tnr Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt vvu Franz Hermann von Hermannsthal. ^ A3. Montag am K8. Juli 5842. .„ei Nummern, icdesMal ein halber Noaen. Der Preis des Blattes istinLaioach ganziadri,«, »a,°,»»ria z n. Durch die l. s. Dost unier couverr mit p°rro,reier Zusendun« aanziäbri» «, balbiadrlg 4 ,1, «. M., unt> wird la,b,»dr,a »°r°ü,< oe,aort!>.^in<-ri<:»" nach Albany zu gehen. Das Menschengedränge am Quai war überaus groß, und in demselben sielen mir die Americanerinen, welche sich auf ihren Reisen immer mit vieler Eleganz klei­den, sehr auf. Unter der geschäftigen Menge bewegten sich viele Mohrinen, welche den Passagieren Orangen feil boten, dann eine Menge Buben, welche mit gellendem Geschrei ihre Zeitungen ausboten, und auch viele verkauf­ten; denn der Americaner, welcher so viel wie möglich mit seiner Zeit geizt, benutzt dieselbe gewöhnlich auf seinen Reisen, um mit den politischen Verhältnissen und Ereig­nissen »u t-lit zu bleiben. Noch mir dem Anblick so vieler mannigfaltiger Dinge, die mir neu waren, beschäftigt, sah ich einen großen Wagen ankommen und mehre Männer sich damit beschäftigen, mit vieler Eile 43 große lederne Säcke mit Briefen und Zeitungen für Alban y abzula­ den. Die Leichtigkeit, mir der sich die Americaner beweg, ten, war bewunderungswürdig, denn in weniger als einer Viertelstunde waren über 300 Menschen sammt Gepäck« auf unserm Dampfschiffe untergebracht. Die americanischen Dampfboote sind bedeutend grö­ ßer als die englischen, und die »Nai-tii-Hmoriel!« ist noch eines der größten unter ihnen; es besitzt zwei Verdecke und hat für 320 Betten Raum. Die 145 englischen Meilen, welche die Entfernung von New-Ior k bis Albany aus­ machen , legt dieses Dampfschiff im Sommer bei den Tag' fahrten in 11, und im Winter bei den Nachtfahrten m 12 bis 13 Stunden zurück, wofür jede Person 3 Dollars und für das «uiipor 50 Cents bezahlt. Verschiedenheit der Preise der Plätze giebc es hier nicht, weil da» amen canische Gleichhe,t9princ>p keinen Unterschied der Stände 9R verträgt. I m Winter gehen jeden Abend 2 Boote von New-Iork nach Albany und 2 von dort zurück, welche alle an zehn verschiedenen Orten anhalten, um Reisende an's Land zu bringen. I m Sommer sind hier mehr als die doppelte Anzahl solcher Boote. Unser Dampfschiff war das letzte, welches für dieses Jahr den Hudson hinauf bis Albany fahren konnte; denn am folgenden Tage war der obere Theil dieses Flusses bereirs zugefroren, was seit 41 Jahren nicht so zeitig statt hatte. I n der Regel friert der Hudson erst gegen Mitte December zu, und bleibt 3 Monate lang mit Eis bedeckt, während welcher Zeit die Reise zwischen New-Iork und Albany mit der ^t»FL­c'uncl! (Postkutsche) mehr als zwei Tage erfordert und zu den beschwerlichsten gehört. Von der Lebhaftigkeit der Schifffahrt auf diesem Flusse kann man sich einen Begriff machen, wenn man bedenkt, daß, nebst den zahlreichen Segelschiffen, mit Einschluß der Dampffähren, 26 Dampf­boore denselben befahren, wovon beiläufig die Hälfte zum Bugsiren von Frachtbarken verwendet wird. Es ist in Folge dieser Ungeheuern Concurrenz, daß zuweilen die Fahrpreise so herabgehen, daß schon Reisende für 50 Cents zwischen New-Uork und Albany befördert worden sind. Vor einigen Jahren war der reguläre Preis der Fahrt von New-Iork bis Albany sammt Nachtquartier und Früh­stück 1 Dollar; und wie mir einer unserer Bekannten in New-Ior k erzählte, fuhr ein Gentleman, um Geld zu ersparen, längere Zeit hindurch auf einem Dampfboote den Hudson auf und ab, wobei er viel billiger als im Gast­hause lebte. Als wir das Ufer verlassen hatten, eilte ich mit mei­nem Manne sogleich auf's Verdeck, um die großartig schöne Aussicht zu genießen, die durch die eintretende Dämmerung unsern Blicken bald entzogen werden sollte. Von der Ferne aus erblickt man hier einen Theil von Long Island, Sta­ren Island und die in der Bai von New-York lie­genden kleineren Inseln; dann Jersey, City und Ho­tz ocken am Ufer von New-Jersey. In einiger Eni.