo v hiši. Oče T o-bija je pridno „bral sveto Pismo ter je pri dani priložnosti' utrjeval in tolažil sebe in svoje domače z napisano besedo božjo. Ko je naprimer spravil na cesti pobranega mrliča v hišo ter potem zaužil svoj kruh v žalosti, se je spomnil besed preroka Amosa: Vaši praznični dnevi se bodo izpremenili vjok in žalost. (Amos 8,10). Sicer pa so vse njegove iskrene molitve in pobožnosti, kakor vsi njegovi genljivi opomini in družinski nauki preveti od izrekov svetega Pisma. — Krščanski gospodarji, skrbite, da bo n. pr. izvrstna podučna in izpodbudna knjiga slavnega redovnika P. Lenarta Goffine ali kakšna druga katoliška razlaga evangeljev in vzveličavnih naukov, kakor tudi „Hoja za Kristusom“ in „Življenje svetnikov“ vašim družinam pri rokah. Prav tako skrbite za katoliški tisek; veri sovražnih in pohujšljivih spisov pa ne trpite, ne podpirajte in ne berite, ne sami, pa tudi svoji družini jih ne pustite brati ! Spoštovanja in posnemanja vredni oče Tobija je bil tudi resničen in goreč domoljub. On je ostal v svoji domovini, dokler ga niso s silo odgnali v tujino. On je delal za svojo domačijo, je spoštoval njene postave in hvalevredne navade, je dajal njenim prebivalcem dober vzgled, jih je ljubil, je molil in žrtvoval za nje. To svoje domoljubje je izvrševal tudi v pregnanstvu, ko je svoje rojake v sili in stiski obiskoval, tolažil, učil, podpiral in jim napovedoval vrnitev v obljubljeno in ljubljeno deželo Palestinsko. — Ravnotako naj tudi očetje in gospodarji svoje ljudi učijo pravega domoljubja, domoljubja namreč, ki se kaže v ljubezni do matere Cerkve, v ljubezni do domovine, v ljubezni do preslavne Avstrije. Družine, ki so polne krščanskega domoljubja in se dajo od njega voditi, so najtrdnejše opore in najmočnejši stebri Cerkve, občine, dežele, monarhije. — Se zadnji, mogočen pripomoček, ki je ž njim Tobija svojo družino v dobrih in hudih dnevih ohranil srečno ter jo povzdignil do veljave, moram navesti: to je molitev. Da, ako oče moli, tedaj vlada hišo. Ako oče moli, tedaj varuje hišo. Ako oče moli, tedaj blagoslovlja hišo. Ako oče moli, tedaj osrečuje in bogati hišo. Krščanski očetje, molite in molite neprestano za se in za svoje, ljubite in častite svoje lastne angelje varihe, častite in kličite pa na pomoč tudi angelje varihe svojih žen, otrok in vseh domačih! Da pa se doseže popolni uspeh pri vzgoji družine, morajo očete v dobrem in pravičnem vodstvu hiše podpirati še blage matere. Iz familij, v katerih vlada med očetom in materjo edinost glede na versko življenje, izhajajo čednostih otroci, ki so potem pravi kras Cerkve in države. Ana, zakonska družica starega To-bija, je bila kaj varčna, za svojega moža in za sina vedno skrbna gospodinja. Neftalitinja je imela čut za družino. V veliki sili je sama posluževala potrebni živež za obitelj. Vrli sin ji je bil ljubši in dražji ko zemeljski zakladi, ko ves denar in vse bogastvo. Resnično, najdragocenejši biser družine so dobri, pridni otroci. Katoliške matere in gospodinje, posnemajte z vso vnemo Tobijevo staro mater, pobožno Deboro, in njegovo ženo, delavno Ano, pri vzgoji in izreji svojih, od Boga vam Podarjenih otrok ! Bodite cele žene in podpirajte družini v korist svoje može v odvračanju slabega berila od hiše! Tudi ve ste odgovorne za spise in časnike. Saj je vaša dolžnost, da imate odprto oko za otroke in posle in da torej skrbite za to, da je duševna hrana, ki prihaja v hišo, dobra in zdrava, ne pa slaba in škodljiva. — Najuspešneje pa bote svojim družinam zagotovile srečo z gorečo molitvijo za svoje može, za svoje otroke in vse domače. Materina molitev zida in utrjuje otrokom hiše. Obračajte se prav pogostokrat k svojim in svojih domačih angeljem varihom za varstvo m hišno obrambo!1 1 o angeljih kot služabnikih božjih in varihih ljudi, katere varujejo in branijo, za nje prosijo ter njih molitve 'n dobra dela nosijo pred tron božji, in kako jih naj lastimo in ljubimo, sem govoril s posebnim ozirom na an8elja angeljev sv. Mihaela v svojem velikonočnem hstu z dne 16. januarja 1898. (Pastirski listi. V Mari-b°ru, 1906. Str. 286—331). Vi, krščanski mladeniči, imate častitljiv in posnemanja vreden vzgled na mladem To-biju. Ta je s srčnim veseljem sprejel vse nauke in opomine svojega priletnega očeta ter mu je slovesno obljubil, da hoče vse zvesto izpolnjevati. Sivolasi oče mu je naročil, da naj od Raguela izterja in domu spravi večje posojilo, in ubogljivi sin je šel iskat tovariša in je kmalu našel zalega mladeniča kot zvestega spremljevalca na težavnem potu v daljno mesto Ragez. In ta čedni mladenič je bil nebeški poslanec, ki ga pa Tobija ni spoznal. Kakor se je božji Vzveličar po svojem vstajenju učencema na potu v Emavs prikazal v podobi popotnika, njune oči pa so bile zadržane, da ga nista spoznala, podobno so bile tudi staremu in mlademu Tobiju oči zadržane, da nadangelja Rafaela nista spoznala. Tudi vi, ljubljeni mladeniči, morate neki dolg prinesti nazaj v hišo nebeškega Očeta. To so talenti in darovi, moči in sposobnosti, ki vam jih je prisodil in podelil vsemodri Bog. To so vaši dolgovi. Pa tudi vam stoji ob strani nebeški tovariš: sv. angelj varih, ki gleda skrivnosti božje in zato kaj dobro pozna pot, po katerem morate hoditi, da dospete v nebeški dom. On vas premore z modrimi nasveti in vzveličavnimi navdihi ohraniti na stezi, po kateri bote mogli svoje največje premoženje, neumrjočo dušo, varno vrniti Očetu v nebesih. Preden je Tobija s svojim vodnikom odrinil z doma, si je še izprosil očetov blagoslov za daljno pot. Srečno potujta! In Bog bodi na vajinem potu! In njegov angelj vaju spremljaj! Tako je zaklical ganjenega srca oslepeli Tobija mladima popotnikoma v slovo. O prelepi