Mcn Laibach zieht der Burschen Schar I n wohlgcnicß'neui Schritt» Und singt mit schöner Stimme klar Zum Abschiedwort ein Lied; Und Jeder, der dos Lied vernahm,' Wo sie vorüber zogen. Der ließ die Arbeit steh'» und kam Neugierig Helgessoge». »Der Landesoater schrieb von Wien Nach Laibach eine» Brief, Der alle wackern Bursche hi,! Zu,» Fahncnschwurc rief. Wir aber brechen hurtig auf Und folgen dem Befehle, Sei n durch den ferner» Lebenslauf Sind wir mit leib und Seele.« „Warum , Geschwister, so betrüb! ? Ibr Eltern, weinet nicht! Wer seinen Landesoater liebt Erfüllt die Kindespflicht; Denn wir, wir werden euch vereint Mit unsere»! Rücken decken. Will euch der arge Türkenfeind Auf seine Spieße stecken." »Hier ist wohl Niemand, der da groll! Wir Alle fühlen Mulh; Der Kaiser zahlet uns den Sold, Für ihn fließ' unser Blut! - Wem war um s Herz wohl jemals schwer, Der seinen, Kaiser,diente? Nun ist der.Kaiser u»ser Herr, Sei imfer Weib die Flinte!" »Um manches Mädchen ward gefreit, Das in die Augen stach; Hier ist wohl Mancher, der den Eid Buni Ehestand versprach; Der Ruf zum Kampf fllr's Vaterland Hat diesen Eid gebrochen. Zur Fahne schwören wird die Hand, O Mädchen, dir versprochen.« »Wir kämpfen für des Landes Glück, Uns ist es anvertraut; Der Schwächling kehrt wohl auch zurück Zu der verlaß'ue» Braut. - Doch lehrt aus dieser wackcrn Schar I n seine Heimath Keiner, So denket, daß er tauglich war Zu,» Landcsfchutz der Krainer.« Bernhard Tomschitsch. Vitalis Gdler von Kleimayrn'), k. k. Feld­ inarschalllieutenaut. Biographische Skizze, geschrieben im Jahre in?» von dessen letzt gewesenem Adjutanten Sühnl. (Fortsetzung.) Als Major und Leibbataillons-Commandant. 1783 den 5. April, Schlacht bei Verona, wo er mit seinem Bataillon beigetragen hat, daß dem Feind bei St . Giovanni mehre Fahnen und 8 Canonen abgenommen wurden. » » 27. April, Gefecht unter dem kaiserl. russischen Feldmarschall Graf Suwaro w bei Casano an der Aoda. » v 30. April, zur Blockade der Citadelle von Mai­lcmd, und nach Beendung derselben » vom 1. Juni zur Belagerung von Mantua, bis zur erfolgten Einnahme am 30. Juli. Wegen Erkrankung des Obersten und Oberstlieute­nants übernahm von Kleimayr n noch während der Be­lagerung am 5. Juli über die drei Bataillons das Regi­mentscommando, und führte das Regiment im Monat Au­gust über die Apenninen nach Florenz, und Anfangs Sep­tember nach Perugia in's Römische. 1789 vom 5. November, zur Blockade nach Ancona, wel­ ches sich am 13. desselben Monats an die vereinten kaiserl. rusiisch.-türkischen und österrei­chischen Waffen ergeben hat. Den 13. December i?»9 erhielt von Kleimayr n das durch den Tod des OberstlicutenantZ, Grafen Morzin , erledigt gewordene Grenadier-Bataillon. Als Major und Grenadier-Bataillonscommandant. 1800 den 6. April, Gefecht bei c?ali»oll!». „ » 10. >, bei Erstürmung des Monte Oraco. ')S ° wird der Name geschrieben; im Blatte Nr. l°u war das n in der er,ie» ^y!bc zu viel. HOS 1800 den 15. April Gefechte bei Arbizzola und Vorcggjc. » »2Z . » avancirte er zum Oberstlieutenant mit Beibehält des Grenadier-Bataillons. Als Oberstlicutenant und Grenadier-Bataillonscommandant. 1800 den 1. Mai , Gefecht bei Loano. v <, ö. Juni Affaire auf-.