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Donnerstag, 14. April.
Amtlicher Theil.
LM?„n«^""!' ^ Apostolische Majestät haben dem
Ammo ^'"lkn Töröl von Szendrö die k. k.
""ererswurde allcrgnäoigjt zu verleihen geruht.
U»^ k- und k. Apostolische Majestät haben nnt au^W". Entschließung vom 4. April d. I. den pro««.« c ichcil Professor des österreichischen Civil-N'^'^ des Handels, und Wechselrcchtes Dr. ^dentli^'?""' ^"" (5 an st sin nnd den außer-^echtk« ^ Professor des österreichischen bürgerlichen leswe,, », c "''l Stroh al zu ordenllichen Pro-Mdinsi '" Dächer an der Universität Graz aller-u!^ zu ernennen geruht.
Conrad-Eybesfeld m. p.
^llttN^s?' ""b k. Apostolische Majestät haben mit TteuesV",^'"schl'cßnng vom 30. März d. I. dem
'" Aiierk '^^ '" P"la Joseph Velicoqna züglich.,, ?!'"'N ^'"^ vieljährigen treuen und vor« der K^ü, .?^"?'l"ll das goldene Verdienstkreuz mit ""e allcrgnädigst zu verleihen geruht.
!^°rri"'i,!^?l"ll 1881 wurde i» der f l, Huf- u„d Staats'
"l'g blos - ^' ^ ^ll. Stiul des Neichsaesehblattes. vor-
lendct, " '" der deutscheu Ausgalie. ausgegeben und ver-
Nr^'be rmhält uuter
Üsts>" ,^."atsvertlllss vom 12, Iäuncr 1881 zwischen der Vela rn ''""Nische,, Monarchie und dem Königreiche " " wegen sscgcnseitigcr Auslieferung von Verbrechern. Ztg," Nr. 83 vom 12. April I88l.)
3iichtmntlichl'l Theil.
Vlotmn ^"lestät der Kaiser haben dem unter dem stehend, ii ^^ Polizeipräsidenten Ritter v. Marx der l , ^"terstichungtzfonde der Witwen und Waisen ^^^cherhellswache 100 st. zu spenden geruht.
<^ Zur Vermählung
'"'k-H°hcit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzogs Rudolf.
w Am 12 d M ^ ^
^äthe und w'.i^. "^"e an dicjeniqen k. l. geheimen
''erliche„ ?"krer, welche sich anlässlich des
schlauch illsen^uges Ihrer königl. Hoheit der
?elgien V'm' Frau Prinzessin Stefanie von
^Uchtiaste,, ^ " ^- k- und l. Hoheit des durch.
^eresi " i7"pnnzen Erzherzogs Rudolf vom
"«iste amk ^ Fwfburg im k. k. Obersthof.
Meldet k«, i""' Mitfahren und Mitreiten bereits
folgende Hof. Ansage ausgegeben:
Die l. l. geheimen Räthe und Käm-merer, welche bei dem feierlichen Einzüge Ihrer königlichen Hoheit der durchlauchtigsten Prinzessin Stefanie als Braut Sr. f. und l. Hoheit des durch« lauchtigsten Kronprinzen Erzherzogs Rudolf in ihren eigenen zweispännigen Sala«Equipagen oder zu Pferde die Begleitung leisten, versammeln sich am Montag, den 9. Mai, um 12 Uhr mittags im l. k. Theresianum, wohin die Reitpferde um dieselbe Stunde zu beordern sind.
Die Gala«Equipagrn mit den zur Begleitung bestimmten Livltedieuern in Gala (von denen an jedcm Wagenschlage einer und eventuell die übrigen paarweise vor dem Wagen zu gehen haben) sind behufs ihrer Rangierung in der Theresianumgasse, in der Richtung gegen die Favoritenstraße, ebenfalls um 12 Uhr mittags aufzustellen.
Nach Ankunft Ihrer Majestät der Königin der Belgier und der durchlauchtigsten Frau Prinzessin Stefanie, bei welcher die genannten Hof. Würdenträger im zweiten Saale die Aufwartung zu leisten haben, besteigen dieselben ihre Pferde oder nehmen in ihren mlltlerweile im Zuge eingetheilten Wagen Platz.
Den Herren, welche reiten, ist es freigestellt, ihre Reitknechte (in Gala) im Zuge neben den Pferden mitgehen zu lassen.
In der Hofburg angekommen, folgen die Herren, welche zu Pferde sind. dem vorreitenden k. k. Kammer» fourier zur Batthyanyi-Sliege, wo dieselben absteigen, um von dort in den Marmorsaal cortcgiert zu werden.
Die Gala - Equipagen der l. k. geheimen Räthe und Kämmerer fahren, am inneren Burgplatze angekommen, von dem l. k. Hof eins panier ge» führt, zur Hauplstiege der Reichskanzlei, wo die Herren aussteigen und von dort durch einen Hoffourier ebenfalls in den Marmorsaal geführt werden.
Die k. k. geheimen Räthe und Kämmerer, welche im Marmorsaale die Aufwartung machten, begeben sich sodann über die Botschafterstiege zu ihren Gala« 'wagen oder über den Augustinergäng zu ihren dort aufgestellten CampagneMagen.
Ueber die in Wien getroffenen Vorbereitungen zur Feier der Vermählung Sr. l. und k. Hoheit des durchlauch» tigsten Kronprinzen E,zhcrzogs Rudolf wird Folgendes Verlautbart: Im Einvernehmen mit dem k. k. Obersthofmeisteramte wurde festgesetzt, dass auf dem äußeren Aurgplahe links zur Seite des Volksgartens die Garnison on wn.886 und rechts die uniformierten Körperschaften: Schützen, Feuerwehren, Veteranen, Aufstellung nehmen. — Die Genossenschaften wer. den mit ihren Fahnen und Bannern vor dem äußeren Burgthore auf eine Slehtribüne placiert. Die Festcommission des Gemeinderathes beschloss, mit dem
Volksfeste eine Lotterie zu verbinden, deren Erträgnis wohlthätigen Zwecken gewidmet wird. Dieselbe wird mit 400 Tressern, worunter sich Treffer mit 200, 100, 50, 40, 30, 10. 5, 4. 3, 2, 1 Ducaten sowie Treffer von 100 Silbergulden bis zu Einem herab befinden, dotiert. Der Preis des Loses wurde auf 10 kr. festgesetzt. Bei dem Volksfeste werden auch Buschen-schänlen Aufstellung finden.