­fernung von der Stadt nahe am Flusse ist das protestan­tische Seminarium der Episcopalen, und als wir noch wei­ter hinauf fuhren, hatten wir einen sehr schönen Ueber­blick auf die Manahattan Insel, welche mit ihrem im­posanten Häusercoloß die ganze Gegend weit beherrschte. Der nächste Gegenstand, der unsere Aufmerksamkeit auf sich zog, waren die Pallisaden; 500 Fuß hohe, perpendi­culäre Felsenwände, welche 8 Meilen von der Stadt New-York anfangen, und sich 18 Meilen weit bis Tapp an erstrecken. Wir waren ganz in Anschauen und Betrach­ tnngen verloren, bis die Dämmerung hereinbrach und die Gegenstände immer undeutlicher machte. ,/!«»cl!»!», it ^'<1>! I»!en«8) l!>8 te» 18 rolll!)'", so ertönte, plötzlich die sonore Stimme einer schwarzen Olillmderm»icl in mein Ohr, und sie brachte uns hinab in den «»innu, wo schon die ganze Gesellschaft versammelt war. Der Thee und die vielen Speisen, an denen großer Ueberfiusi herrschte, waren vortrefflich, und die Bedienung der schwarzen Auf. wärter tonnte in einem so kleinen, mit beinahe Zoo Per sonen angefüllten Raum nicht besser sein. Wir Hütten die ersten Sitze an einer Tafel, an welcher ein gutmüthiger Americaner präsidirce, der sich alle erdenkliche Mühe gab, uns zu unterhalten, und nach seinem Aussehen ein r.-li-mer zu sein schien. Nach eingenommenem Nachtmahl eilten wir wieder auf's Verdeck; langsam kam der Mond hinter den Wolken hervor, und spiegelte sein sanftes Licht in den reinen Gewässern des Hudson. Von den Träumereien, in welche mich der Anblick dieses Gestirnes, das mir in der neuen Welt zum erstenmal« so lieblich strahlte, versetzt hatte, wurde ich durch unsern galanten Tischnachbar ecwas unsanft geweckt, der unserer Spur gefolgt war und sich be­ mühte, uns über die Gegend und verschiedene andere Gegen­ stände Aufschlüße zu geben. Die Lichter in den am Ufer liegen­ den Hütten der Fischer spiegelten sich im Fluße wieder und nahmen sich in einiger Entfernung ganz malerisch aus. Wir begegneten außer vielen kleinen Booten und Barken, welche Reisende zu billigeren Preisen in die kleinen Orte bringen, noch sieben Dampfschiffen. Der den Caminen der letzteren entsteigende, mit zahllosen Funken geschwängerte Rauch glich einer Feuersäule, die sich hoch in die Luft erhob und mir Stolz ihrer Gebieterin folgte, welche in majestätischem Fluge auf den Silberwellen des Hudson dahinzog. I n dem von New-Vork 33 englische Meilen entfernten 8i»s «in?, wo das Dampfboot anhielt, ist ein großes, dem Scaace New-Por k gehöriges Staatsgefängniß, in welchem 1000 Gefangene eingesperrt werden können; das Hauptgebäude ist 5 Stockwerke hoch, und steht parallel mit dem Fluße. (Beschluß folgt.) Heilbad zu Töplitz bei Neustadt! in Krain. Ein wohlgemeintes Notabene eines Arztes. Wenn man dieses, in einer der anmuthigsten Gegenden Unterkrains liegende, schöne, wunderbar heilsame Mineral­ bad besucht, und die unangenehme Entdeckung macht, daß von Jahr zu Jahr weniger Badegäste daselbst ihre Wieder­ genesung suchen, so kann man sich der schmerzlichen Ueber­ zeugung nicht erwehren, daß die Modesucht unserer Zeit ihren Verderblichen Einfluß auch auf die vom gütigen Schö­ pfer in seiner unendlichen Sorgfalt für uns, aus dem Schooße der Erde hervorgerufenen warmen Heilquellen, aller Erfahrung, der ewigen Wahrheit zum Hohne, und zum Nachtheile der leidendenden Menschheit ausübe. I n dem großartigen fürstlich auersperg'schen Bade­hause befindensich drei Bade-Bassins, welche die 28 " Reau­mur warmen, krystallklaren Heilquellen in sich aufnehmen, und durch ihre zweckmäßige Einrichtung zum Vadegebrauch anlocken. Durch vieljährige vorurtheilsfreie Beobachtung und ei» gene Erfahrung bin ich zur Ueberzeugung gelangt, daß die warmen Mineralbäder in Töplitz bei der Gicht, Rheu­matalgie, dem nervösen Hüftweh, allen Formen der Scro ­phel sucht, bei allgemeiner torpider Schwäche, secundä­rer Syphilis, Erhärtungen und andere Störungen in den Verrichtungen der Unterleibs- und Beckeneingeweide, Gold­aderbeschwerden, Hypochondrie, Hysterie, Unordnungen der Menstruation, Bleichsucht, Veitstanz und sonstigen Ner­venleiden, beichronischen Hautübeln, insbesondere den Flech­ten, dem Kupferausschlage im Gesichte, veralteten Geschwü­ren, bei Lähmungen und Contracturen, den sogenanntes lallen Geschwülsten, verunstalteten Knochenschwielen, gro­ßen schmerzhaften Narben u. s. >v. ihre wunderbare Heil­ »I traft tausendfältig bewiesen haben. Nur Schade ist's, daß d,e Menschen an diesem vortrefflichen Hilfsmittel vorüber­eilen, und anderswo mit großen Aufopferungen Hilfe su­chen, wo sie nicht zu finden ist. Ich wiederhole es, daß diese Bader gegen die in un­ serem Zeitalter immer häufiger und verderblicher werdende Scrophe l sucht ein zuverläßiges Heilmittel sind. Gute, billige Bedienung und die eifrigste Bereitwillig­keit gehört zu den rühmlichen Eigentümlichkeiten der tö­plitzer Curanstalt. Aus dem Gesagten erhellet, daß To­plitz in Kroin eines der vorzüglichsten Mineralbäder in der österreichischen Monarchie und in einigen Krankheicsum­ständen das heilsamste ist. Eine größere Frequenz und ein geringes Zuthun von Seite der Inhabung, würden den sonst sehr bereitwilligen Badepächter recht bald in den Stand setzen, für alle An­nehmlichkeiten und Vergnügungen der Badegäste zu sorgen. «. u. Ne«es. (Seltener Muth.) Die „Hamburger neue Zei­tung" berichtet: ^Besondere Erwähnung verdient dieUner­schrockenheit, mit welcher die Mannschaft des vor Alcona auf der Elbe stationirten königlich dänischen Canonenbootes unter der Anführung ihres Officiers das zum Sprengen erforderliche Pulver während der Feuersbrunst vom Stadt: Hause nach der kleinen Iohonnisstraße brachte. Von fünf Mann nahm jeder ein Faß mit hundert Pfund Pulver auf die Schulter, und folgte so, von Funken umsprüht, durch die dichtgedrängte Menschenmenge und durch bren­nende Gassen dem mir der Sprengung beauftragten Inge­nieur, der den dabei nach Seemannsart bewiesenen gelas­senen Muth rühmend anerkennt." — (Notizen aus Ungarn.) Wir entnehmen dem »Un­gar" folgende Notizen: I m hewescher Comitat herrscht große Noch; die armen Bauern sollen mit Hunger und Elend ringen. I n der jüngsten Generalversammlung beantragte der Pfarrer P. die Sammlung einer nöthigen Unterstützungsumme mit­tels Subscription, zugleich selbst hundert Gulden anbietend, ja sie sofort bar erlegend, welche Offerte mit Dank ange­nommen wurde. Zur Emporbringung und Beförderung der vaterländi­schen Industrie läßt Herr Moritz von Percze l in sämmt­lichen Kreisen der tolnaer GespannschaftUnterschrifcbogen circuliren, wo sehr Viele auf Ehrenwort sich bereits ver­pflichteten, künftighin nur im Vaterlande erzeugtes Tuch zu ihrem Gebrauche zu verwenden. Im honter Comitat wurde jüngst die