Tatbacher SettnnM Dienstag den 29. Iuly 1622. Königreich Illyrien. d H^ag Glück, einen erhabenen Sprossen des allerdurch- ^ lauchtigsten Herrscherhauses durch einen Tag zu besitzen, ^ ist einem Theile unseres Königreichs, und zwar tzem Villacher Kreise geworden. Es haben nähmlich Se. ^ kaiserl. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Fer- ^ dinand, Kronprinz, auf höchst Ihrer Neise nach Tyrol, l) den Weg von Maria. Zell über Murau nach Spital ^ und Lienz einzuschlagen geruhet, und trafen am 25. — ^ über St. Michael im Salzdurgischen — an der Gränze des Villncher Kreises ein. c Zu Gmünd wurden Höchstdleselben von Sr. des Lan» desgou^erneurL Freyherr« v.Schmidburg Excellenz cm» pfangen, und nach Spital, allwo für Se. kaiserl. Hoheit ^ das Nachtlager bestimmt war, begleitet. Am folgenden ^ Morgen ging die, weitere Reise über Sachsenburg, Grei-. l fenburg und Oberdrauburg nach Lienz vor sich. An f jedem Orte, welchen der erlvabene Reisende berührte, l bereitete diese erfreuliche Erscheinung einen Tag des 1 Jubels, der sich >n ununterbrochenen Salveschüssen, < und im wicderhohlt ertönenden Vivatrufe der Menge > auesprach. Überall waren die Schuljugend, die bürger- . lichen nniformirten Corpü ,'>it ihren Mchnen und Musik' ' banden zum festlichen Empfange aufgestellt, die Ort^. obrigkeiten und der, auch aus den Umgegenden zusam» wengekommene CleruS, hatten das Glück, Sr. kaiserl. Hcheit vorgestellt zu werden, und eine Beleuchtung des Marktes Spitaldrückte im schwachen Abglanz die Freude der Bewohner ülnr den Besitz seine» durchlauchtigsten Gastes aus. — Tausend Segenswünsche beglctten die Fortsetzung Seiner weitern dlcise. L a i h a ch- Gemäß des eingelangten hohen Hofkanzlendecretes vom 26. v., Erhalt 7. l. M., Z. 2o5i8, hnden Se.k. k. Majestät mit a. h. Entschließung vom 3. v- M. geruhet, dem Anton Steinhofer, Posamentirer und Hausbesitzer in Gratz, Nr. ä^3 , «uf die Erfindung: ,>;) mittelst eines wasserdichten Lackes gemeinen frischen Maurer-Mörtel auf trockene ode« wie immer feucht gewor» dene Theile eines Hauses oder auf Mauerwände fest aufzutragen, und ihn auch fortwährend so trocken zu erhalten, daß man hiernach jede Mahlerey oder Tape, ten ohne Nachtheil anbringen könne; und 2) durch die genannten zwey Producte das Eindringender an Ziegel» oder sonstigen Steinmauern vorbeylaufcnden Gewässer zu verhindern, wobey übrigens die Arbeit eines jeden Maurergesellen hinlänglich sey;" ein fünfjähriges Pri» vilegium, nach den Bestimmungen des a.h. Patents vvly 8. Dec. 1820, zu verleihen. Vom k.k. illyrischen Gubernium. Laibach, den 1». Iuly 1823. _________ ° Gemäß des eingelangten hohen HofkanzleydecreteS i vom 26. v., Erhalt 6. l. M., Zahl 20520, haben Se k. k. 1 Majestät mit a. h. Entschließung vom 8. v. M. geru« , het, dem ^orcnz Gutsecl, auoschließend privilegirtcn Hul« 1 fabrikanten in Wien, in der Iägerzeil, Nr. 14 wohn» . haft, auf die Erfindung, «alle Gattungen von Man» l ner« und Flauenhüten aus Seidenfelbel, mit einem , Gerippe von spanischem Rohre allein, oder mit Fischbcir» e vermischt, geflochten oder gewebt, zu verfertigen,, welche ° Hüte die bisherigen an Leichtigkeit, Elasticität und l Dauer übertreffen;" ein fünfjähriges Privilegium , nach . den Bestimmungen des a. h. Pacents vom L. Dec. . 1820 zu verleihen. Vom k. k. illyrischen Gudernium. Laibach^ den 12. ^ Iuly A82Z. ^ Ungarn. ^ Die Preßburger Zeitung vom 17. Iuly meldet Fol« ' ^ gend.s: „Vorgestern Nachmittags zwischen drey und vier Uhr ging — von einem heftigen Gewitter und Sturmwinde begleitet — bey uns ein Wolkenbruch S nieder. Das stromweife aus der Iöh« herabgestürzte 5. Wasser überfluthete die Gassen, besonders in den Nie» t, derungen dcr innern Stadt, in kurzer Zeit dergestalt, >r daß es u' viele Hauser, Gewölbe, Keller und Brunnen st eindrang, und daselbst hier und da einen nahmhaften r« Schaden anrichtete. An der fliegenden Brücke, welche r. zum Glücke