Deutsche Macht (Kniker „Eissier Zeitung"). «!l*<>»! irttn S pnnrrstna lll «onnton ni.rjfn» »xb iil< Sil» »» Zxfttll»», in« H««» m.ocktlich st. —M, vikNeljährig R. UM, daN>j»tzt>s> fl. joiuiilitiji st. S>—. Mit P.stverskttdueg »inltliahtiz %. 1.60, («(biätril ß. S.tO, jonyaljcij st. «.40. DU einzelne Nummer 7 tr. 3n1tr.it »ach Joris; bei üftttrn wlcb «»riptcchnib« Rabatt. Hgtmärtt lubarit Julcrat« fit «nist »Utt aHt dtdi»I«»d«» V9Xonc(r.tfCcbitioitcn bt« 3»- unb StiUoni?» «l. Wtbartlon Hctttng. g. SbmUiflratlo« Hrrte»?. t. Spnchstuilbtn b«l Sitdaclnit» !««l,ch. Bit «ulootzm« bet So»»- uitb iWmaft, »«» »—1» Ilht Bot- Mb »—« Übt 9lo4mttIa4«. — Qtrclamatiotun Mrttftti. — SRamtfctiWt nxrbtit (titfit jHTÜfJjfSf nNt. - ^tiitTt&tmflrn nicht dtriiastchrigtl. Nr. 50. Cilli, Sonntag, den 24. Juni 1883. Vm Jahrsiang. Plänumcrationscinladung! Mit 1. Juli eröffnen wir ein neues Abonnement auf die „Deutsche Wacht" und machen hiezu die ergebenste Einladung. Im Unterhaltnngsblatte veröffentlichen wir den Roman: Grlie FieVe. R»m«» auf bau Englische« von ®l«r v»n ©n^twbunt. Neueintretende Abonnenten erhalten den An-sang gratis nachgeliefert. — Von dem mit so vielem Beifalle aufgenommenen Romane: Henevieve, die Kreolin, haben mir eine größere Partie mehr gedruckt und senden jenen neueintretende« Abonnenten welche sich auf ein halbes Jahr abonniren denselben gratis nach. Das Abonnement beträgt: für Eilli mit Zustellung monatlich 55 kr., vierteljährig fl. 1.50, halbjährig fl. 3.—, für Auswärts mit Post-Versendung viertelj. fl. 1.60, halbj. fl. 8.20. IiiMcritle finden bei der stets steigenden Mflage unseres Blattes die weiteste Verbreitung und werden billigst berechnet. Hochachtungsvollst Hie Administration d. „veutschrn Wacht". Mustkbrief. Wien. 19. Juni 1883. Am 14. Juni fand im Operntheater die letzte Vorstellung vor der vierwöchcntlichen Be> mlaubung deS gesammten Personals statt, und kaum waren die Vögel ausgeflogen und mit ihnen die reizenden Töchter Terpsichorens. hielt schon am anderen Tage die ernst«, tragische Muse ihren Einzug. Bekanntlich werden bis Ende dieses Monats die Hofburgschauspieler in den Räumen deS Hofoperntheaters einen Cyclus von classischen Werken geben, den man mit Schillers „Räubern" eröffnete, um sodann nur mehr C l i o — der Mus« historischer Begeben-heiten — das Wort zu lassen; man führt sämmtliche KönigSDramen Shakespeare'S auf, und hat mit dieser Idee das Publicum Massen-hast gewonnen. Wir können derlei Aufführungen großer Werke im Zusammenhang nur mit Freuden begrüßen, denn sie bezwecken, daß das Volk sich ein vollständiges Bild vom Schaffen der großen Dichter macht, daß es einen ein-heitlichen Eindruck, insbesondere aber Geschmack an dem ernsten Styl der Bühnen-Dramen ge-winnt und sich mit den groß angelegten Ideen, wilche diesen Werken zu Grunde liegen, be-freundet. Die Vollendung, womit die Mitglie-der des Burgtheaters spielen, ist weltberühmt, darüber ein Wort zu verlieren, hieße Eulen nach Athen tragen und da eS auch nicht unsere Sache Hin Auchdcutscher. Es ist eine bittere Erfahrung für Alle, deren Herzen in der gegenwärtig so trüben und düsteren Zeit die einzige Hoffnung erfüllt, daß nach Be-endigung der Wirrnisse die deutsch nationale Idee gestählt aus dem Ringkampse hervorgehen werde, wenn sie sehen, wie Personen, zu denen die deutsche Jugend mit idealer Begeisterung empor-blicken sollte, das Streberthum so rücksichtslos zur Schau tragen und den letzten Funken des einst besessenen Nationalgefühls mit der Asche der Opportunist ersticken. Leider Gottes ist gerade der deutsche Stamm Oesterreichs mit solchen Eharacteren so reich gesegnet, daß er den Ueber-fluß gewiß gerne unter dem Werthe losschlagen möchte. Ein solcher Mann ist der Rector der ersten deutschen Universität Oesterreichs, Herr Hofrath Maassen. Bon Geburt Protestant, aus Ueberzeugung Katholik, der Abstammung nach deutsches Voll-blut, der Berechnung nach Oesterreich«:, hat Se. Magnificenz eine solche Serie von Metamorphosen durchlaufen, daß wir uns heute durchaus nicht wundern würden, wenn wir vernähmen, der Ge-nannte habe sich um die Lehrkanzel für böhmisches StaatSrecht an der tschechischen Universität zu Prag beworben. „Wie jener Engländer sagen konnte, mein Vater war ein Tory, mein Sohn ist ein Tory und ich bin ein Tory, so kann auch ich eS aussprechen, mein Bater war ein Burschenschafter, ich war ein Burschenschafter und mein Sohn wird ein Burschenschafter," erklärte in den Sechziger Iahren Professor Maassen auf einem Eommerse in Graz, welchen die Burschenschaft Styria der-anstaltet hatte. Wenn wir nun dieser Erklärung die Rede, welche der Herrenhaus-Aspirant, Pro-fessor Maassen, im niederösterreichischen Landtage ist, davon zu berichten, gehen wir auf die Tages-ordnunn über, und versuchen es, dem vorliegen-den ..Materiale" gerecht zu werden. Seit 13. Mai g a b ?S fast jeden Abend ein Fest-spiel in der Oper, welches dem Repertoire einige Abwechslung unv mitunter den Zuhörern höchst interessante Ueberraschungen gewährte. Wir empfingen fast zu gleicher Zeit die Herren Reichenberg. Reichmann und Winkelmann, die s«it 14 Tagen sogar schon dem Verbände der Wiener Hosoper angehören, frner als Gast Fräulein Brandt ans Berlin und hörten Herrn Niemann noch in zwei seiner bedeutendsten Rollen — als „Rienzi" in Wagner'S gleichnamiger Oper und als „Sigmund" in der „Walküre." Herr Reichenberg, dessen schöne, jugendfrische Baßstimme wir schon gelegentlich einer Eoncertproduction besprachen, gefiel beson-ders in der „Afrikanerin" (Oberpriester), in Bolto's „Mephistopheles" und als „Marcell" in den „Hugenotten", wo ihm auch das vor-treffliche Spiel gut zu Statten kam; H«rr Reichmann, ein noch viel reiferer, gediegenerer Künstler, bot uns als „HanS Sachs" in den „Meistersingern", als „fliegender Holländer" und „Telramund" im „Lohengrin" Leistungen, welche unser tiefste« Interesse weckten und jenen unseres berühmten Beck als in ihrer Art höchst bedeutend und fesselnd gegenüber zu stellen find. Die am 8. Juni stattgehabte gelungene Auf-führung der „Meistersinger" war auch gleichsam bezüglich der Errichtung einer tschechischen Schule in Wien hielt, entgegenstellen, dann möchten wir ihn wohl fragen, gegen was er seine schwarz-roth goldnen Ideale, falls er solche je besessen, eingetauscht habe, denn ttotz seiner clericalen Gesinnung, die ihn, den Lehrer des canonischen Rechtes, zur Zeit der Be-rathungen über das JnfaliditätS-Dogma nicht hinderte, sich auf die Seite des SlistSpropstes Döllinger zu schlagen, hielt ihn, den geborenen Mecklenburger, die akademische Jugend für einen echten Deutschen und als er gar anläßlich der Annahme der Reichsvolksschulgesetze ausführte, daß mit demselben das Eoncordat gegenstandslos geworden sei, da wurde ihm eine begeisterte Ovation dargebracht, die er dankend annahm. Diese Zeiten sind noch nicht so lange vor-über, daß sich der Hofrath Maassen derselben nicht erinnern dürfte; und obzwar die deutfche Studentenschaft seit den Borgängen nach dem Wagner Eommerse in Wien den Rector Magni-ficuS, welcher in einem Erlasse erklärte, daß die Mehrzahl der Studirenden sür ihre Berirrungen bei gedachtem Eommerse nur Mitleid oder Ver-achtung verdiene, in energischer Weise gegen den berühmten Rechtslehrer Front machte, so hätte er sich doch noch immer sagen können, daß er selbst ein Deutscher sei, dessen Oesterreicherthum zu neuen Datums ist, als daß man an dasselbe recht glauben könnte. Doch solche Bedenken kennt Herr Professor Maassen nicht. Für ihn ist das Deulschthum ohne Zuwage, die er natürlich als Jurist Ge-rechtigkeit nennt, keinen Pfifferling werth, und doch hat er es nur seiner deutschen Erziehung zu dmvfen, daß er österreichischer Universitätsprosessor und österreichischer Hofrath wurde, wie er eS auch derselben und allerdings seinen, den gegebenen Verhältnissen sich stets anschmiegenden Eigenschaften zu danken hat, wenn er noch weitere Earriere als Ehrenrettung der Direktion unserer Oper aufzufassen, denn es wurde am 22. Mai (dem 70. Geburtstage Richard Wagner'S) eine so schlechte Wiedergabe deS von unS förmlich her-beigefehnten Werkes, und zwar von durchwegs einheimischen Kräften in Scene gesetzt, daß eine baldige, bessere Wiederholung mit zwingender Nothwendigkeit erfolgen mußte, um nicht das ganze Institut in Mißcredit zu bringen und Wagner allzusehr Recht zu geben, wenn er. wohl durch ähnliche Erlebnisse gewitzigt, zur Ueberzeugung kam, daß bei dem selbst an Hof-bühnen herrschenden Schlendrian an eine styl-gemäße Ausführung classischer Werke, besonders seiner, aus ein exactes Zusammengreifen aller Künstler berechneten Tramen nicht zu zählen, daß ein Mustertheater, also Bayrenth. zu schaffen sei, um durch wahrhaft gediegene Wiedergabe großer deutscher Werke, worunter die Wagner zuerst als Vorbilder dienenden antiken Opern Gluck'S ebenso jene Mozart'S, Weber's und Beethovens mit inbegriffen wären, dem Volke so recht die ideale Aufgabe, den hohen Werth des Theaters und das Wesen, die culturelle Bedeutung der deutschen Kunst und Musik klar zu machen. Die besagte erste „Meistersinger-" 'Ausführung entsprach diesen Zwecken keineswegs, sie war vielmehr von A bis Z der Inbegriff schablonenhafter, modern - theatralischer Ron-chalance; ließen sich Geist und Inspiration zer-legen, müßte man sagen, es lag kein Atom 2 machen wird. An derselben wird es ihm auch gewiß nicht fehlen, denn schon sind die Tschechen-blätter, die ihn mit LeonidaS vergleichen, seineS Ruhme» voll und da der tschechische Enthusiasmus heutzutage sehr schnell ein Echo- weckt, so wird auch der Rector der Wiener Universität bald seinen Lohn finden. Diesmal pflichten wir vollkommen den Worten dcä Abgeordneten Such, den gewiß Niemand als deutsch-nationalen Parteigänger bezeichnen wird, bei, der in der gleichen LandtagÄsitzung sagte: „Ich habe nicht das Recht, im Namen der Universität zu sprechen, ich spreche nur in meinem Namen. Hätte ich aber das Recht, im Namen der Universität zu sprechen, so würde ich über die Auffassung, welche heute in Oesterreich herrscht, Folgendes sage»: „ES giebt heutzutage Leute, welche meinen, das Summum der öffentlichen Weisheit beruhe in den zwei Worten: „Kork schwimmt!" Kork schwimmt im stürmischen und im ruhigen Wasser, und wenn er lange geschwommen und rul)ig sich vollgesaugt hat, so geht er ruhig unter. Man vergißt, die Jugend darauf hinzuweisen, daß die brauchbaren, die kostbaren Metalle tiei in der Erde liegen. Man sagt blos: „Kork schwimmt!" Aus Kork hat man aber nie feste Mauern gebaut, die einen Schutzwall des Staates bilden, und wenn man solche Principien anwendet, dann läßt man ein erbärmliches Ge-schlecht von Lakaien und Eastraten heranwachsen; das sind die Persönlichkeiten, die man da und dort in öffentlicher Stellung heute wie Kork herumschwimmen sieht." Wir haben die heftigsten und unlautersten Angriffe unserer politischen Gegner ertragen ge-lernt, wir werden uns derselben auch in Zukunft erwehren, denn wir sürchten sie nicht. Der Him-mel schütze uns nur vor unseren