Das Comiti. welches bei Gelegenheit der Ver-mählungsfeirrlichkeiten Sr. l. und k. Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen auch einen Freudentag unseren vor dem Feinde verwundeten und in den Wiener In-validenhausern in Versorgung befindlichen k. k. Militärinvaliden zu bereiten beschlossen hat, ist, wie mitgetheilt wird, bereits in Thätigkeit getreten, und befindet sich das Comittlocale Hotel „König von Ungarn" (1. Bezirk, Schulerstraße), wo Spenden jeder Art vormittags von 10 bis 12 Uhr und nachmittag« von 3 bis 6 Uhr dankend entgegengenommen und bestätigt werden.
Der Verwaltungsrath des Ersten allgemeinen Beamtenvereines der österreichischungarischen Monarchie hat die Verleihung von vier Brautausstattungen im Betrage von je 250 st. ö. W. an mittellose und würdige verwaiste Töchter von ehemaligen Vereinsmitgliedern beschlossen. I» Brautstände befindliche Bewerberinnen um diese Ausstattungen haben durch Beibringung von glaubwürdigen Belegen den Nachweis zu liefern: erstens über ihre Abstammung von einem Mltglieoe des Ersten allgemeinen Beamtenvereines der österreichisch-ungarischen Monarchie, zweitens über ihre Verwaisung, drittens über ihre Mittellosigkeit und ihren sittlichen Lebenswandel, viertens darüber, dass ihr Vräutiga« außer einem zur Führung eines kleinen Haushaltes ausreichenden Einkommen kein größeres Vermögen besitzt und sich gleichfalls eines tadellosen Leumundes erfreut. Die Bewerberinnen haben sich nebstdem zu verpflichten, dass sie für den Fall. als ihnen ein Ausstattung»« betrag zuerkannt wird, innerhalb eines Monates nach der Vermählung Sr. k. und l. Hoheit des durchwuchtigsten Kronprinzen E'zherzogs Rudolf — mithin in der Zeit vom 10. Mm bis 9. Juni 1831 — ihre Hochzeitsfeirr begehen werden. Die mit den erforderlichen Belegen versehenen Vewerbungsgesuche sind im Wege eines Localausschusses des Ersten allgemeinen Veamtenvereines der österr.e..^'"^"f veröffentlicht das ..Fremdenblatt" A'e kai, /'^"' trefflichen Buche von Franz Weller: ^U« N'che" Burgen nnd Schlösser in Bild und ^lehmp. «.? 1880. Verlag von L. C. Zamarski) . N,?,/A"l)eilungen Mr das Lustschloss. >>d in" Leopold I., dem Nachfolger Kaiser Ferdi-
"'Mb? ' . die „neue Favorita" zu seinem Lieb->«, "kor. s^ d^.^. trübe und helle Tage. Die .!'"3 (If»>^ ^2 Jahres 1679. die Türkenbelage-? ^ien l rU""lM nicht spurlos darüber hin. nnd ^ " cu,fnps '"" war. lag das Schluss in Trümmern, n^ ''s""", war es „von keiner sonderlichen Magni-f "e 'hi,,, "" ""r mittelmäßig gcbauct". nur ein-
?"MH?''''" '"""" «gar wohl m'eubliert" und ..die "H ob., ".""""r l'lx'nf.'.lls ziemlich fein anfgcputzt. "e alle P^cht „,,d Kostbarkeit."
Manches glänzende Fest steht in den Chroniken dieses Hauses verzeichnet. Eines der prächtigsten war der große Maskenball am I I. Juli 1698 im großen Gartensaale des Schlosses, zu Ehren PeterS des Großen. Der junge Zar kam damals von seiner europäischen Reise zurück. Er reiste incognito als Hofcavalier feines Günstlings Lrfort. Der kaiserliche Hof widmete ihm trotzdem die größte Aufmerksamkeit und brachte ,hn im gräflich Königsegg'schen Palais in Gumpendorf glänzend unter. Die Einholung von der Tablirlinie aus war sehr imposant, schon wegen der Fackelbeleuchtung, da die russischen Gäste erst abends eintrafen. Dem Zaren gefiel alles ausgezeichnet, nur waren ihm zu wenig Pauker und Trompeter da und gar keine Sackpfeifer. Um 9 Uhr erreichte er seine Wohnung, aber er brannte so vor Begierde, den Kaiser, den er verehrte, zu sehen, dass cr ihn bitten lieh, ihn sogleich zu empfangen. Der Kaiser willigte ein. und so wurden nach 10 Uhr abends der Zar und Lefort im tiefsten Incognito vom Grafen Tyomas Czernin durch den Garten der Favorita und über eine geheime Treppe in das Cabinet des Kaiser« geführt. Bis Mitternacht währte die Entrevue welche beide Theile sehr befriedigte. Der Aufenthalt PeterS dauerte vier Wochen, denn er besichtigte aufs genaueste alle Sehens-Würdigkeiten, vom Schlachtfeld anaefangen, auf dem die Türken vernichtet worden, bis zu den Fabriken und Werkstätten, in denen er stundenlang verweilte.
