LallmchcrWMtlMg. Nr l«1. Pl>i»,i meratioüi'pvcii': Im ^ompton ss<,!,,,j. haldj. 5»> l>, '^il der ^«ost n>'!,zi. sl. >5>, Y.Ul'j. st. ?.,'.(', Moittüss, 1/. Juli gnsertlonsgebüyr b!» 10 Zeilen : ,m»I«0ll.. zm.»0li.. »m. l fi.; sonst pr.Zeile lm.«i lr., i!M.»lr.. »l». lU lr. u. <. w. I»scr, ernennen gcrnht. Iirciek in. i». Der Minister für Cultus und Unterricht hat dcn Supplcnten an dcr t. t. Olxrrealschulc in Vaibach Dr. Alexander Supan zum wirtlichen Lehrer an dieser ^chr-anslall ernannt. Nichtamtlicher Theil. 4. Ausweis jcncr Beträge, welche bei dem Vürgcrmcistcr Doctor Fcldcr für das in Wien zu crrichtcnde Tcgellhofs. Denkmal c.legt winden: Von Ihrer Durchlaucht der Frau Caroline Fürstin v. Brczenheim 100 si. Durch Herrn Joseph Fischer, Uhrmachermcisxr (Sammlung?crgcbnih), uud zwar von den Herren MitUMi? Willmann 5 fi.. Alex. Zial 1 si.. Franz Ellschsa I fl., fnncr von Fran Anna Winter 2 si., und in llcil,crcn Bcliägcn 1 si., zusammen 10 fi. Von der Genossenschaft dcr Hufschmiede 14 si. 50 tr. Vom Pfarrbczirk Wicdcn „zu' den heil. Schutzengeln," und zwar vom hochw. Herrn Pfarrer Dicnsll 5 si,, von Frau Rosalia Bicncnburg 5) si., von Herrn Joseph Trcill 5 fl., von Hcr,n Wcnd'lin Kalus 5 si, in llci-"crcn Beträgen 4 si. 50 lr,. daher zusammen 24 si. 50 kr. Vou dcr Genossenschaft der Milchmrier Kl si. Von dcr Pfarre Roßau 17 fl,, und zwar von .Ncrrn Dr. tt. ReinSdorfcr 2 fl,, Frau Anna Wasserburgcr 2 fl,, von dcu Herren Karl v. Fischer 2 si., I. Baworowsli, 3 si.. Alexander Springer 1 fl, t. l. Major Otto Bicyer 5 fl.. an tlcmc.cn Bcträgcn 2 ft. CammluugScrgcbuiß im Apotheker-Gremium 53 si. 50 lr. Vom 5. Ocmeindc-bczirt Margarelhm durch Saminlung 25 si., und zwar von Herrn Stephan Iaschla 1 si.; Frau Ioscpha Ritter, Hauseigcnlhümcrin I si.; von Hcrrn E. Ärandmaycr. Gezirtovorstchcr, 5> fi,; von dcn Herren Domiuil Hauß« torferS Söhne. t. k. Hoffaln icanlen, 4 ft.; von dei'lobl. Fürst SullowSli'schcn itanzlei 5 fl,. vom Herrn Gc» mcindcrathe H.inrich Gcrharl 3 fi,, vom Herrn Gcmcindc-rathc Friedrich Sicbcrt 5 ft., vom Hcirn Fl. Fisch-meisler I si. Summe 200 si. 50 tr. Weitere Vnträqc werden im Prüsidialliurcau deö Magistrates, Stadt,' Wiftplinaesstraßc Nr. 8, 2. Stock, übernommen und iu dcr „Wiener Zeitung" kundgemacht. Politische Uebersicht. V.iibach, 16. Juli. Die guten Acziehungeu Oester reiche zu Deutschland werden von dcu preußischen Oläl' lern imimr mchr gewürdigt. l§in Berliner Corrcspon ^ut der „Schlcs. Ztg." widmet denselben heute folgende Venicltung: „Die flcundlichc Ani'ahcrung zwischen Deutschland u»d Oesterreich, welche sich set längerer Zeit immer mchr bcmclllich macht, wird durch eine» Umstand be« lNinsligt, welcher bisher noch wenig aufgefallen ist, ob-Nleich ^afnr Beweise lioiliegeu. Es ist dies ein Umschwung dcr Stimiinmg in Ili'garn, wo lange Zeit die Nlisscnsnrcht das bcstin,mcndc Moliv, dcr politischen Haltimg war. wahiend j(tzt eine ruhigere Auffassung ftla^egriffen Hal. Bei dem intimen Verhältniß, in wcl chcm Prcuhcn zu N.ißlaud stcht. führt jcde Zlünäheiung Ocstcrrcichl« an Dculschlnnd für jenes auch eine Aenderung iu dcn vishcrigcn Bczichm^cn zu Ruhland herbei. Sobald die drci osteuropäischen Staaten vou ihrer Loyalität gcgcnscitig ü'ocrzcn^t sind, liiclcn ihre Intcr-tsscu so viele A»k»üpfllngspunllc, gerade in dem gegenwärtige»', Augenblicke, duß eine aus dic Sicherung dec« europäischen Friedens gerichtete Politik dicftlbcu nicht Nbcrsehcu darf." Sicherem Acruchlucn nach slrhcn feilcns dcr prcußi« scheu Regierung iu fni zeslcr Frist sehr bcdeutfamc Entschließungen in Vezug auf ihre Stellung zum U n» fehl barl e i l S d o g in a oder vicl!!,chr zu dcn aue dicfcm Dogma für das staatliche ^cbcn zu ziehenden praktischen Coüscqucnzcn bcvor. Oenichtwcisc aber vcr-lantet, daß das Berliner Cabinet zunächst mit Wien „cincn vertraulichen Ideenaustausch über die Frage angeregt hat, inwicfcrne cS etwa angezeigt erscheinen könne, einer augenscheinlich für alle Regiciungeu gemeinsamen Gcfahr gegenüber, sich im Grundsatz über die Mitlcl ciucr gemeinsamen Abwehr dc,sclbcn zu uerstäiidigcn." Aus Pari« wird gcincldct. daß ein nicht officicll eingesetztes Comilö der französischen 9lationalvcrsaum,-lun,^ an einem Geschc arbciict, das demnächst eingebracht werden soll. um für die Dauer von zwei Ial'rcn ciuc provisorische RcchtSolduuna, mit Thiers an dcr Spitze. cinzlchrM. Die Nalionalversaininlung soll sodann innerhalb dieser zwei Jahre durch eine großiCommission eiue Verfassung für Frankreich ausarbeiten, Der dreifach gewählte General Faidhcibe eisucht in einem Schreiben aus ^illc vom '.>. d. die Wahlcomit6's von ^ille, ArraS und Amicns, untcrcinandcr selbst abzumachen, für wclckcu Wahlbezilt cr ein Mandat annehmen solle. Im Schlußwort seine« WeitcS über den Feld' zug dcr Nordarmcc spricht sich General Faidherbe nachdrücklich zu Gunsten Oambetta's, und. waS noch merk' würdiger ist. cnlschicdcu zu Gunsten dcS Friedens und dcr Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich aus. Mau versichert, das Pariscr Sladtanlchcn im Betragt von 400 Millionen wild im ^ausc des Monats August cmlttirt. Dic Berufung dcr Kriegsgerichte wurde in Folge dcr Enthüllungen von Gefangenen verzögert, dadurch wahrscheinlich aus vierzehn Tage vcr-scholicn. Eine Kundmachung des Gouverneurs ^admi-rault gibt bekannt, daß die öffentlichen Morale vom 14. an wieder wie wie chcdem erst um Mitternacht geschlossen zu wcrocu brauchen. Der „Indepcndant dc l'O'sc mcldcl, General! Moltkc habe an die Commandanten dcr dculschcu Occu-pationS'Trlippcu in Fraulreich einen Beseht erlassen, in! wtlchcm rr ihnen jcdcS gewaltsame Einschreiten verbitte».! Es solle, wenn Exccssc vorfallen, immer nur dcr gerichtliche Weg beschriltcn wndcn. In München ist Fürst Hohcnlohc. eingetroffen, um. wie cS hcißt, an Slcllc dcS abtretenden Grafen Bray die Vlinistcrpräsidcnlschast zu übcrnthmen. Eincm Telegramm dcr ..Pass, Ztg." zufolge beschloß dcr Minislcrrath am 7. d. mit Majorität, ti„e Geschcs-vorlagc an dcn Vandlag zu bringen rclrcffS Aufhcbnng dcS Concordats. ! Dcr k. Studicnlehrcr und katholische Priester Max Hort in