auchdeutschen Freunden, mit den nichtdeutschen Feinden hoffen wir schon in ehrlicher Weise fertig zu werden. Der tschechische Wahlaufruf. Wien, 21. Juni. Der Wahlaufruf des tschechischen Vertrau-ensmänner - Kollegiums ist gestern ausgegeben worden. — Das Schriftstück ist ziem-lich umsangreich und weist drei Abschnitte auf, bereu erster die Ungerechtigkeit der Teutschen zum Gegenstand hat, während der zweite sich mit der Versöhnlichkeit der Tschechen befaßt und die dritte die tschechischen Patrioten mahnt, vorsichtig zu sein und znrückhaltende Mäßi--gung zu beobachte». Soviel über den Inhalt, der allerdings erst durch die Form seine cha-racteristische Bedeutung erhält. Und beden-tungsvoll ist das Wahlmanifest der Tscheska beseda, weil es darnach angethan ist, die Seele in der ganzen Geschichte, und was das Strebe» Einzelner gut zu inachen suchte — wir nennen voran unseren trefflichen Scaria (Hans Sachs) —. zogen die Anderen, besonders die poesie- und stimmlose Gestalt Labatt'S (Walther Stolzing) und das unter Fuchs' Leitnng fabelhaft apathisch und incorrect spielende Orchester zum Niveau unzureichenderMittelmäßigkeit herab. Eine gebotene Pflichterfüllung war daher die zweite Reprise dieses Lieblingswerkes unserer deutsche» Brüder, und wahrhaftig, wir empfanden dabei wieder den ganzen Segen, welchen solche Musik, wenn sie verständnißvoll und uiit liebe-voller Begeisterung gegeben nnd gehört wird, biete» kann. Herr Winkelmann erwählte die ebenso ritterliche als dankbare Partie deS Walther Stolzing zu seiner dritten Antrittsrolle, und als wollte er zeigen, w i e man sie singen und spielen muß, um die Intention deS Meisters zu treffen und das Volk zu entzücken, jubelte er — „ein Vogel, dem der Schnabel hold gewachsen" — den freien, herrlichen Gesang deS Junkers hinaus, dessen endlosen, aber bezaubernden Melodien eben „nnstre Alten" ärgern! Schon im ersten Acte war das Pnblicnm, welches trotz Junihitze das Haus bis zur Decke füllte, in enthusiastischer Stimmung; cs gericth aber zum Schluß des zweiten und letzten Actes „außer Rand und Band", und in der That schien uns die Bühne „Deutsche Wacht." sogenannte tschechische Frage der Lösung näher zu bringe». Wir sagen dies ohne jede Ironie. Allen Ernstes erklären mir, daß wir in dem Wahlmanifest der Tscheska beseda ein erfreu-liches Symptom der Lösung des Conflictes erblicken; denn es ist in demselben die Heuchelei so sehr auf die Spitze getrieben, daß eine Steigerung fortan nicht mehr möglich erscheint und eine Klarstellung unausweichlich erscheint. Das ist ein Fortschritt. der nicht hoch genug angeschlagen werden kann. Nunmehr muß eS zu einer bündigen, klaren, unzwei-deutigen Auseinandersetzung kommen. Mit dem Verhüllen der Pläne ist es zu Ende. Die Larve, welche die Tscheska beseda diesmal ge-wählt hat, um vor der Welt mit ihrer Ver-söhnlichkeit groß zu thun, ist so fein, daß »lau unter derselben das herrschsüchtig grinsende Antlitz erkennt. Allzuscharf wird schartig und allzu heuchlerisch wird durchsichtig. Wie girrt doch ta so friedlich in bei» Aufrufe: „Unsere Vertreter werden die getreuen Dolmetsche der Gesinnung der tschechischen Nation seiu, wenn sie unsern deutschen Landsleuten freudig alle Garantien des gleichen Rechtes und alle Sicher-stellung gegen jede mögliche Verletzung ihrer Nationalität znerkennen — insofern die-selben nicht die Einheit des Lau-des zerstöre u." Ja. was ist denn diese Einheit des Landes? Heraus mit der Farbe! Was versteht die Tscheska beseda unter dem vagen Begriffe Einheit des Landes? Den Deutschen war es ja niemals zuvor eingefallen, diese Einheit zu bedrohen; allerdings nur, so lange man ans dem Boden der Versassung stehend, unter Einheit des Landes nicht mehr verstehen wollte, als daß Böhmen einen ab-geschlossenen Verwaltungsbezirk bilde, dessen Bewohner sich derselbe» und keiner an-d e r n staatsbürgerlichen Rechte erfreuen, wie die Bewohner anderer geographisch abge-schlossener Verwaltungsbezirke. Erst als die Begehrlichkeit und Herrschsucht der Tscheska beseda sich vermaß, ans dem lediglich geogra-phischen Begriff des Königreichs Böhmen Konsequenzen abzuleiten, welche mit dem österreichischen Staatsrechte collidirten. indem sie die Absicht kundgaben. die staatsbürgerlichen Rechte der Deutschen Böh mens durch Auferlegung von Pflichten zu beschränken, denen die Deutschen anderer Ver-waltuugsbezirke uicht unterworsen sind, erst als man dem deutschen Volke in Böhmen das österreichische Staatsrecht nehmen wollte, um ihm ein böhmisches Staatsrecht aufzuerlegen, von dem es Nichts wissen will, wurde die Frage aufgeworfen, deren Realifirung zu der von den Deutschen nicht gewünschten Zerstö-rang der Einheit des böhmischen Verwa^tungs- kein Theater mehr: wir sahen vor uns ein Stück schönes, deutsches Kunst- und Minneleben, sahen das liebe Nürnberg nnd ans offenem Wiesen-plan das holde Johannissest mit Spiel und Tanz, bei dem das frohe, biedere Volk seinen SachS begrüßte und den deutschen Meister ehrte. Kein Eomponist hat es noch je so gut als Wagner verstanden, so mitten in die Situation zu führen, und wie im Großen finden wir im Kleinen dieses seltene Meisterstück durchgeführt. Ich erinnere nur an zwei Stellen der Meistersinger; an jene wo im l. Acte zuerst Evchen'S Vater mit dem Merker Beckmesser — dieser köstlichen Verkörperung pedantischer, verzopfter Kritik — auftritt und die Musik ungemein na-türlich das Gefpräch der Beiden begleitet; die Worte beruhen dabei auf fo einfacher Me° lodie, daß der Zuhörer sich nicht Rechenschaft geben kann, ob die Beiden singen oder reden; man empfindet das erstere als wohlthuende, die Stimmung unbewußt hebende Musik, das zweite hört und faßt »tan, wie die logische Entwicklung der gegebenen Handlung. Znnächst erinnere ich an Evchens Zwiegespräch mit Hans Sachs (2. Act) und an die später folgende Scene, wo nach Beckmessers mißlungenem Ständchen nnd dem Polterabend der Nachtwächter erscheint und das Orchester wunderbar an die selige Liebesstimnmng mahnt, welche vorher das hinter dem Fliederbnsch verborgen gewesene junge Paar 1883 bezirkes führen müßte. Durch den Sprachen-zwang, und nur durch diesen, wnrden Teutsche überhaupt aus den Gedanken gebracht, in der Zerlegung Böhmens in zwei oder gar drei Verwaltungsbezirke eine Garantie gegen Ent-nationalisirung und Vertschechnng zu erblicken. Wenn e» den Tschechensührern ernst wäre mit ihrer Liebe zur Einheit des Landes, so hätte ' diese einzige Thatsache genügt, nui ihrer Herrsch-gelüste zu entsagen; denn diese Thatsache hätte sie belehrt, daß das deutsche Volk in Böhmen die ungeschmälerte Erhaltung der Reinheit ihrer Nationalität für wichtiger hält, als die Ein-heit des Landes, welche ja für sich doch nur eine rein äußerliche Bedeutung hat. Darum eben ist es gut und nützlich, daß das tschechische Wahlmanisest die Frage der Einheit des Landes aufgeworfen hat. Der Frage wird die Antwort werden. Diese Ant-wort klar und bündig fonnnlirt, lautet: Wenn die Einheit des Landes es erheischen sollte, daß die Sicherstellung gegen jede mögliche Verletzung seiner Nationalität nur die aller-geringste Schmälerung erfahre, dann ist das denlsche Volk in Böhmen entschlossen, diese Einheit zu opfern. So viel ist den Deutschen Böhmens diese Einheit nicht werth, daß sie sich dasür zu Deutschen zweiter Classe degra-diren lasse». An ihren nationalen Rechten darf nicht mit leisesten Finger gerührt werden und wenn die Tschechensührer hundertmal behaup-teu. es sei dies im Interesse der Einheit des Landes nothwendig._ politische Rundschau. Ausland. Frankreich. Die Action der Franzosen in Madagaskar ist von dem glücklichsten Erfolge begleitet. Die „HooaS". der die meiste Macht repräfentirende Volksstamm, befinden sich auf dem Rückzüge, nachdem die Franzosen alle hervorragenden Knstenstationen. darunter auch die Zollstellen, besetzt haben, und es ist die gegründetste Aussicht vorhanden, daß demnächst Friedensver-Handlungen begonnen werden, welche den Fran-zosen das Protectorat über Madagaskar si-chern dürften. Unter solchen Umständen ist das englische Angebot der ..guten Dienste" eine Lächerlichkeit, die denn auch von der sranzö-fischen Presse mit ätzendem Spotte als solche behandelt wird. Die madagassische Gesandt-schaft, die sich bis vor Kurzem in London auf-hielt, ist inzwischen nach Paris gereist, um mit Herrn Ferry Über die weitere Gestaltung der Dinge zu conseriren. Als dieselbe in Paris anlangte, hatte sie von der für ihr Volk nn-günstigen Wendung der Dinge noch keine Ahnung. (Evchen und Walther Stolzing) wundersam er-füllt hab.n mag; diese zarten Empfindungen sind mit unbeschreiblich schonen Harmonien fest-gehalten und kehren im zweiten Acte wieder, wo Hans Sachs sich philosophischen Betrachtungen hingibt und an den Vorabend, an das „Lenzes-gebot", a.i die Liebe deS Pärchens erinnert; wieder erklingt ein verklärtes Tonweben, in daS sich ein Violinen-Pizzicato und Flöten-Sang mischt, wie wir ihn ähnlich im zweiten Act von „Sigsried" als „Waldweben" und Gezwitscher der Vöglein kennen gelernt. Die hier ange-beutete Stell« der „Meistersinger" gehört aber zu dem Schönsten, Tiefsten und Rührendsten, was Wagner geschrieben. ES währte zu lange, und ich müßte eigent-lich jeden Takt beschreiben, wollte ich die Schön-heilen der „Meistersinger" beleuchten, so wie sie dem Musiker sich nach oftmaligem Hören und ernstem Studium darbieten. Zu Gunsten sämmtlicher Mitwirkender sei's bekannt, daß der Eindruck am 8. Juni ein unvergeßlich schöner gewesen, wenngleich der Dirigentenstab deS Kapellmeisters Fuchs sich zu dem Hans Richter's auch neulich wie ein dürrer zu einem frischen, grünen Zweig verhielt. Wir vermißte« gewisse Nuancen und Pointen schon in dem überans herrlichen Vorspiele; so markine er sämmtliche Orchestcr-Nachspiele. darunter jenes, welches unmittelbar der ersten (Kirchen-) Scene / 1883 ilämpfe in Albanien. Vor einigen Tagen brachte das Wiener Fremdenblatt eine Melduiis, aus Scutari, daß die Anführer der meisten ausständischen Stämme dem Haflz Pascha ihre Unterwerfung angeboten hätten, und somit der Aufstand als beendigt angesehen werden könne. — Die albanischen Kämpf« scheinen indeß noch immer fortzudauern und wie eS scheint mit wechselndem Glücke. Seit mehreren Tagen sind in der Nähe von St. Maria sechs türkische Bataillone von Malissoren umzingelt °, vier Bataillone aus Scutari, welche den Umzingelten Hilfe bringen sollten, wurden Freitag mit Verlusten zurückge-schlagen. Tie Albanesen haben einen Major und mehrere Nizams gefangen. Die Stämme Skiali und Sesi mit 1500 Bewaffneten drangen in Hotti ein. Hlnmänicn Die rumänische Negierung beharrt noch immer auf ihrem Widerstande gegen die Be* schlösse der Donau-Eonserenz. Kürzlich muthete sie sogar Deutschland das seltsame Ansinnen zu, dem rumänische» Großmachtsdünkel Vorschub zu leisten. Nun aber gibt sie sich den Anschein, als gedächte sie einen Kamps bis aufs Messer zu wagen. Nachdem bereits im vorigen Jahre 15 Millionen Francs als extra-ordinäre Bewilligung zu Vertheidigungszwecken disponibel gemacht worden waren, versucht mau nun, diese Summe zu verwenden. Vor einigen Monaten trat denn auch die Regierung mit dem belgischen General Brialmont in Un-terhandlung, um ihn zu veranlassen, nach Rumänien zu kommen und einen Plan über die zweckmäßigste Befestigung der Grenzen des Landes auszuarbeiten. Der Genannte weilt nunmehr feit zwei Wochen in Bukarest und hat deu Austrag erhalten, die Grenzgegenden des Landes zu bereisen und jene Punkte aus-findig zu machen, welche zur Errichtung von Befestigungen besonders geeignet wären. Er wurde auch mit der Aufgabe betraut, Studien betreffs der Umwandlung Bukarest's in ein befestigtes Lager machen. Das nimmt sich nun sehr bedrohlich au». Die tapferen Evi-gonen von Romulus und Remus werden in-dessen bis zu der Zeit, in welcher diese Befestigungen fertig gestellt siud, das bessere Theil der Tapferkeit erwählt haben. Gorrespondenzeu. Graz, 20. Juni. (Orig.