tnr Kunst, Literatur, Theater «.geselliges Leben. Redigirt von Leopold Kordosch. 22 , VH.23N<3-2>Är,a d, ^^°^ ^ balbiäoria, « ss. Durch die f. t. Posi unter l^nuvert ,»,1 »oriosreier Zusendunn aanziäbria », baloiädria 4 fl, C.M., und w,rd balbjädriei ««raus« bezahlt. Alle l. l. Possumier nehnicn Pränumcraüon o». In Laibach rrünumerirt man beim Nerleaer am Raan, Nr. >yu, im erssen Stocke. als am hohen Namensfeste Zr. NM^NNN NN°HNN L2NNNT? ^ ^a-^^HV/^^i^s^^ ^>^ /V//5 ^,,5e/ /Ae?i/?/^ ^'<°, ^'ch­korb ab. „„Ist dir's sauer geworden, gutes Kind?«" fragte Don Dia z mit blinzenden Augen, eine Fassungsprise schlürfend, 383 das Mädchen, welches schüchtern grüßend zurücktrat. „„Nun es soll nicht lange mehr so bleiben. Hier Hab' ich dir ei­nen Herrn gebracht, der sich deiner Mutter und deiner selbst annehmen wird. Ich lasse Euch allein mit ihm; ich hoffe, daß du den Wink des Schicksals eben so wirst zu schätzen wissen, wie deine würdige Mutter."" Iuan a war über diese Worte nicht wenig erstaunt, und betrachtete den schon uniformirtcn Musikdirektor, wel­cher, als Dia z fort war, sie freundlich begrüßte, mit gro­ßen, forschenden Augen. „Du kennst mich nicht, liebes Kind" begann Oomis mit einschmeichelnder Freundlichkeit, aber deiner Mutter ist mein Name und der Zweck meines Besuches schon be­kannt, und sie hat gegen beide nichts einzuwenden. Ich hoffe daher, daß auch du mir Gehör schenken wirst. Nicht wahr?" „„Ich muß mir's zur Ehre rechnen"" erwiederte Iua­na, „„wenn so vornehme Herrn sich herablassen, mit einem Mädchen meines Gleichen zu sprechen."" „Du bist brav, gut, fromm, steißig, du erhältst deine Mutter; Eigenschaften genug, um derenwillen dich selbst jeder Grand von Spanien zu achten schuldig ist. Du besitzest aber noch einen Vorzug, dessen du dir vielleicht selbst kaum bewußt bist, einen Vorzug, dessen sich unter Tausenden kaum Eines rühmen kann, einen Vorzug, der, wenn du ihn gehörig zu schätzen weißt, dir und deiner Mutter nicht nur eine sorgenfreie, sondern sogar eine glänzende Zukunft verspricht." „„Ih r wollt mich eitel machen"" erwiederte Iuan a immer heftiger erröthend, „„wenn's wirklich zu unserem Glücke wäre, so hätte mich der Himmel wohl selbst drauf verfallen lassen. Bete ich doch täglich zu Gott, daß er die Arbeit meiner Hände segne, und mich so viel verdienen lasse, als hinreicht, um uns ehrlich zu ernähren; ihm gilt mein erstes, ihm mein letztes Lied!"" „Das eben hört' ich," fuhr Gomis fort, „und daß mich der Zufall dein Lied hören ließ, darin erblicke ich ge­rade den Wink des Himmels, welcher dir einen Schatz in die Brust legte, den nur ein Musiker ganz zu würdigen vermag. Hast du nie singen gelernt?" — „„Nein, mein edler Herr!"" „Und hast doch in deiner schönen Stimme so viel Aus­druck, so viel Biegsamkeit, so viel Schmelz!" "Ich singe, wie mir um's Herz ist; thue absichtlich we­der etwas dazu, noch dawider."" „Das ist die wahre Kunst, die das Rechte trifft, ohne es zu beabsichtigen. Hast du nie öffentlich gesungen?" „„Ei ja wohl, am Festabend des heiligen Isidor, oder zur Fastnachtzeit auf der Insel draußen, ja, fast alle Sonn­tage, wenn die Mädchen am Ufer zusammen kommen und tanzen, Plumpsackspielen oder Pfänder geben."" „Und hat dir nie Jemand gesagt, daß du hübsch, singst, und dir mit deinem Gesang etwas verdienen könn­test?" „„Ach, geht, edler Herr, wer sollte mir denn dafür et­was geben, außer vielleicht einen Kuß. Ja, den hat mir Vetter Ru y schon öfter angetragen, aber die Mutter dul­det's nicht; richtig und auch, jetzt entsinn' ich mich, der hochanschnliche Herr Contador, aber von dem wollt' ich keinen, auch wenn's die Mutter zuließe."" „Wer. spricht denn von Küssen, kindisches Mädchen? Ich meine, ob du nie darauf verfielest, dir mir deinem Ge­sänge Geld zu verdienen, und dadurch deine Mutter noch besser zu unterstützen?" „„Thun denn das wohl ehrliche Mädchen?"" „Warum denn nicht? Wozu hätte denn Gott man­chen Menschen eine besonders reine, rührende Stimme ge­geben, wie z. B. dir, Iuana , als zur Freude, zur Er­bauung, zur Besserung ihrer Nebenmcnschen? Wenn du -froh bist, so singst du, und wenn Andere dich singen hö­ren, so werden sie fröhlich mit dir, und ist es denn eine Sünde, wenn man Jemanden froh macht? Ist es eine Sünde, wen» man in der Kirche singt, und trägt es nicht zu deiner Andacht bei, wenn du die Hallen des Isidor-Domes oder der Isabella-Kirche von schöner Musik