Arheološki vestnik 65, 2014, str. 353-351 323 Die Aschenkisten von Poetovio und Celeia Pepelnice Petovione in Celeje Erwin POCHMARSKI Izvleček Petovionske pepelnice spadajo med najpomembnejše oblike nagrobnih spomenikov tega rimskega mesta. Njihov pomen se kaže tako v odnosu do sarkofagov kot v razprostranjenosti na sosednjih območjih, na primer v Celeji. So bogat vir za preučevanje; prispevke o tej temi sta napisala Erna Diez (1948a) in kasneje tudi Bojan Djuric (2001a), pričujoči prispevek pa poskuša tudi časovno opredeliti posamezne pepelnice na podlagi ikonografskih kriterijev. Ključne besede: Petoviona, Celeja, Pohorje, pepelnice, sagum, eroti (geniji), kamnolomi, kamnoseške delavnice, upravne meje Norika in Panonije Abstract [Ossuaries from Poetovio and Celeia] Ossuaries are among the most important representatives of funerary monuments in Poetovio. Their significance lies both in their relation to sarcophagi andin their distribution in areas neighbouring Poetovio, for example in Celeia. They have formed the subject of several studies in the past, by Erna Diez (1948a) and more recently by Bojan Djuric (2001a), and continue to represent a very interesting topic, particularly in attempting to date individual ossuaries on the basis of iconographical criteria. Keywords: Poetovio, Celeia, Pohorje, ossuaries, sagum, typology of erotes (genii), quarries, stone carving workshops, boundaries of Noricum and Pannonia In einem ihrer frühesten und zugleich umfassendsten Aufsätze1 hat sich E. Diez eingehend mit den aus Poetovio und seinem Territorium stammenden Aschenkisten beschäftigt. Der Beitrag war das Ergebnis eines im Auftrag der damaligen Zweigstelle Wien des Deutschen Archäologischen Instituts in den Jahren 1943-1944 verfolgten Projektes zur Aufnahme der römischen Steindenkmäler in den Ostalpenländern2. Für den Gau Steiermark und die deutsch besetzte ehemalige Untersteiermark 1 Diez 1948a, 151-174; vgl. Pochmarski 1978, 11; id. 2000-2002, 57. 2 Rindler 2004, 337-349. (Štajerska), das sog. CdZ-Gebiet Untersteiermark, hatten A. Schober3 und B. Saria4 die Leitung des Projektes inne, die von 1936-1945 bzw. von 1942-1945 am Archäologischen bzw. Althistorischen Seminar der Universität Graz lehrten. Obwohl E. Diez auch in der Folge in ihren Arbeiten immer wieder Material aus Poetovio behandelte5, kam es leider zu keiner weiteren zusammenfassenden 3 Vgl. Diez 1959-1961, 5-12; Mindler 2011, 206. 4 Vgl. Diez 1974, 319-320. 5 z. B. Diez 1953, 104-118; ead. 1954-1957, 135-140; ead. 1961, 49-55; ead. 1961-1963, 50-60; ead. 1963, 3-8; ead. 1965, 258-260; ead. 1991, 219-221; ead. 1993, 251-262. 354 Erwin POCHMARSKI Darstellung mehr, während aus ihren Vorarbeiten für Flavia Solva, das auch Gegenstand des Projektes gewesen war, der in zwei Auflagen erschienene Führer hervorging6 bzw. in gewissem Sinn auch ihre Habilitationsschrift7. E. Diez konnte anhand des von ihr gesammelten Materials eine Liste von 26 Aschenkisten aus Poetovio bzw. seinem Stadtterritorium erstellen8, wobei es sich um 20 Aschenkisten ohne Deckel, fünf Aschenkistendeckel und eine Aschenkiste mit Deckel handelte9. Diese Liste wurde von