-Corr.j sE i n B e° schluß der Landwirtbschastsgesell-schast.j Ein mir als exaltirt wohlbekannter junger Mann, der das an der Save liegende folgt und in großen Zügen das C-dur Motiv (Stolzing'S Liebeswerbung) bedeutend auf-nimmt, viel zu wenig; wer den Elavierauszug genau kennt, wartet da förmlich auf ein aus-drucksvollts Singen und Sprechen der Jnstru-meme und ist enttäuscht, unbefriedigt, wenn nachdruckslos darüber hinweggegangen wird. Am fchmerzlichsten vermißten wir den Auf-schwung, welchen die Worte Stolzings anregen: „Geht's mit dem Schwert nicht, Muß es gelingen. Dich zu ersingen" — und in uns immer ein Gefühl erweckt, das mit Schwert und Liedesmacht uns eine Welt besiegen helfen könnte, stemmte sie sich gegen die Er-füllung eines Herzenswunsches! Winkclmann's blühendes Organ, mit dem süßen Schmelz erster Jugend, brachte jeden Ton zu idealster Wirkung, sowie Spiel und Erscheinung den Künstler für die Rolle des Ritters wie prädestinirt erscheine» lassen. Von Reichmann's „Hans Sachs" sagten wir anläßlich eines vor drei Jahren stattge-habten Gastspieles, daß er in dem Maße zu viel Poet sei, als Scaria zu viel Schuster ist. Die jüngste Darstellung Reichmann's lag zwischen diesen beiden Extremen mit einigem Hinneigen zu der poetischen Seite des Schusterpoeten, des-halb uns um so sympathischer, ohne aber Meister Beck zu erreichen, der denn doch daS Ideal des Sachs ist und bleibt. Gesanglich „Deutsche Wacht/' Anwesen seiner Geschwister verwaltet, hat sich vor einigen Tagen die merkwürdige Erlaubniß ge-geben an den Präsidenten der k. k. steiermärkischen Landwirthschaftsgesellschaft. Herrn Baron von Washington, ein sehr unartiges Schreiben zu richten, welches den Umstand behandelt, daß der k. k. Kanzlift Michael Starke! in Lichten-wald, der offenbar aus politischen Gründen Mitglied der Gesellschaft ist, die slovcnische Uebers tzung deS „Land boten", wie sie der „KmetSki prijatel" seinen Lesern bringt, von hier aus zugesendet erhielt. Der Umstand, daß die Gesellschaft ihre ursprünglich dem Hetzblatts „SlovenSki GoSpodar" gewährte Subvention von 600 fl. für die Uebersetzung und Verbreitung der Artikel deS Landboten in slovenischer Sprache theilte und dem „KmetSki prijatel" zum gleichen löblichen Zwecke die Hälfte der Summe zu-kommen ließ, dürfte bekannt sein. Ebenso dürste der fast knabenhafte Trotz bekannt sein, den Dr. Gregore« in Marburg der Verfügung ent-gegensetzte, indem er die Uebersetzung nicht mehr bringen wollte — ein Trotz, der der Einsicht weichen mußte, daß das slovenische Hetzblatt „Gospodar" seinen bäuerlichen Abonnentenkreis lediglich der Übersetzung des „Landboten" zu danken habe. Wo die Geldfrage ansängt, hört bei den slovenisch gesinnten Wenden des Unter-landes selbst das „Nationalgefühl" auf. — Der ehrenwerthe „katholische" — eigentlich slovenische — Preßverein in Marburg kroch zu Kreuze, brachte die Übersetzung wieder, und nun haben die ehrenwerthen Herren die Parole ausgegeben auf eine andere Weise sich wieder in den Besitz der vollen 60V fl. zu setzen. Der ehrenwerthe EanonicuS von Tüsser, dem seine ehrenwerthe Umgebung manche Unwahrheit vor-bringt, der ehrenwerthe k. k. Kanzlist in Lichten-wald, und nun auch der ehrenwerthe Verwalter des Vermögens seiner Geschwister arbeiten zu Gunsten der Lösung der Geldfrage mit einem Eifer, der eines besseren Zieles würdig wäre. Herr L. schrieb also einen sehr ungezogen ver-faßten Brief an daS Präsidium der Landw.-Gesellschaft, in welchem er Baron Washington anklagte, daß der k. k. Kanzlist in Lichtenw.ild mit der von der Gesellschaft in Graz versendeten Priloga auch den „Prijatel" erhielt. Wir wissen min nicht, welche Schwankungen Herr L. bei dem politisch äußerst fleißigen Herrn Kanzlisten durch die Lecture des BauernsreundeS befürchtet, soviel aber wissen wir, daß der Präsident der k. k. LandwirthschaftS-Gcsellschaft die Expedition der Zeitungspakete auch künftighin irgend einem der angestellten Herren überlassen wird, und begrüßen es mit Genugthuung, daß der Beschluß gesaßt worden sein soll, weder „Prijatel" noch „Gospodar" von Neujahr ab mehr eine Sub-vention zu gewähren, ein Beschluß, der das ließ Reichmann nichts zu wünschen übrig; alles war da vollendet edel, vermöge der wunderbar gebildeten Stimme, welche selbst im Fortissimo ein schönes Maaß behauptet und von wohl-thuendster „Plastik" ist. Fräulein Lehmann, eine unserer gediegensten Coloratur-Sängerinnen, dabei eine äußerst in-telligente, musikalische Natur, gab das Evchcn in gesanglicher Beziehung tadellos, nur liegen derlei gemüthsvolle, eine empfindsame Seele, mehr Herz und Temperament verlangende Rollen ihrem eigentlichen Gebiete fern; eS fehlten uns Frau Ehnn's warme Stimme, ihr reizend-naiveS, hochpoetisches Spiel den ganzen lieben Abend, so sehr uns anderseits Fräulein Lehmamt's Leistung ansprach. Noch müssen wir der vor-züglichei» Interpretation des Schusterlehrlings David durch Herrn Schittenhelm gedenken, welche in uns den lebhaften Wunsch anregte, man möge jetzt, da man einen so ausgezeichneten Spiel-Tenor besitzt, die Scene David's mit Stolzing im ersten Akte ungekürzt geben und die darin vorkommende allerliebste Erklärung sämmtlicher „Meistersinger-Weisen" wieder aufnehmen. — Ein Unicum an zutreffender Komik ist von jeher unseres alten Lay Beckmesser, welcher das heitere, satyrische Element der Oper vertritt und diese von Wagner meisterhast ge-zeichnete Gestalt in ganz unnachahmlicher Weise darstellt. Von seinem ersten Auftreten bis zum 3 Hetzblatt deS „katholischen Vereines" sicher sehr unangenehm berühren wird. Der eifrige Exal-tado vom Strande der Save und der politische Kanzelist von Lichtenwald mögen sich deS Ergebnisses ihrer Krakehlerei freuen. — für den „Prijatel" aber — die Sorge feinen Freunden überlassen. —m— Laibach, 19. Juni. (O. C ) sE i n Turn-f e st.] Am 16. d. beging der hiesige deutsche Turnverein in den Gartenlocalitatc» des Easino ein solennes Fest, daS von Neuem von der Leistungsfähigkeit dieses Vereines glänzendes Zeugniß ablegte. Nachdem des unsreudlichen Wetters halber weg-»» der Stattfindung einige Zweifel herrschten, lösten sich dieselben bei Anblick deS immer wolkenloser werdenden Himiw-lS gänzlich und der großartig dekorirte Park sah bald ein zahlreiches zu den ersten hiesigen Familien sich zählendes Publikum versammelt. Nachdem die Musikkapelle des Jnf.-Reg. Kühn einige Piecen gespielt hatte, begann die Jllumi-nation des Parkes und damit daS Schauturnen, zuerst am Barren, dann am Reck; die wirklich vorzüglichen Leistungen, namentlich unsers auch über Krain hinanS bekannten Vorturners Pock. erregte ungetheilten Beifall der Anwesenden. Ein Männerchor, der größtentheilS aus Mit-gliedern der philharmonischen Gesellschaft bestand, gab einige Lieder zu Besten, die wie immer, ihre zündende Wirkung nicht verfehlten. Darauf wurde, allerdings erst nachdem sich die Musik entfernt hatte, auf stürmisches Verlangen das Weihelied „Stimmt an mit Hellem hohen Klang" gesungen, welchem „das deutsche Lied" folgte. Ein glänzendes Feuerwerk beschloß die in jeder Hinsicht so gelungene, deutsche Feier. Pctta», 20. Juni. (Orig.-Eorr.) [(J i n e FriedhofSfrage.j Unsere Gemeindever-tretuug hat eine dem Anscheine nach begrabene Angelegenheit an das Tageslicht gezogen, und zwar die Auflassung des Oswaldi-Friedhofes und dessen Verlegung nach einer weniger be-wohnten Richtung. Vor nahe 20 Jahre» stand diese Frage aus der Tagesordnung, weil sie schon damals eine brennende war. Der be-ziigliche Friedhos liegt uämlich mitten in der Ortschaft Kanischa, von Häusern umgeben, die sämmtlich bewohnt sind und deren Bewohner stets unter den Folgen dieses so nahen Gottes-ackers empfindlich zu leide» haben. — Die Größe des Friedhoses selbst kann unmöglich mit den Sterblichkeitsverhältnissen der zu der diesbezüglichen Pfarre gehörende» Gemeinden mit einer Seelenanzahl von nahe 8000 im Schlüsse fällt Herr Lay nicht aus der köstlichen Rolle deS erzürnten, vergeblich um den Meister-preis und Eochen's Hand werbenden „Stadt-schreiber", der zugleich in der Singschule Merker (eine Art „Jurie"), sonst aber ein urkomischer alter Junggeselle ist, dem jeder Fortschritt in Sachen der Kunst, also auch der von HanS SachS ihm zum Possen protegirte Ritter Stol-zing mit dem holden Liedersange ein Greuel ist. Fräulein Marianne Brandt, die hochdra-matische Primadonna von Berlin stellte sich als Ortrud, als Adriano (in Rienzi) und Brünn-hilde vor. In keiner dieser Rollen ersetzte sie uns Frau Materna. trotzdem wir ihr eine edle, durchgeistigte Auffassung, sehr viel schöpferisches, eigenartiges Talent zugestehen müssen. Fräulein Brandt, deren etwas verblühte Mezzosopran-stimme in der Tiefe entschieden einen Altklang von etwas hohlem, dunklen Timbre besitzt, wirkt hauptsächlich durch ihre seltene schauspielerische Begabung und die oft frappirende Behandlung ihrer Stimme, sowie durch theatralische Effekt-mittel, die aber niemals als solche, sondern immer begründet, absichtslos und als nothwendige Action hervortretend, angewendet sind. Für Partien, welche physische Kraft, weibliche Schön-heit und eine blühende, jugendfrische Stimm: bedingen, so die von Frau Materna unter Waguer's Aegide creirte Brünnhilde in der Walküre, vermögen Fräulein Brandt's vielgerühmte. 