blagoslov! Pobožni oče je želel obema mladeničema angelja božjega za spremljevalca — in ta je bil že tu. Pač staročastitljiva in nad vse vzveličavna je navada, da starši svoje otroke blagoslovljajo, kakor so to delali očaki in očetje v starem zakonu, in kakor je božji Vzveličar klical ma-leže k sebi, pa jih je jemal v naročje, objemal in blagoslovljal. Veselega srca sta prišla oba popotnika k reki Tigris, v kateri si je mladi Tobija hotel ohladiti in okrepčati svoje trudne in prašne noge. Pa brž ko se je dotaknil vode, glej, že je naglo priplavala silna riba, da bi ga napadla in požrla. Na pomoč poklican mu je njegov tovariš svetoval, da naj velikansko ribo prime za plavutc in jo potegne k sebi. T o-bija je nemudoma izvršil dani mu nasvet. Tudi tebi, krščanski mladenič, pretijo na potu tvojega življenja mnogotere nevarnosti. Tu se nahajajo v morju tega sveta velike in male ribe, ki te hočejo pogoltniti. To so tvoje lastne strasti, ki se nagloma začnejo gibati in nad teboj vladati ; to so vabljive izkušnjave sveta, ki te hoče zagrniti v svojo mrežo in v njej pridržati ; to je stari zapeljivec ljudi, satan, ki se kakor zvita kača plazi za teboj in išče, da bi te pogubil. Pa tudi tebi pomaga sveti angelj varih, ki je mnogo močnejši, kakor je moč mesa, sveta in pekla. Nekdaj so dobri angelji pod vodstvom svojega kneza sv. Mihaela premagali hudobne duhove v nebesih, oni bodo jih vendar tudi zdaj na zemlji tem lažje in tem gotoveje ukrotili. Toda vi, ljubi moji mladeniči, jih morate prositi za njihovo varstvo in obrambo, ne smete se igrati z izkušnjavami, marveč morate brez odloga na pomoč poklicati svojega nebeškega variha ter urno posluhniti njegov glas. Če on opominja, mladenič, tega ne smeš storiti, to pelje v pekel! Ali če on svetuje, stori to, to je dobro ! Tedaj se ravnajte brez obotavljanja in odlašanja po njegovih navdihih, in vi bote zmagovali in vladali nad svojimi sovražniki ! Ko sta popotnika na nadaljnjem potu dospela v Medijsko mesto Ekbatano, je vprašal To bij a svojega izkušenega spremljevalca: Kje hočeš, da ostaneva? In ta je odgovoril : „Tukaj je neki mož po imenu Ragu el, sorodnik iz tvojega rodu, in ta ima hčer z imenom Sara. Ti jo moraš vzeti za ženo. Snubi jo torej pri njenem očetu, in dal ti jo bo za ženo.“ Zdaj je začel Tobija ugovarjati in je dejal, da je sam slišal, češ, da je bila Sara zaročena že sedmim možem, ki pa so vsi umrli, ker jih je hudi duh pomoril. Zato se boji, da bi se kje tudi njemu kaj enakega ne pripetilo. Angelj Gospodov pa ga je podučil, da so tisti možje sklenili zakon brez ozira na Boga le iz poželjivosti in da niti niso bili vredni deviško-čiste Sare. Nad takšnimi ima hudi duh seveda oblast. Ti pa, je rekel boječemu mladeniču njegov učitelj in voditelj, ostani s Saro tri dni v molitvi, in hudi duh bo pregnan! In ko je bil Tobija vzel Saro za ženo, je molil: O Gospod, ti veš, daje nisem zavoljo na-sladnosti za ženo vzel, marveč samo iz ljubezni do zaroda, po katerem naj se tvoje ime hvali vekomaj ! (Tob. 8, 9). O, kako podučno je vse to za vas, katoliški mladeniči! Sleherni izmed vas je od Boga poklican za določen stan : eden za duhovniško čast, drugi za redovniško življenje, tretji je poklican za kmeta ali za rokodelca, četrti za vojaško službo. Ta bi naj ostal samski, or» bi naj stopil v zakonski stan. V vsakem poštenem stanu se moremo vzveličati, kakoi sem to resnico pojasnil v svojem pastirskem listu z dne 20. januarja 1907. Le prav si moramo izvoliti svoj poklic. Da se pri tej izvolitvi ne zmotimo, je treba, da se zatečemo k svojemu svetemu angelju varihu, ki v božjih sklepih gleda, k čemu nas je Bog poklical, >n ki zamorc odstraniti ovire, ki nam jih delaj0 sorodniki ali celo nepoklicani svetovalci. Molite torej, dragi mladeniči, v ta dobri namen, da bi si izvolili pravi stan, in vaša izvolite' bo vzveličavna, kakor je bila pri mladem T o-biju, ki se je popolnoma zaupal svojemu nebeškemu varihu. Za vas. krščanske device, pa je Sara, hči Ragu e la in Ane, prelep vzor in vzgled-Sara je bila bogaboječa in pobožna, je *JU' bila očeta in mater ter je živela čisto in sra mežljivo. Nikdar ni poželela moža, in svojo 1 P. Hubert Klug O. M. Cap., Heldinnen der t rauen weit. Biblische Vorbilder für Jungfrauen. Freiburg, ^ dušo je ohranila nedolžno in neomadežano. Nikdar se ni mešala med razposajene igralce in plesalce, in ni se družila z lahkomiselnimi ljudmi. Numquam cum ludentibus miscui me, ncque cum his, qui in levitate ambulant, participem me praebui — tako je smela govoriti tiogu v molitvi. Kaj pridno je skrbela za red v hiši, zlasti za lepo obnašanje med posli. Vso svojo krepost pa je pokazala v nesreči in v trpljenju. Ena izmed dekel, katero je zavoljo nekega pregreška po pravici pokarala, jo je grozno obrekovala, češ, da je ona sama skrivaj Pomorila sedmero mož, ki so bili po vrsti ž njo poročeni, in da hoče zdaj tudi deklo umoriti. Nedolžna mladenka je potrpežljivo prenesla grda očitanja strupenega jezika in se je v svoji neizrekljivi žalosti zatekla k Bogu. bodala se je v zgornji hram svoje hiše, kjer se je tri dni in tri noči postila, je molila in s solzami Boga prosila, naj jo reši te sramote, da bi veljala za ubijalko svojih mož in hi po želji maščevalne dekle ostala brez zaroda. Sklep njene pomenljive in prisrčne mo-htve je tako vzvišen in veličasten, da si ne koreni kaj, da bi ga tukaj ne navedel. „K tebi, o Gospod, obračam svoje obličje, h tebi povzdigujem svoje oči. Prosim te, o ttospod, da me rešiš iz zadrege tega očitanja ah da me vsaj vzameš s tega sveta. Ti veš, Gospod, da nisem nikdar požele la ^oža in da sem svojo dušo ohranila cisto vse poželjivosti. Moža vzeti pa sem privolila v tvojem strahu, ne iz svoje Poželjivosti; in ali jaz nisem bila njih vredna, ali pa oni mene niso bili Vredni, ker si me morebiti prihranil ^teremu drugemu možu. Zakaj tvoj sklep ni v človeški oblasti, (človek ga ne m°re umeti). To pa slednji, kdor tebe časti, 'nia za gotovo, da bo njegovo življenje ven-Cano, ako je dobro prestal izkušnjo, in da bo rešen, ako je bil v bridkosti, in da bo, ako 'e bil kazni podvržen, smel priti k tvojemu ^miljenju. Saj se ne veseliš našega pogublja; ker za hudim vremenom narediš tihoto in za jokom in stokom nas napolniš z veseljem. Tvoje ime, o Bog Izraelov, bodi če-ščeno vekomaj!