AMU^Mti ^^ l^UNtt .1/ R3«. Samstag am R« Juni «834 Die , Lcubachcr Zcitiing" erscheint, »ut AuSnahmc der Sonn- und Fcicrtagc, taglich, und lostet samint dc» Beilagen im Comptoir ganzjährig 1l ft., halbjährig 5 fi. :^<» fr., mit Krcuzbandim Comptoir ganzjährig 12 ss., halbjährig « ss. Für die Zustellung in'S Haus sind halbjährig 30 fr. mehr zu entrichten. Mit der Post portofrei ganzjährig, unter Kreuzband und gcdnickter Adresse l5 ft., halbjährig 7 ft. 3<) fr. — Inscratiousgebühr für eine Spaltcnzeilc odcr den Raun» derselben, für ein-malige Einschaltung 3 kr., für zweimalige 4 lr., für dreimalige 5, fr. <5. M. Inserate bis 12 Zeilen losten 1 fi. für ^ Mal, 50 fr. für 2 Mal und 4(1 fr. für 1 Mal cmzuschaNcn, Zu diesen Gebühren ist nach dem „provisorischen Gesetze vom 6. November <85() fiir Iüseration^stämp'l" noch l(1 fr. für rine jedesmalige Einschaltung hinzu zu rechnen. MMcher TM. <^V e. k. k. apostolische Majestät haben mit allerhöchster Entschließung ddo. Laxcnburg den 30. Mai d. I., das erledigte Kanonikat bei dem Domkapitel von Modrust und zugleich das letzte Stallum bei dem Kuratkollegium zu Puccari dem Professor des kano» nischcn Rechts und der Kirchcngeschichtc an den, bi» schöfiichen Seminar zu Zengg, V^atthäuö Zuvicic, allcrgnädigst zu verleihen geruht. Der Iustizministcr hat dcn Kreisgcrichtsrath, Joseph Albrecht, von dem Kreisgerichtc in Groß-Bccs-kerek in gleicher Eigenschaft zu dem Kreisgcrichtc in Zombor zu übersehen befuudeu. Heute wird ausgegeben und versendet: das Lan» dcs>3tcgierungsblatt für das Hcrzogthum Krain, Erster fter Theil, XXIl. Stück. VI. Jahrgang 1864. Dasselbe enthält unter Nr. 122. Verordnung der k. k. Ministerien der Finanzen und des Handels vom 18. April 1864, über die Errichtung eines provisorischen Hauptzollamtcs zweiter Klasse zu Trauteuau, und über den Fort» bestand des Nebenzollamtcs zu Königshan als Ne» benzollamt erster Klasse. Nr. 123. Verordnung der k. k. Ministerien der Instiz und der Finanzen vom 20. April 4864, wodurch einige Vestimmuugen der Instruktion vom 16. No vembcr I860, Nr. 448 des N. G. B., für die kas. scnmäßigc Behandlung des Waisen-, Kuraudcu- uud Dcpositcuverniögcns abgeändert werden. Nr. 124. Verordnung des k. l. Finanzministeriums vom 20. April 1864, in Betreff der Amtshandlungen, welche dcn Gerichten im Grunde des H. 46 der Gesetze vom 9. Februar uud 2. August 1850 uud rücksichtlich der Tarifposteu 63 uud 89 dieser Gesetze oblicgcu. Nr. 123. Verordnung der k. k. Ministerien des In-neru uud der Justiz vom 27. April 1864, betreffend die Eiufuhr, dcn Verkehr, das Ansichbringcn, die Verbreitung und das Aufbewahren von Geld« zeichen, kreditpapieren der revolutionären Propaganda, sowie die Nichtablicfcrung derselben an die Behörde. Nr. 126. Erlaß des k. k. Finanzministeriums v. 27. April 1864, wegeu zeitweiliger Gestattung der zoll« freien Einfubr einiger Gattungen von Getreide und Hülsenfrüchten über das Zollamt Wcgrzce. V. Nr. 127—134. Inhaltsanzeigc der unter den Nummern 100, 101, 102, 103, 104, 109, 110 nnd 111 des Reichs-Gesctz'Blattcs vom Jahre 1864 enthaltenen Gesetze und Verordnungen. Laibach, den 10. Juni 1864. Vom k. k. Redaktions-Vurcau des Landesregicrungs» Blattes für Krain. XVIl». Vcrzeichniß der aus Anlaß der allerhöchsten Vcrmäluug Sr. k. f. apostol. Majestät bei dein k. k. Stattbalterci.Präslt>ium in Laibach zur Gründung der „El isabetl, e„ Ttiftnllst" für hilflose Waiseu eingcflosscucn Beiträge. Im Baren in Obligat, fi. kr. ft. kr. Die Laibacher Sparkasse aus ihrem Neseroefonde -» — 6W — Ucbrtrag: fi. kr. fi. kr. __ __ 500 — Hr. Peter Vcdnarz . . 10 — — — „ Alfous Freih. v. Zois 20 — — — Von der krain. ständisch. Vcrordneten-Stelle aus ihrem Ncservefondc . 600 — — — Summe . . . l>30 — 600 — Hiczu die Summe aus dem XVII. Verzeichnisse pr. . 3126 30 600 - dann die von Ihrer Majestät der Kaiserin Huld' reichst gespcudctcn . . . 1000 — — — ergibt sich eine Totalsumme von 4666 30 1000 — Richlamllicher Theil. Aufhebung der (Hränzsperre gegen den Kanton Tessin. " Wie wir aus zuverlässiger Quelle veruehmen, wird die seit dem vorigen Iahrc her bestehende Gräuz-spcrrc gegen den Kanton Tcssin in Folge cincr aUcr^ höchsten Entschließung Se. k. f. npostol. Majestät demnächst aufgehoben werden, und befinden sich.die znr Ausführung dieser Maßregel erforderlichen Einleitungen bereits im Zuge. Die Absperruug des Kantons von dem Gebiete der ^ombardie war zu jcuer Zeit durch politische Si-chcrhcitsrücksichten der unzweideutigsten Art geboten; seit Jahren war der Kauton Tcssin notorisch der Sammelplatz der berüchtigtesten Aufwiegler Italicus gewesen; in diesen Kanton reichten die Fäden der mehrfache», gegen die innere Rnhc der Lombardie, einschließlich des Mailänder Attcntates vom 6 Februar 1863, gesponnenen Umtriebe, und insbesondere wußte mau, »vie es seitdem gerichtlich konstatirt wurde, daß Mazzini sich im Februar v. I. im Kauton Tessin aufgehalteu hatte. Wenn nun aber auch durch diese Wahrnchmuugcn die Handlungsweise der k. k. Regierung vollständig gerechtfertiget war, so konnte es doch nicht tu ihrer Absicht liegen, einen Zustand der Dinge, welcher dcn Verkehr zwischen zwei, durch das Baud der materiellen Interessen eng verbundenen Landschaften hemmte, über das Maß höherer Nothwendigkeit hinaus zu verlängern, und es stand bei der obersten Buudcsbchördc der Schweiz, durch Ertheilung befrie-digeuder und wirksamer Bürgschaften gegeu die Wie-derkehr solcher Beschwerden in der Zukunft ein Ende desselben herbeizuführen. Wie wir hören, sind der-artige Zusicherungen nunmehr in einer Weise gegeben worden, welche die k. k. Regierung befriedigen uud sie vermögen konnte, den Abspen'uugsmasircgelu gegen den Kanton Tcssin ein Ziel zu sehen. Die Ausweisung der Tessiner Staatsangebörigen vom österreichischen Gebiete bleibt inzwischen aufrecht, da iu Betreff der bckaunten Ausweisuug der Klostergeistlichen aus dem Kanton Tessin, so wie der Eingriffe der Kantonsbchördc in das dem Mailänder Erz-bisthumc zustehende Necht der Einflußnahme auf die Gebarung der Seminarien zu Poleggi und Ascona von Seite der Tcssincr Behörden gccigucte Schritte zur Ausgleichung erst zu crwartm siud. Politische slundschau. K. — Laibach, 9. Iuui. Die uus heute zugekommenen Nesidcnzjournalc behandeln die Frage: Was wird nun gcschebcn, wenn Rußlaud auf die Note Oesterreichs eingeht, wenn es sagt: ich werde die Fürsteuthümer räumen, ich werde dic Valkanlinic nicht attaquircn, ich gehe bis hinter den Pruth zurück? Nachdem die ,,Ostd. Post" über die Herstellung des «lulu« lzu« imto gesprochen, nnd die Mäßiguug, die Freundlichkeit Oesterreichs gegenüber Rußlaud. welche in einem solchen Augenblicke, wie der gegenwärtige, keine bloße Form, soudcru eine That ist, beleuchtet, sagt sie an: Schlüsse: Oesterreich hat sich in diesem Punkte, wie es einer großen Macht geziemt, voll« stäudig freie Haud grlasseu, uud es