Sttanbing ist wcgcu Nichlunlcrwcrsunst unter das Dogma dcr Unfehlbarkeit vom Bischof von Regens, durg cfcommunicirt nub die Exlommuilication am lehlcn Sonntag in der Pfarrkirche zu Slraubing von der ilanzcl verkündigt worden. Aus den Dclrglllillnen. Wien. 13. Juli. (Rrich?ra!hS-Drlrglllioll. — Schlich.) Zum Schlüsse der Debatte liber die Titel ..Allgc meine TruppcnanSlagcn, ?iaturalitl>vclpftcgung, Manu schaftSlost und MontnrSwcscn" ergriff dcr ziriegSmini« stcr FMV. Kuhi, das Wort, uin nachzuweisen, daß mit dcn bcanliaglen Abstrichen das Auskommen nicht möglich wäre. Das gcgcuwärtige Budget sli nicht höher als das Budget dcr <>0cr Jahre, ja cs sci cin niedriges zu nennen, wenn man erwäge, daß heute für den Bc darf cinc so bedeutende Machl, viel stärker als damals, zu Gebote stehe. Die Reducirung dcr CaoaUcric wurde im Jahre 18(!8 cmpfohlcu, weil der Kricgsocrwallung einfach dic Anfgabc gegeben worden, einen glwisscn Abstrich unter allen Umständen durchzuführen. Von, mili. lärischcn Standpunkte hätte man auch damals eine Ne^ bullion nit empfehlen können. Dic deutsche Eavallcric sci viel slä'lcr als dic unsere, und auch doppcll so stars gewesen als die französische. Von dcr diesseitigen Vandwchr-Cavallcrie ltnmc mun jetzt NichlS c,warten, den:,, wie tr hörr. wurde dac> Geld für dieselbe abgewiesen. (Hitt.leit.) Selbst wcnn das Erfordcrniß nach dcn Antrabn Ezcilawsl. s ode, Meilens' bewilligt würte, wäre da«, Aufkommen nur schwcr u>ü«lich. Der Redner rühmt dic jetzige Ausbildung dcr Ca- valicric, welche einen magnifiquen Standpunkt einnehme so daß die Preußen an der böhmischen Grenze vor dem llricgc herüberkamen, um unsere Caoallcrie zu scheu, und daß sie sogar das System dcr Ausbildung oon uns annahmen. Der Rede folgt Beifall. Dcr Berichterstatter Dr. Ban Hans vertritt in cincr schr cingchcndcn Rede die AuSschuß-Anträge. Reichs-Kricgsministcr Frc'herr v. Kühn: Wir befinden unS hier in einem ewigen Circulus. In dem Jahre 1868 hat dic Delegation au die Krienöverwal-lung dic Aufforderung gcstlUt, sie n>öchte die Kosten der Regie herabmindern, dafür die Subarrcudirungen tin-führen, das Brot loste zu viel, wcil dic Regie, dcr vic-lcn Veamtcn wegcn, fich zu hoch belaufe. Ich hale mir Mühe acgcben. den Stand, wie d't Herren aus den Ziffern ersehen können, außerordentlich herunterzusetzen, und nur in jenen Ollen, wo dic Haupt» stationer, sich befinden, die Verpflegung in eigener Regie belassen. Nun kommt man auf dcr anderen Seite und sagt, man solle wieder die eigene Regie einführen, die Subar« rendirung abschaffen. Ich bitte, meine Herren, hier die feste ^inic anzugebeu, ist cinc fchwcrc Sache; an einem Orte ist die Regie geringer, an cincm anderen Ölte ist sie wieder größer. Ich habe alles Mögliche gethan, um dcr Aufforderung dcr hohcn Dclega'ion nachzukommen. Ich habe cinc Enquülc-Commission zusammcnbcrusen, in der sich auch dcr Hcrr Dr. Banhar,s befand. Diese hat den ModuS angcben sollen, nach welchem dic Armee am wohlfeilsten uud bcstcn mit Naturalien versorgt wcrden kann. und doch hat dic hohe Delegation im vorigln Jahre in eincr Sitzung cs ausgcspiochln: da schc man cs, wo man hmkommc; cinc Enqiiötc-Commission habe man zusammcnberufcn, und nun müsse man noch 800.000 Gulden darauf zahlen. (Heiterkeit.) Das hat die hohe Delegation selbst gesagt. (Vermehrte Hcitcllcil.) Es ist cine schwere Sache; man wciß dann nicht, was man thun soll. Einmal wollcn die Herren cigcnc Regie, cin anderes mal dic Subarrcndirung. das drille mal. ich wciß ^ nicht waS. (dachen.) Einmal wollen sic mit dcr Mon-tur eine eigcuc Wirthschaft tingcrichlet haben, ein zweites mal dccreliren sie: wir wollen, daß dic Montur durch ein Consortium besorgt werde. Ich habe das Consortium eingeführt, biu damit ganz zufrieden, denn die Truppen bekommen cinc gute Waare ^ die Herren lön< i neu fich davon selbst überzeugen, wcnn sie in das Eta-! blisscmcnl in der Nähc des Arsenals hinausgehen - dcr Stoff, aus dcm dic Waare gclicfcrt wird, ist ebenfalls ganz entsprechend. WaS dic Herabsetzung dcr Tragzeit dcr Sorten anbelangt, so finde ich cs begreiflich, meine Herren! Sie tragen auch in eincm Jahre nicht Ein Kleidungsstück, fic tragen .nchrcre. Ich möchte das Tuch einer Ncithosc schcn, welchcS vom frühen Morgen bis Abends zu Pferde benutzt wird. Den Slr>ff kenne ich nicht, dcr Stoss gcht zu Grunde. Gegenwärtig hat dcr Caval-lcrisl cinc Hosc lHcitcrlcit), das ist bewilligt, wic soll cr damit auskommen? Ich war daher licmüssigt, dic Tragzeit herunterzusetzen von 12 Monaten aus 8 Monalc. Frühe: war es andcrs. In früheren Zeiten war es in Folge der längeren P'äscnzzeit nicht nothwendig, fo viel <""'"" nnd zu marschiren. So geht cs auch mit den Schuyen. Es wurde früher nicht so viel volligirl ""d geturnt das sind Uebungen, welche dic Kleidungsstück« auberordenll.ch abnützen, daher war ich bcmüssig'. cinc Herabsetzung der Daucrzcit vorzuschlagsn. Wmn dic Herren nicht mchr bcw.ll.gen wcrdcn, so muß ich dic Caoallcr.ste,, w.cdcr ^ Monate m,t lerftlbcu Hose herumreiten lasicn.lHe.tc.le...) Es ist, wie gesagt, faclisch "'«< "'ögllch, daß ich dannt au«, lommcn kann. Bei dcr Vlbstimmung über T'lcl 3 wird der An-liag C;crlaw?l!'s gegen 2'j Stimmen abgelehnt, jcncr dcS FHM. McrlenS angenommen, ebenso wcrdcn die Titel ^8, III und 20 nach dcm Antrage dcs FHM. McrlenS augcnommm. Die Resolution, daß eine'Ei, quctc durch beide legislative Körper zu entsenden sei, um einc allseitig richtige Grundlage zur Vcrcchnu"g des Geldaufwandes, dann der Preise der Naturalien. Mann-schaftslosl, des Montur- und BcllcnwcfcnS für die Trup-pcu feslzustcllcn, wird gcnchmigt. Nach halbstündiger Unlerbrcchuug wird d^c Sitzung fortgesetzt. 