MlbacherHMuna. »r. 25. ««»««««,at«,n«»,«l«: I»«»«pt«ll g«»»l' si. li, halbj. ».50. ffü« b<« Z»st«llnn« in« Han« h»Ibj.5« lr. vilt b« Post «a»,», ft. l», halbl. ft. 7.«0. Samstag, 3l. Jänner 1874. ^^ Des hohen Feiertages wegen erscheint die nächste Nummer am Dinstag. Mit 1. Februar beginnt ein neues Abonnement auf die „sailiacher Zeitung." Der Pranumerations-Preis beträgt für ble Zeit vom 1. bis Ende Februar 1874: Hm Comptoir offen.......— si. 92 lr. ^ln Comptoir unter Couvert .... 1 „ — „ Mir Laibach ins Haus zugestellt . . 1 ,. — ., -"tit Post unter Schleifen.....1 .. 2b „ ^ 3ür die Zeit vom 1. Februar bis Gnbe Juni: >i" Comptoir offen.......4 ft. 60 lr. ^ Comptoir unter Couvert .... 5 „ — „ l"'r Laibach ins Haus zugestellt . . . 5 .. — „ -""t Post unter Schleifen.....6 .. 25 .. Amtlicher Theil. «ve. t. und l. Apostolische Majestät haben mit Aller-HM unterztlchntllm Diplome dem t. l. Hofralhc und Erstände der Vetriebsabtheilung der l. t. General» ^nsptctlon für die österreichischen Eisenbahnen. Karl «nrychur als Ritter des Ordln« dcr eisernen Krone "r'tttr Klasse u, Gcmüßheit der Ordensstatulen den Ritter. u°nd Nut oem Prädicate Marien Hort" allergnädigst ^verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Bom Tage. H ^le wiener Vlälter fahren in der Kritik und mit f/lbess «rungs vorschlügen bezüglich der con-° 'l'onellen Vorlagen fort; desgleichen bilden ^ den Gt^nst^d der Discussion in der Kronlanbs-5,">s«. namentlich in den deutschen, polnischen und ita- "ltUschtn. . Die Urtheile der unabhängigen Presse Deutsch. «nds ^^^ günstig für die confessionellen Vorlagen, tu !?"^ ber wiener Corcespondent der „Weser Zel« l«i!s"' "^"" s^eht in den liberalen Abgeordnetenlrelfen. '"vst auf der äußersten Lmlen nicht an, zu bekennen, "«« Man sich dessen zu den Entwürfen nicht versah. "" ste thatsächlich bieten. Was an dem Complex den lsreullchstln Eindruck macht, ist die confequente Durch' führung des Grundsatzes, baß die Ausübung der Kir< chengewall, der Genuß der kirchlichen Privilegien nie und nirgends dem Hoheitsrechte des Staates und dessen Gesehen zuwiderlaufen, sich der berechtigten Ingerenz der Executive entziehen dürfe. Der Correspondent der „Frankfurter Zeitung" be» tont namentlich die strenge Scheidung der staatlichen und kirchlichen Amtsthätigkeit der Geistlichen, in welcher er einen Schritt zur Trennung von Staat und Kirche erblickt. Auch in berliner Vrlefen der breslauer Zeitungen wird der nachhaltige Eindruck der österreichischen con-fesslonellen Vorlagen in Deutschland geschildert. So unter anderm: «Die liberal« Partei findet zwar noch Lücken in den tircheripolitischen Glsetzentwürfen, aber sie erkennt freudig an, daß da« Vorgehen Oesterreichs als eines Staates mit überwiegend katholischer Vevöllerung über das preußische Vorychm ein Licht verbreitet, in welchem die Vorurlheile Über die preußische Gesetzgebung verschwinden müssen. Andere Correspondenten erklären, daß die confessionellen Vorlagen, wenn sie auch verbesserungsfühlg stnd, zur Vefestigung der Vezlehungm zwischen Oesterreich und Oeulfchland wefentlich beitragen dürften. Mit einigermaßen auffallendem Nachdrucke erwartet die ,Mor. Olice", und zwar wie sie sagt, „mit voller Zuversicht," baß der Ausaleichsanlrag des Grafen Hohenwart lm Lanfe hts Monates Februar zum zweitenmal« vor das Forum des Rtichsralhs« gelangen werde. > Der «ubgetausschuß des österreichischen Abgeordnetenhauses behandelleam28. d. die Reyierunaeoorlage über die Aufhebung der In seraten steuer. An der Generaldtballe betheiligten stch die Abg. Dr. Suppan, Dr. Vrestcl, Dumba. Wolfrum, Dr. v. Peraer. Ritter v. Oppenheim und der Verichierftatler Dr. Klier. § 1 wird conform der Regierungsvorlage angenommen. Rück» sichtlich des § 2 beantragt der Vetichterstalter. daß der-selbe zu entfallen habe. (Dieser Paragraph bestimmt, daß Anlündigungsblälter dem Zcitungsstempel dann unterliegen, wenn sie wenigstens einmal wöchentlich er-scheinen.) Dieser Antrag wird mit dem Vorbehalte, vor der endgiltlg beschlossenen Fassung noch den Regierungs-vertreter zu hören, angenommen. Zu § 3, welcher die Wirksamkeit des Gesetzes vom 1. Juli 1874 fixiert, stellt Dr. Perger den Antrag, derselbe habe zu lauten: „Dieses Gesetz tritt mit 1. «pril 1874 in Wirksamkeit. Die-ser Antrag wird abgelehnt und sohin ß 3, ferner § 41 nach der Regierungsvorlage angenommen. Die „Presse" meldet, daß am 28. d. der Plenarsitzung des Herrenhauses eine vertrauliche Besprechung der Mitglieder dieses Hauses über die confes-sionellen Vorlagen der Regierung vorausging. Die Gesetzentwürfe follcn bei den Pairs im ganzen leine besonders freundliche Stimmung vorfinden. Die libera- len Mitglieder öe« Herrenhauses vermissen in densllben mm che wesentliche Bestimmungen rückstchtlich der Ab-arenzung der kirchlichen Gewalten sowie inbelress der Anwendung jener Mittel, die dem Staate im Falle des Einschreitens gegen kirchliche Organe zu Gebote stehen sollen. Die feudalen und llericalen Pairs erheben selbst-verständlich gegen den Tenor der Vorlagen überhaupt Opposition. In dieser vertraulichen Vefprechung wurden gleichzeitig auch schon über die Zusammensetzung jener Commission, an welche die lirchenpolilischen Entwürfe seinerzeit geleitet »urden, Pourparlers gepflogen. Reichsrath. 5 Sitzung de« Herrenhauses. Wien, 28. Jänner. Das Herrenhaus nimmt heute nach der am 4. Dezember o. I. erfolgten Vertagung seine Thätigkeit wie« der auf. Kc. Ourchlaucht dcr Herr Präsident Fürst Karl Auersperg eröffnet um 19 Uhr 15 Mmulen die Sitzung. Auf der Ministerbanl befinden sich: V« Durchlaucht der Herr Ministerpräsident Fürst Adolf »uer«. perg, Ihre Excellenzen die Herren Minister: Freiherr v. Lasser, Dr. Van Hans. Dr. o. Stremayr, Dr. Glaser. Dr. Unger, Ritter von Chlu. mecly, Freiherr v, Prelle. Oberst Horst untz Dr. Zitmialloweli. Dle Regierungsvorlagen, betreffend die Hypolhetarrechte dcr Theilschuldoerschreibunken, d,e Rechte der Pfai'dbriesblsiher und die Anlegung von Eisenbahn, büchtrn, werden einem besonderen Ausschusse von 15» Mitgliedern zugewiesen. Der Antrag des Hofralh Dr. ttcop. Neu manu auf Wahl eines Sonderausschusses zur Verathun» Über all« Staats- und Handelsvertrag« wird angenommen und der auf der Tagesordnung stehende Handelsvertrag mit Schweden und Norwegen zugleich an diesem Ausschuß geleilet. Fürst Johann Schwarzenberg begründet seinen Antrag wegen Ausdehnung der Steuerbefreiung bei Neu Zu- und Umbauten auf das Flache Land und kleinere Städte. Er betont die Nothwendig» lelt einer solchen Maßregel und gibt ein Vild des überhandnehmenden Wohnungsmangels bei immer steigender ArbeilSnolh. Man müsse helfend eingreifen, man follte fogar dem kleinen Industriellen, als Arbeitgeber Steuer-nachlasse bewilligen. (Veifall.) Der Finanzminister macht aufmerlsam, daß vonseite der Regierung bereits ein Gesetzentwurf, dem Antrage des Fürsten Schwarzenberg entsprechend, dem Abneordnetenhause vorgelegt wurde. Der Antrag Schwarzenbergs wird einstimmig ange« nommcn. ?"