wird die Politik der Interessen, die es bisher mit so fester Hand vcr« folgte, sicher nicht in dem Augcublickc ihrer Rcalisiruug aus dcn Händen geben, genug daß ihm weder ein Necht, noch ein Vertrag, noch ein Protokoll hemmend im Wege steht. — Der ,,W. Ll." ist der Ansicht, daß, falls ein Friedensschluß zwischen Rußland uud der Türkei heute zur Verhandlung käme, die Frage über die territorialen Gränzen keine Schwierigkeiten bieten würde, da selbstverständlich die cine Partei der an« dcrn kciu Gcbict abzutreten hätte. Die Frage würde nach dem genannten Blatte bloß dahin lauten, ob die vormals zwischen Rußland uud der Türkei bestandenen Verträge auch für die Folge ihre Geltung ha-beu sollten, da sie durch die Kriegserklärung faktisch aufgehoben worden sind. Der Lloyd beantwortet diese Frage vou sciüem Standpunkte ans mit „nein"; obwohl er sich weiters dahin äußert, baß wahrscheinlich noch jcdcs Kabinct gencigt sei, ohne Aenderung des curo-päischeu Territorialbestaudes deu Frieden zu schließen. Namentlich meint er, daß dic Lage ocr Donaufürstcn-thümer eine veränderte werden müßte. — Der «Wan» derer" spricht sich ebenfalls dahin aus, daß der >!lUl^ im Oriente uicht hergestellt werden kann, und weiset zur Begründung dieses Sahcs auf folgeudc Punkte hin: eine Umwandlung des Verhältnisses der Donaufürstcntbümcr ist im Interesse der europäischen Sicherheit notbwendig; — das russische Protektorat über Serbien müßte aufhören; — die Verhältnisse Monteuegro's sind eben so wenig geordnet, als sich das künftige Schicksal Griechenlands voraussehen läßt; — das Verhältniß der anatolischen Kirche znr Pforte, zu Rußland, uud zur römisch-katholischen müßte auf einen neuen Boden übertragen, uud darüber Unter» Handlungen eröffnet werden; — das schwarze Meer kann der ausschließeudcu Herrschaft russischer Seemacht nicht überlassen ''leibru; — endlich hat die Konvention zwischen dcn Westmächten und der Türkei den einseitigen Abschluß, der einseitigen Ordnung aller dieser Verhältnisse zwischen der Pforte und Rustlaud vorgebaut, Ohne uns in eine Zcrglicdcruug der vou den genannten Journalen, ausgesprochenen Ansichten ein» zulassen, nehmen wir nur mit Befriedigung von der Thatsache Akt, daß Friedensvcrmittlungeu faktisch im Gange sind, und daß das kaiserliche Kabinet in Wien noch in der zwölften Stnnde die Hoffnung auf eine friedliche Allsgleichung nicht aufgegeben hat. Kriegsschauplatz in der Oftsee. Obgleich „Aftonbladct" berichtete, daß Sir Charles Napier am 26. Mai der Flotte Ordre gegeben, 58Q nach Hclsingfors abzusegeln, berichtet die „schwedische Staatszcitung" nach ^zuverlässigen" Berichten, daß Napier auch noch am 27. Mai mit dem Gros der Flotte am Eingänge des finnischen Meerbusens unweit Hangöud vor Anker gelegen habe. Ein anderer Bericht sagt: „Sir Charles Napier liegt seit etwas über eine Woche mit seiner Haupt» macht nnd dem französischen Linienschiffe «Austerlitz« vor Haugöud, dessen Räumnng von Seiten der Rus« sen sich nicht bestätigt, vielmehr ist die Besatzuug bedeutend verstärkt worden, es sind einige Schüsse mit der Festung gewechselt worden, aber irgend eine bedeutende Affaire hat bis jetzt nicht stattgehabt. Man erwartete indeß, baß die englische Flotte unvcrwcilt den Angriff auf diese wichtige Position unternehmen werde." Die schwedische «Staatszeitung" enthält folgende Verfügung des auswärtigen Ministeriums, cldc^ 30. Mai. „Die großbritamn'schc Gesandtschaft hicrsclbst hat ein Schreiben des Vizc.Admirals Sir Charles Napier mitgetheilt, welches meldet, daß mehrere, sowohl schwedische als dänische Haudelsfahrzcuge, welche nntcr dem Vorgeben, daß die Vlokade nicht bekannt gemacht worden sei, in blokirtc Häfen einzulaufen ver-sncht haben, von der Küste Kurlands znrückgewicscn worden sind. In Folge dessen hat der Oberbefehls» Haber der großbritannischen Flotte darum angehalten, daß es zur allgemeinen Kunde gebracht werden möchte, daß fortan alle Fahrzeuge, welche die Blo» kaden zu brechen versuchen, von der großbritannischcn Flotte werden aufgebracht werden. (Gleichen Inhalts ist eine Bekanntmachung des auswärtigen Ministeriums zu Kopenhagen tlclo. 3. Juni.) D>'c vom »Liebauer Wochenblatt" geäußerte Befürchtung, daß die Engländer nachträglich die noch im Hafen von Lieb au verbliebenen 10 Schiffe holen würden, hat sich nach telegraphischer Meldung erfüllt. Die 10 Schiffe sind hiernach geholt und die öffentlichen Kassen von 3icbau ins Innere transportirt worden. Der «H. V. H." zu Folge wurden am 30. Mai, znm ersten Male englische Kriegsschiffe vor dem Hafen von Niga erblickt, entfernten sich jedoch sehr bald. Nach Nachrichten aus Win dan, welche bis zum 28. Mai reichen, wurde ungeachtet der erklärten Blokadc des Hafens daselbst kein Schiff des cngli« scheu Geschwaders wahrgenommen. Die Festung Narwa wurde in Verthcibigungszustand gesetzt und hatte 6-bis 7000 Mann Infanterie zur Besatzung. Korrcsponden.!. Trieft, 7. Juni. ^. - Aus Konstantinopel hat man we> nige Neuigkeiten vor Wichtigkeit. Ein Kricgsbullc> tw, welches dort erschien, spricht von einen, fürchter» lichen Kampf von Silistria. Saint Arnaut und Nizza Pascha befauden sich in Gallipoli. um Anstalten zum Abmärsche der Franzosen zu treffen. Am 29. Mai hatten sich 4000 Engländer in Scutari eingeschifft. — Aus Adrianopel schickte man alle Baschiboznkö nach Thessalien. Fünf Kriegsschiffe der alliirten Flotte bombardirten am 20. Mai Redut-kale, vertrieben die Garnison und schifften 1000 regu» läre Türken und 2000 Aaschibozuks aus, welche sie in Schefketil (St. Nikolaus) eingeschifft hatten. Diese besetzten Nebutkale und bemächtigten sich aller Waren, welche im Mauthgebäudc waren. Schamil soll mit seiner Armee eine Tagreisc von Tifiis entfernt sein. Der Typhus soll in der Armee von Kars 21.000 (?) Menschenleben weggerafft haben. Oesterreich. Wten, 6. Juni. Der Rückkehr Ihrer Majestä-ten des Kaisers und der Kaiserin von Prag wird in den letzten Tagen dieser Woche entgegen gesehen. — Der «Wanderer" bringt folgendes sehr gelun« gene Anagram,» auf den a. h. Namen Ihrer Majc« stät der Kaiserin Elisabeth: Eximist JLiberalilato Imporatrix SUiavissima Adaugct Bona Et Tuctur lloncsla. Mit seltener Hochherzigkeit fordert die anmnthreichc Kaiserin das Gute und schirmt die Sittlichkeit. Wien, 8. Iuui. Sc. k. k. Hoheit der Herr Erzherzog Albrecht hat gestcru eine Inspektionsreise in Ungarn angetreten, die bei 14 Tage in Anspruch nimmt. — Der znm Legationssekrctär bei der k. k. östcrr. Gesandtschaft in St. Petersburg ernanute Hr. Graf Emcrich v. Szechcmn ist am Samstag Früh mittelst Nordbahn von hier nach St. Petersburg abgegangen. Derselbe wird dem österr. Gesandten am dortigen Hofe, Hrn. Grafen v. Esterhazy, die dctaillirten Instruktionen des kaiserl. Kabinetts bezüglich der Note mit der Aufforderung zur Räumung der Douanfürsten» thümer überbringen. (Die erwähnte Note wird, da keine Ncischindcrnissc