^H MK^ <^H^ Der Falschmünzer. "^^er Scherge t^^ znm Nichter: «Herr! d^ausicn steht ein Mann „Von schwerer Sckuld belastet, klagt er sich selber an; »Sein Hnar ist wirr, sein Antlitz verstört, sein Auge starr, „Und wär' er kein Verbrecher, ich meint': er war ein Narr!» Der Nichter heißt ihn kommen, der Scherge führt ihn vor. >— „Ihr Herrn," beginnt der Fremde, „leiht mir ein gnädig Ohr! „Zu richten und zu strafen istCucr heilig Amt: „So hört denn mein Verbrechen, und richtet und verdammt!« ,Die schwerste Schuld, wie heißt sie?« — Die Richter meinen: «„Mord!»"> Der Fremde lacht: »Die garst'ge, nächst kleinere sofort?" — „„Verrath!"« so meint der Nichter. — Der Fremde lacht: „Und dann?« — »»Falschmünzerei!»» so heißt es. — «Halt, Herr! nun sind wir dran!« „Falschmünzerei.'! — da habt ihr's! Ei, seht Ihr klugen Herrn, „Die setzt ihr an als drittes? — Ihr helfet mir wohl gern? — „Ick sage, sie ist ärger! als Mord, als Hochverrath! „Falschmünzer, ja das war ich, — beschönigt nicht die That!" „„Falschmünzer?"" fragt der Richter, „„wo münzet ihr und wie? ,,„Betreibt ihr's mit Genossen? Bekennt und nennet sie:"" — Der Fremde spricht, wie höhnend: „Ihr Herrn verstellt euch nicht^ „Blickt auf aus euren Büchern, blickt mir in's Angesicht!" „Erkennt Ihr drauf die Spuren von Frohsinn, Liebe, Muth? „Den Zug verwelkter Maien, die Kohl' erloschner Gluth',3 „Das sing mit seinen Neitzen ein unerfahrnes Kind, „Ein Kind, das gar nicht ahnte, was böse Menschen sind!« „Das Mädchen gab mir Liebe, gab Alles, — Alles mir, „Und was — merkt auf, ihr Herrn, — was gab ich ihr dafür? „Ich münzte falsche Schwüre, — sie nahm sie an für bar; "Ich münzte falsche Thränen, — sie nahm sie an für wahr!" „Ich münzte Treu' und Tugend, — sie nahm sie an für Gold, „Und unecht, falsch, erlogen, war, was ich ihr gezollt! „Sie schien sich reich, sie prahlte mit dcm, was ich ihr gab, „Doch als sie sich enttäuschte, da sank sie in das Grab!" „Ein Mord, Ihr Herren, was ist er? —Das Eisen tödtet schnell! ^,Was ist Verrath? - Gr schlachtet sein Opfer auf der StM'lx' „Falschmünzerei :st ärger, sie hält den Glauben hin, «Vergiftet das Vettrauen, verhöhnt den graden Sinn!" „Drum sprecht. Ihr Herrn, mein Urtheil! ich bin daraufgefaßt, „Ich kann sie nimmer tragen die bange Sündenlast! „Allnächtlich hör' ich's donnern: Falschmünzer: Kauf' dich los! „Ersetz'! Ersetz'! — Unmöglich! — die Summ' ist allzu groß." — Die Richter steh'n erschüttert, und rufen insgesammt: „„Berathet's mit dem Himmel! das ist nicht unser Amt. „„Wir richten nicht die Herzen, wir rickten nur die That: //„Für falsche Seelenmünze gibt's keinen Menschenrath!"" Da lacht der Fremde grinsend, dann weint er wieder drein: „O Unglück.'" —ruft er, „unwcrth des Henkerbeil's zu seyn!"— Er geht, und was kein Richter ihm gab in seiner Noth, Gibt ihm, nach langer Buße, zulcht der Gram, — den Tod. I. G. Seidl. Vaterländisches. Iobst Joseph Graf zu Thurn. Das sechzehnte Jahrhundert war für Krain in Mehr alS einer Beziehung merkwürdig und erfolgreich. Der Verfasser dnses Aufsatzes will alle andere welligen Einwirkungen und Impulse, die die kiai» Nische Nation im Verlaufe dieser Zeit aufregten, erschütterten, oder zu ihrer llmstaltung beitlugen, nicht aufzählen, sondern er begnügt sich, nur zwei' i'ener Haupthebcl zu erwähnen, welche am mächtigsten die schlummernden Kräfte der Nation aufweck« ten und sie zu Thaten fartrissen, die würdig