1182 Vti Titel 4. Militärfuhrwesen. beantragt Cztr-taws l i statt 251.035 ft. den Betrag von 315.000 ft. zu bewilligen. Bei der Abstimmung ergibt sich Stimmengleichheit, so daß EzerlawStl's Antrag abgelehnt erscheint. Der Titel 4 wird nach dem Ausschußantrag genehmigt, die Titel 5—18 ohne Debatte angenommen. Bei Titel 21. „Remontirung", beantragt Czer» kawsli statt 1,200.000 fl. den Getrag von 1.300000 Gulden zu bewilligen. Der Antrag wird mit einer Stimme Majorität abgelehnt und auch dieser Titel dem Ausschußantrag entsprechend angenommen, ebenso Titel 22. Die Resolution wegen Erlasfung eines Pferdecon» scriptionSgesetzes wird genehmigt. Das Gesammtnettocrforderniß für die Grenztruppcn von 605.994 ft. wird, wie der Ausschuß beantragt, ein» stimmig abgelehnt, hiemit ist daS Ordinarium erledigt. Der Ausschuß beantragt folgende Resolution : „Die Delegation spricht den Wunsch aus, I. daß von Seiten des gemeinsamen Ministeriums nach Schluß der Delegationssitzungen eine Commission eingesetzt und zu der« selben je sechs Mitglieder von jeder Delegation und zwar auf Grund diesfülliger Bezeichnung durch die Delegation eingeladen werden, um die zur Ausstellung eineS NormalfriedensbudgctS für die Landarmee nöthigen Erhebungen zu pflegen und die einzelnen Absähe des Bud< gets zu prüfen, und 2. daß daS Resultat der Verathuw gen dieser Commission der nächsten Delegation vorgelegt werde. Dr. Gilra begründet diesen Antrag, indem er auf di« fortwährenden Neuorganisationen hinweist, wie auf die Neubildung zweier Armeecorps, eineS neuen Artille-rie>Regiments u. s. ». Dem Schwanken in den Budgets müsse ein Ende geuucht werden. Mit dem gegenwärtigen Budget sei man auf dem Boden der Deficite so schlimm daran, wie je zuvor. DaS Schuldcnmachen. wie es bis 1867 stattfand, würde bei also fortgesetztem Verfahren wieder von Neuem beginnen müssen. Nicht blos auf die verfügbaren Männer, auch auf die verfügbaren finanziellen Kräfte muß Rücksicht genommen werden. Die Neuorganisation ist nicht entsprechend, wenn sie dem Volke eine nicht erschwingliche Last aufwälzt. Redner spricht seine volle Zustimmung aus zu der Friedenspolitik, wie sie Graf Beust entwickelte, aber eben weil wir Frieden haben, deshalb ist jetzt der Mo» ment gekommen, die Rüstung zu erleichtern. Se. Excellenz Graf Beust vräcisirt seine gestrige Erklärung dahin: Die Zeit, in welcher eine Ergänzung der Rüstung gerade nichl provocirend erscheint, ist dazu geeignet, die bücken in der Armee auszufüllen und etwaigen Mängeln abzuhelfen. Damit sind aber keineswegs Rüstungen zum Kriege gemeint. Die Regierung verwahrt sich, daß man einen solchen Gedanken bei ihr voraussetze, nachdem sie eben erst erklärt hat, daß jedes Wort. jede Handlung unterlassen werden muß. welche eine Trübung dcr auswärtigen Verhältnisse herbeiführen könnte. Kriegsminister FML. Kühn verwahrt sich gegen den etwaigen Hintergedanken, in die Organisation des Heeres einzugreifen. Dagegen müßte er Protestiren, denn diese Orgamsat on gehöre unter die unantastbare Prärogative deS obersten Kriegsherrn. Die Resolution wird mit 29 gegen 24 Stimmen angenommen. (Für dieselbe stimmen auch FZM. Mer-tens. Vice-Aomiral WüllerStorf. Herr v. Burg und Pipitz.) Es wird nun zum Extra«Ordinarlum übergegangen. Die Titel 1 und 2 werden dem Nusschußanlrage gemäß angenommen. Bei Titel 3, »Waffenwesen," Post 1. Ergänzung be« Festungsartillcrie-Materials, beantragt Graf Faltenhayn. statt 500.000 ft. 750.000 ft. zu bewilligen. Deleg. v. Giovanelli beantragt namentliche Abstimmung, weil er die begründete Vermuthung habe, daß bei der letzten Abstimmung ein Versehen unterlaufen sei. Es ist nämlich gesagt worden, daß 27 Stimmen für den Antrag deS Grafen Falkenhayn und 28 dagegen waren. 27 und 28 machen 55. Nun aber fehlen in diesem hohen Hause 5 Mitglieder, nämlich Freiherr o. Lasser, Dr. Ruß, Dr. Groß. Graf Wickenburg und Graf Hartig. Rechne ich den Herrn Präsidenten dazu, so gibt das die Summe von 61 Mitgliedern. Es muß also eine Irrung vorgefallen se,n. (Bewegung.) Präsident: Ich glaube das als Resultat ve,. kündet zu haben, daß 25 geaen 28 Stimmen waren. (Rufe rechts: Nein. sondern 27 gegen 28.) Die beantragte namentliche Abstimmung wird abgelehnt. Präsident: Bei Post 1 soll nach dem Antrage des Grafen Faltenhayn der Betrag von 750.000 ft. eingestellt werden. Ich bitte jene Herben, welche für diesen Alltrag stimmen, aufzustehen. (Geschieht. Rufe rechts: Namentliche Abstimmung!) Ich habe ja schon gefragt, ob die Herren die na» mentliche Abstimmung wollen. (Rufe rechts: Wir haben verstanden, ob Niemand dagegen eine Einwendung mache! Wir haben es in diesem Sinne genommen!) ! Ich werde also über den Antrag des Freiherrn v. Giovanelli formell abstimmen lassen. Derselbe geht' dahin, daß über Post 1 namentlich abgestimmt werde. Diejenigen Herren, welche sich für die Vornahme d.r namentlichen Abstimmung erklären, sind gebeten, aufzustehen. (Geschieht.) ES sind nur 24 Stimmen dafür. Ich bitte um die Gegenprobe. (Dieselbe erfolgt.) Die namentliche Abstimmung ist abgelehnt. ! Deleg. Freiherr v. G i ova n el l i: Ich constatire/ daß bei einem offenbar vorliegenden Irrthume in der Abstimmung man daS einzig wirkliche Mittel, dieselbe! richtig zu stellen, verweigert. (Große Unruhe und Rufe rechts: Da gehen wir hinaus! Rufe links: Oh, wieder desertiren! Rufe rechts: Hinaus, hinaus!) ! Präsident: Das Haus faßt in seiner Majorität Beschlüsse und dieselben müssen von allen Anwesenden ^ respectirt werden. (Große Unruhe rechts und Rufe links:' Zur Ordnuna. Präsident gibt das Glockenzeichen.) Ich' muh recht sehr um Ruhe bitten. Ich habe schon erklärt: ^ daS hohe HauS faßt nach seiner Majorität Beschlüsse und die müssen von jedem Anwesenden rcspectirt werden, l (Rufe links: Bravo! Sehr gut!) Deleg. Freiherr Giooanelli: Ich erlaube mir, den Herrn Präsidenten darauf aufmerksam . . . (Große Unruhe links und Ruft: Zur Ordnung! Oho! oho! Er hat nicht das Wort! Zur Ordnung!) Deleg. Dr. CYb liliewicz: Aber einen Irrthum kann man constatiren. Einen Irrthum zu constatiren, das ist in jedem Parlamente erlaubt. Dcr Irrthum ist offenbar: 27 gegen 28 Stimmen waren nicht da. Präsident: Ich bilte recht sehr. Es handelt sich jetzt nicht um diese Frage. Es ist jetzt nicht vom Irr« lhum gesprochen worden, sondern Freiherr v. Giovanelli hat gesagt, er conslatire, daß man ordnungswidrig vorgehe, indem man eine namentliche Abstimmung nicht gestatte. Bei diesem Momente waren wir und darüber habe ich mir erlaubt, die Bemerkung zu machen, die ganz an» gemessen ist: Der