zu erwarten sind, ohne Zweifel schon Donnerstag in St. Petersburg eingetroffen sein.) Wien, 8. Juni. Die admiuistrativgcrichtlichc Organisation der Königreiche Kroatien und Slavonien ist allerhöchst beschlossen nnd definitiv festgestellt; hiernach bilden die beiden Känigrciche das Verwaltungs« gebiet der Statthaltcrci in Agram und den Sprengel des daselbst nnter dem Namen Banaltafe! errichteten Obcrlandesgerichtcs. Dieses Verwaltungs-gcbiet wird in fünf Komitatsbehördcn: in Agram, Warasdin, Fiume, Pozega und Esseg eingetheilt. Die Hauptstadt Agram steht unmittelbar unter der Statthaltcrci. — Bezüglich Errichtung einer Landwirthschaftsschule für Kroatien und Slavonien sind Verhandlun» gen im Zuge. Nach dem Programm, welches das Ministerium des Innern für diese Lehranstalt entworfen, soll dieselbe ails einem einjährigen Vorbcrei-tungskursc von zwei Jahren bestellen und im Allge» meinen nach Art des landwirthschaftlichcn Instituts j in Ungarisch Alteuburg organisirt werden. Mit der Lehranstalt soll eine wenigstens 300 Joch große Wirth, schaft verbunden wcrdcn, welche den Zöglingen Gc< leqcnhcit bietet, sich praktisch zu tüchtigen Landwirthen auöznbildcn. Dic jährlichen Kosten der Anstalt sind Mls 10.000 fi. CM. veranschlagt. — Nach einer telegraphischen Nachricht aus Danzig sind die Engländer wieder vor Libau crschic-nen, und haben sich dort zehn russischer Handelsschiffe bemächtigt, die sic als Prisen weggeführt habcu. Prag. 6. Juni. Gestern Vormittag empfingen Se. k. k. apostolische Majestät um 10V« Uhr die Aufwartung des Militärs, um 11 Uhr die des Adels. Eine Viertelstunde später wurde durch eine Deputation Ihrer Majestät der Kaiserin das Spihc,> gcschenk der Stadt Prag, cm Erzengniß des Erzgebirges, überreicht. Um 11^ wurden die Dcputa> tioncn des Landes, nach den Kreisen eingetheilt uud unter Anführung des Kreispräsidrnten nnd der Bc-zirkschefs vorgelassen. Sc. Majestät geruhten an jeden Einzelnen der Deputationen einige Worte in dcr Landessprache zu richten und die verschiedenen Anreden ebenfalls böhmisch oder deutsch zu erwiedern, je nachdem die eine oder die andere dieser Sprachen das Idiom des Kreises ist, aus welchem die Dcpu» tation war. Das blühende Aussehen des Monarchen und Allerhöchstdesscn heitere Stimmung machte alle Welt glücklich. Um 4 Uhr Nachmittags war kaiserliche Tafel mit fünfzig Gedecken. Um 8 Uhr dcr Beginn des Caronsscls, welches von der hiesigen Aristokratie unter dcr Leitnng Sr. kaiserl. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Leopold in dcr Waldstcin'schen Reitschule auf der Kleinscitc veranstaltet wurde. Die Reitschule selbst war auf das Geschmackvollste in gothischen! Style bckorirt. An dcr oberen kleinen Seite des langen Vierecks befand sich die in Roth und Gold ausgeschlagcnc Tribune für die Allerhöchsten Herrschaften und hiuter derselben eine zweite für den Hofstaat und die appartementmäßigen Damen uud Herren. Ihr gegenüber an dcr nutcrcn kleinen Seite der Reitschule eine andere für die übrigen Gäste. Die langen Wände, an deren einer die Tribune der Musik war, waren mit Wappenschildcn, umgeben von schwarzgelbcn, blauwcißcu und rothwci-ßcn Fähnleins, geziert und trugen neben vier geharnischten Fackelträgern als Standfiguren die entsprc» chcndc Anzahl von Girandolen aus geschütztem Holze, während von dem getäfelten Plafond herab 3 große Luster hingen. Die ganze Ncitschnlc war taghell mit Gas erleuchtet. Um 8 Uhr erschienen Ihre Majestä» ten und wurden unter dem Schalle der Volkshymnc von der ganzen Versammlung, die sich von ihren Sitzen erhoben hatte, mit einem dreimaligen donnern« den Vivat empfangen. Se. Majestät der Kaiser trng die Obersten-Uniform des den Allerhöchsten Namen führenden Mlanen-Rcgimcnts. Nun begann das Ca-rousscl mit dein Einzüge des Herzogs von Steiermark und dessen Braut, dcr Herzogin Marie in Vaiern. Zuerst ein Herold zur Pferd, dann ein Bannerträger, ein Heerpaukcr, zwei Trompeter zu Pferd, sechzehn Trompeter uud acht Reisige zu Pferd. Zwölf Offiziere dcr berittenen Leibwache. Acht Knappen des Adels zu Fuß. Achtzehn Edelleute zu Pferd. Acht Knappcu des Adlcs zu Fuß. Acht Pagen dcs Herzogs zu Fuß. Zwei Knappcu dcs Feldhauptmanns. Dcr Fcldhaupt-mann. Zwei Knappen dcs Komthurs dcs dcntschen Ritterordens. Dcr Komthur des dcutschcu Ritterordens. Zwei Knappen des Erl'laudstalllncisters. Der Erbland-stallmcistcr. Zwei Knappen des Landeshauptmauns. Der Landeshauptmann. Dcr Herzog von Steiermark, vorgestellt dnrch Se. k. k. Hoheit dcn Erzherzog Leopold. Die Herzoge Ferdinand nnd Wilhelm von Baiern, vorgc« stellt durch Se. k. k. Hoheit dcn Erzherzog Joseph und dcn Prinzen Gustav von Sachsen-Weiniar-Eisenach. IXr Oberstraimlicrer. Der Obersthofmarschall. Vier Pagcn zu Pferde. Der Obcrststallmeistcr. Die Herzogin Marie von Baiern, vorgestellt durch die Fürstin Wilhclminc Auersperg. Vier Hofdamen: Für« stiu Aucrsperg-Festctits. Fürstin Tcms-Belcrcdi, Gräfin Naldstein-Schwarzenberg, Gräfin Thun-Salm. Ibre Knappen. Drei Herren vom Hofstaate des Herzogs von Steicrmark. Zwei Herren vom Hofstaate dcs Herzogs von Baicrn. Acht Trabanten. Zwölf Offi» ^'ierc des rothen Regiments zu Pferde. Acht Rei» sigc zu Pferde. — Die glänzenden Kostüme wa< reu genau dcr Zeit entnommen, in welchen das Er« cigniß sich zutrug, das hier wiedergegeben werden sollte, und entsprachen dcr überlieferten Beschreibung. Dcr Herzog von Stciermart, die Herzoge von Baicrn und der Adel trngcn Varctt mit Fcdcrn, Wammö uud Mantel. Die Herzogin Marie von Baicrn hatte einen prachtvollen Brautauzug von weißer und rother Seide und ihre Hofdamen Reittracht von Sammet. Nachdem ocr Cortege zweimal seinen Umzug gehalten, folgte die erste und zweite Quadrille, das Kopf«Carrousscl. die dritte Quadrille, der Waffentanz und dann wieder dcr allgemeine Einzng uud die Schlußaufstellung. Das Rittcrspicl war zu Ende. Ihre Majestäten erho« bcn Sich von Ihren Sitzen und verließen, wieder unter dreimaligem donnernden Vivat der Versammlung und dem Schalle dcr Volkshymne, den Schauplatz. Doch gab es hierbei eine etwas bange Minute. Die große Anzahl der Mitwirkenden im Spiele brachte es nämlich mit sich, daü bei der Schlußaufstcllnng, dcrcn oberste Spitzen die beiden durchlauchtigsten Erzherzoge bildeten, die ganze Reitbahn dicht und Mann au Mann besetzt war. Der Donner des Vi« vats nun machte das Pferd dcs Erzherzogs Joseph schcn. Es bäumte sich, drehte sich im Kreise herum und drang in die Masse der hinter dcm Prinzen auf« gestellten Ritter und Damen, dcr Pagcn, Reisige und Knappen. Es hatte aber seinen Meister gcfun« dcn und stand bald wicdcr festgebannt an seinem Platze, während, wie es die Scene erforderte, dcr erlauchte Reiter sein Barett in die Höhe schwang. Die Produktion konnte nicht gelungener sein, die Geuauig. keit in den Bewegungen, die Geschicklichkeit im Sviclc waren unübertrefflich und man konnte insonderheit nicht umhin, dcn durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Leopold mit seiner Ruhe im Sattel und seiner Si-cherheit im Befehl bei dcn von ihn« geführten und sehr komplizirten Quadrillen zn bewundern. — Prag war gestern freudig bcwegt durch das Gerücht, daß Il,re k. k. Majestäten Ihren hiesigen Aufenthalt vcr» langcru wollen. Trieft. 