4 Einklänge stehen, und die Annahme, daß bei der nur durchschnittlichen Sterblichkeit auf diesem so kleinen Terraine Raum genug vor-banden sein sollte, um eine Exhuniirung von Leichen nicht schon vor 10 Jahren vornehme» zu müssen, bleibt unter gegebenen Verhältnissen stets eine offene. — Die betreffenden concurrirende» Gemeinden liegen von dem Friedhofe über eine Stunde entfernt. Man muß es daher immerhin als ein „Unicum" bezeichnen, wenn man täglich zusieht, wie aus so weite» Umkreisen die Verstorbenen einem Friedhose zugeführt werden, der — abgesehen davon, daß er zu klein ist — mitten in einer der Stadt Pettan einverleibten, sehr belebten Vor-stadt sich befindet, deren Bewohner im Jnter-esse der Sanität den Schuft ihrer Gemeinde anzusprechen, wohl berechtigt sind. — Wiederholt abgehaltene Local-Eommissionen endeten gewöhnlich mit dem Ersolge, daß die durch besondere Einflüsse renitent gewordenen Land-bewohner, welche den Commissionen entweder als Zuseher, oder als berechtigte Faktoren beiwohnten, die Commissionen einfach — unmöglich machte», und so schlief diese Friedhof» frage in den Acten ruhig weiter. — Wie wir hören, foll diese Frage nunmehr in ein ernstes Stadium getreten sein. Unser k. k. Bezirksarzt, Herr Gemeindeausschuß Dr. Kleinsass:r, hat neuerdings vom einzig richtigen, vorn sanitären Standpunkte ans. die Auflassung und Verle-guug dieses fraglichen FriedhoseS betont, uud nachdem dieser Herr in Folge seiner ämtlichen Stellung verpflichtet ist. sanitäre Uebelstände zu beseitigen, so erwarten wir von seinem ener-gischen und vor keiner Schwierigkeit zurückschreckenden Auftreten die endliche Lösung dieses Gegenstandes. — Die gesammte Gemeindevertretung der Stadt Pettan wird ihm dabei gewiß thatkräftig zur Seite stehen, nmsomehr, als die Kosten der Herstellung nnd Einfriedung des neuen Friedhofes, sowie die Erbauung einer Todteukammer auS deu Mitteln der concurrirenden Gemeinden nach Verhältniß der Seelenzahl gesetzlich zu bestreiten kommt. Pettau, 20. Juni. (O. C.) sP e t t a u e r Fortschrittsverein.) Unser Fortschritts-verein hielt nach längerer Pause gestern eine Versammlung ab, die sehr stark besucht war. Gegenstand der Tagesordnung bildeten: l. Vor-trag über die neuen Steuervorlagen. 2. Antrag über Ausstellung eines AgitationS - Comite's anläßlich der bevorstehenden BezirksvertretungS-Wahlen. 3. Allfällige Anträge. Zu Punkt l enttvickelte der Herr Vereins-Obmann Wilh. PiSk in einstündiger Rede die Grundzüge dieser und wie eS heißt besonders im Parsifal (Kundry) mächtig wirkenden Eigenschaften nicht Stand zu halten gegenüber den Bildern, welche uns Wag-ner'S Liebling, Frau Materna, sein „kühnes herrliches Kind" wie er die Künstlerin wieder-holt genannt — unauslöschlich eingeprägt, und so kam es, daß uns bei der am 25. Mai statt-gehabten „Walküre"-Vorstellung letztere em-psindlich abging, und Frl. Brandt'S immerhin durchdachte, interessante Leistung — kalt ließ. Herr Niemann dagegen riß mit seinem wunderbaren Spiel, mit dem urgewaltigen Feuer, das er dem Recken Siegmund, diesem kühnen, liebdnrchglüten Helden verlieh, selbst die diesmalige Darstellerin der Sieglinde, Frau Kupfer, zur größten Leidenschaft und Begeisterung hin; die von uns oft als sehr „äußerlich" geschilderte schöne Sängerin erfaßte mit einem Male ihre Rolle mit einer Glut und Hingebung, sang und spielte die Scene des 2. Aktes mit überzeugender Wärme, Töne eines glühenden Schmerzes findend, daß wir von dem hochdramatischen Eindrucke tief ergriffen waren, in den allgemeinen Beifallsjubel einstimmten und momentan Frau Ehun vergaffen. Im ersten Akte wurde Frau Kupfer jedoch von Niemann's großartiger Dar-ftellung. welche eine Menge neuer Details brachte ebenso von der Erinnerung an Fra» Ehnns poetisches Spiel — verdunkelt; — entschieden zählte aber dieser Abend zu den genußreichsten. ,?>evtsche Wacht/ Vorlagen. Er beleuchtete ziffermäßig diese Be-steuerungcn, welche namentlich eine schwere nnd ganz neue Belastung der dienenden Claffe. eine empfindliche Erhöhung des Steuerdruckes für den bürgerlichen Mittelstand und den klei-nen Landwirth bewirken, während gerade jene Kreise, welche von der Personal-Einkommen-und Rentensteuer ausgiebig betroffen werden sollten, mit viel zu großer Schonung behandelt werde». — Der mit vielem Beifalle ausge-nommene Vortrag schloß mit dem von der Versammlung einstimmig acceptirten Antrage: es mögen an die Reichsvertretungen Petitionen erlassen werden, damit den Steuervorlagen in ihren jetzigen Fassungen die Genehmigung ver-sagt werde. — Zum Punkt 2 besprach Herr Dr. Michelitsch die Lage und Stellung unserer BezirkSvertretung, die Wichtigkeit des in Kürze vor sich gehenden neuen Wahlactes für die Stadt Pettau und die Schwerpunkte der Grnp-pen. Sein Vortrag schloß mit dem Antrage.-es sei ein siebengliedrigeS Agitations-Comite zu bestellen. In dieses Comite wurden über Vorschlag des Herrn Gustav Rodoschegg die Herren E. Eckl, Dr. Michelitsch, Wilh. Pisk, Simon Hntter, Gustav Rodoschegg, Martin Kaiser und Otto Bratanitsch gewählt. — Herr Dr. Michelitsch entwickelte zu Punkt 3 in längerer Auseinandersetzung die Lage und den Zweck des neuen untersteirischen Fortschritts» Vereines in Cilli, dessen segensreiche Entwicklung und Thätigkeit einzig und allein von der ausgiebigen materiellen und geistigen Unter-stützung seitens der liberalen und fortschrittlich gesinnten Bevölkerung Untersteiermarks ab» hänge. — Dieses Expose wurde beifälligst zur Kenntniß genommen. — Bisher zählt der Cillier Verein hier 40 Mitglieder; weitere zahlreiche Beitritte stehen bevor. Kleine Khronik. sB a r o n W i n k l e r.] Der Kaiser hat dem ^.'andespräsidentcn in Krain, Andreas Winkler, als Ritter deS Ordens der eisernen Krone II. Classe in Gemäßheit der Ordens-statuten den Freiherrnstand verliehen. sP r o f e f s o r Maassen^ war gestern der Gegenstand einer negativen Ovation seitens der Wiener Studentenschaft. Mehr als 500 Stu-denten brachten ihm donnernde Pereatrufe. Professor Demelius dagegen welcher hiebei die Stu> denten besänftigte, wurde mit brausenden Hochs empfangen. — Desgleichen hat auch der aka-demifche Senat in seiner gestrigen Sitzung die Haltung des Rectors Maassen bei verschiedene» Gelegenheiten sehr bitter kritisirt. Ein formeller Beschluß wurde eben aus Gründen der Ge- beifälligst aufgenommenen deS ganzen Jahres. Herr Wilhelm Gericke dirigirte das Werk mit einer Energie und Sicherheit, welche ein tiefes Eindringen in die Sache und eine wahre Liebe dafür voraussetzen lassen. Waxner'S „Rienzi", welcher einige Jahre gar nicht gegeben wurde, ging über Anregung unseres interessanten Gastes Niemann zweimal in der letzten Maiwoche in Scene — und zwar soll der Gast meisterhaft gespielt und mit den kühnen „Redethaten" des letzten Tribunen Sensation gemacht, ja im Hause eine ganz eigene Stimmung verbreitet haben, dieselbe wohl, die Einen erfaßt, wenn man Bulwer's gleichnamigen Roman liest, der Wagner zu dieser ersten tragischen Oper (com-ponirt 1838—1840, zuerst aufgeführt in DreS« den 1842) inspirirt hat. Einige Worte dankbarer Erinnerung schulden wir noch der am 3. Juni stattgehabten Aufführung des „Oberon" von Weber — deren letzte in das Jahr 1882 fallen dürste. Frau Wilt sang als vorletzte Gastrolle darin die Rezia und erregte mit der großen Ocean-Arie wahre Beifallsstürme. Herr Broulik fand sich recht gut in die Rolle des Hüon. be-sonders sorgfältig war man überdies mit der Besetzung der Nebenrollen und wir heben den von Herrn Horwitz ausgezeichnet gegebenen Almansor als Beispiel hervor, wie man bei ernstem künstlerischem Streben selbst unbedeutende Partien zu schöner Geltung bringen kann. 1883 schäftSordnung nicht gefaßt. Die Professoren bereiten einen Protest gegen Maassen außerhalb des academischen Senate« vor. sDislocationswechsel.s DerCadre des in Rudolfswerth stationirten Landwehr» Bataillons ..Rudolfswerth" wird nach Laibach verlegt. sErgötzlicheSauS dem Laibacher G e m e i n d e r a t h e.j Wie daS „Laibacher Wochenblatt" meldet, sorgen die neuen Stadt» väter dafür, daß ihre communale Weisheit nicht unter den Scheffel gestellt werde, sondern als strahlende Sonne im Lande leuchte. Die Wink-ler'sche „Laibacher Ztg." posaunt die VerHand-lungen deS Gemeinderathes mit einer ermüden« den Weitschweifigkeit aus und berührt sogar Lapalien, die der Druckerschwärze nicht werth sind, oder Vorfälle, die besser im Interesse der Wahrung der Würde der neuen Gemeinde«» präsentanz verschwiegen blieben. So z. B. erregte allgemeine Heiterkeit der im Berichte des Amts» blattes über die letzte Gemeinderathssitzung ent-halten? Antrag eines Stadlvaters, daß aus der neuen Rößlstraße anstatt feinen Sandes nur Koth und Staub aufgeführt werde, indem die beiden Letzteren den Schotter bess?r binden als der feinste Sand. Wahrlich, der weise Mann, der den Straßenkehricht so zu Ehren bringen will, verdient in das goldene Buch eingetragen oder mindestens zum Ehrenbaurath der „Bela Ljubljana" ernannt, zu werden! Höchst?rbau-lich ist es ferner, in den Berichten der „Laibacher Zeitung" zu lesen, wie die Herren Stadwäter bei Begebung von städtischen Lieferungen selbst als Offerenten auftreten. Es lebe die Concurrenz! sD e r Papst i n f u l t i x t.] Vor einiger Zeit empfing der Papst eine reiche Amerikanerin, die ihm nebst einer beträchtlichen Peterspfennig« spende auch 60.000 Lire überreichte, damit er davon eine Statue des heiligen Josef anfertigen und in der Peterskirche aufstellen lasse. Die Domherren der Peterskirche wollten jedoch ditfe Statue nicht aufstelle» lassen, weil sich in der Kirche kein gehöriger Platz für diese vorsand. Der Papst begab sich nun selbst in die Kirche und befahl er dann, die Statue gleich in seiner Gegenwart dort aufzustellen. Darüber gerieth jedoch einer der Domherren so in Wuth, daß er dem Papste zurief: „Das ist eine Schweinerei! (porckeiig!) Aus dem ersten Tempel der Christen-heit wollen Sie jetzt eine Kirche für Haderlumpen machen." Voller Entrüstung verließ nun der Papst sogleich die Kirche. ^A l o i s O p p e l i k in W i e it.] Eigenthümer des ersten österr. Annoncen-Bureau, feiert am 1. Juli d. I. das „2',-jährige Be-stehe«" seiueS Geschäftes. Er war in Oesterreich der erste, welcher durch sein zeitgemäßes Unternehmen dem Handel und der Industrie Das ganze Werk mit seiner Romantik, dem Zauber des uns von Wieland unendlich schön geschilderten Gedichtes (den Weber'S Töne wun-derbar in sich aufgenommen) wirkte auch auf alle Gemüther wie ein Blick in die märchenhafte Welt der Elfen und Wundersagen aus alt?» Zeiten; wie schade, daß man Weber's Opern so selten hört. In der Titelrolle von Bizet'S Carmen trat am 12. Juni Frl. Braga zum 1. Male statt Frau Lucca auf und brachte, mit Ausnahme einiger Stellen die sie musikalisch und mimisch „überlud", eine schöne, von Bei-fall gefolgte Wirkung hervor; Stimme und Temperament weisen der talentirten Sängerin überhaupt das Fach dramatischer Rollen besser zu als jenes der graziösen Zerlinchen und Su« sannen —, welche sie vor einigen Jahren, wo sie selbst zarter, kleiner und beweglicher gewesen, reizend spielte. Eine fulminante Propheten-Vorstellung vor ausverkauftem Haufe brachte Frl. Brandt (Fides) und Herrn Winkelmann Beifall und Triumpfe, wie unS überhaupt in nächster Zeit möglichst vollendete Aufführungen der großen Opern be« vorstehen, nachdem einige Stimm - Heroen — wie Reichenberg, Winkelmann und Reichmann gewonnen sind. So erlebte Verdi'S „Troubadour", welcher sich hinsichtlich seines Werthes nicht eben am würdigsten die diesjährige Saison beschloß" eine mustergiltige Interpretation, welcher das 1883 Wege und Erleichterungen zu Bekanntmachn«-gen in den in- und ausländischen Journalen anbahnte, somit indirect zur Erweiterung der Absattquellen unseres Handels, sowie der in-dustriellen und geschäftlichen Unternehmnngen