MARBURGER ZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES STEIRISCHEN HEIMATBUNDES iTcrlafl «od tckrlftlaituag Marburg t. 4. Dran, B«4gatM Ni> t Psrenfi Nr. 11-61, SS-M, SS-M. Ab 18 Uki ~ Brtcbalat warktlgllck MMgauattung BMugiprali (!■ ronns t«hib*it ■onatllrb RM 1,10 •lMchU«8Uch Ma lld' auBai Samilag) Ul dia Schrillleltung nut anf Famra* Nr. tt-<1 arralrhbat Unvatlangta Zuichrirtan watdrn !>■> Rpi Poit^aitungtgebflbri bai Uafarung In Stralfband luiOgllch Portoi bat Abaolan In dei GaichlftMt«Il« Bicat Mckgaaaiidt. B«l alatUeban Antragen tat dat Rfl ckfran ^'«InUgan ^ttl^barkkoirto Wl#n Nr. 54.606. KM 1,— Alualcb durch Potl nonatllcb RM 1,10 (alnicb' lO.f Rpf Pottzaltungtgabflbrl und 36 Rpl Zaatall- Caacbafltttalla* in CiUl. Mtrktplatt Nr 12. Panral Nr. V. aad^ !■ Pattan, UngartorgaiM Nr. 1. Pamnif Nr. t9 gabflbr. Bliualnummara wardaa nur gag«n VoTelnwndnBi daa FlszalprelMt and dar PorloanilagaD sugaawidaL Nr. 161 — 83. Jahrgang ^ Marburg'Drau» Donneratag, 10. Juni 1943 Einzelpreis 10 Rpf Tag der Krleijsmarine Italien Der Kampt Hf hart der Erloiii ijcwlss Aufruf Riccardls — Die Versenkungsziffcm seit Kriegsbeginn Rom, 9. Juni Dar Unterstaatssekretftr im Marine-niniiterlum und Chef det Admtralsta-bes, Generaladmiral Riccardi, richtete anlABIlcb des Tages der Kriegsmarine ao die Angehörigen der Italienischen Marine den folgenden Aufruft »Matrosen Italienal Ihr habt das rA-tnische Ideal in die Tat umgesetzt und leid Eurem Glauben treu geblieben, Indem Ihr seit drei Jahren zur See ununterbrochen, entschlossen und heldenhaft gegen einen Feind kAmpft, der — ohne Erfolg — alles getan hat, um Euren Kampfmut zu lähmen. Vom reinsten Glauben beseelt, seid Ihr auf dem voQw der Geschichte vorgezeichneten Weg vorwärts geschritten und schreitet auf diesem Weg ohne Zögern weitet. Neuer Eichenlaubträger Berlin, 9. Juni Der Führer verlieh am 7. Juni das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an General der Infanterie Hans von Obstfeider, Kommandierender General eines Armeekorps, als 251. Soldaten der deutschen Wehrmacht. Grofle Kundgebung In Tokio RMtlose Niederwerfung der Gegner Tokio, 9. Juni Vor einer rieeigen Zuhörerschaft er-klArte der Sprecher des Unterhauses, Tadahiko Okada, am Mittwoch im Hl-biya-Park, alle Krifte müssen zusammengefaßt werden, um die USA und GroBbritemnien, diese brutalen und hin* ierlistigen Feinde mit ihren unersittli-eben Wünschen, zu vernichten. Großbritannien gehe »inen langsamen Untergang entgegen und büße damit für seine Verbrechen. Der frühere britische Wohlstand sei das Ergebnis einer piratenhaf-ten Aggression und nichts anderes. Leibhaftige Beispiele hierfür fänden sich in Australien, Indien, Malaya und Burma ebenso wie in Südafrika. In Erkenntnis des Anwachsens der indischen Widerstandsbewegung griffen die Briten unbarmherzig zu Maschinengewehren und Bomben, um die Eingeborenen zur Unterwerfung zu zwingen. Dies sei das Spiegelbild Britanniens, das in seiner Schamlosigkeit von Frieden und Menschlichkeit rede. Luftschlacht Uber den Salomooeo Wie das kaiserliche Hduptquartier am Mittwoch bekannt gibt, kam es am 7. Juni über der Insel Russell der Salo-mon-G(uppe zwischen der japanischen Marineluftwaffe und feindlichen Einheilen zu heftigen Luftkämpfen. Hierbei wurden 49 gegnerische Maschinen abgeschossen. Bisher sind sechs japanische Flugzeuge noch nicht zu ihren Aus-gangshdfen zurückgekehrt. Japanische Luftstreitkräfte unternähmen am 6. Juni einen Uberraschungsangr'fl gegen Fan-shui, einein wirbligen feindlichen Stütz punkt am Südufer des Yangtse, wobei sie die felndlichon militärischen Anlagen bombardierten und ihnen Beschädigungen zufügten. Der Kampf Ist hart, aber der Erfolg ist gawifi. Für Aspirationen, die hellig sind, kennt der Geist nur ein« kichere Lösung. Matrosen Ttaliensl Ihr begeht Buren Tag in der würdigsten und seiner Soldaten angemessensten Weite: kämpfendl Die Feier gilt einem Ruhm und einem Heldenmut, die bereits feststehen. Der Kampf wird noch lang und hart sein, ebenso wie Euer Kampfwille hart, Euer Verständnis für das Ziel groß unrt Euer Glaube unerschütterlich ist. Ich habe die Gewißheit, daß Buer Heldenmut stets eines großen Vaterlandes würdig sein wird. Es lebe der Königl Es lebe der Duce'« • Anläßlich des Tages der italienischen Kriegsmarine wird von amtlicher Italienischer Seite eine zusanunenfassende Statistik über die Tätigkeit und die Erfolgsziffern der italienischen Kriegsmarine veröffentlicht. Vom 10. Juni 1940 bis 31. Mai 1943 fügten die Oberwasserstreitkräfte der italienischen Kriegsmarine dem Feind folgende Verluste zu: Schlachtschiffe: Zwei Schlachtschiffe versenkt mit zusammen 65 400 Tonnen, drei beschädigt mit 90 750 Tonneot Flugzeugträger; beschädigt zwei mit 37 4^ Tonnen i Kreuzer: versenkt 17 mit 120 850 Tonnen, beschädigt 24 mit 188 000 Tonneni Zerstörer und Torpedoboote! versenkt 35 mit 53 850 Tonnen, beschädigt 15 mit 22 500 Tonnen) Unterleeboote: versenkt 89 mit 91 900 Tonnen, beschädigt drei mit 3000 Tonnen» Hilfsschiffe: versenkt 21 mit 34 104 Tonned, beschädigt sechs mit 870 Tonnen» Handelsdampfer: ver senkt 159 mit zusammen 1 110 603 brt, beschädigt 18 mit 88660 brti Tanker: versenkt 31 mit 276 415 brt, beschädigt einen mit 10 000 brti Schiffe von nicht näher bezeichneten Typen; beschädigt sieben mit zusammen 16 000 brtj insgesamt also 354 Schiffe mit 366 113 Ton nen und 1 387 018 brt, beschädigt 79 mit zusammen 358 570 Tonnen und 98 660 brt. Von italienischen Unterseebooten wurden vom 10. Juni 1940 bis 31. Mai 1943 insgesamt dem Feind folgende Verluste zugefügt: Schlachtschiffe: versenkt zwei mit 65 000 Tonnen, beschädigt eines mit 29 150 Tonnen» Flugzeugträger; beschädigt zwei mit 37 450 Tonnen» Kreuzer' Schwere Verluste der Sowjetluftwaffe 141 Flugzeuge an einem Tag abgeschossen — Die hohen MaterialeinbuOen des Feindes Führerhauptquartier, 9. Juni i Draufgängertum der deutschen Boote in ' ebenfalls an unseren Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Ostfront fanden gestern keine Kämpfe von Bedeutung statt. Bei den Klmpfen im Kuben-Brttcken-ko^ 4er letzten 14 Tage, bei denen die Sowjets 13 ^chtttzendlvlsionen, drei SchUtzenbrlgaden, sechs Panzerverbände und starke FllegerkrAfte etasetzten, erlitt der Feind'sehr schwere Verluste an Menschen und Material. Allein 100 Panzer und 300 Flugzeuge wirdeo vemlch-tet. Nahkampffliegerkräfte versenkten ye slern an der Ostküste des Asowschen Meeres 47 Landungsboote der Sowjets. Im mittleren Abschnitt der' Ostfront wurden bei einem Versuch der Sowjets, unsere Flugplätze und Versorgungs-stolzpunkte zu bombardieren, 75 Sowjetflugzeuge abgeschossen, davon allein elf durch spanische Jagdflieger. Insgesamt verlor der Gegner Im Osten gestern 141 Flugzeuge. Drei eigene Flugzeuge werden vermißt. Schwere deutsche Kampfflugzeuge bombardierten in der Nacht zum 9. Juni Hafenanltigen an der algerischen Küste. • ' Freie Bahn für deutsches Gelelt Berlin, 9. Juni Im Zuge der ständigen Kampfhandlun- den letzten Gefechten, hielt sich in grö ßerer Entfernung und drehte nach einem nui wenige Minuten dauernden Schußwechsel ab. Die deutschen Geschoßgarben lagen so gut, daß ein britisches Schnellboot in Brand geschossen wurde. Der deutsche Verband änderte dann den Kurs Es gelang ihm, einen anderen britischen Schnellbootverband, der auf Lauerstellung lag, zu stellen upd auf sich zu lenken. Durch dieses gelunnene Manöver wurde einem durch den Kanal fahrenden (ieutsrhen Geleit freie Bihn geschaffen und der Feind daran gehindert, das Gelelt anzugreifen. Die deutschen Einheiten kehrten nach Durchführung ihrer Aufgabe In ihre Stützpunkte zurück. Vernichtende Wirkung auf das Panzer-kampfwagenwerk »rMolotow« Das Werk »Molotow«, die große bolschewistische Produktionstätte für H^n-zerkampfwagen in Gorki, wurde von det deutschen Luftwaffe mit vernichtender Wirkung angegriffen. Durch Fernaufklärer wurde jetzt eine Anzahl Zielwirkungsbilder hergestellt, die eine^ Übersicht über die ausgezeichnete Trrffer-laqe der abgeworfenen Bomben vermittein. Eine große Gießerei, ein Stanzwerk und einige umfangreiche Treibstcfflaqer sind völlig ausgebrannt. Im Hauptmaga-zin in vier großen Montagehallen, im ' . . Panzer- Um Ehre und Leben Italien drei Jahre Im Krieg ger. Marburg, 10. Juni »Ganz Italien ist zu einem Schützengraben in vorderster Linie geworden, der — ganz gleich, welche Opfei es kosten mag — bis zum letzten verteidigt wird, da Italien damit seine Würde, seine Ehre und sein Leben verteidigt.« So ichreibt ein Mailänder Blatt tn diesen Tagen Im Gedenken an Italiens Kriegscintrltt_ vor drei Jahren Und in solch entschlossener Opferbereitschaft begeht heute das ganze faschistische Italien die Erinnerung an den 10. Juni 1940, an dem Außenminister Graf Ciano im Paluzzo ( higi den französischen Bfilsrhaller empfing und ihm die Mitteilung machte; »Seme Majestät der König und Kaiser erklärt, daß Italien sich ab morgen, den 11. Juni, mit Frankreich als im Kriegszustand befindlich betrachtet.« Eine Viertelstunde hernach wurde dem englischen Botschafter eine entsprechende Erklärung übermittelt. Am Abend jenes denkwürdigen Tages hielt dann Mussolini vom Balkon des Palazzo Venrzia eine Rede, in der er den Kriegsgrund und dio Kriegsziele seines Landes darlegte »Wir treten gegen die plutokratischen und reaklionären Demokratien des We.Uens zum Kampf an, die zu jeder Zeil uiiscieii Aufstieg behindert und oft die Exi.stcnz des italienischen Volkes hinterlistig bedroht haben. Die Geschichte der letzten Jahrzehnte kann in folgende Worte ziisdinmengefaßt werden; Phrasen. Vfrsprechen, Drohungen, Erpressungen und schließlich die niederträchtigste, vom Volkerbund angeordnet? Belagerung durch 52 Staaten.