^uuto Krunil« in der Ri­ viera. „ » 14. „ Schlacht bei Marengo, wo zu Ende derselben sein Bataillon, das Schicksal meh­ rer anderer theilend, nach erlittenem gro­ ßen Verlust an Tobten und Bleßirten, sammt ihm in die Gefangenschaft gerachen ist. Während dieser Gefangenschaft hatte von Klei­ mayrn am 1«. Juni in Pavia die Gelegenheit, mit dem Consul Bonapart e zu sprechen, der ihn und mehre an­ dere Stabsofficiere über das Unglück ihrer Gefangenschaft damit tröstete, daß sie in Mailand wegen ihrer baldigen Rancionirung ihm vorgestellt zu werden anmelden dürfen. Schon am 22. Juni erfolg« auch die Auswechselung, wo Oberstliemenanc von Kleimayr n gegen den franzosischen Bataillonschef Chevaler der sechsten Halb-Brigade frei­ gelassen wurde. Am 26. November 1800 wurde von Kleimayrn zum Obersten und Commandancen des Regiments befordert, und rückce bei demselben in Ancona ein, kam aber in die­ ser Eigenschaft nicht mehr in die Gelegenheil, mit dem Regiment« vor den Feind zu gehen. Aber ein nicht min­ der unerfreulich Loos war dem Regimente in der Bestim­ mung nach Dalmatien und Albanien beschieden worden. Am 28. April 1801 führte Oberst von Kleimayrn von Venedig auf 18 Schiffen das Regiment mit drei Ba­taillons nach Dalmatien, wo demselben von Zara aus bis nach Budua die Gränze des österr. Albanien und die ganze Küste zur Besetzung angewiesen war. Hier hatte die Gar­nison von Cattaro ein Gefecht am 21. Juli 1805 mit den Montenegrinern zu bestehen, welches von 2 Uhr Nach­mittags bis 8 Uhr Abends dauerte; wirkenden Theil daran nahm jedoch nur ein Detachement des Regiments, die Ca­nonen aus den Vorwerken und eine österr. k. k. Canonier­schaluppe. Den klugen Anordnungen des Obersten von Kleimayr n bleibt es zu verdanken, daß diese Affaire, in der man es im eigentlichsten Sinne des Wortes mit der Volkswuth zu thun hatte, und die waffengeübcen, längs dem Felsengebirge aufgestellten Montenegriner den Rücken gedeckt und sich im Vortheile der Stellung sahen, nicht von schlimmeren Folgen begleitet war. Vom Regi­mente wurden 1 Feldwebel, 1 Gefreiter und 7 Gemeine gelobter, Oberlieucenanr von Kegeln mit 22 Grena­dieren und Füsilieren wurden bleßirt; die Montenegriner schafften ihre Todten und Bleßirten über's Gebirg fort, und nur 2 Mann sind bewaffnet ergriffen und gefangen gemacht worden. Der besonders erfolgreichen Fürsorge des Obersten von Kleimayr n muß es ferner mit Anerkennung zuge­schrieben werden, daß in dieser weit ausgedehnten Dislo­cacion in dem Zeiträume von fünf Jahren, wo so viele Entbehrungen, mannigfaltige Gefahren, der Dienst zur See und im Gebirgslande für den Gesundheitzustand nicht minder als für die Stimmung der Mannschaft bedrohlich erschienen, dennoch bei derselben weder bedeutende Krank­heiten noch Mißmuth eingetreten sind; seinen Bemühun­gen gelang es, indem er jeden Monat einen Theil der nahe oder fern gelegenen Abtheilungen des Regiments be­suchte, alle Noth möglichst zu mildern, und durch eigenes Beispiel, wachsame Fürsorge und ermunterndes Wort den Geist des Muthes, die militärische Disciplin in stäter Ausdauer zu erhalten. Waren natürlich diese Besuche stäcs mit Beschwerden, häufig mit Gefahren verbunden, womit namentlich Seestürme den edlen Vorsorger bedrohten, so fand sich dieser für alles Bestandene doch mehr als schad­los gehalten dadurch, daß er sich allenthalben, wohin er nur kam, als einen den Seinen herzlich besorgten Vater anerkannt, geliebt und verehrt fand, und daß er sich über­zeugte, wie sein bloßes Erscheinen hinreichte, des Soldaten sinkenden Muth bis zur Begeisterung wieder zu beleben. Seine in dieser Lage bewahrte Geisteskraft und be­wiesene chäcige Wirksamkeit, so wie sein fortwährender preiswürdiger Einfluß auf den Geist des Regimentes, ver­dienten und fanden