8. Iuui. Sc. kais. Hobelt dcr durch, wuchtigste Herr Erzb. Johann hat, wie wir vcrnch-mcn. auf der Relse nach Trieft die in, Bau stehende Eisenbahnstreckc zwischen Lmbach und Obcrlaibach mit dem Adjutanten Herrn Obersten von Frossard am 7. 55K Juni bereist, und wurde hierbei von dem Statthalter Herrn Grafen v. Chorinsky und dem Vauiuspcktor Herrn Fillunger begleitet. Sc. kaiserl. Hoheit besichtigte die schwierigen Sumpfarbeitcu über den Laibacher Ätoorboden zwischen Inner Goriza und Trauerberg mit aller Aufmerksamkeit, beobachtete ferner den großartigen bis zur 1. Etage aufgeführten Viadukt bei Franzdorf, welcher, wenn er vollendet sein wird, nach dem Aus-spruch Sr. kaiserl. Hoheit das größte Bauobjekt der österreichischen Eisenbahnen, selbst die Scmmcrings-bauten nicht ausgenommen, sein wird, mit großem Interesse, und sprach sich über die solide Bananord-nung, zweckmäßige und einfache Vcrthcilung der gro> ßcn Massen ill anerkennendster Weise ans. Se. kais. Hoheit fuhr um t> Uhr früh von Laibach ab, und hat die Reise nach Trieft um 10 Uhr von Oberlaibach fortgesetzt. (Trieft. Ztg.) Zara, 30. Mai. Die jüngsten Nachrichten alls Montenegro sind nicht so befriedigend als die früheren. Die Montenegriner Horden haben sich zwar. wie früher gemeldet, aus der Herzegowina im Allgemeinen in ihr Land zurückgezogen; doch ist am 24. l. M. eine ungefähr 200 Mann starke Bande wicdcr in jene Provinz eingefallen, um daselbst Beute zn machen und so zu zeigen, daß sic die neu angekommenen türkischen Truppen nicht scheuen. Dergleichen ist um jene Zeit ein von Podgorizza nach Spur dirigirter Lcbcnsmittcltransport von Montenegrinern angegriffen und hierbei der Kommandant der dortigen irregulären Truppe, so wie noch ein Türke gctödtct worden. Dieser Vorfall wird als dcr Wiederbeginn von Feindseligkeiten gegen die Türken, und zugleich als ein Racheakt wegen Vassövich bezeichnet. Die bisher von den Montenegrinern in dcr Herzegowina seit dem Beginne der Feindseligkeiten gemachte Beute belauft sich auf beiläufig 700 Stück Schafe uud Ziegen, 100 Ochsen, 12-1K Pferde. Auch haben sie bei 22 Personen gctodtet, die sie dcr Waffen und Habe beraubten und deren Köpfe sie heimbrachten. Fürst Danilo soll auf die griechischen Pfiligstfeicr» tage (11. Juni) sämmtliche Ortsvorstehcr zu einer Konferenz nach Ecttinjc beschicden haben, um zu bc> rathen, ob gegen die Türken zn förmlichen Feindseligkeiten geschritten werden soll oder nicht. Indessen werden fomvährend Emissäre an die türkischen Najah abgesendet, um sie zum Aufstand zu bewegen. Dcr Kommandant dcr in Gravosa gewesenen englischen Fregatte „Diamond," William Pccl, hat erklärt, daß die Verhandlungen wegen dcr griechischen Schiffe ihren» Ende gänzlich zugeführt wurden. (Wiener Ztg.) Deutschland. Ulm, 1. Juni. Hcntc Morgen um 4 Uhr 4l! Minuten ist der erste Vabnzug von hier nach Augs-bürg abgegangen nnd dadnrch die regelmäßige Vcr> bindnng dcr Bahn mit München, beziehungsweise über Nürnberg, mit dem Norden Deutschlands hergestellt worden. Frankfurt, 1. Juni. Die Einzcichnnngcn znr Betheiligung an dcr demnächst ins Leben tretenden Frankfnrtcr Bank wnrden gestenl Abend geschlossen und lieferten, wie die hiesige „Postztg." vernimmt, bei ungefähr 11.000 Unterschriften ein Nesnltat von 167.000.000 fi. Da nun statutengemäß jeder Unterzeichneter eine Aktie zu 600 ft. erhalten muß. die größere Anzahl der Bethciligten jedoch nur 1000 st. be> tragt, so dürfte die Reduktion (nur 20.000 Aktien » l!00 ft. werden vergeben), einc äußerst umfangreiche werben. Frankreich. Paris, 2. Juni. Die dirßjährigc Session des gesetzgebenden Körpers hat ihr Ende erreicht. Nachdem in der gestrigen Sitznng noch ein Gesetzentwurf in Betreff der von mehreren Ministerien für Ausgaben früherer Jahre begehrten Znsatzkreditc ziemlich lebhafte Debatten veranlaßt hatte, erklärte der Präsi. dent die Session von 1884 für geschlossen. Hcntc Abends empfing dcr Kaiser den Vorstand und sammt' lichc Mitglieder des gesetzgebenden Körvers im Schlosse von St. Cloud; die Minister, der Präsident und die AbtheilungspräsideMen des StaatsratheS waren zuge« gen. Der Kaiser nnd die Kaiserin unterhielten sich mit der Mehrzahl der Deputirten, so daß dcr Empfang bis halb 12 Uhr dauerte. Auf Befehl des Kriegsministers sind, dem,.Mo> uiteur" zu Folge, Anstalten getroffen, um im Orient aUc für die Remontc der Kavallerieregimenter, die zur Erpcditionsarmcc gehören, nöthigen Pferde anlaufen zu lassen, und dort zugleich geeignete Beschäler znr Verbesserung der Berberrace in Algerien anfzutrci-beu. Oberstlieutenant Lcfort, Befehlshaber des Rc-montcndcpots zn Gurret, der lauge in Afnka gedient, nnd sich ganz besonders auf das Stndium dcr oricn-talischcn Pfcrdcracc gelegt hat, ist vom Kricgsmini-stcrium mit dcr Leitung dieser Anschaffungen beauftragt worden. Derselbe geht nächster Tage nach dcr Türkei ab. Großbritannien. London, 1. Iuui. In dcr Untcrhaus'Sitzung cntgegnrtc auf eine Frage Mastermau's hinsichtlich dcr Blokadc dcr russischen Häfen in dcr Ostsee uud im schwarzen Meere Sir I. Graham, die Rcgicruug Frankreichs nnd Englands habe den bestimmten Befehl erlassen, die wichtigsten russischen Häfen, sowohl im schwarzen Meere wie in der Ostsee, zu blokircn, und diese Blolade finde anf Schiffe aller Nationen. gleich» viel ob sie nentral, englisch oder französisch seien, An-wcndnng. Keine amtliche Mitcheilnng, wcdcr von dcr Ostsee noch vom schwarzen Meere, sei eingelaufen, daß diese Blokade wirklich eröffnet wordeil sei In der Abwesenheit derartiger Nachrichten liege der Grund, daß man wcdcr in dcr „London Gazette", noch von Seiten dcr französischen Regierung in Paris eine, die Blokadc betreffende Proklamation veröffentlicht habe. Allerdings habe er (Graham) Gruud zu der Annahme gehabt, daß Riga bereits blokirt werde; da er jedoch keine direkte amtliche Mittheilung darüber von Sir Charles Napier erhalten habe. so sei es nicht thunlich gewesen, einen Erlaß darüber in London zu verössent» lichen. In Ermanglung eines solchen werde eine mit zulänglichen Mitteln ins Werk gesetzte cl,>.sacl<,.Blo. kade sowohl im schwarzen Mccre wie in dcr Ostsee in Kraft trctcten und keinem neutralen Schiffe weder Ein- nnd Ausfahrt in und aus den betreffenden Hä-fcn gcstattet werde. Was Archangel betreffe, so sci cin aus französischen und englischen Schissen bestehendes Geschwader nach dem weißen Mccrc gesandt worden, jedoch ohne irgend wclch'c Weisung, den Hafen von Archangel oder irgend einen anderen Hafen des weißen Meeres zn blokiren. Lord I. Rnssel