“ (Tob. 3, 14—23). To je,' krščanska dekleta, vaš sijajni vzor in vzgled čednosti; posnemajte ga, in ve bote ostale vselej in povsod iz nebes blagoslovljene! Tako torej, ljubi moji, sta bila nedolžna Sara in čednostih To bij a prav dobro pripravljena na medsebojno snubitev. Tobija in njegov zvesti kažipot sta bila v hiši Ragu el o vi zelo prijazno sprejeta. Ragu el je s solzami v očeh objel svojega sorodnika Tobija, ga poljubil ter rekel: Benedictio sit tibi, fili mi, quia boni et optimi viri filius es! Blagor ti, moj sin, ker si sin dobrega in najboljšega moža! (Tob.6, 7). Tudi Ana, njegova žena, in Sara, njuna hči, sta jokali. Pri napravljeni gostiji je potem Tobija prosil za Saro v zakon. Ko se je blagi R a g u e 1 z ozirom na žalostno usodo prejšnjih mož pomišljal z odgovorom, mu je izveden vodnik rekel: Nikar se ne boj, jo temu dati, zakaj on se Boga boji! Tedaj je Ragu el privolil in je prijel svoje hčere desno roko in jo je položil v desnico Tobijevo, govoreč genljivo blagoslovim molitev, ki jo je Cerkev sprejela v „mašo za ženina in nevesto“: Bog Abrahamov, Bog Izakov in Bog Jakobov bodi z vama, on naj vaju zveže in dopolni nad vama svoj blagoslov! In so vzeli papir ter so naredili ženitno pismo. Sara pa je jokala. Tedaj ji je mati rekla: Srčna bodi! Gospod nebes ti daj veselje za žalost, ki si jo pretrpela! (Tob. 7, 15—20). Naslednji odstavek podaje krščanskim zaročencem izredno lep nauk. Medtem ko je namreč na prošnjo Tobijevo njegov zastopnik sam potoval v Ragez h G a b e 1 u, tam od njega prejel posojeni denar in ga povabil na ženitnino svojih varovancev, sta se Tobija in Sara kot „otroka svetnikov“ pripravljala na vredni vstop v posvečeni zakonski stan. Oba sta ostala tri dni stanovitna v molitvi in postu. Očividno se na to ange- ljevo naročilo ozira sveti cerkveni zbor Tri-dcntski, ko opominja zaročence, da se naj pred sklenitvijo ali vsaj tri dni pred izvršitvijo zakona odkritosrčno izpovejo svojih grehov ter pobožno prejmejo sveto obhajilo.1 Z molitvijo in s postom sta Tobija in Sara ukrotila hudega duha, ko sta še sežgala ribje srce in jetra v vidno znamenje, da ga je Rafael pregnal v strahovito puščavo zgornjega Egipta. Na prav preprosto in skromno ženitnino je došel iz Rageza tudi rodni sobrat Gabel. Ko ga je Tobija ugledal, je vstal ter ga je poljubil. Gabel pa je jokal, hvalil Boga ter govoril čudovito lepe blagoslovne besede, ki so se potekom časa vse docela izpolnile: „Blagoslovi te Bog Izraelov, zakaj ti si sin izvrstnega moža, ki je pravičen in bogaboječ in daje miloščino ! Blagoslov naj pride tudi nad tvojo ženo in nad vajine starše! Vidita naj svoje otroke in svojih otrok otroke do tretjega in četrtega kolena. In vajin zarod naj blagoslovi Bog Izraelov, ki kraljuje od vekomaj do vekomaj. Vsi so rekli Amen“. (Tob. 9, 9—12). Potem so obhajali svatovsko gostijo v strahu božjem, to se pravi, z veseljem sicer, pa v mejah zmernosti in poštenosti. Po slovesnosti je odrinil Tobija s Saro proti domu. Pri slovesu so starši prisrčno opominjali svojo hčer : tasta in taščo spoštovati, moža ljubiti, družino vladati, hišo oskrbovati in samo sebe brez graj e ohranjevati. (Tob. 10, 13). O, kako globoko pomenljiv poduk za vsako zakonsko ženo in hišno mater! Podobno je pozneje opominjal sv. apostol Pavel priletne žene, da naj mlajše učijo razumnosti, da bodo ljubile svoje može in otroke, da bodo čiste, trezne, dobrotljive in svojim možem pokorne, da se ne bo sramotila beseda božja. (Tit. 2, 3—4). Rimski katekizem je ta temeljni poduk za ženine in neveste sprejel in razširil'2. 1 Seja XXIV. de reform, matrimonii. Pogl. 1. 2 Del II. pogl. 8. v pr. 27. V družinah, kjer se izpolnjujejo ti zlati nauki, se ne moti hišni mir, tam se ne pogreša hišni blagoslov. Tobija je pri svoji vrnitvi našel ljube starše pri življenju ter je ozdravil slepega očeta z uporabo zunanjega, naravnega pripomočka, ki mu je Bog podelil čudovito moč. Oče Tobija je bil telesno slep, duhovno pa bistrega pogleda. Nahajajo se pa hišni očetje, ki so duhovno slepi. Oni ne vidijo ali pa nočejo videti, da se v njihovi hiši ne živi krščanski. To duhovno slepoto zamore odvrniti sveti angelj varih, če se le pokliče na pomoč. — Nekateri cerkveni očetje zrejo v Tobijevi ribi znamenje ali predpodobo Jezusa Kristusa, po čigar trpljenju je bil premagan hudobni duh, je bila ozdravljena naša slepota in je bil razsvetljen vesoljni svet. To pomenijo tudi pogoste podobe Tobija z ribo v starokrščanskih katakombah ali podzemeljskih grobiščih in na starokrščanskih spomenikih.1 V tolaživni knjigi Tobijevi se nahaja kaj koristen družabni nauk tudi o skrbni gojitvi dobrega prijateljstva in sosedstva med družinami. Kdor najde pravega prijatelja, kdor ima blagega soseda, on ima dražji zaklad, kakor sta zlato in srebro. Blagosrčni Raguel je dal za slovo svoje hčere „zaklati dve debeli kravi in štiri ovne ter pripraviti gostijo vsem svojim sosedom in vsem prijateljem“. (Tob. 8, 22). Stari Tobija je „na neki praznik Gospodov v svoji hiši priskrbel dober obed in je nekatere iz svojega rodu, ki so se bali Boga, povabil, da