« Die Geschichte Italiens seit dem Zeitalter desRisorgimento.des über ein halbcsJabr-hundert währendtn Freiheits- und Eini-gungskampfi's. der J87Ümitder Besetzung I Roms und dessen Erhebung zur Haupt-i Stadt abschloß — diese Geschichte war ebenuils an unseren unerschütterlich! erlüllt vom Ringen um Koloni^en. Denn kämpfenden Jäjfcrn und Grenadieren zu-! Italien kr,nnte seine rasch anwachsende sammenbrachen. Die während der jjanzen Bevölkerung schon lang _ Tage an der Nord- und Südfror.t des , ernähren. Zu Beginn ^ Kuban-Brückenkopfes geführten, aber je-, hunderts wai die Zahl , ^ dcsmal mißglückten Fcs.cluniisvorstöße j Auswandeier aut S® des Feindes blieben für den Ablauf de, ' stiegen. So lehen allem m den USA versenkt sechs mit 38 180 Tonnen, beschädigt acht mit 61 6Ü0 Tonnen» Zerstörer und Torpedoboote: versenkt 20 mit 30 215 Tonnen, beschädigt zwei mit 3000 Tonnen» Unterseeboote: versenkt sechs mit zusammen 8090 Tonnen» Hilfsschiffe: versenkt sechs mit 26 394 Tonnen» Handelsdampfer: versenkt 139 mit 976 211 brt, beschädigt 12 mit 68 000 brt» Tanker: versenkt 29 mit 260 415 brt, ba-schädigt einer mit 10 000 brt» Schiffe nicht njiher bezeichneten Typs; beschädigt zwei mit zusammen 4000 brti insgesamt also versenkt 208 Schiffe mit 168 279 Tonnen und 1236 626 brt und beschädigt 28 mit 135 100 Tonnen und 78 000 brt. Ferner fanden seit Kriegsbeginn zwischen nberwasserslreitkräftPn insgesamt 29 .Spegelechte statt. Weiter führten die Ita'ienischen Sturmkampfmittel sechs I Aktionen gegen den Feind durch, die j erste in dei Suda-Bucht dm 26. Marz If)-!!, die zweite im Hafen von Malta am 26 Juli 1941, die dritte im H.^feii von Gibraltar am 20. September 1941, die vierte im Hafen von A!exaiiflrien am 19. Dezember 1941, dio fünfte im Hdien von G.braltar am 18. September 1942 und die sechste im Hafen von Algier in der Nacht zum 12. Dezember 1942. und ' Ha„p,elekUiz,aKw.^k. britischen Seestrcllkrällen Im Kanal kam prufstandcn, Gießerei (ür Zu- es auch In der Nacht zum 8. Juni «'f ' jj" schwerer der zu einer Gelechttberührung ■ zvrl-, behörteile haben «chen Fahrzetirien der deutschen Kasten-, Bomben ebenfalls vetneerend g Sicherung und einem überlegenen briti-, Zusammenbruch des neuen sowjeu- sehen Schnellboolverband. Der Gegner, gewarnt durch soine Verluste und das PK-Krl«iiticrichtcr Hiup< (PB7. — ScIi) Feindliches U-Boot Im Mitlelmeer vernichtet Genau in den Kreis aufwallenden Wassers und Öls, der schon nach dem ersten Wassel bonibenwurf die Beschädigung des Gegners beweist, hat der itallenisrhe Be-aleltflieger ein« Bombe geworfen. Kaum Ist der ansteigende Wasserstrahl zurückgefallen, steigt eine mächtige Kaskade aus der See sehen Großangriffs Am Kuban-Brückenkopf haben die Sowjets unter dem Eindruck ihrer schweren Verluste ihre Antfriflc vorübergehend einstellen müssen. Ebenso wie am Vortage entwickelten sich am Dienstag nur noch örtliche Gefechte, Artillerieduclle und Lultkämpfe. Mit Massen an Menschen. Waffen und Flugzeugen griffen die Sowjets seit 26. Mai vor allem den Ostab-schnltl des Kuban-Brtickenkopfes an. Der erste Stoß von etwa sechs Schutzendivt-sionen und drei PanrerreglmenterB richtete sich gegen unsere Front nordwestlich Krymskaja und brach nadh erbitterten weöhselvollcn Kämpfen zusammen. Am 27. Mai führten die Bolschewistcn weitere, nach beträchtlichere Kräfte heran, um am nächsten Tage unter Verlängerung der Stoßrichtungen die Nord-und Sfldatschnitte des Angriffsraumes erneut ni berennen. Wieder scheiterten die zweitägigen Angriffe am unerschfltterli-chen Widerstand deutscher und rumänischer Truppen. In den nächsten Tagen verstärkte sich der Feind von neuem und stürmte am 1 und 2. Juni, diesmal gegen unsere Stel lungen an den nördlichen Ausläufern Gebirges an. Doch auch dies« Angriffe mißlangen. Die Bolschevdsten konnten es sogar trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit nicht verhindern, daß die Gegenstoße unserer Truppen an Boden gewan- "*Wieder zwangen die anhaltend schwären Verluste den Feind, eine Angriffs- Sause einzuschalten und frisch Reserven eranzub^ngen« die aber am 5. und 6, Juni Abwchrkamples ohne Bedeutung. Durch die fortlaufende Verstärkung ihrer Kräfte standen die Sowjets schließlich mit dreizehn Schützendivisionen, drei Sei ützjn-brigaden und sechs Panzerverbänden im Kampf Obwohl sie ihre Trui)pen bald durch verlockende Vcrsprcchur'',en, bald durch die drohenden Maschinengewehre der Spcrrbataillonc immer wieder ins Feuer trieben, konnten sie ihrem Kampfziel, der Beseiligund des Kuban-Brüclcen-kopfes, in keiner Weise näher kommen. Zel'ntauscnde bolschewistischer Schützcn firlcn oder wurden verwund.at, von 100 Sowjetpanzern blieben nur raucbcndc Trümmer übrig und über 35® feindliche Flugzeuge stürzten im Feuer unserer Jagdflie-'•er und Flakartilleristen zu Boden Was unsere Festungsbaupioniere leisten Der Wall von Stahl und Beton, der die Küsten des europäischen Westlandes schützt, wird Immer weiter ausgebaut und durch neue, tiefgestaffelte Kampf-Stande ergänzt. Neben der Organisation Todt ist hier der deutsche Festungsbau-pionler als erfahrener Spezialist am Werk. Fortgesetzt entstehen an den Küsten Europas neue MG-Stande, Geschützstellungen und Bunker. Uber die täglichen Fortschritte meldet z. B eine Kompanie Festungsbaupioniere, daß sie mit nur 96 Arbeltskräften in zehn Tagen 50 MG-Stellungen in Stahlbeton fertigge-stell, und der Truppe übergeben hat. Eine andere Kompanie Festung^baupio-niere erstellte mit hundert Mann in hundert Tagen 45 MG-Stände, baute einen Munltlons- und MannschaÜsbunker, montierte vier Panzertürme, richtete zwei Straßensperren ein und verlegte außerdem 150 laufende Meter Drainagerohr, 2180 Meter Feldbahngleise und 2240 gm Tarngewebe. Bei diesen Arbeiten mußten 5250 cbm Erde und lOBOcbm Beton bewegt, 1020 cbm Kies, 30.30 Tonnen Material transportiert und weitere 630 Tonnen auf Bahnhöfen und Verlaclestellen umgeschlagen werden. Hohe Auszeichnüng Berlin, 9. Juni ^ Finnische Lottas und Soldatenheim-schwestern, die Im hohen Norden ihre aufopferungsvolle Pflicht erfüllen, erhielten am 4. Juni, dem Geburtstag des Marschalls von Finnland, Freiherrn von Mannerhelm, die »Medaille für deutsche Volkspflege«. Der Kommandierende General eines er italienische Wehrmachtbericht gibt bekannt; Die Garnison der InseJ Pantelleria, die verliehen: den Krieq durch den totalen gestern einem ununteibrorhen durrh-Einsatz aller Kräfte hu zum endgü!tit}e'i | geführten feindlichen Luftangriff ausqe Sieg und bi« zur vöilloen Beseitigung Jeder zukünftigen Gefahr, die dem europäisch-afrikanischen Raum von Weiten und Osten droht, tu ffthren. letzt wai, hat äuf einen Vorschlag des Feindet auf Übergabe keine Antwort erteilt. Die Insel wurde auch von einem starken Flottenverband heftig beschus In unlösbarer Kampfgemeinschaft und sen. Eine feindlich« Einheit wurde von keiner Drohung weichend marschieren j unseren Kampfflugzeugen getroffen Im Italien und seine Verbündeten Seite •*n Verlauf von Luftangriffen wurden füiil Seite. Es qiU ihrer Völker und q^nz ! fpindiichi! Flugzeuge von der Bode Europas Ehre, Lehen und Freiheit. Dfr ^ ^^ehr und 7ehn von Jagern des 5>t Kampf mdq im neuen Kriegsjahr noch Sturms vernichtet, harter werdon, Italiens und »einer | Siidkiisfe Siziliens schoss :t, Verbündeten Siegeszuversicht und k^mp- zwei Spitfire ab ferischen Geist wird njchts und nie- mand betigen. Verlorene Verkehrsader Tokio, Juni Der japanische Rundfunk jab am Ein feindlicher Angriff auf Carbonia und Umgehung verursachte den Einitun; emiger Gebäude sowie eine Anzahl Brfinde. Es wurden nur wenige Perso nen verwundet. Von der Abwehr wurden zwei Flugzeuge abgeschossen, des eine stürzte bei Calasetta, das antlere Dienstagabend eine Darstellung d" JroB ^ (Cagliari) ab. angeleiJten SäuberunjJsaktton in Mittelohina, die er als entscheidenden Schlaf gegen Tschun|jkin(j bezeichnete. AustJe- Nach dflr Besetzung von Tunesien hcnd von der Meldung des kHlserlichen ' war die» Insel Pantelleria naturgem«f)rüchen der USA zurück- Polizisten. Der Bericht trägt die Bezeich-weiche und in immer höherem Masse nung »Serie K^ K heißt nach den ge-die Monopolisierung der Vereinigten troffenen Feststellungen »Kosja Gora«, Staaten in der Währungspolitik aner- d. h. Ziegenberg. Das ist die Ersrhie-kenne. Die USA hätten, so erklcirl num Riingsstfitte bei Katyn. in London, als größter Gläubiger der Genosse Kuprijanow meldet kurz nach Welt keinerlei Interesse in irgendwel- dem Eintreffen dieser Kriegsgefangenen eher Währungsabwertung, sondern seien dem Genossen Merkulow, daß nach an der Aufrechterhaltung einer festen dreitägigem Aufenthalt Im Lager bereit» Wahrungslage in allen mit USA-Anleihen 32 Personen für Spitzeldienste erfaßt bedachten Ländern interessiert England werden konnten. Es wurden bereits aber müsse, um «einen schwer bedroh- zwei Unterinspektoren und dr«l Kom-fen Ausfuhrhandel wieder zu heben, sir h ' missare der polnischen Polizei, der nicht über den Glauben, i «ieht, zeugen die Berichte der Flüchtlin- Sthon am 16. September 1940 meldet |fle aus der Gegend von Woroschilowsk. der Leutnant de: Staatssicherheit Ge- Hier wurden nach dem Einmarsch der nosse Assarch, daß er 68 Persjonen antisowjetischer politischer Parteien und Organisationen festgestellt habe, und meldet diese Perfonen listenmäßig zur Verhaftung. Fs handelt sich ^ast aus» schließlich um kloine Afigeslellte utw! Arbeiter. Es wurden alle Personen, die hei BrfestigunosarbeUen an der polnischen Ostgrenze mitgewirkt hstlen, wegen antisowjetischer Tätigkeloo — so heißt es in dem Bericht des Blat mond« twar nicht in der Lage, ihre Vor-jahrsdlvidende von 40 Prozent erneut Ausiuwerfen, sie zahlt aber immerhin 30 Proaent einkommensteuerfrei, also eine« Tages zu einer Abwertung des Pfundes entschließen. Der amerikanische Konkurrent wfirde aber eine «tolche Abwertung unter allen Umständen verbieten. Das englische Schatzamt habe Infolgedessen aus Angst vor Wallstreet freiwillig auf eine Waffe verzichtet, die eines Tages für London lebenswichtig sein kann, Das Ziel der Amerikaner sei, es, durch die gegenwärtigen Verhrind-lungen den Keynes-Plan allmählich auszuhöhlen und ihn praktisch durch den White-Morgenthau-Plan zu ersetzen. Der nallonalchlneslsche Wlrtsrhafts-rat tagt. Der Wirtschaftsrat der natio- nnlchlnesischen Ry>glenmg wird ah 25. Juni seine zweite allgemeine Tagung in Anwesenheit von Vertretern aller Parteien des Landes abhalten. Auf der Konferenz werden verschiedene Wirtschalts Probleme besprochen werden, darunter die Frage der Schnelligkeit des Waren- Kommissai der polnischen Geheimpolizei In Lomsha, Eduard Sautski, und der Beamte bei* derselben Verwaltung Win-dislnw Nossik entlarvt. E« heißt dann; »Auf Grund des Materials der Bespitzelung werden von einem Teil der inter nierten Polizisten Vermutungen geäußert, daß man sie demnächst richten werde.