ertönen hörst? Hast du nie gehört, daß selbst die wil­besten Menschen gerührt werden, wenn sie ein sanftes Lied hören, und es sollte Sünde seyn, wilden Men­schen das Herz zum Besseren zu stimmen? — Wenn du nun auf eine Art, welche keiner Seele zum Schaden ge­reicht, etwas für dich, für deine Mutter erwerben könntest, und wenn dein Gesang das Mittel dazu wäre, würdest du Anstand nehmen, es zu thun?" „„Wer sollte mir denn aber für mein Singen etwas zahlen? die Leute, die mich kennen, hören mich ja umsonst, und die Leute, die mir etwas zahlen wollten, kennen mich nicht!"" „Sie sollen dich aber kennen lernen! Sieh, Iuana, diese Goldstücke, die zahlte Jemand deiner Mutier blos in der Hoffnung aus, irgend ein Mal vielleicht etwas von dir zu hören! — Ja, staune nur, frage deine Mutter, sie kann dir's selbst nicht anders sagen!" „„Wahrhaftig Töchterlein"" becheucrte die Alte, und zählte die zwanzig funkelnden Dublonen auf, „„all' diese schönen Goldstücke schenkte mir der Herr Musikdirector da, lediglich für die Erlaubnis;, dich, wenn du wolltest, in der Musik unterrichten zu dürfen."" „Um des Himmels Willen, Mutter, gebt ihm das Geld zurück! Wer so viel gibt für so wenig, der kann nichts Gutes wollen. Ihr wollt mich nur versuchen, edler Herr, wollt mit mir armen Mädchen eueren Scherz treiben!" (Fortsetzung folgt.) Bilder aus der salzbuvg'schen Alpeuwelt. Von Eduard Tilcsius» (NcMiß,) Ich besuchte mit dem leutseligen jungen Oberverweser, des weltberühmten Reisenden Rußegger Nachfolger auf dem hiesigen Posten, die früher sehr ergiebigen Poch­und Goldwaschwerke, deren Besichtigung jedem wißbegieri­gen Fremden von hohem Interesse seyn wird, deren tech­nische Beschreibung jedoch lein Gegenstand für die ssedcr 384 eines Laien ist. Die hiebei benutzten Erze werden dem schon seit Jahrhunderten wegen seiner reichen Eingeweide berühmten Rachhausberge entnommen, welcher eine Vier­telstunde hinter Böckstein, neben dem Felsenhorne des Grau­kogels, seinen schneedurchfurchten breiten Rücken erhebt. Hierauf traten wir unsere weitere Wanderung durch das innerste Gasteunhal nach dem Naßfelde an, mit dem Vor­satze, am nächsten Morgen, nach abermaligem Nachtquar­tiere in Beckstein, bei günstigem Wetter die weitere Wan­derung in westlicher Richtung durch den Sieglitzgraben, dann über den Pockhart nach den Bergwerken der Rauris und von dort aus weiter nach dem Tauernhause und über das Hochthörl nach Heiligenblut anzutreten. Enger und immer enger schließt sich die auf beiden Seiten von himmelhohen Bergen umthürnne Schlucht zu­sammen, welche uns, mitunter steil bergan, nach dem Nasifelde leitete. Am Fuße des Rathhausberges sahen wir die Aufzugsmaschine, auf welcher die Erze dieses Riesen aus der Nahe der ewigen Schneeregionen herabgeschafft werden. Schwindellose Wanderlustige haben, auf einem Brere stehend, und wohl vor dem Abstürze, aber nicht von dem Eindrucke des grauenerregenden Anblickes in die Tiefe gesichert, wohl auch schon auf dieser Maschine die Auffahrt auf den Berg in nicht viel mehr Minuten gemacht, als halbe Stunden zu dessen Besteigung nöthig sind; in neu­ erer Zeit wird aber die Benützung des Aufzuges zu die­ser Lustfahrt mit Rücksicht auf den anderweiten Zweck der Maschine und die doch nicht ganz zu beseitigende Ge­fahr für ein Menschenleben, in der Regel nicht mehr ge­stattet. Mi t Entzücken stand ich bald darauf vor den drei Wasserfällen, die, in geringer Entfernung von einander herabrauschend, mit unbeschreiblich mächtigem Zauber diese einsame Gegend beleben. Die Schweiz hat allerdings schö­nere Wasserfälle, aber nirgends eine solche Trias in dem engen Rahmen von ein Paar hundert Fuß Distanz zusam­men gedrängt. Wir haben hier den berühmten Handecker­fall in Oberhasli w öu^ln und noch überdies; einen Staub­bach (den Schlcierfall) als Zugabe. In einer Schlucht, wie sie Saluaror Rosa nicht schauerlicher nachschaffen konnte, stehen wir zuerst am Kes­selfalle. Er stürzt nicht hoch, aber mir gewaltiger Maße in einen wahren Höllenschlund, in welche» man ihm nur zagend nachblickt. Ein dumpfes Donnern von oben herab und ein fast melodisches Gericscl von seitwärts herüber verkündet, daß es der reichen Natur hier an einem einzi­gen Wunder nicht genügte; wir schritten einige hundert Schritte weiter bergan und standen geblendet und betäubt. I n geringer Entfernung vom Kesselfalle bildet die unge­stüme Ache einen zweiten noch