bi se ž njim gostili“. Po vrnitvi mladega Tobija in po prihodu njegove žene Sare, „sta se prišla Ahior in Nabat, Tobijeva bratranca, vesela k njemu in sta mu srečo rekla zavol.10 vsega dobrega, kar mu je Bog izkazal. In s0 i Primeri Pastirski list o evharistični Ribi z dnC 7. julija 1912. — F. X. Kraus, Real-Encyklopädie c christlichen Altertümer. Freiburg im Breisgau, 1° Zv. II. str. 871 nsl. imeli gostijo ter so se vsi radovali z velikim veseljem“. (Tob. 11, 20.21). Sveta knjiga Tobijeva podaje tudi vam krščanskim poslom kaj dobre nauke za življenje. Vi ste za familijo velik dar božji, ako ste pošteni in zanesljivi, zvesti in ubogljivi in lepega obnašanja. Takovšni pridni posli so se nahajali v družini Rague 1 o vi. Tako so brez ugovorov štirje hlapci z dvojno tovorno živino spremljali Tobijevega tovariša v Ragez h Gabelu in zopet nazaj. Dekla, ki jo je Ragu el o va žena poslala pogledat, kako se godi mladima zaročencema, je naglo izvršila povelje ter prinesla dobro naznanilo, nuntiavit bonum nuntium, da sta Tobija in Sara zdrava in srečna. In hlapci, ki jim je gospodar Ragu el ukazal izkopati jamo, so storili to brez obotavljanja. Ko sc je pa Bog usmilil zaročencev, so na dano povelje takoj zopet zasuli grob, preden se je dan zaznal. Takisto so se radi podali na pot vsi hlapci in vse dekle, ki jih je Ragu el svojemu zetu in svoji hčeri dal kot delež premoženja. Skrbno so spremljali karavano in potem zvesto služili v družini svojega novega gospodarja. — Tudi stari Tobija je imel postrežljivega služabnika, o katerem pravi sveto Pismo, da je svojega slepega gospodarja voljno ob roki peljal domov prihajajočemu sinu naproti. — Seveda, med pridnimi posli v hiši Raguelovi se je nahajala tudi prav jezična in hudobna dekla, ki je domačo hčer Saro po krivici obrekovala, da bi se maščevala za to, ker je bila od nje pokarana, kakor si je zaslužila. Ker so zvesti in zanesljivi posli tako dragocen zaklad v družini, zato imajo gospodarji in gospodinje tudi dolžnost, skrbeti za njih blagostanje in vzveličanje. Morali bodo namreč tudi za nje slično kakor za svoje otroke enkrat dajati oster odgovor. Kaj čuda, da sta K aguel in Ana svoji odhajajoči hčeri, zdaj I obijevi ženi, med drugim tudi naročila, gubernare domum, dobro vladati in Voditi družino. Seveda se morajo posli dati podučiti in voditi ter se ne smejo proti syoji gospodi obnašati uporno in trmoglavo. Marsikateri gospodar in marsikatera gospodinja imata mnogo več trpeti kakor njuni posli. Njima je treba skrbeti za streho in hrano, za obleko in za dostikaj drugega, od česar ostali ljudje v hiši celo nič niso prizadeti. Spoštujte in ljubite torej, krščanski posli, kakor sinovi in hčere svoje gospodarje, kakor beremo pri preroku Malahiju: Sin spoštuje očeta in hlapec svojega gospoda. (Mal. 1, 6). Jakob je dvajset let zvesto služil svojemu ujcu Lab an u tako, da mu je mogel reči: „Ti veš, kako sem ti služil, in kako je tvoje premoženje narastlo v mojih rokah. Malo si imel, preden sem prišel k tebi, in zdaj si obogatel, in Gospod te je blagoslovil po mojem prihodu... Noč in dan sem prenašal vročino, in spanje je bežalo od mojih oči. In tako sem ti dvajset let služil v tvoji hiši.“ (Gen. 30, 29. 30; 31, 40. 41). Gotovo, takšnim poštenim in pridnim služabnikom bo veljala večnega sodnika sodba: Prav, dobri in zvesti hlapec, ker si bil v malem zvest, te bom črez veliko postavil. Pojdi v veselje svojega Gospoda! (Mat. 25, 21). Ljubi moji! V dobri družini se tudi z ži-vadjo, zlasti z domačimi živalmi, milo ravna. Te se potem družini privadijo in ji postanejo vdane ter seji tuintam izkažejo kaj hvaležne. Saj skrbi božja previdnost tudi za živali in se jih poslužuje v dosego svojih ljubezni polnih namenov. Poglejte, govori božji Učenik, ptice pod nebom; ne sejejo in ne žanjejo in ne spravljajo v žitnice, in vaš Oče nebeški jih živi! (Mat.6, 26). Ali, se li ne prodata dva vrabca za en belar? In le eden izmed njih ne bo padel na zemljo brez vašega Očeta. (Mat. 10, 29). Mladi Tobija gotovo ni slabo ravnal z domačim psičkom, ki je urno za njim sledil na daljno pot. Ta psiček je bil kesneje na-znanjevalec veselja za težko čakajočega očeta. Kaj ljubezniv je ta prizor. „Tedaj je pritekel pes, ki je bil ž njima na potu, naprej in je, kakor da bi bil dohajajoči oznanjevalec, razodeval svoje veselje.“ (Tob. 11,9).' Slednjič nam vsem, predragi škofijam, čudovito krasna zgodovinska knjiga Robijeva pridiguje še prevažno družabno dolžnost: dolžnost hvaležnosti do Boga in do bližnjega za prejete dobrote. Starejši in mlajši Tobija sta se dolgo časa med seboj posvetovala, kaj bi naj dala svetemu možu, ki je izkazal njuni družini tolikere in tako velike dobrote. Zedinila sta se, da mu bota ponudila polovico pridobljenega premoženja. Nebeški poslanec pa ni ničesar sprejel in nju je podučil, kako da bi se mogla hvaležna pokazati. Boga nebeškega namreč naj slavita in njemu naj da-jata hvalo, ker on je storil usmiljenje nad njima. Njega naj častita z molitvijo, s postom in z miloščino. Ko je na to angelj Gospodov izginil izpred njunih oči, sta se kleče zahvalila nebesom za vse milosti in sta odslej oznanjevala čudovita dela božja. Oče T obija je izlil svoje hvaležnosti polno srce v prelepo zahvalno pesem. 