1 <^^«D<^M^^ Nr. 12H. fi, li, halbj. »l, l 5N. NUl b!« ib>. 5N l». »lit b» Post gan,j. fi, lb, halbj. ? bU. Samstag, 38. Mai. 4 gellen ,5 l»., ,l?z«, p« X«!le « l»., »„ «„««, >V!tbelholnng«i> per »e't unseres Kronprinzen knüpften. Leibhaftige Welt-l,^"' ^e die „Times", fanden der Bewunderung ! "l^t Worte gn,ng und erblickten in diesen Kund-»edungen die uuv'ersiegbare und unbesiegliche Kraft, ^lche lmsere Monarchic glücklich machen, sie in ihrer "acht und Größe erhalten muss. Die ..Neue freie Mse" hat es angezeigt gefunden, die „Collegin" in ;"/5'ty eines Besseren zu belehren. In einem ihrer Ä?ikel zog die „Neue freie Presse" Vergleiche Elchen Belgien nud Oesterreich hinsichtlich der Na-,°>'al,täten« nnd Sprachcnfragc, wobei natürlich alles M auf Belgien und aller Schatten auf Oesterreich 'A Diese künstliche Beleuchtung, wie sie bei der «"".truen freien Presfe" üblich ist, wurde mit ganz ein. l"^u Mitlcln zuwege gebracht: sie ignorierte einfach ." Thatsachen und fetzte an deren Stelle ihre Be. ""plunge. Aus solchen Prämisfen lässt sich dann ^'Ht e>u Schluss ziehen, wie er in die Tendenz des "Meg passt. zn,„ Die ..Neue freie Presfe" sagt: Walloucn wie "lnmcn lrcunt kein Neid und leine Eifersucht, und l> lü!^^ kommt es einem Vlamen bei, sich darüber zu rink ?"' dass die wallonische Minderheit die füh. dem. ?°"e sp'clt." Die «Neue freie Presse" scheint W^"H entweder nicht zu wissen oder nickt wissen zu giebt d- ^^ ^'^ ^ ""^ «"läu'.ische Bewegung" die ei»,/! '"""^ mächtiger nnd stärker auftritt, und reits n, ch""2 nationale ist. Freilich heißt es bees M,'?. "ächstc,, Satze: „Eine Sprachcnfrage glebt f' """dlngz i„ Belgien, aber sie ist keine Staats-dl m '^"dern eine Literatur- und Culturfrage"; uud e Behauptung wird dann noch einmal wiederholt, ""u>s es einen politischen Gegensah zwischen Vlä-lnen und Wallonen nicht gebe." . Wer nur einigermaßen die belgifchen Verhältnisse ^nt, der weiß, dass jene Vehauptungeu mit den Entfachen im Widersprüche stehen. Wie erwähnt, ^t, es eine vlämischc Bewegung, deren Ziel ist, die h,'. )che Hegemonie der Wallonen zu brechen. Die . annsche Nationalpartci hatte anfänglich freilich sich l"uf beschränkt, vor allem die Literatur zu pflegen; ^" urganisierlc Litcralurvereine, Theater u. dgl., h^ stets »nit der offen ausgesprochenen Absicht, da- lH die Vlämcn für den politisch-nationalen Zweck gewinnen und zu erziehen. Wir wollen nicht in die Details der Geschichte dieser Bewegung eingehen und Schritt für Schritt zeigen, wie der politische Gedanke immer mehr und mehr zur Gellung kam; nur auf eine unbestreitbare Thatsache sei hingewiesen. Bei den Wahlen wurde vou den Füh.ern der Vlämen die Parole ausgegeben, man solle cn erster Linie von jedem Candidatcn Unterstützung '^r vlämischen Sache, d. h, der nationalci! Ansprüche, verlangen. Liberale und Clericale sollen sich eventuell vereinigen, um einen Vlämcn geaen einen Wallonen durchzubringen. Die politischen Differenzen waren und sind in Belgien allerdings zu stark, als dass dieser Vorschlag durchgehen tonnte; auch ein zweiter, dass in der Kammer die Vlämen in nationalen Fragen, unbeschadet ihrer sonstigen Parteistellimg, gemeinsam vorgehen sollten, wnrde nnr in einzelnen Fällen acceptiert. Das ändert aber nichts an der Thatsache, dass Bestrebungen zur Bildung einer national-vlämischen Partei vorhanden sind, und dass gerade in neuerer Zeit diese immer mehr an Aussicht gewinnen. Die Partei hat auch bereits einen Erfolg auszuweisen, nämlich das Sprachen-gesetz vom 17. August 1874, welches ganz analog der Sprachcnverordnuug für Böhmen ist. Die belgische Constilutiou bestimmt nämlich: Der Gebrauch der ill Belgien üblichen Sprachen ist willkürlich (facultativ); aber durch das Gefctz vom III. September 183I war die französische Sprache zur ausschließlichen Amts. und Gesctzsprachc erhoben worden. Dagegen richtete sich nuu die vlämische Bewegung uud schließlich kam das erwähnte Gesetz zustande, nach welchem in den vlämischcn Provinzen die vlämische Sprache vor Gericht gebraucht werden muss, weun eine Partei es verlangt. Damit gaben sich die Vlän'-n jedoch nicht zufrieden, ihre Führer stellten in der ^.miner einen Antrag, welcher der Parole entsprach: „In Vlamlano alles vlämisch", d. h. in den vlämischcn Provinzen soll Amtssprache bei Gericht und in der Verwaltung das Vlämlschc werden. Trotzdem sagt die „Neue freie Presse": „Der Vlame hegt die Anmassung nicht, dass Belgien seine Sprache zur Amtssprache mache, er prätendiert nicht, dass ihm eine besondere vlämische Uni-versität errichtet werde." Ei ja, er hegt diese Anmas-sung und er prätendiert diese Universität; denn die Führer der nationalen Partei streben darnach, die Unterrichtsanstalten zu nationalisieren, und sie haben auch aus Privatmitteln solche gegründet. Die „Neue freie Presse" beleidigt den germanischen Stamm der Vlämcn, wenn sie höhnisch bemerkt: „Der Cultur-stufe, auf der cr sich befindet, entspricht seine Bescheidenheit." Nur bei vollständiger Unkenntnis der Ver-Hältnisse kann jemand derartiges behaupten. Die Vlämen stehen zum mindesten ganz auf derselben Cultur« stufe, wie die Wallonen, ' sie mögen in politischen Dingen weniger regsam sein, aber was Cultur an» belangt, stehen sie gewiss jenen nicht nach. Das vlämische Sprachgebiet umfasst im Gegentheil den reicheren und gebildeteren Theil Belgiens, und die altberühmten Städte, die Mittelpunkte des Gewerbefleißes, gehören ihm an. Die „Neue freie Presse" widerspricht den That« sachen, wenn sie die tiefe Kluft zwischen den Nationen leugnet, und sie widerspricht den Thatsachen, wenn sie behauptet, die Vlämen