« Der Genosse Starikowitsch, Leiter der Besonderen Abteilung« des Lagers Kozielsk, erstattet dem Genossen Kuprijanow in Smolensk kurz darauf einen weiteren Bericht über die Spitzeltätlg-kelt Im Lager Kozielsk in der Zelt vorn 1.S bis 20. August 1940. Er meldet zunächst, daß aus den Lagern inzwischen 126 Personen bereits »ausgeschieden« seien, die auf Grund des Materials antisowjetische Elemente waren. Der Geheimagent Morski hebt in diesem Bericht hervor: »Das ganze Kontingent der Internierten besteht mit weni-Ausnahmen aus Gottqläubigen, transportes, die Stabilisierung der Wa gen renprelse und die Sicherung der Ernäh fanatischen Katholiken, die sehr erblt-rungslage. ' tert sind, daß ihnen nicht gestattet tes ~ wieder in heben, nimmt Stallö nahezu «In Drittel des Aktienkapitals alt jetzt sogar Zuflucht zur Kirche. Kirchen- , Dividende für das abgelaufene Ge-qlocken erschallen und ChorgesÄng* er- j schäftijahr. Die hohe Dividendonleisturig klingen, um den Eindruck »u erwecken, des von den Juden weltmonopolartig pIs ob in der Sowjet-Union die Glau- dufgezogenen Diamantenkonzerns fällt hpnffrelheit wieder gestattet Ist. Doch besonders auf, weil das Unternehmen auch d'ese Tarnung nützt den sowjeti-^ Jahre hindurch überhaupt keine Dlvi-schen Uigonn''opaonndisten nichts, zu- dende Zahlte. Jetzt haben es die Diamal Hie Tat«!*che, dat die Bolschewisten mantenjuden verstanden, durch die 42Ä00 Gf^intUche und 2Ä Bischöfe er-j Kriegskonjunktur beträchtlich Profite mordeten, In aller Welt bekannt iat. eintKuhelmsen. BLICK NACH SUDOSTEN Ausweisung von Tschechen au« der Slowakei. Zu i en Problemen, die In der Slowakei noch zu lösen sind, gehört auch die Frage der anwesenden 29 000 Tschechen, die zum neuen Staat eine meist ablehnende Haltung »iunehmen. »Gardistno schreibt nun, daß von den Be.hörden MfiHnn dir PrrlstlHln Nr. 3 vom 10 April 104!l qülllri Aiiilall der t.lp|(>riitii| des RlAtlpK bnt höhnrfr c;pwnlt (xlnr ni'lrUib-.ilfirunij gibt kalnon Anspruch mit RU: k^nhliiny dori fluziiys-geldei. MARBURGER ZEITUNG Donnerstag, 10. Juni # Nr. 161 # Seite 3 Marburger Mädel im Kriegseinsatz Deutsche Jutfend löst erholungsbedttrltiiKZeitvagMiittrigcriiuiM ab !>•• Rattern und Surren der Rotation«-maichine hat seit einer Stunde aufgehört. Die Zeitungen liegen transportbereit in tauber gehäuften Stößen auf den Tischen der Expedition in der Marburger Zeitung. Et itt vier Uhr morgens, und die ertten Zeitungsausträgerinnen kommen mit Tatchen und Rucksäcken. Doch heute morgen itt et ein anderes Bild alt tonit. Denn unter den Zeitungsausträgerinnen sind junge Mädel in der Uniform der Deutschen Jugend, die mit freundlichem Lächeln ihre Zeitungen rarlangen und tchwerbepackt und stolz damit von dannen ziehn. Für tie alle ist es eine ungewohnte Arbelt, denn bis auf die hauptamtliche GruppenfQhrerin sind sie alle Schüle-rianen. Auch das frühe Aufstehn wird großen Mietshäusern. Hier mästen die Zeitungen vor jede Wohnungstür gelegt werden, die zum Teil mit einem Kreuz an der Mauer bezeichnet tind. Bei den anderen Wohnungen 'muß dat Gedächtnis nachhelfen Höften wir zum Wohle unserer Leser, daß es nie vertagt. Auch einige Neubettellungen tlnd zu besorgen, die an Hand eines roten Zettels gesucht werden. So geht es mit D-Zugsgeschwindigkeit von F-taus zu Haus, von Wohnung zu Wohnung. In einigen Hiutem haben freundliche Mieter den Zeitungsausträgerinnen die Arbeit erleichtert, indora sie Körbe vom Balkon herunterhängen, in die die Zeitungen gelegt werden. Alle Abonnenten werden von den Mä-doln so prompt beliefert, als ob alte -—........... I mächtig froh üb«r ihren Urlaub. Manche von ihnen sind schon über zehn Jahre Morgen für Morgen treppauf und treppab gelauften, um den Lesern die Zeitung zu bringen denn unter der Serbenherrschaft kümmerte itch niemand darum, ob sie Erholung nötig hatten So bereiten die Mädel der deutschen Jugend vielen Fraurn, die jahrelang ohne Unterbrechung ihre anstrengende Arbeit leisteten, eine Freude, die sie selber mit Stolz erfüllt und froh macht. Dafür stehen tie gerne so viele Stunden früher auf und rackern sich redlich ab. Deshalb tind sie morgens in der Schule dann nicht weniger frisch, denn sie gehen natürlich abends sehr früh schlafen. Auch kleine Mfidel von elf Jahren haben sich schon freiwillig zu dirscm Dienst gemeldet. Sie alle sind mit Freude und Humor bei der Arbeit, die für sie ungewohnt und interessant ist. Sir wissen, daß sie damit ihren »Mann« beim Kriegseinsatz des ganzen Volkes stehen. St. Im Vernandraum werden die noch inuk feuchten Blatter von den Mädeln der Deutschen Jugend in Empfang genommen Das schönste Sammelergebnis Die Ortsgruppe Bischofdorf an der Spitze Aufnahmen. WriOenirtrincr. Mirburj Freudig wird die »Marburger Zeltung« zugestellt In allen Ortsgruppen des Kreises Cilli wurde di« Schiih- und Spinnstoffsamm-lung mit erhöhtem Eifer durchgeführt. Es ist noch nicht möglich, über die Sam-melergebnisse aus den einzelnen Ortsgruppen genauer zu berichten, well die Sammlung noch nicht abgeschlossen ist, wohl aber liegen Teilergebnisse aus einzelnen Ortsgruppen vor. Die Ortsgruppe Bischofsdorf kann auf das bisher beste Sammelergebnis hinweisen. Berge von Schuhen und Spinnstoff waren türmten sich In den Aufbewahrungsräumen. Mit besonderem Fleiß und Eifer haben sich die Deutsche Jugend von Bischofsdorf und das Amt Frawen mit den Blockhelferinnen der Sammeltätigkeit hingegeben. Auch das kleinste Bauernhaus wurde aufgesucht und überall gab man freudig und gern, wenn auch die einfachen Bduein und Btiuerinnen nur schwer begreifen konnten, wozu auch Fetzen, Lumpen und tiUe Schuhe gesammelt werden. Nach einigen aufklärenden Worten durchstöberten sie aber Kisten und Truhen und brachten alles zutage, was nur irgendwie in ihrem Haushrilt entbehrlich ist Es war eine Freude zuzusehen, wie die Jugend mit Freude beim Sortieren und Verpacken der uf'sammel-ten Spenden Hand anlegte. Hier Wcir nichts von Kleingläubigkeit oder Mißlust zu merken. Alle beseelte nur der eine Wille, dem Führer zu helfen und mit einem möglichst guten Sanimeler-gehnis ehrenvoll zu bestehen lhn«n nicht leicht gefallen sein, doch •Jl« kommen sie pünktlich an. Sie vertraten hiar für vierzehn Tage berufliche Zeitungsausträgerinnen, denen sie auf diese Vyeise zu einem vollverdienten Urlaub verhelfen. Zwei Tage sind Lehr-leit, dann müssen die Adressen sitzen. So gehen die meisten Mädel heute morgen noch mit einer »richtigen« Zeitungsausträgerin zusammen, die ihnen erklärt, wo die Zeitungen abgeliefert werden. Doch zwei von ihnen, Ilse und Erna, sind schon eingelernt und tragen ihre Zeitungen heute zum ersten Male allein aus. Draußen Terblassen die letzten Sterne. Die beiden Mädel schwingen sich auf ihre Räder und brausen los zur Nar-yikgasse. Bei den ersten Häusern ist es noch einfach. Als Gedächtnisbrücke haben sie sich hier die Zahl der abzuliefernden Zeltungen mit Kreide an das Tor geschrieben und schieben sie nun unter der noch verschlossenen Haustür hindurch. •Schwieriger wird es In den nächsten Austrägerinnen die Zeitungen verteilten, und wenn auch im Anfa'hg vielleicht manchmal einer seine Zeitung vor der falschen Tür fand, so macht auch hier Übung den Meister, und bald klappt alles wie am Schnürchen. Leichter haben es die Mädel, die heule noch mit den alten Zeitungsnus-trägerinnen gehen. Bei ihnen kommt es nur darauf an, höllisch aufzupassen, denn in manchen Bezirken müssen sie sich bis zu 430 Adressen merken. Aber wenn sie schon vorher davon überzeugt waren, daß sie mit dieser Arbeit wichtigen Kriegseinsatz leisten, so bestärkt tie das Gespräch mit ihrer Austrägerin noch mehr in dieser Meinung. Da gehen zwei mit einer Frau in mittleren Jahrerv. die ihnen freudig d^von erzählt, daß sie nun morgen auf einige Tage zu ihrem Sohn, der in Fulda beim Militär Ist und bald an die Front kommt, auf Urlaub fahre. Seit 1926 hat sie keine Ferien mehr gehabt, und deshalb Ist die Freude um so größer. Auch die anderen sind natürlich Tag der Musik in Windischgraz Wir gehen durch die Hauptstraße von Winditchgraz, links und rechts schauen die stockhohen, tauberen Häusei auf tms, die alle einen Hauch von Zufriedenheit und Tradition ausstrahlen. Es scheint uns, als würden sie von ihrem großen Sohn Hugo Wolf erzählen, der einst durch diese Gassen gegangen ist Etwas wie Musik webt über dem kleinen alten Städtchen. Morgen ist hier der Tag der Musik und wir wollen diesen Tag miterleben. Am Samstag marschleren die Schüler der Haupt- und Volksschule In den Haimatbundsaal zur Vorspielstunde der Musikschule. Die kleinen und kleinsten Schüler singen und spielen und zeigen, was sie in knapp dreiviertel Jahren seit der Gründung der Musikschule gelernt haben. Die Leiterin Ilse Pichlhöfer macht die kleinen Zuhörer mit den Instrumenten bekannt und entzückend sind die Kleinen, als sie mit großen runden Augen der kleinsten Künstlerin am Klavier, dnam sechs Jahre alten Mädchen, zu böiac und dann freudig In die Hände klatschen. Um halb 12 Uhr sind andere Gäste im Saal. Im Werkpausenkonzert spielt das Windlschgrazer Orchelter unter der Leitung von Emil Perz für mehrere Gefolgschaften. Man merkt, wie die Arbeiter aufleben, wie sie sich über die Lieder der Arbeitsmaiden von Gallenhofen freuen, wie ea für sie wirklich eine Entspannung und eine frohe Stunde ist. •Während hier noch beschwingte Melodien erklingen, wandern die kleinen MusiksdiUler In das Krankenhaus. Am Gang stellen sie sich auf und bald erschallt in den Räumen, die sonst wohl wenig Frohsinn kennen, ein frischer Kinderchor. Bald tlnd die Kranken, die ihre Betten verlassen können, aus den Zimmern gelockt und freuen sich über die Lieder und die Volksmusik, die von Blockflöte, Geige, Gitarre und Zieharmo-nika ausgeführt wird. Ihnen eine frohe Stunde zu sdhenken, ist ja auch der Zweck des Musizierens gewesen. Um fünf .Uhr kommen die Eltern der KlMler zur Vorspielstunde der Musikschule Die Lehrerin der Musikschule spricht als Einleitung über die Arbeit In der Schule und ihre Aufgabe. Und die Kinder musizieren! Es ist wohl ein red-Mches Stück Arbeit gewesen, bis die Kinder zu diesen Leistungen befähigt waren. Am Abend schenkt uns Kammermusik ein nachhaltiges Erleben. Fräulein Antonie Medwed (Geige), Frau Irmtmd Klinger (Klavier) und Herr Heindl (Cello), ein Gast aus Marburg, der sich in 'Windisrtigraz durch sein gutes Können schon viel Freunde erworben hat, vereinen sich zu einem Spiel voll Innerlichkeit und Tiefe. Alles überragend steigt das Genie Beethovens aus seiner Apassionata, die von Frau Adelheid Schaden, einer ehemaligen Lehrerin an der Windischgrazer Musikschule, uns allen neu geschenkt wird. Der Tag der Musik ist vorbei. Wir ha ben das G<*füh!, daß dieser Tag allen etwas gegeben und sich die Mühe der Lehrkräfte an der Musikschule reichlich gelohnt hat. Herta Schwaiger Frauen