'kudi mi, ljubi moji, se bomo Bogu, svojemu angelju varihu in svojemu bližnjemu najbolje izkazovali hvaležne z molitvijo, s postom in z miloščino. Sveti očetje in cerkveni učeniki kaj primerno poudarjajo, da damo z molitvijo Bogu, s postom samim sebi, z miloščino pa bližnjemu, kar smo dolžni ; da nadalje hvaležno darujemo Bogu z molitvijo dušo, s postom telo, z miloščino časno blago; in da sta post in miloščina perutnici, na katerih se dviga molitev k nebesom. Zlasti post, obstoječ v tem, da se ob gotovih časih le enkrat na 1 Največji grški pesnik Homer je svojo glasovito junaško pesem Odi sej o izdatno olepšal z opisom zvestega psa. Ko sc je bil Odisej, prcpotovavši daljne neznane kraje, po dvajsetletnih vožnjah križem sveta vrnil na svojo posest, ga je spoznal njegov domači pes Argus, ki si gaje bil nekdaj sam izredil. Popolnoma zanemarjeni hišni čuvaj je vzdignil na umazanem ležišču glavo, zamahljal z repom in povesil ušesa ; bil je pa preslab, da bi se približal svojemu gospodu — in je pri tej priči poginil. Ko je Ulises videl svojega Argusa v tem stanju, si je skrivaj otrml solzo. (Odiseja. XVII. speva v. 291—327). dan nasitimo ali se zdržimo mesnih jedi ali oboje obenem storimo, post, pravim, posvečen po vzgledu Jezusa Kristusa, kroti naše strasti, nam povzdiguje duha ter nam podeljuje čednost in zasluženje. Ljubimo in izvršujmo torej to troje dobrih del, ki obsegajo vsa druga dobra dela, in angelj Gospodov bo nas tu na zemlji spremljal ter nas nekdaj pripeljal v nebeško domovino, kakor je sveti nadangelj Rafael mladega T obija srečnega in zdravega privedel nazaj na očetov dom. V Gospodu ljubljeni škofljani! tarozakonska družina Tob ij e va bodi in ostani vsem družinam moje škofije zrcalo življenja, vzor in vzgled pogumnega izpričevanja vere, trdnega zaupanja v Boga in požrtvovalne krščanske ljubezni. Vsa velika in razsežna, nad pol milijona prebivalcev obsegajoča škofija bodi ena družina božja! Današnjo nedeljo, ko ravno končam pričujoči pastirski podučni list, praznujemo ljubeznivi god svete Družine Nazareške. Nje goreče če-ščenje in zvesto posnemanje je pač najboljši in prvi pogoj za Bogu prijetno življenje v katoliških družinah po škofiji. Tam v sveti Družini Nazareški je živel in delal najsvetejši hišni oče, ki je bil kdaj na svetu ;1 tam je bivala nad vse sveta mati, ki je kdaj hodila po zemlji; tam je bil pokoren staršem otrok, poln ubogljivosti in nedolžnosti, božje dete Jezus. Ako bodo družine moje škofije v dejanju in nehanju zvesto posnemale to presveto Družino, tedaj bodo v njihovih hišah angelj i, naši naj starši bratje, ker tudi od nebeškega Očeta ustvarjeni, dohajali in odhajali." V tekočem letu ne bomo pogrešali prijetnih priložnosti, da bomo mogli očitno pokazati svoje versko življenje. Kakor lanjsko, 1 Primeri Pastirski list z dne 23. januarja 1892 o češčenju in posnemanju sv. Jožefa. (Pastirski listi. V Mariboru, 1906. Str. 116—134). 2 Primeri Pastirski list z dne 21. januarja 189*1 o sveti Družini Nazareški in o njej posvečeni družbi krščanskih družin. (Op. cit. str. 182—199). tako je tudi letošnje leto — leto pomenljivih jubilejev. Leta 1913 smo praznovali jubilej Konstantina Velikega, leta 1914 zamoremo slaviti Karola Velikega, od čigar smrti dne 28. januarja 814 je letos preteklo enajst stoletij. Konštantin je prvi krščanski cesar, Karol pa prvi najbolj krščanski cesar — imperator christianissimus — kakor ga je imenoval papež Hadrijan I. v svojem pismu od leta 778, ko je zaklical : „Gospod ohrani kralja in usliši nas na dan, ko te kličemo; ker glej, novi Konštantin, najbolj krščanski cesar, je vstal med nami!“ 1 Konštantin je dal Cerkvi prostost in veljavo, ki ji gre v državi, Karol se je imenoval in podpisoval, še preden je postal rimsko-nemški cesar: „Carolus, rex et sanctae apostolicae Sedis in omnibus fidelissimus adiutor. Karol, kralj in svete apostolske Stolice v vseh rečeh najzvestejši pomočnik.“ Geslo so mu bile jedrnate besede : Christus regnat, vincit, triumphat. Kristus kraljuje, vlada, zmaguje. Karol Veliki je jasno spoznal in prav umcl namen duhovne in posvetne oblasti, kakor to izpričujejo mnogi izreki v njegovih kapitularijih, n. pr. : „Ego credere non possum, quod ii, qui Deo et sacerdotibus inobedientes sunt, erga civitatem fideles esse possunt. Jaz ne morem verjeti, da bi tisti, ki so Bogu in duhovnikom nepokorni, mogli biti zvesti do države“. Papež Štefan III. je podelil slavnemu vladarju častni naslov visokih rimskih plemenitašev, patricius Romanorum, patricij Rimljanov. Papež Hadrijan I. mu je poslal zbirko cerkvenih zakonov, ki se od tedaj imenuje collectio Hadriana. Sveti papež Leon III. je na vednega spomina vredni božični praznik leta 800 venčal Karola za rimskega cesarja, in takrat so pričujoči Rimljani klicali: Življenje in zmaga Karolu, prepobožnemu Avgustu, od Boga venčanemu velikemu in miroljubnemu vladarju! Velik je bil Karol kot vojskovodja, o čemer mi tukaj ni razpravljati, pa mnogo večji je 1 Codex Carolinus, štev. 60. bil navzlic svojim osebnim slabostim kot moder postavodajalec, kot začetnik in širitelj krščanske, duševne olike in omike. Redno je imel vsako leto dva državna zbora, na katerih so dobile postave, prej presojene od državnih velikašev, svojo veljavo. Po razdelitvi v poglavja ali kapitelj e se ti zakoni imenujejo kapitulariji. Karol je pozval najučenejše može svoje dobe na svoj dvor, kakor naprimer Petra Pi-zanskega, Pavla Warnefrieda ali Pavla Dijakona, zgodovinarja Longobardov, in slavnega Alkuina. Karol sam je po navodilu teh učenih mož študiral in se učil še noter do pozne starosti. On je poleg drugih umetniških stavb zapovedal zidanje znamenite cerkve, Ahenskega doma, kjer zdaj počiva njegovo truplo. Karol je vpeljal rimsko liturgijo ali bogoslužje, „ker je“, kakor je dejal, „voda ob svojem izviru čistejša ko v sredini potoka“. Še pol leta pred svojo smrtjo je dal obhajati pet reformskih ali preosnovnih cerkvenih zborov v Arlu, Chalonu, Reimsu, Touru in v Mo-gunciji, katerih so se udeležili vsi nadškotje in katerih odloki se štejejo k najboljšim, kar jih je ustvarila cerkvena postavodaja v dobi Karolingov. Nad 1200 postavnih