^"' w°"" von Lieben sah auf den ersten Blick, !.r ^ ??ae seine« liebsten Freundes gezahlt waren und «... .5 bemerkte, daß die lange Einsamkeit auf seinem weh« l. *"" ^""" ^ Melancholie noch ver- ».«« ?°^ "" beide fühlten und dachten, wurde nicht »on lhnen ausgesprochen. Nachdem Varon von Lieben stch an Tternfeld« «ttt« nitdtrgelassen, fragt« «r ihn, aus welchem Grunde er seine Anwesenheit erbeten und worin er ihm dienen lvnne. Sternfeld faßte seine Hand. ,Wenn wir auch bis jetzt entfernt von einander leben," sagte er, „so weih ich doch. daß wir die Alten geblieben sind, an deren Freundschaft weder Zeit noch Verhältnisse zu rütteln vermochten." Die Hand des Kranken empfing den warmen Gegln-druck des Kranlen. „Wie könnte es auch anders sein," erwiderte der Varon. „Wir prüften uns schon in der Jugend gegenseitig und jeder von un« darf sagen, er hat die Prüfung bestanden." „Und solchen Freunden wie wir," versetzte Stern-feld, ..fehlt es nicht an Opfermulh. wenn der Wunfch des einen oder des andern ihn von dem Freunde erwartet." ..Gewiß nicht," sagte Varon von Lieben. ..Aber deine Worte scheinen mir die Einleitung zu einer sehr ernsten Angelegenheit zu sein. Mach's kurz, Freund. Wa« verlangst du von mir? Sei es, was es wolle, ich fage dir die Gewährung im voraus zu," Ein fchwaches Lücheln erschien auf dlm blassen Gesichte des Kranken. „Ich wußte es," sagte er mit einem freundlichen Nicken des Kopfes, „daß die wenigen Tage, die ich noch zu leben habe. durch dich den letzten Sonnenstrahl des Glückes empfangen würden. Ja, mein wackerer Kurt, jeder liebende Vater fühlt sich getröstet, tritt der Tod^ ihm nahe, wenn er das Wefen, das ei mit unbegrenzter i Zärtlichkeit umfängt, an der Seite eine« edlen Mannes vor allen Stürmen de« Daseins geschützt »elß" Von Lieben sah ihn einige Augenblicke erstaunt an. „Du sprichst von deiner Vertha, mein Freund." verseht er. „Ja, ja, von meinem einzigen geliebten Kind. da« bald verwaist in der Well dastehen würde, »enn du nicht —" Slernfeld hielt einen Augenblick inne Erwünschte, der Baron solle seinen Vorschlag errathen. DaS geschah aber nicht. Der vierzigjährige Mann ließ es stch n,cht «m Traume einfallen, bah der Gras ihm seine Tochter, die in seinen Augen ja noch ein halbes Kind war, zur Gattin bestimmt habe. ..Du meinst." «rwiderte er. ..daß ich ihr mit Rath und Thal zur Seite stehen soll, wenn ste nach deinem Ablebcn. w ls der Himmel indessen noch lange verhüten wolle, sich dereinst einen Galten wühlen würde." «Du irrst, mein Freund Der Gatte ist schon gewählt," sagte der Graf. „Aber Vertha ist ja noch so jung " „Du sahst sie nicht seit einem Jahre. Die blühende Knospe hat sich zur jungfräulichen Rose entfaltet." „Wohl, e« mag sein Und kenne ich den Mann ihrcr und deiner Wahl?" Sternfeld erhob sich mit Anstrengung vom Divan. Lr leate beide Hände auf dic Schultern des Freunde«. Mit einem innigen Vl'cke fragte er: ..Nber, mein Volt, erräthst du denn nicht?" „In der That. n«in, lvle konnte ich?" Ich war l« lange nicht hier." 172 DaS Haus beschloß die Erneuerung des gesammten StaatsgerichtShofes im Sinne des G:setz?s vom 25. Juli 1891, und beauftragte di< juristisch« Commit sion den diesbezüglichen Vorschlag zu erstatten. Ea folgen die Wahlen in die Au Sschüsse. In den Ausschuß zur Berathung der RegierungS» vorlagen wurden gewählt: Härtet, Hafner. Hcin, Neumann. Pipitz, Plener. Rizy. Rothschild, Schmerling. Schwarzenberg. Serinzy, Potocki. Winterslein, VrlntS, Hartig. In jenen für Staats' und Handelsverträge: Arnech, Neumann, Rechbirg. Schöller, Thun. Truultmannsdorf. Hye. Hartig, IablonowSly. In die Finanzcomnussion: Iablonowsly. Unter den eingereichten Petitionen befinden sich 71 Petitionen um Subuentionierung der Wien-Novi» Eisenbahn, welche Graf Anton Au rsperg überreichte. Derselbe legte ferner eine Petition der grazer Ndvocaten-kammer um Aufhebung des Legalisierungszwanges und des oberösterreichischen liberalen Vereines um Regelung des Verhältnisses .wischen Staat und Kirche vor. Schluß der Sitzung 2 Uhr. Die nächste Sitzung lvird schriftlich bekannt gegeben werben. Die konfessionellen Vorlagen. Gesetz vom . ., mit welchem behufs Bedeckung der Bedürfnisse deS katholischen Kultus die Beilage deSPfrün-denoermögen« zum R el ig ionsfondS ncu geregelt werden. Mit Zustimmung der beiden Häufer des Reichs-' rathes finde Ich anzuordnen, wie folgt. § 1 Behufs Bedeckung der Bedürfnisse des lath-lischen Kultus haben die Besitzer llrchlicher Pfründen und reguläre Eommunitäten die nachstehend bestimmten Beiträge an den Religionsfcmds abzugeben. § 2. «ls Maßstab für die Bemessung des Reli-gionsfondsveitrages wird der bei Bemessung des Ge-bühreniiquioalenles zur Grundlage dienende Werth deS GesammloelmöMS der Pfründe oder Communilät, ein» schließlich der etwa bei derselben genossenen Stiftungln. angenommen. Demzufolge bleiben Vermögensbestand« theile oder Bezüge, welche dem Gcbührengquivalente nicht unterliegen, auch bei BlMtssung des Religionsfondsbei-trag:« außer Anschlag. Eine Ausnahme hievon tritt hinsichtlich solcher Vermögensblstandtheile ein, welch« bei Bemessung des Gebührenäquivalente« lediglich aus dem Grunde ocr noch nicht vollendeten zehnjährigen Besitz-dauer außer Anschlag bleiben; von solchen VermögenS-bcsiandtheilen ist dkr Religionssondsbeitrag sofort zu bemessen. § 3. Auswärtigen kirchlichen Pfründen und Com^ muniliiten wird der Religionsfondsbeitrag nach dem Werthe ihres hierländigen Rcalblsitzes bemessen (§ ».) 