19. Kamstag den it. Mai 1833. Das Gebet. v^ott ist die Liebe.' darum eben finden Wir zu dem Namen nimmer die Gestalt: Kein einzig Leben, das auf Erden wallt. Konnt' Unbegränztes je an Formen binden! Doch wohnt er in des Herzens tiefen Gründen, In dem der Liede reme Flamme strahlt; Er ist il>r schönster, heiligster Gehalt, Und läßt wie sie, mit ihr stch nur empfinden. Und so bedarf es auch der Formen nicht. Zu Gott sich im Gebete zu erheben; Weil eö dem Herzen, wenn'S von Liebe spricht, Nie an Gefühl, an Worten stets gebricht! Sie nur allein, die uns von Gott gegeben. Soll als Gebet in uns'rcm Busen leben! Friedrich Joseph Neumann. Rrain's Vorzeit unv Gegenwart. Fahrt K. Carls VI. auf dem Laibachflu sse. Nachdem K. Carl VI. die gewöhnliche Erbhuldl-Zung, von den löblichen Ständen dieses Herzogthumes am 29. August z?28 empfangen hatte, trat er^seine fernere Neise nach Görz, Trieft und Fiume an. Da der Kaiser den Wunsch geäußert halte, bis Vbtrlai- bach den Strom aufwärts zu fahren, so waren.von den Ständen schon alle Anordnungen getroffen worden, um die Fahrt so geschmackvoll und festlich, als möglich, zu vollenden. Das Schiff, das den Kaiser tragen sollte, war von einem wohlerfahrenen Schiffsbaumeister nach Art der auf dem adriatischen Meere segelnden Barken, erbaut worden. Das Innere desselben war mit kostbaren Sammt und Damast bekleidet; das Aeußere aber durch vergoldete Schnitzwerke geziert. Es war ein Segelschiff und wurde von sechs Laibachcr Schiffern und sechs italienischen Gor.dolieren, die alle mit geschmackvollen, die Landschaftsfarben tragenden, seidenen Kleidern geschmückt waren. Der Kaiser bestieg am 20. August Nachmittags das für ihn bereitete Schiff, und mit ihm zugleich seine Hofcavalicre und der Landeshauptmann von Krain. In zwölf kleineren, roch und weiß ausgeschmückten Schiffen, folgten die übrigen Cavaliere, so wie sämmtliche hier anwesende Verordnete und Lan-desmitglieder, nach. Gegen Abend langte der Kaiser in Oberlaibach an, und bezog daselbst das sogenannte Collinische Haus. Nachdem der Kaiser die übliche Erbhuldigung auch in der gefürsteten Grafschaft Görz und in Trieft empfangen hatte, machte Se. Majestät einen kleinen Ausflug an die Küsten des quarnerischcn Meerbusens. Erst um die Mitte Septtmders wurde die Rückreise angetreten, und der Kaiser zog, als cr am 20. September zu Oberlaibach angekommen war, die'Rückfahrt auf dem Laibachsiuffe der Neise im Wagen vor. Als das kaiserliche Lcibschiff mit den ihm nachfolgenden Barken von we'tem erblickt ward, wurde die stromabwärts segelnde Flolille vom Schloßberge hcrab miz Kanonenschüssen vewillkommt. 76 Ver Kclavenhanvel auf ver Westküste von Afrika. Ein Engländer, Hr. Leonard, hat ein kleines Werk herausgegeben, worin er ein furchtbares Bild uon den Grausamkeiten entwirft, mit denen der Sklavenhandel an der Westküste uon Afrika getrieben wird, und die er hauptfächlich der Unzulänglichkeit der darüber bestehenden Gesetze zuschreibt. Halbe Maßregeln sind hierin schädlicher, als gar keine, und dienen nur die Unmenschlichkeit der Sclavenhändler zu vermehren. Da nur Schisse visitirt werden dürfen, welche wirklich Sclaven an Bord haben, so bleiben die Schiffe der Sclavenhä'nldler in den Flüssen, und die Neger werden so lange zusammengcfesselt am Ufer gelassen, bis sich günstiger Wind und eine sichere Gelegenheit bietet, wo sie dann eilig eingeschifft und hinweggeführt werden. Eine andere Folge dieser unzweckmäßigen Gesetze ist, daß die Sclavenhändler, um sich für ihr Wag-stück und die ihnen angedrohte