Einzelne muß die Beschlüsse der Ma< jorität respectiren. (Rufe links: Schr gut!) Von ttwas Anderem war gar leine Rede. Deleg. Freih. u, Giovanelli: Es liegt in t^ Gefugniß dcö Präsidenten. (Große Unruhe linls un>> und Rufe: Er hat das Wort nicht! Zur Ordnung! Zur Ordnung!) Präsident: Ich habe die volle Beruhigun,!. daß das Abstimmungsresullat ein ganz richtiges ist. Ich wurde dabei vom Bureau unterstützt (Heiterkeit linke«, Widerspruch rechts) in welchem drei Mitglieder von die» ser (rechten) Seite des h. Hauses ihren Sitz cinnehinel!. Wir gelangen also zur Abstimmung und ich muß üock malS bemellcn durch Aufstehen und Sitzenbleiben. Diejenigen H^rcn. die nach dem Antrage deS Herri! Grafen v. Falkcnhay'i die Summe von 750.000 ft, bc> willigen wollen, c>suche ich aufzustehen, (Geschieht.) Ich ersuche die Herrren SÄ>rst es! Präsident: Und das war auch fiüher, ebenso war es gestern der Fall, als man mir den Vorwmi eines Irrthums bei der Zählung gemacht hat. (Grauu! Bravo! links, und Rufe: Ja wohl! Das war auch * gestern der Fall! — Heiterkeit linls.) Deleg. Klaczto: Ich glaube eben, lvenn ci>,' namentliche Alistimmung vorgenommen werden würde, könnte dasselbe Mitglied nicht mit „Ja" und mit „Nein" stimmen, wie es jetzt vorkommt. Ein Grund mehr, die namentliche Abstimmung zuzulassen, nmsomehr. als dies dem Gerechtigkeitsgefühle und der Würde dcr hohen Delegation mehr entsprechen würde. (Beifall rechts.) Deleg. Dr. Smolla: Auch noch der Umstand ist in Crwäauna, zu ziehen, dast, wenn einmal abgestimmt und constalirt ist, wie viel Mitglieder da sind, und 2? Mitglieder mit „Ja" gestiemt haben, die Abstimmung entschieden, und eine Gegenprobe nicht mehr nothwendig ist. (Bravo! rechlS, Oho! links.) Deleg. Dr. Sturm: Weil von jener Seite (rechts) des HauseS so viel über den Vorgang dcr Abstimmung gesprochen wird. erlaube ich mir nnr zu con. statiren. daß, wenn dle Herren von der Gegenseite auch 27 Stimmen gehabt hätten, dcr Antrag dennoch gefallen wäre. Hierauf wird bei Posl 1 die vom Ansschuß bcan» traglc Ziffer von 500,000 ft. anglnmnmcn. ! Bei Post 2. Anschaffung von 50,000 Wcr»dl-C)c« wehren, beantragt Graf Fa l kenh ay >,, statt 1,0^5 l)W Gulden den Betrag von 2.050.000 fl. zu vcwilli cn. Der Antrag wird mit 2 Stimmen Majorität angenommen. Graf Falkenhayn beantragt ferner bei Post 4, ?ln« schaffung der Handwaffen für die Mannschaft des ncn zu errichtenden ÄrtillcrieReglmenls 50.000 ft., welche dcr Ausfchuß abzulehnen empfiehlt, zu bewilligen. tseMellM. Eine arabische Universität. Es gab eine Zeit, wo oi« Wissenschaft, soweit sie sich au« dem Zusammensturz der alten Bildung gerettet halte, fast allein noch bei den Arabern Syrien« und Spaniens wohnte. In Bagdad und Damascus, in Kairo und Fez blühten im Mittelalter Hunderte von Mcdrcfsen mtt Tausenden von Professoren und Zehn-tausenoen von Studenten. Ph'losophie und Mathematik. Chemie und Medicin. Grammatik, Gcsetzkunde und Geo« graphit wurden lebhaft betrieben. Die vornehme Welt setzte einen Stolz darein, durch Stiftungen die Wissenschaft zu fördern. Fürsten und Fürstinnen. Emire, reiche Handelsherren überboten sich im Eifer. Gelchrtenschulen und Akademien zu errichten und auszusteuern, und der Eisolg ihres ruhmwürd'gen Strebens war, daß die Sarazenen sich eine geraume Zelt für das gebildetste Voll der Eroe halten konnten. Dlese Zeit ist längst voiüver. Mit dem mohaM' mcdanlschen Staalsleven verfielen auch diese Unterrichts» anstalten, nur wenige fristen jetzt noch das Dasein, und auch diese erfüllen nur noch kümmerlich den Zweck ihrer Gründung. In Aleppo gab es im eilften Jahrhundert 44. in Damascus 126. in Kairo 76 Medressen oder Akademien und überdies noch eine große Anzahl von Koranschulen, Derwischherbergcn und ander« der Wissen» schaft dienende Anstalten. I poral eine silberne Uhr halle. Der einzige Rest. die letzte Zufluchtsstätte alt-mohammedanischer Cultur im Nil-Lande ist die Unioer» sität, welche mit der Azhermoschee in Kairo verbunden ist. Die Moschee El Azhar (die blühendste), im letzten Viertel des zehnten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung erbaut, ist nicht bloS BethauS, sondern zugleich Univer-sitütsgebäude und Studentenherberge. Ein großer viereckiger, oben offener Hof ist, rings mit Säulenhallen umgeben, die auf der Seite, welche Mekka zugekehrt ist und deshalb da« Mcchrab. die kleine Nische enthält, die in allen Moscheen den Betern die Richtung ihrer Blicke angibt, mehrere Reihen von Säulen und eine breitere Ueberdachung hat. Hier ist die eigentliche Moschee. Die drei anderen Seiten und ihre Eolonnadcn cntha ten die Hörsäle, die dadurch hergestellt sind. daß man die großen Säulenhallen durch Gitter oder Bretterverschläge in einzeln« Räume geschieden hat. die arabisch ..Riwak," Säu- lensaal, genannt werden. Wie auf dcn Universitäten deS Mittclalters Studenten und Professoren sich in Na« tionen theilten, so hat auch hier jede einzelne Nation des Islam ihren besonderen Riwal. Es gidl cmcn Saal der Türken, einen für die Moghrc Diner oder Weslafri» laner, einen für die Talruri oder Ccutralafritancr, einen für die Südaraber und Iudier. Ferner ist hier ein be> sonderer Niwal für die Ostasrilaner geöffnet, einer für die Unteregypter, einer für Leute aus dem Fajum (der fruchtbaren und rosenreichen Oase. welche sich etwa 25 Meilen oberhalb Kairo auf dem westlichen Us'cr dcS Nil vom Flußthale nach der lyvischcn Wüste abzweigt) und einer für die Bewohner Oberegyptens. Dann haben die Provinz Schartijeh, die Stadt Bagdad und die Syrcr ihre besonderen Riwaks. die zum Theil sehr geräumig sind, wie denn in dem Niwak cjch Schawwam. dem Saal der Syrer, nicht weniger als tausend Studirende sich vereinigen. Als Rector MagnisicuS fungirt dcr jeweilige Schech der Moschee, der stets von der Regierung ernannt wiro und mit dessen Stelle ein Einkommen uon zwanzig Veu> teln (tausend östr. Gulden) verbunden ist. Unter ihm stehen zunächst vier andre Schechs, die dcn Titel Nazir (etwa Dekan) führen, dann eine An^hl Muschidda (Pedelle), welche die Ordnung aufrecht zu erhalten haben, ferner ein Gindi El Matbach, wörilich Ki'lchentr»liant. der aber dcn Verkehr zwischen dem Rector und den Nc-gierungsbehördcn als Bote zu vermitteln Hal. endlich eine Anzahl Fcrraschin (HauSmiinncr). die für Reinigung und Beleuchtung der Mofchee Sorge lragcn. Gl- 1!