8 4. Durch den Religionsfondsbeitrag darf die den geistlichen Personen nach ihrem kirchlichen Stande gebührende Compelenz sportio couFrua) nicht geschmälert werden. Die Höhe des aus diesem Titel freizulassenden Einkommens wird im Einvernehmen mit den Bi^ schöfen im VeroronungSweae bestimmt, wobei auf die Verfchledenheit der örtlichen Verhältnisse Rücksicht zu Nthmln ist. 8 5. Bei regulären Eommunitäten ist da« aus dem Titel der kirchlichen Eompeteuz (§ 4) freizulassende Ein< kommen in der Summe aller jener Beträge anzunehmen, welche den Eorporations^liedern nach ihrem kirchlichen Stande als Compttenz zukommen. Dasselbe gilt bei weltgeistlichen Ci'rporalionen mit ungelheilter Dotation (MM8H comNuni»). In beiden Füllen ist den «inzel- nen E'NporatlonSglledtrl'. auch ein solchls PfrNnde..:ln> > kommen einzurechnen, w?',6e«> ftc andtlswohn als vun l der Eommunitut beziehen. § 6 Die Grundsätze, nach beum bchuss Bestimmung der Compttenz (§3 4, 5) die Einnahmen und Ausgaben der geistlichen Personen zu berechnen find, werden jm Eino?rnchnmi mit den Bischöfen im VerordnungS-wege festljtstM. § 7. Wo zum Zwecke der Ergänzung der Eompc-tenz (§§ 4, 5) cine Subvention auS öffentlichen FondS geleistet wird, elltfällt die Bemessung deS Religionsfonds-beitrages. § 8. Der Religionsfondsbeitrag wird gleich d«m Gebüyrenaquioalenle für einen Zeitraum von je zehn Jahren im vorhinein bemessen. § 9. Für dilsen Zeilraum (§ 8) beträgt der Re-ligionsfolbsbeitrag im ganzen: bei einem Vermögen bis 10.000 fl. '/, pZt.. von mehr als 10.000 ft. 1'/« pZt.. von mehr als 20.000 ft. 2>/, pZt.. von mehr als 40.000 fl. 3'/. pZt. von mehr als 60.000 fl. 5vZt., von mehr als 80.000 fl. 6'/, pZt.. von mehr als 100.000 ft. 8 PZt., von mehr als 200,000 fl. lO pZt., von mehr als 400.000 fl. 12^ pZt- § 10. Hinsichtlich der regulären Communitäten finden die vorstehenden Perzentsätze mit der Modification Anwtlidulig, daß dieselben bei einem 100.000 fl. über-steigenden Vermögen 10 PZt.. bei einem 200.000 fl. übersteigenden Vermögen 12^/, pZt. und bei einem 400.000 fl. übersteigenden Vermögen 15 pZt. abzugeben haben. 8 11. Eine Pauschalbehandlung der geistlichen Per« sonen oder Corporationen in Hinsicht auf die hier normierte Geitragspflicht ist unzulässig. ! Z 12. Zeigt sich, daß das Einkommen einer über 'die kirchliche Competenz (§§ 4, 5) dotierten geistlichen Personen oder Corporation«« durch den in der gesetzlichen Höhe bemessenen ReligionSfondsbeilrag unter die Com« petenz hinabsinken würde, fo ist der Beitrag ganz oder in dem entsprechenden Theilbetrage abzuschreiben. § 13. Eine innerhalb des Zeitraumes, für welchen der Religionöfondsbeitrag bemcsscn worden ist, eintretende Vermehrung oder Verminderung des Einkommens des beitragspflichtigen Subjectes oder deS die Grund« läge der Bemessung bildenden Vermögens hat auf die Veitragspfticht nur insofern« Einfluß, als durch eine solche Veränderung baS Einkommen des Veitragspflich-tigen über den die kirchliche Competcnz bildenden Betrag hinaufsteigt oder — mit oder ohne Einrechnung des gesetzlichen Beitrag«« — unter diesen Betrag hinabsinkt. Im ersteren Falle ist der Beitrag für den noch übrigen Theil der VemtssungSperiobe nachträglich zu bemessen, im zweiten Falle ganz oder in dem entsprechenden Theil-betrage abzuschreiben. § 14. Der NellgionSfonbsbeilrag wird ahne Rücksicht auf Intercalarperioden bemessen. § 15. Die Bemessung des RcligionSfondSbeitrageS erfolgt durch die politische Landesbehörde desjenigen Kronlandes, in welchem das beitragspflichtige Subject seinen ordentlichen Wohnsitz hat oder der die Geitragspflicht begründende Realbesitz gtlegen ist, (§ 3.) Der Bemessung sind die zum GeHufe der Vorfchreibung deS Ge-bührenäquioalentes errichteten Vermögcnsfassionen und von den Finanzbehorden festgestellten Daten zugrunde zu legen. Hinsichtlich solcher VermögenSbestandthelle. bezüglich welcher die Verpflichtung zur Entrichtung deS Gebührenäquioalentes noch nicht eingetreten ist (§ 2, Absatz 3), sind zum Behufe der Bemessung des Rell-gionSfondsbeitrageS besondere Fassionen zu errichten und binnen einer im Verordnungswege festzustellenden Frist der LandeSbehörde vorzulegen. Diese Fassionen müssen alle jenc Dateu entfall,.»', wclche liehuf« d.l Vemtsiuny deS Get-iihllNilquivalenleS auszuweisen sind. (Hchluß folgt.) Zum Maires-Gesetze. DaS „Journal officiell" veröffentlicht ein a« oil Präfecten der französischen Departements gerichtetes Rund« schreiben, das Weisungen enthält, wie im Hinblick auf das Gesetz vom 20 d.M. fortan bei Ernennung!" der Maires vorzugehen sei. DaS neue Gesetz selbst lautet folgendermaßen: „Die Nationalversammlung hat das Gesrh ana<< nommtn, dessen Inhalt folgender ist: Art. 1. ViS z"" Erlaß des oracinischen Gemeindesetzes werden die Mal.ls und Adjuncten in den Hauptorten der Dtpaltemcnie, ArrondissemmtS und Cantone vom Präsidenten der M< publit ernannt. - Art. 2. Sofort nach der Veröffentlichung des aM" wärligcn Gesetzes und ohne daß es nöthig ist, für dlt freien Stellen in den Gcmtlnderllthen Sorge zu trage", wird zur Ernennung der MaireS und Adjunclen ^» schritten; sie werden itwelhalb oder außerhalb des O<' Mtil'deratl.eS genommen »erden; in dem letzteren Falle aber wild nach den im etsten Artikel angegebenen Nnlel' schieden die Ernennung kraft eineS DecrcteS, über ntl' cheS der Ministerrath beschlossen hat, oder kraft lil'cc Verordnung des Ministers deS Innern erfolgen. Die Maires und Ndjuncler! müssen 25 Jahre alt. Mitglieder des GemeinderalhcS oder Wühler in der Gemeinde slin» Art. 3. I« allcn Gemeinden, wo die Polizeiorganl" s^tion nicht durch daS Gesltz vom 24. Juli 1867 oder durch specielle Gesetze geregelt ist, ernennt der Maire die Polizeiinspectoren, die Brigadiers, die Unterbrigadicl« und die Polizeiagenten. Ihre Ernennung muß von Prii< fecten geuehmigt werden. Sie können vom Maire sus' pendiert werden, aber der Präfect kann sie allein absetze". Art. 4. In den zwei Monaten, welche der Verös« fentlichung deS gegenwärtigen Gesetzes folgen, muß oil Regierung der Nationalversammlung einen Gesetzentwurf über die Gemeindeorganisation vorlegen, falls dieses nichl vorher einer der Ausschüsse der Kammer gethan hat. -" Beschlossen in öffentlicher Sitzung zu Versailles, a>n 20. Jänner 1374." ^ Politische Uebersicht. «aibach, 30. Jänner. Zur Situation in Ungarn schreibt die „Ung> Corr." folgendes: „In gut unterrichteten Kreisen hörtel' wir der Meinung Ausdruck geben, daß Herr v. SzlavY, der lange schon deS RegierenS müde ist. sich für die Vor läge in Sachen der Oslbahn nicht besonders echauffieren wird; er soll eS vorziehen, die entscheidende Niederlaßt in einer ähnlichen Frage lieber als in einer rein polili' schen zu erleiden. Uebrigens dürfte es diesmal nicht so weit kommen; die Abneigung gegen die Vorlage