legt sodann die anf Griechenland bezüglichen Dokmnentc vor nnd zeigt an, er werde morgen beantragen, daß sich das Haus bis aus den 3. Juni vertage. London, 3. Juni. Daß ein einheitliches Kriegs; Ministerinn, geschaffen werden wird, scheint jetzt gewiß noch unbestimmt ist jrdoch, wer das ncnc Portcfcnillc erhalten wird. Wenn dcr Herzog von Newcastle sich entschließen sollte, den Krirg ans seine Schultern zu laden, so glaubt >.EHroniclc", daß Lord I. Rüssel sich bewegen lassen dürfte, die verwaisten Kolonien unter seine Obhut zu nehmen. Von Lord Palmcrston, als künftigen Kriegsherrn, ist heute in keinem Blatt die Rede. Der „Washington", drr gestern Morgens in Cowcs anlegte und nach Bremen weiter ging, bringt 09 l.990 Pf. für Havre, London und Bremen, nebst einer New-Yorker Post vom 20. ult. Diese enthält rin ganzes Register von SchWrüchen. Es scheiterte der „Black Hawk", dcr am 4. April mit 8K8 Ans-wandercrn absegelte, im atlantischen Ozean, nnd das Packctboot ,.Montezuma"^mit 400 Passagieren von Liverpool kommend, am Strande von Rockaway. In beiden Schiffen wurden sämmtliche Passagiere gerettet. Politisch nichts von Bedeutung, als etwa, daß der Präsident die Korrespondenz mit den europäischen Ka-binetcn in Betreff der Nentralität zur See im gegenwärtigen Kriege dem Hause vorlegen ließ. Die Korrespondenz enthält auch einen Brief vom Staatssccre-tär an den amerikanischen Gesandten in Rußland, worin dieser von dem Uebcrcinkommcn in Bezug auf die Neutralität in Kenntniß gesetzt uud beauftragt wird, die Ansicht des Kaisers über die von Amerika ausgegangenen, weitergehenden Vorschläge in diesem Punkte einzuholen. Rußland. Das «Ionrn. dc St. Pctersbourg" bestätigt aus Odessa vom 1l). Mai die Loslassung dcr Mannschaf» ten der englischen Kauffahrer, gegen welche man die Vorsichtsmaßregel angewendet hatte, sic ill einem der feindlichen Feuer weniger anögesctttcn Quartiere unterzubringen, die Schiffe selbst blieben im Qnaran-tainehafen nntcr Anfsicht der Lokalbcbörden. Am 111. Mai kündigte ihncn Gcncral Osten-Sacken anf Befehl Sr. Majestät des Kaisers an, daß sie frei wä° reu und ohne Hinderniß auslaufen könnten. Das „Ionrn. de St. Petersbonrg" hebt hervor, daß ihre Frende groß war, als sie bemerkten, daß von den Schiffen unterdessen nichts weggekommen war. Am Ui. Mai sandte dcr Kapitän der vor dem Hafen liegenden englischen Dampffrcgattc „Furious", nachdem ihm dazn Erlaubniß ertheilt war, den gefangenen Offizieren nnd der Mannschaft des ^Tigcr" Kleider nnd ll0 Pfuud Sterling, indem er zugleich ein dankendes Schreiben an den Gcncral Osten »Sacken richtete. Telegraphische Depeschen. Telegraphische Depesche vom Herrn Statthalter in Prag an Se. Exzellenz den Herrn Minister des Innern in Wien. Prag, 7. Inni. Gestern am 0. Juni nm 9 Uhr wurde eine Militärparadc auf dem Invalidenhansplatz abgehalten. Um 11'/4 Uhr fanden in der k. k. Bnrg die Anfwartuugen dcr Geistlichkeit und dcr k. k. Behörden Statt. Um 4 Uhr Nachmittags war Diner beim allerhöchsten Hofe. Um halb 8 Uhr Abends geruhten Ihre k. k. Majestäten das Theater imi'<'> zn besuchen, wo ein für diesen festlichen Anlaß eigens veranstalte« tes Festspicl uud zwci Akte aus dcr Flotow'schen Oper „Indra" anfgcführt wurden. Ihre k. k. Majc< stätcn sind mit dem größten Euthnsiasmus empfan» gen worden. Telegraphische Depesche vom Hrn. Stattbaltcr von Böhmen an Sc. Erz. den Hrn. Minister des Innern in Wien. Prag, 8. Juni, 9 Uhr Pormittag. Gestern geruhten Se. k. k. apostolische Maj'estät von 9—12 Uhr Vormittags Privataudienzcn zu ertheilen. Wäh» rend dieser Zeit besuchten Ihre Majestät die Kaiserin die Klöster dcr barmherzigen Schwestern, dcr rngli« scheu Fräuleins nnd der Ursulincrinnm. Nach 12 Uhr geruhten Ihre k. l. Majestäten die Freslo-Gemälde am Belvedere, die Kunstausstellung, das Museum und das Atelier des Bildhauers Emanucl Mar zu besichtigen. Um 4 Uhr war Diner beim allerhöchsten Hofe. Um ? Uhr Abends langtcn Sc. M. der Kaiser Ferdinand hier an. Um 8 Uhr wurde das von dem böhmischen Adel veranstaltete Caroussel in Gegenwart II. k. k. Ma« jcstäten wiederholt. Hentc Früh um 8 Uhr 45 Minuten sind Se. Majestät der Kaiser Ferdinand nach Moschowitz zn-rückgekehrt. Prag, 8. Juni. Ihre k. k. Majestäten sind um l2 Uhr Mittags von Prag nach Bodcnbach abgereist. Telegraphische Depeschen der »Triester Ztg.« Nien, 8. Inni. Silistria, daß sich standhaft vertheidigt, wird jctzt regelmäßig belagert. Die Russell haben nur einige Vorwerke genommen. London, 8. Juni. Lord I. Rüssel berichtet, ciu Kriegsminister werde als Leiter aller Kricgsde» partcments ernannt werden. Letztere bleiben unverändert. Die Wahl wird wahrscheinlich den Herzog von Newcastle treffen; Lord Palmerston gewiß nicht. * Berlin, 8. Juni. Se. Maj. der König ist hellte 11 Uhr Bormittags mit dem Herrn Ministerpräsidenten nach Tctschen in Böhmen. ' Bombay, 10. Mai. 40 russische nnd 40 persische Offiziere sind in Herat eingetroffen. Man glanbt, daß Herat stärker befestiget werden wird. Dost Mahomed scheint sich wicdcr mchr England zn-znncigcn. Dcr Thclcgraph zwischen Ealcntta nnd Bombay nnd Indore ist eröffnet. Nachrichten aus China zu Folge zerniren die Insnrgentcl» die Haupt» stadt, man besorgt eine baldige Katastrophe. Blutiges Handgemenge zwischen englischen, ame« rikanischen nnd kaiserlichen Soldaten hat sich all dcr chinesischen Küste ereignet. In Manilla, auf den phil-lippinischrn spanischer Botmäßigkeit nnterstchenden In sew in Hinterasien-.hat ein Empörungsversuch statt» gcfuudcu, wurde jedoch vereitelt. »»» Feuilleton. Der Fruhlnlg im Mai 1854. Seht ihr des Waldes Grün, Hört ihr der Vögel Saug; Ist heller nicht der Klang, Ist schöner nicht daS Grün? — Seh't an dtr Alpen W,iß. Blickt auf zum Himmels Blau: Ist tiefer nicht das Vlau, Ist reiner nicht das Weiß? Hört ihr das Iubellicd, Echt ihr den Frcudenblick? Ist wonnig nicht der Blick. Ist herzlich nicht das Lied? — So heftig pocht daS Herz, To lieblich lacht der Lenz: WaS hebt wohl so den Lenz, Was freu't wchl so das Herz? DeS großen Oestreich'S Fürst, Im treue» Nachbarland, Die reichste Perle fand, Kleinod für Volk und Fürst. So anmuthsvoll so mild, So herzensfromm so schön. Ei« Stern aus lichten Höh'«, Wie Tr des Reinen Bild. Darum der Wald so grün Der Alpen Haupt so weiß, Des Volk's Gebet so heiß: Für Kaiser, Kaiserin. «aibach am 5. Mai. I.. I». Skizzen von Belgrad. (Nach Petlcwitsch Russ. Iourn. des Ministerium« der Volls-auillärung. August.) (Schluß.) ^n Belgrad finden sich außer den genannten Anstalten noch vicr Normalschulcn. die Deputation des Hauptunterrichtsfondcs, die Kommission dcr Volksschulen, die Verwaltung der Normalschulen. die Re> gicrungsdruckcrei, die Gesellschaft dcr serbischen Literatur und das serbische National - Lcsekabinct. Dieß ist ein Casino, worin sich eine, wenn auch spärliche Bibliothek, geographische Karten, die Vilder berühmter Männer aus der