lernen fahren Nach einei Anordnung des hührers, werden Frauen zu Kiaftfahrzeugführe-finnen ausgebildet, um Männer aus dem Kraftfahrbedarf lür andere kriegswich tige Aulgaben Ireizumachen. Die Durch führung ist dem NSKK-Kommando Marburg, für die gesamte Untersteiermark übertragen. Der erste Ausbildungslehigang beginnt nun am 10. Juni 1943, und nach vier- bis sechswöchiger kostenloser Aus bildung werden die ersten Führerschein-Prüfungen abgenommen. Es wird genügend Fiimen und Dienststellen geben, die sodann Frauen am Steuer ihrer Personenwagen und leichten Lastkraftwagen beschäftigen werden. Auch die Betriebsführer werden aufgefordert, weibliche Gefolgschaftsmitglieder, die schon fahren können oder fahren lernen möchten aus ihrem Betrieb nahmhaft zu machen Diese Frauen werden dem Betrieb ja nicht weggenommen, bleiben ihm erhalten nur können sie dann eine in den meisten Fällen kriegswichtigere Arbeit als Kraftfahrerinnen leisten. Nun werden bald die • Fahrzeuge mit der Aufschrift »NSKK-Frauenfahrschule« in Marburg und Umgebung zu sehen sein.' Möge dies dann ein weiterer Ansporn sein zu dem Entschluß, Kraftfahrerin zu werden Anmeldungen werden von den Aibeitsämtern und deren Nebenstellen, vom Amt Frauen Im Steiri-schen Heimatbund, Marburg, Tegetthpff-Straße 14, und dem NSKK-Kommando Marburg. Reiserstraße 1, entgegenge nommen. Vorträg in Marburg Samstag, den A. Juni 1943, sprach Ka-pitAn zur See Reichard im vollbesetzten Marburger Heimatbundsaal über die gegenwärtige Strateglache Lage zur See. Der Leiter der Volksbildungsstätte begrüßte deii Vortragenden im Namen der Marburger Bevölkerung auf das herzlichste. Kapitän Reirhard schilderte an Hand von sehr interessanten Lichtbil dem und Kartenskizzen in ausgezeichneter Weise den langsamen, aber sicheren Kampf der U-Boote gegen Englands Lebensadern. Unser Partner Japan hält die USA in Schach und befreit sich dabei aus dem einschließenden Netz der amerikanischen Stützpunkte. ,Der Abend schloß mit dem Film: »Mit einem deutschen Hilfskreuzer auf Kaperfahrt*. Reichlicher Beifall dankte dem 'Vortragenden. ^ Arbeitsbesprechung der steirischen Landräte Unter dem Vorsitz des Regierungspräsidenten Dr. Müller-Haccius fand in der Grazer Bur^ eine Arbeilsbesprechunil der steirischen Landräte statt. Es wurden die Betreuung von Volksgenossen, die, aus anderen Gebieten des Reiches kommend, i in 'Hev Steiermark Unterkunft finden, die Behandlung der Ostarbeiter, die Hamste-rerkontrolle, die Durchführung von Luft-schutzmaOnahmen, die Einführung einer einheitliches Kriegsorganitation für die Landrattämter, Sonderfragen des steirischen Bauerntums und zahlreiche andere kriegswichtige Fragen erörtert, die sich aus der derzeitigen Aufgabenstellunji des totalen Krieges für die staatliche und die Gemeindeverwaltung ergehen. Am ertten Teil der Tagung nahm auch der Gau-hauptamttleiler der NSV, Obcrbcreiclis-leiter Dr. Leinich, teil. Todesfälle. Iii Marburg verschieden Die 51 Jahre alte Arbeiterin Amalia Se-nekowitsch aus dpr Mnnyel-Gasse 57 in Dr^uweiler und die 66jährige Private Therese Petowar aus Rogeis. — In CHIi ist der 74 Jahre alte Schneidermeister Franz Motoch gestorben. Vom Marburger Stadttheater. In der heutigen Erstaufführung der Lustspiel Operette »X für U« sind folgende Darsteller beschäftigt; Edith Friedl, Maria Kaufitsch. Aloisia KokI, Inqe Rosenberq, Otto Blickenberg, Otto Gulsrhy, Josef Helmar, Richard Nagy, Johann Türk und Otto Welte Die Spielleitung hat Richard Nagy inne, die musikalisrhe Lfituno Leopold Matausrhek Die Erstaufführung findet als geschlossene Vorstellung für Ring I des Amtes Volkbildung statt. Clllier standesamtliche Nachrichten Vor dem Standesamt in Cilli schlössen den Bund fürs Leben; Erich Grdtz, Frankfurt (Main), und Anna Span, Clllli Fritz Dreu und Johanna Gamsch^k, beide aus Cilli Gestorben sind: Konrad Tsrhech 60 Jahre, GrünowiesestraPej Marin Kreinz, Öfen, 42 Jahre; Anna Wedc, S7 Jahre, Ofen; Albert Jamni-schek. "»'palenrlorf; Maria Rresrhnik flo boreno Gnlaiisrhrk, 44 Jrihrp! Ludmill-' Osctilsrh, .T1 Jabrc, St .Johann bei Barl Neiihaiis; Anna Skriiboi 4'i Jahrr, Len-dorfi Loren/ Kowals« hilsch, 66 Fahre Wirstein bri Windisrhlandsberg) Emma Pototsrhnik gehorcnr Pirsrh iH l-ihre. Srhesrbit? bei Pragwald Kasper bei den Kleinen vun Rast. Am vergangenen Sonntag herrschte im Rastet Hcimathundbaus ein grnÜPS Ge-dränqi; über 400 Kindel warteten voi! Spannung auf Erscheinen des Kaspers Die in Rast ein Gastspiel gebenden liei-den Hauptpuppenspielorinnrn dff Orts gruppe Saldenhofen verstanden es. bp. den Kleinen das rirhtifir Interesse /ii wecken Auto-Unfälle. Auf der TricsterslraLk' wurde dei G^ljdhrige Cjendarmeriebe.'iintr Franz Mladnik aus der f-Iinderbiirg-strafte in Marburg von einem Kraftwa gen erfaßt und zu Boden qestof^en HIadnik erlitt innere Verletzungen Einem unglücklichen Zufall fiel der jährige llilfsarbeier Philipp Staures iii> Thesen bei Marburg zum Opfer Fr stoj-pertr übet eine Raumwurzel, fiel nnd wurrl? im selben Augenblick von emfri Kraftwagen überfahren. Mit schweren inneren Verletzungen wurde er ins Mar-burger Krankenhaus ülierführt. Hölderlin-Feter an der Grazei Universität. Die Gaustu,denlenführung Sieier-niark veranstaltet am Donneistag, den 10. Juni, um 21) Ulir, in der Aula der Reichsuniversität Graz eine Hölderlin-Feier, bei der auch Gäste willkommen sind Dr. Leonhard Blaß, Berlin, wird bei dieser Feier Werke des Dichters vortragen. Vom Pettauer Deutschen Roten Kreuz. Dienstag, den 15. Juni, beginnt in Pet-lau ein Kurs für Helfei und Helferinnen des Deutschen Roten Kreuzes Anmeldungen werden täglich von 8 bis II Uhr in der Kreisstelle, Ungarlorgasse Nr. 5, aufgenommen. Untersleirlsche Bevölkerunqsbewe gung. In Tüffer heirateten Leopold Schol-gar, Sabresch, und Franziska Zweck, Pla-sowie. In Maria-Graz verstarb die fünfjährige Olga Schmon und in Dörnberg die 81 Jahre alte Maria Steif. — In B^d Neuhaus schlössen den Bund fürs leben: Franz Kerner, Rann a. S., Elisabeth Jawornik. Goritzaj Fraftz Semmler und Franziska Swet, beide aus Lokowin Gastorben sind: Amalia Utschnkar, 73 Jahre, Johanni-, Theresie Auberschek, sieben Monate, Kosiaki Maria Felitzian geborene Mliner, 69 Jahre, Parosrh. Bevölkerungsbewegung in Luttenberg. Das Standesamt Luttenberg verzeichnete im Monat Mai 17 Geburten, drei Eheschließungen und fünf Sterbefälle. Den Bund fürs Lebeji schlössen: Albin Li»»b-nik und Helene Sawerschnik, Johann Mlinaritsch und Juliane Nemetz, Gaseinspaning durcJi BrenuerUherwa-chung. Die heute so notwendige Energieeinsparung kann auch beim Stadtgas auf der Verbrauchrrseite durch wirtschaftliche Ausnutzung unterstützt werden Betriebsbegehungen haben gezeigt, daß der Überwachung des Gas- und Luftdruckes am Brennet die größte Re-achtung geschenkt werden muß. Das em-mn' eingestellte Gas-, Lufl-Geniisrh kann hinsichtlich seiner Zusammensetzung nur dann konstant bleiben wenn Gas- bzw Luftdrucksrhwankungen n'fht auftreten Infolge des ungleirhmal^irten Gasdiucke«- in einem (ndustiiebe'rioii und somit der veränderlichen Gpmil.'n-dische Zigaretten gekauft und 1H(I StiKk gegen ein angemessene«. Tnnkg'^ld an Gäste abgegeben Ei hatte sich desh.älb voi dem Richtet zu verantwoiten der flen Angeklagten wegen Preisübersrh lung zu 1000 R\1 und wcien unbriuq-ten Hanriels mit Tal^akw.neu /u we } ren .^00 RM Geldstrale voi urteilte Der Kellner eines andrsten Kalfeehauscs h'-iMn 80(1 Zigaretten zum eigenr-ii ricbirtt) b ■hinten hfium zu iibeibnbien sen gekdiilt Er eihielt KiO r,t>ld- strate. In beifleii Fällen wurden rlienofh vorgefundenen Zigdiettenbestande e.n-gezogen und beschlagnahmt Eine antisemitische Vorkämpferin Die Heimatstadt Marbur{$ gedenkt der Frau Josef ine Jurik Zusammenstoß von rwel Radfahrern. Der 60 Jahre alte AVistreicher Josaf Bisiak aus Ober-Rotwein stieß auf seinem Rade mit einem zweiten Fahrer zusammen. Bei dem dadurch venirsachren Sturz erlitt er Brustverletzungen, wäh» rend der zweite davonfuhr, ohne sich um den Verletzten zu kümmern. Wer schon vor fast 60 Jahren auf dem Gebiet der Judentrage den klaren Blick besaß oder gar wagte, mitten in der Zeit höchster jüdischer Machtentfaltung eine Befreiung des deutschen Volkes vom Judentum nicht nur persönlich zu vertreten, sondern öffentlich in Wort und Schrift zu fordern und dabei den ganzen Haß der jüdischen Macht und seiner geistigen Geloten auf sich lud, hat den besonderen Anspruch darauf, nicht vergessen, sondern gefeiert zu werden. Eine solch seltene Erscheinung mitten In der Wüste jüdischen Liberalismus und Kapitalismus ist Josefine Jurik, deren Heimatstadt Marburg ist. Eine bewun-derswerte Katnpfnatur, die in ihrem fast vergessenen Buche »Episteln gegen die allgemeine Verjudung« " schon in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts dem Judentum rücksichtslos die Larva vom Gesicht riß und es in seinem wahren Wesen, in seinem grauenvollen Talmudgeist und seiner Infernalischen Herrtchsucht und Welteroberungsabsicht vor der Öffentlichkeit bloßlegte. Damals standen dem Judentum für seine dunklen Ziele die liberalen Gerichte und Gesetze schützend zur Seite und so wurden tie auch gegen Josefine Jurik mobilisiert. Das damalige Krels-gerlcht in Cllli ließ sich für die Be-^hla^nahme der Schrift mißbrauchen uai in. der Einspruchsverhandlung vor dem Wiener Landesgericht wurden die Beschlagnahme des Buches und die Sperrung des Verlages bestätigt. Ungebeugt aber durch materielle Not und wirtschaftliche Vernichtung setzte Frau Jurik ihre der Aufklärung des deutschen Volkes gewidmete Tätigkeit fort, bis ein Unglücksfall ihr Leben und Wirken durch einen frühen Tod beendete. Judengegnerische Schriften sind um diese Zeit schon etliche erschienen, was den Wert, das Verdienst und den beispielgebenden Mut der Verfasserin sicherlich nicht schmälert. Wodurch sich aber Josetine Jurik besonders auszeichnete, war der Umstand, daß sie als vorkämpferische und mutige Frau vor Gericht ihr eigener Verteidiger war Diese heldisch gesinnte Frau erzitterte nicht wie Ihre unwürdigen Richter vor der »Störung der öffentlichen Ruhen, vor der »Aufreizung gegen eine anerkannte Religionsgemeinschaft«, vor den angeblich »gleichberechtigten jüdischen Staatsgenossen«, vor der naturwidrigen Lehre »Mensch ist Mensch . Sie kannte vor dem richterlichen Forum ntir das Lebens-recht der deutschen Nation, ihre Ehre und Freiheit, und daher das Recht Deutschlands auf Befreiung von der jüdischen Schmach. Internationalismus erschien ihr