hätten sich willig und für alle Zeiten der wallonischen Hegemonie gebeugt. Uneinig« leit und eine gewisse Schwerfälligkeit, Fehler des germanischen Charakters, haben die nationale Bewegung gehindert, aber dafür hält der Vlame umso zäher aus, und die Führer geben sich der zuversichtlichen Hoffnnng hin, dass sie ihr Ziel, und dazu gehört, trotz der „Neuen freien Presst", die vlämische Amts-fprache, erreichen werden. Aus der Budgetdebatte, welche in der Sitzung des Abgeordnetenhauses am 20. d. Mts. beendet wurde, haben wir noch auf eine Rede zurückzukommen, die am Beginne derselben, in der Generaldebatte, gehalten wurde und die in mehr als einem Satze die vollste Aufmerksamkeit zu beanspruchen geeignet erscheint. Wir meinen die Rede des Gcneralberichierstatters über den Staatsvoranschlag und das Finanzgesetz für da» Jahr 1881: Grafen Heinrich Clam-Martinitz. Es ist der zweite Theil der Rede — und diesen fassen wir besonders ins Auge. — der eine präcise Ursachen und Wirlungen klar und Vorurtheilslos darlegende Charakterisierung der dermaligen Situation enthält. Nachdem Graf Clam - M arti n i tz in lichtvoller Gruppierung die finanzielle Frage erschöpfend behan-belt hat. fährt er fort: Indessen hat sich die Debatte so weit ausgedehnt, dass ich glaubeu würde, meiner Pflicht nicht entsprochen zu haben, wenn ich nicht auch mit einigen Worten der großen Fragen gedächte, welche im Laufe diesertage zur Sprache gekommen sind. Es hat eine Flut von Angriffen gegen Regierung und Majorität geregnet. Die Regierung hat schon der Finanzminister von berufener Stelle sachlich und gründlich vertheidigt. Was die Majorität betrifft, fo wurde in allen Tonarten über sie weidlich losgezogen. Ich habe bereits erwähnt, ich habe nur das Mandat als Bericht-erstattcr des Ausschusses für das Budget; für die Vertheidigung auf jenem Gebiete kann ich höchstens als Geschäftsführer ohne Auftrag eintreten. Aber ich glaube, wenn ich unseren Standpunkt charakterisiere, von meinen Gesinnungsgenossen lein Dementi befürchten Jemlleton. Wiener Skizzen. 26. Mai. l'li .Die Woche begann mit einer Feierlichkeit, die sich ^. „! "ächsten Jahren einigcmalc wiederholen wird baz? ?wr Schlussstcinlcguug. Der Iustizpalast. ?7^ stattfand. Der Iustizpalast ist, wie gc-^»l'iDss r bescheidenste der Monumenwlgkbäude. nnd ^"ie„ ''! ^ cm imposanter Bau in schönen, stilvollen del», ^'"d mit der nnnmgänglichen Pracht ausgestattet, bie A^. '""" das Palais,'in welchen, Frau Themis, lv'td n!l". b" Gerechtigkeit, ihren Wohnsitz haben selbst ,aN ärmlich adaptieren kann, versteht sich von tmie'g"^ doch muss man sagen, dass kein Luxus. Wize A'lchwcuduug getrieben worden ist, dass die Net m ^llchtniin für die praktische Veuützuug berech» sendet- Dünste Raum, von den, jetzt noch nicht ^oß? kl. "cpräsentationssaale abgesehen, ist die ^"lralhalle. in welcher sich die Parteien ver- sammeln und von wo aus Stiegen und Gänge zu den einzelnen Gerichten führen. Es werden nämlich in diesem Ittstizpalais untergebracht: Das Handels- und das Vagatellgericht für Handelssachen, das Landes-gcricht für Civilsachcn, das Obcrlandesgericht, der Oberste Gerichtshof und die Gencralprocuratur. Der Iustizpalast umfasst ein Areale von 8900 Quadrat« metern, von denen aber nur 7800 verbaut wurden, der Nest bildet Anlagen, Zufahrtsstraßen :c. Der Ban steht von allen Seiten frei, bildet cm Parallelogramm und hat auf jeder Stile einen Haupt- nnd zwei Ncbcn-eingänge. Auf dem ersten Absätze der Stiege, wo sie sich nach rechts und links abzweigt, ist die Kolossal-statue der Iustitia aufgestellt. Das Gebäude macht den günstigsten Elüdruck und es würde, wenn es nicht zwischen den bcdeutcudercn Bauten des Parlaments-Hauses nnd der Musceu läge, gewiss noch viel imposanter erscheinen, als es jetzt thatsächlich der Fall ist. Eine besondere Neugicrde, das eiste, fertig gewordene Monumcntalgebände zn sehen, zeigt übrigens das große Publicuni nicht, rs mleressiert sich vielmehr für andere Dinge, wie beispielsweise für die Hoch-zeitsgefchenke dcs kronprinzlichen Paares. Dieselben sind jetzt im Künstlerhause nnd im Österreichischen Musenm auf den, Slubenring ansgrstellt, und zwar derart, dass die Geschenke der bildenden Kunst in jenem, die Gescheut' der gewerblichen Kunst in diesem zu sehen sind. Das Publicum strömt scharen» weise den beiden Ausstellungsmstituten zu und be< wuudert hier die prächtigen Aquarelle, welche Künstler- Hand geschaffen, dort den wundervollen Schrank, der diese Aquarelle aufzunehmen bestimmt ist. Im Künstlerhause interessiert am meisten das lebensgroße Porträt der Kronprinzessin Erzherzogin Stephanie, gemalt von Hans Makart. Die Urtheile über dieses Kunstwerk lauten nicht bloß verschieden, sondern diametral entgegengesetzt. Die einen sagen, e» sei geradezu csstaunlich. wie gut unser berühmte Co-lorist die Prinzessin nach einer Photographie getroffen, wie reizend und lebensvoll er sie gestaltet habe; die anderen sagen, es sei mwel-zeihlich, dass ein Künstler von solchem Ruf ein so verunglücktes Porträt überhaupt hinanszugeben sich getraue. Die Wahrheit liegt auch hier in der Mitte. Da« Bildnis der Psinzessin hat zwar nicht den höchsten Grad der Naturtreue er« reicht, aber es gilbt die Iugendfrische, die Freundlich, keit und Lieblichkeit des Antlitzes wieder und ist llber-dirs besser ausgeführt, als alle früheren Frauenporträts Makarts. Das Porträt in einem überaus prachtvollen Rahmen ist das Geschenk der Künstlergenofsenschaft. Die Stadt Salzburg hat ein großes Oelgemälbe gefchenkt, „Salzburg", von Albert Zimmermaun ge« malt. Cs ist eine der besten Ansichten von