«3 Auch dieser Antrag des Grasen Fallcnl>ü)!i wird angenommen. Äci Titcl 4. Post 3. Erhöhung des ssriegsslandcs der Feldartillerie, beantragt Giaf F al le nl, ayn '.172.10l! fl.. welchc der Au^schnß abzulehnen empfiehlt, lllnnnchnlen. Dieser Antrag wild mit cincr Slimmc Ä^jolität abgelehnt und hicranf die Stzung um '/»" llhr gc-schlössen. Bassesneuigkeiten. Die Neise Tr. k. Holn'it dcs Kronprinzen. Prag, 13. Juli. Daö „Prager Abendblatt" vom 12. d. berichtet iiber die Fahrten Sr. l. Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen durch dle Stadt Prag: „Heute Bminiltags beehrte Se. k. Hoheit zunächst das Kleinseitner l. l. Gymnasium mit seinem Besuche. Der ge« sammt: Lehrkörper der Anstalt, mit dem Director Dr. Kawta an der Spitze, erwartete den Kronprinzen schon beim Portale der Mustcrhauptschule. Nach 8 Uhr fuhr zunächst der Herr StalthMrei-Vicepräsident Nieger Ritter v. Niegershofen in Begleitung des Stallhaltereiralhcs Nolly und unmittelbar darauf Sc. t. Hoheit in Beglcilnng seines Erziehers vor. Der Director begrüßte den Kronprinzen mit folgenden Worten: „Seit undenklichen Zeiten ist es das erste mal. daß diese Lehranstalt durch den Besnch eines Mitgliedes d^ Allerhöchsten Herrscherhauses beglückt wird. Mit um so größerer Dankbarkeit begrüßen deshalb Lehrer und Schiller Eu. l. Hoheit und versichern Höchstdicselben der unwandelbaren Treue nnd Anhänglichfeit zum Allerhöchsten Kaiserhaufe, zu welcher wir auch die Schüler an> leiten!" Sc. l. Hoheit wurde darauf zunächst in den Er-horlensaal geführt, wo Höchstdcrselbe sich vor dem Allare auf einem Velschämcl niederließ nnd eine kurze Andacht verrichtete. Daselbst wurde Höchstihm auch die von Weidlich gemalte Altarplatte, den heil. Nloisiuö darstellend, ein Geschenk Sr. Majestät dc« Kaisers Ferdinand, gezeigt. Von dort begab sich der Kronprinz in die drille Klasse des Untergymnasiums uud wurde bei seinen« Ein-tritte mit der Volkshymne empfangen, worauf über den Wunfch des hohen Gastes der Professor der Geschichte ein Examen mit den Schillern begann. Der Kronprinz richtete dann an zwei Schiller huldvollst mehrere Fragen. Auf dem Corridor wurde ihm darauf der Lehrkörper vorgestellt. Mit dem Professor der böhmischen Sprache sprach der Kronprinz böhmisch. Mittlerweile waren sämmtliche Schiller des Gymnasinms aus den Klassenzimmern herausgetreten und hatten über die Stiege, den Hof bis zur Musterhaupt' schule ein Spalier gebildet. Als darauf Se. l. Hoheit die Anstalt verließ, brachte die verfammclle Gymnasialjugend begeisterte Hochrufe aus. Um halb 9 Uhr Vormittags befuchte Se. l. Hoheit das akademische Gymnasium im Elcmentinum auf der Altstadt. Der Eingang in die Anstalt war mit Blumen, Neisig und Fahnen ausgeschmückt, oberhalb der Hauptlhür war anS Blumen der Spruch gebildet: ,,Viw^ inwi, ililä^jü vi^ti!" („Sei uns gegrüßt, Hoffnung des Vaterlandes!") Hier cmpfiug Se. k. Hoheit die im Spaliere aufgestellten Schüler des Gymnasiums nnd an der Schwelle das Profes-sorencollegium mit dem Director Bilet un der Spitze, welch' letzterer an den Kronprinzen eine böhmische Ansprache zur Begrüßung richtete, die Se. l. Hoheit huldvollst erwiderte. Hierauf begab sich der Kronprinz in die Schulzimmer des Gymnasiums, wohnte dem Unterrichte in der vierten Klasse bei, sprach mit dem Director und den Professoren und ebenso mit den Schülern freundlichst und ausschließlich in böhmischer Sprache. Schließlich wurde die Boltshymne Von den Schülern gesungen und dem Kronprinzen ein von den Schülern Sr. k. Hoheit gewidmetes prächtiges Album überreicht. Dasselbe trägt auf rothem Einbande vorn das böhmische Landcswappen in Silber; das Titelblatt cnihält die Widmung, das Brustbild Sr. l. Hoheit und die Kion-insignicn, insgesammt vom Zeichenkünstler Dewald ausgeführt. Den InHall dcö Albums bilden sieben kalligraphisch ausgeführte Gedichte auf sieben Blättern mit schönen Nandzcichnungen. Zwei Gedichte sind in lateinischer und fünf in böhmischer Sprache, zu Ehren des Kronprinzen sämmtlich von den Schillern des Gymnasiums (mit Ausnahme des ersten lateinischen Gedichtes vom Professor Sohaj) verfaßt. Hierauf verließ der Kronprinz die Anstalt, deren Schuler ihn bei seiner Ankunft vor dem Schulgc-bäudc, bei dem Einlritte in die einzelnen Schulzimmer fo wie oei seiner Abfahrt mit begeisterten Slava- und Hoch-Nufen begrüßten. Von alademifchen Gymnasium fuhr Se. l. Hoheit ins Carolinum. Dort erwarteten den Kronprinzen der Nector Magnificus Prof. Dr. Scidl und die Professoren« Decane der drei weltlichen Facultäten im schwarzen Fest» anzuge mit ihren Doclorskcllcn. Der Universilätsrcclor sprach Er. k. Hoheit den ehrfurchtsvollen Dank aus für die Auszeichnung, welche der nimk mawr durch den hohen Besuch des Kronprinzen zu Theil wird, und knüpfte daran die Bitte, der Universität auch in Zukunft seine Gunst bewahren zu wollen. Als daraus der Kronprinz die Stufen zum großeu Promolionssaalc emporschrilt, brach die in Masse versammelte Stndentcnschaft in donnernde Hoch- und Slava^Nufe aus, dle sich fortwährend noch erneuerten, als Se. l. Hoheit bereits den Saal felbst betreten halle. Am Eingänge desselben harrlcn die vier Facullätspcdelle in ihrer mittelalterlichen Tracht mit dem Oberpcdell cm der Spitze. Der Kronprinz ließ sich zunächst den Promotions' act vom Hcrru Nector beschreiben, besichligle daraus die Promolionscapelle und die an den Wänden hängenden Bildnisse der Präger Erzbischöft, welche bekanntlich die Würde von Universitätslanzlern einnehmen, und verfügte sich darauf wieder, von dem Ncclor nnd den Dccanen begleitet, zum Hoswagen zurück. Ebenso stürmische Iubcl-rufe wie bei der Ankunft begleiteten Se. l. Hoheit auch bei der Abfahrt. Der weitere Besuch Sr. k. Hoheit galt dem böhmischen Museum. Die Treppen desselben waren mit Teppichen belegt, das Sliegengeländer mit Neisig umflochten, die Ecken mit grünen Pflanzcngruppcn geziert. Beim Aufgangc