ebenso als dunkle, deutschfeindliche Macht, wie die politische und rassische Bettgemeinschaft mit dem jüdischen Element, das zu allen Zeiten zu Landesverrat, Spionage und Unmoral qe-geführt hat und an denen sich die Freimaurer. die jüdische Kahal und die RotJi- schildspekuliinten zur Vernichtung und Ausrottung der abendländtsrhen Kultur in gleicher verbrecherischer Weise stets beteiligt haben. Geradezu prophetischen Sinn haben ihre mutigen Schlußworte die von emi m seltenen Weit- und Weltblirk /.engen: »In dem kleinsten Tümpel spi«*qplt sich ein großes Stück Welt) m dieser unbedeutenden Drucksorte spiegoH *irh der Verfall einer ganzen Welt, der Verfall des getmanischen Herdes* »Vor dem Gesetze selbst qlauhe ii h es bereits hinlänglich geierb'fertiqt /u haben und ruhigen Mutes harre ich ihres Urteiles « Vor dem Gericht der jüdisch-liberalen Ära wurden Josefine Junk und ihr Werk verurteilt. Vor den Gerichten des neuf'n Deutschland stünde sie als freigesprochenes Gewissen der erwachten deutschen Nation und als heldische Vor-kämplerln für die Reinmachung des germanischen Fatnilienherdes. So erinnern wir uns gerne dieser tapferen Vorkämpferin gegen die jüdische Weltpest, deren Sohn Claudius, ein gebürtiger Marburger, heute als Major und deren Enkel Erwin, als l»>utnanf im Osten den Schicksals- und Entschei-dungskampf gegen die jüdisch-bolsche-wistiscbe Barbarei unter dem Einsatz des eigenen Lebens vollenden, den einst ihr weiblicher Vorlahre so früh, so klar, so einsam und mutig begonnen hat! Dr. Robert Körber S ilc '1 * Nr, 161 * Donnerstag, 10. Juni MARBUKGER ZEITUNG Die dculscben Frauen Fitiu Schuii^-Ktink &prdcb in Müactaenf ia einei gioJen Kundgebung sprach flui . ■.» ..atuj iuciid ke.chsirdUfciii üiiierin huliz-A.ir.lw voi den Frauen, die Seite dti bif" um den Mannein im Aibeils-t nsn'./i s'-cUea. Fapieikeit und anstan-d ge G tiulh^Hung seien es, die heute ui er ailt^s s.egen müssen. Der Nationdl-s-jiifilisl hdbe in dieser schweren Zeit (KPi Dinge, an die er sich halte: die Kenntnis der dnutschcn Geschichte, die ihn lehre, daß der große tausendjährige mpf um das Reich noch nicht abge-M hlriFst-n ist, aber jetzt voi seiner Krönung sieht, d e Erfahrungen der Kampfzeit der Pariei »md die Treue zum Führer. Wie di r Sold-it der Träger der Front drniißrn ist, so seien die Frauen und Mütter in Gliiibnkeit und Zuversicht d p Träger der inneren Front. Siegen V i irln in diesem Kafpf Deutschland, der (!'-iif«irhe Soldat und hinter ihm die deutsche Frai; Hohe Schule der Artistik Zirkus Konrad yasliert In Marburg Marburg hat nun wieH I gdiorcB m aic Spiiinsioiisammionttf | Uüi:«; Das Gelieimnis um Dina SÜauch Copyrijjhl br Albert (.ingeo — Oeorg Mullfr-Vcrl«g München. 44. Porlsel7unq »Unmöglich für eine so schöne Frau«, krähte Rosen galdJit, wahrend er sich über Dinds hand beugte, d:e er eine Se-kunt'e zu lang in der seinen festhielt. »Und wenn Sie sich noch so sehr in Pelz und Schleier hüllen, Gnädigste — ein so glühender Verehrei wie ich sieht Bchcirf. Das Auge der Liebe — jaha .!« Wie ihr sein albernes Gemccker noch heute im Ohr klantf, wenn sie an diesen AunPiiblick ruiückiidchtel Koriinth hatte (Icilür gesorgt, daß die Szene nicht zu lang wurde, obgleich Dinas befangene Zurückhaltung vorzüglich in die Situation paßte. Er schien mit diesem Debüt sehr zufrier en, sie merkte es an seinem anerkennenden Blick, der kargen und doch um eme Spur achtungsvolleren Freundlichkeit, mit der er sie an jenem Abend behandelt hatte Aber sie war zu abgespannt, um dieses Glück ganz auszukosten, Dem ungeheuren Enerqieouf-wand folgte sofort die Erschöpfung Schon im Wagen schlief sie ein. Sie hätte bis an den jüngsten Tag, schlafen mögen . . . Es war eine Art Feuertaufe gewesen, die einmal bestanr'en, ihren Mut für alle Zukunft befestigt, ihr eine neue, unge-kannte Sicherheit verliehen hatte. Von I diesem Augenblick an .war sie ihrer I Sache gewiß. Natürlich würde es noch j viele Schwierigkeiten geben, ein unend-I liches Maß an Arbeit und Selbstdisziplin, ober all das seinen jetzt nicht mehr unüberwindlich, seitdem zum ersten Male das, was ihr selber zuweilen nur wie eine phantastische Wahnidee erschienen war, sich als greifbare Wirklichkeit bewährt hatte. Korunth seihst war überrascht von ihren Fortschritten. Jene drei Monate auf der Yacht — sie wußte es erst heute ganz — waren für sie wie ein glückhafter Traum gewesen, in dem sie spielend, wahrhaft spielend, alle Hindernisse überwand. Es war als ob der konzentrierte Wille des Meisters »ich ganz unmittelbar In ihr zur Leistung verdichtete, so wie der elektrische Strom sich in Licht I und Kraft umsetzt. Es bedurfte zwischen I ihnen kaum mehr der Worte. In leiden-1 schaftlicher Aufmerksamkeit erriet sie, was er sagen wollte. Schon an Irgend einer Geste, einer leisen Veränderung 'seines Gesichtsausdrucks. Sie sah sich selber in thm wie in einem Spiegel, einem erbarmungslos kritischen Spiegel, der immer neue Korrektur von ihr verlangte, unerbittlich — bis endlich ein fehlerloses Spiegelbild entstand. Nie mehr hatte sie ihn so ganz für sich allein gehabt, wie damals auf der ! »Paloma«. Zauberhaft war das gewesen: 'sie beide ganz allein in diesem ewigen Blau von Meer und Himmel, doppelt iso-j iiert In Her Atmosphäre einer gemeinsamen kuinstlerischen Anspannung, als wären sie die beiden einzigen Menschen auf dieser Welt. I Die paar Leute der Schiffsmannschaft zählen nicht, kaum daß sie sich heute noch an ein Gesicht erinnerte oder einen Namen. Sogar die Landschaft hatte nur ganz schattenhafte Eindrücke in ihr hinterlassen, die sich zu keinem klaren Erinnerungsbild zusammensetzen ließen. Was hatte ihr damals die Landschaft bedeutet — die malerischen kleinen Hä-feji, in denen man anlegte, die Schlösser und Inseln imd südlichen Sonnenuntergänge , . .7 Eine überflüssige Ablenkung — nichts weiter. Ihre auf ein einziges Ziel konzentrierten Sinne weigerten sich, noch irgendweiche äuBeren Eindrücke aufzunehmen, die nicht mit ihr und Michael Korunth und der gemeinsamen Arbeit zusammenhingen. Der Schein, das Spiel war so zu Ihrem eigentlichen Leben geworden, daß alle Wirklichkeit dahinter versank. Besessenheit? Ja< es war wirklich so etwas wie Besessenheit, die er, der große Hexenmeister zu immer neuer Flamme anzufachen wußte. Das andere Ich, das neue, war schließlich so vollkommen zu ihrem zweiten Selbst geworden, daß es ihr war, als läge ihre eigene Vergangenheit, die eigene Existenz wie eine leere Schlangenhaut längst hinter Ihr. Sie war Isabell Arden, die berühmte Schauspielerin, die Gattin Michael Korunths. Sie hätte jede andere Wirklichkeit auch vor sich selbst vergessen und geleugnet, wenn er nicht mit unerbittlicher, fast grausamer Deutlichkeit sie Immer wieder daran erinnert hätte, daß nur er selber sich nicht täuschen wollte. Daß sie für ihn bei aller scheinbaren Intimität des Zusammenlebens docJi nur das Werkzeug blieb, das Instrument, das seinem künstlerischen Willen gehorchte, Stoff, den er formte, wie es ihm gefiel, und nicht ein junges schönes Weib — bereit zu lieben und geliebt zu werden. Niemals, mit keinem Blick, keiner Gebärde hatte er Je die Grenze überschritten, die unverrückbar zwischen ihnen gezogen war, — ein« unsichtbare Mauer, vergeblich, dagegen anzurennen, man stieß sich nur blutig daran. Und doch — wie deutlich sie das heute wußte — was damals ihre Kräfte so fast ins Übermenschliche gesteigert hatte, war doch die Hoffnung gewesen, daß eines Tages auch diese Mauer fallen würde. All ihr Streben, all die besessene Anstrengung dieser Monate — was war es im tiefsten Grunde anderes gewesen als der glühende, kaum noch ehrgeizige Wunsch, die innere und äußere Verwandlvmg In solcher Vollkommenheit zu vollziehen, daß auch Michael Korunth selber eines Tages sich in der InnersteT^Wirklichkeit seines Gefühls täuschen mußte. Daß sie für ihn die Andere wurde, die er liebte oder doch gellebt hätte — daß auch er selber Schein und Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden konnte. Doch diese letzte, äußerste Bestätigung, nie war sie zu erreichen gewesen. Und umso weniger fast, je mehr das äußere Gelingen noch jede Erwartung überstieg. Amerika war ein einziger Triumph gewesen. Und auch in Berlin hatte Presse und Publikum sie als Isabell Arden gefeiert, ohne daß auch nur ein Mensch die Unterschiebung geahnt hätte. Das Experünent war gelungen — es hätte nicht besser, nicht glänzender gelingen können. Manchmal, im Rausch des Erfolges, wenn immer wieder der Beifall sie vor den Vorhang zwang, in solchen Augenblicken, gefeiert, bewundert und über sich selbst hinausgerissen, glaubte sie, manchmal vollkommen glücklich, am Ziel aller Wünsche zu sein. Aber dann, ein, zwei Stunden später, wenn nach der gespielten Vertraulichkeit des Zusammenseins vor Fremden Korunth schon bei der Heimfahrt im Auto wieder die trennende Schranke zwischen ihnen errichtete, mit einem Wort, einer kühl und sachlich hingestreuten Anerkenntmg sie sozusagen auf neutralen Boden verwies — dann brach das alles wieder zusammen und sie wurde sich plötzlich bitter bewußt, daß alles, was sie mit solcher Zärtlichkeit erstrebt und errungen hatte, doch im Grunde vergebens war. Das grauenvoll Interimistische ihrer seltsamen Scheinexistenz — der künstlerischen wie der menschlichen — packte sie dann mit so verzweifelter Wucht, daß sie sich am liebsten an seine Brust geworfen und all ihre Angst, ihre Enttäuschung und Bitterkeit in einem Strom von Tränen vor ihm ausgegossen hätte Aber sein heller, kalter Tierbändigerblick hielt sie In Bann. Ahnte, wußte er. was in ihr vorging? Oder war sie so sehr Obtekt für ihn, daß er die Möglich-ke** irgendwelcher rein menschlichen Komplikationen In ihr überhaupt nicht in Rechnung zog? Wie höflich bedauernd seine Stimme in solchen Augenblicken klingen konnte: Ein wenig erschöpft — nicht wahr? Kein Wunder, du hast dich sehr ausgegeben. Aber es war wirklich eine vorzügliche Leistung. Am besten, du gehst gleich zu Bett. Isa hat , das auch stets getaa.