LMacherWMtung. Nr. 1U4. Prännmerationsprel«: Im Comptoir ganzj. fi. 11, halbj. fl. 5.5U. yilr die Zustcllmin in« Hau« hal.bj.5u lr. Mit der Post nanzi.fl. 15, halbj.fi. 7.50. Dienstag, 7. Mai Insert« onSgedithr bis 10 Zeilen: imal ßN lr., Lm.80tr., 3m. i st.; sonst pr. Zeile im. 6 lr., Lm. 8lr., 3m. 10 !r. u. s. w. Insertionostempel jedcem. 3N lt. 1887. Amtlicher Theil. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben den, Obcr< lieutenant dcö 12. Uhlancnrcgimcnts Heinrich Ritter v. Orotowski die k. k. Känuncrerswürdc allcrgnädigst zn verleihen geruht. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 27. April d. I. dem Eon-cipistcn der Staatstclcgraphcndircction Lndwig Hirsch-seid dcn Titel nnd Eharaktcr eines Tu'rcctionssccrctärö und dem 9ccchuuugsosficiale erster Elassc bei dem Fach-rechuungödcpartemcnt der Staatötelcgraphcudircctiou Ale« Zander Legat den Titel nnd Charakter eines Rechuungs-rathcs allcrgnädigst zu verleihen geruht. Se. k. k. Apostolische Majestät habcn mit Allerhöchster Entschließung vom 1. Mai d. I. dcn Concepts-pratticantcn der nicdcrösterrcichischcn Statthaltcrci.l. ll. !)>-. Oscar trafen Sa lb nrg - Falkcnstcin znul Statt-halterciconcipistcn <^!il» ^llilu,» allcrgnädigst zn ernennen geruht. ^^ _^____ Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschlicßnng vom 2!). April d. I. dcn außcr-ordentlichen Professor der romanischen Sprachen nnd Literatur an der Wiener Universität Adolf M::ssafia zum ordentlichen Professor dieser Fächer an der genannten Hochschule allcrgnädigst zu ernennen geruht. Das k. k. Miuistcrium des Iuucru hat die für das Bauarchiv dcssclbeu systemisirtc Archivarsstcllc dem ^ngcmeur dcö bestandenen Handelsministeriums Alezau-^cr Möring verliehen. Nlll!^. Mai 1««? wurde iu der l. f. Hof- Mld StaalS, "iickere, in Wien daö XXlX. Stück dcö Reicht7 wl-qcn Zustl'llliug der Posl. niiwcisüiil^!! uun illlhr nl« N'U st. ü. W. an die 3ldrcssc>!o,i, ^ilti^ filr dai« siaiizc >^rich; Nr. 74 die KnndmachilNl) deö Fincmzministtrim,!'? vom 2l'>. April 1,^ iililr die, Correspondent niit Algerien nnd T»ni5, (Wr. Ztg. Nr. 107 u. 5. Mai.) (Auszug aus dem ungarischen Amtsblalle.) Ueber Vortrag McincS ungarischen Ätinistcrprüsi' Lenten ernenne Ich znm Prästdialsecrctär an Seile desselben den Hossccrelär Alexander v. Vcrtcsy init dem Charakter nnd Gehalte eines Scctionsrathes. Wien, am 25). April 18Ü7. Fran) Joseph in. 11. Julius Graf Andrassy m. i>. Ueber Portrag McincS ungarischen Instizministcrs nndc Ich die Erncnnnng des Landtagsabgcordnctcn Io^ l)m,n Gcczö, dcr Advocaten Valentin Ockröß nnd "llcfnndcr Wunsch, dann des Pester Eomitat^gerichtö< lathcö Acnjannn Csillagh nnd deö ^adislaus Szcnt -^.^alyi zn Sccrctärcn des Justizministeriums gench» "Ugcnd zn bestätigen. Wien, 27. April 1^07. Franz Joseph in. 1). Äalthasar v. Horvath m. p. Nichtaintlicher Theil. «aibach, 7. Mai. ^ Hcntc tritt die Confer c n z in London zusamnicn. ^ltrch dic Zlllassnng Italiens hat die Confcrcn; !^°u einigermaßen i'hrcn Eharaktcr verändert. Die 'U'^sichlcn' auf cincn cnropäischen Eongreß, die so °N vcntilirtc ^ieblingsidcc dec« französischen Kaisers, Ucigcn. Ocwiß würde dcr Gedanke, die nnhaltbar gewordenen Verträge zn rcvidircn nnd dcn Frieden Enro-^"^ nnf cinc ncnc dancrhaftc Grnndlage zn stellen, ,nit Mcmcincr Zustimmung von dcn Eabincten nnd den Ollern bcgrnßt werden. Eine neue heilige Allianz, "urllch in einer Gestalt, welche dcn Anfordcrnngen dcr Zeit entsprechen und das Necht an die Stelle dcr Politik dcr Opportnnität uud dcö Erfolges sctzcu würde, könnte dcm Fricdcnsbcdnrfnissc der Völker die nöthigen Garantien gcbcn. Von Seite Frankreichs wird nach dcr Pariser Eorrespondcnz dcr „Mg. Ztg." schon im Voraus große Nachgiebigkeit au dcn Tag gelegt. Frankreich hat, ans sein Verlangen, anch die Verträge von 18l5> nnd I860 zn erörtern, verzichtend, dcn rnssifchcn Antrag cincr Eonfcrcnz "I l>"<^ angenommen, die sich nur mit ciucr Revision dcr Verträge vou 183!» bcschäftigcu soll. Italien hat in Paris, namentlich aber in Berlin, keine Anstrengnng zn Gnnstcn dcö Friedens gescheut. Evcutucll würde sich dasselbe dcr kriegerischen Action anschließen. Znr Geschichte dcr diplomatischen Verhandlungen wird Folgendes erzählt: Nach dcr ersten Wcigcrnng des Königs von Holland, alö Großhcrzog von Lurembnrg dic Einladungen zn erlassen, bemühte man sich von London aus eifrig, Wilhelm l!I. umzustuumcn, waS anch im ^aufc des 29. April gelang, ^o wnrdcn denn die holländischen Gesandten in Berlin, Wien, Petersburg, London nnd Paris telegraphisch am Z0. April angewiesen, die Höfe, bei denen sie bcglanbigt, znr Betheiligung au ciucr Eon-fercnz in London einzuladen, deren Znfammcutritt gleichzeitig auf dcn 7. Mai fixirt wurdc. ^ioch am selben Tage langten die Zustimmungscrklärungcn dcr ciugc-ladcncn Eabinctc im Haag an. Die Botschafter der betreffenden Mächte beim Eabinct von St. Iamcs werden mit der Führuug dcr Vcrhaudluugeu uutcr Leitung Lord Stanley's bctrant werden. Nnr der ilönig von Hol« land wird dnrch seinen Minister des Acnßcrn, Herrn van Znylcn, nnd dcrsclbe als Großhcrzog von Lnrcm-burg durch dcn Barou v. Toruaco vcrtrctc« scin. Bis I.Mai nm 1l Uhr Vormittags war cs noch nicht cut» schicdcn, ob anch an Bclgicn cinc Einladnng crgchcu solle. England sowohl wie Prcnßcn scheinen die Zn» zichung Belgiens zn befürworten, während Franlrcich dieselbe weniger gern sehcn würde. In Brüssel