beitrug. — Sein Institut, auf reeller Basis gegründet und geleitet, erfreut sich allgemeiner Achtung, sowohl in der Geschäftswelt, als auch seitens der Journal-Unternehmer des In- und Auslandes. fSub veutions>Entziehung.s Wie wir einem Wiener Blatte entnehmen, wurde dem dort erscheinenden Tschechenblatte „Tribüne" die staatliche Subvention entzogen, angeblich weil gewisse Conflicte des Herausgebers mit dem Setzerpersonale maßgebenden Ortes höchst un-angenehm berührten. sZur Verhaftung Kr aszewS ki'S.j Ueber den Fall Kraszewski wird, wie aus Dres-den berichtet wird, von den dortigen Behörden (Staatsanwaltschaft wie Polizei) ein trappistisches Stillschweigen beobachtet. Nur soviel verlautet als gewiß, daß der Proceß, der den in Berlin und Dresden Verhafteten gemacht wird, nicht vor den ordentlichen Gerichten in diesen Städten, sondern vor dem Leipziger Reichsgericht sich ab-spielen wird. Daraus ist zu schließen, daß die Anklage sich auf Landes-, respective Hochver-rath richte» wird. Bei der Hausdurchsuchung in der Villa Kraszewski's soll man eine Chiffrir-schrift und eine ganze Liste von Verbündeten aus Polen, Finnland u. s. tu. mit Beschlag belegt haben. sS ch n e e im I u u i.] Es scheint fast, daß auf unserem erkaltenden Planeten nicht mehr Alles in Richtigkeit sei, denn die hetero-gendsten Naturerscheinungen mehren sich in letzter Zeit in ausfallendster Weise. So wird wiederum aus Gastein gemeldet: die am IS. inaugurirte hohe Saison begann damit, daß die Badegäste, sörmlich eingeschneit, bei drei Graden Reaumur erwachten. sDie Kosten der Moskauer Krö-nung.j Aus Petersburg wird geschrieben : Wie von unterrichteter Seite verlautet, belaufen sich die Koste» der KrönnngSfestlichkeiten auf nicht weniger als 54 Millio«en, eine Summe, welche um wenigstens 20 Millionen, den Voranschlag übertrifft. lL e h r e r m a ß r e g e l u n g e n.1 Wie die „Narodni Listy" melden, sind gegen einige Leh-nr in Wien, welche gegen die Schulnovelle ge-sprechen haben, strenge Maßregeln ergriffen, und ist einer der Lehrer bereits von seinen Posten versetzt worden. [Sin GotteSgericht.jIn höchst eigenthümlicher Weise ging in Dobricson, Biharer Comitat, ein junges Ehepaar sammt Hab und Gut zugrunde. Sie lebten im ewigen Hader. Zusammenwirken unserer besten Kräfte (Winkel-mann. Reichmann, Frau Papier), im Verein mit der berühmten Gastin Marie Wilt, einen veredelnden Reiz verlieh und damit reichlichen Ersatz für das bot, was der Musik durch die deutsche Auffassung und die deutschen Kehlen an „prinkelndem" Feuer und südlichem Temperamente entging; Herrn Winkelmann's Manrico bewies, daß man Wagner-Sänger sein kann, ohne zu verlernen die italienische Cantiläne schön vorzutragen, und daß es bei gutem Willen und künstlerischem Streben möglich ist, seine eigene Dichtung zu verleugnen und jede Aufgabe mit Geschmack zu lösen. Eigentliche Concert« fanden in diesen vier Wochen nicht statt. eS seien denn zwei interne Musik'Abende des akademischen Wagner-Vereines so genannt und eine Production, welche das unter Seidl's Tirection stehende Orchester vom Neumanischen „wandernden Wagner-The-ater" im Volksgarten-Salon — am 13. Juni Abends veranstaltete. Die bestens geschulte, prächtig zusammengestellte Gesellschaft (welche HerrnNeumann's Operntruppe selbst bis Amerika begleitete, um dort Wagner's Nibelungen-Cyclus bekannt zu machen) besteht auS nur 66 Mitgliedern und kann sich, was Präcision und Feinheit in der Ausführung betrifft, mit den besten Orchester-Vereinen messen; besonders die Musik Wagner's macht sie sich zu Eigen, wofür schon der Name Seidl — eine obzwar „Zwttsch, ZS«cht." worüber der Gatte dieser Tage derart außer sich gerieth, daß er die Frau tüchtig durchprü-gelle und ihr mehrere Messerstiche versetzte. In dem Glauben, sie sei todt, begab er sich auf den Dachboden und erhenkte sich. Die Dorfleute, welche erst Abends von der Tragödie Kenntniß erhielten«, ließen der Frau Pflege angedeihen und schnitten den Selbstmörder vom Stricke ab. Kaum entfernten sie sich aus dem Hause — erzählt der Großwardeiner „Szabadsag" — als aus wolkenlosen« Himmel unter fürchterlichen Donnergepolter jäh ein Blitz in das Haus fuhr, dasselbe in Brand setzte und binnen einer halben Stunde vollständig einäscherte. sElectrische Beleuchtung des S u e z-C a n a l e s.j Aus Paris wird gemeldet, daß Lesseps die Absicht hat, den Suez-Canal seinem ganzen Laufe entlang electrisch beleuchte» zu lassen, um zu ermöglichen, daß der Verkehr Tag und Nacht gleichmässig und ununterbrochen stattfinde. s'A u s d e m Lande des Freihan-d e l 8.] In London sind im vorigen Jahre einem amtlichen Ausweise zufolge 58 Menschen Hungers gestorben. sA m e r i k a n i s ch e Gesetzgebung.) Die Legislatur von Tenessee hat eine Gesetzvor-läge angenommen, welche das Hazardspiel zn einem Verbrechen macht. Infolge des neuen Gesetzes verläßt eine Anzahl Personen den Staat, und auf Anordnung des CriminalgerichtS sind Spielapparate im Werthe von 5000 Dollars in Nashville auf dem Marktpatze öffentlich ver-brannt worden. __ Deutscher Schutverein. Wien. 21. Juni. In der letzten Ausschuß-sitzung wurden die zur Errichtung einer dritten Classe an einer Schule in Böhmen notwendige« Geldmittel zur Bestreitung des Lehrergehaltes und der Rennmeration für den Religionsunterricht bewilliget. Nebst kleineren Unterstützungen zu Schulzweken in Galizien erhielt eine Schule im nordwestlichen Mähren eine entsprechend« Bibliothek, und für mehrere Schulen in Steiermark wurde zur Beschaffung von Lehrmitteln ein Credit angewiesen. Seit unserer letzten Veröffentlichung sind dem Vereine neuerdings zugeflossen: von der Ortsgr. Weitentrebetisch Erträgnis eines Concertes am 20. August fl. 10 und am 10. November fl. 21*96, von der Ortsgr. Gabel an diversen Spenden fl. 5-75, von der OrtSgr. Kukan-Seidenschwanz anläßlich eines Kränzchens fl. 51*70, durch den Sammelschützen fl. 14*28 und an diversen Spenden ff. 13*17. Ein Legat der Frau Kath. Richter in Wvlkersdorf fl. 50, durch Herr« Fürst in Kinberg: v. Herrn Werk-director Egermann fl. 5, Sammlung bei einer junge, doch sehr bewährte Kapellmeisterkrast — gut steht. Es wurden Bruchstücke aus „Tristan nnd Isolde", „Parsifal", „Wallküre" :c. :c. geboten und soll ein zweites Concert mit gemischtem Programm in Aussicht gestellt sein. An den beiden Wagner-Bereins-Abenden wurden die 3 Acte von Parsifal unter Mitwirkung des Ver-einschorcs und tüchtiger Solisten (sogar Frl. Brandt) „durchgelesen". — Da wir am 8. Juli Wagner's letztes Welk in vollendetster Form in Bayreuth selbst kennen lernen und darüber gewiß ausführlich berichten werden, wollen wir nur den zahlreichen Besuch und schönen, allge-mein anerkannten Eindruck dieser den Character einer Concert-Generalprobe ohne jede theatralische Beigabe habenden Production hervorheben und der schönen Rede deS Vorstandes Ludwig Koch gedenken, welche die Anwesenden für den zu Pfingsten in Nürnberg zusammengetretenen „allgemeinen Wagner Verein" zu intercssiren suchte. Die Aufgabe dieses neuen Vereines, mit dem sich nun alle bisher bestandenen Patronats-vereine (so auch der mehrfach genannte „aca-demische Wagner-Vereiu") „fusioniren" ist es, im ganzen deutschen Reiche, ja überall wo die Kunstinteressen, speciell wo die Idee» Richard Wagner'S off'ne Herzen finden, um Mitglieder zu werben, deren Beitritt und andere Spenden den Fond zu der Bestreitung alljährlicher Muster-Aufführungen in Bayreuth bereichern sollen. 5 Kneiperei fl. 8, vom Musikvereine „Syra" in Barzdorf (Schlesien) Concerterträgnis fl. 36 84, durch die deutsche Zeitung: Tischgesellschaft in Asch fl. 5'10, die Ortsgr. der Landgemeinden Lobositz sandten im Jahre 1882 an Spendem ein fl. 112.11, von der Ortsgr. Mies diverse Spenden fl. 39*88, von der Ortsgr. Partschen-dorf di« Spenden fl. 92, worunter das Ergebnis eines Kränzchens mit fl. 84, vom Juristenball-Comite, OrtSgr. Wien fl. 30, von der Ortsgr. Weiz Ergebnis einer Tombola fl. 42*88'/i und durch den Sanimelfchützen fl. 6*6, von der OrtSgr. Sternberg Concerterträgnis fl. 40, von der Ortsgr. Wiesenthal diverse Spenden fl. 20.27, von der OrtSgr. Sangerberg die Spenden fl. 50, von der Ortsgr. Sordernberg die Spenden fl. 48*47, von der OrtSgr. Altehrenberg durch den Sammelschützen beim Turnvereine fl. 7, von der Ortsgr. Mähr. Neustadt Erträgniß gelegentlich eines von Herrn Lamarsch dem Vereine gespendeten Schimels fl. 27*30, von dti Ortsgr. FloridSdorf Erträgniß gelegentlich eines Vortrage? von Dr. Bloch fl. 53*6, Ergebniß deS Schützen fl. 5*4, von der Ortsgr. Kleinwöhlen Versteigerung einer Flasche fl. 18*20, osn der Ortsgr. Tobern die Spenden fl. 37, von der OrtSgr. Bosiowitz: Er-trag eines von den dortigen Hochschülern ver-anstalteten Concertes fl. 60, von der israelit. Cultusgemeinde daselbst Jahresbeitrag fl. 5, von Herrn Carl Prinaveli in Strassnitz fl. 5, von der Ortsgr. Mähr. Schönberg an div. Spenden fl. 327*90, von der Ortsgr. Murek: Ertrag der Liedertafel des Sängervereines fl. 28*79, durch den Sammelschützen fl. 10*99, und fl. 19*27, von der Ortsgr. WelS: Licitationserträgniß des Liedes „der Schlachtruf" fl. 6, von Herrn Carl Wedle in Libenau 40 Bände Jugendschriften nebst 2 Glasritorten im Werthe von fl. 20, 1 Exemplar der Geschichte Böhmen's von Dr. Ludwig Schleuniger, vom Neubauer Männer-chor Erträgniß der Liedertafel am 14 April 1883 fl. 90, von N. N. 20 Mark, von den Kellnern der Restauration Gaufe in Wien fl. 3, durch die Ortsgr. Ottakring: von der freiwill. Feuerwehr fl. 20, vom Kegelclub fl. 4*20, Cafe« Hoffelner: für das Lesen eines Artikels der neuen freien Presse fl. 1*75, von der OrtSgr. Altersdorf diverse Spenden fl. 32*6, von der Ortsgr. Neudorf a. n. divers? Spenden fl. 67*4, von der OrtSgr. Tuschkan diverse Spenden fl. 34, von der Ortsgr. Liebenau von Herrn Int. Weber fl. 4, von einer bescheidenen deutschen Spiel-gesellschaft in Wien fl. 8*3, von der Ortsgr. Marburg die Spenden fl. 96*35, von der Ortsgr. Haselbach an diversen Spenden fl. 24, von der Gesellschaft im Reichenberger Beisel fl. 93 40, von der Ortsgr. Schönbüchel durch den Sammel-schützen fl. 2*63. Nachdem wir heute und wiederholt früher da-raus hingewiesen haben, wie w i ch t i g für die deutsche Kunst, für das gesammte Theaterwesen und sür das Volk selber das Bestehen einer Bühne ist, auf welcher die Stylreinheit des musikalischen Drama's durch mustergiltige, ge-wissenhafte Wiedergabe geschaffener Meisterwerke bewahrt und angestrebt, und damit ein Beispiel gegeben wird w i e man künstig Schauspielhäuser errichten, ausstatten, organisiren und künstlerisch verwenden soll — wird den p. t. Lesern der Zweck der Bayreuther-Festspiele — die auch im nächsten Monat eine große Schaar von Kunstbegeisterten in das bayerische Städtchen locken werden — nicht so widersinnig und unbegreiflich erscheinen, wie ihn viele Gegner darstellen wollen; im Gegentheil ist nach der Gesinnung unserer Cillier Freunde wohl anzunehmen, daß sie gerade in der vom Vereine angeregten Idee einen Impuls zu eig'nen Thaten fühlen, daß einige aus ihrcr Mitte sich gerne entschließen werden, Mitglieder deS Vereines zu werden, um damit eine gute Sache des deutschen Volkes zu fördern. Kaiser Josef, den man in Cilli — wie überall in unserem Lande — hochverehrt, wies schon vor so vielen Jahren auf die hohe Bedeutung des Theaters, mit dem Wunsche hin, daß es zur Förderung deS Kunstsinnes und der Bildung, zur Veredlung des Volkes beitragen, also Gutes bringen soll; in Bayreuth wird uns eben das Beste geboten, was die Bühne in der Ver- 6 Locates uttb Movinciates Cilli. 