ist zwar eine so große, daß dieselbe in einer anderen Frnge u"b unter and,ren Verhältnissen leicht zu einer Krisis fuhrt" tonnte. Doch die Stunde für das Cadinel SzlavY hat noch nicht geschlagen; die Elemente, aus welchen eine starke Regierung und eine compatle Majorität hervor' gehen soll. sind noch in voller Gährung begriffen, und es ist erst abzuwarten, welche Bildung au« diesem P"' zessc hervoraehen wird. Leider boten die VerhandlunaeN dcs21er-AusschusseS diesbezüglich keinen verläßlichen An-Haltepunkt." Die Steuer rück stände in Ungarn betrug«" laut der Ausweise, welche die Regierung dem Einunb-zwanziger-AuSschusse vorlegte, Ende 1872: bei den d<"l' „Es ist ja der Mann, der vor mir steht. Wen könnte ich sonst meinen?" versetzte Sternfeld. Von Lieben war in hohem Grade von diesem Antrage überrascht. Er trat ein paar Schritte von dem Kranken zurück. „Wie. mick, mich hast du gewählt?" rief er mit dem Tone gerechtfertigter Verwunderung. „Den besten, den würdigsten Gatten, den ich sür mein Kind zu finden im stände bin." Der Baron schüttelte den Kopf. „Aber Freund, hast du denn nicht bedacht?" „AUeS, alles! und darum fchrieb ich dir." „Ich der Mann deiner Tochter? Ich könnte ja den Jahren nach ihr Vater sein." ,Um so vertrauensvoller unrd sie zu dir aufblicken." „Allein Pertrauen ist noch leine klebe, mein Freund." „Erinnere dich, sie hing ja schon als Kind an dir." «Weil ich ihr oft Naschwerl mitbrachte und freundlich mit ihr plauderte, wie das oft zwischen Kindern und älteren Perjonen der Fall." ..Wenn nun diese kindliche Zuneigung sich bereits zu elmm anderen Gefühle gesteigert hätte?" ..Ich halte das für ganz unmöglich, lieber Sternfeld." ..Und doch spreche ich die Wahrheit. Verlha ist bereit, deine Hand anzunehmen." „Du hast sie zu diesem Schritte beredet. Aus Liebe zu ihrem kranken Vater hat sie eingewilligt, meine Gattin zu werden," „Nein, nein! Sie wird bald hier erscheinen. AuS ihrem eigenen Munde wirst du hören, daß sie von gan. zem Herzen auf meinen Vorschlag eingegangen. Ach, theurer Freund, schlage dem Kranken, dem Sterbenden die Bitte, über das Wohl seines Kindes zu wachen, nicht ab, wenn es dir möglich, die Liebe zu erwidern, die Verlha dir entgegenbringt. Es ist da« letzte, das höchste Opfer deiner langjährigen Freundschaft. Mein Herz würde bluten, würdest du eS mir verweigern." Der rührende Ton. mit dem der Kranke die letzten Worte sprach, trafen das Herz des ernsten ManneS. Aber er zögerte dennoch, ihm eine bejahende Antwort zu geben. Gr hatte dem Gedanken, jemals cine Ehe zu schließen, seit lange, seit der Traum seiner ersten Liebe so traurig verrauscht, für immer entsagt und einsam auf seinem Gute gelebt. Bertha war in der Residenz erzogen, sie war. wie er wußte, lebhaften, fröhlichen Temperaments, eine im Sonnenschein des Lebens lustig dahingaulelnde Libelle. Welch ein Los konnte er ihr auf seinem Gute bieten, daS dem glich, das ihr ein jugendlicher Gatte in der Residenz, wo ein rauschendes Vergnügen dem andern folgte, zu gewähren vermöchte? Und den Aufenthalt auf dem Oute wollte er nicht mit dem in der Residenz vertauschen, denn er war mit Leib und Seele Landwirlh und hatte für die Entsagung feiner Iugendneigung den elnzlgcn Trost in wirtschaftlicher Thätigkeit und der Liebe zu der fchönen, fein Out umgebenden Natur ge. funden Ja, er hing mit emer gewissen Schwärmerei, dle in seiner Jugend schon begonnen und ihm als Mann nicht erloschen »ar, an der «roße« Mutter alle« Leben« dlgen. die m ihrer Milde jedes für ihre Güte empfang ^ Herz "" Entzücken schwellt und selbst im Stur"' und Gewitter noch Segen verbreitet. Wird die junge blühende Gattin auf die Dau" d'es emfache Leben ertragen? dachte er. indem er sich '" 5l"5. m^ ?'"""* dehnte und ernst vor sich h^ bl.ckte. Wird sie sich, auch wenn ihre Liebe zu !nir „i«t blos aus dem Wunsche ihres Vaters entsprungen, so«' dern chrem eigen Herzen entstammt, nicht nach einig" Jahren wieder nach dem Tnmmelplah der welllichen ^ V^N'^"l "ln, sie ihre Mädchenjahre in harmloser Fröhlichkeit verbracht und wird dann nicht Mi^ "A und Reue in ihre junge Seele einkehren? Wir» nicht dle Neigung zu dem alten Manne, dessen Haart sch°",z" "bkichen anfangen, nach und nach ersterbe" und in das Gegentheil umschlagen? Mag es mein Hal's ! l ^anchol,c sein. die mich die Zukunft, sollte « ^ ^'lchl.eßen, w ^nem so trüben Lichte erschei^ läßt. Aber .ch glaube, daß mich diesmal die innll Ttimme nicht täuscht und daß die Pflicht mir «lb'"., o°S lunge. blühende Geschöpf nicht in meine Einsamst zu begraben wie weh «s mir auch thut. dem hoffnu^o-los lranlt'i Freunde den theuersten Wunsch seiner S"ll zu versagen. ' ' Während diese Gedanken an seinem Inner« v^ überzogen, hatte er nicht bemerkt, daß die SeiltNllM des Wohnz.mmers leise geöffnet worden und eine dritt« Person ,n das Zimmer getreten war. Fortsetzung folgt.) 173 A Steuern 23.811,935 ft., bei dtn Verzehrvngssteuttn, W2.702 ft., bei den Stempeln 459. l 80 ft., bei den Rechts 2^,:tn 16.027,688 fl.. Pacht: iickständc 8.230.950 fl. °"dm gemeinsamen Active« 16.595.000 ft., aus l^m ^Wandsanlehen 7.861.353 fl, au« dem Vorschüsse °" Weinzehent-Ablösungsfoud 962.379 fi., au« dem Schusse des ungarischen und sieuenbürgischcll Grund« "llnflungsfouds 13.312.352 ft., aus dem kroatischen vlund«ntlastungslonds 3.ii03.271 ft., Vorschüsse seitens «Njtiner Ministerien 247.000 ft., aus den Zinsen-Montle.Vorschüsseu 13.636.588 ft., ^s dem mobilen ^"lllsvermügtll 12.310,940 fi., zusammen N7 Mill. ^1,676 Gulden. itr nicht beseillgen l0i-ui:u, weshalb sie sich üUtllHzogtn. Eampos ist nach Valencia abgefangen, ,^e Izquierdo abzuwatt^. ivltr«ffs des Schicksals ."" Theiles der Truppen Lampos hegte man G<' . lUiehrere >n Constautinopel nschnllende Journal«, Mten aus Petersburg dutch Vermittlung der luisischni! ^"lchast ein Telegramm des ^«halts. daß Oenttul! l^f""litff zuvetfichllich auf seine,, Posten als Got-'Mfler del der Pforte zurilcklchrcn werde. Zwar habe u!if k "^"loss dem Kaifer voigefchlagen. Herrn Igna-z,/^"Poslen ul Vuudou anzuoe, trauen, allein vcr 6zar ^«°t dltsen Antrag zulüctgewiesen. dtn 1» ^" Einnahme des Kralon von Nlchin wur-___^Holländer verwundet und 3 gelödlet. Zum Lanbwehrgchtze. s,...,, ^ bttrenhaufe oes österreichischen Reichsralhes dlltck. ^" ^- d. tin Oesltzmtwurf zur Verlheilung. Äl°i i^" bie 88 20 und 21 des Gesetzes vom 13ten lebc« ^' ^nn die §§ 10, 13, 14 und 15 des Oe-dt'r zu"!" l. Juli 1872 über die Uandwehr in folgcn- ^«lse ubglliudert werden: i «7 des GtsetzlS vom 13. Mai 1869 soll lauten: Nur ^^'^" und Mannschaft der Landwehr habcn ttn ^."