UUT tur Kunst, Wijj'enschatt und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ 0 V^2322. Gedichte vo« Heinrich Nitter von Levitschnigg. *) 4. Das Kaiserwort. 31, welcher einen Viehhändler in Kaltenbrunn bei Laibach ermordet hat, mit dem Strang hingerichtet. Juni i808. 2 . Wird an der hiesigen medicinisch-chirurgischen Facul­tas das klinische Bildunginstitut in dem Kranken­hause der barmherzigen Brüder feierlich eröffnet. 25 . Ankunft unseres neuen Landesgouverneurs, Bernhard Freiherrn von Rosetti. 26 Gibt die Stadt Laibach unserm neuen Gouverneur 379 einen großen Festlag mir Parade der beiden Bür­gercorps, Freilhcarer und Freiball. Juli 1808. 1. Erscheint von dem hier anwesenden Erzherzoge Jo ­hann, und dem k. k. Hofcommissär, Grafen Sau ­rau, unterzeichnet, die Cirkular-Verordnung zur Bil­dung der neuen Landwehr und Reserve in Krain. 4. Fangt die Recrmirung für die neue Reserve und Landwehr hier an. ie. Seic der Eröffnung der neuen Recrutirung eilen von allen Gegenden Krain's Freiwillige herbei; so sind heute 372 Freiwillige aus dem adelsberger Kreise mit Feldmusik hier eingerückt. 31. Hat das hiesige Reservecorps eine Feldmesse gefeiert, wobei sich die beste Begeisterung aussprach. Aus allen Gegenden Krains laufen die erfreulichen Nach­richten ein, daß sich oft mehr Freiwillige, als es der Bedarf eines Bezirks erheischr, melden; so baten die Bergwerksleuce von Eisner n in Oberkrain, als sie sammclich unter Jauchzen zur Loosung nach Lack kamen, die für sie bereiteren Looszettel in die Luft zu streuen, m,r den Worten: „Kein Loos soll über uns entscheiden, wir wollen alle freiwillig unserm geliebten Kaiser dienen." Weil nun das Conungenr alsobald vollzählig war, so mußten die übrigen, nuß­murhig, daß man ihrer nicht bedarf, nach Hause zurückkehren. August 1808. 3. In der Nacht sind im Markte Planina -15 Häu­ser nebst dem Kirchihurm abgebrannt. ?. Morgens sind im Markte Adelöberg 1? Häuser abgebrannt. 13. Sind die aus dem adelsbcrger Kreise vor vier Wo­chen eingerückten 372 Reservemanner, nachdem sie ihre Exerclerzeii hier Vollender haben, in ihre Hei­mach entlassen worden; dasselbe geschieh! mit den übrigen Abcheilungen, sobald sie gut eingeübt sind. 21. Tritt die laibacher Landwehr feierlich zusammen. Aus Iori a Hort man, daß auch die dorrigen Bergleute die Loosung zur Landwehr jauchzend verwarfen, und sich über den Bedarf freiwillig einschreiben ließen. 2». Für die Landwehr Krain's sind von Sr. kais. Ho­heit Erzherzog Johann, folgende Freiwillige als Vfficiere ernannt worden: ». Für den laibacher Kreis. Zu Hauvtleuten: Leopold von Wiederkehr, Franz von Elsner, Joseph Ekaria, Anton von Bilbach, Johann Eniger, Jo­hann de Bianchi, Vinzenz Graf von Engelshaus, Bernard von Gasverini. Zu OberlieutenantS: Valentin Legat, Ludwig von Schluderbach, Ignatz Baraga, Ignaz Ribisel, Karl Homann, Alois Freiherr von Gussich, Eduard Freiherr von Schwei­ger. Zu Uncerlieucenants: Johann Drobnizh, Joachim Sieiß, Joseph Striegel, Nepomuk von Go­zani, Ancon Marchiserti, Joseph Gerstnik. Zu Fähn» richen: Joseph Besdirz, Ioh. Dettela, Franz Lu­zenberg, Johann Kreiter. b.. Für den adelsberger Kreis. Zu Hauptleuten: Pius Perzich von Köstenheim, Joseph von Thieri, Joseph Negovetich, Johann Pipan, Karl Schmoll, Joseph Dellena, Johann Mestron, Peter Lampe. Zu Oberlieurenancs: Joseph Polzich, Nillas Zupar, Vinzenz Raimund Sambson, Ancon Tomi­cicb, Valentin Defranceschi, Ignaz Negovetizh, An­ton Silber, Johann von Garzarolli, Kaspar Mulle, Andreas Galle, Joseph Legischa, Lorenz Vicentini. Zu