Gefahr schadlos zu halten, zweimal so viele Neger in ihre Schiffe zusammenpressen, als sie außerdem an Bord nehmen würden. Wie wenig bei aller Aufsicht geleistet wird, geht auch daraus hervor, daß man die Sclavenausfuhr aus die« sem Theile von Afrika jährlich auf 60,000 Seelen anschlägt, von dcnen kaum 2 bis 5000 befreit werden. Ueber den jammervollen Zustand, in welchem sich die Neger in den Schiffen befinden, gibt Herr Leonard folgende Schilderung: »Wahrend des Gefechtes mif dem „Marinerico« (dem Sclauenschisse) waren zwei Ncgcr gelobtet und mehrere verwundet worden; und wenn man bedenkt, wie dicht auf einander gedrängt diese armen Menschen in diesem Schiffe waren, so muß man sich noch darüber wundern, daß nur so wenige umkamen. Wie Häringe aufeinander geschichtet, durch die Kanonade in Furcht und Schrecken gesetzt, ohne einen Tropfen Wasser, daS ihnen ohnehin nur höchst spärlich zugetheilt wird, und während des Gefechtes fast ohne Luft, waren viele schon dem Tode zur Beute geworden, ehe sie befreit werden konnten. Seit den zwei Tagen, wo sie sich an Bord des Schiffes befanden , waren bereits dreißig von ihnen gestorben. Als das Schiff endlich genommen worden war, fand man die noch am Leben Gebliebenen auf den Köpfen und Leidern der fchon entseclcen oder in den Todeszügen liegenden sitzen. Da man ihr entsetzliches Leiden sah, so füllte man einen großen Zuber mit Wasser, um sie ihren Durst stillen zu lassen. Allein die armcn Neger, die an eine solche Großmuth nicht gewöhnt waren und nur ihre tägliche Ration uon anderthalb Pintcn/erwar^ tcten, hatten nicht das Herz so viel zu nehmen, als sie wünschten. Als man ihnen aber zu verstehen gab, sie könnten trinken so viel als ihnen beliebe, fo schie- nen sie vor Erstaunen außer sich, und stürzten nun über Hals und Kopf herbei, um ihre vertrocknete und fieberheiße Zunge zu erfrischen, wobei sie ihre Köpfe so tief und so lange in's Wasser tauchten, daß beinahe einige uon ihnen ertranken Die Wassertropfen, die auf dem Verdecke verschüttet worden, leckten sie mit der schrecklichsten Gier auf. Endlich gab man ihnen irdene Kruge, die von Hand zu Hand gingen, aber so groß war die Heftigkeit und Begierde, den brennenden Durst zu stillen, der ihre Eingeweide verzehrte, daß sie wie in einem Anfalle von Wahnsinn die Geschirre^, mit den Zähnen zerbissen, und zu Staub zerkauten. Dann mußte man den Dank in ihren leuchtenden Blicken sehen, man mußte sehen, wie sie an den Geschirren hingen, auch wenn sie schon lee.r waren, als wollten sie aus Dankbarkeit dieselben nie mehr von sich lassen. Es war ein Bild so ergreifender Art, daß Niemand sich davon eine Vorstellung machen kann, der nicht mehrere Stunden lang den glühendheißen Durst untcr einem tropischen Himmel empfunden hat.« — Bei einer andern Gelegenheit erzählt Herr Leonard: »Das königliche Schiff »Medma« wurde, als es den Fluß Gallinas hinauf kreuzte, eines verdächtigen Fahrzeuges ansichtig, und sendete ein Boot ab, um es zu untersuchen. Der Ossizier, der dazu abgeordnet worden war, fand, daß das Schiff zwar zur Aufnahme von Sclaven eingerichtet war, aber keine an» Bord hatte, weßhalb -man es seme Fahrt fortsetzen ließ. Erst einige Zeit nachher wurde von einem Matrosen, der auf diesem Schiffe gedient, die Anzeige gemacht, daß es eine Negerinn an Bord hatte, als der »Me-dina« erschien, und daß der Sclavenhändler, welcher wußte, er und sein Schi'ffwinocn verloren seyn, wenn man auch nur einen einzigen Sclaven bei ihm finde, das unglückliche Geschöpf an einen Anker binden, und über Bord werfen ließ.