B. Djuric, der sich als erster nach E. Diez ausführlich mit den Aschenkisten10, aber auch mit den Sarkophagen aus Poetovio auseinandergesetzt hat11, auf 64 Aschenkisten aus Poetovio und seinem Territorium erweitert, wobei es sich nunmehr um 40 Aschenkisten ohne Deckel, 22 Aschenkistendeckel und zwei Aschenkisten mit Deckel handelt12, womit die Zahl der von E. Diez gesammelten Exemplare bei den Aschenkisten mit und ohne Deckel verdoppelt, bei den Aschenkistendeckeln sogar mehr als vervierfacht wurde. Der Liste von B. Djuric sind noch je eine Aschenkiste ohne Deckel und ein Aschenkistendeckel anzufügen, die von F. und O. Harl aufgenommen wurden, und das Fragment einer Aschenkiste aus Ptuj (Pettau) (Abb. 1)13, so dass sich die Gesamtzahl der Aschenkisten aus Poetovio derzeit auf 67 Exemplare beläuft14. E. Diez hatte auch bereits auf die im Territorium von Celeia gefundenen Aschenkisten verwiesen, wobei zwei Exemplare aus Celeia selbst und insgesamt sieben, z. T. nur sehr fragmentarisch erhaltene Aschenkisten aus der spätantiken Fliehburg Vranje 6 Diez 1949; ead. 1959. 7 Diez 1948b bzw. Diez 2003. 8 Von den beiden Exemplaren Nr. 19 und 20 bei Diez (1948a, 160-161) aus Šmartno na Pohorju und Tinje wird noch die Rede sein. 9 Diez 1948a, 154-163. 10 Djuric 2001a, 117-129. 11 Djuric 2001b, 47-62. 12 Djuric 2001a, 122-123. 13 Lupa 9437, 8488 bzw. Ptuj, PM (Abb. 1): aus dem W-Friedhof von Poetovio, gefunden von Marija Lubšina Tušek während der Bauarbeiten am neuen Golfplatz unter der Hajdina-Terrase (Lubšina Tušek 1999, 97 Abb. [unten]); freundlicher Hinweis von B. Djuric. 14 Allerdings wird nicht nur auf die bereits von E. Diez aufgenommenen Stücke Nr. 19 und 20 aus Šmartno na Pohorju und Tinje, sondern auch auf eine weitere Aschenkiste Djuric Nr. 58 aus Šmartno na Pohorju sowie auf vier Sarkophagdeckel Djuric Nr. 53-56 aus Črešnjevec einzugehen sein, die wohl eher aus dem Territorium von Celeia stammen. bei Sevnica (Uranje bei Lichtenwald) stammen15. B. Djuric hat eine Liste von 11 Exemplaren für Celeia und sein Territorium erstellt, in der er vor allem fünf Exemplare aus den Grabungen von Šempeter (St. Peter i. S.) hinzugefügt und die nur fragmentarisch erhaltenen Aschenkisten aus Vranje weggelassen hat16. Auch die von E. Diez erwähnte17, jetzt in der Österreichischen Nationalbibliothek (Abb. 2) befindliche Aschenkiste aus Celeia nennt B. Djuric nicht. Während die von ihm aufgelisteten Exemplare aus Celeia selbst und aus Vranje Aschenkisten ohne Deckel sind, handelt es sich bei den in Šempeter gefundenen wohl um Aschenkisten mit Deckel18. Bevor auf die Komposition, die Ikonographie und die Chronologie der Aschenkisten aus Poeto-vio und Celeia eingegangen werden kann, müssen einige Fragen zu den Grenzen des Territoriums der colonia Poetovio und des municipium Celeia bzw. auch des municipium Flavia Solva gestellt und zu beantworten versucht werden. Bereits E. Diez hatte die beiden Aschenkisten Nr. 19 und 20 aus Šmartno na Pohorju (St. Martin am Bachern) bzw. Tinje (Tainach) auf ihrer Liste deren Num-merierung von B. Djuric übernommen wurde, zu den Aschenkisten von Poetovio gezählt, weil sie im Bereich der