Am N. Juli fand das prächtige Maskcnfest in der Favorita statt. Man nannte diese Art von Festen.
die an den Höfen damals sehr beliebt war, eine ..Wirtschaft", denn der Hausherr betrachtete sich gleich, fam als Gastwirt und sein Haus als Wirtshaus. Um 8 Uhr abends versammelten sich im Gartenfaale 82 Charaktermasken aller Völker und Zeiten: Chinesen, alte Römer, Mohren. Italiener. Altdeutsche. Zigeuner, Venetianer. Moskowiter. Ungarn, Pilger, Sklaven, Juden. Charlatans, Kellner u. s. w. «n der Spitze der bunten Schar bewegten sich Kaiser Leopold al» Wirt und Kaiserin Eleonore als Wirtin. Der Zar trug die Tracht eines frieslänbischen Bauers, die er sich aus Zaardam mitgebracht hatte. und man hatt« ihm die reizende Gräfin Johanna Thurn als Begleiterin beigegeben. Er war äußerst lustig, tanzte unermüdlich und hob seine Tänzerin nach russischer Art hoch in die Luft, auch sang er russische Lieder und äußerte überhaupt sein Vergnügen in urwüchsiger Weise. Die Tafel war wunderbar veranstullet und von blendendem Reichthum. Kaiser Leopold ergriff einen herrlichen Krystallbecher und trat zum friesischen Bauer, um auf das Wohl des Zaren zu trinken. Aber er hatte kaum genippt, so nahm ihm Peter den Pokal vom Munde weg und trank ihn auf einen Zug aus, worauf er in ziemlich gutem Deutsch sagte: „Ich kenne den Zaren von Moskau in- und auswendig; er ist dem römischen Kaiser so ergeben, dass er diesen Becher, wenn er auch mit purem Gift qeMi wäre, doch bis zum letzten Tropfen leeren würde." Den leeren Becher wollte er dem Kaiser dann zurückgeben, dieser aber sagte lachend: ..Da du mir lein Tröpflein in dem
Laibacher Zeitung Nr. 84
732
14. April 1881.
Der akademische Senat in Prag hielt eine Sitzung ab, in welcher berathen wurde, auf welch' würdigste Weise sich die Präger Universität anlässlich der Vermählungs.Feierlichkeiten an diesem freudigen Er« eignisse zu betheiligen hätte. Es wurde beschlossen, dem hohen Paare eine kalligraphisch ausgeführte Glück« wunschadresft zu überreichen. Mit der Abfassung dieser Adresse sowie mit Anträgen wegen Ausschmückung und Beleuchtung der akademischen Gebäude wurde ein aus dem Rector Professor Dr. Ritter Kremer von Auen-rode und den Herren Professoren Rulf und Breisky bestehendes Festcomite betraut. Die Adresse wird eventuell durch eine Deputation in Wien dem hohen Brautpaare überreicht werden. Der Nusschuss des Nationaltheater»Vaucomltes hielt eine Sitzung ab, in welcher beschlossen wurde: das Nationallheater wird nach der Ankunft des kronprinzlichen Ehepaares eröffnet, und wird die erste Vorstellung zu Ehren der hohen Gäste stattfinden. Gleichzeitig mit der feier« lichen Eröffnung findet ein Volksfest statt.
In der letzten Sitzung des Bud ape st er Fest-comitts wurde beschlossen, die Anstalten und Haus« Herren aufzufordern, in würdiger Weise für oie Decoration und Beleuchtung — welch' letztere am 18ten Mal stattfindet — sorgen zu wollen. Das Braut« gejchenk und das Album werden vom 24. bis 30. d. im Magistralssaale des alten Stadthauses zur unent« aeltlichen Besichtigung ausgestellt sein. Während der Illumination werden Militärkapellen spielen. In Angelegenheit des ^lMtrs pkl6 wurde ein eigenes Co« mitt bestellt. Das im Vollstheater zur Aufführung gelangende Stück ist noch nicht bekannt, doch hat Eugen Nätosi bereits einen Festprolog geschrieben.
Au« Szegedin. 10. d. M., meldet die „Un< garische Post": «Die heute stattgehabte zahlreich be-suchte Generalversammlung hat den Beschluss gefasst, aus Anlass der Vermählung Sr. l. und t. Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzogs Rudolf und Ihrer kön. Hoheit der durchlauchtigsten Prinzessin Stefanie durch eine aus zwölf Mitgliedern bestehende Deputation die Glückwünsche der Stadt unterbreiten zu lassen. Die Deputation wird bei jenem Anlasse auch bei Ihren Majestäten ihre Aufwartung machen, um die Gefühle des Dankes für die Huld zu verdol« metfchen, mit welcher Se. Majestät den Wiederaufbau der Stadt gefördert. Die Deputation wird auch bei der durchlauchtigsten Prinzessin dem Danke der Stadt für die seinerzeitige großartige Theilnahmstuudgebung Belgiens Ausdruck geben."
Rede Sr. Excellenz des Herrn Ministers für
Cultus und Unterricht Freiherrn v. Conrad-
Eybesseld.
(3°rls.)
Zu dieser unbefangenen Beobachtung gehört unbedingt eine gewisse Veobachtungsperiode. Ich stimme vollkommen Sr. Excellenz dem gestrigen ersten aus» gezeichneten Redner dann bei, dass man die Enifüh. rungszeit des Volksschulwesens gar nicht ziffermäßig so nehmen könne, wie es im Kalender steht. Die zwölf Jahre des jetzigen Bestandes werden sehr verkürzt, wenn man auf die ersten Jahre zurücksieht, wo erst vorbereitet, angebahnt wurde, das Vollendete aber noch nicht erreicht war: dadurch schon kürzt sich die Einführungszeit ab, und bezüglich der Erleichterungen, welche die Schulordnung geschaffen hat und durch die Verordnungen aus dem Jahre 1879 ins Leben ge» rufen worden sind, haben wir nicht einmal eine vollständige dreijährige Beobachtungsperiode. Eine solche
Glase gelassen, so behalte nun auch den Becher, ich will ihn dir schenken." Der Zar nahm das Geschenk freudig an und versicherte, so oft er diesen Becher sehe, werde er des Kaisers in Liebe gedenken. Dann wandte er sich zum römischen König (Kronprinzen Josef) und sagte-. „Euer Majestät sind noch jung und können den Trunk besser vertragen, als Ihr Herr Vater." Und der Kronprinz musste auf seine Nöthi« gung acht Gläser Wein hintereinander auf des Kaisers und ihrer beider Gesundheit leeren.