Salzburg, die ich je gesehen. Der Landcsansschnss von Innsbruck hat das Schloss „Tirol", gemalt von E. Wörndle zum Geschenke dargebracht. Der österreichische und deutsche Alpenvrrein hat die von den Section?!, errich. teten Touristenhütten, aus Holz gezeichnet, als Tableau gescheult. Zu den Aquarellen, welche die lausmanm-schen, industriellen und gewerblichen Kreije dem Krön« Laibachcr Zeitung Nr 120 I03N 28. Ma» 1381. zu dürfen. Cs ist der Majorität vorgeworfen worden m allen Tonarten, sie habe nichts geleistet, sie habe kein Programm aufgestellt und nicht« durchgeführt. Nun möchte ich zunächst. was die Finanzen betrifft, daraus hinweisen, dass dasjenige, was im Berichte in ziemlich prägnanter Weise in Bezug auf die Finanz« Verwaltung ausgesprochen ist, und was ja beinahe in ironischer Weise von Seite der geehrten Opposition im Laufe der Debatte citiert worden ist, insofern als gewissermaßen ein Dissens zwischen Majorität und Re-gierung daraus herausgelesen werden könnte, und was auch im vorjährigen Berichte, im heutigen aber in verstärktem Tone gesagt ist, es ja sicher und klarstellt, dass die Majorität in Bezug auf die Finanzen durch-aus nicht gewillt ist, auf dem breitgetretenen Pfade weiter zu wandeln, sondern dass sie sich ihre bestimmten höheren Ziele stellt. Dass nichts oder wenig erreicht wurde im Laufe dieser anderthalb Jahre, ist in der Lage der Dinge wohl begründet. Sie, meine Herren, als Sie die Majorität hatten, hatten freie Hände. Sie geboten über eine große Ma-jorität, Sie hatten eine Regierung, die ihren Stolz darein fetzte. Ihnen zu dienen (Bravo! Bravo! rechts), wie dies ja von der Ministerbank aus gesprochen wurde, und Sie hatten eine Minorität, die ihrer Zahl nach gering war, die Sie nicht genierte, wegen der Sie sich nicht genierten. Wir, meine Herren, haben uns gegenüber eine zahlreiche, an Capacitate» und an in Erfahrung geschulten Männern reiche Minorität, die ihrer Zahl nach wenig der Majorität nachsteht, eine Minorität, die festgeschlofsen, entschlossen, ich möchte sagen: rücksichtslos entschlossen ist (Rufe rechts, So ist es!), den Kampf in jedem Punkte. an jeder Stelle, an jedem Tage aufzunehmen. Jede kleine Frage wird zur Hauptschlacht und da möchte ich wirklich auch die neulich citierten Worte auf unsere politischen Arbeiten anwenden: inter arm«. 16F63 sileut. In diesem Kampfeszustande ist eine gedeihliche legislatorische Arbeit wenigstens nur in einem langsamen Fortschritte möglich. (Rufe rechts: Sehr wahr!) Sie haben auch Ihre Positionen im Laufe der Zeit gründ-lich befestigt. Sie haben in dem weiten Bereiche der Gesetzgebung dafür gesorgt, die meisten der Materien in irgend einem Punkte mit den Verfassungsgesehen in Zusammenhang zu bringen, so dass sie gegen wesentliche Reformen unter den Schutz der Zwe'idrittel-Majorität gestellt wurden, und Sie suchen diesen Schutz der Zweidrittel-Majorität, wie wir es erfahren haben, auch in Fällen, wo selbst von irrecusabeln Autoritäten Ihrer Seite die Statthaftigleit dieser Anschauung nicht anerkannt wird. Es ist gewissermaßen dafür vorgesorgt, dass Sie Zwingburgen haben, selbst gegenüber Ihrer parlamentarischen Majorität, und Sie stehen nicht an (ich würde dies nicht erwähnen, wenn nicht wiederholt diese Frage in der Debatte von jener ^linken^ Seite berührt worden wäre), der Majorität gegenüber, um ihr Stand zu bieten, auch selbst es zu Conflicten zu bringen, zu Conflicten auf dem Boden der Verfassung. Ich will diese Frage entschieden heute nicht erörtern; aber das Eine glaube ich sagen zu dürfen: Ich bedauere , dass in diesem hohen Hause die Minorität nicht bloß in der Opposition gegen gefasste Beschlüsse des Hauses verharrt, sondern auch die Competenz des Hauses preisgiebt (Bravo! Bravo! rechts), eine Com» vetenz, welche Sie, ob Minorität oder Majorität, diesem hohen Hause unversehrt und unverbrüchlich bewahren sollten. (Bravo! Bravo! rechts.) Sie, meine Herren, führen den Kampf um jedenPreis, und dann rufenSie unshoh- nisch zu: Ihr habt keine Verständigung erzielt, Ihr habt nichts vorwärts gebracht. Es werden die Dinge eben eigenthümlich zurechtgelegt. Es wurde in der Debatte so gesprochen, als sei die jetzige Majorität, das jetzige Ministerium gewissermaßen als ein V6U3 ex maobina eingetreten und habe in unbegründeter Weise den heiteren Himmel, der sich wölbte über dem verfassungstreuen Wirken und Wal« ten, getrübt. Man wird wirklich an der Geschichtschreibung der älteren Zeit unbedingt irre, wenn man sieht, wie die Geschichte der Tage, die wir erlebt haben, quorum para UUMU8, möchte ich sagen, getrübt und irrig dargestellt wird. Gedenken Sie doch der Situation im Jahre 1879, im Winter 1879/80, vor Schluss der letzten Session, gedenken Sie des beständigen Demis-sionierens, des beständigen Wandels, der vergeblichen Versuche, Ministerien zu bilden, der vergeblichen Ver« suche, die Majorität in diesem Hause fest zu binden. Gedenken Sie dessen, dass nicht bloß in den weiten Landen Oesterreichs, sondern auch in diesem Hause dazumal die Stimmung Ausdruck fand und allgemein anerkannt wurde: So geht es nicht weiter. (Sehr richtig! rechts.) Das, meine Herren, müfsen Sie nicht vergessen. Gesetzt den Fall, wir wären nicht gekommen; gesetzt den Fall, dass der Compromiss im Großgrundbesitze, den man einer „schwachen Stunde" desselben beigemessen hat, nicht eingetreten wäre: dann, meine Herren, wären Sie, glaube ich, nach dem Ausschlage der Wahl einer Minorität entgegengestanden, die mindestens ebenso stark gewesen wäre, als Sie uns heute gegenüberstehen. Ich weih nicht, ob in der Verfassung, in der Sie sich im Jahre 