gewaltigeren Sturz, den gräßlichen Bärenfall; in zwei Abiheilungen donnert sie mit unbeschreiblicher Fülle und Gewalt in gräßliche Ab^ gründe hinab, ganz in Schaum und Rauch aufgelöst, be­vor sie die Tiefe erreicht — um noch in heftiger Aufregung dem Kesselfalle entgegen zu eilen. Gerade gegenüber an der westlichen Felsenwand bildet aber ein dem Pockhartsee entströmendes Seitengewässer den Schleierfall ^ die origi­ nellste aller Kaskaden. I n schwindelnder Höhe gießt der Flußgott seine ewig übersprudelnde Urne über, daß ein ra­scher Bogen aus der obersten Felsrinne springt; hoch oben theilt sich der Wasserschwall in zwei Stürze, deren einer in mehreren malerischen Abtheilungen, der andere aber in einem Guße von wenigstens 100 Klaftern Höhe herabrollt. Tief uncen vereinigen sich die beiden Arme und breiten sich mit hundertfachem Geplätscher über die ganz verwa>chene Felswand hin; da aber die Wassermaße nur gering und größtentheils seitwärts verspliltert ist, so löset sie sich gegen den Thalgrund zu in leicht verrieselnde Wasserfäden und Flocken auf, welche die Felswand mit einem bei einiger Phantasie nicht zu verkennenden riesenhaften Schleier über­spinncn, wie ihn Kühleborn's Erwählte als Brautgeschenk nicht verschmähen dürfte. Der Dreiklang aller dieser Stürze, das Doppelbild der beiden letztbeschriebenen, die man mit einem Blicke überschaut, vereinigen sich zu einem, dem fühlenden Wanderer gewiß ewig unvergeßlichen Gesammt­eindrucke, in welchem jedoch der Schleierfall — vor wel­chem nach meinem Erachten der Straubbach im Lauterbrun­nenthale, an Fülle und origineller Gestaltung seinem Riva­len nachstehend, nur in Bezug auf größere Höhe und herr­lichere Umgebung den Vorzug behauptet—-eben so leben­dig vorherrschen wird, als das wahrhaft Schöne überhaupt gegen das massenhaft Ungeheuere den Vorrang behauptet. Der Bärenfall hat seinen Namen von einem Bären, der, von einem Jäger verfolgt, den verzweistungsvollen Sprung über den gräßlichen Wogensturz wagte und darin — spur­los entschwand. Höher und steiler winder sich der enge Saumpfad hinan. I n diesem alpenhohen, der Sonne fast nie zu­gänglichen Hohlwege lagen noch am 21. Juli ungeheuere Schneemaßen aufgethürmt; auf einer Strecke hatten die­selben dergestalt« die Bahn verrammelt, daß nur ein enger Pfad mühsam durchgebrochen war, auf welchem wir uns, die gewaltigen Eiszapfen über unfern Häuptern nicht ohne Bcsorgniß betrachtend, nur scheu und leise durchwanden. Auf einer andern Strecke hatte der alte Schnee ein hohes Ge­wölbe über dem tobend darunter fortstürmenden Bache gebildet, welches mich an die Eiskapelle bei Berchtesgaden und spä­ter an den Ursprung der Rhone an dem gleichnahmigm Gletscher erinnerte. Winterliche Schauer umwehten unö, als wir, am obersten Ausgange dieser Thalrinne anlangend, die weithingedehnte Alpenfläche des Naßfeldes betraten, welches ich Ihnen schon früher charalterisirt habe. Hier ward mir das früher fast beengte Herz wieder weit und leicht im Busen beim Anblicke der fröhlichen Herden und freundlichen Alpenhütten, welche, nebst dem im Sommer hier so häufigen Saumzuge über den Tauern., dieser Ge­gend einen so lebendigen Charakter verleihen, daß man beinahe vergessen möchte, wie hoch man über der übrigen belebten Welt, wie nahe man den ewigen Eisregionen steht. I n starrem Schweigen lagen die wüsten Tauernko­losse um uns her, schwere Schnee- und Nebelkappen auf ihren finsteren Häuptern; nur hie und da rieselte ein klei­ner Wasserfall über die Runzeln ihrer bleichen Antlitze 385 über die Falten ihrer einfarbigen Gewänder herab und schüttete seinen kleinen Tribut in den reichen Wasserschatz der ungestümen Ache ab. Gegen Südosten klaffte ein schmaler, düsterer Spalt zwischen der Bergwand, sich rück­wärts steil hinan in einen oben mit blendend weißer Schnee­decke bekleideten, wüsten Bergsattel verlierend; hier windet sich der stark besuchte Saumpfad den Malnitzer-Tauern hinan, — der einzige Ausweg aus diesem Sackgäßchen der Welt, wenn man einige gefährliche Gemsjägersteige abrechnet. Wir gingen an mehreren Alpenhütten vorüber bis zur hintersten, von dem BadinhaberStraubinger in Gastein neu erbauten, welche den Ruf der elegantesten — nicht in Europa (denn mir wurde im Verlaufe meiner Reise in einer Schweizcr-Alpenhütte riinmpn^ner angetragen, ich be­gnügte mich aber mit In, onts), wohl aber in der österrei­chischen Monarchie behauptet. Ich