sclbst wärc mau sehr zufrieden, an den Berathungen theiluchmen z>l lünneu. Es wird jetzt bestätigt, daß der Eonfcrcnzvorfchlag in Pctcrsbnrg das Licht dcr Welt erblickt hat; hinzngc» fügt wird, daß dcr Kaiser von Rußland sich mit ganz außcrordcutlichcm Eifer bemüht hat, cincn Znsammen-stoß Prcnßcns mit Frankreich zn vermeiden." Rußland hatte aber den Wnnsch, da die Eonfercnz in London tagen sollte, daß England bei dein Eonferenzprojectc Vaterstelle vertreten möchte. In London schien man indessen von dieser Ehre Anfangs wenig gerührt uud brachte die Idcc zum Vorschciu, dcr Köuig vou Holland, als dcrjcnige Souverän, übcr dcsscu Rcchle auf dcr Eonfcrenz verfügt wcrdeu sollte, möge alich deu officielleu Vorschlag zum Zusammentritt der Eonfcrcnz machen. Preußen soll erklärt haben, es sei bereit, aucl) auf einen Vorschlag des Königö von Holland einzugehen. Anderseits wurdc für nnthunlich gehalten, daß der König vou Holland eine Einladung zu einer Eonfcrcnz in London ergehen lassen sollte. Alls diesen Angaben erklärt sich der Widerspruch übcr die Pcrsou dcs Ausstellers. Im Auschlusse au diese Bemertuug wiederholt dcr Qfficiösc dcr „Weser-Zeiluiig", daß die veränderte Haltung der preußischen Regierung, welche die demokratischen Blätter als der Ehre, dcm Rechte und deu Iuteresseu Preußens widcrsprcchcnd zn bckämpfeu Micuc machcu, allerdings ans dcn Verzicht Frankreichs,. Luxemburg zn erwerben, znrückgcführt werdeu muß. Oesterreich. VVicn. Die „Pr." schreibt: Dic Puuctationcn der Ncntralcn, das heißt die von Ocstcrrcich fornnilirtcn Ans-glcichsftnnttc. welche von England nnd Rußland gntgc> hcißcn worden, sind, wie wir vernehmen, min anch von Frankreich nnd Prcnßcn acceptirl wmdcn. Frankreich hat seine Adhäsion unnmwundcn allsgesp.ochcn, Preußen wenigstens erklärt, daß es dcn Eonfercnzvorschlag im Principe acccptirt und damit knndgcgcbcn habc, daß es auf seinem Bcsatzungsrcchtc in Lnrcmbnrg nicht bcharrcn wollc, wrun^voü Scitcn der cnropäischcn Großmächte wirtsamc Garanticn für die preußischen und deutschen Interessen geboten würden. — Die Nachricht, daß dic Ernennungsschreiben dcr ueucu Mitglicdcr dcs Herrenhaus c s so cbcu vcrscu-dct wordcu scicu, wird als irrthümlich bczcichuct, uud zwar mit dem Bemerken, daß die Listc dcr ncnen Ernennungen noch nicht definitiv festgestellt sci. Im Gcgcnthcil stchc die Aufuahme dcs cincil nnd andern Namens noch in Frage. — Ein Pester Blatt meldet: Man macht uuS dic vertrauliche Mitthciluug, es habeu dic Herren Arnold und Adolf Vrachfcld uud V l u in ntit der französischen Rcgicrnng die Licfcrnng von vor dcr Hand 25()() leichten Eavallcric- und Artilleric Unterschriften versehene Repräsentation um Hilfe gcgcn das start übcrhandnch-mcnde Räubcrwcscu unterbreitet. Mus land. Berlin, 4. Mai. In der heutigen Landtags-sitzung beschloß die nationale Fraction, dic Gc-sanlintannahlne dcs Änndcsgcsctzcntwnrfcs, cventucll dic Zuslimiuuug zu deu cinzclucu Paragraphcu zur Parteisachc zu machcu. Die Fortschrittspartei brachte ciue Resolution ein wegen cincs ncgircndcn Votnms, doch ist deren Fassnng noch nicht fcstgcstcllt. Das linkc Ecntrniu ist noch' nnschlüssig. Etwa zehn N^it-glicdcr dürften die Resolution der Fortschrittspartei unterschreiben. Dresden, 4. Mai. Die crstcKa m m er hat einstimmig nnd ohne Debatte dcn norddeutschen Bundesverfassung scntw n rf an gen omincn. Florenz, A. Mai. Die Vcrösfeutlichuug dcs Fi-uauznuöwciscs wurdc bis Douucrslag verschoben. Die Rcorgauisatiou dcr Marine wnrde angeordnet. Die rc-organisirtc Armee wird 72 Regimenter regulärer Trnft-pcu uud .'lO Provinzialrcgimentcr umfassen. Nom, :;. Ntai. Der Papst läßt im „Giorn. di Roma" ein Decrct vom .'i. Mai dcr Eongrcgation dcs Eoncilinms vcröffcntlichcn, mit welchcin der Bischof von Zyto m i r provisorisch znm AisHofc von 5t amieuicc ernannt wird. Dcr Papst erklärt, daß er, da das Dc-crct willkürlich dnrch Rnßland nutcrdrückt wnrdc, zu dcm officicllcn Ionrnale Znflucht uehmcu mnßtc, weil cr lciu Mittel besitze, es an seine Bestimmnng gelangen zu lasscu, indem es deu treucu Äischöfcu Rußlands, unter schweren Strafen, nntcrsagt ist, mit Rom zn ver« kehren. Der Papst hofft, das Dccrct werde durch die Iourualc vcröffeutlicht wcrdcu und znr Kenntniß des Bifchofs von Zytomir nnd der 200.000 Katholiken dcr Diöccsc 5lainicnicc gclangcn. Paris, 4. Mai. ' Das „Journal Monvement" versichert, die Znstimmnng Eu glands, sciucrscits die Neutralität Luxemburgs zu garautiren, sei gesichert. Vczüglich dcr Arin ccrcorg an i sa l i oll vernimmt das „Mmwcmcut", daß die Kammcr das Rccht behält, jedes Jahr das Contingent zn bestimmen. Die Be-frciung vom Ntilitärdicnstc dnrch gntc Losnnmmcrn ist bcibchnltcn. Der active Dienst ist auf füuf Iahrc, dcr Rcfcrvcdieust auf drci odcr vier Jahre fcstgcsctzt. Dcr Köuig vou Gricchculaud ist heute vou Loudou, wosclbst cr das Bcfiudcu sciucr Schwester, der Priu-zcssiu vou Wales, sehr befriedigend fand, hichcr zurückgekehrt. Er reist morgcu nach Berlin und von da nach St. Petersburg zum Besuche seincr Braut, uud bcgiebt sich sodanu, vom Großfürsteu-Thronfolgcr Alexander uud der Großfürstin Dagmar begleitet, nach Kopenhagen. Von dort wird dcr König nach Paris zurückkommen, ftcnte speist dcr König in dcn Tuilcricu. London, Z. Mai. (U u t e r h a u s.) Disraeli theilt nut, das Miuistcrium bcschloß uach reiflicher Er-wäguug, sich dcr gcstrigcu Abstimmuug dcs Hauses zu fügcu. — 4. Nlni. Die