1879 befanden, Sie nicht in eine unlösbare Verwirrung, in eine unhaltbare Situation gelangt wären, aus welcher vielleicht nur im Wege von Krisen herauszugelangen gewesen wäre. Indessen, wir sind patriotischen Motiven in der höchsten Auffassung des Wortes gefolgt, wir sind dem Rufe unseres Monarchen gefolgt, wir sind dem Rufe der Völker nach Verständigung gefolgt und sind eingetreten mit dem ehrlichen und besten Willen, zu versuchen, ob eine Verständigung und Versöhnung möglich ist, und so« fort, meine Herren, sind Sie — es ist das vielleicht eine Nothwendigkeit bei der parlamentarischen Gestaltung dieses Hauses — in geschlossenen Reihen uns gegenübergetreten. Kampf gestern, Kampf heute, Kampf morgen, Kampf jeden Tag (So ist es! rechts), und allerdings finden Sie uns geeinigt in diesem Kampfe. Sie haben gesagt, es sei das unser einziges Eini-gungsband. Jedenfalls trägt der Kampf dazu bei, dieses Band zu stärken. Wir sind geeinigt zur Abwehr eines Regimes, welches wir nach unserer Ueberzeugung für unser Reich für verderblich halten. (Beifall rechts.) Wir sind einig in der Abwehr gegen ein Regime, welches in politischer Beziehung die starre Centralisation in nationaler Beziehung die Hegemonie auf die Fahne geschrieben hat. (Beifall rechts.) Wir sind aber auch geeinigt, nicht bloß in dieser Negation, sondern wir sind auch geeinigt in großen Ideen, in den Ideen der Vereinigung der autonomen Länder zu einem kräftigen Bunde, kräftig in seiner Einheit, kräftig in seiner Verbindung; wir sind einig in der Idee der gleichberechtigten Nationalitäten und der freien Vereinigung dieser Gleichberechtigung der Nationalitäten zum brüderlichen Bunde. (Beifall rechts.) Sie aber, meine Herren — erlauben Sie, dass ich dieses Wort ausspreche — so unduldsam als die Majorität es war in Ihrer Zeit, so ist dies auch die Partei in der Minorität. Kein Iota soll nachgegeben wer- den, und von einem beredten Redner Ihrer Sei wurde ausgesprochen: „Mit uns nicht verständigen. Vielleicht, wenn auch ^' kann es geschehen, von uns als Majorität M "M einer Minorität." Es wurde das gewisscrmMi u agt in jenem Tone, in dem ich mir denke, VW des französischen Dichters Tragödie Augustus w' „80?0U8 amiu lüinua; «' out. moi, ym ten e / Zur Verständigung, meine Herren, gehört NaaMm» keit vou beiden Seiten, und wir sind heute noy Ueberzeugung, dass wir zu besseren, dauernden ^u taten eben doch nur im Wege der Verständigung« langen können. Sie aber haben es wiederhat »«» gesprochen im Laufe der letzten Debatte: Wa^ '^ haben, davon geben wir nichts her. kann wohl nur noch darangereiht werden: /veyl a ob noch etwas für Euch übrig bleibt. (Richt'.g»recy^ (Fortsetzung folgt.) Die Prager Universitätsfrage kam in der am 25. d. M. abends stattgehabten S'tM des Schulausschusses des Abgeordnete^"'^ welcher Se. Excellenz der Herr Minister Dr. 3"^' von Ziemialkowsli, Sectionschef Fidler Sectionsrath Ritler von David beiwohnten, s Berathung, und es legte Abgeordneter Kuttala mens des Subcomitcs folgenden Entwurf l)or: .^ tz 1. Von Beginn des Wintersemesters 1»^/ an werden in Prag zwei Universitäten ^? ' nämlich die k. k. deutsche Karl.Ferdinands-Uiuver und die k. k. böhmische Karl-Fcrdinands-UnwM" ' An der deutschen Universität ist die deutsche Sp «^ an der böhmischen die böhmische ausschließliche "w richtssprache. Der Gebrauch der lateinischen ^ " bleibt jedoch im üblichen Umfange aufrecht. D>e" Universitäten sind räumlich gesondert und haw' » trennte Organisation und Verwaltung. ^ § 2. Ein Professor oder Privatdoccnt .la" ^, einer der beiden Universitäten angehören. Ein V ^ render darf nur an einer der beiden 1!"'^'' ü immatriculiert sein, doch kann er an der an Universität als außerordentlicher Hörer die AorM^ besuchen, wenn er mindestens die Hälfte der S zahl an jener Universität, an welcher er imm" ^ liert ist, hört. Die an der anderen Universum ^ legten Vorlesungen sind ihm dann so anzurech»'^ ^ ob er sie an jener Universität frequentiert hat>e, welcher er immatriculiert ist. nmuel- § 3. Das der Prager Karl-Ferdinands'""' ^ sität oder einzelnen Facultäten derselben belzelu^ hörige Vermögen ist als geluemschaftliches ^, ^ der beiden Universitäten, beziehungsweise der ^,1^, den Facultäten, anzusehen. Rücksichtlich der ^ ^ gen, deren Verwaltung, Verleihung oder Prase" ,, dem akademischen Senate, dem Rector oder emz , Professorencollegien zukommt, sind beide Univeri ^ gleichberechtigt, insoweit in den betreffenden^ tungsurkul'den leine einschränkenden Bestimmunge halten sind. ^ ist § 4. Der Minister für Cultus und UnteN'^, mit dem Vollzuge des Gesetzes beau,tragt, jedoch >U ^g seu Bestimmungen nur nach Maßgabe der Uctw» ^ der Facultäten der k. l. böhmischen Karl-Feld"" Universität dnrchzuführen. , ^ ^ Resolution: Die k. k. Regierung N"" ^ gefordert, die an der Karl-Ferdinands-Uniueriu" ^ stehenden wissenschaftlichen Sammlungen uno ^ stitute jenen Lehrkanzeln zuzuweisen, mit lv"^l^ derzeit verbunden sind, wovon der botanische Prinzenpaare verehrt haben, haben die ersten österreichischen Künstler beigetragen, und es befinden sich unter denselben sehr viele Werke, welche einen großen künst' lerischen Wert haben und nicht als Gelegenheitsschöpfun-gen betrachtet werden können. Hiezu gehört vor allem das Aquarell von Passini, dem bedeutendsten Aquarellmaler der Gegenwart, welches den Titel „Ii, Cor-tina" (Ampezzo) führt und zwei Bauernlinder bei einem offenen Herdfeuer darstellt. Man wird nicht fehlgehen, wenn man dies Genrebildchen als eines der besten Wevke PassiniS betrachtet. Auch Defregger hat sich mit einer reizenden Zeichnung eingestellt, die