Von der Pracht, welche auf diesem Balle entwickelt wurde, mag ein pikantes Wort des französischen Gesandten Marquis de Villars einen Begriff geben, der beim Anblick der unberechenbaren Iuwelenlasten ausrief: «Ich hätte nimmer geglaubt, dass mein König noch so viele Edelsteine in Deutschland zurückgelassen habe." Bis in den Morgen hinein währte das prächtige Fest.
Peter machte auch einen Ausflug nach Pressbuig und erhielt nach seiner Rückkehr am 24. Juli den Besuch des Kaisers in Begleitung des Prinzen Eugen. Diesen Besuch erwiderte der Zar am 26. in der Fa. vorita. Dies war zugleich sein Abschiedsbesuch, denn am 29. traf ein Courier au« Moskau ein mit der Nachricht vom Aufstande der Strelitzen und schon am nächsten Vormittag reiste Peter, seine italienischen ReiseMne opfernd , mit 30 Postpferden Über Polen nach hause.
(Schluss fnlüt.)
Würde ich unbedingt für nothwendig halten; ich würde mir am Schlüsse derselben Rechnung geben, wie sich die thatsächlichen Verhältnisse zu dem Resultate der bereits im administrativen Wege getroffenen Ver« fügungen gestalten. Dazu kommt, dass am Schlüsse dieses Jahres ohnehin eine fünfjährige Periode zu Ende ist, mit der ein Gesammtüberblick über die Schulzustände der Länder von den Schulbehörden gegeben wird, der sich auch auf alle Schulgebäude-Localitüten und Lehrerverhältnisse bezieht.
Das ist der Grund, warum die Regierung sich nicht in der Lage gefunden hat, bisher mit einer solchen Vorlage zu kommen, so überzeugt sie auch von der Nothwendigkeit der Abhilfe war, und warum sie keinen der vorliegenden Anträge zu den ihrigen ge« macht hat, so wenig sie auch Grund hat, sich denselben gegenüber ablehnend zu verhalten, und das führt mich nun zu den Anträgen felbst.
Erlauben Sie mir, meine hochverehrten Herren, gegenüber der vielfachen parlamentarischen und außerparlamentarischen Kritik, welche die Haltung der Negierung diesen Anträgen gegenüber schon gefunden hat und vielleicht noch finden wird, diefe Krilik in die Form einer Frage zusammenzufassen, die ich an mich selbst oder an die Regierung stelle, oder, um mich parlamentarisch auszudrücken, einer Interpellation. Sie lautet dahin: Ist es richtig, dass die Regierung sich beim Zustandekommen des sogenannten Lienbacher'schen Antrages oder jetzigen Beschlusses des Abgeordnelenhauses im Ausschusse betheiligt hat und dass sie dem Antrage ihre Zustimmung gegeben habe?
Ist es ferner richtig, dass der Vertreter der Regierung auch in der Commission des Herrenhauses sich an dem Zustandekommen des jetzigen Majoritäts-autrages betheiligt hat und demselben ebenfalls zu« gestimmt hat? Und wie rechtfertigt der Unterrichtsminister diese scheinbar widersprechende Haltung?
Ich werde die Ehre haben, diese Fragen zu beantworten. Ich beantwortete die beiden ersten sofort bejahend und werde mir erlauben, die Rechtfertigung für die letzte in wenigen Worten zu geben.
Der Lienbacher'sche Antrag im Abgeordneteuhause hat nicht immer so gelautet, wie er hier vorliegt; er wurde in den Schulausschuss zunächst gebracht in der Form: „Die Schulpflicht dauert sechs Jahre, vom sechsten bis zum zwölften Jahre; den Landesgesetzen ist es überlassen, eine Erweiterung um zwei Jahre zu decretieren." So beiläufig.
Gegen diesen Antrag hat die Regierung enlschie» den Stellung genommen, «eil er eine Abkürzung der Schulpflicht enthält, welche, wie schon ein verehrtes Mitglied gestern aus meiner Aeußerung zu citieren die Güte hatte, die Regierung als eine Grundlage des Schulwesens betrachtet und die sie durchaus nicht aufgeben kann, ohne das ganze Gebäude des Schulwesens ins Schwanken zu bringen. Es wurde dann dieser Antrag nicht so verändert, dass man ihn gerade ins Gegentheil umgekehrt und gesagt hätte, die achtjährige Schulpflicht bleibt aufrechterhalten, der Landes-gesetzgebung bleibt aber freigestellt, die letzten zwei Jahre aufzugeben und eine sechsjährige Schulpflicht zu verfüget», obwohl die juristische Frage dann noch offen bliebe, ob damit eine Aenderung des Reichs-Voltsschulgesches beschlossen werden wollte, denn es bliebe die Frage noch immer unerledigt, ob es nicht ein „Grundsah" der Reichs - Vollsschulgesetzgebung wäre, wenn im Gesetze gesagt würde: Eine Bestimmung über die Dauer der Schulpflicht bleibt der Lanoesgesetzgcbung vorbehalten. Allein das ist eine Frage, die nicht in Betracht kommt, denn der so modi-ficierte Antrag wäre vielmehr einfach eine Umgehung der Ablehnung des ersten Antrages, eine Rücklehr zu den Modalitäten des ersten, denn es wäce den einzelnen Landtagen jedenfalls vorbehalten, die achtjährige in eine sechsjährige Schulpflicht umzugestalten. lFortsetzunl, folgt.)
Zur Lage.
Der neueste Sport, in dem sich gewisse Organe gefallen, besteht in der Erfindung von Ministerkrisen. Wir haben nicht die Absicht — sagt die ..Wiener Abendpost" — jene Journale in diesem ihren Special-vergnügen zu stören, zumal es bei der reichen Menge tendenziöser Erfindungen, die mit breitem Behagen in ihren Spalten abgelagert werden, mit der Zeit ganz gleichgiltig wird, ob eine Lüge mehr oder weniger dem Publicum aufgetischt wird.