« — «Die englischen Kreuzer« sagt Leonard an einer andern Stelle, »gnv-.hrten an der Mündung des Vonny zwci Sclavenschisse, aufdie sogleich Jagd gemacht wurde. , Die Sclavcnhändler suchten den Flu) wieder zu gewinnen, und während unsere Schiffe sie verfolgten, sahen wir, wi-e sie ihr: Sclaven, je zwei an 5en Fußknöcheln zusammengebunden, üder Bord warfen und so zu Grunde gehen ließen. Jedermann an Bord der englischen Schiffe sah Männer, Weiber und Kinder in großer Anzahl im Wasser zappeln, und — es ist furclubar zu sagen — hundert und fünfzig von diesen unglücklichen Geschöpfen kamen dabei uni das Leben, ohne daß man ihnen helfen konnte; denn sie waren meist schon untergesunken, als wir an Ort und Stelle kamen; nur zwei konnten durch unsere Boote aufgefangen und gerettet werden. Einigen gelang es auch, allein nur mit der größten Mühe, wic sich dcnkcn laßt, das Ufer 7? schwimmend zu erreichen,' allein die vielen Leichen, die wir in den nächsten vierzehn Tagen an's Ufer geworfen sahen, gaben ein nur allzu schreckliches Zeugniß für die Wahrheit der Erzählung, die uns von den Einwohnern an den Ufern dös Bonny über diese schauderhaste Mordgeschichte mitgetheilt wurde." Nie Perlenfischern nächst Vcr Insel Aezflan. Die Perlensischerei um die Insel Ceylan herum wird bisweilen von der dortigen englischen Regierung auf eigene Rechnung unternommen; bisweilen vermie-thct sie jedoch die dazu gehörigen Schiffe an Privat-lcure, oder verkauft das Recht der Perlensischcrei an einen einzelnen Unternehmer, der sich dann wieder mit Andern darein theilt. Im Jahre 180^ wurde die Per-lcnsischerei um die bedeutende Summe von 4 20,000 Pf. Sierl. (1,^0,000 fl,) verpachtet. Die Perlenfischer . rci beginnt mit Anfang des Monats März, und be,» schäfcigt mehr als 250 Schiffe, die mit ihrer Mannschaft, den Tauchern und den dazu gehörigen Werkzeugen von verschiedenen Theilen der Küste von Koro-mandel herbeikommen. Nach einer Menge Abwaschungen und adergläubifchen Gebräuchen besteigen die Perlenfischer um Mitternacht ihre Schiffe, und fahren von Loolscn geführt an die Muschelbäuk? hinaus, wo sie Anker werfen und den Andruch des Tages erwarten. Um sieben Uhr des Morgens, wenn die Sonnenstrah-l.n bereits anfangen eine etwas stärkere Wärme zu verbreiten, beginnen die Taucher ihre Arbeit. Aus jeder Seite des Schiffes ist aus Rudern und Holjstückcn eine Art Winde gebildet, die das Seil des Tauchers zutragen bestimmt ist. Dieses ist mit, seinem einen Ende in einem Loche befestigt, das durch einen zucker-hucfönnigen, fünfzig Pfu„o schweren Slcin geschlagen ist. Eine Art offener Knocen, der einem Steigbügel gleicht, dient daran dem Taucher, um sich mit dem Fuße auf dem Steine festzustellen. Der Taucher ist nackt bis auf die Hüfte, die mit einem Stück Baum-wolienzeug umwunden ist. Schwimmend facht er den Slein zu erreichen, wo er den Fuß in den erwähnten Nü^'l setzt, und am Seile sich haltend ein Paar Augenblicke gerade aufrecht in dieser Stellung bleibt, wo, bei ihm sein Arm als Balancierstange dient, um das Gleichgewicht zu halten. Dann wird ihm ein kleiner Korb, der an einem zweiten Seile bifestigt ist, zugeworfen; der Taucher setzt darein seinen andern Fuß. klaubt er zum Untertauchen ganz gerüstet zu seyn, s° hält er sich mic der einen'Hand die Nasenlöcher zu, Uir, das Seewasser daraus abschalten, und gibt dem ^cile, wo^rl er sich hält, einen, Ruck, worauf cr schnell durch das Gewicht des Steines hinabgezogen, an einer Art Flaschenzug in die Tiefe hinabfährt. Zu gleicher Zeit laßt man auch das