eine Bauern» familie darstellt, welche eben die Porträts des Krön» prinzenpaares betrachtet. Ueberraschend wirkt das Aqua« rell von Franz Russ, eines Bruders des Landschafters Robert Russ, welches das alte Aurgtheater darstellt und zeigt, dass es außer Alt auch noch andere Aquarellmaler giebt, die Architektonik zu malen verstehen. Alt hat verschiedene Brüsseler Ansichten beigetragen und Seelos hat eine Reihe von Ortsansichten aus der Donaureise des Kronprinzen geliefert. Eine andere Serie von Aquarellen stammt von polnischen Künstlern und enthält die Hauptmomente der letzten Kaiserreise nach Galizien. Dieselben tragen mehr den Charakter von Geleqenheitsschöpfungen und sind, da sie zumeist formelle Festlichkeiten behandeln, von minderem künst-lerischen Werte. Auch Matöjto befindet sich unter den Künstlern, die mitgearbeitet haben. ... 5^W noch. als im Küustlerhause. ist der Andrang bez Pudwnm» 'm wewerbemuseum; es scheint für die hier ausgestellten Hochzeitsgeschenke mehr Sinn und Verständnis zu herrschen. Schade, dass die Geschenke des Kunstgewerbes nicht in einem Raume beisammen sind, es würde die Uebersicht sehr erleichtern. So aber sind von den 15(1 Adressen zwei Drittheile im Parterre und der Nest ist im ersten Stockwerke untergebracht. Unter den AdresseN'Enveloppen sind außerordentlich prächtige, die auch dem Kunstgeschmack alle Ehre machen. Die Adressen'Enveloppe der Stadt Wien leidet an Uebcrladimg mit Zierat, während beispielsweise die Enveloppe der geographischen Gesellschaft sich durch Stil uud Einfachheit auszeichnet. Die Provinz steht in dieser Beziehung der Haupt- und Residenzstadt Wien nicht nach, und erfreulich ist es, die Fortschritte in den einschlägigen Industrien zu verzeichnen. Aquarellenschränke haben gewidmet die kaufmännischen, industriellen und gewerblichen Kreise Wiens, das Land Galizien und die Stadt Innsbruck, und ist der erstere der prunkvollste, der zweite der stilvollste, der dritte der bescheidenste. Letzterer enthält Haupt« sächlich Ansichten von Innsbruck und Umgebung. Der Veteranenverein von Ischl hat einen schön geschnitzten Gewehrständer geschenkt, der dem Kronprinzen beson» dere Freude gemacht haben dürfte. Ein außerordentlich prächtiges Geschenk haben die Handels- und Gewerbe-kammern Oesterreichs dem Kronprinzenpaare dargebracht, nämlich zwei Schränke mit Glasgefäßen in venetiani-scher und deutscher Nenaissance-Fürm und mit reichster Ornamentik. Originell ist das Geschenk der Stadt Steyr, es besteht aus Nimrod'Esttbestecken mit Griffen von Hirschgeweihen und riesigen TranchiermHerl .^, zwei Paar seinstgearbeiletcn Schlittschuhen. Der ^ verein hat eineil Aösendurfer Flügel ges^"^ jst. meist lackiert und mit Alumenguirl'anden liem" ^ Mein Geschmack wäre das nicht. Sehr H"M '^hell Mappe mit Gruppenbildern der Gewerbe, es v daran helvorragende Künstler WienS gearbeltei- ^ Vom verstorbenen Dingelstedt erzählt ma",^ ^ er einmal eiuem Theaterreferenten, der ihn " .^ grünen Klee gelobt uud dann gefragt halte, . .l«L das gefalleu. gesagt habe: „Lieber Freund, ^M", ben gar nicht, wie viel Lob ich vertrage." " ^M man auch vom Wiener Publicum sagen: Mai » ^ nicht, wie viel Unterhaltungen es verträgt. ^" ^ ^c giebt es jetzt Feste auf Fche; voriaen Somu^e großes Rennen in der Freudenau, der '"^„neil, Derby-Tag des Iockeyclubs, heute ist M'tr» ^ei'! morgen folgt ein Preisreiten mit Campass" ^'^he» uächsteu Sonntag drittes Nennen u. s. w. " ^ jl^ machen auch noch die Theater gute Geschäfte, ^ ,, liemsche Oper ist außerordentlich gut .^'"^ ' .^ auch » dlejenia.cn, die in den Staatsdienst treten, volle ""MW,« der deutschen Sprache besitzen. . /lach längerer Debatte, an welcher sich die Nb-Arbneten Professor Eduard Sueß, Lienbacher, ^^elakovsly, Dr. Ruh, Sectionsches Fidler ^ der Referent betheiligten, wurden die einzelnen A.Araphe und die Resolution angenommen, des-cin'2^" '^^ eine Resolution, dass nämlich die medi-den s ll^""ltät ""^ ^ Oktober 1882 activiert wer- ^,. Aus Sofia nachfo"aen^^ d. ^ gemeldet: Der Hurst richtete ^^iolgendes Schreiben an den Eonseilspräsi- ilb^s ? ^kmäßheit meiner Proclamation vom 9. Mai n,,"'^de ich Ihnen die Artikel, welche die Ausdeh« l?w Vollmachten feststellen, die ich als unerläss-^e Bedingung des Bestandes einer Regierung unter »einen Auspicien zur Herstellung einer besseren Ge-Wtung h^ öffentlichen Angelegenheiten erachte. Der zn^ atz rath wird aus dem Schoße des bulgarischen ^lez entnommen werden, die öffentliche Meinung 7"d Zeit haben, sich über die Tragweite der Artikel ihliullären, was voraussetzt, dass von der Regierung ^.^lnerlei Schwierigkeiten bereitet werden. Ich bin f^Mossen, von der großen AssenMe einfach und UMweg ein Optionsvotum zwischen der Ra-til'cation der Gesammtheit der drei Ar-^/^ oder meiner Abdankung zu verlangen. Ich Unk k demnach, meinem gegenwärtigen Schreiben blici,«!" beigeschlossenen Vorschlägen die größte Pu- "zu gcbrn. Die Vorschläge lauten wie folgt: b«n '^ . ^ Der Fürst ist für die Dauer von sie-belleid. "" ^ außerordentlichen Gewalten lvelchp ""^ '"'^d demnach Decrete erlassen können, schaU "eue Institutionen wie den Staats rath ^erwn'» "erbesserungen in allen Zweigen der inneren Vieai^ "6 "»führen und den regelmäßigen Gang der v"l'g sichern. tio^l.2. Die gewöhnliche Session der Na-Hyz f,"sammluna dieses Jahres bleibt suspendiert, llhezfr l bas laufeude Jahr votierte Budget erhält Ge- M für das folgende Budgetjahr, der «"."