« MARQURGER ZEITUNC. STADTTHtrATER MARBURG.Drau Do«n*ril«t, de* II Jini — Irstaillihriiff RIb| l 4m AaiUf ttr VolkMUaaf X ifir U iLuiUptrlnparett« tB drei Akitn von Htm Guital Kirnmavai- Musik "ttr IIad« Lang. Antang 20 Uhr Enda 22 30 Uhr, Kein Kartanva^aut. PralUt, dM II. J«nt VerkanHc Braut Konilarha Oper In drai Akten von Fnedrlck Smetana BAgmn 20 Uhr, Enda 22 M Uhr. PralM 1. X A mtlfche B^lcanntmac Hungen UNTERSTEIRISCHE LICHTSPIELTHEATER MARBURG-DRAU j GEKICHT MAKBURG/DKAU Reg. C I 79-61 Ändtfnin[{cn bei einer Finna Im Register wurde sm 7. Juni 1943 bei der Firma. Maribortka tekstilna tvornica, druiba z omejeno zavezo v Itkvidaciji (Marburger Teicnltabnk, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Liquidation), Sitz; Marburg, folgende Änderung •ingetragenr Auf Grund der Verordnung des Chefs der Zivilverwaltung in der Unterstelermark vom 23. Mai 1941, Ver-ordnungs- und Amtsblatt Nr. 26, ist das Vermögen der Firma mit Bescheid des Beaufttagten d(>$ Reichskommissars für die Festigung Deutsrhen Volkstums Marburg vom 20 Juni 1941, ZI. 65/4t, füi den Relchsgau Steiermark eingezogen und der !ng. Albert Baader In Marburg znm Wirtschafter bestellt Vertretungsbefugt nunmehr; der Wirtschafter selbständig. 80-6 R.l \ u fe K MAMDjRG-BHRöEDOnP 1 Dt»LJ*f.chland und vielen Staoten der Welt o'sHcpS+eiler von Qual itä+terzeugnisien bekannt BOR «.LICHTSPIELE! Hnute 16 18 30 2U 4) Uhi Paramf 2219 WERNFR KRAUS In Paracelsus mit Mailita« Wleuano. Harald Kreuiberff, Marlin Urtel, Annallei SebllMld Jaiat Skeber. - Ein dra-nMtiachar und apannendei BaYarla-Fllna »om ^ab«n,| Wirknn und KAmpfan des Arrtat dar Detitirhan. FQr Jugendltrha Hier 14 Jahren ilchl tugelataenl' Yto Ifi. 18 SO. » Uhr So H.4S. 16, I« JO 20.45 Uhi E!bPUIADE GERICHT MARBURG/DRAU Reg C T 2.V5» Änderungen bei einer Firma Im Register wurde am 7. Juni 1941 hei der Firma: Sladko-gorska tovama lepenke In papirja, dru?ba z omejeno zavezo (Pappen- und Papierlabrik SüReiibfirg, Gesellschaft mit beschränkter Haftung), Sitz; Marburg, folgende Änderung eingetragen: Friednch Lescbftiqa ist infolge Ablebens nicht mehr Wirtsrhafler. Zum Wirtgchafter bestellt: Ing. Anton ? H r k in Süßenberg. Verorclnungs- und Amtsblatt def Cheli de Zn ilverwaltung In dei Unterttelermark \w. 1/ 21. Mal lit arfc(nicpi?n. An* drm I11J14I1 Vf rordnun« über den wetteren Auibau dar Gerlchti- r)r(;,ini*4lirurger Zeltung" IN Clin MrtrWtpIrtt/ ti (Fornrut 7) IN HETiAlJ Un()i\rtorqflsse, Herr Cieorg Pichlar und l>Pt den soiistigtm Verkaufsstellen B(>7iig>iprplii: Moii, Hjfh RM 1,2S (»tpti iit) roraut fahlbar) Betuqaheslclliiniif-n werden hol rton npgrbutt^iitellen d«r ,,t lariiiirni»! Zeiltnin und *in VerUq M'irbiirg-Drau, RAdqasie 6, ang>>nommnn KellBcrlB bekommt Stelle im Restaurant »Zum Elefanten«, I Marburg-Dreu. 222-6 I Marburger Unternelimen Im ! Stadtzentrum sucht zum sufor-Hgen Eintritt tüchtige Korre-spondenlin. Vollkommene be# herrsrhiinq der deutschen Spräche in Wort und Schrift (f^asrhinsi hieiben und Stenographie) wird verlangt l^ai besonderer Eiqntinq bietet sirh Aufstiegsmöglichkeit als Sekretärin der BetrielJsführung. Bewerbungen mit Lichtbild, Gehaitsforderunq, Angabe des frühesten Antrittstermms un* ter »Vertrauensstelli;nq« dn die »Marburger Zeitung». — Zu vermieten ZABAH LEANDCI Damals Ein Ufa-Pllm mit Hant BlSwa. laaMao Braitl, Jatia T. Alpea, Hilde Kttrber. Cllialwlb'Markat, Haraann Brluer, — Dletui lieua Zarah Laandar-Ptlin dtr Ufa laRiinlerl durch die Spannung «tnai krlmlnellan Aban-lauern und aiachflttarl duicB dl« Daratellung «inet opferwilligen Prauenlebeni. Pflr Jugendllrhe «Ichl lagalaiaMl Liciliapiele KaileHemciiBlc Ihre V«rmlhlung zeigen an: Dr. SLAVKO TEKirrSCH-CITTLER Maior-Kriegsgerichtsrat LUCIA TEKLITSCH geb SCHMIDT Marburg den 8. Juni 1943 Kleiner Anzeiger led-^ Wuii kokl" IUI Stelifcug«;iiiLiia (1 Rpl dai (altgadruckl* Worl 2t Rpl, lur Geld RealllktcnverkL-hr B'efwachtal und Heirat 13 Rpl. dai ivIlqrd.ijtr.tF ^^^>tl 40 0 Rpl De> Wortpraia allt bia tu l2 Burh-vtcibun |e Worl Kl nworlyebUhi bei Abholung dnr Angebote 3S Rpt bat jCKsendurig dtirch fo't odpi B ingaadllcha ngelaiiMl Prallhg, 11. Juni gaachloaiana WehrmarhtvoriileUung iicliitplele Bwmndorl Frau Sixta Pranilak« Klni und Gustav rrOhltca. POr Jugaadllcha tngelaaianl Freilag geichiosaene Voritelliing. SnmRtHg um 18 und 20.M Uhr, Sonntaq um IS, tA urd 2n.30 Uhr, Montag um IS, !• und 20.30 Uhr Burfl-Lkiitftplele ClHl SadiaeBtelderalrala ■la ti. JuBl Sophienlund Rina beachwlngte PllmkomOdla der Tarra mit Hanf lledike, Kl'he Haack. Haanaiore tchrolk, loMrt Tfx«en, Prilr Wigsar and ChrluHna Sokraa, SplaU leltung# Iteinx liflhmann. PIt iugaaMIck« lafalassaa.' In die Pension Kastner am Maiberg Pruviant mitnelimen! Wegen Kränklichkeit der Besitzerin und Persopcilmangel mußte vorübergehend das Verabreichen dei Mittagmahlzeiten eingestellt werden. Die Wiederaufnahme des vollen Betriebes wird bekannt gegeben werden. 3-6 Verkaufe tiefen Klndarwageli um 120 RM. PettauerstraBe 3. 221-3 Brillen jeder Art, außer Son-nenbril'en, bei Otmar Kiffmaun, Tegetthoifslrrifiß 11. 22Ö-3 ychwar/er Herrenwintermantel 'uittlerev Grölie, vollkommen neu, erslkkissiffer Stoff. Anfra fien in der Geschäftsstelle der »Marburqer Zeitung«, Cilll. 75-6-3 Serviererinnen (Ober) sucht per sofort Cafi »SchloDberg«, Citli. 268-5-6 Zu Iraukn )|esVicht Eine Meisterin fOr die Erzeugung von kinderwischf und Bekleidung wird von einem Betrieb in Cllli dringend gesucht. Gewerbeberechtigung ist Bedingung. Angebote unter »eintritt sofort« sind zu richten an die Gesch&ftsstelle der »Marburger Zeitung«, Cilli. 25-6-6 MetropoUlicliiapiele CiMi ■Ii 10. Jaal Oer ({roße Schatten mit Helnrirh George und Haldeaarie Ralharer. rur Jugendliche alclil lagalaSMal — Von 6 bt* R. Juni der M.iIrrhenMlm „Tlacklala tfack Dick". Sah Ober 40 lohran da» i«idi«n fOr unser« «wissentohott-lidt erprobtan und in oller Welt orektiteh bewährten Präparate Chinoeelfabrlh akllMiasallMliaft Nawaett Kaufe gut erhdlh'ups Herrn- u. Dameniahrrad mit oiJei ohne Bereifung Anti, an Karl Kosein, Piaßbeiq. ß2-4 OiJene Stellen Vot Finjlnllunq *00 Arbi-Ilshtlll-|pn tiuB fl'p /'iKlImniiinq ilfi ru-«Ikndigen Arhrll<..init4<)i ,'lnnt-linll «verdeo Mltarbeiter(ln) für eine konz. Realitäten,, Hypotheken-, Gebäude- und Güterverwaltungs- kanzlel gesucht. Zuschr. unter »Intelligenzberuf« an die Ver-waltung d, Bl_89-6 Verläßliches Kindermädchen wird zu kleinen Kindern gesucht, Anzufragen bei Büde-feldt, Herrengasse 14. 170-6 Petiay Fretlag, II., Saaiilag, 12„ Sonatag. II.. Moalag, U. Juni Der verkaufte Großvater In doli Kriiiptrnllen Joaat Elckkelm, Winala Marku*, 0*kar Slrna, Cliaa Aullngar, Carl Wery, Craa Panlarb Albert Jdnicherk, Waill Will, Brhard Sladel. Kartenvorverkaul Itlr dia Pllagallelarlaga ab Prallag Irnh. POr Jugendllrlie nicht ingefaasaal T'^iig, Samitag, thgllch um IS Uhr, Sonntag um 10 Uhr, MonUg um tO Uhr Milrrhenvoritellaag „SchaaawHIckan aal tta alehen Zwerge", Im Beiprogramm i „Kaapcr kaaft als Hana". Film^keAtor Tufler Donneralag, 10. Juni um 10.30 und 19.30 Uhr Irrtum des Herzens Paback, Haaa SAhnker, Käthe Dnr«(h Rrethe Weiler, K L. Schreibet. — BdvctriA-FlImkiinKt Fiir Jugendliche alchl tugalaaaanl Verloren wurde gestern In Marburg gegen Frauheim eine Aktenlasche samt Dokumenten. Der F'nder bekommt 10(1 RM Belohnung. Abzugeben bei Karl'Goldschnig, Kunstmühie, Frauheim, Telephon 2. 230 W'r geben Nachricht, daß unser Vater Georg Hlupifsch Eisenbahner Im Ruhestande am 8. Juni 1943, um 21 Uhr, unerwartet gestorben ist Am 10 Juni 1943, um 16 Uhr begleiten wir ihn lur Ruhestätte vom Stadtberg nach dem Städtischen Friedhof In Pettau. P • 11 a u, dem 9 Juni 1943 Tilchtlgo Stenotypistin, perfekt in deutscher Spiiicb'-, wird vom Marbuigei Betriel) zum baldigen Fintiitt (jr'-.urht. Anbote mit rlen iibli''hpn Unter-'ayon untci »D iMPrs'',Mliipg an die »Miirbuigei Zc.tuiHi«, —6 Ich suche zur Betreuung meines Haushaltes mit kleinen Garten eine brave Frau oder Mädchen mit Kochkenntnissen Angebote unt. »Dauerstellung« lan die Verwaltung de» Blattes, 196-6 Geschäftsdiener, ehrlich und vorläßlich, wird aufgonommen bei C Büdefeldt, Marburg, Herrengasse 4-6. 83-6-6 ,Denken Sie daran — KLC'Mi: Af^ZEIGEN haben in der MAf^BURGER ZEITUNG GlüOS ERFOLOt Zu mieten gesucht Suche gut möbliettes Zimmer ra der Stadtmitte. Angebote unter »Ruhiger Mietei« an die »Marburger Zeitung«. 2U3-8 Schönes, reines Zimmer von ruhigem Mieter dringend gesucht. Anträge an die Verwaltung unt. »Beamter der' Reichs-behördft«. 224-8 WohnunfSsiausch Tausche schöne Wohnung, Zimmer, Küche, gegen gleichwertige nach auswärts. kann auch ziemlich weit außei Mm-bürg sein. Anzutrnien: AUrcd Jerrent, MozartstraHe 4H-H, Marburg Drau. 172-9 Funde - Verluste Verloren. Auf dem Wege Ur-banistraüe—Schönereistraße— Schmlderergasse—Schillerstraße—Herrengabse wurde ein Bezugschein, aul den Namen Ludmilla Koradii lautend, und RM 30.— am Mittwoch, den 9, Juni 1943 nachmittaps verloren. Vor Verwendung des Bezugscheines wird gewarnt. Dei Finder wird gebeten, den Bezugschein und Geldbetrag bei Ludmilla Korada, Znaimergasse 22, abzugehen. Auf dem Wege zwischen Piro-schitz und Malenze bei Rann' Sawe wurde vorigen Donnerstag ein Totbrnuner Tlvar-Mtin-tel (Hubertus) verloren. Der ehrliche Finder moqe den Fund beim nächsten Blockt lib-, rer anzeigen. 8G-6-13 84-»' FAMILIE HLUPITSCH Volinori- und Anftckriliändening müssen unsere Pos fbezi eher sofort dem zuständigen Postamt (nicht dem VerlnjJ) melden. -.MarburgerZeltunjj' Vertriebs« btelUin^ Verschiedenes _j---- Ursere Hebe Schwester, Tante und Schwager'n, Frau Amalia Senekowitsch hat uns im 51 Lebensjahre am 8. Juni für immer verlassen. Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 10. Jtmi, urt) 14.30 Uhr, in Drauweller statt. Marburg/L)rau, den 8. Juni 1943. Die tieftrauernden Hinterbliebenen. In tiefster Trauer geben wir allen* Bekannten und Verwandten die traurige Nachricht, daß unsere innlgslgeliebte, herzensgute Mutter, Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Maria Hrastnik geb. Godez am Dienstag, den 8. Juni einem Herzschlag erlegen Ist Das Leichenbegängnis findet am Donnerstag, den 10, Juni, um 10 Uhr, statt. Unterpulsgau, Laibach, im Felde, den 9. Juni 1943. Maria, Johann, Emil, Anna, Albine als Kinder, im eigenen wie im Namen der übrigen Verwandten. Daaksagun^ Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme anläßlich des Todes meines liehen Gatten, Herrn ALOIS UNGER, danke ich allen Freunden und Bekannten, welche ihn auf seinem letzten Wege begleiteten. Insbesondre danke Ich dem Herrn Direktor des Reichshahn-Ausbesserunqs-werkes in Marburg für die schönen Abschiedsworte am offenen Grabe, der Fisenbdhnernius'k-kapelle und den Kameraden des Verstorbenen für die vielen Kranzspenden 228 In tieler Trauer: PAULA UNGER Danksagimg Schmerzerfüllt geben wit die traurige Nachricht, daß mein lieber, guter Gatte, unser Vater, Groß- und Schwiegervater, Biuder, Onkel und Scliwütjer, Herr • Franz Motoch Schnuidermalsler am Dienstng, den 8. .Jrini nach langem Leiden im Aller von 74 Jrib'i^n scinlt enlsrhl.ifen Ist. IJie C.iis'.