Regierung wird übermorgcu die Thore dcs Hydcparks uicht schließcu, jedcr Üugcsetz-lichkcit aber mit bcwaffuctcr Macht cutgcgcutrctcu. Es wcrdcu ^luhcstöruugcu bcfürchtct. New-3jork,':l. Mai. Eiucr Melduug dcr mexi-cauischcu Gesandtschaft zufolge habcu die Republicau cr Queretaro ciugcnommc»,. Dcr Fourricr dcr Vcreiuigtcu Staatcu" theilt un-term 20., April folgende, übrigcus sich widersprcchcudc Mittheilungen übcr die letzten Vorgänge in Merico mit: „Gewissen Nachrichten znfolgc sind dic Dissidenten ans allen Pnnktcn siegreich. Kaiser Marimilian hat von Inarez freies Geleite verlangt. Porfirio Diaz ist in Puebla; das belagerte Veracruz ist dcm Huugcr prcisgcgcdcu. Andere Gerüchte mclocu dagcgcu, daß die Kaiscrlichcu auf allcu Puuktcu sicgrcich uud Hcrrcn dcr Situation seien. Mejia belagere' Escobcdo in San Lnis dc Potosi; Miramon marschirc mit eiucr Eolonnc gegen Gliadalajara. Positiv ist nur folgende Thatsache^ 682 die aber den Iuaristcn nicht zur Ehre gereicht: Esco-licdo hat unterm 23. März eine Ordre erlassen, welche befiehlt, daß alle gefangenen Gegner hingerichtet werden sollen. ..Es geht anch das Gerücht, daß Kaiser Maximilian in einem Gefechte am Arme verwnndct worden und nach Mexico znrückgckehrt sei." Hagesneuisskeiten. — (H o f nach richte n.) Ihre Majestät die Kaiserin Kaloline Augusta sind am 2. d. zu einem Besuch, Ihrer Majestäten des Kaisers Ferdinand und der Kaiserin Mari« Anna in Prag angelangt. — Se. l. Hoheit der durchlauct> linste Herr Erzherzog Ludwig Victor sind am 2. d. Nachts von Salzburg nach München gereist. — Ihre l. Hoheiten die durchlauchtigsten Herren Erzherzoge Albrecht und Joseph sind in Aegleilung Sr. Excellenz des Herrn Feldmarschall' lieutenants v. Härtung am 2. d. Abends in Salzburg an-qelangt. — Am 3. d. inspicirlen Ihre l. Hoheiten die Truppen der Garnison und traten Abends die Nüclreist nach Wien an. — (Aus W i e n.) Da das zweite, Tricnnium der Amts-Periode des jetzigen Bürgermeisters Tr. Zelinla nun abgelaufen ist, w wild binnen kurzem, wahrscheinlich am 21 ten d. M., die Ncnwahl staltsinden. Seine Wiederwahl ist wohl zweifellos. — Tic Verlängerung der großen Praterallce ist, wie man mittheilt, nur der Anfang einer umfassenden 3cV« gnlirung deS Praters und Herstrllung englischer Anlogen im «.lohen Maßstabe, — Tas Gerücht von Cholerasüllen in Fünshaus ist unlxglundct. — Von der seit einigen Monaten nicht bemerkten Rinderpest zeigten sich wieder Anznchen im Neubau und auf dem Alseigrund. — Der Wasserstand der Donau ist endlich in Abnahme begriffen. Am 4. d. M. bktlug der Nnclgang nahezu 6 Zoll. — (Zur ungarischen Krönung,) Der Tag der Krönnng ist jeht noch nictt drsiniliu festgelegt, dürste aber zwischen den 2. bis 10. Juni fallen. Unler anderen Vorbereitungen zu dem feie,lichen Acte nimmt die Crrich« tung der königlich ungarischen adeligen Leibwache ihren raschen Fortgang, u»d muhten außer in Wicn auch in Plag, Graz:c. lunstgeübte Hände fnr die Beschaffung der Stickereien der Uniformen :c. in Airfpruch genommen werden. Das Ornat Sr. Majestt während der Krönung ist folgendes: Se. Majestät trägt cinen rochen, reich mit Gold verzierten Dolman, dazu ti» ähnliches ungarisches Aeinlleid, lichlgelbe Eliefel, deren Stulpen bis zur halben Höhe der Schenkel reichen; ferner den blauen 5löuigsmanlel mit kurzem Kragen, unter dem» selben das große Toison'Vand, um den Hals den Orden des goldenen Vließes i auf dem Haupte die Krone und um die Hüften das Schwert des heiligen Stephan gcgürlel. Der Schimmel, den Se. Majestät reiten wird, ist reich in Gold gezäumt: die bis zum rückwärtigen Gelenke des Thieres herabreichende Schabracke, sowie das Zaumzeug ist rings» herum mit den verschiedenen Wappen der Comitätc in kleiner Form geziert. Die Mähnen des Pferdes sind theils mit Goldfchnüren, theils mit dergleichen Quasten nngeflochtcn. Man vernimmt, das durchlauchligsle Herrscherpaar weide ungefähr acht Tage nach der Krönung eine Nandreise durch das Innere von Ungarn machen. Tie für den Tag der Krönung anberanmtc großartige Illumination ist für den nächstfolgenden Tag angcscht worden, und findet statt dessen am Krönungslage selbst eine imposante Fackel-Serenade statt. Das Volksfest wird an verschiedenen Orten des Sladtwäld' chens abgehalten. Zum Orte, wo die Ochsen gebraten und der Wein vertheilt wird, ist der große freie Platz vor dem Armen-Versorgungshausc bestimmt, wo dasselbe bereits vor 1848 stattgesnnde,.. Auf den Straßen und Plätzen, welche der Krönungszug passirt, werden 21 Tribünen für 8000 Znfchaucr mit folgenden Preisen errichtet: Cine Loge für vier Personen 40 fl., ein Sitz ersten Ranges 0 fl., zweiten Ranges 4 st. Sobald die Generalversammlung der Stadt Pest diese vom Fünsundzwanziger «Comit'' vorgeschlagenen Prnse gnlheißl, werden Vormerkungen angenommen. Zwi> schen den Tribünen sind für daö Voll auch durch Echran« len abgesonderte freie Plätze rescrvirt. Zu dem Krönungs« banlette in der Rcdoute hat der Oberst-Stallmeister, wie Fövarosi Lapol" berichten, den Vertrag mit dem Nestau» rateur dtS adeligen Casinos, Herrn MarschaU, bereits abgc» schlössen. Der Preis eines Couvcrls ist 30 fl. Die Zahl der geladenen Gäste beträgt 900. — (Ein schreckliches Unglück) wird aus Keut» schach belichtet. Der dortige Vürgclineister, mit seinen er' wachsenen Söhnen unh einer Magd auf cinem Wagen fahrend, suchte am 1. Mai vor einem heftigen Regengüsse mit Wagen und Pferd