Die Olmützer „Neue Zeit" führt eine Reihe von Thatsachen zum Beweise dafür an, dass gerade, in den wichtigsten politischen Fragen die Verfassungspartei des Herrenhauses andere Wege wandle als die Linke des Abgeordnetenhauses. Sie schreibt: „Iu dcn entscheidenden Actionen der letzten anderthalb Jahre, gerade in jenen Actionen, in welchen die Unterhaus-Lmke aufs energischeste den Sturmlauf gegen das Ca-binet unternahm, wurde sie von der gesinnungsver-wandten Partei des Herrenhauses nicht bloß vollständig im Stiche gelassen, sondern überdies in nicht miss-zuverstehender Weise förmlich desavouiert. Die Debatte über die zehnjährige Verlängerung des Wehrgesetzes, l die Bewilligung des provisorischen Budgets, endlich
die erst vor zwei Tagen ohne Discussion und m't Einstimmigkeit erfolgte Votierung der Regierungsvor. läge über die Desicitsbedeckung sind, um nur an e,mgr markante Momente zu erinnern, ebenfo viele der ^ n ken des Abgeordnetenhauses von der verfassungstreuen Partei des Herrenhauses gerade in den wichtigsten Fr« gen ertheilte nachdrückliche Dementis. Gerad? "^ dieser Richtung kann man weder sich selbst, noch o" urtheilsfähigen Theil der Bevölkerung durch Ph"ien täuschen." ^
Auch in der auswärtigen Presse gelangt nun" yl die Ueberzeugung zum Durchbruche, dass dle Haltunu der Linken in der W est b a hn fra g e mehr aus pel sönliche als auf sachliche Motive zurückzuführen ,". So lässt sich die „Frankfurter Z"!"«», unter anderem aus Wien schreiben: „Obgleich «^ unter der Verfassungspartei zahlreiche Anhänger °" Staatsbahnsustemes oefiuden und sich auch f^her ^"' viele ihre Mitglieder speciell für die V^staatlichlM der Westbahu ausgesprochen haben, machte boch Partei iu corpore Front gegen die Vorlage, »n sie behauptete, dass die gegenwärtige 3"^" " nicht die nöthigen Garantien biete, um eine '"A wichtige Action, wie die Verstaatlichung der V^ eiscnbahnen, erfolgreich und ohne die Staatsintereljen z gefährden, durchzuführen." , ^,
Von heimischen Provinzblättern spncht M" mentlich die .. Elbc - Zeitung" in gleichem V'" aus. Sie lässt sich nämlich aus Wien schreiben: .^ Westbahn-Vorlage ist nach einer Debatte erledigt M den, welche ein bezeichnendes Streiflicht auf "^,^z tung der Opposition wirft. Man weiß, dass vere nach 1873 die damals herrschende Partei sich!"r Verstaatlichung der garantierten Bahnen ausspracy ^ dass einer der eifrigsten Verfechter dieses P^ncv Dr. Herbst war. Es blieb aber eben nur be» " „Aufsprechen", und erst dem Cabinet Taafse lv" vurlichalten. auf dem Gebiete der Eisenbahl'volMl e ..Thätigkeit" zu entfalten. Mit der Sequestrate Nudolf-Bahu wurde der erste Schritt zu !"" ""^, gelhan, deren Ziel die Schaffung emes großen ^""^ bahnnetzes war, und dlescs Ziel ist nunmehr b^ Annahme der Westbahu - Vorlage erreicht. ni"^z stimmte nun die Opposition gegen dieses Gesetz-sachlichen Glimden nicht, denn trotz aller "°" ^e Rednern vorgebrachten Einwendungen gegen enz Details der Vorlage sah mau nnr zu deutlich, ^ die Opposition leine triftigen Gründe anzuführe» y , Man hat gegen die West'liahu-Vorlage gcstlM'U. wohl man dieselbe für den Staat und die V^n"" ? für vortheilhaft erkannte, obwohl sie von der as ^« heißt. Das spricht die „Neue freie Presse" "ffe" " und wir nehmen dieses Geständnis mit Dank e»tgeg ' ^ Cs ist doch wahrhaftig nicht Schuld des Ca°'^ Taaffe, dass es so viele Dinge, welche »!'"" ^ früheren Regime unausgeführt geblieben lvaren, .^ realisieren muss. Für den Staat mag dles me" ^ wohl besscr sein, denn günstigere Bedingungen ! ^, hinsichtlich der Verstaatlichung der Westbah» n" treffs der galizischen Transversalbahn häUe d"H^ sition gewiss nicht erzielt, welche auf ihre Wen Politik sicher nicht stolz sein darf." ...^ '"
Auch die „Olmützer Zeitung" "rlyc^ abfälligen Ausdrücken über die Art und Wel>e '" ^ Linke des Abgeordnetenhauses die Debatte "° ^t: Verstaatlichung der Westbahn führte und ve^ ,, ..Gerade aus solchen Vorgängen erficht man, ^A der Linken nur immer um die Opposition >^> ^ zu ! aber um das Wesen irgend einer Regierung»^ thun ist."
Ans Budapest ^.
wird unterm 12. d. Mls. berichtet: Wie f^" ^s graphisch gemeldet, hat in dcr heutigen e Oblic,atiousl»Y^ 5M in ihrem Besitze befindlichen sechsp""'"^^ „'" gatiouen die ihim» im Tauschwege anae^.^ ^llj procentigen Obligationen zu acceptieren ^
^^cherZeitung Nr. 84
733
14. Np.il 1881.
..^'kann er den Obliaationsbesitzern den Wert des .winellen Kapitals der Obligationen in Pfund Sler-""g °der Goldgulden bezahlen, bm» c> ^'^ 'l" vorigen Paragraph (2) umschrie-!,?^^per°tion ist möglicherweise bis Ende 1883, »MM aber bis Ende 1884 durchzuführen, er b ^^ Finanzminister wird angewiesen. dass k)s>li .-ö" emittierenden vierprocentigen Goldrenten-^"Mlonen partiell zu solchen Preisen und auf solche ^"erwerte. dass die nach den Goldrcnten-Obli-lend? ^" entrichtende jährliche Zinsensumme wäh. ^ ^l Abwicklungszeit der Einlösungsoperation sort-O»//? ^ vermindere, nach der Vollendung der Mi t .°" "^" "ach den auf Hrund dieses Gesetzes iäbf ^ vierprocent'gen Goldrenlen-Obligationen als mM^s'nsen höchsten« 21.800.000 fl. (218.000 ''"no ^lerlinss) betlägt.