Seil nach, woran das Körbchen befestigt ist. Sobald der Taucher auf dem Boden angekommen ist, macht er den Fuß aus dein Bügel am Steine los, und dieser wird dann wieder in die Höhe gezogen, um für einen andern Taucher verwendet zu wcrden. Auf dem Grunde des Wassers nun ganz frei für sich, sammelt der Taucher in seinen Korb, was er findet, und gibt durch einen Ruck am Seile das Zeichen, wenn er wieder emporgezogcn seyn will. Dieß geschieht so schnell als möglich, und der Taucher, der sich mit einer Hand am Seile festhält, kommt oft früher als der daran befestigte Korb auf die Oberfläche. Hierauf erwartet er schwimmend, oder an ein Ruder geklammert, bis die Reihe wieder an ihn kommt, selten aber steigt er in's Schiff, bevor das Tagwerk vollbracht ist, Unter dem Wasser bringt er nie länger als anderthalb Minuten zu, während welcher Zeit er, wenn die Muschelbank reichhaltig ist, ungefähr 150 Muscheln in seinen Korb einsammeln kann. Bei jedem Steine befinden sich zwei Taucher, so daß der Eine immer ausruht, während der Andere hinabfährt. Die meisten diescr Menschen bluten aus der Nase und Ohren, wenn sie wieder an die Luft kommen, was sie für eine gute Vorbedeutung halten, worauf sie nur mit um so größerm Eifer an ihre Arbeit gehen, Ueberhaupt gilt ihnen dieses mühselige Handwerk mehr als eine angenehme Unterhaltung, und man hört nie von ihnen eine Klage oder Beschwerde, ausser wenn sie nichts gefischt haben. Wenn sich der Tag zu Ende neigt, so rudert die ganze Flotte auf ein gegebenes Zeichen des Piloten wieder nach dem Ufer, wo eine laut jubelnde Volksmenge die Fischer empfängt. Icdis Fahrzeug begibt sich hierauf an seinen Ankerplatz, und die Muscheln werden dann in einem gepflasterten Raum aufgeschüttet, wo man sie unter sicherem Gewahrsam ungefähr zwölf Tage liegen läßt, biS sie in Fäulniß übergegangen sind. Hierauf schüttet man sie in ein großes, mit Meerwasser gefülltes Gefäß, wo man sie zwölf Stunden liegen läßt, um die fauligen Theile aufzuweichen. Dann nimmt man sie Stük für Stück heraus, öffnet die Schalen und wäscht sie.' Die Muscheln, welche Perlen einhalten, werden beiseite gelegt, und gehen in die Hände der «Ausleser" über, welche die Perlen mittelst kleiner Zangen her« ausnchmen. Hat man aus dem Zuber alle Muscheln herausgenommen, so bleibt ein schlammiger Bodensatz zurück, der aus Muschelstücken, Kaikthciien und Sand besieht. Das Salzwaffer wird nun in einen Sack gegossen, um es durchseihen zu lassen, damit ja Nichts verloren geht. Dann gießt man über den Bodensatz reines Wasser und rührt ihn unaufhörlich um, bis sich 78 endlich Sand und Perlen allein zu Boden geschlagen haben. Die großen Perlen findet,man sogleich heraus; allein das Aussuchen der kleinern ist eine höchst lange und mühselige Arbeit. Wenn man die gefundenen Perlen gewaschen und getrocknet hat, sondert man sie mittelst eines Siebes nach ihrer Größe, bohrt dann ein Loch hindurch, um sie an Schnüren aufzureihen, und bringt sie so in den Handel. Technologische Mcrkwürvigkeiten. Um Felsen unter dem Wasser zu sprengen, be. dient man sich in England der Taucherglocke, in der drei Männer beschäftigt sind, der eine, den eisernen Meisel auf den Felsen aufzusetzen, die beiden andern, abwechselnd mit Hämmern darauf zu schlagen. Hat man so die nöthige Höhlung erreicht, so wird eine schmale Patrone von Kanonenpulvcr, von etwa zwei Zoll Durchmesser und einem Fuß in der Länge, eingesetzt und mit Sand bedeckt. Auf der Patrone ist «ine Nöhre eingelochet, an der sich oben eine messingene Schraube befindet. Nun