Z72 - «m -dießseitigen Ufer slch befand. hat die Gewalt des Sturmes die beyden Mastbäume umgeworfen, und den Flaschenzug zertrümmert. Das t. k. Militär, von den löbl. Infanterie » Regimentern, «Baron Mayer und Kaiser Alexander," eilte jedoch bey dieser äugen« scheinlichen Gefahr sogleich aus der Wassercaserne heran, und bewirkte durch seine unermüdete Thätigkeit, daß, dem Himmel sey es gedankt, hierbey weiter kein grö« ßer«< Unglück erfolgte. Desto bedeutender, und daher auch um so fühlbarer sind aber die Verwüstungen, welche unser Weingcbirg theilweise erlitten hat. Man« cher fleißige Arbeiter und sorgsame Hausvater steht nun niedergeschlagenen Gemüths die Früchte seiner Mühe «nd Anstrengung, und seine schönsten Hoffnungen mit einem Mahle beynahe ganzlich vernichtet.- P ä p stl« che Staaten. Über dns Befinden des heil. Vaters melden Verichte «Us Nom vo-w il. Iuly Abends Folgende«: Am ia. war das Fieber fortwährend merklich im Abnehmen; der heilige Vater schien heiter und minder unruhig; Er aß wenig, aber mit Appetit. Jede Wen» düng und Bewegung des Körpers verursacht Ihm, un° geachtet aller möglichen Vorsicht und Hülfe, große 'Schmerzen, die Er mit bewund>um außerordentlichen Vothschafter und hevollmächtigten Minister am französischen Hofe ernannt worden ist, Sr. Majestät dem Könige in öffentlicher Audienz die Crcditive Sr. Allcrgetreuesten Majestät. Die Auffahrt und Abfahrt des Gesandten hatte unter Hen üblichen Feyerlichkeiten Statt, und nach der Audienz bey dem Könige, wurde derselbe bey II. tk. HH. Mou» fleur und der Her>?g'nn von Bcrry zur Audienz gelassen. Spanien und Port ug all. Panftr Blatter vom ,2. und ,3. Inly enthslten nachstehende Nachritten aus Spanien und Pollugall: Aus Lissabon reichen die Nachrichten (über Eng> ' land) dis zunl 27. Iu'ny.^ Folgendes sind Augzüge au< ! «issadsntl Blättern «on »«rschiedltttn Tagen, wie sie < s de? Monitenr vom l3., aus dem (englischen) Courier d vom 9. liesllt: ^ Lissabon, den 22. Iunn il?23. Ihre Majestät die Königinn hat Namalhao am 16. verlassen, und sich unter dem Jubel der Bevölkerung aller Orte, wodurch sie kam, nach dem PaUast von ' Queluz begehen. — Am »S. erhoben sich Ihre Maie« stät nach dem Pallaste von Bemposta, um den König und Ihre Kinder zu besuchen. :Als sie zu San»Seba« 'stian de Pedreira ankam, spannte das Volk die Pferde ' von ihrem Wagen aus, und zog sie untt'l außerordi'nt» lichem Jubel und Frohlocken bis Bemposta, und nur mit Mühe konnte man es abhalt,«, bey ihrer Rückkehr da« ' Gleiche nister bey Sr. allerchnstllchsten Majestät (wo er, wie schon oben gemeldet, bereits am :o. Iuly sein< Cre?l< tive überleichte); Dom Jose Luiz de Souza (dem tapfern Wassengefcihrten des Grafen' von Amarante) in derselben Eigenschaft bey Sr. großdritannischen Ma^ jestät ernannt; Hr Naphael da Cruz-Guerreiro wird bis zur Ankunft des Hrn. von Souza die ^'»nctio/l «l< Geschäftsträger versehen. Vom 25. )uny. Wenn der 23. durch die erwLhnt< Feyerüchleil auägezeichnct war, so wird dcr «4. ebenfall« durch die Ankunft des tapfern Grafen v. Amarante mit seinem an 2oao Mann itarken Corps stets denkwü^ dlg bleiben. -^ Die Gaceta da Lisbao enthlilt eine« langen Bericht über die huldvolle Aufnahme, die V«"' Grafen von dem Infanttn Dom Miguel, der ihm ««5 gegen gekommen war, und MüTt-ju V«mp"st5 widerfahren ist. Vom 27. Iunp. Die Gaeeta enthält eln lang« Decret (C^'.» ä« k«), wodurch alle geheimen G^« lellschaften, wie «uch immer ihre Institutionen «nd P Majestät haben den Baron von Texcira zum Fin<,'.t-.zminifter und Präsidenten des königlichen Schatzes ernannt. Der Moniteur vom i3. Iuny enthalt nächste» den Auszug eines Privatschreibens aus Madrid vom 7- Iuly -. .Man erzählt, daß der Konig bey seiner An-kunst in Cadix, die Schatten. Autorität, welche die ^e Handelskammer zu Cadix (Consul^do) hat dem Könige«» Millionen Realen, und Her Bankier Gargollo zwey Millionen für seine eigene Rechnung angebothen. — Die vornehmsten Kaufherren zu Cadix haben Agenten in dieser Stadt gelassen, und sich nach Chiclana und Puerto de Santa Maria zu. rückgezogen. Der General Bordesoult erlaubt ihnen «lle Tage eine Barke nach Cad>x zu senden.