23. Juni. (Zur Anwesenheit deS Kais« r S>] Sicherem Vernehmen nach, wird der Kaiser während seiner hiesigen Anwesenheit gebeten werden, die deutsche Kirche zu besuchen. sP er f o n a l n a ch ri ch t.] Sr. Excellenz der Statthalter Freiherr von Kübeck wird Mon-tag über Sauerbrun», St. Marein und St. Ge-orgen in Cilli eintreffen und im Hotel Erzherzog Johann absteigen. sM a t u r i t ä t s p r ü f u n g e ».] Verflos-senen Montag begannen ain hiesigen k.k. Obergymnasium die schriftliche» Maturitätsprüfungen. Den Reigen derselben eröffnete jene aus den» Deutschen, wobei die Abiturienten das Thema ,viribus unitis' zu behandeln hatte». Die münd-lichen Maturitätsprüfungen sollen am 26. Juli beginnen. sA u s st e l l u n g von Z e i ch n u n g e it.] Am 29. d. von 10 bis 12 Uhr Vormittags sind >m Zeichensaale des k.k. Gymnasium« die Zeichnungen der Schüler der genannten Anstalt zur öffentlichen Besichtigung ausgestellt. >M u f i k v e r e i n.] Zu dem Donnerstag, den 28. d. im großen Casinosaalc stattfindenden Mitglieder - Concerte deS Cillier Musivereines wurden die umfassendsten Vorproben abgehalten und steht somit ein besonders genußreicher Abend zu gewärtigen. Das Programm enthält folgende Nummern: Ouvertüre zu Maritana von L. Valse; Adagio cantabile aus dem IV. Streichquartett (executirt vo« 16 Streichern) von Josef Hayden; Entr^Act aus Lohengrin (1II. Act.) von Richard Wagner; Andante (erave) E-diir für Violine von Lois Spohr; Große Symphonie in I)-d»r (a. Alla inoderato b Adagio, c. Mi-nuetto d. Finale.) von W. A. Mozart. sLandesvoranichlag. ] Der Finanzausschuß legte in der vorgestrigen Land-tazssitzung den Landesvoranschlag vor. Das Ersorderniß beträgt 4,699.207 fl. Die Be-decknng durch die eigenen Fonds beträgt 2,477.413 fl. Der Abgang vermehrt sich gegen das Vorjahr um 99.422 fl. sEin Preßproceß gegen die „Tribüne."] Vor einigen Tagen wurde in dem zu Wien erscheinenden deutschgeschriebenen Tschechenblatte, aus dessen mit Denunciationen vollgestopften Schmähspalten auch die „löbliche" Redaction der „Südsteirischen Post" ihre saftige Nahrung schöpft, eine Korrespondenz an« St. Marein veröffentlicht, welche in bekannter Manier mit ehrenrührigen Angriffen gegen den Bez.-Ger.» Adjuucten Gerlscher umherwarf. Wie wir nun vernehmen, hat Herr Gertscher die Strafanzeige gegen die Redaction der „Tribüne" erstattet. ES steht somit wieder ein Preßproceß, den slo- einigung aller Künste im Musik-Drama zu bieten vermag, und eS trage Jeder fein Schärflein bei, diese edle Pflegestätte zu erhalten uns damit ihrem Begründer das schönste Denkmal zn setzen. Wer einen jährlichen Betrag von 4 Mark (mit 2 fl. ne to berechnet) erlegt, wird Mitglied des Vereines und möge seine Beitrittserklärung sammt Beischluß des Betrages und der Adresse an Herrn Ludwig Koch. Vertreter des „allgemeinen Richard Wagner-Vereines" Wien, VII., Bnrg-gaffe 20 senden, woraus ihm die Mitgliedskarte und Bekanntmachung der Statuten zugeschickt werden. „Der Thaler ist ein ehrlicher Kerl", sagte ungefähr mit diesen Worten einmal unser geift« reicher Schriftsteller Speidel — „erscheint der, so weiß man sofort, daß eS sein Besitzer mit der »erfochtenen Sache selbst redlich meint — denn gewöhnlich hören sich Begeisterung und Gemüthlichkeit auf, wo die Geldfrage zum Vorschein kommt". — Nun, wir glauben und hoffen, daß recht viele „ehrliche Kerle" in den Bayreuther Fond wandern, ist doch in unserer Heimath und darüber hinaus die Zahl Derer riesengroß, w?lche nicht nur mit dem Wort, sondern auch mit der That für die deutsche Kunst und die schönen Ziele ihres großen Meisters eintreten wollen. Marie Pfliger. .,ZX«tsch- Macht." venisch-nationale Gehäßigkeiten heraufbeschworen, zu gewärtigen. sHuudecontumaz. ] Am 20. d. wurde in Marburg ein wuthverdächtiger Hund eingefangen, bei dem sich bereits am nächsten Tage alle charakteristischen Symptome, wie sie nur der rasenden Wuth zukommen, einstellten. Da das Thier sowohl in Marburg, wie in Rothwein und Schleiuitz mehrere Hunde, in letzterem Orte sogar Kühe gebissen hatte, so wurde vom Marburger Stadtrathe eine strenge Hundecontumaz auf die Dauer von 6 Wochen angeordnet. sParteigeschm a es.] Wie uns aus Tüffer gemeldet wird, wurde bei der letzten Gemeinderathswahl in St. Christos der jetzige Gemeindevorsteher namens Kaöie, der sich deni Genusse geistiger Getränke in arger Weise hin-geben soll, von keinem einzigen Bauern gewählt, dagegen erhielt er sämmtliche sechs Stimmen der windischen Intelligenz. lVereinS - Auslösung.] Der Verein der Notare in Steiermark, Kärnten und Krain hat sich freiwillig aufgelöst. [W i e die Alten f u n g e n, so zwitschern die Jungen.) Am vorletzten Wochen» marktstage versetzte aus dem Hauptplatze der die Bürgerschule besuchende Sohn eines slo« venischen Oberlehrers einem Knaben der stadtischen Volksschule eine wuchtige Ohrfeige, weil er in den Händen desselben ein kleines deutsches Ab-zeichen bemerkte. Zufällig erschien in diesem Momente der Vater des Mißhandelten und als dieser den muthigen jungen Nationalhelden zur Rede stellte, verleugnete dieser nicht nur seinen Namen, sondern kniff auch aus Furcht vor einer gerechten Züchtigung behende aus. fH a g e I \ ch a d e n.] Wie uns aus Pöl-tschach gemeldet wird, ging daselbst am 20. d. ein verheerendes Hagelwetter nieder. (Während des Schlafens er-drückt.] Die 25jährige Dienstmagd Josefa Arglitsch in Obles hat ihr drei Wochen altes Kind während des Schlafens erdrückt. (Selbstmord.] Bei Sachsenfeld wurde in einer Harpfe die erhenkte Leiche eines nach Heilenstein zuständigen Bettlers aufgefunden. (Kirchendiebe. ] Die Gendarmerie von schönstem verhaftete vor einigen Tagen den Kirchendieb Leopold Horner und seine drei Genossen. Bei dem Verhafteten wurde ein großer Bündel Airchenwäsche vorgefunden. [Ä a i s e r r e i s e.] Fahnenstoffe in allen Farben und Breiten in bester Oualität, echt-färbig, bekommt man am billigsten im Manu* sactur-Geschäste G. Schmidt und Comp. Cilli. Literarisches. (Die deutsche Kaiserstadt Berlin] und ihre Umgebung, geschildert von Max Ring. Mit 300 Illustrationen. 1'. und 12. Lieferung & 1 Mark. Diese Hefte bringen den Schluß der Wanderung durch das nene Berlin mit einigen hübschen Privathäusern und einer prächtigen Tafel des Schauspielhauses; darauf folgt die Beschreibung der Museeu; zuerst des alten Museums mit der schönen Fa^ade (als Tafel) und seinen herrlichen Kunstschätzen, von denen uns einige in vortrefflichen Bildern vorgeführt werden, wie die antike Marmor-statue der Amazone. Die Athenegrupp^ und die Hekategruppe der Pergamcnischen Sculp-turen, der Götter- und Heroensaal, des Jo-hannes von Michel Angelo; von den Gemälden : 2 Tafeln des Genter Altars von den Brüdern Eyck, Christus und Johannes von Rubens, Lavinia von Tizian. Taran schließt sich das neue Museum mit seinem großen Treppenhause an, letzteres als Bild, die Hunnenschlachr von Kaulbach iit besonders abgebildet, einiges aus dem Hildesheimer Silbersund, die Hamilton-Samnilung ist ver-treten, sowie das egyptische Museum. Ausführlich ist die Schilderung der Nationalgallerie mit ihren Schätzen, die erst im nächsten Hefte ihren Abschluß findet. Wir bekennen, daß die Ausstattung des Werkes eine sehr reiche ist und würdig der Größe der Kaiserstadt. 1883 Hingesendet.*) Aus die gegen uns in der rühmlichst be-kannten (?) Druckerei der noch berühmteren (?!) Marie Leon erscheinenden Zeitschrift „Slovenski Gospodar" enthaltenen perfiden Angriffe haben wir nur die Erwiderung, daß wir es uns zur Ehre anrechnen, einerseits dem „Deutschen Schul-vereine" anzugehören, und andererseits von Blät- ] lern i la „Slovenski Gospodar". beziehungsweise deren nebelhaften, in der „Deutschen Wacht" : ohnedies hinlänglich gekennzeichneten Mareiner-Correspondenten angegriffen zu werden. St. Marein bei Erlachstein. am 22. Juni 1883 Josef Wreschag. Anton Wocek, Grundbesitzer und Gemeinde- I Ausschuß. )1ATT0* • tnn.-r •ftiilicftar bestes Tisch- und Erfrischungsgetränk, erprobt bei Hueten, Halskrankheiten, Magen- und Blasenkatarrli. PASTILLEN (Verdanungazettchen). Heinrich Mattoni, Karlsbad (Böhmen). Herichtsfaat. [Die Gräfin be 1 a Fa lc o n ni er e.j Die Augen bemalt, das Gesicht durch den lang« jährigen Gebrauch der Schminke zerstört, eine mächtige goldene Kette an der Seite, so sitzt sie da ans der Anklagebank. Madame la Comtesse de la Falconnivre. Daß daS Blut der Monrmoreiicy oder Nooilles nicht in ihren Adern fließt, sieht man auf den ersten Blick. Sie ist der Bigamie angeklagt. Der Thatbestand des Prozesses, welcher vor einigen Tagen vor dein Assisenhof zu Paris verhandelt wurde, ist folgender: Clemence G^rard. die »«eheliche Tochter eiuer Arbeiterin, wurde, von ihrer Mutter verlaffen. in daS Haus eine« Oheims ausgenommen und dort er,ogen. im zwölften Jahre aber bereits der Befferungsam statt übergeben, weil sie. Blumen in das Haar geflochten, sich vagabundirend in den Straßen von Paris umhertrieb. Eiue in dem Corrections-hause erworbene Freundin nahm die nunmebr vollständig Verkommene mit nach Dijon, wo sie die Bekanntschaft des Grafen de la Falconnivre machte. Der neunzehnjährige Jüngling, Student der schönen Künste, scheint einer jener Charaktere gewesen zu sein, welche selbst bei einem etwas ausschweifenden Leben sich eine gewisse Reinheit deS HcrzenS bewahren und nicht leicht das Vertrauen in die Menschheit verlieren. Er verliebte sich leidenschaftlich in daS Mädchen und wollte es heirathen. Da dieses Project. wie natürlich, nicht d»e Zustimmung des alten, würdi-gen VaterS fand. der. statt seinen Segen zu ertheilen, eine für tbare Familienscene veranlaßte» so beschloß Clvmence, sich von dem Geliebten zu trennen. Vorher aber schwur sich das Paar zu Fonrvivres vor dem Bilde der Madonna ewige Treue und ließ zu weiteren Bekräftigung dieses Schwures gar eine Medaille prägen. Darauf begann sie als Venus vulgiraga ein Wanderleben. daS sie nach Algier führte. Hier von der Sittenpolizei eingesteckt, schrieb sie aus den» Gefängniß folgende Zeilen an den jungen Grafen: „Ich denke an Dich, mein angebeteter Engel, indem ich Thränen des Schmerzes vergieße. und. durch die Gefängnißgitter mit dcn Augen dem Fluge der Schwalben folgend, seufze ich: „Ach, könntest d»> einen dieser an-wüthigen Vögel mit einer süßen Botschaft an den Geliebten bettauen." Aber im Unglück ist 1883 man. wie eS scheint, von allen, selbst von den Schwalben verlassen." Mit Entrüstung wies der voctijche Tugendspiegel den Rath des Grafen, ihre schöne Stimme auf