Schutz unler der überhängenden Wand einer allen Sandgrube, die bald darauf nic»erstürzle und alle darunter Stehenden verichüttele. Ein Weib, das später vorüberging, sah den Kopf des Pferdes hervorragen und zeigte im Dorfe an, es müsse etwas geschehen sein. Die Leute eilten an Ort und StcNc und gruben die Verschütteten aus, fanden aber nur Leichen. Nur das Pferd wurde gerettet. — (Die Kugelspritze,) über welche der Stult» garter „Beobachter" unlängst Mittheilungen aus der Feder Gustav Slruve's brachte, ist, wie wir in einer Münchner Correspondtnz der „Allg. Ztg." lcsen, weder neu noch amerikanischen Ursprungs. Es ist die Steinheil'sche Fugal« Maschine, von welcher Steinheil 1832 das erste durch die Kraft eines Mannes getriebene Modell auösilhrtc und vor einer Militarcommission Proben damit anstellte, welche die zerstörende Wirkung dieses Wurfgeschosse auhcr allen Zwci> sll setzten. Auch das Princip, worauf das Geschoß beruht, ist lein Geheimniß. Ebensowenig die Construction. Das Prin» cip ist der Fugalschwung. Die Ausführung besteht in einer Metallscheibe, die für kleine Kaliber durch Menschenlrast, für größere durch Dampf in Rotation versetzt wird. Der Rand dieser Scheibe nimmt eine Geschwindigkeit an, welche die Geschwindigllit der abgeschlossenen Kugel übertrifft. In der Oberfläche der drehenden Scheibe ist nne radiale Rinne von etwas mehr als die Halste des Kaliberdurchmessers ausgc« arbeitet. Wenn man in die vertiefte Mitte Kugeln rollen läßt, so müssen sie in Folge des Fugalschwunges an der Rinne der drebenben Scheioe hinausgleiten, und verlassen die Scheibe mit zwölsmal der Nandgtfchwindigtcit. Damit aber alle Kugeln in derselben Richtung entweichen, ist über die drehende Scheibe eine Cisenplattc mit ganz kleinem Abstand , von dcr drehenden Scheibe angebracht. In dieser Platte ist nun z zur Aufnahme der oberen Hälfte der Kugel einr Curve ein» gearbeitet, durch welche alle Kugeln bei der gleichen Geschwindigkeit, ohne Zwang zu erleiden, entweichen müssen. ! Air der Platte ist ein Rohr in der Verlängerung der Sei-, lencurue angebracht, da? allen Kugeln geuan dieselbe Rich« ^ tung gibt. Nach obigem ist übrigens klar, daß Frankreich j dieses Geschoß nicht allein besitzt, sondern daß es Jeder haben ! kann, wenn er es ausführen will. — Noch sei hier einer ! zweiten Art „Kngelspritze" erwähnt, welche, wie Ulmer Alät-ler berichten, von den Gibrüder» Cberhardt in Ulm con» slruirt worden ist. Auf einem Rahmen mit zwei Rädern , liegen entweder vier Gew^hrläufe, oder zwei Kanonen llei-licrcn Kalibers, oder eine Kanone. Jeder Lauf feuert 60 , Mal in der Minute, also die vierläichge Waffe 210 mal, , die zwcilänfigc Kanone 120 mal. Tcis Laden geschieht dmch den Mechanismus, das Abfeuern aller Läuse ans einmal durch eine Kurbel, die cin einzia/r Mann mit Lcichligleit bewegt. Die Waffe ist sehr bequem, rechts, links, hoch, lief zu richten, so daß das gcuaueslc Zielen ermöglicht wird. Man kann ganz nach Äclicben mit dcm Schießen einhalten und alsdann auch wieder nach Arlicbcn mit Heftigkeit feuern. Die Coxstruclion dieser Waffe kann auf jedes Kaliber, vom Gewehrlauf an bis zur Schisfskanone in Anwendung kommen. — (Von dcr Pariser A us sl c l lu n g.) Die gn^ chische Ausstellungscommission hat auf dcm Champ de Mars cinen im ncnhcllcnischcn Geschmacke ausgestalteten Pavillon als Adsteigeauartier sür den König errichtet. — Cincr dcr rie< sigen Spiegel, welche al^ die Goliaths ihrer Species mit Recht bewundert werden, ist durch die Ungeschicklichkeit eines Arbeiters, wclcher beim Anhcsten der Drapirung einen Na> gel zu tief einschlug, gesprengt worden. Der Werth ist auf 1L.000 Fr. geschätzt. — Endlich lasscu sich authentische Nachrichten über den Sland der chinesischen Ausstellung gebe». In den ebenerdigen Räumen des sehr geräumigen chinesischen Hauses, das in einem eingezäunten Garten liegt uno von ilcincn Baulichkeiten umgebe« ist, wird ci»e ethnographische Sammlung aufgestellt. Die Wohnungilocale werdrn nach nationaler Sitte möblirt. In vincm Vazar werden Thee und Confitüren verkauft, während Töchter aus dem Lande der Mitte, welche von Augenzeugen als wahre Schönheiten gc« schildert werden, Thee und kalte Küche scrviren. Außerdem werden sich Akrobaten, Pantomimen, Marionetten und eine Nationalmusil producircn. Herr Schneider, der neuernannle Prasioeut des gesetzgebenden Körpers und Vesitzer dcr Cisen« werke von Creuzot, hat für die Ausstellung seiner Pro-ducte und Fabricate angeblich 800.000 Fr. aufgewendet. Dieses große Etablissement beschäftigt über 10.000 Personen. 12ll0 Arbeiter und Angestcllle besitzen auf dem Gebiete von Creuzot sür 8 Millionen unbclvcglicheK Eigenthum. Außer« dem haben die Arbeiter 2'/2 MiU. Fr., jeden Augenblick rückzahlbar und zu 5 pCt. verzinslich, in den Casfen des Hauses deponirt. Die Aeuöllerung von Crcuzot ist inner« halb 30 Jahren von 3000 auf 23.000 Personen geslie» gen. Die Moralität dieser Colonie ist so musterhaft, daß man den dortigen Gcnsdcnmerieposlcn auflösen konnte. — Die tunesischen und chinesischen Nationalmusiler wirkten beim neulicheu Valle des Slaatsmimsler! mit und riefen durch ihre Kalophonien das allgemeine Interesse wach. Sie machen contrifugall Musik, d. h. jeder folgt seinen eigenen Inspira« tionen, so daß das Ensemble ihrer Musik in der absoluten Abwesenheit eines solchen besteht. — Unter den Auspicieu des Oi'l-lo mlcl'mUldlil,! wurde nach dcm