- 2. Der Fürst hat das Necht, vor Ablauf ^, d ^Ü ^"^ d,e große Nationalversammlung »ä ^ssu», ''" Hlublick auf eine Revision derVer-l»»d der ^ °"^ Grundlage der geschaffenen Institutionen H gewonnenen Erfahrungen einzuberufen." Mienl ^"^ empsieng heute nachmittags iu feierlicher ^tz° den. diplomatischen Agenten Nusslands, Meih°"?.Hltrowo, welcher seine Beglaubigung«, ^ejse. Überreichte. Der Fürst tritt morgen früh eine "vln N /" dle Provinz an und wird auf derselben '^^^srath Hitrowo begleitet. Hagesnemgkeiten. ^"ez'^tephensohn-Feier.) Am 9. Juni wer-^'llise. l ^"^", dass der Begründer der Loco« i?Me >^""' George Stephenson. zu Wylam bei "lit beal>N^ ^'^^ "er Welt erblickte. Aus diesem An. ! >'M>gt der Vlub österreichischer Eisenbahn- beamten in Wien, diesen Tag festlich zu begehen, und zwar durch Herausgabe einer Festnummer des lllub-organs und durch Veranstaltung eines Bankett», Ferner wird als bleibende Erinnerung an die Säcularfeier das Bild Stephensons für die Clublocalitäten angefertigt. — (Die Theaterbaufrage in Brunn.) Der Gemeinde' Ausschuss von Brunn verhandelte am 25. d. M. in einer mehr als dreistündigen Sitzung über die Theaterbaufrage. Es wurde der Bau eines Theaters als dringend nothwendig anerlannt, derselbe definitiv beschlossen und für die Vauloften ein Betrag von vierhunderttausend Gulden bewilligt. Das Theater soll bis längstens Mitte Oktober 1882 vollendet nnd zur Eröffnung geeignet sein. Für die Ausarbeitung der Pläne wurde Architekt Fellner in Wien in Aussicht genommen, und es werden die Pläne von seiner Seite bis anfangs Juli d. I, geliefert werden. Für die Bedeckung des Kostenaufwandes liegt ein eigener Finanzftlan vor, wel-cher alle Eventualitäten berücksichtigt. Derselbe wurde der Finanzsection zugewiesen. — (In Milch ertrunken.) Der dreijährige Sohn Isidor oeS Agenten Max Bauer in Budapest spielte Mittwoch nachmittags mit mehreren Kindern in der Maierei der Hetscher'schen Villa; dort befanden sich mehrere offene große Fässer mit Milch gefüllt. Der Kleine kam einem Fasse zu nahe und stürzte kopfüber in dasselbe. Trotz der schnell herbeigeeilten Hilfe war das Kind, als es herausgezogen wurde, bereits eine Leiche. — (Blutiges Familien drama.) Aus Neusatz schreibt man dem „Egyet.": In der Nacht vom 18. Mai hat der hiesige Einwohner N Dursay seine Frau ermordet. Es war die rächende Hand der Nemesis, welche dieses Weib ereilte, denn vor circa 20 Jahren hat sie ihren ersten Mann mit Hilfe des jetzigen, wel-cher damals verabfchiedeter Hußar war, erdrosselt. Es lonnle ihr aber damals nicht bewiesen werden, und so wurden beide seinerzeit freigesprochen. Der erwähnte Dursay hat aber jetzt alles gestanden und erzählte, dass er und sein Weib den ersten Mann tüdteten. hierauf mit Petroleum bestrichen und außerhalb der Stadt verbrannten. Dursay ist ftockblind. Ihr ganzes Leben war ein fortwährendes Hadern und Streiten und den Nachbarn fiel daher der nächtliche Spektakel gar nicht auf. Als er gefragt wurde, wo seine Frau sei, erklärte er. sie sei nach Nulovar gegangen. Mittags war er schon benebelt, und als man abermals dieselbe Frage stellte, sagte er mit empvrender Gelassenheit: „Schaut nur ins Zimmer." Es traten nun Mehrere in die Wohnung und fanden die Frau, grässlich verstümmelt, todt am Buden hingestreckt. Ihr Kopf war gespalten. Antlitz und Brust von tiefen Wunden blutend, die Hände und Füße zerschmettert, mit einem Worte, in entsetzlichem Zustande. Ieuge der Unthat war ein I2jilhriger Bursche, welchen sie vor einigen Jahren adoptierten. — (Calderon - Feier.) Man berichtet der „Wr. Allg. Ztg." aus Madrid vom 22. d. M.: „Bei wundervollem Wetter haben heute dle Festlichleiten aus Anlass des zweihnndertjährigen Todestages Ealberons begonnen ; sie werden mehr als eine Woche in Anspruch nehmen. Schon seit einigen Tagen hat Madrid ein fest' licheres Aussehen als sonst, und auch die Straßen sind viel belebter; man schlitzt die Zahl der Fremden auf mehr als 100.000. Gestern abends waren der Prado und der Marktplatz illuminiert und von einer unabseh^ baren Menschenmenge erfüllt. Vor dem Hause, in wel. chem Calderon im Jahre 1081 gestorben, spielten die Studenten mehrere Musikstücke. Die ersten drei Tage deS Festes sind akademischen und literarischen Feierlich, keiten. der Inauguration des retrospectiven Museum«, den Gemälde-Ausstellungen und Aehnlichem gewidmet. Jeden Abend wird es literarische Conferenzen und Concerte geben - am 2b., 26. und 27. werden Umzüge der Bürgerschaft und der Studenten und ein historischer Festzug stattfinden. Auch Bälle und Stiergesechte werden abgehalten werben." — (Briefmarken a ls Spareinlagen.) In Belgien ist es durch ein im „Moniteur" veröffentlichtes kön. Decret fortan gestattet, die gewöhnlichen Postsrci-marlen zu 2, 5 und 10 Lts. zu Einzahlungen bei den Sparkassen zu verwenden. Letztere nehmen die von ihr unentgeltlich gelieferten Formulare, sobald dieselben mit Freimarken im Betrage bis zu 1 Franc beklebt sind. in Illhlungsstatt; doch kann eine und dieselbe Person auf diesem Wege monatlich nicht mehr als 10 Francs ein» reichen. Die Verwendung der Zweicentsn Tivoli die Vadelaprlle von Rbmerbad. — (VergnügunaSzüge.) Nnlässlich der Pfingst. feiertage verkehren von Laibach aus am 4., beziehungsweise 6 Juni Vergnügungszüge zu bedeutend ermäßigten Preisen, und zwar einer nach Wien, der andere zum Grottenfeste nach Ndelsberg, beziehungsweise nach Trieft oder Fiume und Venedig. Der Zug nach Wien verlässt Laibach am Pfingftsamstage. den 4. Juni, um I Uhr 10 Minuten nachmittags und trifft Sonntag um 5 Uhr 20 Minuten morgens in Wien ein. Die Fahrkarten für die Strecke Laibach'Wien und retour losten II. Klasse 18 fl, III, Klasse 12 st. — Der Ver-gniigungszug von Laibach nach Adelsberg fährt in Laibach am