serbischen Geschichte, französische, italienische, deutsche und fast alle slavischen Journale finden; man trifft hier selbst die nordische Vicnc und das Journal des Ministeriums der Vollsaufklärung. Die Serben, welche sich dem Glaubcnöbekcnnt-uiß nach in zwei Parteien spalten, haben auch zwei Literaturen: die Einen wenden die lateinische Schrift an und die Mittelpunkte ihrer literarischcn Thätigkeit sind Agram in Kroatien und Zara in Dalmaticn; die Andern bedienen sich dcr cyrillischen Schrift und die Mittelpunkte ihrer Thätigkeit sind Pesth, wo die serbische Muttergescllschaft ihren Sitz hat, und die Scrbsky Lctopis (serbische Chronik) herausgibt; Tc-mcswar, wo die Zeitung „Swätowid" erscheint; Neusatz, wo die Brüder Kedakowitsch eine nationale Typographie haben und den „Serbischen Voten" und ein literarischcs Wochenblatt („Scdmiza") herausgeben. In Semlin ist gleichfalls eine serbische Druckerei uud es erscheint dort der „Volksbotc". Dießseits dcr Donau gibt dcr ehrwürdige Protoierci Nikolajewitsch jährlich in Nagusa (Dubrownik) das dalmatinische Magazin heraus. Belgrad vereinigt in sich die litc-^nisehe Thätigkeit des eigentlichen Fürstenthnms Scr^ l'icn. Hier ist die Regierung serbisch, deßhalb sollte man hier das größte Streben und die größte Thä-tigkeit in der Literatur erwarten, aber leider ist dem nicht also. Die serbischen Litcratorcn sehen noch dcn Streit über die Rechtschreibung und die Sprache in ihrer Literatur fort. und kürzlich hat die serbische Nc< gierung einen Befehl erlasse,,, wodnrch die Einführung der Werke von Wuk Karadschitsch und überhaupt aller serbischen, außerhalb Serbien und mit dcr Rechtschreibung Wuks gedruckten Bücher «erboten wird; andererseits hat die österreichische Regierung die Ein-führnng von Büchern und Zcitungcn, welche im Für-stcnthum Serbien herauskommen, verboten. So kann die Literatur dcr rechtgläubigen Serben keinen großen Kreis dcr Thätigkeit haben und dem ganzen Volke nicht die Früchte bringcn, welche sie unter andern Umständen bringen müßte. In Belgrad erschienen zwei Zeitungen: die serbischen Nachrichten (»l-dskc Nmvinl») und die «Schu-madiuka"; die letztere hat aber kürzlich aufgehört, und ihr Redakteur ist nach Semlin gegangen, wo er jetzt dcn „Schumadintschc" herausgibt. Die „Srbske Nowiuc" kommcn dreimal in dcr Woche heraus uud enthalten außer den offiziellen Nachrichten des Fürstcn-thums und dcn Neuigkeiten aus andcru slavischen Ländern und curooäischcn Staaten, vcrschicdcne lite-rarischc Artikcl, thcils Original, theils Ncbcrsctzung. Seit Kurzem hat der Bruder des Redakteurs Dani-tschitsch gleichfalls Theil an dicscr Zcitung genommen, lind läßt untcr dcm Titcl „Bücherschau" schr bcmcr» kcnswcrthc Artikcl cinrückcn, in dcncn cr serbische in und außerhalb des Fürstcuthums crschcincndc Bücher, sowie auch Schriften in frcmdcu Sprachcn, wclchc das serbische Volk, seine Geschichte und Sprache bc-trcffcn, kurz kritisirt. Ich habe obcn schon erwähnt, daß in Bclgrad die „serbische Litcraturgcscllschaft" ihrcn Sitz hat; ihr Zwcck ist, Kenntnisse unter den Serben zu verbreiten und die Geschichte und Sprache des serbischen Volkes zu bcarbcitcn; sic theilt sich in cinc historische, philosophische und uatnrhistorischc Klasse. Diese Gesellschaft hat ihr litcrarischcs Organ in dcm Vcrkündcr (Glasnik), von drm kürzlich das vicrtc Hcft crschicn, das mchrere ausnchmcnd wichtige Nachrichten über Sprache und Geschichte dcr Serbcn enthielt. Serbien hat sein unabhängiges Klrchcnregimcnt; der serbische Metropolit wird von: Voll uud Fürsten gewählt und vom Patriarchen in Konstantinopcl bestätigt. Der Sitz des Metropoliten ist Vclgrad; Bischöfe sind in Ushiza, Timok und Schabaz. Man zählt 24 Protoprcsbytcricn und l5 Vicariate; ferner 40 Klöster. Serbien hat einen Umfang von 1000 Quadrat-mcilen und zerfällt in administrativer Beziehung in 17 Kreise, Ktt Distrikte ^l,>«), 1170 Gcmcinocn. 32 Städtc (vm-<)«c!i), 1983 Dörfer, 1^4 Weiler. Die Einwohnerzahl ist 849.288, darunter 82Ü.783 Scrbc,> 13.161 Türkcn (darunter «370 Militärs). «074 Zigcuncr, 1368 Iudcn uud 900 Fremde. Die Türkcn wohnen in Belgrad, Semcndria (Smcdcrcwo), Adakalc, Kladowo, Schabaz, Ushiza, Sokol, Kalkan. Pctriza, Butschia, Pctscha, Obcr- und Untcrpostin, Aluga, Klcin-Zwornik und Sakar. Serbien wird nach der Verfassung vom Dczcmbcr 1838 und Februar 1839 vcrwaltct; dic gesctzgcbcndc Gcwalt gc-hört dcm Fürstcn mit dent Scnat, dic ausübcndc dcm Fürstcn allcin, welcher wählbar ist; das Recht ihn zu wählcn, gcbührt dcm scrbischen Volk. Scr» bicn zahlt jährlich 2,300.000 türkische Piaster an den Sultan und seine Einkünfte betragen 900.000 Thlr. Jeder vcrhcirathctc Scrbc zahlt cine Kopfsteuer l>,r<>5), die Bcamtcn zahlen nur cinc Stcuer von ihrem Be-sitzthlnn. Dic reguläre Kriegsmacht bcträgt 2!!29 Mann, in Kricgszcit abcr ist jcdcr Scrbc Soldat und muß auf scinc eigenen Kosten uud mit seincn Waffen dicncn; nur die Munition licfcrt die Regierung. Das Wappen Scrbicns ist cin wcißcs Kreuz ün rothcn Fcldc; scinc Flagge dreifarbig! roth. blau und weiß. Im obcrn rothen Strcif sind am cincn Randc vicr Stcrnc und im blaueu mittleru Strcif das scrbischc Wappcu. Betrachtet man Scrbicn von cincm allgc>nciucn Gesichtspunkte alls, so muß man mit Freude ancrkcnncn, daß cs in allcn Vczichungcn, im Handel und der Industrie, in dcr Literatur, in Bildung und gesellschaftlichem Lcbcn Fortschritte macht. S i l i st r i a. Es wird im gegenwärtigen Augenblicke für viele unserer Leser intcrcssant scin, cinc SkiM'ung dcr Lagc vou Silistria vor sich zu habcn. Wir gcbcn dahcr dic nachfolgende kleine Beschreibung von Silistria: Silistria bildet die Spitze eines fast glcichschcuk-lichcn Dreiecks, dessen Basis dic Linic Schumla-Varna vorstellt; die Ostscite dicscs Drciccks nlacht Front gc-gcn die Dobrlldscha uud dic auf dieser Strecke gleich unwirtschaftliche Ostbulgarci; dic Westseite gcgcn Rlistschuk und die von da an dcn Balkan zichcndcn Straßen. Die Entfernung nach Tschcrnawoda bcträgt 10, Varna 18, Schumla 10, Nustschuk 111 Mcilcn, ist somit nicht wcitcr, als dic WirNingssphärc cincr starkcn Garnison reicht, n>enn sie auf dic Wirkuug der Bcsatzungcn an dm Endpunkten rechnen kann. Wohin auch die Russen ihrc Opcratioucn richtcn mö-gcn, überall tritt ihncu Silistria als Hemmschuh ent« gcgcn, und dieß um so mchr, als dcr Platz, wcnn cr das gcgcnübcrlicgcndc Kalarasch als Brückenkopf bcsäßc, ciu bcdclitcndcs Offcnsivvcrmögcn gcgcn die Walachei äußern könnte. Dicsc günstige Lage machte sich in allcn, frübcrn Kricgcn gcltcno; im Jahre 1809 wurdc dic Fcstung vcrgcblich bclagcrt, 1810 abcr nach nur fünftägigem Widcrstandc von dcm Gcncral ^augcron crstürmt. Danuils wurdc Silistria vou dcn Russcn gcschlcift, spätcr abcr von dcn Türkcn wiedcr aufgebaut und so bcdcutend vergrößert, daß cs im Iaiirc 1828 gcgcn 2400 Einwohner zäl'ltc, von dcncn im Iahrc 183«, in Folgc dcr int letzten