Muster der deutscheu Dienstmänner ein Corps von sprachcnlundigen Ausstellungs» führern organisirt. Krainischc Eisenfadricatc auf der Pariser Ausstellung. Es ist fnr Krain gewiß eine belangreiche Thatsache, daß dieses ^and bei dcr gegenwärtigen allgemeinen In« dnstrieansstcllung in dcr bereits in den inncrösterrcichi'' schcn Absatzkrciscn rühmlichst bekannten Firma A. Klin-zer in Klagcnfnrt, und zwar in den in Weißenfcls (in Oberkrain) prodncirten Artikeln von Sensen nnd Str 0 hmcsscrn eine Vertretung gefunden hat, welcher bis zur Stmidc in vielen öffentlichen Blättern die schmeichelhafteste, ermunterndste Anerkennung zn Theil ^rwor-den ist. Am wisscnswerthcstcn erscheinen nus nntcr den mehrfachen, diefcr Firma bereits zugekommenen Vortheil» haften Zeugnissen, nntcr welchen anch cin, die volle Anerkennung dcr Inry bereits conslatircndcs Privattclc-gramm in erste ^mic zn stellen ist, die bezüglichen über^ einstimmenden Angaben dcr Spccialcorresftondcntcn dcr Grazer „Tagespost" nnd dcr „Klagcnfurtcr Zcitnng." Dcr erstere schreibt in einem Artikel, Paris, 22. April: „Unter den österreichischen Scnscnfaliricantcn macht eine neue, anf den bisherigen WcltmlSstcllungcn wenigstens noch nicht vertretene Firma von fich reden.- N. Klinzcr in Klagcnfnrt. Diese Firma sott, wie mir hcntc von einem Mitglied dcr Jury versichert wird, nicht nur in technischer Äczichuna, Ansgc;cichuctcö leisten, sie scheint auch dcm kaufmännischen Theile des Unternehmens ihre ganze Anfmcrksamkcit zuzuwenden; ein uicht zn unterschätzender Vorzug. Kliuzer hat Scuscn uud Stroh-mcsscr aus Gärli-Cement nn^Vcsscmcrstnhl in allen nnr denkbaren Formen anSgcstcllt.l jUngcachtct die Firma ncn ist und mit alten bcstrcnommirtcn Markeu zu kämpfen hat, wußte sie doch den Absatz ihrer Fabricate auf den inländischen Märkten sowohl wie anch nach Nnßlaud, Polen, Nord- und.Snddcutschlaud,I Böhmen, UlMrn, Italien, Spanien, Türkei :c. zu ermöglichen. Die Min-zcr'schcn Sensen wnrdcn überdies auch schon im Jahre 1805) in Marburg, wo die gcsainmtc iuucrösterrcichischc lHcnscnfabrimtion concurrirte, mit der einzigen großen silbernen Medaille, im selben Jahre in Klagcnfurt mit der fillicrucn und im Jahre 1806 in Wicn mit dcr gro-ßcn silbcrucn Medaille ausgezeichnet." Dcr Correspondent der ..Klugcnfnrter Zcituuss" spricht sich iu einem aus Paris vom 1'4. April dntirten Artikel über die Leistungen obiger Firma in nachstehender ane» keimender Weise ans: „Die Urtheile, welche über sslin-zcr'schc Sensen gefällt wnrdcn, lauteten in hohem Grade schmeichelhaft. Derselbe soll für feiue eben so reichhaltige als vorzügliche Crpositiou von Senfen nnd Stroh-mcsscrn von der (Ilasfcn-Inry zn cincr Anszcichnnna. beantragt worden fein. Herr A. Klinzcr scheint nicht übersehet, zn haben, daß nnßcr dcr Qualität dcr intelligente Handel, als solcher, oft mehr als das halbe Geschäft ausmacht. (5s sind von dieser Firma alle uus deukba« reu Formcu von Sensen, theils aus Guß., theils aus Gürl", theils aus Bessemerstahl ausgestellt nnd können von ihr die Bedürfnisse des russischen wie des französischen, des dentschcn wie des spanischen Marktes befriedigt werden. Wenn wir hier der Vorzüglichkcit dcr Klinzcr'schcn Scnscn Erwähnung thnu, so sagcu wir uichts Neues; dieselbe wurde bereits in Marburg und Wien in der hervorragendsten Weise nncrkmmt und ausgezeichnet. Wir haben um so mehr Ursache, uus über den Erfolg dieses vaterländischen Industriellen zn freuen, als die Schwierigkeiten, mit welchen derselbe zn kämpfen haben mnßtc, keine gerinnen waren. Abgesehen von den für diesen Artikel in den letzten Jahren'mißlichen Eon-jnnctnrcn, hatte dieses ncne Etablissement mit den scit uralter Zcit bcstrenoiiimirtcu Marken anderer Sensen' fabricantcn die Eoncurrcuz zu bestehen; nbcr es hat sie siegreich bestanden, seine Scnscn wcrdcn wcdcr von den französischen, noch rhcinläudischcn, noch Württemberg-schen nbcrtrosfen." Wir küuucn nicht anders, als dic letzterwähnten, sich dcm Aufschwünge unscrcr Cisemucvlc cntgcslcustcM' mcudcn Hindernissc, ohne in eine Aufzähluuc; derselben einzugehen, ans eigener Erfahruug nnr bestätigen nnd den Wuusch beifügen, daß diese Firma, deren Anszcich' nuug nuch chrcud für nnfcr engeres Vaterland Krain zurückwirkt, ebcu so in den hiesigen Produttionslreisen Nachcifcrung, nls auch in dcm rcichlichcn Absatz ihrcr trefflichen Waaren den entsprechenden materiellen Erfolg ihrcr rühmcnswcrthcn Aestrebuugcn finden möge. Locales. — (Kunstnachricht.) Wir vernehmen, daß der gefeierte Kammersänger Sr. Majestät, Chevalier de Carrion, welcher cben mit großem Crfolge in Florenz fang, demnächst mit seiner Schillerin Fräulein Mathilde Acrtelli auf eiucr .ssunstreise hier eintreffen wird und cin Concert zu geben beabsichtigt. Da dieser ausgezeichnete Künstler noch nie hier gehört wurde, und sein jetziger hiesiger Aufenthalt auch nur dem Umstände zuzufchrciben ist, daß seine begabte Schülerin eine geborne Laibacherin ist, deren Cltern noch viele Freunde hier haben, dürste diele Nachricht vielseitig intercssiren. Fräuleiu Mathilde VertclN ist nämlich die Tochter des l. t. Oberstabsarztes Dr. Joseph Vertl, welcher vor Jahren in unserem vaterländischen Negimente als t. t. ^ gimentsarzt gedient hat und sowohl als Arzt, wie auch "^ Mensch überhaupt hier die allgemeine Achtung genoß. Seine Tochter, die gegenwärtige Kunstnovize, nahm in Italien den Namen Vcrlelli an, weil er den Italienern geläufiger war, als ihr Familienname Vertl. — (Auswanderung.) Nachstehende interessante Notiz wird uns mitgetheilt: Aus dem Vezirle K r 0 n a » haben schon vor einigen Nocken 20 und am 2',). April abermals 30 Personen die Reise nach Nordamerika über Äre« men angetreten. Der Abschied von ihren sie begleitenden und zurückgebliebenen Freunden und Angehörigen war ew wahrhast rührender, wovon sogar fremde Personen ergiM?" wurden sind. Wie man versichert, besteht in 2. 