^ ^'" Dienstleistung Unsprnch auf Gcvnh' llriea < ^ srieden, in der Vereilschaft und im '»e en«« des stshcnden Heeres gleich sind. ^ lich ^«^"^ ^"^ ben Bezlrts>eldwtbel wird mie jähr.! Dienn ^' ^u^ssl"- «uherdem erhält derselbe für die yin"'li"t, wtlche er, sei tS vor, fei ls nach dll« Be-lchllft , "llllsamllit dieses (Äesetzes. in seiner Eigen-licht ^. ^zillsfeldwebcl zurückgelegt hat, eine jilhr. tlm «? "Zulage im Getrage voi, l00 ft. nach vollende-zebnt. ' "" ^"rage von 200 fl. nach vollendetem ^ l'^ehntt"^^^' '°" '""^'^ """""! "ach 3" Quartlergebü'hr wird für die Nezirlsfeldwebel lnakt a «^""" lür das stehende Heer in dem Aus« k 9, "inveamle d,r 12. Diätenllasse festgestellt." ^" desselben Gesetzes: , leisen" ,"" ^^"^ °b" übclhaupl in activer Dienst-^lwben m"^'^ gtwordenen ttandwchtpctsolien genießen lür da« s.^"^^""stn, welche in dieser Veziehung "°ttni,rk '^ bcer bestehtn. Die im stehenden Heere ^llVm " .^^'^"""' lücksichtlich Versorgung der be"« m.^ <, "°'s"' ll'lten auch für derlei Hinterblie-Witwen u„,^'""i°nen. ""l "ic Versorgung der Aczirtefeldwebel haben die sür ^"'ndu^^ ^'"llstaalsdienstes geltenden Vorschrift«^ ^ll^d.^ ^" Gchh'« vom 1. Juli 1872 wird Ü"«ew is/° """"dung der^rdwehreingereihtcn. bezieh. >l>w bl d7i > ^^3?""^ ^" Magazinevorrilthe der f"re vin^"? ^"' ?«sl'""ung der Errichtung «ineS ^ je d er Ä ^ ^"^ °uch bei der Landwehrcavalerie Verde. ^"" lUnf Escadronen eine Eadre aufgestellt ^^^"^"'^^"^"'Uol: der Cadre foll fortan be-.^""a " .^'? St«b«offizier oder Hau'p.mann a" ^ der N/nn'^ c"^ ""b höchstens ein Scchs->mam/ ?/^ 3 "lun. e.u Sechettl vou Obech. b"Uplllut!n ^""" °°" 2"a oren "«d der Nest von ^l'en F'" werden, ferner aus den bis" "«ttunctloniirm m.t der Ubiinderuna. das der Cadre au« 4 Inftructloneoly'l-sen und 14 Landwehrmilnnern zusammenzusetzen ist. Iedtl Caoalerie'InstruclionScadre soll bestehen »u«: 1 Olabsolfijier oder Rtttmeister, 1 Suballernofflzier, 1 Osftzierssttllveltreter, I Wachtmeister. 1 Führer, 4 6or-poralen, 16 Dragonern ode« Uhlaiien locr>llcn), 1 Rcch, nungswachtmelsttl, 2 Offiziersdienern (unberilten). In § 13 desfelben Gefctzes ist folgende Vetände^ rung aufgenommen: »Die hvezlrlsfeldwebel gehören zu den in ttine Diütcnllasse eingereihten Mililittgagisten und werden in elfter Reihe aus solchen Unteroffizieren de« stetzenden Heeres, der Kriegsmarine und der Landwehr ernannt, welche 12 Jahre, darunter wenigstens 8 Jahre als Unteroffiziere lm He^re, in der Kriegsmarine oder bei den ^andwehlstümmcn und Abtheilungen activ gedient haben und auch die sonstige Eignung für diesen Dienst btsitzen" lc. wie bisher. ß 14 foll htißm: „Die zur Landwehr eingereihten Nlcruttn (§ 4 l>). (c de« Glsetzes vom 13. Mai 1869) werden ln oer Regel bet den Oatulllons- und Eaoalerle-instructionS-CadrlS (§ 10 de< gegenwü ligen Gesetzes) ausgebildet und zwar jene der Inlanielie durch acht Wochen, jene der Carallsie durch drel Monate" u. s. w. w»e blsher. Endlich soll der SchluhpassuS des 8 15 des obigen Gesetze« lauten: „Die zur Kandwehrcavalerie unmittelbar eingereihten liwncu gllichfalls wahrend der ersten sechs Jahre ihrer Dienstzeit zu Waffenüdungen bis zur Dauer von drei Wochen einberufen weiden. DeSgleichm kann die Heranziehung der ^andwehr'Cavalerieoffijiele zur Waffenüb^ng in der Dauer oou t rei Wochln jedi? ^wette Jahr stattfinden. Im Falle in den ersten sechs Dienst, jähren, aus welch immer für Rücksichten, eine Waffen» Übung entfallen ist, lann dieselbe in den folgenden jcchs Dielistjahren nactgcttagcn werdcn. Ulb:l Ansuchen der ^andwthrcommllndanten tonnen ausnahmsweise auch In» stluclionsoffiziere und Unteroffiziere dcs Helles zu den Waffcnübungen der Landwehr entsendet werden." Oagesneuigkeiten. — (Iu den konfessionellen Borlagen) erfährt ein wiener Correspondent der „Voh." folgende in» !teressanle G nzelnheilen: „Der Kaiser habe sich dieselben nach Ungarn schicken lassen, um sie genau zu studieren. Die Berathung des Monarchen mit den Ministern wurde erst nach der Investitur des Cardinals Tarnoczy begönne» und durch vier Tage. vom Freitag bis Montag, fortgesetzt. Die Sanction zur Vinbringnng der Vorlagen im Reicharalhe erfolgte am Dinstag, also am Tage vor dem Wieoeizu-sammenlrilt des Relchcralhes. Der Kaiser soll vollkommen Überzeugt sein von der Nothwendigkeit dieser Vorlagen, in» soferne dieselben oc>zu dienen, die volle slaallichc Autorität ! wieder herzustellen; er sei auch bereit, Gesetze zu sanctio» ^ nieren, welche bestimmt sind, jeden Widerstand, der sich der Durchführung der conftssionellen Gesetze entgegenstellen sollte, zu beseitigen." — (Ncliengeseh) Ueber den im Abgeordneten» hause eingebrachten Entwurf eine« neuen Nctiengesetzes äußert sich die „Presse": „Der vorliegende Gesetzentwurf bezeichnet eine völlig neue Epoche in der österreichischen Actiengesehgebung. Das Prinzip der staatlichen Bevormun, dung durch ConcelstonSerlheilung und Beaufsichtigung erscheint beseitigt und an deren Stelle die sreie OesellichajlSbildung, die autonome Wirlsamleit derselben statuiert. Der dem Gesetze beigegebene MoNvenbericht zeigt in seiner ganzen Ane läge die lundige Hand. In fachmännisch gediegener und dabei durchaus llarer Darstellung gibt derselbe ein Bild des gegenwärtigen Standes der Acliengesetzgebung in allen wirlh-schasllich vorgeschrittenen Staaten Europa«, hielaus eine Darlegung und Begründung der leitenden Gesichtspunkte und aller einzelnen Bestimmungen der Novelle." ^ — ( FUr die Vollsschulen. ) Aus den Ge-barungsUberschüssen dcS Schull'uchcrverlages werden auch heuer 10,000 si. zur unentgeltlichen Belheilung durstiger Uollsschulen mit Lehrmitteln für den Anschauungsunterricht, namentlich mit Vilder und Karlenwcrlen, velwendet wer» den. Im Iah« 1«73 wurden nahezu sämmtliche Bolls, schulen mit Eremplaren der Wandtadelle,, der neucn metrischen Moße und Gewichte und einer Belehrung über deren Gebrauch in dcn verschiedenen Reichesprachen belheilt. — (Die erste Nusgabe der neuen Kriegs» medaille) ist bereits erfolgt. Die Prägung schreitet unaushallsam vorwärts und sind die Medaillen sowohl wie die Bänder sür alle Bezugsberechtigten durchaus gleichartig gestaltet. Nnlässig der Berlheilung der Medaillen an die Truppen finden besondere Parade-AuSrückungen statt. — (Wähler