auch auszeichnende Anerkennung, und da das Regiment, kurze Zeit nachdem es nach Krain zu­rückgekehrt war, in dem von Sr. kaiserl. Hoheit dem Erz­herzog Kar l als Generalissimus erlassenen höchsten Befehl 6l!u. Wien , 13. August 180?, ungeachtet der vieljährigen mißgünstigen Dislocation, dennoch unter diejenigen ge­zählt wurde, welche den Geist der neu herausgegebenen Reglements am besten aufgegriffen, indem es nach der Schilderung Sr. kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Johann mit vieler Leichtigkeit schon die schwersten Manöver in Ausübung gebracht hatte, übrigens die Haltung und Ad­justirung gut und zweckmäßig, auch der Geist des Dien­stes, der Ordnung, des Zusammenwirkens zum allgemeinen Besten von seinem Chef durch alle Chargen bis in den gemeinen Mann gedrungen war, und jene Resultate her­vorgebracht hatte, welche Sr . kaiserl. Hoheit dem Gene­ralissimus über den Zustand des vaterländischen Regimen­tes Baron Simbschen die vollkommenste Beruhigung ge­wahrten, so wurde Oberst von Kleimayr n in Anerken­nung alles Dessen noch nach seinem sechzigsten Lebensjahre im November 180? zum Generalmajor befördert, und als Brigadier nach Wien angestellt. (F»ltseHung folgt.) Drei Abende. Novclletc von Eberhard A. Ionak. (Fortsetzung.) „Bah! schlag' Dir das Ding aus dem Kopfe; die Zei­ten schwärmerischer Liebeleien sind vorüber, und übrigens, wenn Du nicht allzu ängstig an Deinen Träumereien hängst, wirst Du auf eine andere Weise Dein häusliches Glück grün­den können; auch ein anderes Mädchen kann Deinen Wün­schen genügen. Vielleicht ist es nur äußerer Glanz, der Dich bei Marie n blendet, vielleicht und ohne Zweifel besitzt sie nicht jene Innigkeit des Gefühls, die Du for­ HÖH derst, oder schwankt sie zwischen demselben und moderner Laune, wozu sie mir allerdings befähigt erscheint.« Hier wurde das Gespräch durch eine Glocke unter­brochen, welche das Zeichen gab, daß der zweite Act be­ginnen werde. Hatte Dem. Winte r im ersten Acte das Publicum für sich eingenommen, so entzückte und bezauberte sie es im zweiten und dritten; ihr Debüt glich einem Triumphe, de« irgend eine Sängerin von europäischem Rufe feie«, die Beifallsbezeigungen waren wahrhaft enthusiastisch. — Die Vorstellung hatte geender, und Mari e sasi in der Garderobe, um sich von der ungewohnten Anstrengung zu erholen, ehe sie nach Hause fuhr, da trat der Direk­ tor, mit einem Bogen Papier in der Hand, ein, und bot ihr unter den glänzendsten Bedingungen einen Contra« auf « Jahre an. Der Gedanke, so plötzlich einen bedeu­ tenden Gehalt zu beziehen, ihren Ruhm zu begründen, und bald den ersten Sängerinen der Welt beigezählt zu werden, kämpfte mitjder Erinnerung an Edmund, der diesen Schritt durchaus nicht billigen würde, und für sie verloren wäre; aber mittlerweile harren sich mehre Leute um sie versammelt, welche ihr Spiel und ihren Gesang in den exalcirtesten Ausdrücken priesen, sie träumte schon von den Triumphen, welche sie einst feiern würde, der Director legte noch ein bedeutendes Spielhonorar dem Ge­holte bei — weibliche Eitelkeit siegt« über alle Vedenklich­keiren, die sich leise in ihrer Seele regten, und sie unter­schrieb. I n demselben Augenblicke sah sie Edmund, blä­ßer als je, aus der Thüre schreuen — ein kurzer Augen­blick von Reue, und — völlig beruhigt setzte sie sich in den Wagen, um nach Hause zu fahren und von dem glückli­chen Erfolge ihres ersten Dedur zu träumen. Am andern Tage Morgens stand Edmund in Reisc­ kleidern vor Marien ; sein Gesicht harre einen Anstrich von ironischem Humor, hinter welchem nicht undeutlich hervorleuchtete, das; ihm dieser Besuch nicht angenehm war, weil er ihn wehmüchig zu machen drohte, und dies wollte Edmund um keinen Preis werden. Mari e trat ihm mir freuderglühtem Gesichte entge­ gen; aber sie schien erwas befangen, alssie ihren Freund in den Kleidern und der ungewöhnlichen Stimmung gewahrte. „Ich komme in doppelter Angelegenheit", fing Ed­ mund an, „Ihnen Glück zu wünschen, und von Ihnen Abschied zu nehmen.