Pfingstmontag, den ll. Juni, um 10 Uhr vormittags ab und trifft abends um 11 Uhr 37 Minuten wieder hier ein. Die Fahrpreise hin und zurück (mit Einschluss des Entrees in die Grotte) betragen II Klasse 5 st. 45 kr.. 111, Klasse 3 st 00 kr. In der Grotte welche in der üblichen großen Pfingftbeleuchtung zu sehen sein wird, werden außer der Musikkapelle des 2<> Infanterie Laibachcr Zeitung Nr 120 1032 28. Mai I83l. regiments, die den Zug von Laibach aus begleitet, auch noch die Fiumaner Stadtlapelle und die Nbelsberger Ortsmusil spielen. Für diejenigen, welche die Vergnü« gungstour mit dem am Montag abends nach dem Grotten-feste von Ndelsberg aus abgehenden Separatzuge bis nach Trieft, Fiume oder Venedig ausdehnen wollen, stellen sich die Fahrpreise hin und zurück wie folgt: Von Laibach nach Trieft oder Fiume II. Klasse 9 st., III. Klasse 7 fl.; — von Laibach über Trieft (per Dampfer) nach Venedig II. Klasse 21 st., III. Klasse 15 fl. 50 kr. Die Karten können vom 3. Juni an auf dem Südbahnhofe in Laibach gelöst »ero.n; die Rückfahrt kann innerhalb 14 Tagen mit jedem beliebigen Postzuge angetreten werden. Freigepäck wird keines zugestanden, auch zahlen Kinder den vollen Betrag. Original - Correspondenz. Rudolfswert, 25. Mai. (l'. 8.) — Nachstehend erlaube ich mir. eine Zusammenstellung aller jener, nun« mehr bekannten Festlichkeiten zu geben, welche anlässlich der Vermählung des durchlauchtigsten Kronprinzen sowohl in der Stadt Rudolfswert selbst als im übrigen Neziike veranstaltet wurden, und welche beweisen, dass auch unser Vezirl nicht zurückblieb, wo es galt, die Antheilnahme an dem freudigen Familienfeste des ge« liebten Herrscherhauses an den Tag zu legen. — Schon am 5. d. M. um 4 Uhr nachmittags verkündeten vierundzwanzig Pöllerschiisse der Bevölkerung die Ueber-schreitung der österreichischen Reichsgrenze bei Salzburg seitens der erlauchten Braut und ihrer königlichen Mutter. Weiters wurden von Seite der 19 Landgemeinden der drei Steuerbezirke Rudolfswert, Treffen und Seisenberg, dann vom hiesigen uniformierten Bürgercorps-Commando, der Stadtvorstehung und der Lehrerschaft der hierbezirkigen Volksschulen Glückwunschadressen aus diesem Anlasse überreicht. Am 8. Mai nachmittags fand auf dem hiesigen Schießstande in den festlich geschmückten und mit den Büsten des hohen Brautpaares versehenen Localitäten ein Fest- und Frei« schießen statt, welches tagsdarauf um 6 Uhr abends nach Vertheilung der Beste geschlossen wurde. Mit An< bruch der Dämmerung begann die allgemeine, sehr hübsch ausgefallene Stadtbeleuchtung. Die Musikkapelle des uniformierten Vürgercorps durchzog die Stadt, wobei Von den Mitgliedern dcr Hitalnica und der freiwilligen Feuerwehr ein Fackelzug mit einem Ständchen vor der Wohnung des Herrn Bezirlshaufttmanns Elel ausgeführt wurde. Den Tag beschloss das Feuerwehrfest in dem festlich geschmückten Casinosaale, an dem sich sehr viele Personen betheiligten und wobei eine Festrede nebst patriotischen, mit Jubel begrüßten Toasten gehalten wurde. Am 10. Mai um 5 Uhr früh zeigten nach Auf. hissen der Reichsflagge auf dem hiesigen Stadtthurme Pöllerschüsse und Musik der Bevölkerung den Anbruch des eigentlichen Festtages an. Sämmtliche Privat- und städtischen Gebäude wurden mit Fahnen, Reisig und Blumen auf das festlichste gefchmückt. Für die Schuljugend wurde in der hiesigen Franciscanerkirche ein Hochamt celebriert. Nach demselben wurden 46 Arme am Rathhause mit Geldspenden betheilt. Um 10 Uhr fand in der Capitel« Stadtftfarrlirche daS officielle Hochamt unter zahlreicher Assistenz der Geistlichkeit und Betheiligung sämmtlicher Civil» und Militärbehörden und Carporationen statt. Während desselben wurden von dem in Parade aus' gerückten und vor der Kirche aufgestellten Vürgercorps und der Landwehrmannschaft die üblichen Salven ge» geben. Nach Beendigung der Kirchenfeier fand die Deft» lierung der Lanbwehrmannschaft, der Gendarmerie, des Bürgercorps und der freiwilligen Feuerwehr vor dem Herrn Bezirlshauptmanne und dem Herrn Landwehr-Bataillonscommandanten auf dem Rathhausplahe statt. Gegen 12 Uhr nahm der Herr Bezirkshauptmann von sämmtlichen erschienenen Behörden. Vereinen und Korporationen die Gratulationsaufwartung entgegen. Um 1 Uhr versammelten sich die Theilnchmer im Casinosaale zum Festbankette mit 46 Gedecken, wobei von Seite des Gemeindevorstehers Herrn Albert Edler v. Lehmann die Festrede gehalten und der Toast auf das Wohl Ihrer Majestäten und des neuvermählten hohen Brautpaares mit dreimaligem „Hoch" ausgebracht wurde. Den Schluss des Festtages bildete die von der hiesigen Aitalnica in ihren Localitäten veranstaltete und zahl« reich besuchte musitalische Abendunterhaltung mit an< schließendem Tanzkränzchen. — An diesem Tage vereinigte sich auch die Mannschaft des 24. Landwehrbataillons, an welche die von den Gutsinhabungen zu Rupertshof. Breitenau und Würdl gespendeten drei Eimer Wein und die von einem hiesigen Negierungs-beamten gewidmeten 100 Stück Virginiacigarren durch das k. l. Militär-Stationscommando vertheilt wurden, zu einer gemeinschaftlichen Mittagstafel, an der es selbstverständlich auch an patriotischen Trinksprüchen nicht fehlte. Außer diesen in der Stadt Rudolfswert veranstalteten Festlichkeiten fanden am Vorabende und am lOten Mai auch in vielen Bezirksorten Festivitäten statt, insbesondere in dem Marktorte Seisenberg, dann in Treffen. Neudegg, Töpliz. Kandia und anderen, überall unter zahlreicher Betheiligung der Behörden, der Gemeindevettretungen, der Honoratioren, der Schuljugend und der Bevölkerung. In allen Schulorten wurden solenne Hochämter