(|iuinq und Beisetzung des teuren Toten lindf't Dimiieislan, (Ion 10 Juni, um 17 Uhr, am Sl.iillischt'n Fiiodiutfe statt. Ciili, Ininiiuj. Wien, Anderburg, 8 Juni 1943. In tiefstem Leid: Maria Moloc h, Gallm f'ranz, Max, Wilhelm, Flnl, Sohne Uü'.l lothlcr Josefine, Schwiegertochter. Wilhelm uiifl .losefine, r.nkelkinder. Therese und Anna, i( liwi'strui, im Nomen aller Verwandten. 82-6 Wer übernimmt einen ftiPkicrt-ken Pensionisten in Kost, Wohnung und Krankenpflege. Angebote an Herrn BiautSLhitich, iiiiefträgei in Windischleistrilz __ Kaufe sehr gut erh.iltenes Damenfahrrad oder gebe Gegen-wert: Pelzjacke, Sdnilschschuh« Nr. 38, Bett samt Einsatz, n.ich Wahl, Adresse in der Geschäftsstelle' der »Marburner Zeltung«, Cilli. B7-0-14 lausche Batterieempfängei ge gen Netzempfänger. Zuschriften unler »ßaidigst" an die Gr schäflsstclle der M.irburgci Zeitung«, Cilli. 8G-l»-14 Kinderwagen tausche genen Danientdhrrad oder etwns an deres Adresse in der Veiw.il tug des Blattes 225-14 Außerstande, jerl^m einzelnen fflr die liebevolle Anteilnahme «n'äßlich unseres so Überaua schweren Verlustes, den wir durch den Heimgang unserer Mama, der Frau Juliane Tschreplnko geb Schön erlitten, sowie füi die vielen Kranz-Imd Blumenspenden zti danken, sagen wir atil diesem Wege allen unseren herzinnigsten Dank. Besonders gedankt sei der Eisenhahneimusik-kdpelle mit ihrem Kapellmeistei Max Schuuhcri und dem Marburger Volksliederchor für die ergreifenden Ahschlediweisen. Auch den Abordnungen ^er Landesfflchgnippe Imker bzw dnr Ortjfflchgruppen Imker sei herzlichst gedankt. PiUß Danksagung 05-6 Die tlefirauernden Hlnterbilebenan. AnKißlich des zu friihen Hinscheidens unserer Inmiislgeliebicn, uiiersiL't/.lithen Mutter, der Frau MARIA SPRINGER geh GABER spreche Ich hiermit Im NdiiHMi aller Veiwiincllen lür das viele Boileid, für die zahlreiche Beteiligung und die Blniiii'nspi'iulen meinen inniosten Hank aus Aul^ertlem dank'' Ich der B;Mriehstühriing und der Gefolrjsrhnft der M.irburger C.ioßhandelsgesell-seh 'tl sow e d-t Bntrii'bsfiihrung Hutter & Co. iinrl Gi-f.ilgiiih.ill, allen dip zur Erleichterung de r Ii l7fcn Tfge ihres Lebens beitrugen, und s( hllr^ß'ifh .illen, die mir in schwerster Stunde belst/indoi), 217 M W SPRINGER und Töchter Tausche Silberkollier mit 10 Diamanten (antike türkische Handarbeitl gegen qutaehende Herrentascheiuihr und Angabe und verk>uite 1 Leder-Sack-kolfei UO RM und 1 chemische .Waage 40 RM Anfragen nach 18 Uhr. Schürfer, Mtir burg-Drau, Kellengasse 15. 22b-14 Mm Ri Der Sfadfnlan und das St^ass nurfzrirtin'y von üliiipiiiirE/DrBU 2. Autlage st in allen einsrhl^nigen Gesihalten und beim ■?chaltei des Verlages ler »Marburger Zeitung' tum Preise von RM 1,— erhaltln h Seite 6 * Nr. 161 * Donnerstag, 10. Juni Das bauliche Antlitz der Steiermark Zwei Ausstellungen: »Steirische Städtebilder« in Leoben und »Steirische Baugesinnung« in Graz Reich und vielfSIlig wie die Ndtur des #eirischen Landes ist auch die durch die Kameradschatt Steirischer Kunstler und Kunstfreunde betreute Ausstellung von 22 Städtebildern oder, besser gesagt, Eindrücken dieser Städte, auf die verschiedenen künstlerischen Tempera-niente, die sich hier, gebunden durch das gleiche Format, einer einheitlichen Aufgabe unterzogen haben; für ein Steier-tnarkbuch, das im Rahmen des Roseg gerjahres geplant war, den gedachten Buchschmuck zu liefern. Eine sehr ansprechende und fruchtbare Idee, die auch in ihrer zweiten Bestimmung, diese Bilder nunmehr dem Leobener Heimatmuseum für seinen erst spater zu erbauenden Steiermarksaal zuzuführen, zu Recht besteht. Dr. Willi Kadlelz, dem Lelttr der Zweigstelle Leoben der Kameradschaft, gebührt als dem geistigen Urheber dieser kleinen, bemerkenswerten Schau nicht nur der Dank der Künstler, sondern auch der des Publikums, das unter die vier Roseggerausstellungen auch diese Städtebilder-Schau aufgenommen Die Sache mit dem Namen Von Karl Heinrich Waggerl Es traf «ich, daß wir einmal einen Matt an Bord hatten, der Grill hieß, damit begann die Sache. Eigentlich war nichts besonders an Grill, an diesem gutmütigen und schweigsamen Menschen. f^ur hatte er eine gar zu häßliche Fratze, zugegeben, ein entsetzlich breitmäuliges Gesicht. Nun gerät er aber deswegen In Händel mit dem Koch. Sie streiten sich und balgen sich — »du Ochsenfrosch«, sagt der Koch, »du mußt ein verteufeltes Glück bei den Weibern haben«, sagt er. Grill wird ganz krumm von seiner fressenden Wut, er ist nicht schlagfertig und witzig genug für diesen verdammten Koch. Der Zorn dampft in ihm, er hat ■weißen Schaum zwischen den Zähnen, wenn er spricht. Ja, und eines Mittags Ist e» so weit, daß er mit dem Messer auf seinen Todfeind losgeht. Er bekam ihn nicht, nein. Es Ist Ihm natürlich nirht gelungen, unseren Koch abzustechen. Grill wurde lestgenommen und unter Deck gesetzt Aber nun, um von der Sachc mit dorn Namen zu reden, nun hatte der Offizier ctliche Wochen früher einen Affen eingehandelt, ein stilles, gescheites Tier, aber schwarz und häßlich wie der Satan. Grill fütterte ihn anfangs, und da ist es wieder dieser Koch, der auf den Einfall gerät) unseren Affen gleichfalls Grill zu weise etfüllt scheint. Ganz in lyrisch-farbjge Versunkenheit hat Costantin Damiano« sein Bild von Deutschlandsberg gehüllt; Dr. Karl Rotky gestaltet den Blick auf das Leibnitzerfeld von der sonnentrunkenen Hügelwelle des Sausais aus zum leuchtenden Erlebnis. Eine Landschaft schlechthin ist Leo Wallners »Marburg-Land«, ein Ausblick in die Kollos, deren erregende Kontur als grünes Meer dem Auge erscheint. Eine Symphonie in Grau möchte man Emil Peteks »Rann« nennen, das in ungemein feinei Abstimmung die Silhouette der Stadt gegen einen von grauen Wolkenballen zerfetzten Himmel setzt. Mehr dem Gegenständlichen verhaftet erscheinen die Bilder von Julius Wegerer »Leoben«, Paul Schmidtbauer »Graz-Land«, Karl Mader »Fürstenfeld«, Franz Köck »Feldbach« und Peter Oberhuber »Oberwart« — auch Pipo Petelns »Marburg-Stadt« zählt dazu. Hier ist eine Aussageweise bevorzugt, die dem Bericht ähnlich, sich an die Gegebenheiten der Erscheinungen hält. Eine gewisse Treue der Wirklichkeit gegenüber oder was man nennen. Er tut ihm nichts zuleide, nennt ihn nur Grill. »Guten Morgen, Grill, gesegnete Mahlzeit, Grill«, das ist seine Rache. Es geschieht welter nichts, sag« ich. Der Affe kauert tagelang ruhig auf den Planken, er betrachtet den Koch mit glänzenden Augen, und allmählich verändert sich auch sein Aussehen auf merkwürdige Weise. »Es ist zum Todlachen«, behauptet der Koch, »ich nenne ihn Grill, und sogleich sieht er auch aus wie Grilll« Aber dann nahm es doch kein gutes Ende mit diesem Scherz. Jawohl, es nehm ein schlimmes Ende mit unserem Koch, der Affe erstach ihn einmal unversehens in der Nacht. Er war nur ein Aife, ein zahmes Tier, aber er hieß Grill . _ Der Familienarzt Von Heinrich Zillicb Gestern sah ich meinen Freund Ludwig nach langer Zeit. Vielleicht werde ich ihn nie wiedersehen. Er Ist in Lehensgefahr, in ständiger Lebensgefahr Ein Wimmerl kann ihn fällen, eine Hautabschürfung, wenn sie der Arzt verbinden muß. Niemand kann ihn retten, denn er ist ein guter Mensch. Ein wirklich guter Mensch. »Wie geht es dir?« fragte ich ihn hnndeschüttelnd. »Nach Befinden — nach Befinden —« Ludwiy redete so. bauers »Radkersburg«, daß in einer spiel-zeugschachtelartigen Erscheinung die Abgrenzung gegen die Umwelt erfährt Auch Johannes Hepperger hat in seinem »Pettau«, das eigentlich nur Ausschnitt sein will, einem visionären, farbig transparenten Erlebnis den Vorzug gegeben. Synthese von Malerischem und Ge* ständlichem tu sein, bemühen sich Karl Jiraks »Cilli« und Heinrich Prohaskas »Bruck«, die In ihrer Lösung dem gestellten Thema besonders nahekommen. Fredy Koschitz' flächige Industrielandschaft Trifail wirkt durch ausgewogene farbige Kontraste. Nicht vergessen werden aber soll auch Alexander Drobiks Bild vom Kluppeneggerhof in Alpl, das gewissermaßen die Marke für diese Schau im Rahmen der Rosegger-Ausstel-lungen abgibt. Ein klares Werk von spürbarer Atmosphäre winterlichen Schweigens. Die Raumgestaltung und Gliederung der Schau, die im Geodäsiesaal der Montanistischen Hochschule In Leoben untergebracht wurde, ist Oberbaurat Architekt Alois Bienert zu danken. »Wo steckst du denn? Ich habe dich monatelang nicht gesehen.c »Wie man'i einerseits nimmt« Ludwig redete so. »Was macht deine nett« Schwester?« »Kindbettfieber.« »O Gott, hoffentlich nicht schwerl« »Wie man will. Der Arxt hat einen Fehler gemacht. Leicht let's nicht, — möglicherweise ■— wer kann wissen.« SDas ist wirklich traurig. — Und dein Bruder?« »Lungenentzündung Der Arzt hat's leider erst gestern -erkannt.« »Böse?« »Nicht so böse, daß es nochmal so böse sein könnte.« »Hm — und deine Frau? Bäckt sie noch immer ö"te Pfannkuchen?« »Nicht mehr.« »Die wird doch nicht auch krank sein.« »Brandiger Finger. Der Arzt hat sich in der Salbe vergriffen.« »Ja, hör mal , . .« »Vielleicht wird die ganze Hand unbrauchbar. Meiner Tant« fehlt auch schon der Goldfinger.« »Um Gottes willen, seid ihr denn alle krank?« »Nicht alle. Mein Vetter ist gesund. Ich staune wortlos. »Tja«, murmelt er »Es ist sozusagen ein Pech, daß wir einen so schlechten Arzt haben. Meine Großmutter ist schon gestorben. Mein Onkel hat den Fuß verloren Die Tochter ist an einem Auge blind, und es war — wenn man's nimmt — bloß eine Lidentzündung, aber der Arzt hat geschnitten.