« Mari e wurde bei diesem mit schneidender Kälte ge­ sprochenen Worre etwas verwirrt, eine lebhafte Unruhe wogre in ihrer Seele, kaum tonnre sie antworten: „Wa­ rum das kalte Sie, warum die Reise so plötzlich?« „Hören Sie mich ruhig an. Ich bat Sie oft, abzu­ lassen von dem Vorsatze, sich der Bühne zu widmen; ich ließ sogar ihr Debüt zu, in dem Wahne, es würde Ihnen genügen, einmal die Lichtseiten des theatralischen Lebens zu versuchen, ohne die Schattenseiten erfahren zu wollen, aber ich sagte es Ihnen auch feierlich zu, daß die Fort­ dauer Ihres Entschlußes das Band, welches Liebe zwischen Uns .geflochten, auf immer lösen werde. Sie haben es selbst zerrissen, es war Ih r Wille — darum sei's — leben Sie wohl.« „Edmund , bleibe nur einen Augenblick!« rief das Mädchen aufgeregt, »Du weißt, daß mich nur der Drang, mich der Kunst zu weihen, bewog, die theatralische Lauf­bahn zu wählen; ich fühle den Beruf zur Kunst in mei­ner Seele, und ich dachte nicht, daß Du dies mißdeuten würdest.« „Ich werde und muß bei meiner Ansicht bleiben. Das Leben eines Weibes ist ein Spiegel, den der Hauch der Öf ­fentlichkeit trübt. Was Sie von Beruf sprechen, ist Selbst­täuschung ; ein Weib kann Großes in der Kunst leisten, aber sie ist dort doch nicht auf dem Platze, wohin sie die Natur bestimmt hat. Warum wollen Sie nicht meinem Antrage Gehör geben? Ich habe der irdischen Güter ge­nug, um von aller Welr unabhängig zu sein — ich bot Ihnen dies Alles, warum verschmähen Sie es in thörich­tem Beginnen?« „Mein träumerischer Edmund, Dich läßt der Mo­ment gar zu heftig grollen; Du überdenkst nicht, daß ich Dich so sehr liebe, daß ich aber auch die Kunst liebe, und daß mir vielleicht die Natur nicht vergebens die Gabe zu Thcil werden ließ, welche mich befähigt, das Höchste in ihr zu erreichen." „Marie, was Sie Liebe zur Kunst nennen, ist Ehr­geiz, Verblendung, Ruhmsucht, weibliche Eitelkeit; kein Weib ist im Stande, sich mir jener allem Andern entsa­genden Liebe der Kunst hinzugeben, wie der Mann; des Weibes zartere Natur ist mit tausend feineu Fäden an die Außenwelt gckettet. Kehren wir jedoch zur kältesten Wirklichkeit zurück; nur noch einen Vorschlag: theilen Sie, was das Glück beschieden, mit mir, betreten Sie nie mehr die Bühne, ich will Ihren Contract lösen." Edmund hatte gesprochen; sein Blick hing scheu und starr an dem Mädchen, welches mit den mannigfachsten Entschlüßen und Vorsätzen kämpfte; endlich sprach sie: „Gott! aber was würde die Welt dazu sagen; würde sie mein Beginnen nicht thöricht und auf das lächerlichste wan­ kelmüthig finden?" „Ach, welch' armselige Rücksichten!" rief er beinahe entrüstet aus. „Sie kümmern sich um das Unheil der Welt in dem Puncre, wo es sich um Ihre Zukunft handelt; Dies Unheil ist Ihnen mehr, als der Räch und die Bitte eines Mannes, der Sie innig liebt — es sei; entweder Sie entsagen der Bühne, oder wir sind getrennt für dies ganze Leben, hören Sie, für unser ganzes Leben; meine Ansichten und Grundsätze sind unwandelbar. Wollen Sie der Bühne entsagen?" Der Zustand des Mädchens war bedauerungswerth; lange kämpfte sie mit sich selbst, aber weibliche Eitelkeit siegte über jede Bedenklichkeit, und sie sprach leise: »Ach — ich kann nicht!" — „Leben Sie wohl, Marie , auf im­mer", erwiederte Edmund mir wehmürhiger Stimme; „ich wünsche Ihnen, daß Sie bei Ihrem neuen Srande ein größeres Glück finden, als Sie es an meiner Seire gefunden hätten.