Unterlieutenants: Johann Iazich, Anton Letiis, Peter Raicich, Jacob Giacich, Joseph Fi­scher, Franz von Schildcnfeld, Anron Scerle, Ma,r Feichtmger, Jacob Obersau, Joseph Pichel, Chri­stoph Alberti. Zu Fähnrichen: Ancon Zenzich, Julius Raicich, Mathias Marzeglia, Ancon Fabiani, Joseph Zuzek, Philipp Schlegel, Ancon Maizen, Andreas Kaschutti, Johann Steffani. «. Für den neustadtler Kreis. Zu Hauptleuten: Alois Kl,nz, Andreas Zettel. Zu Oberlieuie­nanrs : Vinzenz Kurjara, Franz Iellouschek, Paul v^n Paunovich, Vinzenz von Schildenfeld. Zu Un­terlieucenanis: Anton Zeiler, Joseph Haller, Johann Vallenzhizh, Franz von Kraschoviz. Zu Fähnrichen: Simon Klinz, Franz Starzer, Jo­seph Mayer, Johann Wictinger. Nachträglich sind von Sr. kais. Hoheit und den k. k. Hofcommissären folgende Officiere der krainischen Land­wehr ernannt worden: «. Für den laibacher Kreis. Zu Haupcleuten: Andreas Iermann, Karl Graf von Thurn. Zum Overlieur enanr; Anron Luowig Kordes. ZuUn­cerlieuienancs: Joseph Vallano, Mariin Klobus. Zu Fähnrichen: Johann Hauptmann, Blas Fabian. I). Für den adelsbergerKreis. Zu Hauptleuten: Eajeran Graf von Lichtenberg, Anton Gogala, Franz Tersiner, Joseph Lacheiner, Valentin von Krampel­feld, Anton Kossek. Zu Oberlieutenan ts: Kas­par Zusner, Johann Karl Roßmann, Joseph Fallen, Johann Garzarolli, Ancon Graf von Actems, Jo­hann Emele. Zu Unterlieutenancs: Andreas Foriuna, Johann Christian Kanz, Joseph Podkrainik, Joseph Makoviz, Anton von Gariboldi, Thomas Les­koviz. Zu Fähnrichen: Ancon Dellkor, Lorenz Ternouz, Alois Kauzhizh, Barthl Paggon, Johann Lartermayer. 30. Aus Neumarkcl in Oberkrain vernimmt man eben­falls, wie aus allen Oerrern Krain's, Kärntens und Sreiermarks, daß auch dort fast keine Loosung für die Landwehr nöthig wurde, dasich zu dem auf 110 Kopfe bestimmten Continqenre !!« Freiwillige gestellt habe«. (Follsltzung folgt.) 3?9 Gine Neise von Laibach nach Wien. Mir Genre-Bilder n. Von Heinrich Lchm —spfl. (Fortfttzung.) Semmering und Schott wie«. W!r gingen die neue vortrefflich gebaute Straße über den Semmering zu Fuß hinauf, und zeichneten auf dem, auf dein äußersten Hohepuncr befindlichen großen Scein­monumence, u,isere Namen mit Bleistift hin. Ungefähr auf o.'r halben Hohe jenselcs zeigte uns der Serbe an der rechten Fahrseile im Felsen einen weißen Stein mir einer Inschrift, welche den Namen ihres Erbauers, des Mailän­ders Tachinardi, und die Zeit der Erbauung enthielt. Derselbe Tachinardi habe, erzählte man mir, auch die Erbauung der Eisenbahn von Gloggnitz bis Graz, mir einem Herstellungternune von 2 Jahren, übernommen. Trotz der ercellencen neuen Straße, auf der man ab und auf­wärts im Trab fahren kann, fuhr unser Lohntuischer doch mehre Strecken, um abzukürzen, die alce steile Siraße hinab,, so daß wir einigemal« furchcecen, der ganze Kasten mit Pferden und Passagieren müsse über Stock und Stein in einen Abgrund hinabkoUcrn. Schoriwien ist eine lange Reihe Häuser, die, wie in einen Schacht, in einen Felsenhohlweg eingeklemmt sind. Von dorr hauen wir, wie mich däuchr, nur noch eine Stunde bis Gloggnitz, und die Neugierde, zum erstenmal« die Eisenbahn zusehen, erwachte immer heftiger in meiner Brust, ich konnte den Augenblick der Ankunft kaum erwarten. 