Russcn-kricgc grassircndcn Pcst, nur noch 400 übrig warcn. Im Fcldzugc 1828 fcsscltc cs dic Russcn uicr Mo< natc vor scincn Maucrn, ohuc daß sic cs zu crobcrn vermochten; auch nachdcm Varlla gefallcn und die Ucbcrschrcituug dcs Balkan mit Basirung auf dic Flottc für das nächste Jahr bcschlosscn war, bildete Silistria von ncucm cin Hmdcrniß, und dcr Fcldzug mußtc mit dcsscn Vclagcrung cröffnct ivcrden. Dcr jctzigc Ingenicurgcncral Schilder leitete dicsclbc uicht auf dic förderlichste Weise, dcnn die Velagcrling dcs an sich schwachcn Platzcs dalierte 43 Tage. Der Fricdc von Abrianopcl bestimmte spätcr, daß an dcm ganzen linkcn Douauufcr kcin Brückenkops erbaut wcrdcn durftc, uud so cntbrhrt jctzt Silistria, so gut wic Rustschuk, cincs solchen. So wichtig Silistria in stratcgischcr, so ungünstig ist seine Lage in fortifika-torischcr Beziehung. Mau kann sic sich am besten vcrgcgcmvärtigcn, wcnn man sich die Lagc Ulms vor-stcllt, dicscs lctztcrc abcr ohilc Außcnwerkc und ohne Brückenkopf gcdacht. So wic hier das Albplalcau die illordfrontc bchcrrscht. so wird dort dic Südseite durch das !'W Fuß hohe bulgarische Plateau beherrscht, das bis auf l l»l)() Schritt an dcn Hnnptwall herantritt und sich ziemlich sanft gcgcu das Glacis ab« böscht, so daß dcr Bclagcrcr scin Geschütz terrasscn-wcisc über cinandcr stcllcn kann. Noch 800 Schritte von dcm Platzc übcrsicht nian das ganzc Inncrc bis an dic Kcl'lc dcr Donaufrollt; dic drci östlichen sowie die zwci westlichen Fronten werden von jenen Höhcn dcr Längc nach bcstrichcn, nnd da dic Donau hier in cincm, nicht ganz 1000 Schritte breiten Bette strömt, so kann auch die Nasscrscitc schr wirksam vom walachischcn Ufcr aus beschossen wcrdcn. Dic Stadt selbst bildet cinen Halbkreis, dcsscn Durchmcs» ser an dcr Donau 2000 Schritte bcträgt; die Umfassung ist cin Zchncck, jcdc dcr Fronten l!l',0 Schritte lang, dic Bastioncn habcn 10 Schicßschartcn, jc cinc für dic Flanken, also schr schwachc Grabcuvcrthci« digling. Dcr gcmaucrte Graben ist 12' tief und 30' brcit, ohne bcdccktcn Weg. mit nicdcrcm Glacis, das von dcr 20 Fuß starkcn Vrustwchr dcs Hauptwallcs uur um 8 Fuß überragt wird. Dic Stadt hat 4 Thorc: 2 am obcrn und untern Donau-Anschlich, wo dic einzigen nenneswerthcn Außcnwerkc Tschcngcll und Liman - Labiassi, 2 alls dcr ^'andfront gcgcn Bassard, schik und Schumla. Lctztcre warcn im Iahrc 1828 nur durch ganz unbcdcutcndc Erdwcrlc gcdcckt, auch fchltcn damals allc Außcnfarts, llnd die Türlcn tric-bcn im Wintcr auf 1829 dic Nachlässigkeit so weit, daß sic dic von den Russcn cröffnctcn Laufgräben nicht cinmal zuschütteten, so daß dicsc bci Wicdcrcr» öffnung der Bclagcrung sic soglcich wicdcr bcnutzcu konntcn. Jctzt soll auf dcr Höi)c Oskardscha, zwischen dcr Schumla- und Aassardschikslraßc, ciu Haupi-fort, gcna>l>lt Mabmudic, augclcgt scin; doch kann dicscs allcin uicht genügen, wcnn nicht drei ähnliche Straßcn von Hirsova, Rasgrad und Turtukai schließen uno dic Russcn vcrbindcrn. sich olmc förmliche. Bclagcrung in Besitz cincs behcrrschcndcu Punktes zu sctzcn, von wo sic dic ganzc Siadt ciuschcn. (2>>Mr »vcnn dicsc Außcnforts in gchörigcr Stärkc hcrgcstcllt wärcn (>vas abcr gcwiß nicht dcr Fall ist), könntc Silistria, bei dein Mangel cincs Brückenkopfs, noch immer für kcincn auf die Dauer haltbaren Platz gcltcn. lvenn nämlich dic Russen ibrc jctzigc Ein» schlicßung besser, als im letzten kriege betreiben. ____________^"n. Ztg.) ""Druck und^Verlag vönH. p. M.). neues An-Ithtn auf «0 V. (um '/. ^'/, M.) Muck; die Schlußtendenz blieb jedoch in beiden fester. Norobahn-Aktien hielten sich bei 2l3'/,. Vanl-Aktien wurden zwischen 123V und l24v verhandelt, Dampfschiff- zwischen 562 und 568, Lloyd-Mtien mit U>5. Amsterdam 112 Vrief. — Augsburg 133 Arief. — Frankfurt 132'/. Vrief. — Hamburg 97'/,. — Livorno 128'/,. — konbon 1256 Vrief. — Mailand 132 Vrief. — Paris >5U Vf. Gtaatsschuldverschrciblmgm zu S'/« 8«'/.—36 "/.. detto „ t». ll. ., 5°/. 10'i—W7 detto Moggnitzcr m. R. „ 5 7, 91'/,-9l'/. b'tto ,. ' .. 4'/. 7o 76'/.-77 dctto .. ,. 4 7«. «!»-«»'/. detto V.J. 1850mitRückz. 1°/. 8U-«9'/. bttto 1852 „ 4 7« 88-«»'/, dctto .. 3 7« 5U-5«'/. detto . 2>/,7, 43'/.-«'/. detto „ , 7. — — Grundentlast.<>!nl. v. 1.1«50 zu 5 7, l0^-10t 7, Vant-'lktien mit Aezug pr. Stillt 1235—1238 dctto ohne Bezug <070-l072 betto neuer Omission 9U5-U68 Vscomptebanl-Altien 94 '/,—94 7. Kaiser sserdinands-Nordbahn 213'/,—213 7, WicwNaaber 82 7,—«2'/. Vudweis-Linz-Wmnndner 278-280 Prcßb. T«l». lHisenb. 1. Emission 15—18 ». ., mit Priorit. 30-3» Ocdcnl'urg'WitN'N.'nstädtcr 5,3—53'/, Dampsschlss-Aktien 562—565 dctlo 11. Emission — — dctto 12. do. 5W-550 dctto des Lloyb 615—6l? Wi,l,er-Dampfm!!s>l-?i c«i.!i INI —«31 7, Lloyd Prior. «Dblig. (in Silber) 5,'/«
    7.—!>'7. Ologqnilzer detto 5 7« 84-«4'/. Donau-Dampfschiff dctto 5°/. 8 s'/,-W !tll. vollwichtige Dukaten-Agio 37 7.-37 7. Telegraphischer Kurs-Vericht der Staatspapiere vom 9. Juni 1854. Staatsschuldverschreiblmgcil . zu 5 M. (in CM.) 85 1/2 dctto ........4 l/2 „ .. 75 1/4 Darlehen mit Veilosung v, I. l83N. für 100 fl. 121 lj/1« Aktien der Niedcrösterr. lfscompte-Gc? stllschaft pr. Stück zu 500 >l. . . . 470 fl. in ss. M. Anleihe vom Jahre 1854..... 89 3/8 st. in C. M. Bank Actien pr. Stück......1224 fi. in C. M. Altien dcr Kaiser Ferdinands-Nordbahn zu 1000 ft. E. M. ohne Dividende . 2li2 ,/2fl. in C. M. Aktien der österr. Donau-Dainpfschiffahrt zu 500 fl. ll. M....... 552 fl. in C. M. Acticn des östcrr. Lloyd in Trieft zu 500 ii. E. M....... 6i)ä ft. in C. M. Wechsel Kurs vom 9. Iulii 1854. Amsterdam,fnrlttl»Holland.Gulb.. Rthl. 1,3 2g>.'i>nat. Augsburg, für 100 Gulden Cur. G»ld. l3t z/H Ufo Frankfurt a. M. (Nir 120 st. südd. Vcr-) ' ' eins Währ. 1», 24 1/2 ft. FußMlld.) ,33 3/4 3 Monat. Hamburg, siir 100 Marf Vanco. Gulden 99 1/8 2 Monat, tivorno, für 300 Toscanischc Lire, Guld. <30 2 Monat! London, für 1 Pfund Sterling, Gulden !3>2 .^ Munat. Mailand, für 300 O,sterr. i!irc, Gulden 132 3/l 2 Monat' Paris für 300 Fiankcn . . Guld. 157 3/8 2 Monat. Gold- und Gilbcr-Kurse vom 7. Juni 1854. Geld. Brief. Kais. Milnz-Dufaten Agio .... 37 3/4 3? 3/4 dctto Rand- drtto „ .'..>. 371/4 371/4 Napoleons dVr „ .... 10.30 10.28 SouvrainS d'or „ .... l?.40 17.35 Friedrichs d'or „ .... 1036 1034 Preußische ., ...... zyI2 1050 «ngl. Sovereigns „ .... 13.2 13 Vlilß. Imperialc „ ... 1»4tt 10'l8 3°^'' . ' ' '....... 37 l/2 371/2 Silbcraglo......... 321/2 321/4 Fremden - Anzeige der hier Anflekummenen und Abgereisten. De>, 3. Juni ,854. Hr. Viktor Baron Andii'an'Werburg, k. k. Käm.-meser; — Hi, Pictlo de Bello, Plioalier; — Hr. ?ll.'tandel- No^'ikoff, russ. Privatier — und Hr. Hubert Klein, Gutsbesitzer, alle 4 von Trieft „ach Wil'li. — Hr, Felir Baron B,ltc>!