hatte früher seit einer Reihe von Jahren unzählige Alpenhütten gesehen und war in vielen derselben wenigstens für eine Nacht einheimisch geworden; aber hier — vlistup», , «teteruutyue c»m«e st vox llnicidu« I>205it: oder — um den schonen Leserinnen dieser Zeilen nicht un­verständlich zu seyn: „Ich starrt', — aus Staunen sträubte sich mein Haar — Und aus Verwund'rung ward das Wort im Schlünde starr." Diese an der Grenze der belebten Welt gelegene Alpenhütte ist nämlich im Aeußeren stattlicher, im Inneren reinlicher und wohnlicher, als die meisten Bauernhöfe in der Tiefe, die mir noch vorgekommen; ja ich kenne ganze Provinzen, wo sie neben den Strohdächern begüterter und vermöqlicher Bauern als Pallast prangen würde. Sie wurde, nachdem die früher bestandene Hütte durch einen Unfall abgebrannt war, auf derselben Stelle aus hartem Materials und mit einer soliden Schindelbcdachung aufge­führt und enthält nebst einem großen, gemeinschaftlichen Ge­mache zwei Schlaflammern für die Mägde, eine für den Viehknecht, einen geräumigen Milchkeller, einen großen Stall zur Beherbergung einer ganzen Heerde, und über­haupt die vollständige Einrichtung eines Bauernhofes im höchsten Style. Was mag die Aufführung eines solchen Baues in dieser Höhe gekostet haben! Wer das Alpenleben in seiner äußersten Verfeinerung kennen lernen will, unterlaße nicht, Straubinger's Hütte zu besuchen, er wird aber in derselben das gewöhnliche Alpenleben nicht kennen lernen. Wir erquickten uns hier an köstlichem Alpcnrahme, Butter und Schwarzbrote— Alles in herrlichster Qualität, und kehrten erst, als der sinkende Tag uns den Aufbruch zur Pflicht mach«, noch ein Mal die großartigen Wasser­fälle mit Bewunderung anstaunend, nach unserer trauli­chen Herberge nach Böckstein zurück, wo wir bei einbre­chend« Nacht eintrafen. Das Wetter war bedenklich, aber Nicht hoffnungslos, sondern berechtigte vielmehr, im Falle eines eintretenden günstigen Windes, zu den besten Er­wartungen. Auch hatte der Zufall für eine gute Rei­segesellschaft gesorgt. Nachdem ich nämlich von meinem er­sten lieben Reisegefährten, den Verhältnisse in die Hei­ math zurückriefen, mit schwerem Herzen Abschied genommen hatte, ward mir das Glück zu Thcil, noch an demselben Abende mit zwei wackeren jungen preußischen Offizieren zu­sammen zu treffen, welche von hier aus durch Tirol und Vorarlberg bis zum Rigi in der Schweiz zu wandern vor­hatten; was Wunder, daß ich Einsamer mich sogleich gern und herzlich an sie anschloß!—Ein seliger Abend, unter goldenen Plänen der Zukunft verplaudert, floh uns zu schnell dahin. Spät Nachts auf meinem Lager hingestreckt, dünkte mich das Poltern des Sturmes an meine schlecht verwahrten Fenster an das Mahnen der Alpengeister, die mich hinausriefen nach ihren erhabensten Höhen; mir ward so kindlich wohl, fast wie vor etwa 20 Jahren, wie ich als Knabe an der Iünglingsgrenze zum ersten Male in die freie, ungeheuere Bergwelt hinauszog, die mir seither ein treues Elysium geblieben in der armen dürftigen Erdcnwelt, — und wie damals sang Ich in die stille einsame, Nacht hinaus: »Aus den, flachen Land voll Sorgen Schweift »lein jugendlicher Ein» Gern an jedem gold'nen Morgen Nach den lieben Bergen hin; — Blickt «on hehlen Alpcngipfel» Auf die Welt, so tief und weit, Wieget sich auf Wa'lderwipfeln I n der grünen Einsamkeit;» — »Hört das helle Glockenklinge» Munt'rcr Herd' »uf freien Höh'n, Hört der Hirten fröhlich Singen Durch den reinen Aether weh'n; Hört der Katarakte Brausen Auf dem Schoof,' der Alpeustur, Ruft mit wonncvollei» Grausen: Du bist groß, ja gros,, Nalur!» »Aber wenn zu»! stillen Herde Hei», die müden Menschen ziehn, lieber'», Schlummcrsarg' der llrde Gottes ew'ge Lämpchc» glüh n ; Träum' ich mich zu», Reisigfencr Unter Ae lpler» , schlicht und recht, Und die enge Brust wird friier Bei dem fromme» Nerggeschlecht.« »Ach, der Mensch will Höh'» erklimmen. Wo er freier blick umher. Wo ihn rrin're Luft' umschwimme». Ebne Flache drückt ihn schwer.— D rum — an j>dc,n gold'nen Morgen Schweift mein jugendlicher Emn Aus den! flachen Land' voll Sorgen Nach d>» lieben Bergen hin." Gharaden - Sonnet. (Fümsilbig.) Im freien Land —welch' Schauspiel der Natur Zeigt da mein erstes Paar den Forsctierbllcken! Von seinen Zinnen schaut er m,t Entzücken Rings — über, unter rhni der Allmacht Spur. Und dieses ersten Pärchens schöne Flur, Vewohui mein zweites ; fern »on allen Tücken, Ist's Treue, Sitteneinfalt die es sckmückeu; Des Mannes Wort gilt da als stch'cer Schwur. Mein Letztes ist bald wstia. und bald heilig. Jetzt ennuycmt, 5ald wieder sehr kurzweilig. Des Plastiltreters s.ligstes Verlangen. M,in Ganzes, eine Art «on meinem Letzten, Woran wohl große Herr,! sich schon ergötzten. Wird do» de»> Zweite n jedes Jahr begangen. 