10) Elephanc und Eisenbahn. Bald harren wir Gloggnitz erreicht. Dieser Ort ist dermalen der Concenrrirungpuncr der von Wien und Graz und aus den Zwischenorren kommenden Reisenden, und sieht aus, als sei er erst eigens wegen der Eisenbahn auf­gebaut worden, so viele neue Gebäude fallen Einem in's Auge, unter welchen besonders das große Kaffehyaus be­merkenswürdig ist. Es enthält einen großen eleganten Saal und mehre mir Eleganz meublirte Nebenzimmer; es ist nicht allein Kaffehhaus, was es der äußern Form nach zu sein scheint, man bekommt alle Arcen Speisen und Gerränke daselbst; Bier wird in Champagniergläsern etwas größerer Form servirr. Meine Neugierde nach dem Eisenbahnrerri­torium war jedoch zu heftig, um m,ch lange zwischen den Kaffehhausmauern aufzuhalten, und ich, Türke und Serbe wanderten zum Bahnhof. Wir waren um 2 '/, Uhr Nach­mittags in Gloggnitz angekommen, und erst um 5 '/- Uhr war die Abfahrt des 2. Eisenbahntrains bestimmt. Wir hatten also bis dahin Zeil genug, uns einstweilen ein wenig umzusehen. Als wir aus dem Orte heraus kamen, lag uns eine große Ebene vor Augen, von welcher ein Theil von einem langen Breterzaun umgeben war; inner, halb desselben sah man zur Seite große gemauerte Schop­pen, und aus denselben mehre jener Riesen-Equipagen, wie man sie abgebildet sieht, hervorragen. An der Fronte gegen die Siraße zu, in der Verlängerung der Planke, stand ein großes Gebäude mit Säulen, einem Theater ähnlich, es war der Bahnhof. I n den eigentlichen Eisen­bahnterrain, zu welchem mehre Thore offen standen, war der Zuiricr jedoch durch angeschlagene Tafeln uncersagr, und wir konnten daher nur von Ferne, und über den Zaun auf das respecrive Elsenbahncerrnorium sehen. Ein Terrain, so breit, wie ungefähr die Breite von vier Land­straßen, harte drei bis vier Eisenbahnpfade, dassind so viel paar in den Boden auf Holzstangen und Querbalken befestigte Eisenschienen. Auf einer solchen Fährre stand eine lange Kecre von bloßen Wagengestellen. Gerade in meine Betrachtungen uertiefc, hörce ich von Ferne ein furcht­bares Gezische und Gebrause. — ^Tehen Sie dort!" sagre der Türke, und mein Auge erblickte ein großes schwar­zes Phänomen auf einer der Eisenbahnlinien heraufkom­men. — ?Das ist ja ein Elephanr!" rief ich erstaunt aus, dieses Bild rief diese Erscheinung in mir hervor — das Ungeheuer kam immer schneller und näher heran, zischte, pfiff, brauste, spie Feuer, kehrte plötzlich langsam wieder um, und fuhr hin, wo es hergekommen war — es war eine Locomoiive, welche zur Probe und Erheiterung ein wenig spazieren fuhr. Die Anstalten bei der Wien-Raaber-Eisenbahn ermangeln keiner Bequemlichkeit, und werden mit strenger Ordnung in allen Zweigen gehandhabr. Die Wagenirains stehen jedesmal zur Aufnahme der Reisenden am Durchfahrtpuncte der gedeckten Bahnhoflinie, wo ein­gestiegen wird; man gelangt über 4—5 eiserne Stufen in die Waggons, die in drei Classen abgetheilc sind. Die innere Einrichtung der Waggons der zwei ersten Classen ist, man möchte, sagen, übertrieben elegant; sie sind mit rothgepolsterien Sitzen-, Wandlehnen und großen Spiegeln versehen. Der Fahrpreis ist 5 fl., 3 fl. und t st. 30 lr. C. M . Der letzte Preis gilc für die Waggons 3. Classe, deren Unterschied von den beiden andern darin besteht, daß man anstatt auf Polstern, auf hölzernen Bänken sitzt, und daß es da keine Spiegel, noch sonstige Luxus-Ameublemenrs gibt. Die Waggons dritter Classe sind immer am meisten besucht, die ersten oft ganz leer. Es sieht in einem solchen Waggon dritter Classe aus wie in einem Theater-Parcerre: Cavaliere, Bauern, Weiber mir Körben, die auf den Markt gehen, Damen im Schleier, Alles durcheinander sitzt auf den beiderseits befindlichen Bänken, oder spaziert, wenn der Waggon nicht gar zu voll ist, zwischen denselben auf und nieder. Ein starkes Geläute an einer großen Glocke im Bahnhof