einem Theater zu verwerthen, zurück, denn das sei ein Ort der Verführung und des Lasters. Statt dessen borgte sie den alten Grafen au, der, um sich dankbar für ihre Trennung von seinem Sohne zu erweisen, zwei-hundert Francs und einen Brief voll guter Rath-schlage sandte. Im Jahre 1870 heirathete sie zu Boghar einen Unterosficier Names Sorel. Nachdem dieser wegen des skandalösen Benehmens seiner Frau alsbald aus dem Dienste entlassen worden, siedelten beide nach Paris über, wo sie nach mancherlei Zerwürfnissen folgende, für den späteren Proceß entscheidende SeparationS« urkunde unterzeichneten: „Wir endeSunterschriebe-nen Ehegatten erklären uns aus bestimmten Gründen als don Tisch und Bett und in Ansehen unserer Güter getrennt. Indem wir unS Wechsel-scitig die Freiheit wiedergeben, attestiren wir, daß hierfür keine Handlung deS einen den anderen irgendwie verpflichten soll." Sorel schiffte sich nach Amerika ein, wo er gegenwärtig einen einträglichen Posten bekleidet; sie wurde Vorleserin bei einer Gräsin de Santa Garcia. Von dieser wegen mangelnder Bildung entlassen, suchte sie ihren ersten Geliebten, dessen Vater mittler-weile gestorben war, wieder aus und wurde im Jahre 1876 dessen Gattin. Wohlweislich hatte sie in der von dem Bräutigam verlangten Gene-ralbeichte sowohl ihre sonstigen Abenteuer, als auch die Verheirathung mit Sorel verschwiegen. Vielmehr beauftragte sie eine Frau Philippe, ihren ersten Trauschein zu verbrennen. Als im Jahre 1880 der Graf durch feine Frau und gewiffenlofe Agenten sein Vermögen, bestehend aus Grundstücken und Capitalien, verloren hatte und er selbst wegen Krankheit erwerbsunfähig war, kaufte er auf den Rath der ersteren im Quartier latin, Rue Cujis, ein Restaurant mit Damenbedienung. Bald sah er sich genöthigt, gegen seine Gattin eine Klage wegen Ehebruches zu erheben. Der mit der Führung seines Processes betraute Anwalt machte die Bekanntschaft der Fran Philippe und erfuhr von dieser, daß die Pseudo-Gränn de la Faleonniöre in Wirklichkeit ei-ne Madame Sorel sei. So verwandelte sich denn der Ehescheidungsproceß in eine Anklage wegen Biga-mie. In der Verhandlung vor dem Schwurgerichte spielte der Graf, ein hübscher blonder Mann mit krausem Haar und sehr schüchtern, die trau-rige Rolle eines gefoppten Idealisten. Präsident: „Ist dies das erste Weib, welches Sie geliebt haben ?" — Graf: „Ja. sie erzählte mir die Geschichte Ihrer Jugend. Ich wurde gerührt und wollte sie dem Elend entreißen, vor dem Laster bewahren, aber mein Vater widersetzte sich unserer Verbindung." Präsident: „Haben Sie mit ihr in der Notre-Dame-de-Fourvwres feierliche LiebeSschwüre gewechselt?" — Graf: „Sie hat mir nichts versprochen, nur ich habe geschworen, nie einer anderen anzugehören." Die Pseudo-Comtesse bedient sich der wirksamsten Waffen, welche Weiber gebrauchen können, der Thränen. Da Frau Philippen wohl die Heirathsurkunde, nicht aber den o5en erwähnten Separationsact verbrannt hat, so stützt sich die Anklage zum Erweise der Heirath vornehmlich auf diesen. Die Geschworenen sprachen indeß ein Nichtschuldig aus, indem sie der Ausführung des Vertheidigers, der Frau Sorel als ein Weib hinstellte, in welchem sich auf eine wunderbare Weife Laster und Sentimentalität paaren, bei-traten und annahmen, daß die Anklage sich in einem Rechtsirrthum befunden habe, da sie an-genommen, die Separationsurkunde genüge, sie rechtlich von Soul zu trenne» und eine zweite Ehe zu ermöglichen. Als die Freisprechung er-folgte, brachen sämmtliche Stammgäste des Restaurants Falconniere in ein stürmisches Bravo aus. Herr Sorel war nicht erschienen, weil er wie sein Schreiben lautete, sich mit dem Dr . . nicht befassen wolle. _ V U N t e S. (Eine Million« n-E r b sch a f t.] Der verstorbene reiche Herzog von Ripalto hatte, so glaubte man. kein Testament hinterlassen. Die italienische Regierung bestellte schon den Fiskus ,,Z>entsch« W«cht. als Curator, als sich ein Notar mit einem völ-lig giltigen Testament meldete. In demselben anerkennt der Herzog ein achtzehnjähriges Mäd-chen, das sich in Köln befindet, als seine natür-lichc Tochter, vererbte ihr den Titel einer Prinzessin von Saata-Lncia unv ein Vermögen von sieben Millionen. Dem Ex-König von Neapel legirt der Herzog Gemälde von Tizian und Rafael im Werthe von einer Million, ferner einen Baarbetrag von 50,000 FrcS., die gleiche Summe der Königin Marie, der Schwester der Kaiserin von Oesterreich. (Theurer Wein.] Für den kaiserlichen Hof in Berlin wurden, wie man aus dem Rhein-gan schreibt, von Herrn Burgeff in Geisenheim jüngst zwei halbe Stück 1846er Rheinwein er-worden und dasür die hübsche Summe von sechzehntausend Mark bezahlt. Für zwei halbe Stück 1868er erhielt derselbe Verkäufer drei« zehntausend Mark. (Der Sonnenstich.] Es ist keineswegs zum Sonnenstich erforderlich, daß man den Kopf »»bedeckt t'-age, ja der Sonnenstich befällt nicht nur solche Leute, die sich längere Zeit den direkten Sonnenstrahlen deS Hochsommers aussetzen müssen, sondern sogar Personen in ihren Häusern und bei Nacht. Daraus geht hervor, daß eS nur die abnorm gesteigerte Temperatur sein kann, welche den Sonnenstich herbeiführt. Die vom Sonnenstich Befallenen werden schwach, fallen ohmächtig zusammen. verlieren das Be° wußtsein; das Athmen wird sehr schwer und erfolgt nur oberflächlich, häufig treten Erbrechen und Dnrchfall ein. Unter den Erscheinungen der Bewußtlosigkeit und der Athemnot gehen die Kranken manchmal in kurzer Frist, selbst schon nach 2—3 Stunden, zu Grunde. Erholen sie sich wieder, so pflegen sie sich »och einige Tage lang sehr matt und angcgriffen zu fühlen; sie klagen dabei über Kopfschmerz und Schwindel. Der Sonnenstich ist zurückzuführen auf eine mehr oder weniger plötzlich erfolgende Blutübsksüllung deS Gehirns und seiner Häute, die m ihrem höchsten Grade eine Lähmung des nervösen Centralorganes zur Folge hat. — Die Behandlung der am Sonnenstich Erkrankten besteht darin, daß man dieselben an einen kühlen Ort bringt, sie von allen beengenden Kleidungsstücken befrei», ihnen kühles Getränk einflößt unv kalte reizende Klystiere appliciert. Auch ein Brechmittel, ein Aderlaß und Einleitung der künstlichen Respiration können, ebenso wie Eiskompressen ans den Kopf und die Schläfengegend, von Nutzen sein. (Woher ft st in ni t die Sitte der O h r l Ö ch t r ?] Ein« sonderbare Legende ist. dem Glauben der Moslems nach, die Ursache, daß jede dem Mohamedanismus anhängende Frau es für ihre Pflicht erachtet, Ohringe zu tragen. Die Ueberlieferung berichtet, so erzählt die AgSb. Allg. Ztg., die Sarah von Eifersucht ergriffen über den Vorzug, den Abraham der Hagar zu geben schien, einen Eid schwur, die ihr verhaßte Nebenbuhlerin zu verstümmeln. Nicht ruhen und rasten wollte sie, so gelobte sie's bei allem. waS ihr heilig war, bis sie das rosige Gesicht ihrer Dienerin zerfetzt habe. Abraham, welcher den Racheschwur seiner Frau vernommen hatte, that sein möglichstes, die erbitterte Gattin auf andere Gedanken zu bringen. Lange blieben seine Worte ohne Erfolg. Endlich aber gelang eS seinem sanften Zureden, die Ergrimmte zu beruhigen. Sie gab dem Patriarchen das Ver-sprechen, ihren beabsichtigten Racheplan auszu-geben. WaS aber konnte geschehen, um dennoch den, einmal ausgesprochenen Gelübde zu genügen? — Nach reiflichem Nachdenken war ein Ausweg gefunden, anstatt daS liebliche Antlitz ihrer Dienerin zu zerschneiden, bohrte sie nur zwei Löcher in die rosigen Ohrläppchen derselben. Ob Abra-ham sich später bewogen gefühlt, diese kleinen Wunden dadurch zu versüßen, daß er Hager mit kostbaren Ohrringen beschenkte — oder ob letztere sich dieselben selbst zugelegt, davon erwähnt die Legende nichts. Jedenfalls aber sollen die türkischen Frauen, welche sämmtlich vom sieben-ten Jahre an Ohrringe tragen den Gebrauch dieses Schmuckes von der Hagar ableiten, welche als die Mutter JSmaelS, des Stammvaters 7 ihres Volkes, von ihnen in hohen Ehren gehal-ten wird. (Altbaierische Auskunft.] Bekannt-lich ist der Eintritt in die vom König von Baiern bewohnten Schlösser sehr erschwert, wenn nicht ganz unmöglich. Ein Engländer hatte sich in den Kopf gesetzt durchaus den „Linderhof" zu sehen. Er fuhr also direct hin und fragte stracks den dortigen Schloßverwalter, ob er ihm nicht sagen könne, wie er in das Schloß hineinkäme? „Wie Sie hineinkommen," antwortete der treue Beamie, „kann ich Ihnen nicht sagen, aber wie Sie hinauskommen, das weiß ich ganz genau." SolkswirMchafttiches. [O bsternt e.] Nach dem Berichte des österreichischen Pomologen - Vereines ist in Steiermark in den Gegenden von Radkersburg, Windisch'Graz und Fürstenfeld eine sehr reiche, in der Umgebung von Pettau. Marburg. Graz und Brück an der Mur eine befriedigende und in der Gegend von Weiz, Feldbach, Rann, Mureck und Cilli nur eine mittelmäßige Obsternte zu erwarten. l^Der österreichische Pomologen-Verein.] DaS gesteigerte Interesse an der Obstcultur und dem Obsthandel und der dadurch hervorgebrachte neue Aufschwung deS Obstbaues iu Oesterreich ist zum nicht geringen Theile Verdienst des Oesterreichischen Pomologen-Ver-eines. Durch jährliche Wanverversammlungen abwechselnd in den verschiedenen Ländern der Monarchie, durch Ausstellungen, die namentlich dem Händler Gelegenheit geben sollen, die Schätze an Früchten in den einzelnen Ländern kennen zu lernen, dorch Wort uud That an der Richtigstellung der Sortenkunde arbeitend, ist der Oeftereichische Pomologen-Verein ein Een-tral-Verein geworden, in dem sich die Obstbau« Interessenten Oesterreichs und des Auslandes begegnen. Auch dieses Jahr findet vom 2l. bis 24. September in Brünn eine Wander-Versammlung mit einer großen Obstbau-.'lusstel-luug verbunden, statt, die nicht nur eine ausser-ordentlich reichhaltige zu werden verspricht, son-dern die namentlich durch die Fragen, welche bei derselben zur Besprechung kommen, die Auf-merkfamkeit aller Obstbaufreunde erregt. Pro-gramm« für diese Ausstellung und Wanderver-sammlung, sowie Beitrittserklärungen zum Po« mologen-Verein versende» gratis und franco die Geschäftsleitung des Oesterreichischen Pomologen-Vereines in Klosterneuburg. (Börsenbericht von F. W e y-mann & C o., Wien l., Sch o t l e n-ring Nr. 23.] Die Situation hat sich bis heute nur gering verändert. — Aus der vor einigen Tagen entstandenen Hausse folgte rascher als man dachte eine entschiedene Reaction, in welcher Credit-Actien circa 10 fl. verloren, um sich jedoch ebenso rasch wieder, wenn auch nur zum Theile, zu erholen. Die Konversion bildet den Gründ ton zu allen Conrsverändernngen, und wenn auch momen-tan gerechterweise noch nicht an die Durch-sührunq derselben geglaabt wird, muß man doch, sobald man sich an dem Börsengeschäft betheiligt, hauptsächlich daraus achten, rechte zeitig die jeweilige Tendenz zu erfassen und mit dem Stroin zu schwimmen. Heute werden wieder die beliebten Conversionsgerüchte col-portirt und scheint es, daß diesem Gerüchte nur noch mehr Wahrscheinlichkeit beigemefsen wird, denn die Course fast sämmtlicher Werthe befestigten