sind, durch dcn Griffel der Geschichte v.'rcwigt zu werden. Diese beiden Haupthebcl waren die Reforma» tion und die fortwährenden Kämpfe mit den Os< Manen. Im Gefolge der ersteren erblicken wir zwar Ncuerungssucht, Glaubcnsfpaltung, stete Ansein» düng gegen die alte heilige Muttcrkirche, aber eben als Vehikel der Ausbreitung der neuen Lchre eme größere geistige Aufregung, wissenschaftliche Thätigkeit, schriftstellerische Regsamkeit und endlicbe Aus, bildung der Muttersprache zur Schriftsprache; durch die letzteren erwachte der kriegerische Muth und das Selbstgefühl der Nation. Der Todfeind des christlichen NamenS stand in juem Iahihundclte im — 38 — Glanzpuncte seiner Macht und Größe; so viele christliche Reiche waren schon gefallen und ihm zinsbar gemacht worden; mehrmals hatte er schon die Schwelle des gellebten Vaterlandes überschritten, zwar immer zurückgetrieben, aber um desto lüsterner nur nach dessen Besitze. Aber je blutiger die Kämpfe an den Gränzen unseres Vaterlandes zu werden begannen, um desto größer waren auch die Anstrengungen der kramlschen Nation; Aoel und Gemeine ellcen freu» dig zu den Fahnen, die Bürgerschaft übte sich in den Waffen, um zur Vertheidigung der wenigen festen Städte stets bereit zu seyn; ja der Heloen-much erwachte um so mehr, weil man nicht nur dle heimathliche Eroe, den gellebten Boden, auf dem man geboren, zu vertheidigen hatte, sondern well man auch eine Ehre darem setzte, die Vor-känipfer der Chrlstenhelt zu seyn. Jene Zeit war dal>r auch reich an Helden, reich an außerordentlichen Thacen. Fast alle krainischen Eoelgejchlechter harten einige »hrer theuren Angehörigen auszuweisen, dle als christliche Strelier m den Kämpfen gegen die Osmancn gefallen waren. Allgemein bekannt sind die Hcloenchaten der Grafen Herbart und Andreas von Auerspevg, Josephs von Lamberg, der Freiherren von Lenkovltsch und Ungnad. Nicht mm» deren Ruhm im Kriege erwarb sich auch der Zeit^ genösse deö großen Herdard von Auersperg, Iobst Joseph Graf von Thurn — em Helo, auf oen sein Vaterland nm Recht stolz styn kann. (Fortsetzung felgt.) Gefährliche Wanderung in den norwegischen Gebirgen. ( V e s ch l u fi.) Der Morgen brach an, noch lwmer lag Lin-drup »n einer.Betäubung zwischen Ohnmacht und Schlaf da. Als er erwachte, warf die Sonne einen hellen Schem von den Schneefiächen in das Thal. Er fand sich wundersam gestärkt, obgleich er vor Kälte zitterte. Du hast die Nacht überlebt, sagte er, der gewaltige Geist hat dich nicht getödtct, cr hat dich freundlich geduldet; der Tag liegt vor dir. Wo Leben ist, ist Hoffnung. Er suchte einen Bach, der aus d.m eisigen Nande der nahen Schneemasse hcrunttrries.Ite, mischte in seinem Becher Wasser mit Rum; er aß und trank und ging muthig wei« t.r. Der arme Führer, sagte er sich, hat eine schlimmere Nacht gehabt als du — aber wer weiß? noch kannst du ihn vielleicht retten. Er eilte ,die Schlucht hinaufzukllmmen, alle Erschöpfung war verschwur den. Er fand eine andere; cr stieg in di.'scr hinun- ter und er fand ein weiteres Thal. Rüstig, ja hoffnungsvoll schritt er weiter. Gebüsch wuchs an den Wänden, Blumen und Gräser an dem Dache, der durch das Thal rauschte. Die Natur schien nun milder, heimlicher, seit er die Pflanzen wieder sah. Er dachte das Thal zu verfolgen; es würde, meinte er, zu tiefern Gegenden führen, und der Bach mag dein heiterer Führer seyn. M>t großer Elle ging er weiter. Aber er hatte sich nicht getäuscht. 