5 3 3. 3OO Nevue des Mannigfaltigen. Eine arme Frau, Mutter zweier Kinder, lebte in ei­nem elenden Stübchen in Paris in , Noch und Elend. Arbeit fand sie keine, auch wußte sie Niemanden, dessen Mitleid sie ansprechen konnte, und so erwartete sie mit ihren Kindern den Hungertod. Da stürzte plötzlich eines Tages ein ihr ganz unbekannter Mann in ihr Stübchen, starrte einen alten Wandschrank an, der in einer Ecke stand, und fragte die Arme: „Wie lange wohnt ihr hier?" — «„Zehn Jahre."" — «Aber es geht euch schlecht, wie ich sehe." — ««Ach freilich! die Arbeit ist gering und wirft so wenig ab."" — „Ih r erlaubt schon" sagt darauf der Fremde! geht auf den Wandschrank los, macht ihn ohne Umstände auf, reißt ein Bret heraus und greift in die Vertiefung, welche zwischen dem Schranke und der Wand befindlich war und von welcher die Frau bisher nichts ge­wußt hatte. Voll Freude zieht er die Hand heraus und hält in ihr ein Porifeuille. Dieses blättert er durch, nimmt ein Fünfhundertfranken-Biller heraus, gibt es mit den Worten. «Da! laßt das Brett wieder einsetzen," der Witwe hin und entfernt sich. -— Der Fremde hatte vor 40 Jahren dieses Stübchen bewohnt, aber durch verschie­dene Verhältnisse gezwungen, Paris so schnell verlassen müssen, daß er nicht ein Mal sein Geld, welches hinter dem Wandschranke war, hatte mitnehmen können. Erst jetzr war er zurückgekehrt und alsbald in seine ehmahlige Wohnung geeilt, wo er zu seiner großen Freude erkannte, daß die Witwe, welche unmittelbar nach seiner Abreise in das Stübchen eingezogen war, den Wandschrank in der Ecke hattestehen lassen, und so sein Geheimnis; ««entdeckt ge­blieben war. Der «Adler" erzählt: Während der amerikanischen Revolution ritt ein Offizier in Civilkleidung an eine kleine Abrheilung von Soldaten heran, die damit beschäftiget waren, eine kleine Nedoute in einen besseren Stand zu setzen. Der Kommandant der kleinen Schar gab seinen Untergebenen Befehle in Bezug auf einen Balken, der hinauf auf die Befestigung gehoben werden sollte. Der Balken war schwer und der kleine große Mann komman­dirce unaufhörlich bald so, bald so. Der Offizier hielt sein Pferd an, als er an die Stelle gekommen war, und fragte, als er sah, daß die wenigen Leute das große Stück Holz kaum bewegen konnten, warum der Befehlende nicht auch mit Hand anlege? Der Letztere schien über diese Frage et­was verwundert zu seyn, wendete sich deshalb mit Stolz an den Offizier und antwortete: «Herr! ich bin ein Cor­pora!," — ,,«AH, wirklich?"" entgegnete der Offizier hier­auf, ""das hätte ich nicht bemerkt!"" Und er nahm seinen Hut ab, verbeugte sich und sagte: ««Ich bitte um Verge­bung, Herr Corpora!!"" Darauf stieg er aber von seinem schonen Pferde ab, band dasselbe an und half mit heben, bis ihm der schweiß in großen Tropfen auf der Stirne stand. Als das Holzstück sich auf der Stelle befand, wo­hin es hatte gebracht werden sollen, wendetesich der Fremde an den Corporal und sagte: «Herr kommandirender Corpo­ral! wenn Sie wieder eine solche Arbeit zu verrichten, und nicht Leute genug haben, so schicken Sie nur zu Ihrem Oberbefehlshaber, und ich werde Ihnen auch zum zweiten Male helfen." — Der Corporal stand da, wie vom Blitze getroffen. Der Reiter war — Washington. Die englische Zeitung «Globe" enthält einen Auf­satz über das Honorar berühmter Londoner Aerzce und Wundärzte. Es wird durch den Reichthum und die Frei­gebigkeit der Patienten auf's Höchste gesteigert. Fünf Gui­neen (50 fi. C. M.) für dc^n Besuch zu geben, ist nichts Ungewöhnliches. Der Wundarzt Cowper erhielt für einen Steinschnitt 1000 Guineen. Die Aerzte Ch a m­bres und Brodie nehmen jährlich 12.000 Pf. Sterl. ein. Or. Home gab bei der Besteuerungskommission seine jähr­liche Einnahme auf 21,000 Pf. Sterl. an. Zwei Aerzte, Quäcker, berechnen ihr Honorar jährlich auf 8 bis I2.no» Pf. Sterl. I n dem Westende von London, wo die hohe Aristokratie wohnt, müssen die Aerzte besonders gut bezahlt »verde», weil sie dort der Etikette halber sich länger als gewöhnlich beim Patienten aufhalten müssen, und selten mehr, als zwei Kranke in einer Stunde besuchen können. Vertrauter Brief aus Prag. Greift nur hinein in's »olle Menschenleben! Ein Jeder lebt'!!, nicht Vielen ist's bekannt. Und wo ihr's packt, da ist's interessant. , «öthe's »Faust.