sich und erhalten sich auf einer imaginären Höhe, von welcher sie nur durch erneuerte Mittheilung, daß vorläufig nicht convertirt wird, hinunter gehen werden. Trotz» dem wir selbst die Conversion für momentan entschieden bezweifeln, ist eine Tendenzbesserung unverkennbar und scheint es als ob die Groß-speculation sich bemüht, den Cours der Credit-actieu um weitere 10 fl. hinauf zu schraube», um, wenn diese oben angelangt, vervielfacht abzugeben, was »vir selbst auch sehr empseh-lenSwerth halte». Die Festigkeit ist nur bis zu einem gewissen Grade wahrscheinlich, wo wieder ein Umschwung zu erwarte» ist. Län* derbank-Actien sind trotz ihres niederen Courses 8 fest und empsehlenSwerth. — Von anderen Bankwerthen kann, da das Geschäft in den-selben minimal ist, nicht die Rede sein. — Ebenso lebhaft, wie in Credit-Acticn, pulsirte das Geschäft in Bahnpapieren, die sichsammt-lich bedeutend hoben und wieder gering nach-ließen. Staatsbahn-Actien empfehlen wir bei jeden gehobenen Eourse abzugeben. Lombar-den dürften, da diese von ihrem Course ab-gaben, sich neuerdings befestigen. Galizier und Elbe tendiren schwankend, hauptsächlich letztere, da von Gegenden dieser Bahn Wassernoth-berichte einliefen. — In Industricwerthen ist keinerlei Geschäft zu verzeichnen, außer daß sich in Alpine-Actien ein Coursrückgang voll-zogen, welcher trotz der 5 fl. Zinsen nicht ge--bessert werden konnte. Aus dem Amtsbtatte. Erledigungen Lehrerstellen im Schul-bezirke Pettau: zu Maria Neustift III. Ge-Haltsclasse. St. Andrä in W. B. St. Georgen. St. Barbara in der Kolos, St. Johann am Draufelde, St. Maxen und Zinkowetz, sammt-liche der IV. Gehaltsclasse, dann Umgebung Pettau III. Gehaltsclasse. Gesuche bei den be* treffenden Ortsschulräthen bis 15. Juli einzu-reichen; — zu St. Nikolai und Runüen IV. Ge-Haltsclasse im B. G. Friedan bis 15. Juli bei dm betreffenden OrtSschulrätben. Licitationen. 3. Execution der Re-alitätcn des Balthasar Holzer in Kohlberg, Sch. W. 8200 fl., am II. Juli B. G. Wind.-Feistritz. — Des Jakob und der Maria Schmutz Bg. Nr. I. Gonobitz Sch. W. 560 fl. am 7. Juli. B. G. Gonobitz. — C. 26 der K. G. Willkomm Sch. W. 5733 fl. am 28. Juni B. G. Marburg l. D. U. Buchforderungen,, Specereiwaare, Gewölbs« und Wohnungs-Ein richtung des August HauS in Marburg. Sch. W. 2162 fl. am 26. Zum u. 14. Juli. B. G. Marburg 1. D. U. Erinnerungen. Klage wider Michael Kotnik unbekannten Aufenthaltes pto. Erlöfchung des Pfandrechtes von Forderungen auf den Realitäten Urb. Nr. 108 d anno 108 b ad. Pragwald. Tgs. 2. Juli B. G. Franz. — VerjährungS - Anerkennung und Löschungsge-stattung nach Vincenz und Maria Orac Tgs. am 3. Juli B. G. St. Marein. Angekommene Aremde. Hotel Erzherzog Johann. Julius Hock. Kaufmann, Albert DragollovicS v. Drachenburg, f. k. Hauptmann, Bernhard Speiser, Kaufmann, Moritz Blau, Reisender, Eduard Part. Kaufmann, s. Wien. Dr. A. Rack, Advokat. Dr. A. Leonhard, Advokat, Marburg. BlasiuS Plasker, Johann Lautner, Kaufleute, Wien. A. Gstöttner, k. k. Bau- und Maschinen-Jnspector, Jdria. Ignatz Odet, Beamter, Graz. Albert Buck, Kaufmann, Wien. Friedrich Grab, Realitättnbesitzer, Prag. Leopold Johl. Kaufm. Wien. Dr. Georg Kultcrer, Advokat, Völkermark». Alexander Ziegler, Fabrikant/ Wien. N. Len-hart, k. k. Oberrechnungsrath, Laibach. Albin Derujac, Kaufm., Rud. Wolf. Reisender. Wien. Dr. Carl Äusserer. Advocat, s. Fam., Lichten-wald. Caspar Hansmanninger, Handelsmann, Marburg. Heinrich Weiglem. k. k. Bezirks-hauptmann. Gurkseld. Hotel „Koscher." Carl Vodnitscher, Kaufmann, Wien. August Bollier-Pseninger, Spinumcister, Zürich. Adolf Rack, Ingenieur, Jacob Plitz, Kaufmann, F. Meiner, Reisender, Johann Bonesch, Escamoteur, s. Frau, Josef Tomse, k. k. Oberl. s. Wien. Gustav Wukoscheg, Realitätenbesitzer, Retschach. A. Moschner, Privat, Weitz. Franz Glaninger, Kauft». Marburg. Carl Wrauny. Reisender, Laibach. H. Schwarz, Kaufmann, Graz. Josef Tombosto, Kaufmann, Pregrada. Josef Prosenc, Beamter, Laibach. Sigfried Kolke, Kaufuiann, Wien. Josef Müller, Mechaniker, Marburg. Emil Kolischer, k. k. Oberl. Wien. Albert Dietrich, k. k. Ob>rl. Wien. Josef Jarc, Gutsverwalter, Oberburg. Friedrich Edelmann, Privat, Marburg. Carl Bergmann. Commis, Pettau. Adolf Jelinek, Reisender, Wien. Johan Gollob, k. k. Major, „Deutsche Wacht i. R. s. Frau Preßburg. Eduard Hoch, Kauf-mann, Desinic. C. Pick, Herrschaftsbesitzer, Wien. Josef Christ, Kaufmann, Ludwigsburg. Albert Trinker, Agent, Laibach. Adalbert Friedrich, k. k. Statthalterei-Jngenieur, Graz. Malviue Hausner, Privat, s. zwei Töchtern. Wien. Wilhelm Hintzmann. Carl Hintzmann. Touristen, Zanzibar. Ivan Kacik, k. k. Notar, s. Frau, Schönstein. Lndwig Schiffer, k. k. Oderlieutenant, Wien. Bernhard Frankl, Reisender, Wien. Carl Gerlich, Reisender, Linz. Friedr. Edelmann, Reisender, Marburg. Hotel Elefant. Guido Schneditz, k. k. Bezirksrichter, Stein. A. Blum, königl. Chef-Ingenieur, s. Frau. Fünf-kirchen. V. Edler v. Pelikan, k. k. Oberl. s. Frau, Graz. I. Leitner, Kaufm. Steinamanger. F. Kolm, Weinhändler, Oedenburg. Emil von Muranyi, Vicegespann, Gyuro v. Hütegutty, Vicegefpanns-secretär. Temesvar. Max Käufer, Privat, Wien. ®. Ornstein. Privat, Aqram. S. D. Alexander. Privat, Siffek. Alfted Lackenbacher. Reisender, Arthur Edler v. Wautzl k. k. Oberl. Wien. G. Hild, Reisender, Graz. Luigi Dr. Cavalieri, Magistratsrath, Trieft. G. Schneller, Privat, St. Michael. Johann KarpoS, Cafetier, Banjuluka. Milutin Bckic, Kaufmann, f. Frau, Kostajnica. Carl Biranyi, Beamter, s. Frau, Oravicza. Laszlo v. Komenyi, Privat s. Familie, Warschau. Fanni Freitag. Kaufmannsgattin, s. Tochter, Wien. Radislaus Mariau, k. k. Hauptmann, Wien. Leo Ritter v. Karabetz, k. u. k. österr.-uug. Cousul, Egypten. Joh. Kolinek, Reisender. Wien. Heinr. Ritter von Maurer, Mineralquellenbesitzer. St. Lorenzen. Pecsi Jnlcsa, Fabrikantensgattin, s. Familie, Budapest. Bernhard Löwy, Reisender, Wien. Nikolaus Santic, Gutsbesitzer, f. Familie, Belgrad. Emerich v. Szigety, Privat. Szom-bathely. Pauline Schiffer, Kaufmannsgattin, Lemberg. Mathilde Strauß, Privat, Wien. Sigm. Kramer, Getreidehändler, Ungarn. Hotel gold. Löwen. Johann Jäkel, Ingenieur, Graz. Vinzenz Bestinger, Privat, f. Frau. Rann. Josef Hart-mann, Holzhändler. Agram. Franz Falpa, Kaufmann, Wien. Adolf Kellert, Weinhändler, Fünfkirchen. Carl PaSzkowski, Proestitigiateur, Thorn. Carl Donninger. Reisender, Wien. Gasthof Stadt Wien. Joh. Fritsche, Kaufm., Warasdin. Heinr. Eberst, k. k. Oberlieutenant, s. Frau, Sa-rajewo. Rosine Ebeuhöch, Beamtensgattin, Wien. Gisella Ritringer, Advocatin, Ungarn. Anton Stöger, Schriftsetzer. Pettau. S. Löwenbein, Reisender. Wien. G a st h o f gold. Engel. Vincenz Knecht! v. Paula, Bauchredner. Graz. Amalia Souwaul, Privat. Trieft. Mane Singer, Marktsierantin, Linz. Josef Kaps, k. k. Gerichtsdiener, Schönstein. Kourse der Wiener Wörse vom 23. Juni 1883. Goldrente.........99.20 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 78.45 in Silber . 79.10 Märzrente 5°/, ........93.45 Bamactien .......... 838.— Creditactien......... 303.75 London ..........119.95 Napoleond'or.......... 979.'/, k. k. Münzducaten........ 5.67 100 Reichsmark.........58.45 Wiener Arncht- nnd Waarenbörse vom 23. Juni 1883. (Orig.-Tel.) Mau notirte per 100 Kilo: Weizen: Theis fl. 11.--11.60, Banaler fl. 10.70—11.35, Weißenburger fl. 10.90 —11.30, Slovakischer fl. 09.80 — 10.50, Slova-kischer fl. 10.50—11.20, Bacskaer fl. 10.60 — 11.30, Wieselburger fl. 10.70— 11.20, Südbahn fl. 09.90—11.10, Raaber fl. 10.30 — 10.90, Marchsclder fl. 10.40 — 11.10, Usance-waare pro September - Oktober fl. 10.80 — 10.85, Usancewaare pro October-November fl. —.---.—, Usancewaare pro Frühjahr 1883 fl. 11.10— 11.15, Usaucewaare pro Mai-Juni Roggen: Slovakischer fl. 8.40 — 8.80. Pester Boden fl. 8.20 — 8.40, Südbahn fl. 8.— — 8.30, Diverser ungarischer fl. 8.--8.30, Oesterreichischer fl. 8.30 — 8.60, Usancewaare pro September-October fl. 8.23— 8.28 Usancewaare pro Frühjahr fl.—.---.—, Gerste: Hanna fl. —.—.-.— Slova- fifche fl. —.---. —, Südbahn fl. 8.-- —.—, Oesterreichische fl.—.--.—. Futter- gerste fl. —.---.—. Mais. Ungarische alte Waare fl. —.— --.—, Ungarische neue Waare fl. 7.15 — 7.20, Wallachlfcher, alter Waare fl. —.-- —.—, Wallachischer, neue Waare fl. 7.15 — 7.20, Cinquantin fl. 7.80 — 8.20, Internationaler pro Mai-Juni fl. — .---.—, Internationaler pro Juni-Juli fl, — .-. —, I »- teruationaler pro August-Sevt. fl.6. 98 — 7.03. Weizenmehl: Nummer 0 fl. 19.50 — 20.50, Nr. I fl. 19.--20.—, Nr. 2 fl. 17.--18.50, Nr. 3 fl. 16.--17.— Roggenmehl: Nummer. I fl. 14.— —.15.25 Nr. II fl. 11.50 — 13.25. Hafer: Ungarischer Mercantil fl. 6.80. — 7.00, Ungarischer, gereutert fl. 7. 05— 7.25, Usancewaare pro September-October fl. 6.95 — 7.00, Usancewaare pro Frühjahr fl. —.— --.—.Usancewaare pro Mai-Juni fl. —.— Reps: Rübsen pro Juli-August fl. —.— -.—. Kohl pro August-September fl. —.— Spriritus: Roher prompt fl. 34.— — 34.25. Rüböl: Raffinirt prompt fl. 40.-- 40.50, Raffinirt pro September - December — 35.50 — 36.—. Aevertlcht atx meteorologischen Beobachtungen an den Sta tionen Cilli, Tüffer und NeuhauS. Monal April 1883. Cilli 7» I» 8» Tüffer 7» 1" 9" Neu hau» 7» 2» 9" Lustdruck bei 0* tu Millimetern: Monatmittel . . . 728 17 740-34 — Max»mum (am 2. ) t 48'8 750-6 — Minimum (am 2S. .) 723 1 724.7 — Temperatur nach Cel- sius : Monatmittel . . . -|- 8"*65 -+■ 8 «78 -f 7 *63 Max. (am 29. •). . -f-22'*0 +22*0 + 15*6 Min. (am 3. 23. . «) — 3"*5 — l-*5 — 1 «5 Tunsldruck in Milli- metern. Mittel. . 5*4 5-8 — Feuchtigkeit in Per- centen, Mittel . . 655 70*5 — geringste sam IS. 4.) 23 24 — Nieberschlaq in Mil- limetern, Summe. 43 7 82'8 694 größter binnen 24 St. (am 30. 24.). . . 87 21-2 131 Monatmittel der Be- wölkung (0—10). 6-4 6-8 7 3 Zahl der Tage mit: Meßbaren Nieder. schlügen .... 14 17 16 2 3 1 2 2 * 2 Stürmen .... 0 0 0 Gewittern .... ° 1 C •) In Cilli u. Tüffer nach d«m Mar-Min.-Therm. in Neuhaus nach unmittelbarer Beobachtung. Glavier überspielt, »ogkich um SO fl. xn verkaufen. 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T>a aber, um die Badecur-Wirkung nicht zu vereiteln, täglich nur vier Stunden — von 9 bis I Uhr — zu zahnärztlichen Ordiuationeu verwendet werden können, wird eine rationelle Zeiteinteilung und rechtzeitige Vormerkung nöthig sein. 318— Fotograf" IM WJ*»® m wiu so joh,y6 t......o......................^rf Josef Weber, j Steinmetzmeister in Cilli, ZT e\3.g-eusse 173 bringt zur allgemeinen Kenntnis«, dass er die Cement. ZTlod-oxlstgre Trifa-llex Oero.Qntfo.Tc rlic für Cilli und Umgebung übernommen hat und em» z ptiehlt unter Garantie für beste Qualität i Roman- und Portland-Cement zu den Q billigsten Preisen. — Grab-Monument« aus T verschiedenem Marmor in reichster Aaswahl. | ^... 'Q" ' ... -Q, • • • ^ / Geschirr. Billigste Bezugsquelle ▼on Porzellan-, Slcinnnt- M Tlootaareii. A. KLO SS, O K.tZ IV. Rosensteingasse 12a nächst dem Südbahnhofe. 353—10 BiiiigMf. 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