wird die Taucherglocke langsam in die Hohe gezogen, und auf die bezeichne», te Nöhre eine andere, ebenfalls mit einer Schraube versehene, angesetzt, und so fort, bis die Röhren zwei -Fuß über die Wasserfläche emporstehen. Der Mann, der die Ladung anzünden soll, befindet sich in einem kleinen Boote, dicht an dem hervorragenden Absätze der Röhre, und hat eine Kohlpfanne bei sich, m dcr kleine Eiscnstückc rothglühend gemacht werden; eines derselben läßt er in die Nöhre fallen, wodurch das Eprengpulver entzündet wird. Ein kleiner Theil der Röhren, zunächst der Explosion, wird zerschlagen, der größere Theil aber, den der Mann im Voote mit dcr . linken Hand, an einem Seil befestigt, hält, gcht nicht Verloren und kann zu anderweitigem Gebrauch verwendet werden. Der Mann im Boote empfindet, ausser einigem Aufsprudeln des Wassers, von der Explosion keine weitere Wirkung; allein wer sich am Ufer oder sonst auf einer Stelle befindet, die mit dem gesprengten Felsen in Verbindung steht, verspürt eine starke Erschütterung. Um aber auf der Oberfläche des Wassers sicher zu seyn, muß dieses eine Tiefe von wenigstens 8 bis lü Fuß haben. Neue H a f e u d ä >n m e. Man unternimmt in Neapel gegenwärtig sehr wichtige Hafenbauten, die der geschickte Architect Fa- zio lo'tet. DieserArchltect baut nämlich jetzt, bc! der nahen Insel Nisida, wohin die einer Quarantäne unterworfenen Schiffe gewiesen werden s einen Hafendamm nach Art dcrAltcn, von denen ft'ch noch einer beinahe-vollstän'oig bei Puzzuoli erhalten hat, den man fälschlich die Brücke des Caligula nennt. Solche Ha. fenoämme bestehen nicht aus einer ununterbrochenen Mauer, sondern haben offene Zwischenräume, und bilden also gleichsam bloß eine Reihe von länglichen Pfeilern. Nicht nuc sind die Kosten dabei geringer, sondern Hr. Fazio behauptet ül>erdieß, daß, wenn man einen Hafen mit einem ganz'ununterbrochenen Molo oder Damm einschließe, man nicht verhüthen könne, daß er sich mit Schlamm und Erde anfülle, daher immer seichter und am Ende ganz unbrauchbar werde, wenn man nicht beständig auf eine kostspielige Art f^ür dessen Reinigung sorge. Diesem Ucbelstande werde nun durch solche mit Fleiß offen gelassene Dämme vorgebeugt, die dabei dennoch dieselbe Sicherheit gewährten. Nnecvote n> Der Vorstellung von Kabale und Liebe wohnte eine Dame vom Lande bei, welche noch nie ein Schauspiel besucht hatte. Die Bosheit des Secretärs Wurm erbitterte sie so, daß sie ihn am Theater erwartete, und ihin ein Paar derbe Ohrfeigen mit den Worten gab: »Dieß, Vösewicht, ist der verdiente Lohn für Deine Schandthaten!« — »Madame!" — antwortete der überraschte Acteur — »man'hat mir über mein Spiel uoch niemals ein schöneres Lob ertheilt, als Sie in diesem Augenblick.^ In einem alten Iagdbuche, und zwar in »inem Capuel, wo es sich um die Dressur der Hunde handelt, ist Folgendes zu lesen: Wenn der Hund sich gut betragen und aufgeführt hat, so muß man ihm sagen: „Brav, mein Soliman!« wenn es ein Männchen, und »Brav meine Diana,« wenn es ein Weibchen ist, das schmeichelt ihnen. Man kann aber auch französisch mit ihnen reden, das ist den Hunden alles eins. Kurz nach Einweihung und dem ersten Geläute einer neuen Glocke, äußerte eine alte plauderhafte Dame einem Herrn ihr Mißfallen über den Klang dieser Glocke, und meinte, er sey zu hell und brumme nicht ticf genug. — «O," antwortete dieser, „die Glocke ist noch jung, ist sie erst einmal so alt wie Sie, meine Theure, dann wird sie schon brummen.« Hevacteur: Fr. Vnv. Keinrich. Erleger: Mm; M, Eyler v. Uleinmagr.