wurde Se. t. Hoheit von dem Präsidenten der Gesellschaft, Se. Excellenz den, Grafen Elam-Marlinic, uud den Mitgliedern des Ausfchusses ehrfurchtsvoll empfangen. Graf Elam-Mar-tiuic begrüßte den Kronprinzen in böhmischer Sprache und stellte Höchstihm darauf den Landeshistoriographcn Dr. Pa-lacky, Dr. Nicger uud Professor Tomet vor. Se. k. Hoheit wurde zunächst in die Manuscriptensammlung gcfühil, ihm daselbst die Königiuhofer Handschrift, die Schriften des Thomas Sliluy, die älteste böhmische Bibel, die Münz- und Eiegclsammlung vom Bibliothekar Dr. Vrlalko vorgezeigt. Darauf besichtigte der Kronprinz, vom Dr. Fric gclcitel, die berühmte Slcrnberg'sche Pclrcfaclensammlung, die von Professor Zippe angelegte reiche Mlncraliensammlung so wie die von Horst stammende, nach den Gebirgsgegenden geordnete Sammlung böhmischer Mineralien. Besonderes Interesse erregte auch die reiche ornithologischc Sammlung so wie die von Dr. Fric „cu angelegte Collection vou Spinnen Böhmcus. Längere Zeit verweilte der Kronprinz in der archäologischen Sammlnng, woselbst Conservator Vcneö ihn auf die einzelnen besonderen Sehenswürdigkeiten, insbesondere ans die im Nlterlhnm und Miltclallcr gebräuchlichen Armaturen, die Kunstgegenstände deS Mitlelallers von Glas, Porzellan und Metall, die Mumien aus Negypten anSder gen zwanzig Garbiere sind beständig mit dem Schcercn der Köpfe des gesammtcn «orpu« aeaäomicum beschäftigt. Jeder Riwal steht wieder unlcl- einem besondern Schech, welcher vom Rector im Einvernehmen mit der betlcfft»dcn Nation gewählt wird und für lctzterc als Richter fungirt. Honorar wird von den Studenten nicht bezahlt, in, Gegentheil, sie erhallen Stipendien, welche aus frommen Stiftungen fließen und hauptsächlich in Brotrationen bestehen. Des Nachts dienen die mit Strohmatten belegten Hörsäle ihnen als Schlafgcmächer. Dieser Erleichterungen sind die Studenten anch im hohcn Grade bedürftig; denn die meisten lommcn. oft aus Weiler Ferne, fast ohne alle Mittel an, und nur wenige finden Gelegenheit zu Verdienst. Gewöhnlich stiidircn sie zwei bis drei, manche vier bis sechs Jahre, manches bemooste Haupt bürgert sich ganz ein nnd verläßt die Universität erst auf der Bahre. Der Stndcnt heißt arabisch Talib. im Plural Ta-labah, in höhcrn Semestern nennt man sie Mugawirin Der Professor führt den Titel Schech. Er bezicht leinen Gehalt, sondern liest nnr der Ehre halber und nährt sich, abgesehen von gclcgcnllichcu lleincu Geschenken wohlhabender Schiller, von irgend cinem andern Amte, meisl einem kirchlichen. Die Vorlesungen beginnen in den verschiedenen Riwalen in der Regel mit gemeinsamem Gebet. Dann läßt sich der Professor an, Fnß cincr der Säulen des Andilorimus nieder, um nach Abbctnng der Fatha (des ersten Capitels des Koran) mit gekreuzten leinen dasitzend, von dem vor ihm stehenden Vese-Pult das Buch vorzulesen, wclchcs cr seinem Vortrage zu Grunde legt. Die Znhörer sitzen im Kreise um ihn herum, und häufig ficht man sie fleißig die Bemcrlnn. gen nachschreiben, die der Lehrer einzelnen Stcllm der Schrift beifügt. Vci dicfcn Vcmcrlnngcn bcdicncn sic sich slcls dcS Litcrär Arabischen, das sich zur Volkssprache etwa wie das Schrifl'Ilalicnischc zu den vcr> schicdcnen Dialekten Italiens verhält und wclchcs von vielen mit großer Eleganz gesprochen wird. Die Schüler prägen sich nach ihren Heften den Inhalt der Vorlesung möglichst wörtlich ein. Zweck der Tausende von Studenten, die hier ans allen Ländern des Islam vom Balkan bis nach Süd-arabicn hinab und von Timbulln bis nach Hindostan zusammenkommen, ist fast ausschließlich das Studium der Religionswissenschaft und der davon nicht getrennten Inrieprndcnz. Nebenher wcrdcn zwar noch andclc Fächer lradirt. aber nnr als nnlcrgcordnclc Disciplinen. In Belrcsf dcr Aufeinanderfolge, in welcher man die einzelnen Wisfcnfchaflen vornimmt, ist Nachstehende« z» bemerken. Jeder Student, wclchcr die große Moschcc zum Behuf seiner Studien betritt, mnß bereits der arabischen Sprache mächtig sein. sie lesen und schreiben könne", die AnfangSgründc dcr Grammatik und ^yülcir innc haben und den Koran ganz oder doch lhcilweisc auswendig gelernt haben. Da indeß cnich solche, dcrcn Muttersprache das Arabische ist. drsscn !l)au, Forme," lehre und Syntax nicht immer gcnnacnd kennen, fo ve-ainncn viele, besonders aber die Tnilcn. cr>l '"it del Grammatik, für welche bestimmte Wcrlc von bcl.cblen Sprachforschern benutzt weiden. (Schluß folgt.) ! Pharaonenzeit u. s. w. aufmerksam macht?. Zum Tchlussc wurde noch 5ie m.'ist aus werltpollcn Ncilcn nallnhistori schcn Inhalls bestehende Biblwlhl in Äu^nsibein genom men. Im Bibliolhctsaale schrie!) sich der Kronprinz auf das fclbc Gedenkblalt ein, auf da« Allcrhöchstscin Valer Teincn Namen eingetragen hatte. Vom Museum fllhr 3c l, Hc^cit mch d?r Teinknch?, staltete darauf dem Erzherzog Ludwig von Toscana im Kinsky'schcn Palais einen Besuch ab und beside,,!e sodann noch den allen Judenfliedhof, worauf die Rückfahrt in dic kaiserliche Burg erfolgte." Prag, 12. Juli Nachts. (Telegr.) Vor dem Ncu städter Theater empfingen Tc. l, Hoheit den Kronprinz» die Mitglieder des czcchischen ThealcrconsortiumS nnd dcr artistische Director. Dieselben geleiteten den Kronprinz, in die auf das prachtvollste dccorirte Thealerloge, wo ami der Adjutant GM. v. valour, der Landescommandirendc und dcr Stallhaltereilciter Platz nahmen. Das Publicum bewillkommte den Kronprinzen stürmifch, während das Orchester die Volslshymne anstimmle. Gcgen 9 Uhr verlies; Sc. l. Hoheit unter wiederholten Slava-Rufcu das Thealr, nnd fuhr direct in das kaiserliche Schloß. Prag, 13. Juli. (Telegr.) Heute um 8 Uhr Mo, gens wohnte Kronprinz Erzherzog Rudolf einer Messe im Veils-Dom bei, begab sich in die Kroutammcr, wo cr die böhmischen Kroninsignien besichtigle, fuhr hierauf in »>ic Allstadt zur Besichtigung des Polylechnicnms, woselbst er vom Landesauöschußmitgliedc Dr. Todcsco, den dcnlschrn und böhmischen Hecwrcn und Professoren empfangen und oon dcr zahlreichst versammcllen Studentenschaft stmmiscr, begrüßt wurde. Der Kronprinz besichtigte die einzelnen, prächtig occo