3^"''' cisco (California) bereits eine ganze Colonie ttainischcr Auswanderer, die sich ganz gut befinden, da die Kramer fleißige, ausdauernde Arbeiter'sind uud sich außer AclerbM noch obendrein mit Holzfällen, Kalt- und Kohlcnbrcnnen beschäftigen. Cingedenl ihrcr Heimat, haben sie ihre Ansiedln^ auch mit dem Namen „.Nronau" benannt. Cincn Äcwc, daß es den Ausgewanderten recht gut gchcn muß, >tt ' dcr Umstand, daß mchrcre die kostbare Neisc von ^rda« nla nach Krain zurück nicht gescheut haben, um ^el ^ zur Auswanderung zu vermögen und selbe dann »'Ml die neue Welt zu begleiten. 683 — (Zur Förderung der Landwirthschaft) haben wir ein sehr rühmliches Unternehmen des Herrschafts' besitzerZ Herrn Venvenutti Ritter v. G utmc, nnSt ha l zu verzeichnen. Es ist dies eine Serie von illustrirtcn Belehrungen über landwirthschaftliche Gegenstände in slovenischcr Sprache, deren erste Lieferung „^uhm'^.l" (Obstzucht) in hübscher Auöstattnng zu dem laum nennens« werthen Preise von 10 lr. eben erschienen ist. Jeder Vater-landsfreund inuh vicses zeitgemäße Unternehmen mit aller Anerkennung begrüßen und wünschen, daß es im Volle die grbßte Verbreitung finden möge. — Zu haben bei Lerchcr. — (Krankenstand im allgemeinen Kranken» hause im Monate April 1807.) Am Schlüsse des Monates März sind in der Behandlung geblieben 390 Kranke, 128 Männer und 172 Weiber. Zugewachsen sind im Monate April 1807: 176 Kranke, 91 Männer und 85 Weiber. Behandelt wurden 476 Kranke, 219 Männer und 257 Weiber. Entlassen wurden 153 Personen, 64 Mün« ner und 09 Weiber. Gestorben sind 14 Männer und 0 Weiber, so verblieben am Ende April 1607 in der Behandlung 303 Kranke, 121 Männer und 182 Weiber. — (Schluhv erhandlun gen) bcim l. !. Landes« gerichte in Laibach. Am 9. Mai. Peter Grahizh: Schwere körperliche Beschädigung: Urban Habnlovec: Diebstahl! Franz Laur,c: Diebstahl. —Am 10. Mai. Andreas Zaloznil: Dicbslahl und öffentliche Gewaltthätigkeit: Thomas Kumerdej: Vergeben gegen die öffentliche Nuhe und Ordnung; Johann Kofchir: NeligionZslörung. Aus der Hitzunss des Gemeinderathes vom tt. Mai. Bei Beginn der Sitzung ist der Gcmcinderath in der ominösen Zahl von 13 Mitgliedern vertreten und wird erst im Lause der Sitzung durch requirirten Zuwachs von zwei Mitgliedern beschlußfähig. Herr Dr. Blei weis als Berichterstatter der vierten Section leferitt über eine Zuschrift d,s Magistrates, wonach das städtische Cim en t ir un gö amt mit 1. Juni 1807 seine Mirtsamkeit beginnen und von diesem Zeitpunkte an nur cimentirte Maßen, Waagen und Gewichte im Verkehre nach Maßgabe dcS Patentes vom 10. November 1784 gelten sollen. Nach diesem Patente sollen alle Gewerbs- und Handelsleute alle zwei Jahre ihre Maße, Waagen und Gewichte der Cimcntinmg unterziehen, Flcischvelläufsr jedcs Jahr: zur Abmessung von Körnern, Mehl u. dgl. dürfen nur Mähe aus halten Holze, für Wein, Spirituosen :c. nur <"lche au« Zinn, sür Bier ans Zink und Eisenblech, für ^chuittwaaren endlich solche aus Eisen verwenoct werden. Die Section stellt den Antrag: ^ 1. Den Stadlmagistrat zn beauftragen, die Cimcnti- M luugsvurschrift in slovcmscher und deutscher Sprache in den Ylesigrn Zcilungcn zu veröffentlichen: 2. die diesbezüglichen Anträge beö Magistrates bis aus jcucu bezüglich dcs L'Ilenmahes zu genehmige». Die» seö hätte aus cinrm eisernen oder einem 1 Quadratzoll diclen Stäbe aus Harlem Holze mit Mfssiügenem Beschlag zu bestehen,- 3. es sei als einziges gesetzliches Organ für Cimcnli» rung das städtische Ci m c nt irung sa mt zu erklären »u,d ailc betreffenden Interessenten aufzufordern, sich dcffen Anordnungen zu fügen. Indem die Section diese Anträge stellt, ergreist sie de» "'ucch, ^ ^,^ Separata» trag wea/n Einsühnmg ^ Längenmaßes von 21 bis 30 und 30 ZoU für die plaster des zum Verlause kommenden Vrennholze 5 zu sU'llcn, und zwar hauptsächlich aus dem Grunde, um die Käufer vor Uebcroorlheilungen zu schützen. Die Section teilt den Antrag, der Gcmmideralh wolle beschließen, den -^aglstrat zu beauftrage», im verfassungsmäßigen Wege ein Landeögesej; zu erwirken. Hierüber entspinnt sich eine längere Debatte. Dr. Tom an will die Länge von 20 Zoll nicht aus° Schlossen wissen mit Rücksicht auf die Einfuhr des Buchen.- ^lzes auS Obertrain, wclchc« nicht 24 Zoll Länge habe, ^ beantragt Uebergang zur TageSordnmig. Die G3M. ^Uer und Debeuz schließe» sich dieser Anschauung an, °°gegen spricht GN. Blas nil für den Antrag der Section. ^l. v. Kaltenegger findet die Ziffer von 24 Zoll zweck« "!