nin n ä'Ulährigen Jubiläum als Minister der aus-stat,fi,I '"ngelegeicheilen. welches am 15/27. April "Uni u x' ""^ Petersburg zu kommen, Aaron Jo-^tlißern s "" Frederils vom Ministerium des Olsten '^ ""ch ^'s^ begeben dürften, um dem Ubeibn« "" eigenhändiges Schreiben des Kaisers zu bass d. ^ -^ Dasselbe Blatt erklärt die Nachricht, lien an ^'"^ ^en Vorschlag gemacht hätte. Thessa. lliritH.^'ne der Mächte zu übergeben, welche dasselbe abendz 's. cedieren würde, für falsch. Ä,s gestern ^chtlv-s' ""^ ^hen keine Antwort erfolgt. — Ge.! eines Q^, verlautet. General Kaustmann sei infolge! wotaenH Nansalles schwer erkrankt. — Am 1l. d. M. daz V' waren noch keine Maßnahmen verfügt, um Word?/,, ^^ Staatsgerichtshofes an den Kaiser-
°"n zu vollziehen. " ^ " ' "kurz ^^ publicierter Anordnung des Generalgouver. ^ Nvlil ^^"loff v^n Moskau wird vom ^er Anl^ ^engste Control« über alle VbreNe '^""den. Durchreisenden und
Die ?a,"7'^uh".
3er hatt «n, Fische Ab g e o rd n e t e nla m-^ kam l..°^ ^' b- M. eine sehr bewegte Sitzung. ?emeint>er^ ' .^" 6°"slict zwischen dem Pariser "e Dieb? ^l l.-'" welchem bekanntlich die Radicalen bl'eur , ^ n, und dem Polizcipräfecten An-«lied bf, V ^"^^ Andrieuz, welcher zugleich Mit-geordnet-« "?'."l"er ist, antwortete den Pariser Ab-pleunde >,' ^'^" 'm Namen und Auftrage ihrer Pedell -,'" ^emeinderalhe angriffen, fest und ent. ^"e Psli^.^bk' so lange er Staatsbeamter sei. stets ^lN'l'un- «V" ""b nicht dulden, dass wieder die Hlen N n '" ^",s das Haupt erhebe und dem Lande . Mliern ""' ""^"nöthigen versuche. Der Minister des tin. «.l V"r Constans, trat sür den Polizripräfectcn izeip^f ledoch zu. dass der Competenzlrei« der Po< Wr ein ^ ^'"^^ l^uen Abgrenzung bedürfe, und tllng"^ bezügliche Vorlage z». Die von der Regie» ^Nuiw ' '"e Formel des Ueberganges zur Tages-^ Clim "' ^^" Angelegenheit wurde mit 374 gegen ^alte^ c>" ""genommen. — Nicht minder interessant Met^n /^ ^ von den Bonapartisten durch eine H'M ""!"" angeregte Debatte über Tunis. Der !'t>e Cvr,°''^" t^erry führte in dieser Beziehung ^ ubri ,.,.'l m, Entschiedenheit nichts zu wün-
s7nUlN ,u ,!Ä^ "^'' «eh"' nach Tunis -sagte er 'An zu z'M'Uen und die Erneuerung von Ueber-°edysf°". verhindern. Die Republik sucht keinen Krieg, ^l! ^'^ Krieges. Die Regierung wird so weit bischt« ^ ble Sicherung der Zukunft der Lolonie
Oagesneuistkeiten.
^ ^Ner,^"'2 "0" Numcln icn) Als eine Folge i«!^treicb« "y des Kömgreiches Rumänien seitens
^ ^ Nl /"^'"ett das Armrs.NeroidnunllKblatt vom 3» " ^ns . "^stehende Allerhöchste Handschreiben:
l' ^ h". '"""'eregiment Karl 3ülst von Rumänien von nun an den Namen Karl 1., Künill von
Rumänien, zu führen Wien. am 8. April 1881. Franz Josef N2. p." !
— (Tzechisches Nati ona lth ea ter.) Die Jury zur Beurtheilung der dramatischen (loncurs-arbeiten für baS Prager czechische Nationaltheater hielt am Freitag eine Sitzung ab. Juni Cuncurse waren zwvlf Dramen und drei Lustspiele eingereicht. Der Preis für Dramen war der russische Preis von 1000 Rubel, für Lustspiel 1000 fl. Die Jury entschied, dass man leinen' der beiden Preise irgend eiuer der eingereichten Arbeiten! zuerkennen könne. EK blieb also auch dieser zweite Concurs ohne Erfolg wie der erste, doch wurde den drei > Tragödien „8tnni8lav a Luclmua". „äman" und! „Ilarauwvü ien.^" cine ehrende Erwähnung zuerkannt! Die Jury beschloss, dass ein eigener Concurs zunächst! nicht mehr auszuschreiben wäre. sondern dass man die! Original-Dramen und OriginaLLustspiele abwarten solle, die im Laufe der nächsten drei Jahre eingereicht wür> den. Denjenigen Stücken, die dann als die besten anerkannt werden, sullen die Preise zuerkannt werden.
— sTurncrischcs aus Deu t sch « O est e r-reich.) Welch' großartige Ausbreitung das Turnen der Erwachsenen in den deutsch.ästerreichlschen Kronländern seit kaum zwanzig Jahren gefunden hat. geht am besten aus der nun vollständig vorliegenden statistischen Er« Hebung vom 1. Jänner d. I, hervor. Es bestehen 148 Turnvereine mit 10.431 Angehörigen. Von den Vereinen befinden sich 09 in Vöhmrn. 16 in Nieder-öslerreich. Von obigen 10.43! Veremsnngehörigsn
'turnen 0736. welche an 13.133 Abenden den Turn-platz 3l4.003mal besuchten und unter 617 Vorturnern lurnlen. Me Vereine besitzen eigenthümlich 19 Turn« hallen und 40 Turnplätze. Auf Niederbsterreich entfallen 2282. auf Wien innerhalb der Linien 1293 Veleins-angehörige.