ist das Zeichen zum Einsteigen in die Wag­gons; wennsich Alles in denselben befindet, bläst ein außen stehender Conducteur in ein Hörn, schwingt sich auf eine Seite des Elephanten, dieser fängt an zu spucken und zu zische — und der Train fährt ab — man fühlt durchaus keine Erschütterung, nur das Gehör, und das sichtliche Verschwinden der vorhandenen Gegenstände erinnert, daß man sich fortbewegt. Die Schnelligkeit war anfangs mäßig, nahm aber immer zu; ich versuchte, die vor mir liegenden Feldabschnitte zu zählen, welches in Bälde, da die Schnel­ligkeit immer zunahm, nicht mehr möglich war. W,r rausch­ten periodenweise bei Schildhäusern und Schildwachen, bei 38« hohen Stangen mit runden großen Aufziehkörben vorüber, hatten aber kaum Zeit, die Schildiuache einen Augenblick anzusehen, von der wir jedoch bemerkten, daß sie jedesmal beim Vorbeifahren des Trains militärisch salutirte. Einige­male ging die Fahrt durch kleine Tunnels, deren längster bei 3.000 Schritte haben mochte. Das Rauschen der Räder war damals, wie wenn es über einen hohlen Boden ginge, ein stärkeres, der Lärm ein unheimlicher. Die Orte, so wir passirten, konnte man nur mit einem kurzen Blick übersehen; ich erinnere mich allein noch lebhaft auf Banden und Wiener-Neustadt, deren romantische Lage so wie der Anblick eines Panorama's vor dem Auge vorbei zu streifen schien. Wir durchflogen im Ganzen 1? Sta­tionen, bei jeder wurde gehalten, Paffagiere stiegen aus, andere ein, und vor den Bahnhöfen, deren jede Station einen besitzt, standen immer ganze Scharen, der Ankunft des Trains harrend. Jedesmal, wenn wir uns einer sol­chen Wechselstation näherten, sing die Elephant-Locomoiive an, auf eine gespenstige gellende Art zu pfeifen, stärker zu zischen und zu spucken, und man bemerkte sichtlich die allmählich langsamere Bewegung, bis der Wagenzug vor dem Bahnhofe stehen blieb, worauf der Wechsel der Rei» senden, Aufnahme und Weiterfahrt auf das übliche Glocken­geläure und Horngeblase Statt fand. Die Waggons auf der Wien-Raaber-Bahn sind zwar gesperrt, jedoch ist der Schlüssel in den Händen eines, stäts in der Nähe der Thüre befindlichen, Angestellten, welcher in jeder Station öffnet, wonach auf einer Seite die Paffagiere, mit ihren Bündeln und Paqueten in den Händen, herab, auf der andern Seite der neue Zuwachs einsteigt. (Fortsetzung folgt.) Neues aus der Monarchie. Brand in Troppau. Am 15. v. M , setzte eine bedenkliche Feuersbrunst die ganze Scadc Troppau in Bewegung. Der Brand wurde aber durch rasches, entschlossenes Abdecken der nahen Ca­sernen im ferneren Fortschreiten beschränkt. Eine seltsame Scene gestaltete sich dadurch, daß die Gäste eines Mas­kenballes, der ganz in der Nähe Statt fand, Harlekins und Fra Diauolo's, Spanier und Türken, Pierrotö und Erc-nmen, im buncen Gewirr Hülfe leisteten. Daguerreocypie in Böhmen. Dem Maler Ioh. Stark in Marienbad ist es, so berichtet die »Bohemia«, nach vielen Versuchen gelungen, daguerreocypirte Portraits in Farben aller Nuancen zu verfertigen. Die Färbung geschieht nach Vollendung des Daguerreotypirens mittels eines eigenen Aparraceö, und das Verfahren ist zur praktischen Ausführung durchaus ge­eigner. Die Portrcutö treten scharf und präciS heraus und sind von ungemeiner Dauerhaftigkeit, da Herr Star k sie mehre Monate lang den Sonnenstrahlen aussetzte, ohne daß sie die mindeste Veränderung erlitten. Dem Verneh­men nach wird Herr Star k einige große Städte unserer Monarchie besuchen, um Proben seiner Kunst vorzulegen. Aus Ungarn. Folgende Notizen entnehmen wir der „agramer