^big, jedoch beantragt er, daß das Gesetz blo« für Laibach ^l'g fein solle. M. Horal spricht in längerer Ncde für '^le Bewegung, man solle dem Holzbauer frei geben, wic ^ dc,Z Hoh schneiden woll,. Die beantragte Beschränkung "e gegen das Princip der Gewclbcfreiheit. G3t. Desch« u" n findet, daß ein Landesgeseh hier nicht am Platze sei » "Nd erllätt sich ebenfalls für freie Bewegung des Verlehrs. M Nachdem Tr. Bleiweis elläutert, daß es sich nicht W Vcschlgnlung dcr frei«» Bewegung, sondern um Sichc< ^g des Publicums vor Uebervortheilungcn handle, wird ^ Antrag des Dr. Tom an ans Uebcrgang zur Tages« ' w ^ ^" namentlicher Abstimmung mit 9 gegen 0 Stim- ^^" angenommen. W am^ ^^ ^"lrag der Section bezüglich des Cimentirungs-«^ les hingegen wird vollinhaltlich angenommen. ^ ^s wird nunmehr der weitere Antrag der Section ^lzen der an das CimcntirungZamt zu entrichtenden Gc-^ ^ en zum Vortrage gebracht. Nachdem nämlich bereits u>,d ^ ^imentirung erforderlichen Gegenstände angeschafft ^ an das Eimenlirungsamt abgeliefert sind, stellt die '">"" folgende Anträge: lik >,- ' ^ ^^ fl!r die Eimentiruug leine Gebühr, dagegen 'e ^ bcimerung 5 tr. per Eimer cingehobcn werden. li.s,^'^" sollen für die sogenannte Iustirung, Rich- « ""^llung der Maße ?c., welche der Cimentirung vor« ausgehen kann und mit dieser nicht vermengt werden darf, gewisse Gebühren entrichtet werden, und es soll 3. der Amtsleiter des CimcntirungsaMles einen hierauf bezüglichen Tarif vorlegen. Hierüber entsteht eine lange Debatte, welche es dem Herrn Bürgermeister nach seinem eigenen Ausdruck« schwer macht, die parlamentarische Ord« nung herzustellen. Die GM. Holzer, Echwcntner, Debeuz finden die Gebühr für die Abeimerung mit 5 lr. per Eimer zu hoch, da für diese Arbeit bisher nur 2 Neu-lreuzcr gezahlt worden. GN. Horal beantragt, die Äe< schlußfassung zu vertagen, bis der Cimentirer seinen Tarif vorgelegt haben werde. Nachdem Dr. Bleiweis die Er« läuterung gegeben, daß die eigentliche Abeimerung zum Behufe der Cimentirung unentgeltlich geschehen werde und nur diejenige zum gewöhnlichen Gebrauche der Gebühr unterliege, stellt der Bürgermeister das Amendemcnt, es werde der Antrag der Section mit dem Beisätze angenommen, daß für das gewöhnliche Abmessen nur 2 kr. per Eimer zu entrichten feien, in welcher Gestalt demnach der Antrag der Section zum Beschlusse erhoben wird. Weitcrs refcrirt Herr Dr. AleiweiS über die Offerte der Herren Tschintel, Koubclla und P a iß er wegen der Abfuhr der (lrcremente, von welchen das erste als das vorlheilhafteste erkannt wird. Zugleich drückt die Section den Wunsch aus, der Magistrat möge den Beschluß wegen Ein» sührung des Fass elsy stems im imperativen Wege baldmöglichst durchführen. Angenommen. __^ _____________(Schluß folgt.) Eingesendet. Ich verordne sehr oft den eisenhaltigen (5 hina. Syrup von Grimault und Eomft. (zu haben in allen bedeutenderen Apotheken Oesterreichs) und erkläre mit Vergnügen, daß ich mit diesem Medicamente beständig die glücklichsten Resultate bei Dyspepsie, Ehlorosc, Amenorhöc, Blutsluß, Lculorrhöe, typhösen Fiebern, Zuclerruhr und in allen jenen Fällen erzielte, wo es darauf ankommt, die Kräfte dcö Kranken zu erhöhen und dem Blute feine verlorenen Elemente wieder» zugeben. Bei lang fortgesetztem Gebrauche hat er trotzdem leinen jener Nachtheile gezeigt, welche den meisten Eisen« Präparaten vorgeworfen werden. Arnal, ___________Leibarzt Sr. Maj. des Kaisers von Frankreich. Für Minanb /mligrath! In dcr großen Thcmscstadt lebt eine deutscher Dichter, arm und ucrliannt, Ferdinand Frcil ig rath istS -- wer kennt den Namen nicht! Weit über Dcntsch> lands Grenzen hinaus reicht dcr Nnhm dcö edlen Mannes, der seit fast einem Menschcnaltcr mit flam, inender Aegcislcrnna. nnd hinreißender ttraft nnscr aller Ideal licsang: die Freiheit! — Ihr gehörte sein Leben, ihr sein Denken nnd Fühlen, ihr opferte er den heimatlichen Herd lllld irdisches (Mick. Nnn aber drückt ihn de« Alters schwere ttast, dcr edle Mann kämpft mit dcö Lebens bitterer Noth, und geisttu'dlendc Tagcsarbcit muß cr ocrrichtcn, nm sich nnd dic Seinen fern von dcr Heimat zn ernähren. Soll daö des Mannes Looö sein, dessen Charakter so rein nnd lauter? Soll bange Sorge den Dichter erdrücken, dessen Schöpfnngen Marksteine sind ans dem Wege der Freiheit und des Rechtes? In des Dichters engerem Hcimatlande haben warme Freunde Sammlungen fiir ein würdiges Ehrengeschenk an Ferdinand Freiligrath angeregt. Reichlich fließen die Beiträge von Genannten nnd Ungenannten in Deutschlands weiten Ganen, nnd ehe dieses Jahr abläuft, soll dem verbannten dcntschen Dichter eine tnmmcrlosc Cj,i> stcnz l'ereitct sein. Soll Oesterreich znrnckulcibcn bei dieser Hnldignng des dcntschcn Dichters nnd Freiheits« tampfers? Hat Ferdinand Freiligrath in Oesterreich keine Freunde, leine Verehrer? ^ind seine Schöpfungen nicht anch nnser kostbares Eigenthnm? Gewiß, sie sind es. Und wein eine dieser Schöpfnngcn jemals einen Fnnkcn edler Begeisterung gespendet, der wird herbeieilen und theilnehmcn an dem edlen Lielieswcrlc. Der Wiener Journalisten- und Schriftstcllcroerein „Concordia" ergreift hicinit die Initiative fiir die Sam« lungcn in Ocstcreich nnd bittet die Freunde nnd Ver-chrcr Ferdinand Frciligraths nm ihre Theilnahme. Er richtet an die geehrten Redactionen dcr österreichischen Journale daö collcgialc Ersnchen, diese Anregung zn veröffentlichen, Beiträge entgegenzunehmen nnd öffentlich zu culittiren. Dcr Verein „Concordia" eröffnet die Subscription mit einem Beitrage von 100 fl. Wien, I.Mai 1807. Dcr Vorstand dcs Wicncr Journalisten- nnd Schrift-stcllcN'ercins „Concordia": Dr. L. Wittclshüfcr. With. Wiener. M. Graß. Dr. Klnn. Ang. Krawani. Joseph Ncuwirth. M. Szcps.