členov obsegajoči kapitulariji se tičejo verskih stvari. Namen jim je ohranitev krščanske vere in krščanskega reda. Razen že zgoraj omenjenih izrekov bodi še iz Paderbornskega kapitularija navedena naslednja določba: „Po nedeljah naj se ne vrši nobena sodba in nobeno zborovanje. Vsi naj gredo v cerkev, da slišijo božjo besedo, ter se naj posvetijo molitvi in dobrim delom“. Povedano bo zadostovalo, da bomo prav cenili pomen in vrednost kapitularijev Karola Velikega, pa tudi, da enajsta stoletnica smrti tega mogočnega vladarja ne bo šla mimo nas, ne da bi se zmenili za njo. V sveti veri nas bo okrepilo in potrdilo, ako bomo slovesno praznovali stoletni jubilej dne 24. maja 1814 vršivšega se zmagoslavnega vhoda velikega papeža Pij a VII. v Rim in se bomo obenem spominjali, kako je bil njegov preganjalec Napoleon Bonaparte poslan v pregnanstvo leta 1814 na otok Elbo in leta 1815 na zapuščeni pcčinasti otok Sv. Helene v Atlantskem morju, jugozapadno od Afrike. Tedaj se je pokazal prst božji močnejši od človeške roke.1 — Poleg tega si moremo obnoviti znanje katoliških temeljnih resnic, ako zopet preberemo in premislimo prvo obsodbo novodobnih zmot po papežu Piju IX. častitljivega spomina v silabu pred 50 leti. — Enako se bomo v dobrem utrdili, če bomo, kolikor bo mogoče, proslavili zlati jubilej prištetja blaženega Petra Kani zija iz družbe Jezusove, ki je bila prav tudi pred sto leti po papežu Piju VII. dne 7. avgusta 1814 zopet vpeljana, med vzveličane. Papež Pij IX. so povzdignili tega apostola Avstrije in začetnika priljubljenega Kanizijcvega katekizma dne 20. novembra 1864 na altarje in so ga postavili katoličanom za vzgled neustrašenega branitelja katoliške resnice. K povzdigi milosti polnega in z odpustki bogato oblagodarjenega češčenja presvetega srca Jezusovega more v tem letu prav mnogo pripomoči petdesetletni jubilej slovesne beatifikacije blažene Margarete Marije Alali o k , ki je bila dne 18. septembra 1864 uvrščena med vzveličane. Pri spominu na gorečo, izvoljeno oznanjevalko nebcško-lepe pobožnosti sc zamorejo služiti spravne svete maše, prejemati spravna sveta obhajila, skrbneje praznovati prvi petki oziroma prve nedelje dvanajsterih mesecev in prirejati druge po- 1 Leto 1914 nas spominja treh mogočnih cesarjev in se imenuje tricesarsko leto. Vsi trije so bili premagale! in preosnovalci sveta, sleherni izmed njih je dovršil staro dobo in vpeljal novo. Cesar Augustus je zatrl upor ter osnoval monarhijo, ki je trajala štiristo let. Za njegovega časa je bil rojen Vzveličar sveta. Augustus je umrl leta 14 po Kristusu. — Karol Veliki je utemeljil svoje cesarstvo na veri Kristusovi in mu je s tem dal trden, dolgotrajen obstoj. On je služil njemu, ki je rekel : Po meni kraljujejo kralji. — Cesar Napoleon je ustanovil svoje vladarstvo z zmago nad uporom in s srečnimi vojskami. Pa stanovitnega obstanka ni mogel dati svojemu cesarstvu. Poznal ni resnobnosti krščanske vere. dobne slovesnosti. — Kot poglavitni jubilej leta 1914 pa veljaj in se obhajaj biserni jubilej slovesne razglasitve dogme ali nauka o brezmadežnem spočetju preblažcnc device Marije !' Dne 8. decembra 1854 so papež Pij IX. v pričujočnosti 187 cerkvenih knezov v cerkvi sv. Petra v Rimu slovesno oznanili versko resnico o brezmadežnem Spočetju. Dne 10. decembra so z vsemi kardinali in škofi v slavnostnem izprevodu šli tja vun k sv. Pavlu ter so tam posvetili novo veličastno patriarhalno baziliko v čast drugemu apostolu-prvaku. Bilo je lepo naklučje, da se je povišanje Marijino izvršilo obenem s poveličanjem sv. Pavla. Jaz sem močnega prepričanja, ki sem ga omenil tudi v življenjepisu učitelja narodov, da se ima sv. Pavel za milost svojega izpre-obrnjenja in poklicanja zahvaliti Marijini priprošnji in njenemu posredovanju. — Ob praznovanju omenjenega jubileja se bo torej mnogoštevilnim Marijinim in tudi drugim cerkvenim družbam ponujala kaj ugodna priložnost, da bodo brezmadežno Spočetje stavile v novo luč, da bodo na novo razžarile in više vzplamenite ljubežen do Kraljice, brez madeža izvirnega greha spočete. Letos preteče tudi petindvajset let, odkar se je začelo praznovanje evharističnih kongresov. Petindvajseti mednarodni shod v čast najsvetejšemu Zakramentu se bo prav primerno vršil od 22. do 26. julija ravno v Lurdu, kjer se je Mati evharističnega Boga-kralja leta 1858 čudovito prikazala pobožni pastirici kakor v viden dokaz resničnosti štiri leta poprej oznanjenega nauka o brezmadežnem Spočetju. Poslednji evharistični dan, na praznik sv. Ane, matere Marijine in stare matere Jezusove, naj se vsi Lavantinci, duhovniki in ostali verniki, z udeleženci svetovnega Luc škega zborovanja v duhu ponižno zberejo 1 Primeri Pastirski list z dne 11. februarja 190-1 o petdesetletnici razglašenja verske resnice o brezmadežnem spočetju preblažene device Marije. (Pastirski listi. V Mariboru, 1906. Str. 579—611). krog evharističnega Boga - kralja. Zatorej se naj v župnijskih cerkvah osmo pobinkoštno nedeljo Najsvetejše slovesno izpostavi k molitvi, in se naj vršijo skupna obhajila ter priredijo teoforične procesije. Tako torej bo zamoglo biti po primernem praznovanju naštetih jubilejev tudi leto 1914 tako bogato blagoslovljeno za našo Skotijo, kakor sta bili spominski leti 1912 in 1913. Zdaj pa je že čas, da se povrnem tja, odkoder sem izšel. Naj bi bila podoba pobožnega Tobija nam vsem potrdba v naši sveti katoliški veri, naj bi po njegovem junaškem vzgledu ravnali svoje življenje na zemlji, v žalosti in veselju trdno zaupajoč na Boga, ki je naše vzveličanje, naše življenje in naše vstajenje. V tem duhu in zmislu se vrzimo, kakor Izraelski višeduhovnik v Naj svetejšem, na svoj obraz in darujmo kadilo