'Fast eme Stunde folgte er dem Bache, mehrere hatten sich aus Schluchten zu lhm gesellt, und immer schneller ward sein Lauf, »mmer heftiger sem Rauschen über die losen Ste»nmassen. Und jetzr vernahm er m der Ferne em furchtuareö Tosen glezch einem ununcer» brochenen Donner. Er bUed erstaunt stehen; er lauschte: daS brüllende Tosen hörte nicht auf. __ Furchtsam schritt er welter, daS Thal ward enger, d:e Felsen stiegen lothrechr m dle Hohe, er fand sich eingeklemmt in eine ungeheure Spalte nur den wilden Fluchen, die j.tzt breit und schäumend mit furchtbarer Elle fortrannen. Er konnte nicht weiter. Der Bach, zu einem Fluß angeschwollen, füllte das ganze Thal, und daS Tosen vor «hm erreichte cmc furchtbare Scälke; es war, als wenn dle ruhende Nacur, die »hn lns jetzt umgeben, auf immer sich m rastlose Bewegung gesetzt hätte, als wenn r>e stummen Berge selber in cmem schrecklichen Geschrey laur würden, und den verborgenen Schmerz in das eigene hohle, öde, kalte Innere hmem-heulren. AlleS frühere Entsetzen schien »hm gering, als dieses größte lhn erfaßt hatte. Vcr sich sah cr eme hohe Wasserstaubsäule, dle sich da cr° hob, wo das Brüllen gehört wurde. ES war ein Wasscrsturz. Erschrocken wandte er sich um, diesen entsetzlichen Ort zu verlassen. Noch bchlelt ser Hoffnung, obgleich mit Entsetzen er den Mittag herannahen sah. Du mußt die Vergebenen suchen, dachte er; in den Thälern und Schluchten wirst du dich immer tiefer verirren. Er erinnerte sich, daß das Thal in der Mitce sanft gcncigte Seiten» wände hatte. Der Bach war >hm em sicherer Führer und er eilte zurück, nachdem er sich nochmals durch Essen und einen Trunk gestärkt hatte. Er fand richtig den sanft ansteigenden Berg. Er bestieg ihn, und als er Mit einiger Anstrengung die Höhe erreicht hatte, lag eme weite, rauhe, gcbir? gige Gegend vor ihm; Berge erhoben sich allenthalben, wüste Seen mit ihren kahlcn Ufern lagen hier und da, nackte Ebenen dehnten sich aus und verliefen sich labyrintisch zwischen den verworrenen zerstreuten Bergen, und kümmerlich gedieh nur dür- w«— 39 — res Gras zwischen Flechten und Moosen. Anfänglich fand er sich getröstet, als er auS den engcn Thälern und Schluchten heraus war. Aber bald bemerkte er Mlt Schrecken, daß diese Berge noch verwirrender warinen Berg hinauf, aber andere höhere schnitten 'alle Aussicht ab. Er bestieg mehrere Berge, immer vergebens. Einec ragte hoch empor; du mußt ihn erklettern, dachte er, obgleich seme Kräfte abnahmen. Der Gipfel war mit Schneebedeckt. Athemlos erreichteer diesen. Da sah er die entsetzliche Oede rund um sich her.— Hohe Schnee-berge in allen Richtungen, nah uno fern — und jetzt, hoffnungsloser alS je, stürzte er, wie in Verzweiflung, den Berg hinunter. Die wilde Verwirrung der Berge schien alle Gedanken zu verwirren. Dcr GebirgS» gelst hetzt dich! Halloh! rief er, und du bist ein Wild, und Hund und Jäger zugleich. Er lief, er wußte nicht wohin, Heerden von Nennthieren jagten bei ihm vorbei. — Ich bin euer, rief cr, und immer eiliger wurde seine Flucht. Er stand an einem furchtbaren Absturz. Ein Nennthier, durch ihn auf-qejagc, hatte sich auf ein Schneedach gcretttt, weiches weit Über dle hohe Felswand hinausragte. — Plötzlich brach es ein.__Das Thier stürzte mit der Lawmc hinunter. — Er sah die Hörner nun, und dann dle Füße auS d wir haben Sie den ganzen Tag vergebens gesucht, wir fanden Ihren zerschlagenen Führer.