ritten Säle uud nahm die Crllärungcn und Erperimcnle dcr Professoren mit besonderem Inleresse entgegen, trug schließlich seinen Namen in daS Gedcnkbuch ein und begab sich sodann in die böhmische Obcrrcalschulc, wo Höchstdcrsclbc vom Director und dem Vehrlörper empfangen und in die einzelnen Klassen geführt wurde. Prag, 1A. Juli. (Tclegr,) Der Kronprinz bcfucl'!.' heute diö Nlelicr des Bildhauers Max, von welchem Alk, höchstdcrsclbe ciueu Briefbeschwerer aus Marmor crhicl! Sodann besichtigte der Kronprinz die Maschinenfabrik T ncls in Karolinenlhal. Sämmtliche Maschinen wurden in Gang gefetzt. Se. k. Hoheit befragte in herablassender Wcisc die Arbeiter über ihre Verhältnisse. Hierauf ersolgle der Befuch der Kirche, allwo Se. k. Hoheit von der Gemeinde und Bezirlsrepräsenlanz crwarlct und von einer unzähligen Menschenmenge mit stürmischen Slavas begrüßt wurde. Weißgekleidete Mädchen streuten Blumen auf den Weg zum Kirchenportal. allwo der Kronprinz von dcr Geistlichkeit ehrfurchtsvoll empfangen wurde. Au dem Diner Nach mittags nahmen auch Palacly und Universitälsrector ^eidl Theil'. Nach dem Diner fuhr dcr Kronprinz aus den All städlcr Duai und am Frauzcns-Monmncnl vorbei zur Bau stalle des böhmischen Nalionallhealerö, welche im Fcstschmu^!, prangle. Sladlowsly bc rüßle Sc, l. Hoheit in längerer Rcdc, welche dcr Kronprinz huldvollst erwiderte. Sladlowslv überreichte ein prachtvolles Album mit photographischcn An sichten des Nalionallhcalers. Dcr Kronprinz fuhr fodaxn unler anhallendcn Slava-Rnscn und Pöllerfchüssrn auf die Sophien.'Inscl nnd nach einer kurzen Promenade daselbst zur böhmifchcn Töchterschule. Hicrfeldst wurde dcr Krön-prinz von dem Schulrathe Wenzig und dem i'ehrlörpcr bcgrüßl. Sodauu erfolgte dcr Befuch Viöehrads, welches bis zur ärmsten Hülle herab reichlich gcschmückl war. Sc. l. Hoheit befuchtc die Kirche und die Umgebung und l^ sichligte alle Denkwürdigkeiten. Prag. 14. Juli.' (Tclcgr,) Sc. k. Hoheit der ^lro» prinz besuchte um !) Uhr Vormittag« die dculsche Obr> rcalschulc und wurde daselbst vom Schulrathe Maresch, D, rcclor Htöglcr und den« Lehrkörper empfangen und in tnc einzelnen Lchr- u«d Zeichenfäle geführt. S^inn bcsichtiglc Se. t. Hoheit ^cbcda's Waffenfabrit und fnhr nach Snü^ chow, wo ihn die Gcmrindcuerlrelnng n»d sämmtliche Vcrci» begrüßten. Hicranf begab sich der Kronprinz in die Rinq ! hosscr'schc Waggonfabrik. ______ Locales. - (Auszeichnung.) Sc. l, und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom K'. ^..k d. I. allergnädigst zu gestalten geruht, daß dem Min,,!.-rialrathe im Handelsmimsterinm Dr. V.ncenz .<^lun anläßlich der über sein Änsnchc» crfolgttn Uebernahme m dm bleibende.. Ruhestand dcr Nusdrnck der Allerhöchsten illfricdcnheil bclam.l gegeben werde ^rncununss.) Der Stadtschnlralh in Gn,> bat in feiner Sitzung vom 14. Juli den Oberlehrer i» Tfchcrnembl, Josef Iuvan, zum städtischen Unterlehrer ernannt. _- (Die Vorstellungen nn Zanber-Thea lcr des Herrn Berghecr) mußten wegen Unpäßlich^ seit dcS lctztcrn unterbrochen werden. Dcr WiedcrbcginM derselben wird seinerzeit bekannt gegeben werden. M — (Feue r.) Gestern Nachnntlag zwischen 5> und M llhr brach in einer, ueunzchnfenstrigen Getrcidehalpfe dM Ortschaft Tomalfchou Feuer aus, welches, nngeachlet der v« Veite der hiesigen Feuerwehr geleisteten Hilfe erst gelöscHD werden konnte, nachdem die Harpfe nicdergrbmniit wc,, ,Zum Gllict hcrrfchle Windstille/fönst hällc das Fcner i',» !so mehr eine gefährliche Verbreitung gewinnen können, alM» 1184 die Ortsbewohner sich ganz gleichgiltig verhielten und zur Mitwirkung beim Löschen bis auf einige Kinder und Mägde sich gar nicht herbeiließen, ja nicht einmal der Gemeindevorsteher, in dessen Händen doch die Ortspolizei liegt, an der Brandstätte erschien. Der Herr Laudespräsident v. Wurz^ bach und der Herr Bczirkshauptmann Schiwitzhoffen hatten sich sogleich auf den Schauplatz des Brandes begeben. Der Brandstifter wurde übrigens noch gestern Abends in der Person eines betrunkenen Bettlers verhaftet und dem Landesgerichte eingeliefert. Korrespondenz. X Aus TberkraW, 14. Juli. Die Saaten sind heuer in Folge der abnormen Wilterungsverhältnifse erheb« lich zurückgeblieben. Während um diese Zeit voriges Jahr die Gerste schon geschnitten war, ja hie und da schon gedroschen wurde, ist selbe heuer kaum reif. Korn und Wei;en sind noch grün, und obwohl die seit einer Woche herrschende drückende Hitze das Wachsthum fehr befördert, so wird doch für das Gedeihen der zweiten Frucht wenig Aussicht sein. Der Kuturutz ist zwar etwas emporgewachsen, doch hat am 12. d. M. ein ungemein heftiger Wind sehr viele Stöcke gebrochen. Die Erdäpfel stehen sehr schön, doch ist zu be< flirchten, daß die Knollen durch die andauernden Regengüsse schwarz geworden sind. Am schlechtesten steht die Hirse. Die in der Ebene nun so ziemlich vollendete Heumahd war auch nicht so ergiebig, wie voriges Jahr. daher der Preis des Heues, der in letzter Zeit 2 st. per Centner war, schwerlich um viel heruntergehen wird. Was das Obst betrifft, fo geben das Steinobst und die Nepfel Hoffnung auf reiche Ernte; Birnen wird es fast gar keine geben. Auch mit der Bienenzucht will es nicht recht vorwärts gehen. Während es vor Jahren nicht selten war, daß man von einem Stocke fünf bis sieben junge Schwärme erhielt, hat man heuer kaum zwei bis höchstens drei Schwärme bekommen. Die Witterung ist nun zwar ziemlich günstig, und vor allem sind es die heuer ungemein üppig blühenden Linden, welche den Bienen viel Nahrung liefern, doch hofft man von der Herbstweide weniger, und fo dürfle der Schade, den unfere Bienenzüchter schon durch drei Jahre hindurch gelitten, auch heuer noch nicht behoben werden. Dafür erfreut sich die Industrie eines größeren Auf-fchwunges. Die reiche Wassermenge in den Gebirgsbächen ist den Sägemühlen sehr günstig, was heuer, wo der Bretter-Handel ein überaus reger, von besonderem Vortheile ist. Ebenso günstig ist der Tuchhandel. Die vielen Tuchmacher hier sind vollauf beschäftiget, denn die Nachfrage ist in Folge des letzten Krieges eine gesteigerte. Auch die Errichtung vieler