molitve s trepetajočim srcem : O Bog, dodeli, da nas angelj Rafael na potu spremlja, da se v miru, zdravju in veselju povrnemo na svoj dom ! Amen. V Mariboru, na god svete Družine Nazareške: Jezusa, Marije in Jožefa, dne 25. januarja v letu vzveličanja 1914. f Mihael, knezoškof. Opomba. Predstoječi pastirski list, čigar pravočasno priobčenjc je zabranil spor zavoljo plač v tiskarski ob'-ti, naj dušni pastirji po svojem razsodu preberejo vernikom s pridižnice ob treh nedeljah. Postna postava za leto 1914. Z ozirom na razmere sedanjega časa podelim vam, predragi v Gospodu, s posebnim privoljenjem svetega očeta rimskega papeža, danim dne 8. junija 1899 in obnovljenim dne 13. januarja 1913, za tekoče leto te-le olajšave zastran postne zapovedi: I. Dnevi, ob katerih je zapovedano, v jedi si pri-trgati in obenem zdržati se mesnih jedi, torej popolni ali ostri postni dnevi so ti-le : 1. pepelnica in trije poslednji dnevi velikega tedna ; 2. petki štiridesetdanskega posta in adventnega časa; 3. srede in petki kvatrnih tednov; 4. bilja ali dan pred Duhovim (Binkoštmi) in pred Božičem. II. Dnevi, ob katerih je sicer dovoljeno meso uživati, toda le enkrat na dan se nasititi, na večer pa le kaj malega zaužiti, so naslednji : 1. vsi dnevi štiridesetdanskega posta razen nedelj (med temi so, kakor že zgoraj I. 1., 2. in 3. omenjeno, pepelnica, kvatrna sreda, petki in poslednji trije dnevi velikega tedna popolni ali ostri postni dnevi); 2. srede svetega adventnega časa (kvatrna sreda je oster post: I. 3); 3. sobote štirih kvatrnih tednov; 4. bilje ali dnevi pred prazniki sv. apostolov Petra in Pavla, vnebovzetja device Marije, vseh Svetnikov in brezmadežnega spočetja Marijinega. III. Dnevi, ob katerih je prepovedano le zau-živanje mesa, pa je dovoljeno, večkrat na dan se nasititi, so: vsi ostali petki celega leta. IV. Kar zadevlje olajšavo zapovedi, zdržati se mesnih jedi, velja nastopna določba, in sicer: 1. Za vso škofijo: Kadar pride zapovedan praznik na dan, ob katerem je prepovedano zauživanjo mesa (na primer na petek), se sme ta dan uživati meso, ne da bi bila dolžnost, zato se drugi dan zdržati mesa. 2. Le za posamezne kraje: Kjer se ob petkih ali drugih takih dnevih, ob katerih je prepovedano jesti meso, vrši sejem in sc shaja mnogo ljudstva, tam je dovoljeno, ta sejmski dan uživati meso. To dovoljenje velja pa le za kraj, v katerem je sejem, torej ne za druge kraje (trge, vasi), ki morda spadajo še k tisti župniji. 3. Za posamezne osebe dovoljujem sledeče a) vse dni med letom, izvzehiši pepelnico, zadnje tri dni velikega tedna ter bilji pred Duhovim in pred Božičem, smejo uživati mesne jedi: delavci v rudokopih in v tovarnah ali fabrikah; popotniki, ki obedujejo v gostilnah in krčmah; tudi drugi, ki na pr. v mestih, trgih in podrugod hodijo v gostilne na hrano. b) Vse dni, izvzemši le veliki potek, smejo za-uživati mesne jedi: kondukterji ali sprevodniki na železnicah; tisti, ki potujejo z železnico in morajo obedovati po gostilnah železniških postaj; bolniki v toplicah, na slatinah ali v drugih zdra-vilstvenih zavodih, s svojimi domačimi in strežniki vred. Ta olajšava pa ne velja za nje, ki le za kratek čas ab zaradi razveseljevanja obiskujejo zdravilišča ali toplice. c) Vse dni med letom brez izjeme smejo mesne jedi uživati: taki reveži, ki si vsled velikega siromaštva ne morejo izbirati v jedih in so prisiljeni jesti, karkoli se jim podari ; ako pa dobijo za miloščino postne jedi, ne smejo uživa.) mesa; nadalje osebe, katere in dokler morajo (na pr hlapci ali dekle) prebivati pri takih ljudeh, ki ji’11 ne dajo postnih jedi; skrbijo pa naj, da se, ako le mogoče, vsaj veliki petek zdržijo uživanja mesa. V. Ob vseh postnih dneh, bodisi mesojeja prepovedana ali ne, se dovoljuje uživanje mlečnih in jajčnih jedi ter raba mesne začimbe (ali Špeha) ne le pri obedu, temveč tudi na večer pri malem zaužitku. VI. Ob vseh postnih dneh med letom (t. j. ob takih dneh, ob katerih je prepovedano, več kakor enkrat se nasititi, bodisi uživanje mesa prepovedano ali ne) 1,1 v štiridesetčlanskem postu tudi ob nedeljah, je ostro prepovedano, pri enem in istem obedu uživati ribe in meso-To velja tudi za tiste, kateri vsled starosti, bolezni, težkega dela itd. niso dolžni se postiti. VII. Slednjič je treba pomniti še to le: a) Vsi, ki uživajo meso ob polajšanih dneh, morajo vsak takovšen dan, kakor tudi ob vseh sobotah m°(* letom pobožno in v duhu pokore moliti trikrat „Oče naš“ in trikrat „Češčena Marija“ >n na koncu apostolsko vero v čast bridkemu trpljenju našega Gospoda Jezusa Kristusa. Kjer je več ljudi pri mizi, se naj ta molitev opravlja na glas in skupaj. Posebno še v Gospodu opominjam vse vernike, da si naj prizadevljejo po svojih močeh, to od svetega očeta dovoljeno olajšavo postne zapovedi nadomeščati z drugimi pobožnimi deli, zlasti s tem, da obilneje opravljajo dobra dela krščanskega usmiljenja in podpirajo ubožce in reveže. b) Bolnikom za nekoliko časa še bolj olajšati post, so pooblaščeni dušni pastirji in izpovodniki. Kdor pa želi za dalje časa ali za vselej oproščen biti postne postave, se mora obrniti do Mene s prošnjo, ki jo naj podpirajo polnoveljavni razlogi. c) Svetni in redovni duhovniki, bogoslovci in gojenci dijaškega semenišča, cerkvene družine in cerkveni zavodi obojega spola pa se morajo odlikovati po ostrejšem izpolnjevanju postne zapovedi ; zato se naj ob postnih dneh, ob katerih je uživanje mesa svetnim ljudem dovoljeno oh poldne in na večer, zdrž ujej o mesa na večer pri malem za užitku. Končno še poudarjam posebej, da se čas za opravljanje svete velikonočne izpovedi in za prejem svetega velikonočnega obhajila začne z 2. postno nedeljo (Reminiscere) in se konča s 4. nedeljo po veliki noči (Cantate). Spominjam vas tudi starodavne cerkvene določbe, da sveto velikonočno obhajilo, ako mogoče, prejmete v domači župnijski cerkvi. Vrhutega vas še opozarjam, da so od 1. adventne nedelje do praznika sv. Treh kraljev, in od pepelnične srede do 1. nedelje po veliki noči prepovedane javne gostije in veselice. Milost Svetega Duha bodi z vami, da hote mogli v duhu ljubezni, pokorščine in zatajevanja samega sebe vestno izpolnjevati postno postavo. Ki pa bodo izpolnjevali to pravilo, mir čroz nje in usmiljenje! (Gal. 6, 16). V Mariboru, na praznik izpreobrnjenja sv. apostola Pavla, dne 25. januarja 1614. t Mihael, knez in škof. Opomba. Postna postava se naj vernikom oznani v nedeljo kvinkvagesimo ali petdesetnico. Med letom pa se še naj vsak post posebej oznani poprejšnjo nedeljo. 