in den betreffenden Pfarrkirchen abgehalten und nach deren Beendigung An< sprachen an die Schuljugend, theils von den Lehrern, theils von den Ortsschulinspectoren gerichtet, wobei Decla-mationen von Seite der Schüler und Schülerinnen mit Absingung von Liedern und der Voltshymne folgten. In den Obstschulgärten wurden zur Erinnerung an das freudige Ereignis unter den Klängen patriotischer Ge» sänge Pflanzungen von Linden und Obstbäumen vor» genommen, und an vielen Orten wurde die Schuljugend auch mit Speisen und Getränken bewirtet. Neueste Post. vrissinal'Telegramme der «Laib. Zeitung." Wien, 27. Mai. Da3 Abgeordnetenhaus hat das Anfechtungsaesetz in der Specialdebatte mit einem Amen-dement, sonst in der Fassung des Ausschusses angenommen. Der Schulausschuss nahm einstimmig, nachdem Lobkowitz und der Referent im Interesse einer vollen Einigung ihre Anträge zurückgezogen hatten, den An» trag Rufs. betreffs Regelung der Rechtsverhältnisse und der Studienordnung der Universität Prag an. Schließlich beschloss der Schulausschuss eine Resolution betreffs Vertheilung der Sammlungen und wissenschaftlichen Anstalten lc. an der Prager Universität. Budapest, 27. Mai. Die liberale Partei nahm den deutschen Handelsvertrag an. Tisza theilte mit, dass der Reichstagsschluss am 1. oder 2. Juni durch den Kaiser erfolgen werde. Berlin, 27. Mai. Der Reichstag, den Richter-schen Antraa berathend, lehnte alle Anträge ab und nahm den Antrag Windthorst an. wodurch der Reichskanzler ersucht wird, in den Zollverhältnissen Ham» burgs bis zum el'.ogiltigen Ergebnisse der Verhandlungen nichts zu ändern. Bei Beginn der Verhandlung verließ der Vundesrath den Saal. Paris, 27. Mai. Der Senat nahm den tunesischen Vertrag ohne Debatte an, nachdem die Rechte erklärt hatte, sie stimme zwar zu, überlasse aber der Regierung jede Verantwortung. Prag. 27. Mai. Se. Majestät der Kaiser haben zur Linderung des Nothstandes im Bezirke Friedland 800 fl. und für die Bezirke Planitz und Klattau zusammen 2200 ft. aus Allerhöchsteren Privat-Mitteln gespendet. Wien, 27. Mai. (Wiener Abendpost.) Die Budgetcommission des Herrenhauses hat ihren Bericht über den Staatsvoranschlaa. für das Jahr 1881 bereits erstattet; derselbe gipfelt in dem Antrage, dem Entwürfe des Fiiianzgesehes und Staats-Voranschlages filr das Jahr 1881 in der vom Nb-geordiietelchause beschlossenen Fassung die Zustimmung zn ertheile». London, 25. Mai. Die Jury des Asjlse'Mick/ tes erkannte Most für schuldig; der UrtheMpruH wurde verschoben. Paris. 2tt. Mai. nachts. Aus Oran w,rd gk' meldet, dass die Colonne des Generals Innocent! m der Nacht vom 19. und 20. d. M. beunruhigt wurve, doch kam außer einem Hewehrfeuer ohne ernstere« Resultat nichts Erhebliches vor. Die Colonne :nc>r< schierte am 21. d. nach Chellala. Der dortige M° erschien vor den Truppen und erklärte, dass die,5yo« der Stadt den Insurgenten verschlossen wurden. ."" Colonne Innocentis campiert bei Chellala. Da« semo-liche Lager ist in einer Entfernung von zwols K>lo metern zu sehen. In der darauf folgenden Nacht er neuerte sich das Gewehrfeuer. . <„ Petersburg. 27. Mai. Der Reichskanz Fürst Gortschakoff wird nächsten Donnerstag hm " wartet. — Der „Agence Rufse" zufolge wird ^ Ernennung der militärischen Commissure zur Ueoe wachung der Ausführung der griechisch-türkischen ^" vention Ende Juni erfolgen. . „ Belgrad. 27. Mai. Alle sechs Conventwnen mit Oesterreicb-Ungarn wnrden vom Ausschüsse großer Majorität angenommen. . ,.« Athen, 27. Mai. Ministerpräsident Kmnunduro» wird morgen die türkisch-griechische Convention a nehmen. Sieben türkische Bataillone in Larissa yao^ den Befehl erhalten, nach Salonichi abzugehen- -^ Die russischen Großfürsten werden am Sonntag "°°, Jerusalem abreisen. _______ Verstorbene. Den 24. Mai. Johann (!vctlo, «enbarmeric-Wach' meisterssohn. 2 I., Vurgstnllgassc Ar. I, Kchllopfcroup, . Den 25. Mai. Maria Mlinar. lügarrenfabrissarbc.!"' 35 I., Rain Nr. 14, Lungentnbcrculofe. - I°l<^.Ae! Schuhmacherssohn, 2'/, I., Vurgstallgasse M. lü, Dibcrcu" Den 26. Mai. Maria Nlchar, hausbescherstlM 15. Mon.. hradchlydors Nr. «2, llronclliti» cauülan». "" ^ Miltinsti. pens, l. l. Steuereinnehmer, 71 I.. «lemonM-p Nr, 4, Lungenödem. Im Civllspitale: „« D en 21. Mai. Anna Klobular. Inwohnersgattln,4"' Il)'llrni>« univol»»Iig. -., I,, Den 22. Mai, Anna Hartmann. Bedienerin, ^ ,, Marasmus. - Mathias Krasovic, Taglöhncr, 7? I, Mara«>" Im Garnisonsspitale: ^ D e n 23. M a i. Josef Ielner, Infanterist. 20 I>, ii"s entziindung. aM- D c n 25. M a i. Martin Rolich. Infanterist, 22 I>. ^ gcntubcrculosc. Lottoziehuug vom ii5. Mai: Brunn: .'jO 42 78 27 77-^-? Meteorologische Beobachtungen inLaibach> ------?—^—^--------------1 N -s O N ,. "^ 55 7U.Mg. 731-18 ^.16« 0. schwalb hesse^ ^ 27. 2 „ N. 7.10 57 ^-18 2 SW. schwach belvöM 9 .. Ab, 730 29 -j-15 4 O. schwach theilwhclt" ^z Tagsüber wechselnde Bewölkung; sternenhelle ^^M«^ Tagesmittel der Wärme -j- 1« 8«, um 0 7' über dem -^>^ Verantwortlicher Redacteur: vtlomar Ba"bec«^. Eingesendet. Wichtig für Magenleidende! „Herrn Julius Schaumann, Apolhcler in S" ^ Ich habe von Ihrem ..Magensalz" durch die g''Hlmdcs zwei Schnchleln bereits "^.M und schon bei der ersten Schachtel eine uortrefflicyc ^e> erzielt. Ich ersuche daher um gütige Zusendung ^ Schachteln per Postnachnahmc. hochachtungsvoll hgch. Joses herzog. (gu haben beim Erzeuger, landschaftlicher "UHctteA Stoclcrau. und in allen renommicrlcn Apol - Napol«on»d'or . 9 . ^" /'- , Deutsche Neich«- ^. b7 - ^ , Noten .... 57 . ^d - ^ . -" Vilberaulden . . ^ . " Krainische Grundentlastungs'^^ Geld lOll — W««