neuen Postämter trägt zur Erhöhung des Verkehres namhaft bei. Wie wir vernehmen, soll nun auch in Möschnach unter Radmannsdorf ein k. t. Postamt errichtet werden. Wir können nicht umhin, die Zweckmäßigkeit dieser Maßregel hervorzuheben, indem Möschnach als Pfarrsitz mit vielen Insassen, die Handel treiben, vielen Orten, die bereits eigene Postämter haben, was den Verkehr anbelangt, voraus ist. Mehrere Industrielle des Oberlandes haben den Wunsch geäußert, daß die löbliche Handels- und Gewerbelammer, die durch die Befürwortung der fogenannten Marktzüge an Mittwochen und Samstagen für uns fo Ersprießliches geleistet, auch dies von der Belriebsdirection der Rudolfsbahn noch erwirken sollte, daß an den Tagen, an welchen in Laibach Jahrmarkt gehalten wird, auch noch ein solcher Marllzug, aber wo möglich von Ralschach aus, in der Frlihe nach ^aibach abgehen möchte, wodurch den Geschäftsleuten der Verkehr erleichtert wäre. Auch das Stratzencomilö rührt sich. Am 17., 18. und 19. d. M. wird die ziemlich baufällige Veldeser Brücke hergestellt, daher an diesen Tagen von 7 Uhr Früh bis 7 Uhr Abends die Passage über die Brücke eingestellt ist. Doch liegen die schon zweimal erwähnten Scholterhaufe» noch lmlucr unausgebreitet auf der Straße und erschweren den Verkehr sehr. Ebenso läßt die Slraßenpolizei viel zu wünschen übrig. Nm 23. v. M. brannte mitten auf der von Lees nach Zapuö führenden Bezirlsstraße ein sogenanntes Iohannisfeuer und noch dazu auf einer Stelle, wo die Straße aufgedämmt, und rcchlö cine Harpfe, links ein Getreidefeld ist, so daß man unmittelbar durch das Feuer hätte fahren müssen, wenn zufällig jemand die Straße hätte passiren wollen. Ebenso brannten auch auf der Hlebiher Bezirksstraße und an mehreren anderen Straßen in derselben Nacht Feuer. Auch geschieht es hierzulande nicht selten, daß mitten auf der Slraße bci Festlichkeiten mit Poliern geschossen wird. Es ist dringend nothwendig, daß von Seite der l. t. Bezirkshauptmannschaft diesem Unfug energisch und wirtsam gesteuert werde. Eillgesendct. Keine Krankheit vermag der delicalen I^viüe^io»'« o<:u!,>l'-Mv, Metalllaue« 59,30. — 5pcrc, Mtalliaucs mi» Mai- nnd Nliu.'üibcr-Zmsl',! 59 30. — 5pevv National Nnli'hm <;«R>. - 18l>h,„ 36,438.700 fl. eiugeliMc Eo»p?nö von Grnndenllaslnngo-Obli gationen 399.443 fl,, eingelöste und bölsenmäszig angel,n>jlf Pfandbri»se «.702,333 fl,, zusammen 302,61^.511 fl^ Vail'Ncl), 15. Juli. Aus dcm il>culia.e» Maule sind n schienen: l'> Wa^eu mit Getreide, 5 Waa.ru mit Heu u»d slrll, (Heu 13 Ltr.. Stroh l!» Ctr.), 3« Wage» nnd l3 ~ Halbfrnch! „ ------- 4 70 Kalbfleisch „ . 2l...... .„. Heiden „ 3 20, 3 35 Schweinejliisch „ 27 -. Hirse ,/ 4 4s< 3 5« Schöpsenfleisch „—I<; .., Kulnruh « 3 <)0 4 14 Hclhudcl pr. Slil0,—! ,. « „ ncucö 1 1(>' _ ssisulcu ,. 5 5.0,—— Stroh .. 120^.. Riudöschiülllz Pfd, 49, — — Hu!^, hall., pr ,^ ,'« - ^>!ä!ichrrt ,. - 42^— — — iu,itz..^ ' ., ' ____^, Lottoziehunss vom «.^.^„li Wien.- 05 20 5'i 47 5?7 Graz: 16 70 48 54 4l. 3^-5^ ^ ......... " '.......... 17"« ,. ,^ « -eÄ ^ 3 L >. /. ^ -V15 3> 3 ^ ^ N « ^'< ^ ," >. ^ ^ 8^.2. -KZ « .^. ! ,'^H ____Z. „. ^.,3.^^^ ^ « ! V^^ « ll Mff, 327^-^9 3 ! wüldfüll! Fiedel 15 2 „ N. >!2tt,8» ^.20« NO. schwach! halbhci,er 0.»» l0., Äb. 327,3, .^4., j^nnudstill , hei/er j ! !i ,. N, 327.W -l-22.„ windstill heiler ^ ^"^' !l0„Äl.. 32«.42>I7.4 windstill ganz l>em. ! "^" Den 15. schüner, lühler Tass. Abendrot!,, nn, !0 Uhr Wetter-leuchlen in Siidost. De>l 1<;. heiszer Tig. Abends N^cnwollen anö Nordwrst. N,chts clwaö Negrn. Das uor^rstriäe Taar«-imliel der Wärme -j- 14^", um 04" unter dem Normale- das gestrige > 17'4", um I'll" ilbcr dein ^liormale. ' Veranln'ürllichrr ^tfdactenr: Iqnu^ v. K l e, n in a y r. lll ^l^N^osii^t Wie» 14. Juli. Obwohl im Ganten iusoferne^rilelgängig. als die hühcren Curse des Vorsseschäftccj nicht behauptet werden tonnten, uull,na, sich doch tn>r heutig Glichiijti«' V,»lsll»l)».^llV^. verlehr unter unvciteimbarcn Symptomen scster Stimmung, cincr Stimmnna., welchc bemerteüswerlher durch dcu Umstand wird, das; zwei euta.ea,e!!a.,>sch!e Einfluss,' witti^,. durch deren Zusammcutrcfsen ein Schwanken dcr Haltung motivirt wurde uud bewirlt worden sein mag; ciucrsens wurde nämlich die neuerliche Herabsetzung deS Londoner Di^^on u „lit Aefriedi-auua aufgenommen, undersell« gabcu die Aeußerungen dcr Blätter ilber dic Lage unserer Geldverhältnissc Anlaß oder Vurwaud zu Bedeuten. Entschieden fest war dcr SchranlVum'rlchr. schwnnlend die 'Bewegung der Loullsse. Zu erwähnen ist in letzterer Beziehung da« Steigen der Franco-Acticu, sur welches eiu Motiu »icht offenlnndig vorlag, und der Lombarden in Folge dcr Beschlüsse der Parlscr Generalversammlung. _____ 4. Allaelnein» «»aatssckuld. ,5Ur 100 ft. :>>l»e,tl,che Staatsschuld ,u 5 P«lt ^ in 'lia.tl. l»el9 35 5^45 .. S„v-. , )am.er-Iuli ^^5 "9 05 ., „ „ Apr,l-Oc,l,bei , ^9.— 69.10 ^!>" > l«n . . 296.- 297.- l^>4 ^4 ,„, zu 250 s! !^3 .^0 94. -. l^W ,u 5'«) st, . 101.8» 102 — ld6u ,u l^ ft. . '12 25 112.75 .. l^4 zu 1W ft. . 129—1^".^ ^ais^Hllluaucn >h,al!0dr,elf ^u 12«, ft, ° W. ,n Vl.btl , . 1^3 5«> 12375 ,». "rund^l>sevb»'i«ol!n . . , . 201 50 202 -i.'embera-<3,crn..Illssyer-«ahu . l?5.— 175 50 ^!>o»,d. ofierr........376.- 378. - Oesw'r. Nordweflbahu . . .209 50 210.- Rudolfö-Nahn......162,— 162 25 Siebenbllrger Bllhu .... 170.— 171.— Scaatsbahu.......409 - 4l0.— sildbahu . ...... 17660 176,80 Süd-uardd Verbind. Vahn . . 175.50 176,— Theiß-Bahn ......244 — 244.50 Ungarische 9tordos. Pfandbriefe (M M0 st,) ÄÜg. ld Waare zu '00 st, o,W......17475 17525 üiudolf-Stlfluuu. zu 10 st. . . 15, , ^,'^, Mechsel (3 Mou ) Osld Waarc Augsburg sur 100 st silbb. W. 103 60 103 70 Hranljurt u.M. 100 fl. d.l,« W3.75 103,85 vmnburg. fitr 1W M^t Bü<:co 9, 1<» 9l 20 ^nd°n. ftlr 10 Pfund Stnlina 123.40 ,23 50 Par«,, ,'ilr ,00 Franc» . . . 4« 35. 4« 4'. G«>ld Waar, K. Mluz-Ducatn , 5 st. 84 lr. 5 st. «5 lc 1tapolcousd'c.r . . 9 „ «4 ., 9 „ «4; „ Prenß. Eassenscheiue, l ., 834 .. 1 . «4 « wilder , . 121 .. 75 ,. 122 ... „ Nraiuische Grn:ldc»llastungt! - Obl^anuucu, Pr^-vatuotiruno: —.— Held, W«ar<>.