« Sic waren s« gütig, mich einzuladen, einige neue Guckkastenbilder vorzuführen, und wenn Jemand so artig und zugleich nachsichtsvoll gegen mich ist, wie Sic, dem tonn ich nicht widerstehen. Und ich schwieg 2 ganze Monate; doch, «dadru», keenc Feendschaft nicht,» Sie sollen wissen, worum es geschah; wegen nichts Anderem, als um Ihnen die Portoauslagen wegen unnützer Neuigkeiten zu ersparen, und Hie Abonnenten der »0,>rn!nl!>,« (weil Sie meine Briefe dort abdrucke» lassen) nicht um die Ansprüche zu betrügen, welche sie an den» Gehalte eines Journals habe,!. 8-irneuti 3üt! — Saphir gibt im «Humoristen« das Gebot: »Du sollst nicht deuten.« Ich habe zuweilen närrische Einfälle, so z. V , sortire ich das Leben und unterscheide ein poetisches, prosaisches, rappelköpfiges, langweiliges lc. nur wiedersähst mir das Unglück, daß ich bei einer Korrespondenz immer ein poetisches führe, denn ich träume dann von Dichtung , Malerei, Musik, Schauspiel, Kunst und andern Dingen, die zwar nicht zur Seligf.it des Mcnfchcn nolhwendig sind, aber miluntcr zu den hoher,, Interessen, deren Kapital der große, alles durchforschende menschliche Geist ist, gehören, und über dieß Unwesen oergeße ich leider die socialen Verhältnisse; denn unser Jahrhundert ist in dieser Beziehung blutarm und Niemand möge behaupten, daß die bewegende Kraft aller derselben selten etwas mehr, als Egoismus ist. Doch es drängt mich, und die Neuigkeiten drängen sich, daß ich mich beeilen muß, Ihnen einige Sachen vorzuführen. Ich beginne mit etwas Großem, dies ist uämlich ein, etliche 8 Schuh langer Ungar, der sich hier nebe,, einem Wachsfiguren-Kabinette produ­zirt uud, seit 4 Wochen hier, nur noch wenige Tage zu sehen ist. Ein Herr 8lei:mr>. führe» in den, üirciue nliinrii^ue recht schöne Sachen auf, und befriedige» durch die Eleganz, Costumes, durch Gewandtheit der Reiter und die gute Dressur der Pferde, die ein sehr sociolisches Leben fuhren, so ziem­lich. Auch Pantomimen mit Gefechte» und Eoolutionen werden aufgefüht, uud belustige» das Sonntaaspublitm»; dergleichen find: »Die Räuber« »Robert der Teufel" und »Mozeppa« ; beim letztere» Spcktakelstück ergab sich ei» rüh­render Spaß. Mozeppa, an das edle Thier der Ukraine angebunden, tau» in de» 3ircus und das ermüdete Pferd sollte sich niederwerfen, aber dazu wollte es sich durchaus nicht «erstehen; gelassen stieg Mozeppa ab, brachte es i» die bezeichnete Stelluug, baud sich selbst wieder an, und das wilde Heer der Pferde kam angesprengt. Durch die Idee» - Association mit diesen, Künstler bewogen, mache ich ein 8nlta mnrt»!«: zun, Theater und schreibe blos flüchtige ,B e­mcrtuuge n darüber. C h er u b i n i s »Meden« ucrsammeltc die Verehrer klassischer Musik im Theater, und erfreute sich eines rühmlichen Beifalls. Man merkt doch sehr leicht de» Unterschied zwischen eine», kräftigen Ton­werke, und dem modernen Klingklong. Ein ncueinstudiertes altes Singspiel: »Das lustige Nciloger« wurde jämmerlich ausgezischt und unter Lärmen zu Grobe getragen. —Warum quält man auch das Publikum mit Albern« heile». Dagegen wurde das Schauspiel: »Der Fabrikant« noch Souoc­stre von E. Devrien t sehr gut gespielt und sehr gut aufgenommen, denn der Dichter kasteit die Zeit und ihre Verkehrtheiten, besonders aber werde» die Zerrissene n hart mitgenommen; nur sollte uicht die Manie überhand nehmen, immer Frauen anzufühlen, die ihren soliden Ehemännern untreu werden und sich au moderne Lassen hänge». Sehr difsieil ist mo» gegen das Schauspiel: »Engel uud Dämon« auch »ach de», Französischen. Dos ist wieder eine treue Copie eines ehrbaren Pantoffelhelden, der mit seiner Gattin vor der Welt zärtliche Rollen spielt, und zu Hause bis auf's Viut geguälet und sogar mit Ohrfeigen trattirt wird. »Der Färber und sein Bruder« von Nestroy ist eine Parodie auf den »Brauer von Presto,,« und wollte nicht ansprechen, da man selbst die romischen Effekte des Origi­nals nicht wieder fand. Der Carneval ist bei uns sehr brillant gewesen; Juristen- und Ne­dizinerbail, dann die Reunionen der Garnison waren die Carneoolsfeste 38^ pur «xceNence und konnten selbst >„ der Residenz kaum mit mehr Pracht und Eleganz ausgestattet seyn. leider hallen wir nur eine Redoule und da ging mir's schlecht. Plötzlich wurde ich von einer Menge papicrncr weiblicher Masten »„»geben, die mir zuriefen: »Wir kennen dich schon, du bist ein Journalist?" »Nu!!