— (Brüsseler in Wien.) Der Wiener Männergesangverein wird demnächst Gelegenheit hab-n. ocn gastlichen Empfang, welchen ihm die Sänger VriifjelS im vorigen Jahre zutheil werden lichen, >n einer des Vereins würdigen Weise zu erwiberu. Anlässlich der Vermählung oeö Kronprinzen wird nämlich der Brüsseler Männcrgcsangvercin eine Fahrt nach Wien unternehmen, um hier dem Brautpaare eine Serenade zu bringen.! Bei diesem Anlasse beabsichtig» nun der Wiener Manner»! gesangverein, seinen Brüsseler Sangesbrüdern einen ge» müthlichen Abend in Form einer Liedertafel im engeren Kreise zu geben, und für den Fall günstiger W,ttcrung ist auch eine Fahrt auf den Kahlenberg projectiert.
— ( Regierungsjubilüum des Her-zogs von Braunschweig) Wie aus Dresden gemeldet wird. degiebt sich der König von Sachjen zu den bevorstehenden Feierlichkeiten des bl'jährigen Ne> gieruugejilbiläums des Herzogs Wilhelm von Braun» schweig dah,n, Nach der Nulrhung seines Bruders, des Sonderlings Karl. übernahm Herzog Wilhelm am 20sten -April 1831 die schon meliere Monate provisorisch ge. führte Regierung über das Herzogthum aus Ersuchen des deutschen Bundes definitiv. In Braunschweig stchen bei der fünfzigsten Wiederkehr jenes Tages urohe Feierlich-leiten bevor. Die sämmtlichen deutschen Fürsten wollin
!dem Vernehmen nach dem Herzog Wilhelm bei diesem Anlasse die Würde eines Grohherzogs antragen.
— (Diphtheritis. Preis) Die deutsche «Kaiserin hat belanntlich im Jahre 1879 einen Preis
von 2000 Mark sür die beste Arbeit über Diphtheritis ausgesetzt und bestimmt, dass die Preibvertheilung im April 1tt8l aus dem zu dieser Zeit tagenden Chirurgen. Congresse in Berlin erfolgen sollte. Preisrichter waren -v, Langenbeck, Virchow. Liebreich in Berlin. Thiersch in Leipzig. Klebs in Prag, Oertel und Nägeli in Mün» chen Es waren neun concurrenzsähigc Arbeiten ein. gelaufen, von denen aber leider leiner der Preis zu» erkannt werden konnte, da leine den Anforderungen der Preisausschreibung, unsere Kenntnisse über das Wesen der Dphtheritis und deren Behandlung durch neue wichtige Thatsachen zu fördern, entsprach. Es erfolgt deshalb eine neue Preisausschreibung, aber in engerer Fassung: „Experimeotuelle Untersuchungen über die Ur« sache der DiphtheritiS und die aus dieser sich ergeben« den prallischcn Folgerungen." Der Termin der Einsen, dung ist der 3l. März 1882.
— (Theaterdrand.) In Athen ist Donners, tag das Phalera.Thcatcr niedergebrannt. Seit vierzehn Tagen ist dies der vierte Theaterbrand; zuerst in Nizza, dann in Montpellier, ein kleiner Vrand auf der Bühne des Theaters in Karlstadt und jetzt in Athen
— (Ein italienischer Deputierter des Diebstahle angellagt.) Der römische „Messa-gcro" schreibt: „Bereits seit geraumer Ieit waren von Scilc einiger Abgeordneten Klagen über das Abhanden, kommen ihrer Portefeuilles - nicht der Ministerporte-feuilles. wohl aber derjenigen mit ihrem Gelde, laut geworden. Diebstähle wurden immer in der nämlichen Weise verübt. Der Deputierte U. oder V. hatte beim Eintritte seinen Paletot mn gewohnten Platze aufgehängt und das Portefeuille in einer Tasche desselben vergessen; nach einer halben Stunde hleng der Paletot zwar noch am alten Flecke, die Geldtasche aber war aus demselben verschwunden. Gegen die Ehrlichkeit des Dienstpersonals lag nuch nicht cin entfernter Verdacht vor, wer mochte
l also der Dieb sein? Es war rein zum Tollwerden!
Vor einigen Tagen lvste sich endlich ba» Räthsel. Einige Dienstpersonen legten sich wahrend der Stunden, in denen das Haus tagte, auf die Lauer und ertappten einen der Herren Landesväter selber darüber, wie er vorsichtig von einem Paletot zum anderen gieng und deren Taschen betastete, bis er endlich auf einen stieß, der ihm besser als die anderen behagte, und aus dem er dann die gesuchte Beute, das Portefeuille hervorzog. ^Die Diener zeigten den Fall sofort dem Kammerpiüfi« ! deuten an und dieser berief den schuldigen Deputierten zu sich. Derselbe leugnete ansünglich auf'K entschie» i denste, gestand aber schliehlich doch diesen und nicht ! minder die früheren Diebslähle ein. Um das Decorum der Kammer zu wahren, wollte man anfangs den ärger-.lichen Vorfall geheimhalten. Herr Pe Dominici« sollte i seine Demission einreichen, und nicht weiter von seinen !Verirrungen die Rede sein Die Nachricht lief jedoch l von Mund zu Munde und wurde auch außerhalb del Palazzo Montecitorio bekannt Die Turiner „Gazzetla del Popolo" nahm leinen Anstand, dieselbe abzudrucken und nun, da dieselbe im Dominium der Oeffentlichkeit '' ist, wird Herr Farini. der Kammerpräsident, nicht um» ! hin können, dieselbe dem Staatsprocurator zur Kenntnis zu bringen.
Locales.
— (In Audienz.) Se. Excellenz der Herr Oberlandesgerichtspiäsident von Steiermarl, Kürnten und Krain. Ritter v. Waser. wurde am I I. d. Mts in Wien von Sr. Majestät dem Kaiser in Audienz empfangen.