3. Fastenordnung für die k. k. Landwehr, die k. k. Gendarmerie und die Finan;wache, gültig im Jahre 1914. Kraft der vom heiligen Apostolischen Stuhle am 17. Jänner 1914 erhaltenen Vollmacht erteilt das F. B. Ordinariat hinsichtlich des Fastengebotes folgende Nachsicht: 1 - Die Katholiken der k. k. Landwehr haben sich am Vortage oder an der Vigilie vor dem heiligen Weihnachtsfeste und am heiligen Karfreitage der Fleischspeisen 31t enthalten. Im übrigen ist ihnen an den kirchlich gebotenen Fasttagen des Jahres der Genuß von Fleischspeisen gestattet und auch an den Abstinenztagen Fleisch zu genießen erlaubt; ingleichen hat ihnen der heilige Apostolische Stuhl laut Reskriptes der heiligen Konzilskvngregation vom 17. Jänner 1914 Z. 6971/12 die Erlaubnis erteilt, in der ganzen Fastenzeit und an den streng gebotenen Fasttagen des Jahres bei derselben Mahlzeit Fleisch und Fische zu genießen. Allen aktiven Personen der k. k. Landwehr ist es während der Präsenzdienstzeit mit Rücksicht auf die ihnen obliegenden schweren Dienste auch gestattet, an den kirchlich gebotenen Fasttagen sich mehr als einmal im Tage zu sättigen. Die Nachsicht von der Enthaltung vom Fleisch-genusse, nicht aber die Ausnahme von der Verpflichtung zum Abbruche, erstreckt sich auch auf die erwachsenen Mitglieder der Offiziers- und Unteroffiziersfamilien. Diese große Milderung des sonst in der Diözese geltenden Fastengebotes sollen die katholischen Gläubigen der k. k. Landwehr dankbar anerkennen und dieselbe durch unerschütterliche Anhänglichkeit an ihre heilige katholische Religion, ferner durch Gebet und eifrigen Besuch des Gottesdienstes, durch Anhören des Wortes Gottes, durch reumütige und bußfertige Gesinnung, sowie durch Ausübung anderer guten Werke zu ersetzen sich bemühen. Die Zeit für die Verrichtung der Osterandacht, die den Empfang der heil. Sakramente der Buße und des Altars umfaßt, wird vom ersten Sonntage in der Faste bis zum ersten Sonntage nach Pfingsten festgesetzt. 2. Diese voranstehende Fastenordnung gilt auch für die k. k. Gendarmerie, da dieselbe zufolge Erlasses des k. k. Ministeriums des Innern vom 11. November 1904, Z. 46.710, im Sinne der mit Allerhöchster Entschließung vom 2. September 1904 (Zirkularverordnung des k. k. Reichskriegsministeriums vom 21. September 1904, Praes. Nr. 65 521, verlautbart im Verordnungsblatte für das k. und k. Heer, 33. Stück vom 28. Sept. 1904 : Kirchl. Verordnungs-Blatt für die Lavanter Diözese, 1905, II. Abs. 17) allergnädigst genehmigten Neuauflage der „Dienstvorschrift für die Militärgeistlichkeit" der zivilgeistlichen Jurisdiktion untersteht. 3. Endlich wird die obenangeführte Fastenordnung kraft der vom heiligen Apostolischen Stuhle am 17. Jänner 1908 dem gesamten österreichischen Episkopat erteilten Vollmacht auch auf die k. k. Finanzwache ausgedehnt, da sie einen Kriegsdienst ihrer Art bildet, Waffen trägt, nach Sitte der Soldaten lebt und arbeitet, zumal innerhalb der Grenzen des großen Reiches, wo sie viele Beschwerden zu ertragen und große Schwierigkeiten zu überwinden hat. „Übrigens, Brüder, seid stark im Herrn und in der Macht seiner Kraft! Ziehet an die Rüstung Gottes, damit ihr bestehen könnet gegen die Nachstellungen des Teufels; denn wir haben nicht bloß zu kämpfen wider Fleisch und Blut, sondern .. wider die Geister der Bosheit. Darum ergreifet die Rüstung Gottes, damit ihr am bösen Tage widersteheil und in allem vollkommen aushalten könnet! Stehet denn, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit, und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft für das Evangelium des Friedens; vor allem ergreifet den Schild des Glaubens und nehmet den Helm des Heiles und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes! Mit allem Gebet und Flehen betet zu aller Zeit im Geiste und wachet darin in aller Beharrlichkeit .. Die Gnade sei mit alleir, welche unfern Herrn Jesum Christum unwandelbar lieben! Amen." (Ephes. 6, 10 1.8 — 24). Gegeben zu Marburg, am 30. Jänner 1914. t Michae Fürstbischof. 4. Diöjefan-Uachrichten. Verleihung. Se. Heiligkeit Papst Pius X. hat dein P. T. Herrn Josef Majcen, F. B. Konsistoriairat und Kanonikus Senior des F. B. Lavanter Domkapitels in Marburg, das Ehrenkrcnz „Pro Ecclesia et Pontifice“ verliehen. Investiert tmtrdc Herr Martin Agrež, Kaplan in Maria Schnee in Wölling, aus die Pfarre Maria Himmelfahrt in Riek. In den dauernden Ruhestand trat Herr Josef Kotnik Pfarrer in Ulimien. Gestorben sind: Herr Jeses Pečar, Defizientpriester, zu Kronau in Krain am 5. Jänner im 76. und Herr Franz l'etan, Jubelpricster und pensionierter Pfarrer von St. Wenzel, in Windischfeistriz am 2. Februar im 87. Lebensjahre. Unbesetzt ist geblieben der Kaplansposten zu Maria Schnee in Wölling. F. B. Lavanter Ordinariat zu Marburg, am 1. Februar 1914. t 61. aerWu«.#u*truil«rtl, iDtoituri. tlfÜL'stbt| djOf,