___________________________ Neueste Post. In Trieft cingetroffcncn Privaltelcgrammcn zn» folge soll Kaiser Maximilian gefangen sein. Nach-richten ans N'cw-;')olk znfolgc dic bis l». April rei-chcn, ist Mi ram on bci dcr Cinnahme von Qncrctaro gefallen, itaiscr Maximilian soll in einem Kampfe in dcr Nähe von Qncretaro am Fnßc vcrwnndct worden sein. An alle liberalen Trnppcnkörpcr wnrdc dcr Befehl crlafscn, Kaiser Maximilian, wenn er in ihre Hände fallen sollte, eine achtnngtwollc Bchnndlnng zn Theil werden zn lassen und ihm bis zur Küste sicheres Geleit zn gcbcn. Die „Norddeutsche Allgemeine Ztg." rcgistrirt eine Menge Symptome, wclchc gegen friedliche Absichten Frankreichs sprechen. Daö „N. Allg. Volksblatt" cr< ttärt: wenn das Sädelgerasfcl Frankreichs nicht bald anfhöre, werde anch dcr letzte Schimmer dcö Friedens schwinden. Telegramme. Prag, 5. März. (Frdbl.) Bischof Stroßmaycr dinirtc hente beim Herrn Krcischofsky in Gesellschaft dcr Herren Vranncr, Stnlc nnd sämmtlicher Czechcn« rcdactcnrc, darnnter Schick. Graf ^co Thun stattete dem Bischof Stroßmaycr einen Bcsnch ab. Agram, 5. Mai. (N. Fr. Pr.) Der Land. tagö-Auöschnß, welcher niedergesetzt wnrdc, um cinc Antwort anf das Eröffnnngsrcscript zn entwerfen, hat scinc ^itznngcn abgebrochen, weil die Unionöpartci cinc Scparatadrcssc oorlicreitet. Da anch die Fraction Pcrkovac cinc Scftaratadrcssc einbringt, so wird dcr Landtag übcr drci Adressen abstimmen. Berlin, 5. Mai. (N. Fr. Pr.) Die Fort^ schrittspartei beschloß gestern Abends einstimmig die Ablehnung dcr Verfassung. Wal deck wird eine Rcsolntion einbringen, worin die Rcgicrnng anfgcfordcrt wird, zn einer Einignng über cinc Bnndesucrfassnng nach den in dcr Resolution fixirten Principien. Die Znstiin. mung dcr Majorität dcö linlcn Ccntrllins wird Erhofft. — Dcr Arbeiterverein wird morgen eine Frie-densadrcssc an das französische Volk beschließen. Köln, 5. Mai. (N. Fr. Pr.) Dcr „Köln. Ztg." wird ans Paris gcmcldet: Die Gerüchte vom Rücktritt Nicl'ö sind tcndcnziöö. Im Kricgsministcrinm dancrn die Kricgsvorbcrcitnngcn fort. Gcrüchtwcisc ucrlantct, daß anßcr dcn Reserven von 1806 dic Jahrgänge von 1865 nnd 1864 unberufen werden sollen. Dic Caualleric wird in der Fcldkricgsstärlc ncn organi-sirt. Behufs Armirnng der östlichen Festungen sind für vierzehn Tage Nachtzngc anf dcr Ostbahn bestellt. Dresden, 4. Mai. (N. Fr. Pr.) Wie dcr offi-ciösc Berliner Correspondent dcr „Constitntionellcn Zci-tnng" meldet, dancrn allseitig nnd ansgcdchnt die französischen Rüstungen fort. Bci Altbrcisach wnrdc cine Vrnckcncqnipagc anfgcstcllt; in thüringischcn Waffcnfabri-kcn wnrdcn 8(»00 Hanbajonncttc, ini Styringcr Hütten« werk «Moscldcpartcment) bedeutende Artillcrielnaterlal» Lieferungen bestellt. In England wic in Frankreich finden starke Fonragcantanfe statt. Haa^, 5. Mai. Der König dcr Niederlande wird, als solcher, durch dcn Gcsandtcn in London, Baron Bcntinck, vertreten werden. Telegraphische 2kechselco,,rse vom K. Mai. iiperc. Melalliqu-s d«.5.0.— f.prrc. Mrtalliqucs mit Mai- und November-Ziiisrn 0lr SlaatSaulelm, 83. — Silber I i.^,.^5. — London i:N.-t0. — ss. l. Dncaten li.2l)'/, . cheschästs-Zeitung. Vesterreichisch,italienischer Poftvertrag. Dirfts sjlrichz^iliq inil dlin ^nndslc<>,n'lil,' ad^i'chlos,>nr U^^reinlommen sct)t daö Porto sür den linfachcn Äricf anf 15 tr. oder 40 <5,,'!i!., nnd l'lstinnnt, dafz jeder wcik-rc Satz dickllil! Höhc halicn solle. Ein Fral!lirnngi«zwa!!g brsteht nicht, dagrsM sind die Empsiingcr ocipflichtrt, sllr nnfrantirtc Bvisfc ^5 tr. odcr «^0 Ecnt. zn zahlen. Waarrnprolien, Zcitnn^'n nnd Drnclschriftcn nicrdcu, wenn sic '.^/, Zulllolh oder 10 Grannncö wiegen, fllr eine Pc>rloa.el'ühr von Z kr. oder 5 Ecnt. befürdrrt. Srndnncien von Naarcnproben dilrsen üdrrhanftt nicht K', Zollloth odcr 250 Gramnieö ildersttigen. Htaud der im Nmlallfc befindlichen Mün;schei»e. Der Gesliinnitdtirag der zn Endc März 186? im Umlansc lie-findlichen MUnzscheinc deftand in 8.841.110 fl. MvllatöauöwciS der Nationalbank. Es belief sich Endc April der Metallschah anf !03,7K?,l)54 fl. , die in Metall zahlbaren Wechsel 44,38^,W4 fl. , die c?co!nptirten Wechsel nnd «Mclen, zahlbar in Wien, 15,70^52 ft., zahlbar in den Filialen . 15,755.l»80 st, , dic Darlehen n.e.qrn Handpfand in Wie» A,',59I,7>)0 ft., in den Filialen 5,975,400 ft, Staatönoten, welche der Vant gthüren, 5,40l.532 fl,, auf (3rn»d dcö Gesetze« vom 7. Inli 1^»^ erfolgte Burschüsfe 40,000.0^'0 st. (wiederum m» 9 Mill, weniger) Hypothelar-Darlehen 69,045.188 fl. DerBanl-notcnnnilanf auf 110.250.000 fl.__________________________ Angekommene Fremde. Nm 4. Mai. Gtadt Wien. Die Herren: Sail? nnd Belle, Ncalitütenbes., uon Nndolftwcrth. — Puscherl, Kanfm,, von itlagcnfnrt. — Prister, ssnns!:!., von Gradischka. — Schünwiese, Fabricant, von Wien. — v. Knorinn von Venedig. — v. Paulilously. — Gräfin Strassoldo. von Gör;. Elephant. Die Herren: Sigmnnd Conrnd Edler v. Eybeöfclt', l. t. 5.'a»dc«präsid?nt von Krain, nnd Boöloui^, Gcmralinspcctor, dun Wien. — Dobrina, Privat, von Agram. Snpancic. ans Galizien. — Ullcpc, t. l, Lieutenant, u'on Marburg. - äichin-acr, Aauincistev, uon MUrzznschlag. — Noszmann, Kansin. — ^.'conardi, Kanfni. Mohren. Herr Nciter, Kürschnermrister, von NeichcnfclI. ! ^l^MÜT^t? 53 , -s- 6.» windstill ' heiter 6. 2 „ N. 328.0,'-l-15.4 W.s, schwach heiter 0^ 10., Ab. 328.^ -j- 9.H i windstill ^ sternenhell ! Herrlicher Morgen. Tagiiber einzelne Fedenvollcn. Rnhigc Luft. Verllntworilicht!, Redacteur: Ignaz o. Klei „man:.