« Bs war kei^ leichter Weg, den der Grazer Fleischnauersohn lu gehen hatte, bis er sich seine heutige Stellung im deutschen Schriftttmi erringen konnte. In den Jahren einer stürmisch bewegten Jugend, in ruheloser Wanderung, er lebte er riel Schönes und Böses, erlebte es an sich selbst, sodaß er sp&ter In seinen Büchern davon erzählen konnte. Deshalb sind die Geschichten Kemmayrs auch so lebeniwahr, klingen seine Schilderungen so herxensnah und echt. Schönster dichterischer Niederschlag dieser unruhigen Zeit Ist sein Roman »Die große Wanderung«. Diese Freude am ewig Neuen Hat ihn auch dorthin geführt, wo seine Phantasie ein reiches Betätigungsfeld fand: zum Film. Er wurde Chefdramaturg der Wien-Film und betätigt sich bisher hauptsächlich als Verfasser von Drehbüchern. Bekannt ist der große Erfolg seiner unter der Regie von Geia v. Bolvary gedrehten »Wiener Gschichten«. Niemals Uber hat Kemmayr über der Filmarbeit seine an* deren dichterischen Aufgaben vergessen, sodaß in diesen Jahren euch eine ganze Reihe von Romanen und Theaterstücken entstanden ist. In vielen dieser Bücher spiegelt sich die eigene Jugend wider I wirklich Erlebtes gestaltet Kemmayr In seiner heutigen dichterischen Reife KU eindruckSYolIeD Brxlhlungen. Sein letzter großer Bucherfolg, sein bester Roman überhaupt, wer »Der gli- Die Goefhc-MedalUc ittr Hedufl^ Bleibtreu Ein fflnfiig)ihrig(N Theaterfubilium begehen tu können, ist ein seltenes Ereig-nis; .es trifft eine Künstlerin von seltener Vollendung: Hedwig Bleibtreu, geboren in Lins und aufgewaonien in Wien. Am 10, Juni 1893 trat sie zum ersten-mal im Burgtheater auf — als Klirchen. Ihr Wachsen aus suchenden, tastenden Anfängen im Schatten der Wolter zu der statuarischen Größe voll klassischem Ebenmaß: das bedeuten die 50 Burgtheaterjahre, die jetzt gefeiert werden. Alle ihre Gestalten sind gehalten von einem sicheren Maß, von btutvoller Bürgerlichkeit Daher kommt ihr Humor, der mit den Jahren noch immer reifer wurde wie ein guter, alter Wein und der ihr auch zu einer Film-Popularität verhalf, 'Keine Schauspielerin spielt ihr das vereinsamte Dasein alternder Frauen nach, deren Kraft beiseite geschoben wird, langsam abtropft, an Kleinem vergeht Der Führer hat der großen Schauspielerin zu ihrem Jubiläum die Goethe-Medaille verliehen. Die Städtische Btthne Teschen bringt als Abschluß Ihres Zyklus »Bühnenwerke verbündeter Nationen« das erfolgreiche slowakische Lustspiel »Das Weibergesetz« von Gregor Tajerski in reichsdeutscher Uraufführung heraus. »Mensch«, schrie ich, »was iet das für ein Aritl« »leb will Ja nichts gegen ihn sagen, aber andererseits, er versteht wirklich nichts. Er sluft. Er ist auch etwas blöd geworden. Einerseits war er Ja damals ein ganz guter^ Arzt, anderseits Ist es Jetzt ein wahres Kreui mit ihm.« »So nehmt doch einen anderen!« Da lichelt er, als sei ich nicht bei Trost, faßte mich am Rock und flüsterte:' »Aber nichts sagenl« Ich nickte. »Bs geht doch nicht Er ist ja unser Onkel.« , Der Zaunkönig Von Arthur M. Fraedrich »Ein Vogel!« Karl, der kleinste von Bauer Eichholz' Jungen, läßt den Löffel sinken. »Wo?« fragen seine Brüder und die junge Landhelferin zugleich. Er zeigt mit seiner kleinen Hand nach dem Herd, und alle die Kinder, die Knechte und Mägde, lassen ab vom Abendbrot und sehen nach dem Vogel auf dem Gesims über dem Küchenherd. »Es ist ein Zaunkönig«, belehrt der Bauer. »Der wird durch die Hoftür hereingekommen sein.« »Laßt ihn ruhig sitzen.« Doch die Jugend ist schon aufgesprungen, und jetzt hebt eine wilde Jagd auf den Vogel an. Er fliittert kr«iz und quer durch die Küche. Verängstigt rettet er sich schließlich auf den Kücheu- serne Berg«, ein Heldenlied, das er den Soldaten unserer Gebirgstruppen im hohen Norden sang. Auf Einladung von Generaloberst Diotl unternahm Kemmayr 1940 eine Fahrt an die nördliche Front und konnte im Lande der Mitternachtssonne mitten unter unseren Feldgrauen einmalige Eindrücke sanuneln. Als Sonderführer stand er auch einige Zeit im Osten bei einer Panzereinheit, Nun hat*Kernmayr seine Dichterwerkstatt in der Kurstadt Bad Ischl aufgeschlagen. Dort, in idyllischer Umgebung, in seinem entzückenden Heim, in das nun eine kleine Tochter den richtigen Sonnenstrahl gebracht hat, schafft Kemmayr in beneidenswertem und erstaunlichem Fleiß, teilt seine Begabung noch immer swischen Roman, Bühnenstück und Film, immer im Bewußtsein, daß auch der Erfolgreiche nie in seiner Arbelt nachlassen darf. Wir werden von Kemmayr gewiß noch viel Gutes lesen. Franz Karl Wagntr ♦ Die Opemkritte des Marburger Stadttheaters Frau Reichelt, Frau Probst und Herr Friese verabschieden sich mit der morgigen Vorstellung von Cmetanas »Verkaufte Braut« von allen Ihren Freunden, da sie in der nächsten Spielzeit nicht mehr zu uns zurückkehren we» den. Aa der Wiener Unlversltlt wurde Dr. phil. habil. Robert Böhme unter Zuweisung an die Philosophische Fakultät zum Dozenten für das Fach Klassische Philolo-gie und der Dozent Dr. Hubert Rohracher zum a. o. Professor unter Übertragung des Lehrstuhls für Psychologie ernannt Dr. oec. publ. habil. Robert Schmied ist zum Honorarprofessor unter Zuweisung an die Hochschule für Welthandel in Wien (Fachgebiet; Volkswirtschaftslehre) ernannt worden. — Der Dozent fOr das Fach Außenhandels- und Verkehrspoll-tik mit besonderer Berücksichtigung des mittel- und südosteuropäischen Raumes Dr. rer. pol. habil. Hermann Groß in der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien ist als außerplanmäßiger Professor an die Hochschule für Welthandel in Wien übergetreten. Auslandserfolg elnee deutschen Farbfilms. Der große deutsche Farbfilm »Die Goldene Stadt« hatte auch im Ausland einen durchschlagenden Erfolg zu ver-> zeichnen. So wurde er u. a. in Kopenhagen 12 Wochen, in Paris 6 Wochen, in Bukarest 6 Wochen, in Stockholm und Zürich über 7 Wochen gespielt. Hauptnfanns »Crampton« in Belgrad. Das Serbische Nationaltheater in Belgrad hat seinen Spilplan um ein Bühnenstück von Gerhart Hauptmann bereichert. Mitte Juni wird »Kollege Crampton« in serbischer Inszenierung in Belgrad erstaufgeführt. schrank. Als die junge Schar ihn aber auch hier hart bedrängt, schießt er auf das Fenster zui hart stößt er gegen die Scheiben, benommen taumelt er zu Boden. Aber noch einmal gelingt es ihm, sich den vielen Händen, die nach ihm haschen, zu entziehen. Er flüchtet auf den Gardinenstand und hüpft hin und her in seiner großen Bedrängnis. Der Bauer und die Bäuerin sehen zu. Ihnen tut das Tierchen leid. Doch well nicht nur die Kinder, sondern auch die Knechte und Mägde und die Landhelferin, das lustige Ding, an der Jagd teilnehmen, wollen sie denen die Freude am Spiel nicht verderben. Aber da ist noch einer, den der Zaunkönig dauert: der dreijährige Karl. Er hat den Löffel aus der Hand gelegt; mit großen Augen und tiefernst schaut er dem Jagen der anderen zu. Und als dann der Zaunkönig, wenn er nicht gefangen werden will, die Gardinenstange wieder verlassen muß und nun verzweifelt am Fenster auf und nieder flattert, klettert der kleine Mann herunter von seinem Stuhl, trippelt eilig quer durch die Küche, und mit einem Ruck stößt er die Hoftür sperrweit auf. Angezogen vom Licht der Abendsonne schwingt sich der Zaunkönig hoch an die Decke und fliegt rasch über die Köpfe seiner Peiniger hinweg ins Freie, »Was tust du, Karl« Still läßt der Bub den Tadel über sich ergehen. Er marschiert zurück an seinen Platz, als wäre nichts geschehen. Verstohlen fährt ihm der Bauer mit der Hand über den Kopf, M\RBURGER ZEFTUNG Karl Jirak: Cilli sieht. In ihrer künstlerischen Lebendig- dafür hält, spricht sich in allen diesen keit ist sie so recht der Ausdruck des Bildern mit überzeugender Haltung aus. steirischen Gaues,, dessen landschalt- j Und dennoch: die klare Luft bei Wege-liehe Gliederung von den Schneebergen ' rer, die bunte Palette bei Schmidtbauer, des Oberlandes zu den Rebenhügeln der | oder Maders nach farbiger Tiefe stre-Unterstejermark führt und seinen Nie-1 bendes Kolorit, Franz Köcks hellgetönte derschlag auch irgendwie im Angesicht der steirischen Städte findet. Im Gesamtcharakter dieser Gemeinwesen, will mir scheinen, läßt sich jener Klimaunterschied auch künstlerisch erspüren, und es ist den einzelnen Gestaltern gelungen, jeweils etwas davon in ihr Werk mit einfließen zu lassen. Die geographische Gliederung der Schau ndch Uüer-, Unter- und Mitlelsiei-ermark, wie sie der Ausstolfuni eignet, wollen wir jedoch "ugunstei der rein künstlerischen verlassen, llieboi ergibt sich sogleich ein überwiegen der malerischen Elemente unter den zweiundzwanzig Bildern, die in Licht und Farbe Ihre Erfüllung finden. Ohne damit eine Wertung im einzelnen anzustreben, sollen im folgenden die Namen der Künstler und Bilder diesen Kreis selbst bestimmen helfen: Da ist Franz Trenk mit einem locker gemalten »Liezen« vertreten, Sepp Thomas »Judenburg« stellt unter dem gleichen Aspekt Natur und Technik in einen großgelösten malerischen Gegensatz. Alexander Drobick (Mürzzuschlng) und Emmy Singer-Hleß-leilner (Voitsberg) holen aus ihren beiden Ansichten die jeweils malerische Wesenheit heraus; die bekannte Manier Ferdinand Pambergers wählt dagegen einen Ausblick auf den Grazer Schloßberg von der Mur aus, um in engeren Blickfeld seiner Impression farbiges Leben einzuhauchen. Max Kaucic taucht »ein Bildnis von Welz in feuchte Re-genstimmung, während Leo Fellingers »Hartberg« durch Farbe und Fläche Konstruktives und Malerisches, gleicher- Skala und Oberhubers graubrauner Grundakkord, bilden auch hier verschiedene Reize. Nur wenige Bilder formen Ihr Thema zum Symbol, wie etwa Oberhubers »Murau«, dessen zusammengefaßte Häuserunruha den Komplex der Stadt gut verdeutlicht oder Fritz Süber- Der Werk- und Lebensdarstellung Peter Roseggers im Joanneum, der Bildnisschau in der Neuen Galerie und der Stadtbild-Ausstellung In Leoben hat Gauskonservator Dr, Walter von Semet-kowski noch eine andere Ausstellung zugeordnet: Steirische Baugesinnung. Auch sie ist im ebenerdigen Schauraum des Joanneums untergebracht und veranschaulicht um den Kluppeneggerhof in Alpl als optischen Kern, gute tradl-tionsverpflichtete Bauwelse an verschiedenen Hofbeispielen der Waldheiinat, um schließlich in zwei Entschandelungs plänen von Krieglach und Mautem zu jenen Aufgaben überzuleiten, die der Zelt nach dem Kriege vorbehalten sind. Prof. Rudolf Giendl, Bmck, hat durch die Gegenüberstellung des jetzigen Bestandes und der geplanten Neuordnung ein klares Bild dieses Ideenganges gegeben. Steirische Baugesinnung aber, wie, sie seit Generationen in Stadt und Land gepflegt wurde, und heute vorbildlich sein darf, wird uns femer an Bauern-und Bürgerhäusern, Burgen und Schlössern vor Augen gestellt, vor allem aus der Gegend der Ramsau und Krakaudorf, aber auch Sgrafitto-Häuser aus der Mittelsteiermark finden sich darunter. Endlich geben Luftaufnahmen verschiedener steirischer Orte Beweise von dei organischen Gewachsenheit dieser Siedlungskörper. Von hier aus mag der Impuls zu einer selbständigen, neuen tradi-tlonsverpflichteten Bauwelse verstanden werden, der anknüpfend an das gute Alte Neues schafft. Kurl Hitdebrand Matxak Pipo Petein: Marburg-Stadt Der Dichter Hans Gusfl Kemmayr Zur heutigen Erttatiffühnmg seines Lustspiels »X für U« im Marburger Stadttheater Aufnahmen tut d*r Auii