Aufhebung der nicht officielen Vorspänne mit Beginn des Monates November beschlossen. Die adelige Congregation trug keine Spuren des Parteigeistes; sämmcliche Beschlüße wurden im liberalen Sinne gefaßt. I n Gyöngyös entleibte sich vor wenigen Tagen ein siebenzehnjähriges Mädchen, wie es heißt, wegen hoffnung­loser Liebe. Tags vorher am Morgen ging sie zur Beichte, und nachmittags auf die Promenade, wo die MilitärCa­pelle spielte. An ihrem Todestage besuchte sie zweimal die Kirche, und aß mit zwei kleinen Kindern zu Mittag, da ihre Mutter und Geschwister außer Haus waren. Sodann entkleidete sie sich, wand einen Blätterkranz um ihre Haare, und erdrosselte sich. Auf dem Tische wurde ihr Gebet­buch gefunden; es war aufgeschlagen bei dem Abschnitte: »Vorbereitung zum Tode." — (Ein Buchtitel.) In Algier hat die Polizei ein Buch confiscirt, das den Titel führt: ?Die Vernichtung eines Arabers kostet uns 33 Mann und j ».000 Franken. — (Großartige Verbesserung.) In der Provinz Wcstpreussen hat die Regierung seit dem Beginne dieses Jahres eine der großartigsten Verbesserungen unternommen, Es handelt sich um nichts Geringeres, als eine Fläche von beinahe 40.000 Morgen aus meistencheils fliegendem Sande durch Überrieselung in blühende Wiesen umzuwandeln.— (Epilepsie.) I n Großwardein sterben viele Men­schen an der Epilepsie (fallenden Sucht), vielleicht, wie wir in der »agramer Zeitung" lesen, in Folge der Hungers­not!), welche im bihare r Comitat herrscht. — (Alte Skelette.) Bei Anlegung einer Straße, welche die Ebene von Bracheux in der Nähe von Masnie­rcs (Nord) durchschneidet, stießen die Arbeiter auf ein wohl erhaltenes Skelett, welches mit den Füßen nach Osten gekehrt lag. Bei weiterer Nachgrabung fanden sie 30 Ske­lette, alle mit den Füßen nach Sonnenaufgang gelegt. Eines war besonders groß — 7 Fuß lang — zwischen seinen Beinen lag ein antikes Schwert und eine Vase. — Mannigfaltiges Drei merkwürdige Meßgewänder. Der 22. Juni «5Y3 war der Tag, an welchem Hassan Pascha aus Bosnien vor Gisset jene furchtbare Niederlage erlitt, welche die Name» der kroinischen Helden Andreas von Auersperg und Adam Rauber verewigte. Ausführlicheres über diese Schlacht haben die Leser dieser Zeit­schrift in den Blattern l? — 21 des ersten Jahrganges derselbe» gelesen, und daselbst auch die Notiz gefunden, daß das Andeuten an diesen Herr!,, che» Sieg alljährlich am 22. Juni (am Tage des heiligen Achatius) i» der D°mkirlucll>meirtc> ^urcieo Ul>22!>n 82252°, ciui »und 15Y3 clie 22. luni i 2cl »iszeKKWm lli2U2 uccubuit. I.NNFN U3N l>ttrlt3 iu nunc luimllni ieä»ct» e«t »nno lüüb vn­lente, jubenle Venerabili Kariitulo. 6u2tu5 templi e.im puLterüu­ti2 memoria« ailiFentel cl>n2eivl,tl>, yuoii>nni2 ciie 22. lurni »6 20­lennem Ni553m exponitn, et, ne illterüte» U2u c<>u2uu>»tur, czu>iu> i»ri22iu>e per unuum prnterw, «,Iwyui 8«crae vetu2t»ti2 injuria na­betör." Aus demselben Feldmantel wurden noch zwei andere Meßgewander erhalten, deren eines zur Aufbewahrung nach Wien gesandt, das andere aber an die Kirche des heiligen Achatiu s nächst Auersperg in Untertrain abgegeben wurde. Wo nun das erstere verwahrt wird, ist uns nicht bekannt geworden; das letztere, leider an feuchter Stelle niedergelegt gewesen, ,!>< wie nur vernehmen, soviel als zu Grunde gegangen. ") Nicht «Leibfahne», wie es in jenem Aufsatze heißt.VDas in der nachstehenden Inschrift vorkommende «puluäamentin»" ist mit Feld« oder Kriensmontcl zu übersetzen, und kommt eben vorzüglich oft von Feldherr» bei den römische» Schriftstellern vor. Laib ach. Druck und Verlag des Joseph Vlasnik.