« Hiemit schied er nach einer kurzen Ver­ 404 beugung.. Mari e lehnte sich in eine Ecke des Sopha, ein Thränenstrom ^nachte den, gepreßten Herzen Luft — eine Viertelstunde und — sie trillerte eine Cavatine aus der, Oper, in welcher sie nächstens auftreten sollte. Edmund war mit seinen letzten Anordnungen be­schäftigt, als Oheim Fellner eintrat: »Was, der Kuckuck -7- was treibst denn Du? wehin willst Du?" -' ' »Frische Luft schöpfen«, enviederte Edmund lakonisch, und Fellner lachte. „Was, ist denn die Atmosphäre hier verpestet?" «,Zum Theile für mich — ich sag« Dir's gestern vor­ her, wie's kommen würde; Mari e wird Opernsängerin, und ich mache eine Reise durch Europa; in zwei Jahren bin ich wieder hier; ich habe Dich nur erwartet, um Dir die Verwaltung meines Vermögens zu übergeben, und dann Abschied zu'nehmen." ,(F°rtsttzung folgt.) Neues. (Analyse, des Diamants.) Der Diamant wurde bekanntlich als ein mineralischer Körper angesehen. Neu­ere Untersuchungen machen aber seine Entstehung aus dem Organischen wahrscheinlich." Nach einer in dem Jour­nal für Chemie von Erdmann und Marchand gegebe­nen Mittheilung uniersuchte Petzholdt die Rückstände oder Asche, welche bei der Verbrennung von Diamanten behufs der genauer« Feststellung des.Atomgewichtes des Kohlenstoffes derselben übrig geblieben war. Mi t dem Mikroskope erkannte Petzholdt in dieser Asche Körper­chen von verschiedener Form, wie Schuppen, Blätter, Splitter, die verschieden gefärbt waren, meist aber stark glänzten. Ein sehr wichtiger Umstand dabei war die Ent­deckung eines feinen schwarzen oder dunkelbraunen Netz­werkes mit sechöseiligen Maschen, bisweilen mehrfach über­einanderliegend , genau wie man es bei der mikroskopischen Untersuchung des Pstanzenparenchyms zu sehen gewohnt ist. Dieses Netzwerk fand Petzholdt sogar vermittelst mikroskopischer Untersuchungen von Diamanten des grünen Gewölbes, und wahrscheinlich ist das vegetabilische Netz­werk bei der Verbrennung des Diamances nicht verkohlt, weil ein in den Ueberresten desselben aufgefundener An­theil von Kieselerde und Eisen als unverbrennlicher Körper das Netzwerk umschlossen hatte. — Der berühmte Chemi­ker Liebig'sagt, der Diamant sei wahrscheinlich auf nas­sem Wege, nicht durch Feuer, gebildet, die Wissenschaft kenne keine Analogien für die Bildung und Entstehung des Diamants, außer dem Proceß der Verwesung. — (Mensch enjagd.) Ein empörendes Seitenstück zu einer Ankündigung Jos. W. Bell's inAlbany, »daß er Hunde verleihe, die zum Treiben und Fangen entlaufener Neger abgerichtet sind, — 5 Dollars für's Jagen, 20 für's Einbringen«, ist folgende Geschichte: I n der franzö­sischen Colonie Guadeloupe ging in jüngster Zeit der Pflanzer Bonneui l auf die Menschenjagd, d. h. um entlaufene Neger zu fangen. Das schwarze Wild wird gehetzt, und der Jäger schießt einige Stück. Hierüder vor Gericht belangt wegen Sclavenmord, gewinnt er den Proceß (die aus Pflanzern gewählten Beisitzer haben nämlich dort 4 Stimmen gegen 3), und am andern Tage wird er in den Colonialrath gewählt! — (Das