« sprach ich »mit wem habe ich die Ehre?« »»Wir sind die Verlassenen, denen D u Treue geschworen?«« »Dabei haben Sie gewiß nichts verloren. Doch äußern Lie sich deutlicher, wenn ich bitten darf.« »»Wir sind Zeitschriften, deren Mitarbeiter Du bist, und denen D u schon lange leine Artikel eingesendet.«« Drittes Verzeichnis der seit 1. November 1U59 eingegangenen Museums-Beiträge. (Beschluß.) !13. Frau Machin von Krupp,, sendet zwei Puppen, ganz nach Gewohnheit der Brautleute in Tschernembl ge­kleidet. 8«. Herr Mathias Primitz, Bezirks-Commissär in Krupp> sendet ebenfalls vier Puppen, zwei nach Art der Klei­dung der Bewohner des Dorfes Bojanze und zwei nach jener von Weinitz angezogen. Beide Geber ha­ben etwas sehr Erwünschtes geliefert, und es scheint zwar beim ersten Anblicke das Ganze ein Spielzeug zu seyn, aber wenn man die Genauigkeit der Klei­dung und des Kopfputzes betrachtet, so muß man ein­gestehen, daß eine ähnliche Sammlung aller Trachten Krams für das Museum höchst wünschenswert!) sey, weil man da besser, als mit allen Abbildungen, alle Kleidungsarten der Krämer ersichtlich machen würde. Das Curatorium glaubt daher recht daran zu seyn, wenn es die verehrten Frauen auf dem Lande ersucht, sich Puppen von zehn Zoll Länge anzuschaffen, und diese mit möglichster Genauigkeit nach den Trachten ihres Bezirkes kleiden zu wollen; in einem höchst kur­zen Zeiträume wären alle Landestrachten zusammenge­bracht und das Curatorium würde gewiß Sorge tra­gen, diese in ihrer Art einzige Sammlung dem Auge vortheilhaft aufzustellen. »?. Ein ungenannt bleiben wollender Priester übergibt in Silber: Ein 40 Soldi-Stück, ä>o?. Mueü 8. IN. Veuetus N. r. aver» ^U5tiun Vl^ u Hlemur ILi-0 1'ui /z0. Ein 10 Soldi-Stuck, 8«u,et,ii5 M^rou« VouewF. nvers ^»«Ut,il»m 6i!iz!,ite X . Ein 4 Soldi-Stück, Den Vit. >l!>x. et Nein. Venot. NVKI-5 8UIIM N«t. 0»>u, Iiu..illi. Dem Museum neu. U n »»!<><, H»ri5li«.< Uux. 8!I. Q. ».ob >Vul!>>v, llVßi--! öluuetll uuv!l lll^enle^ i665. Dem All u-scum erwünscht. ^i^ . in, ein dreifacher polnischer Groschen 15»0. »8, Von einem Ungenannten ein Viertel-Mio-U» lüllul). iVIür. Venet, ilvei« ^u«t„ !>. X. Vu 8>'»^<> mit gleicher Umschrift, ohne X. 8», Von mehreren Ungenannten. I n Silber.. 6. Nex I n der Größe eines Zehners, ^u. o^lmir u. NVlll-3 «!U,'8, ^l-?,'' Ile>>I. l'ul. l6l'^ . IU »uläi luu, Ein Groschen ?li. ll. 6. «um. Ilui>, »verZ X... 1c>Itlirü ^U80i>!l I, 17I I Eine vergoldete Kupfermünze in Thaler Größe. «»<,­ Nlli'nrlL l>r. Oun-,l,I i. nver- 1.8 «etuur ic:m« («eliUn«) Lourg- ^uc!, 1^ N. l> cilllloül«!» ^rcliicüllLun, dann eine dto. mit einem Marienbilde und der Unterschrift: Die Mutter Gottes Maria zu Coppein in der Pfarre Vorland oder St . Marein. lilluner/. «o, «ra-cü; dann in Silber: Einen Kreuzer Onr. vi . Eine Poltura I.e<>nui6u3 1. 1697-, Die Genesungs-Münze auf >l«ri» 'i'i.ei-^il» 17^7. Ein « Kreuzer N, <^. .vi!lx ^rc-iiid!».,, et I5l, llve« l>rnvizur et Vic«>i»8 Imnerii, 17^5. Einen Kreuzer »»r. 'i'!>ere8. 1758. 102. Herr Zanier , Handelsmann: 1. Eine Pergament-Urkunde. — Wilhelm , Herzog zu Oesterrcich verleihet dem Schneiderhandwerk und Zcch ein Privilegium gegen fremde Schneider. Geben zu Laibach an Mittichen nach Quatember Sonntag 139,',. Das Siegel fehlt. 2. Eine Pergament-Urkunde von Jörg Lamberger dem Jüngern, Vogt des Grafen Adam von Fränge , pan zu Modrusch gibt ein Zeugbrief zu Recht. Ge­ben in Laubach am Montag vor Vant Colmans Tage 1143. 3. Eine Pergament-Urkunde von Jakob Da n kl, Kirschncr und Bürger zu Laybach Vertauftbrief über ein Hauß und Hoffstadt am Altcnmarlt in Laybach. Geben am Freytag vor Sand Lamberts Tag 143?. , Das angehängte Siegel fehlt. 4. Pergament-Urkunde von Margareth des Thoma­sen Kürschners und Bürgers seel. Wittwe über eben diesen Gegenstand und von gleichem Datum. Das Siegel fehlt. 5. Pergament-Urkunde von Achaz Vormacher und Franz Hönigsteiner, Bürger und Verordnete Zechmei­ster der ehrsamen Bruderschaft des Schneiderhand­werks, geben einen Acker bei St. Johannes in Laibach dem Lucas Steklina, Raths Bürger allyier in das Kaufrccht auf drey Leiber. Laybach den 18. April 1374. Die Urkunde ist von obigen zwei Verkäufern unterschrieben, doch fehlen die vier angehängt gewese­nen Siegel. , , , ^ «. Auf Papier. Original-Heurathsbnef zwischen Johann Anton Scopoli, »e!,)'»><)»,?