poli­tischen Zeitung«: Komorn, 5. März. Es dürfte nicht leicht im ganzen Umfange unsers großen Kaiserstaates ein Ort genannt wer­den, der so häufig von Erdbeben heimgesucht würde, wie Komorn. Fast jährlich erleben wir hier ein solches Phä­nomen , das aber zum großen Glücke hier nicht von bösar< tiger Natur ist. Freitags den 3. d., etwa 20 Minuten auf die achte Abendstunde, verspürten wir wieder so einen Erdstoß. Die Erde machte mehre horizontale Schwingun­gen, denen ein tiefes dumpfes Stöhnen voranging; aber kein Einsturz oder sonstiger Unfall folgte. Honter Comitac. (20. Februar.) Die Regierungen von Oesterreich, Mähren und Schlesien setzen die Stände vermittels der hochlobl. königl. ungar. Scanhalierei davon in Kenntnis;, daß daselbst die Eivilisirung der Zigeuner bereits unternommen würde. Die hochlobl. Statthaltern untersagt also wegen der allenthalben bekannten Ursachen strengstens, sowohl einzelnen Zigeunern als auch ganzen Zigeunerfamilien Reisepässe zu eriheilen, und empfiehlt den Ständen, zur Cwilisirung dieser Menschenrasse möglichst beizutragen. Auswärtige Neuigkeiten. (Das Halbpfennigstück. Eine alce Frau von äußerst dürftigem Aussehen — so erzählt der »Wanderer» aus dem »Edinburgh Wicneß« — kam kürzlich zu einem Silberarbeiier in Glasgow, und bac ihn, ihr ein Halb­pfennigstück, welches sie mitbrachte, mit Silber einzufassen. »Wie könnt Ih r auf diese werthlose Kupfermünze so viel Geld verwenden?« fragte sie der Silberarbeiter. — »Ach, Herr!« antwortete die Frau mir Thränen im Auge, »es ist Alles, was ich von meinen armen Wilhel m habe! Durch schlechte Gesellschaft verleitet, geriech der arme Junge auf Abwege, und wurde vom obersten Gerichtshof« auf sechs Jahre des Landes verwiesen. Als ich am Morgen seiner Transportirung nach Bndewell kam, um von ihm Abschied zu nehmen, gab er mir diesen Halbpfennig, sein Alles, was er halte. Ich will ihn aufbewahren, so lang ich lebe, wie ein theures Bild von ihm, denn ach! ich werde ihn wohl schwerlich wieder sehen.« — (Herr de Lour.) I n Marseille starb kürzlich ein Bürger dieses Namens, aus dessen Papieren hervorging, daß er jährlich mindestens 30.000 Franken Almosen gege­ben Hai. — (Die Erben Göthe's) sollen, wie die »kölner Zei­tung« berichtet, den Antrag des Bundestages, Haus und Garten nebst den Sammlungen des großen Dichters als Nacionaldenkmal anzukaufen, abgelehnt haben. — Mannigfaltiges. Eine im Jahr l «35 in Paris publicirte Parl»men ts» Ordonnanz. »Die Kammer während ihrer Feierzeit im Namen des Königs: Um den vielen Nebeln und Unannehmlichkeiten zuvorzukommen, welche täglich dadurch Veranlaßt werden, daß viele Handwerker, und Andere, die nicht zum Dienste des Königs gehören, weder um seine Person noch im Kriegs» wesen, ihren Bart wachsen lassen, und, nachdem sie eine Mordthot, Todt< schlag, Diebstahl, Räuberei oder anderes Vergehen, Unthat und Bosheit verübt, ihren besagten Nart abnehmen, um dadurch ihr Wiedererkennen zu verhindern, damit man ihr Verbrechen, Unlhot und Bosheit ihnen nicht erweisen kann — hat man befohlen und geboten und befiehlt und gebietet Allen und Jeden, weß Standes er sei — die Eoellcute jederzeit ansgenom« men, und obenerwähnte, zu des Königs persönlichem und Kriegsdienst Ge< hörige — unter Todesstrafe , daß sie binnen drei Tagen ihren obbesag­ten Bart abnehmen sollen.« Aguesse au , geb. l6üL, gest. l?5l, behauptete: er habe viele seiner Werte im Zwischen» räume gemacht, wo er sagte: »5u' uu 5erve!» und wo man meldete: »cTu' it etnit ««rvi.« Laib ach. Druck und Verlag des Joseph Vlasnik.