-— Sobald ver König auf der Terrasse des DouanengebäudcI er« schien, erhoben die Einwohner von Puerto Santa Maria, «tid der andern Ortschaften an der Küste, ein Freuden» dengeschrey, und behängten ihre Hauser mit Teppichen; die Regierung hat dem Könige diesen Terassen-.Spahier» gang verbothen. -- Lopez-Vanos hac die schärfsten Vor. Vürfe erhallen, daß er sich zwey Tage lang in Sevilla vcrwettt und dadurch dl» Vclntchtulig ftmer Division verursacht babe. Er hat slch mit der Nothwendigkeit, folche zu organisnen, entschuldigt. Die Truppen litten Mangel an allem, und die Desertion nahm üderhand. — Der General Alava ist zum Inspector des Genies enlsnnt worden. Er ist ein entschiedener Demycrat." Die (5 t o i l e vom n. Iuny meldet Folgendes » ^'Granada hat sich dem Ioclu: der Cortro entzogen, l'-Ein Schreiben aus dieser Stadt vom 21. Iuny enthalt , nachstehende Details: D'eVesatzung und die Einwohner ! haben gemeinschaftlich den ConstituNonbstein umgestürzt ° die ttanzley und die Behörden, wie sie vor deni7. Ma»z > 1820 bestanden, wiederhergestellt, und die Stadt gemebt ^ der vollkommensten Ruhe. Der Xefe politico ist in der ! Stadt geblieben, um den französischen Truppen anzu,» zeigen, daß sie, da sich die Sachen in demselben gu» ^ stände, wie vor der Revolution befanden, Granada ohne ^ Hinderniß besetzen konllten. Indeß besorgt man, daß Ballesterss, welcher über Lorca in dcr Richtung vo» Granada seinen Rückzug dewerksteUigt, dag Verfahre» , von Lopez-Banos zu Sevilla, als sich diese Hauptstadt von Andalusien für die konigl. Sache erklärt halte, nach» ahmen dürfte, wofern nicht die Franzosen, wie mall noch hofft, seinen Nachirab unaufhaltsam verfolgen, und ihm. keine Zeit zu« Rast übrig lassen. Das Journal de Toulouse und Briefe au< Perpignan, die. bis zum ». Iuly reichen, dringen folgende, wie versichert wird, bestimmte Nachrichten aus Ca ta l 0 n i e n : »M>na zog die Segre h!na!>ncr BrusttsanNielt zu Re «< (üe» Tarragona) verstorben, an sich gezogen hatte, soll ne«««» ding» »»n »hm lMi'n dürfte.« - 274 ' Die E toile vom io. d- M> entbält folgende Nachrichten aus Madrid vom 6. Iuly : »D>c Regierung hat Nachrichten aus Cadix vom 27. und 2tt. Iuny cihal» ten, II. MM. und kk. HH. befinden sich wohl. — Zwischen den revolutionnärcn Häuptern , vorzüglich zwischen Riego und den Cortes, sind heftige Spaltun« gen ausgebrochen. — Am 5a. Iuny machten sich an iao Mann, die an den Verschalungen der Insel Leon arbeiteten, aus dem Staube. Sie melden, daß unter den Truppen zu Cadix Muthlosigkeit herrsche, und daß jeder Soldat nur auf Gelegenheit zu entwischen trachte, um Nch den Noyalist-en anzuschließen. Es langen immerfort französische Truppen vor Cadix an. Sie haben auf dem Trocadero eine Batterie errichtet, welche die beyden von den Revolutionnärs mit einer unbegreissi« chen Ungeschicklichkeit angelegten Vatterien bestreicht und beherrscht. — Die französischen Truppen rücken gegen Alicante vor. — Der General Molitor sollte vor dem ä. nack Murcia aufbrechen, und von dort seinen Marsch nach Granada fortsehen*). — Die Vefreyungs: truppen sind am 26. unter dem Jubel del getreuen Ästurier inOoied 0 eingerückt." Der (englische) Courier vom 7. Iuly enthält fol« H «iginn in dem Hause des Don 8. Gargollc», der Infant Hon Carlos mit seiner Familie in dem des I. Ulidarri, der Infant Don Francisco de Paula nebst seiner Fa, fnnie m dem des CaNos Urruela, und die Prinzessinn von Veira in dem des Marquis von Pedreso unterge» h'racht. — Einigen Privatberichten zufolge, beläuft sich die Anzahl der bey dem Angriff des verruchten Lopez, Banos gegen Sevilla gefallenen Opfer seiner Mord« -) Ein'er spätern Nachricht in der Etoile zufolge, war v