—«Der ist gerettet'i" rief Lindrup fröhlich. __ Gerettet, antwor« tece dcr Mann; wir vermutheten, daß Sie sich verirrt haben möchten. Die Bergbewohner wissen sich besser in den Gebirgen zu orientiren als Fremde. Ihre Beschreibungen der Wege genügen selten. —» Aber j.tzc kommen Sie. F euitle ton. (Anstand auf wilde Gänse auf einem volhynischen Sumpfe.) Nicht Jedem ist die Jagd bloß jene rauhe, wilde Leidenschaft, zu todten, seinen Arm zu stählen, seine Kräfte zu versuchen, seine Geschlcklichkeit zu erproben.' Dem denkenden UNd fühlenden Freunde der Natur bietet sie ein rei-cheS Feld zu Bemerkungen und Beobachtungen, die dem Laien stets entgehen werden. Von Tausenden schildere ich hier nur eine Scene, deren Schönheit Mich immer unendlich ergriffen, und die wohl verdiente, auch von Nichtjägern erlebt zu werden. Es ist dieß der Anstand auf einem jener, an Flügel-wild so reichen Sümpfe oder Teiche, wie man z.' B. in Volh!)nien findet. Zu diesem Zwecke wird ein stiller, abev nicht ganz heiterer Abend gewählt, weil an einem solchen daS Federwild niedriger zieht, und d.'N, oft weniger gedeckten Jäger nicht bemerkt. Noch ist Alles still und lautlos, so still, so lautloö, daß man nicht glauben sollte, daß dieser Nohrwald, der den Rand des Teiches bekränzt, auch nur Ein einziges lebendes Wesen in sich enthalte! Die Sonne ist eben untergegangen, und HcSper nur wirft schweigend den letzten rothen Abglanz auf das goldgrüne, gespitzte Schilf, das im WlNde erzittert, auf das gelbliche, vom Schimmer gerathete, leise rauschende — 40 — Rohr. Noch ist Alles still; unbeweglich steht der Schütz! Ictzt schwindet der letzte, violetrartige Glanz des Himmels, und eine silbergraue Dämmerung lagert sich aufs Moor. Da wirt» es wach! Hier ein Flügelschlag; dort gespenstiges Rauschen im Schilf; hier ein Plätschern im Teich; dort ein gellender Pfiff und fernes Schwirlen in den Lüften. RechtS und links, Blitze schießt des Jägers Blick! — Der geduckte Hund hebt den Kopf trotz dem vernichtenden Blick von deS Herrn Auge! — Beiden schlagen die Herzen! — Jetzt werden die Stimmen dcutli» cher: Das ist das schwarze, wie mit Silberperlchea übersäete Wasserhühnchen, das flink von Buscy zu Busche läuft. Dem Schuß des Jägers zu gering, huscht es wenig scheu in geringer Entfernung, von einer Freundinn zur andern, sich mir scharfem, wiederholtem Pfiff des Tages Neuigkeiten, der Nacht Geheimnisse erzählend. Dort, außer Schußbereich, am blanken Wasserspiegel zieht die Stockente mit dem tiefen lockenden Laut, dem Schlag der Flügel auf die glatte Fläche; der neugierige Taucher lau» schend hinterdrein; die Himmelsziege schwirrt am dämmernden Horizont, und fernher sendet die Rohr-dommel den schauerlichen , monotonen Ruf. Es wird finsterer! Da rauschc's wie Sturm im Rohr. „Die Gänse, die Gänse!" pocht's in der Brust! Höher liegt das Gewehr zum Anschlag in der Hand, behutsamer und doch bereitwilliger die Finger am Drücker, schärfer das Aug' in der Dämmerung. Alle Sehnen sind gespannt, alle Fibern! — Da blitzt's auf durch die Nacht, da kracht der Schuß, pfeifend durch'S Rohr. E«n tausend stimmig.'r Schrei erfüllt die Luft, und dann —--------kein Lauc! Bis endlich nach ein Paar Minuten das rege Leben von Neuem beginnt! Alwin Berthold. (Ein amerikanischer Schuhmacher.) Dickens (Boz) erzählt in seinem Buche über Amerika, er habe in New°Volk ein Paar Stiefel gebraucht, und deßhalb