ceß.) Bei der Abgeoronetenwahl in Szolnol lam es zu einem Handgemenge zwischen den Wählern und dem emschreitenden Müllär; letzteres machte bon der Waste Gebrauch: auf beiden Seilen gab es Ber-wunoungen. — (Cholera.) Vo« 27. abends'bis 28. abends sind in München 26 Personen erlranlt und 8 gestorben. — (Frühlingsboten.) U„s den Bergen in der Umgegend von VreScia erschienen in voriger Woche grötzere Schwärme von Heuschrecken, ähnlich wie sie rn den letzten Jahren ru so großer «nzahl in Sardinien ein. sielen und ullcs daselbst vcrwüftclen. Es wurden sofcrl die umfassendsten Maßregeln gelrofjcn, diese Landplage, die der kommenden Ornte sehr gefähllich werden lönnle. im Keime zu ersticken » Locales. Hu den Visenbahnbauten Herr Äz»ha erörtert in der „Triefter Ztg." die Ursachen der ungünstigen Erscheinungen beim triefter und österreichischen Handel; er betont die ungenllgende Eisenbahnverbindung TtieftS »it dem Neiche in folgende«: „Diese Nichtgenügung zeigt sich in «ehrfachen Ve. zrehungen, u. z. vor allem in be« Mangel inländischer Eoncurrenz. L« ist nur eine Verbindungslinie zwischen Trlest und dem Eisenbahnnetze deS Reiches, die Strecke L aibach-Trie st der Südbahn, vorhanden und die« ist ein wesentlicher Uebelstand, der nur von jener Seite be-stritten werben laun, welche befangen ist. Trieft entbehrt also der Concurrenz der Etsenbahnen und fühlt diesen Umstand doppelt, weil die ganze illnie bis Wien, de« Zentrum des Retches, in der Hand einer Gesellschaft ift. Die Concurrent aber, fo viel gegen und für diese Urzner der Menfchheil gefprochen und geschrieben worden ift, repräsentiert sich als ein zurecht bestehendes wirthschaft» liches Gesetz- dasfelbe verbilligt i« Oeschaflsleden der Eisenbahnen den Transportpreis, sei es durch das Genügen einer gringeren Gewinnstprämie, sei es durch kaufmännisch richtigere Verwaltung, sei eS durch die Fähigleil, kürzere Transporlzeiten einzugehen und mäßigere Transporte in gleicher Zeit bewältigen zu löunen, sei es durch die Kürzung der Wege, sei es durch die Fähigleil, überhaupt billiger frachten zu tonnen, sei es durch Aufsuchung von Frachl-quellen am Ulsprungsorlc oder durch Aujsi lduoa neuer Absatzgebiete für Handelswaren, fei es endlich durch daS vermögen, sich bei den Auftraggebern beliebter zu machen als der Gegner. Wir fehen alfo, baß das Prinzip der Concurrenz neben den lcchnifchen Ursachen auch aus rein individuellen Fähig» leiten beruht und finden deshalb so häusig die Leugnung der Wichtigkeit deS ConcurrenzprinzipS bei Individuen und Institutionen, die im besitze deS sogenannten Monopols und in ehrlicher Weise von sich selbst überzeugt sind, alle« gethan zu haben, was in der individuellen Kraft liegt — wobei nur der eme Kehlschluß gemacht wird, daß die individuelle Kraft und die Fähigleilen deS Eoncurrenten größer ',!-;d erh^euec über Fehler sein lünnen, als die eigene Kraft und Fähigleil. Wir haben nicht erst nöthig, die Tarifsätze der Süd-bahn zu analysieren, fondern nur darauf hinzuweisen, daß die fremdländische Concurrenz es war und ist, welche den Colonialhandel vou Trieft abgelenkt hat und noch ab-lenlt (wir meinen die Coucurrenz der deutschen Eisenbahnen pluft der Schiffahrt um halb Europa herum); daß die Con-currenzfähigleit deS SuczlanalS eS ift, welche den österreichi-fchen Baumwollhaudel wieder nach Trieft lenlt; daß die vaterländische Concurrenz es sein wird, welche Trieft neue Äbjatzqucllen uull lürzere Wege nach emem Theile de« itteiche«, also mehr Zufuhr schaffen wird; daß die Con» currenz der Eisenbahnen von Trieft ab nöthig ist, u» Oesterreichs maritime Stellung zu heben, um den Bürgern Oesterreichs die Blüthe seiner wichtigsten Handelsstadt und damit jene des Reiches zu sichern. Und deshalb ist einc Concurrenzl in ie von Trieft aus nöthig; deshalb gibt das Reich Oesterreich die Gabe einer zweiten Eisenbahnlinie nicht der Stadt Trieft, sondern sich selbst, und deshalb endlich ift e» nicht richtig, daß die neue Concurrenzlinie nur leben lvune auf Kostcn des Verkehrs dcr alten ^lnie" und „daß das Concurrcuzprojecl den allgemeinen Interessen des Lande« schweren Schaden zufügen würde." — (Äus de« Sanitälsberichle de« lai-bachcr «vladtphysilals für den Monat No» vember 1873) entnehmen wir: l. Meteorologisches: Mittlere Temperatur de« Mona!« November -s 4 12" (^., die höchste am Vlen -j. 1b 1" (^'.; die meocche am 21. — 6 6° c!. Da« Moualswillel beS Luftdruckes ?3b'b5 Millimeter. Da« Ma-flmum des Barometerstandes am l2. 744.58 Millimeter, das Minimum am 22. 720 19 Millimeter. Der «illlere Dunstdruck b 81 MiUlmeler. Die mittlere Feuchtigkeit 9l) 17 "„. Das Minlmum derselben am 16. betrug bb"/,. Dle Moualesumme de« Niederschlages betrug 121 W Millimeter, das Maximum derselben in 24 Stunden am b. betrug 40 90 Millimeter. Die untllere Bewölkung betrug 7 2. Die Iahl der Tage mit Niederschlagen betrug 11, mit Gewittern 0; vorherrschende Winde waren Sndweft und Ost. U. Morbililäl: Diese war gegen den Monat Ollober in gunah«e, der Kranlheilscharatler war der enl-zündlich.llllallhlllische. Entzündliche Zustände der Respira-tionsorgane. daher, Vronchiliden jungen- und Rippensell-enlzündungen ziemlich häufig, ebenso Ervsipele und Reu-maliSmen, typhoide, Milllaria, Verschlimmerungen o« Tuberculoje lamen nicht selten vor, d« Blattern traten häufiger auf, bis sie in der letzten Nove«ber»oche einen epidemischen Charakter anzunehmen anfingen. NI. Mortalität: Diefelbe war eine bedeutendere. ES starben nemlich im Monate November v. I. 69 Personen, (im Vormonate bloS 56), daher u« 13 Personen mehr at« im Ollober, und um ebenso viel wehr al» i« November 1872. da auch in diesem Monate 1872 blo« 56 Personen starben. Unter diesen 69 Verstorbenen waren 39 Männer und 30 Weiber, daher da« männliche »e- 174 schlecht um 9 Todesfälle überwiegend; Erwachsene starben 43, Kinder 26; daher da« frühere Alter prämierte. Der Oerll ichkeil nach starben im Cwilspitale 2b, im Elifabeth.Kinderspitale 1 Kind, im gwan^arbeit«hc,use 1 Mann. in der Stadt und den Vorstädten 42 Personen. Das Alter betreffend, so wurde lodlgeboren l Kind; im 1. Lebensjahre starben 13 Kinder; vom 2. bis 14. Jahre starben 12 Personen; vom 14. bis 20. Jahre 4 Personen; vom 20. bis 30. Jahre 5 Personen; vom 30. bis 40. Jahre 3 Personen, vom 40. bis 50. Jahre 6 Personen; vom 50. bis 60. Iah« 11 Personen; vom 60. bis 70. Jahre 10 Personen; vom 70. bis 80. Jahre 2 Personen und