Schminke«-) Ich war der Meinung — so lesen wir in der »Agramer politischen Zeitung" —daß das Uebel des Schminkens ein ausschließendes Eigenthum der Hauptstädte' sei, aber in Slavonien ist es auch unter dem Landuolke so stark eingerissen, daß am Neujahrstage in Vukooar von der Kanzel herab eine Verordnung gegen dasselbe verkündigt wurde. — (London's Zukunft.) Der gefährliche Tag des März, an welchem, wie bereits erwähnt, die Stadt Lon­don hätte untergehen sollen, ist vorübergegangen, ohne der Stadt Etwas anzuhaben. Indeß beweist jetzt ein Bi­belkundiger im »Courier«, daß die Prophezeiung mit Da­niel und der Apokalypse übereinstimme, und Derjenige, von dem sie ausging, sich nur um ein Jahr verrechnet habe. — (Saphir ) gab unlängst wieder eine seiner berühm­ ten Akademien mit „humoristischer Vorlesung." Nach Ab­zug der sämmtlichen Kosten hat er die Hälfte des Reiner­trages in der Summe von 1.022 fl. 22 kr. C. M . den 'Vorständen des unter dem Schutze seiner, k, k. Hoheit des Erzherzogs Franz Karl stehenden Spicals im Polizcibe­ zirke Wieden übergeben. —­ (Höhere Bau er «schulen.) Wie es höhere Bür­gerschulen giebt, so fangen die reichen Bauern in Holstein-an, auch höhere Bauernschulen zu errichten; darin werden Schulzen,- Gemeindevorsteher, Landstände, Pächter und dergleichen gebildet. Ein reiches Dorf, Neumünstcr, baut schon ein neues Haus für die höhere Bauernschule. — Mannigfaltiges. Wohlfeile Mahlzeit. Wcllstc d erzähl! in seine,! »Reisen »och der Stadt der Khalifen« u. s. w., die er zu Anfang des vorige» Iahrzends Vornabm, aus der Zeit seines Äufenlhalles in Vusrah, im Paschalik von Bagdad, unter Andern, Folgendes: »Meine Mahlzeiten nah,» ich in den Kaffchhäuscrn ein, wo im­mer Gekochtes «orrälhig ist.. Von allen hiessacn Leckerbissen waren Kabol's wein Lieblingsgericht. Diese bestehen aus wechselnde» 3tücken von Fleisch und Zwiebeln, die auf einen, Spieße geröstet ssnd, zu denen ich noch stäche Brottuchen und Kaffeh hinzufünte. Hammelfleisch und runde Kuchen von Pastelcntcig, welche verschiedene Ingredienzen und andere kleine Pusselchen einschloßen, reizten den Gaumen des Fremden; Lauch, Zwiebeln und slcinei Salat ist wohlfeil und in großer Menge vorhanden; sie werden mit dem Fleisch aufgetragen, und gewöhnlich ohne Salz gegessen. Die Früchte sind Trauben, Aprikosen, Feigen, Granatäpfel und Melonen. I n diesen Ta­gen der Schwclgerci kostete mich mein Mittagessen gewöhnlich eine» Piaster, »der zwei Pen« , oder—sechs Kreuzer. Historisches Tagebuch. Zusammengestellt von einem Landpriester. 16. April ,71? wurde von dem damalige» Bürgermeister, Jacob Herndler , der Grundstein zum Neuen loibachcr Rothhause gelegt, lull? errangen die Oesterrcicher unter Erzherzog Johan n in einer zwei, teigigen Schlacht bei Sacilc und Pordenone oder Fontana frcdd» ei­nen glänzenden Sieg über den Vicetönig Von Italien, Eugen Veau­harnois. i?. April ­1825 in der Nacht brannten in dem Dorfe Echischka nächst Laibach 6o — 7ll Häuser mit den Wirthschaflgebäuden ab. i». April I6Y5 wurde i» Laibach die deutsche Währung publicirt, jedoch blieb die alte Zählung bis auf die neuesten Zeiten unter dem Landvolke in, Gange. 6 Soldi machten 1 Balze» (repar), z Batzen einen Sicbcnzchncr (peti?-,) oder l? lr., Z Liebcnzehner eine» Rheinisch oder 5i fr., und wo Rheinisch 85 deutsche Gulden aus. Im Jahre l788 wurden . viele einfache, und I7yc> viele doppelte oder 2 Soldistücke geprägt, die 18U2 noch immer, cursirten. Laib ach. Druck und Verlag des Joseph Blasnik.