einen Schuhmacher bitten las. sen, zu ihm zu kommen: „Ich lag auf dem Sopha, hatte ein Buch m der Hand, und ein Glas mit Wein vor mir, alS die Thüre geöffnet wurde, und ein Herr von etwa dreißig Jahren mit einer hohen steifen Cravatte, Handschuhen und dem Hute auf dem Kopfe in Mein Znnmer trat. Er ging sogleich an den Spiegel, ordnete da sein Haar, zog die Handschuhe aus, nahm langsam ein Maß aus der Tlefe seiner Rocktasche, und ersuchte mich im schmachtenden Tone, die Fußriemen abzunehmen. Ich that diesi, sah aber mit einiger Neugierds auf den Hut, welchen der Mann noch immer auf dem Kopfe hatte. Er nahm ihn ab, entweder aus Artigkeit, oder weil es sehr warm war. Dann setzte cr sich auf einem Stuhle mir gegenüber nieder, stützte einen Arm auf jedes Knie, lehnte sich weit vor, und hob endlich memen Londoner Stiefel, den ich unterdes« sen ausgezogen hatte, langsam und pfeifend auf. Er , drehte und besah ihn von allen Seiten mit einer Verachtung, die keine Sprache auszudrücken vermag, und fragte mich, ob ich einen Stiefel wie den zu haben wünsche. Ich entgegnete, daß ich kei-neswegs eigensinnig in diesem Punkte sey, und cr mir die Stiefel ganz nach seiner Art machen könnte, wenn sie nur paßten. Der Mann trat darauf wieder an den Spiegel, und zupfte an seiner Cravatte. iIch hielt während der ganzen Zeit meinen Fuß ausgestreckt, und der Fußbekleidungskünstler nahm erst, als er mit seiner Cravatte zufrieden war, sein Taschenbuch, maß meinen Fuß, und schrieb die nö< thigen Bemerkuugen auf. Als er damit fertig war, betrachtete er eine lange Zeit meinen Stiefel; dann hob er ihn wieder auf, und fragte: dieß also ist ein englischer, ein Londoner Stiefel? Ich bejahete die Frage; der Mann stellte bei sich wieder neue Betrachtungen an über den Stiefel, etwa wieHam» let über den Schädel, nickte wiederholt mit dem Kopfe, und schien zu denken: ich bedauere und verachte die Staatseinrichtungen, die zur Verfertigung solcher Stiefel führen. Dann stand er auf, Nahm sein Taschenbuch, stellre ssich vor den Spiegel, zog die Handschuhe an, setzte d.-n Hut auf, und schritt aus dem Zimmer hinaus, ohne weiter ein Wort zu sprechen." (Des Menschen Herz, sagt der »Telegraph,") ist ein trotzig und verzagtes Dlnq. Das Herz kann voll werden, schwer und leicht werden; es fällt ein Stein davon. Das Herz pocht vor Angst; es schlägt vor Furche; cs zuckt vor Schmerz; es thut weh vor Sehn-suchr, es bebt vor Erwartung; cs klopft vor Fi-eude; es zittert vor Wonne; es l a ch t vor L u si; es jauchzt vor Seligkeit! es flammt in Liebe; es jubelt und ?s blutet. Das Herz wird verwundet, gefesselt, erobert. Es gibt kalte und warme Herzen. Die Herzen finden sich, sind vereint. Der eine trägt daS Herz auf der Zunge, der Andere hält cs unter Schloß und Riegel. Der Mund geht von dem über, wessen daS Herz voll ist. Der Feige hat ein Ha, senherz,' der Sanfte ein Taubenherz; der Muthige ein Lo'wenherz. Dcr Edle ist großherzig; der Petant engherzig; der Schwäch, ling matt herzig. Die Herzensgute, Herzallerliebste wird geherzt, ihr herzinniger Blick dringt ins Herz. H e r 4 l i ch sem kommt aus dem Herzen; herzig seyn geht zuHer < zen. Was uns noch berührt, liegt uns am Her, zen; wo wir vertrauen, schütten wir unser Herz aus. Wir fühlen einen Stich im 'Herzen, doch daS Herz heilt wieder. Wir erleben Herz» zerreißendes, und endlich bricht daS Herz. Verleger: Ignaz Alois Gdler v. «lelNlllayr.