vom 80. bis 90. Jahre 2 Personen. Tie Todesursache in Rücksicht c»f das Aller be» lreffend, so starben: Todlgeboien 1 Kind, im 1. Lebens jähre stalben 13 Kinder, »nd zwar an Fraisen und Kinn» backenlramps je 3; an Lebensschwäche 2; an Atrophie, Blatten, Pyämie, 5?lmgenlähmung ""^ Keuchhusten ft 1 Kind; vom 2. bis 20. Jahre starben 16 Personen, und zwar an Blattern 7. an Dlphtheritis 3, an zufällig erlittenen Verletzungen, Lungenentzündung, Fraisen, Lungenblutsturz. Typhus und Tuberculose je 1 Person; vom 20. bis 60. Jahre starben 25 Personen, und zwar an Tuberculose 7, an Erschöpfung der Kräfte 3, an Was» sersucht 2, an MckenmarcksenlzundunZ, Darmgicht, Blutzer» sthung, Oedälmenlzundung, Lungenlähmung, Auszehrung, Wechjelfieder, Hachefie, Magenkrebs, Wasserkopf, Lungenem« phvsem, Convulstonen, Blattern und Tvphu« je 1 Person. über 60 Jahre all starben 14 Personen, und zwar an Marasmus 4, an Schlagftuß 3, an Lungenlähmung, Herz« deulelwafsersucht, LungenlzUndnng, Lnngentidem, Auszehrung, Wassersucht und tuberculos« je 1 Person. (Schluß folgt) — (Das Lotter iecomilö) der philh. Gesellschaft fährt mit dem Verlaufe der letzlerer angefallenen Gewinn« ftUcke fort. Morgen und Übermorgen findet der Vellauf in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr statt. Vom 3. Februar an wird mit den» Verlaufe nur an Donners« tagen von 10 Uhr vormittags bis Ü Uhr abends fortgesetzt werden. , — (Frau Gütlich), die liebenswürdige Darstellerin jugendlicher Damenrollen, gleich verdienstvoll wirleno im Lust« und Schauspiele, gibt am Dinstag den 3. l. M. aus Anlaß ihrer Venesizvorstellung die Titelrolle in dem süperbe gearbeiteten Benedif'schen Lustjfiel« »Aschenbrödel". Wir wollen mit diesen Heilen die Verehrer der heiteren Mufe auf diefen bevorstehenden vergnügten Abend aufmerl« sau» machen. — (Faschingschronil.) Iu dem in den hiesigen Schießstättelocaliläten abzuhalleuden Feuerwehrlränz« chen wuiten auch die Mitglieder des hiesigen Sotolvereines eingeladen. — Die Herren Unteroffiziere des heimatlichen Regimentes FIM. Freiherr v. Kühn veranstalten am 6. t. M. in Trieft einen Ball. — (L. Vermont l.) Unter der Redaction des seiner» zeit hier bedienstelen Blbliolhelsbeamlen Herrn L. Germonit wird demnächst in Wien eine neue Zeitschrift, betitelt ,Das Inland", belletristisches Organ für Land und Leute in Oesterreich-Ungarn, erscheinen und unter andern die neuesten erschöpsenden Nachrichten des Grillparz« Vereins, die fort» laufende Mitgliederliste u. s. w. bringen. — (Die Geftion der Schubstalion Lai« bach) im Jahre 1873 war leine unbedeulende; in der Richtung von Laibach nach Graz und in die Zwischen» ftalionen wurden 220, ferner an die verschiedenen anderen Schubstationen von Laibach aus 1833, zusammen 2053, und zwar im Jänner 137, Februar 105, März 165, «pul 151, Mai 192. Juni 156, Juli 177, «ugust 179, September 206, Olloder 164, November 220 und De< zemder 201 Individuen abgeschoben. — (Zur Veamtenftatistil.) Der Concre, talstatus fämwtlicher Veamten-Dienstlate-gorien bei den Gerichtshöfen und Bezirksgerichten im Sprengel des grazer Oberlandesgerichtes zählt mit Vegir.n des Iahles 1874: 2 Obetlandesgcrichts Präsidenten, 3 LandeS-gerichls'Ptasidlnlen, 3 Klelegenchle'Pläsidenten, 18 Ob«' landesgerichtsrüthe, 45 Landesgerichsrälhe, 12 Rohtssecre« lüre, 112 Vezirlenchler, 44 Gerichlshofadjunclen, 130 Le« zirtsgerichtsadjuncten, 85 Auskultanten, 12 Rechnungsbeamten, 58 Grundbuchsbeamle und 234 Kanzlei« und Ma-nipulalionsbeamte, daher im ganzen 756 Beamte. Hievon entfallen auf die 3. Rangllasse 2, auf die 5. Rangllasse:!, auf die 6. Rangllasse 21, auf die 7. Rangllasse 47, auf die 8. Rangllasse 127, auf die 9. Rangtlasse 185, auf die 10. Raugllasfe 70, auf die 11. Rangtlasse 215, nebst 85 Auscultanlen. Der Concretalstalus der staalsanwallfchaft. lichen üonceplsbeamten enthält einen Oberstaatsanwalt in der 6. Nangtlasse, 6 Slaalsanwälte in der 7. Rangllasse, 1 Obtlstaalsanwalt-Slellveltreter, in der 8. Rangllasse u«d 22 Slaalsauwallssubstitulen in der 9. Rangllasse. — (In Penfionlstenlreisen) tauchte schon vor langer geil der Wunsch auf, daß die Pensionsbezuge nicht nach Ablaus. fondein bei Beginn jeden Monats aus« bezahlt werden wögen. In der Sitzung des Vudgelaus» schusscs des Abgeoldnelenhauses am 28. d. wurde nun auf Anregung der Herren Dr. Rodler und Graf Vonda der An-lrag angenommen, daß die Zahlung der Pensionen künftig, hin nicht «ehr in becurfiven Raten, jonoern anticipando z« «folgen habe. Her Antrag wurde auch vo« Ausschuh zum Beschluß erhoben und der anwesende Regierungsverlreter stellte die Geneigtheit des Ministeriums, darauf einzugehen, in Aussicht. Graf Äonda brachte auch die vorjährige Refr-lulilin bezüglich einer besseren Regelung der Pensiontlverhäll« nisse der Witwen und Waifen der Beamten und Dientr w Erinnerung, welche auch diesmal angtnommen wurde. — (Bibliotheken.) Die statistische Eeulrab commisson versendet soeben eine Publication über den Stand der österreichischen Vibliuthelen zu Ende des Jahres 1871. Nach diesen Mittheilungen enthielt die Universitätsbibliothel in Graz 69,970, die in Innsbruck 58,530 Bände, die sämmtlichen Universitätsbibliolhelen Cisleithaniens 678,590 Bände, die Manuscripte und Incunabeln nicht mitgerechnet. Die 6 Sludienbibliothelen emhielttn zusammen 233,761 Bände, davon die Bibliothek iu Klagenfurt 32,661, die in Laibach 40,238, die in Görz 13.494 Bände. Einen Einblick in den VUcherreichthum Oesterreichs bietet folgende Uebersicht. ES enthielten die öffentlichen Studien-, höhere Lehranstalt«-, Instituts', und Mittelfchulbibliolhelen 1.602,537, die Bibliotheken der geistlichen Corporation« 1.487,489, die Hof-, Staats, Landes« und Gemeinde-biblivlhelen 846,329, die großen Privatbibliothelen 328.329, die Militärbibliothelen 286.895, die Vereinsbibliolhelen 196,869, zufammen 4.748,961 Bände. — (Eisenbahn - Verlehr im Dezember 18 73.) 