> in Idria, und Maria Cachariua von Franchenfeld. Lay­bach den 1. Februar 1738. 103.Herr Skofiz, Apochecker-Praktikant, einen ve!,cha­digten, jedoch leserlichen Presentationsbrief Kaiser 388 ­ Karl des Sechsten über- ein in Laibach durch den Tod des Carl Joseph Freyherrn von Apfaltere r ledig gewordenes Canonicat, welches der Kaiser als Herzog in Kram dem Joseph Grafen von Coronin i verleiht und den H. Ordinarium von Laibach auffordert, sel­bem die canonische Investitur zu geben. Wien den t7. Jänner 1720. 104. Herr Horst, Direktor der Fürst Auersvergischen Eisen-Fabrik in Hof, sendet einen Proteus, welcher bei Ausgrabung des Terrains für das Maschinen-Gebäude an der Gurk, nach einem heftigen Regen, aus dem klüftigen Kalkgestein herausgeschleudert worden und so in die Hände des Herrn Gebers gekommen. Das Museum dankt für die Übersendung desselben; ob­gleich er bereits Spuren von Verwesung an sich hatte, somit nicht aufbewahrt werden konnte, so dient er doch zum Beweise eines neuen Fundortes dieses ausschließ­lich in ganz Europa nur Krain ungehörigen Thie­res. Möge es doch allen Gebildeten, vorzüglich der hochverehrten Geistlichkeit gefallen, diesem räthselyaften Thiere (von dessen Daseyn wir überzeugt sind, ohne im mindesten von seinem Entstehen und Fortpflanzung etwas zu wissen) nachzuspüren; über welches so aus­gezeichnete Naturforscher geschrieben haben und wel­ches doch immer noch ein Problem ist. Das Curato­rium bittet daher die vom Herrn Grafen v. H o ch en- war t in seinen Beiträgen zur Naturgeschichte, Land­wirchschaft, Technologie, Heft i., Seite 3?, Laibach 4 838, vorgetragenen Wünsche nach Kräften zu unter­stützen, weil nur auf diesem Wege das Dunkel, wel­ches dieses Thier umgibt, beleuchtet werden dürfte. 103. Herr Herman Schanda k. k. Erpedits-Director, sen­det folgende Urkunden. i . Urkunde auf Pergament mit Siegel <>ü. ?. Au­gust 1608 womit Joannes Petrus Corvetta zum Ka­plan und Nector der Kirche 8. ^aoolii i» viiin 6s Ml^Mnicu ^quiloziensiz DioeL««i« von ?>:»»<:. Vl'nuous Ol!n«meu5 viekriu» ßßnel'llü« de? Patriarchen in /^» viü« »l,t,'l 8eü!» erwählet wird, mit anhängender Blech-Siegel-Kapsel. 3. Kaufbrief auf ein Pergament ohne Siegel cici, 13. April 1780, womit mit Oun^eu« des Magistrats die Waiblischen Pupillen einen Garten in der Pruel dem Ollüi!!!!- I>>:,>,c« verkaufen. 4. Kaufbrief auf Pergament mit dem kleinen Stadr-Sigil »!,>. Z.März 1681 von Hans; Fröhlich Ober-und Franz Lau, Vice-Spiralmeister ausgehend, womit be­stätiget wird, daß Peter Wabl, Rathsburger, von dem Kristoph Krainer hinterlassenen Erben einen Garten in der Pruel erkauft habe. Z. Kaufbrief auf Papier mit Siegel 6c>o. Rom den 23. März 1721, womit Paul Raimund Franchi, ein edler Udineser und Hausbesitzer in Laibach, vom päpst­lichen Stuhle zum Notar, öffentlichen Schreiber und ordentlichen Richter ernannt wird. 10. Urkunde des Stadtmagistrats mit dem mittleren Siegel auf Pergament, «icio. 28. April 1734, womit der Magistrat Laibach den Sebastian Bonaventura Franchi den von seinem Vacer Caspar Franchi ererb­ten Garten in der Pruel in ein freies Kaufrecht ge­gen Entrichtung einer Sterbfalls- oder Veränderungs-Gebühr pr. fünf Gulden überläßt. 11. Stiftungsbrief auf Papier gedruckt, a<«. Laibach den 12. Jänner 1735 des Bischofs Sigmund Felir Graf v. Schrattenbach, womit beurkundet wird, daß Caspar Franchi Eintausend Fünfhundert Gulden in öffentlichem Fonde der Provinz Krain anlegte, damit jede Woche zwei heil. Messen in der Dom bei dem c!!,!'i«»->5 c!»-i«u Alcar für ihn und seine Verwandten gelesen würden. 12. Adels-Diplom Kaiser Karl des Sechsten, . 23. Februar 1761, womit Herr Paul von Frankenfeld i. n. u, als Erbe seines Vacers Sebastian Bonaven­ tura in den Besitz des Hauses am alten Markte ge­ treten ist. Durch den Tod des Herrn Kreiskommissärs Anton von Frankenfeld ist diese Familie ausgestorben. 14. Die Silhouette des Franz von Scopoli, k. k. Rittmeisters von Zartoryski unter Glas und Rahme, als Erinnerung an den k. k. Zahlamts - Controlor in Laibach, Joseph V it sch it sch, der als Dilettant ei­nen Grad von Berühmtheit im Treffen sich erworben hatte. Von demstand. Museums-Curatorium. Laibach den 20. Februar 1840. Laibach. Druck und V ss von Joseph Vlasnik.