— (Morastcultur.Ausschus«) An Stelle , des ausgetretenen Vauralhe» Herrn Franz Pototnil hat i der lrainijche Landesauejchuss den Herrn Oberingenienr , Wenzel Sledry zu seinem Vertreter im Morastcultur» ^Ausschüsse gewählt.
. — (Humanitüre Legate.) Der vor kurzem zu Völlermarkt iu Kärnten verstorbene l. k. Steuer« ! beamte in Pension Franz Vidiz. ein geborener Bischof« 'lacker, hat nach einer Mittheilung des „Slov Wolpodai" jben gröhlen Theil seines hmterlnssenen Vermögens testamentarisch zu humanitären Legalen bestimmt, und zwar 1000 Gulden für die Studtarmen von Bijchoflack. 1000 fl. sür das Krankenhau« und 1500 fl für arme Studierende. Nach einer Verfügung des Erblasser» müssen diese Legate bis zu ihrer Verdopplung m elner Sparkasse fruchtbringend angelegt bleiben.
— (Slovenische Deputation) Die von mehreren Wiener Müttern gebrachte Nachricht, dass die slovenijche Partei in Kärnten die Entsendung einer Deputation unter der Führung Professor Einspieler» «m das Nllerhbchste Hostager nach Wien beabsichtige, um daselbst die Berücksichtigung der nationalen Wünsche der kärntnerischen Slovene»» zu erbitten, wird von Professor Emspieler in den „Kärntner Vollestimmen" al» eine mühige Elfindung bezeichnet.
— (Geschwindigkeit ist keineIauberei) Ueber unseie „velflossene" Primadonna Fräulein Vndlel, deren Bühnenwlrljamleit in Laibuch brlanntlich Mitte September v. I. lx-gann und bis Anfang Februar b. I dauerte, somit seit mehr als zwei Monaten bereit» voll« lommen beendet ist, bringt die vorgestrige „Grazer Tagespost" vom 12. April d. I. wörtlich folgende, wie es scheint, in der Redactionsmappe etwas lange liegen gebliebene Notiz: „Fräulein Stefanie Endler, welche unS als gute Pianistin und stimmbegabte koncert-süngerin bclannt geworden ist, hat ein Engagement auf der Bühne in Laibach als erste dramatische Sängerin angenommen und werden ihre Leistungen sowohl in dieser Eigenschaft als auch im Concerte von der Kritik in heivollligender Weise gelobt. Ihre schvne Stimme, ihre Schule und ihre Spielbegabung finden Anerlen-nung." — Die gestrige «Grazer Zeitung" weih wieber zu melden, dass die heurige Thratersaison in Laibnch am 9. April mit einer vortrefflichen Aufführung der — nebenbei bemellt, am 11. März zum letztenmal« gegebenen — Oper „Trovatore" geschlossen wurde l
— (Gemeindewahl.) Vei der Neuwuhl de» Vorstandes der OrtKgemeinde Kreuz im Bezirke Stein wurden gewählt: zum Gemeindeborsteher der Grund» brsiher Franz Ientii von Kreuz; zu Gemeinderüthen die Grundbesitzer Michael Iereb und Josef Wejot von Kreuz
— (Yollszilhlung»-Ergebn<» in den Landgemeinden des V> schofla cker Ge r icht». bezirles.) Dasselbe ist folgendes: Ortsaemeinoe Afriach (bestehend aus den vrtschlisten Afriach. P«. wenze. Dolentschize. Dolenarowan. Dolennschetina. Va. berslaaora. Gorenaschetina. Iartschi» und Krlwberd. Ja», bma. Islouza. Kobilza und Lom. Lousliberd, Mnlenski. werch. Mlc'ka. Mnrawe, Po^obenim, Podwerch. Sapre« wolam, Sgornarowan. Tschelenarowan und ' ">). Seelenzahl 1bii7 gegen 1797 im Jahre lt,. nähme —200), — Orlsaemeinde Alt lack
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Tagsüber bewüllt, abends Aufheiterung mondhelle ^, Da« Tagesmittel der Wärme ^. 7 7°. um 14° unter ven» male^____ ^—^
Verantwortlicher Redacteur: Vttomar Äamb^^.
Ver neckrtm Hammmell zur lMlligen KoW
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hier eingetroffen sind und versendet werden. —Bestellung ^ ..Modenwelt" und die „Illustrierte Frauenz^ übernimmt zur pünktlichen Ausführung ^5
Jg. v. Kleinmayr K Fed. Mmve-v Buchhandlung. ^l
Laibach, am l4. «pril 1831.
MATTOMS
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vorzü^licli vorwonrlbar boi Katarrh der AÜUOU0»8*
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Mincralwaasorhandlungon, Cafos und Re»W fabS^«
(8W) 84-7 Heinrich Mattoni, j^l^*-'
Curse an der Wiener Lörse vom 13. April 1881. (Nach dem ofsicieucn 2««^««)
E«lb Ware
«»pierrent«........ 7705 7720
«Uberrntte........ 7785 78 -
»oldrente . «....... 9335 9350
Lol«. 1854........ 12175 12225
, 18S0........ 13225 13275
. 18s0 (zu 100 fl.) . . 134 - 13450
. 1864........ 176—17650
Nng. Prä«
Kreditanstalt, ungar.....263 50 269 —
Oesterreichisch, ungarisch« Vanl 823- 825 — Unionbanl ........ 128 -- 12825
«erlehr«banl.......13625 13575
«iener «anlveretn.....12690 12710
Actien von Trausport«Unter. nehmungen.
^ ° G«lb Wo«
«ls»ld.«ahn .......1N50 172-
3>on«u.P«lmvsll!s . 16125 162 Ungarische Neslbahn .... 16650 167-Wiener Iramway-Oesellschaft . 225 75 22I-.
Pfandbriefe.
«llg.Sli.Nod«n«ebilanft.(!.«b.) 115 50 116
. . . li.V-B) 10180 102 20
Oesterreichlsch. ungarische Vanl 103 10 103 25
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