1. Auf der Süd bahn (287 Meilen) wurden befördert 490.216 Perfonen und 7,682.007 Zentner Frachten. Die Einnahme betrug 2.969.376 fl.; die Gesammleinnahme im Jahre 1873 36.417.255 fl. — 2. Auf der Kronprinz Rudolfbahn (84 Meilen) wur, den befördert: 102.570 Perfonen und 1.526.511 Zentner Frachten. Die Einnahme im Dezember betrug 278.198 st. (um 71.653 fl. mehr als im Dezember 1872); die Ge. ' lammteinnahme im Jahre 1873 belief sich auf 3.608.659 fl. (um 1,335.433 fi. höher als im Jahre 1872). — (Für Moor grundbe fitzer.) Zur Entsäuerung von Moor« oder jede« anderen Boden ist die erste Bedingung die Entfernung der Urfache derselben, nemlich des Wassers, sei e« durch Drainage, sei e« durch offene Gräben. Bevor dies nicht geschehen, ist jede« Düngemittel fortgeworfene« Geld. Nach der Entwässerung wird der Voden schon allein von der Säure befreit, indem an Stelle des stagnierenden Wasser« Luft in die Poren de« Bodens dringt; ein gleiches bewirkt die bloße Bearbeitung. Dieser Prozeß läßt sich aber wesentlich beschleunigen, nemlich durch Zufuhr von gebranntem Kall und Mergel. Gewöhlich pflegt auch der Moorboden arm an Kall zu fein, daher bereichert solcher diefen Boden erheblich an diefem noth» wendigen Pflanzennährstoff. Die Anwendung kann in jeder Zeit gefchehen und zu den meisten Früchten in einer Stärle von mindestens 5 Zentner per Morgen. Außerdem pflegt dem Moorboden eine Düngung mit SuperPhosphat gut zu belommen, da die Phosphorsäuie meisten« fehlt, nicht dagegen so der Stickstoff. L« sei übrigens in dieser Frage auf die Moordammlultur de« Herrn Rimpeau-Cuurau verwiesen. — (Theaterbericht vom 30. d.) Nachdem die angesagte Oper „Romeo und Julie" wegen eingetretener Heiserkeit de« Frl. Hron abgesagt wurde und im später ausgegebenen zweiten Theaterzettel von einem Benefiz leine Erwähnung geschah; nachdem nicht angenommen werden lonnte, daß zum Vortheile einer Opernsängerin eine heuer bereits zum drittenmale in Szene gehende Oper dienen wird, so fand sich heute nur eine sehr lleine Zahl von Opernfreunden im Hause ein. Lortzings „Waffenschmied" wurde wohlrecht lebhaft ja meisterhaft aufgeführt. Hr. Ehlumehly glänzte aber, mal« als „Hans Staudinger" durch vortreffliches Spiel, Humor und eminenten Gefang; Frl. Möller fang den Part der Maria" mit reizender Weichheit; Herr Zappe trat als „Georg" recht lobenswerlh hervor und Frau von Uj falufy (Irmentrautj erwarb sich wohlverdienten Bei-fal»l; aber weder die Nationalbanl, noch die Wechselstube Mayer «erden diesen Applau« in barer Münze, die doch von jedem Venesizianlen sich« gehofft wird, umzusetzen in der Lage sein. Wir lönuen nur bebauern, daß Frau von Ujfalusv infolge eingetretener Hindernisse (vielleicht auch in-folge der an der Tagesordnung stehenden dualiftifchen Cou« lisseninlriguen?) heute leer ausgegangen ist. Ist die Aus-führung der zuerst annoncierten Oper „Romeo und Julie" durch verweigerten Eintritt einer Stellvertreterin für Frl. Hron unmöglich geworden, so hätte da« Benefiz aus Billig-leusrucksichten vertagt werden sollen. So lauten einige Stimmen aus dem Publicum. Einladung. Da« Kriinzchencomits der freiwilligen Feuerwehr beehrt sich hiemit alle Gönner und Freunde derselben, das l. l. Offizierslorp«, ferner die I?. I. Mitglieder de« Turn. vereine«, der philharmonischen Gesellschaft, de« Rohrfchützen-vereiue«, dcs Solol, be« lraiuifchen Lehrer« und Arbeiter-vereine«, zu de« Sonntag den 1. Februar 1874 in den Schießstätte.Localitiiten staltfindenden Feunwehrlränzchen höf-llchst einzuladen. Familienlarten il fl. 2 und Varnisonstarten a ft. I sind bei Herrn Kleinmayr k Bamberg und Karinger zu lösen, allwo auch alle jene Herren, welchen au« Versehen leine Einladung zugelommen ist, dieselben beheben wollen. Am Sonntage al« am Tage des Kränzchen« sind die Eintrittskarten an der Kafie zu haben. Für dte DturnlstenSwitwe L sind weiter« eingelaufen: Vun Franz Mally 3 fi. und Ale-^nder Dreo 5 fi.; weitere Beiträge werden bereitwilligst übernommen und ihrer Bestimmung zugeführt durch das Comptoir der „Laibacher Zeitung". Neueste Post. Wien. 29. Jänner. DaS Nbgeorbnetenhau« agnoscierte die Wahlen der Abgeordneten Zaillner, Wein-handl, Ianowsli, Tarnowsli, Kaczala, Suppan, Nau-movicz, Paulinovicz, Siegl. Zum Obmann dt« conflssionellen Ausschusses wurde Hopfen, zum Obmann» Stellvtrtrtter Dinstl gewählt. Der Necrutierungs-Au«" schuß wählte Gistra zum Obmann und Veeß zum Obmann-Stellvertreter. Der Ausschuß zur Aufhebung des Legalisierungszwanues wählte zum Obmann Kochanowsli. zum OomanN'Stelloettrcttr Pauer, der Ausschuß zur Aufhebung des Zeitungsstempels wühlte zum Obmann Pralo, zum Obmann-Stellvertreter Nlnller. Wien. 30. Jänner. Nachträgliche Nachrichten au« Zürich melden, daß sich der General der Cavalerle Frll< Herr o. Gablenz mittelst eines Pistolenschusses enlltlbl hat. Als Motiv des Selbstmordes werden die großen Vel< luste infolge der jüngsten GölsenlrlsiS angegeben. Del Selbstmord des so populären Mannes macht in W" ungeheuere Sensation. München. 30. Jänner. Der Kaiser Franz Joseph ist zum Vesuche der Prinzessin Gisela heute früh ill> strengsten Incognito hier eingetroffen. Berlin. 29. Jänner. Die ..Germania" lst "' mächtigt, mitzutheilen, AnlonelliS Circular, welches die von dcr „Kölnischen Zeitung" veröffentlichte Eonstitulio" über die Papstwahl als erfunden bezeichnet, werde vo" den Nuntialuren den Höfen notificiert werben. Die echte, die Papstwahl betreffende Vulle sei im Jahre 1869 z"l Wahrung der Freiheit des Conclave gegenüber der U^ lienischen Regierung erlassen worden. Telegraphischer Wechselcurs vom 30. Jänner. ^, Pllvler-Rlnte 69-55. — Sllber-Nente 746(). — 1660« staatt-Nnleheu 10575. — Vaul-Nclien 987. — «redit»«^ 241-25. — Üondou 112 60. — Silber l07 --------«. l. MU»«^"' calen. — Navoleonsd'or 901. Wien, Anftekommene Fremde. «m 3'). Jänner. 5,lsel!' «lot«» »t««>t HV>«„. SÜß, «dler, Just, Ung", » Hauer und Frl. Reichl, Reifende, Wien. ««»' »»«,<«» «>««'«»»»». Rllcleu, «ergdirector und Hallbere"' " delsreisender, Wien. »««>>r««. Kriwitz, Kaufmann, Cckenftld. ^^^--"" Theater. „ ^ Heute: Zum crsicn male: Fritzchen und Uiesthen,F. Französische Schlvaben. Operette in 1 Act. 2)^" « «s W ßz . -- -?z, ^ 3" 3 ^^,F . ,.?" «Uer FrUH bewollt, später fanniger, heiterer fas' 'g^ nördliche ^lftstrümung. Abendroth. Da« T°ge«mitlel »" . » -i- 0 3", um ^6« llber dem Normal«.________—^«r^ s verantwortlicher Redacteur: Z^naz v. «tlein« a ^ ' f i !75 V^^l'^ ^ ^ ;z«^ ^. 1835.......310-3,5- ' ^"i...... . 9950 !00». « 1«60.......106 2b 1l>«50 " l8tio ,» «ix, ft, , . , zis,.. <1I->K0 ,« ^tj«4.......14^- 142 H0 ^Mwu.^Mobneft ... 120'- 121 s^) M"tN . .« < . . . 95- 9K — ^'" In'ü ^ "- 77 b0 ,f>tbcnbUr»en ? , «"^.^ < . . 75-50 76 50 Ungarn j laftung ^ 77^ 7^^ ^°Nuu°lNcguIierm!as rofl , . . K6 tt<» 97-- u» Eisenbahn-Nul.....39-«0 10010 M. 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Vobencredt,..... 96-- 8650 Vrioritäteu. «llsobeth-v. 1.