>ni, Plivatiel'; — Hr. Iakson, liordamerikanischel Geschäftslelter am k. k. ^ (Z. Laib. Zeit. Nr. l32 v. l0. Juni 18ü4). österreich. Hof.; — Hr. Dr. Josef Suchanek, Privatier; — Hr. Loll,S Girard — und Hr. Paul ^u. dini, beide Handelsleute, alle 5 von Wie» nach Tnest. — Hr. ?llois Skofiz, k. k. Rrchnungsralh, von Gratz. — Hr. Benrdilt Haula, k. k. )lu^ullaur — und Hr. Dr. Gustav Illeo, Advokat, beide o.!M!pektor, von Wien. — H,-. Martin Kinr, ^an-des-Baudirekror, von Gratz. — Hr. Ulrich ^inin^er, r. b. ^andescierichtörath — Hr. Johann Ritter v. Nei-singe,', Gutsbesitzer — und Hr, Wilhelm Ritter v. Fxeß, Privatier, alle 3 von Cllli nach Adelöderg. — ^ Hr. Johann v. Csefaloay, Gutsbesitzer, von Wien nach Cremona. — Hr. Josef Hausmain,, k. k. Post-Off'zial; — Fr. Julie Ulm, Gutöbcsitzeis-Gattin — und Fr. Thekla Ulm, Gerichts < Präsidenten «Tochter, alle 3 von Tuest nach Grah. — Hr. Anton Weber, Nacionalbank.Kasiierj — Fr. AugusteAndersen, Schiffs. baudlieklors-Gattin; — Hr. Emanuel Mandel — und Hr. Adam Rnnkald>er, beide Haxdeleleure, alle 4 von Wien nach Triest. — Hr. Franz Player, 111-, der Rechte — und Hr. Philipp Verona, Kaufmann, beide von Trieft nach Wien. -- Hr. Ednaid Heider, k. k. Ingenieur, vc>n Tiie»! nach Tüffer. — Hr. Mathe Colleger, Advokat, von Cill, nach Diest. — Hr. Aoolf Dietz, Privatier, von Wien nach Venedig. — Hr. Donat Perlosta — und Hr. Emanuel Kober, ! beide Handelsleute, von Wien nach Mailand. ! Nebst 155 anoein Passagieren. ^ Den 5, Hr. Remigius Sauerläuder, Kaufman", vo., T,icst nach Fraiikfuit a. >)^. __ H>. Gedeo» B>es!>, Kaufmann; - Fr. Josrfine Frice,o, r..ss. Private — lind Frl. Marie Bmac,l,)ty, k. russ. Setre. tärs-Tochter, alle 3 von Wien nach Mailand. — Fr. Josefine 0. Gutenberg, k. k. sorstrachs - G,mahli„, von Gratz nach Trieft. — Hr. Philipp Redlich, H^n-pelöniann, von Trieft nach .'igiam. — Hr. Adolf Schon »teil,, Fab'ikanl — und Hr. Iatod Glasei-, Besly>'r, beide i'on Wien nach Tneft. — i)r. Anion ^.N'p.iia, ^aüdelsmann -. ^nd Hr. Gustav El ras, Mechanlrer, beioe von Triest n^ch Wien. — Hr. Franz Hoüis, Mlillermeister, von Wien nach Venec>,g. klebst 128 andern Pasta^ieien. Dei» 6 Fr. ^üütln ^uboiniröki Iadwiz, Guts-besltzerin, von Venedig 1, .H Wie». — Hr. Peter Graf Margani, Piloalier, oon Wien nach Rooereoo — Hr. Leopold Bai on v. Siechoir, Ritter^utöbesitzer; — Hr, Gustav Baron de GauUler deö Bordes, französischer Privatier; — Fr. Eieon^ra Reinpolt, Vice-KamnierpiokluaroiSGactiNj -_ H,-. Gustav Schilling, Architekt — und Hr. Ercole Roveroni, Besitzer, alle 5 von Triest nach Wien. ^_ ^.. ^osef Potoiny, k k. Kameialiath, von Gratz nach Neustadll. — Hr. Fei- ' dinand Ku'chiuann, k. t Offizial, von Brück „ach -Tiiest. — Hr. Ludwig Pavesch, t. k. Postoff.zial — und Hr. de Platnel, Adoobat, beldc von Wien nach Triest. Nebst l47 andern Passagieren. Den 7. Hr. Graf Porro, General-Konsul, von Wien »ach Florenz. — Hr. O^f p. Apponyi, GutS-btsitzer, von Wien nach Veoeo.g. — Hr Paul Graf Caßini, Privatier; — H>>. Ludwig de Gutmannöthal, Vize Präsident deö k. k. Zentral Maiine-GouvernementS, — Hr. Nicolo Mosca, päpstlicher General-Konsul; — Hr. Anton Tichy, Komn.erzienrath; — Hr. Karl Kutschig, k. k. Rath^— Hr. Johann 0. 3lath, Kauf-mann — und Fr. Fanny Pazze, Besitzerin, alle 7 von Triest nach Wien. -> H,. Alexander Boga,cwöky, t. russ. Hofrath — und F>. Iosesioe Masurkewilsch, k. russ. GeneralLleutenanlo-Gatcin, beide von Venerig nach Wien. — Hr. Adois 0. z,^.,y^ Gutsbesitzer, von Wien nach Fiume. — Hr. Moritz Guimann, Par. titulier — und Hr. Adolf Morpurgo, Handelsmann, beide von Wien nach Trieft. Nebst 229 andern Passagieren. Verzeichniß dcr hier Verstorbenen. Den l. Iu„i ,854. ! ?lpoll>.'nia Mlatar, Magd, alr 25 Jahre, im Zivil-Spital Nr. l, an der Bauchfellentzündung. — Dem Herrn Anton Thomschiisch, Handelsmann, sein Kind Emil, alr 4 Jahre, m ^r Stadt Nr. «39, am Zehrfieber. Den 2. Ignaz Butoumk, Taglöhner, alt 60 Iah", im Zivil-Spital Nr. l, an der Lnngensucht, — Dem Herrn Sigmund Schneider, Handelsmann und Hausbesitzer, sein Kind Richard, alt 2 Monate, in der Stadt Nr. 236, an Fraisen. D/n 3. Johann Deschm,nin, Taglöhner, all 4.> Jahre, im Zivil-Spital Nr. 1, an der Lungensuchc. — Dcr Agnes Botau, Buchdruckerswitwe, ihr Sohn Josef, SchneidergeseUe, alt 22 Jahre, in der St. Peters-Vorstadt Nr. 21, am Zehrfieber. Den 4. Der wohlgebornen Frau Ioftfine Edlen 0. Wallensperg, k. k. Bahnbeamtens-Witwe, ihr Sohn Ignaz, alt 7 Jahre, in der Stadt Nr. »99, an den Folgen des zurückgetretenen Scharlachs. Den 5. Maiia Marolt, Magd, alt 26 Jahre, im Zivil-Spital Nr. l, an der Lungensuchl. — Dem Herrn Josef Nilschmann, Trödler, sein Kind Antonia, alt i Jahr, in der Sladt Nr. 144, am Wasserkopf. Den 6. Mariana Rotter, Inwohnerstochler, alt 8 Jahre, im Zivil. Spital Nr. l, an der Wassersucht. — Maria Ieiin, Brctt'ei käufei in, alt 5 > Jahre, i» der Stadt 290, am Typhus. — Der Frau Elis>'-bech Koschat, Gewerksinhabers - Witwe, ihr Sohn Emil, alc 8 Jahre, in der Stadt Nr. 20, am tyr phösen Scharlach. Den 7. Mana Kosez, Magd, alt 39 I,h>e, im Zivil'Spital Nr. l, am Kindbettfieber. — Der wohlgebornen Frau Josefine Edlen v. Wallcnsperg, k. k. Bahnbeamceus'Witwe, ihr Kind Paul, all 3 ^ Jahre, in der Stadt Nr. 1, am zurückgetretenen Scharlach, Den 8. Dem Franz Benkofsky, Zuckerfal'likS-arbeiter, sein Sohn Franz, alt 18 Jahre, in der St. Pecers-Vorstat't Nr. 33, an der ^migenjuchl. Getre id - Durchschnitts - Preise in Laibach am 7. Juni l854. Marktpreise Magazins. Ein Wiener Metzen ^"'''- ^ llfi^s kr. ß fi. j k'r" Weizen ... ^_ —. ! 7 48 Kucurlltz ... — — ! 4 54 Haldsrucht . . — — 6 28 Kl'rn .... 6 l2 6 22 ' Gerste .... — __ 3 44 Hilfe .... — — 5 — Heiden ..____ 4 36 Haler . 3 — > 3 _ Den 4. d. M. Vormittags um l<» Uyr wurde e'n«' gl)lt)»'nc ema'littt' Broche, vom U>>Ur lincn .Klostcr^'l'äud., Slcrn ' ?lUee, i'is >n 0>e L^ttelmanns - AUce, vellolen. D»tzl>chen F'lid.lll'hllcö bei >>»' k k. Pol'^l - Direktion adg»dcn. Laldach den tt. Iun» ,854. Z :«n « ,l) Nr, »uz«. .Kundmachung. Die magistlatliche, an der U»tcltrainer-3tlaßc unter Kroisenegg liegende, durch die Dlainage entsumpsle Wiese wild für daS laufende Jahr lizitando verpachtet werden, und zwar am kommenden Mittwoch den 14. 0. M., Vormittag um 9 Uhr, am Orte der Wiese selbst. Stadlmagistrat Laidach am 7. Juni l854. _______ _ Wiesen-Verpachtung. Am l2. d. M. Vormittags um U Uhr wird in der dießamtlichen Kanzlei im deutschen Hause dcr lctzte Anthril von der Wiese Petermanea, für die zwei Jahre >854 und »855 in Pacht ausge» lassen werden. Verwaltungsamc dcr D. O. R. Kommende. Laidach am !). Juni »854, Z. 9.7. (!) Die kommendische Schottergrube bei St. Christoph wird am »7. d. M. Nachmittags um 3 Uhr auf mehrere Jahre in die Ackers-Rekultivirung überlassen werden. Die dießfaUige Verhandlung wird in der dieß? »amtlichen Kanzlei im deutschen Hause stattfinden. Die Uebernahmsbedingnissc sönnen vmlausig hieramts eingesehen we»den. V.rwaltui,g6amt der D. O. N. Kommende Laidach am tt. Juni »854. 2