Poetovio beliefernden Werkstätten am Pohorje (Bachern) gefunden worden seien. Allerdings gehören beide Fundstätten auch nach Meinung von E. Diez zu Noricum19. B. Djuric rechnet Šmartno na Pohorju hingegen explizit zum Stadtterritorium von Poetovio20. Im Gegensatz dazu hatte auch B. Saria die Fundorte Šmartno na Pohorju, Tinje, gleichfalls am Pohorje, und Črešnjevec (Kerschbach) am Südfuß des Pohorje ausdrücklich zu Noricum, und zwar zum Territorium von Celeia gerechnet21. Aus dem Gesagten geht mit großer Wahrscheinlichkeit hervor, dass die Aschenkisten Diez (Djuric) Nr. 19 und 20 aus Šmartno na Pohorju bzw. Tinje aus dem Stadtgebiet von Celeia stammen, ebenso die Aschenkisten Djuric Nr. 47 und 15 Diez 1948a, 165-166. 16 Djuric 2001a, 123. 17 Diez 1948a, 165. 18 Anders Djuric 2001a, 123: Deckel; vgl. jedoch die Aufnahmen der Stücke Nr. 3-5 von B. Djuric in dem Führer von J. Klemenc (1961, Abb. 72-76). 19 Diez 1948a, 160. 20 Djuric 2004a, 403 SMA1-SMA3. 21 AI] 34-44 Nr. 84, 85, 86 (alle aus Črešnjevec); Nr. 87, 88, 89 (alle aus Tinje); Nr. 90-98 (Modric [Modritsch]); Nr. 100, 101 (Šmartno na Pohorju). Die Aschenkisten von Poetovio und Celeia 355 58, gleichfalls aus Šmartno na Pohorju, weiters die beiden Aschenkisten Diez (Djuric) Nr. 17 und 18 sowie die vier Aschenkistendeckel Djuric Nr. 53-56 sowie ein Aschenkistenfragment (Abb. 3)22 aus Črešnjevec. Damit erhöht sich die Zahl der aus dem Territorium von Celeia kommenden Aschenkisten auf insgesamt 24 Exemplare, davon 15 Aschenkisten ohne Deckel, fünf Aschenkisten mit Deckel und vier Aschenkistendeckel, während sich die Zahl der zum Stadtterritorium von Poetovio gehörenden Aschenkisten auf 55 Exemplare reduziert, was noch immer mehr als das Doppelte der Aschenkisten aus Celeia darstellt. Daraus ergibt sich weiters, dass die römischen Steinbrüche am Pohorje, von denen sich nach B. Djuric nur für den Motaln-Steinbruch bei Šmartno na Pohorju Beweise für eine römerzeitliche Nutzung erbringen lassen23, auf dem Gebiet von Celeia lagen, aber trotzdem die städtischen Werkstätten sowohl in Poetovio in der Provinz Pannonia, als auch jene in Celeia und Flavia Solva in der Provinz Noricum mit Halbfabrikaten24 oder auch ganzen Stücken belieferten. Somit dürfte es im Bereich von Šmartno na Pohorju nicht nur den Steinbruch, sondern auch eine eigene officina gegeben haben, wie die Aschenkisten Diez (Djuric) Nr. 19 und Djuric Nr. 47 und 58 und nicht zuletzt die Grabstele mit der Orpheusdarstellung zeigen25. Weitere römerzeitliche Steinbrüche vermutet B. Djuric im Gebiet der modernen Steinbrüche am Südabhang des Pohorje im Tal der Velika Polskava (des Pulsgaubaches)26. Von dem zweiten größeren Komplex von Marmorvorkommen am Pohorje in Hudinja bei Vitanje (Kötting in Steiermark bei Weitenstein) nördlich von Celje (Cilli) nimmt B. 22 Djuric 2001a, 122-123: Nr. 17, 18, 19, 20, 46, 47, 53-56, 58 (Poetovio); Nr. 1-11 (Celeia); nicht bei Djuric (Diez 1948a, 165). Pahic 1984, 223, 225 Abb. 30 [oben, links]; Kremer 2001, 207 Nr. 113; lupa 4695. 23 Djuric 2004c, 160. 24 Für Poetovio z. B. Diez = Djuric Nr. 3; Djuric Nr. 28, 31, 33, 35, 42; für Celeia (irrtümlich Poetovio): Diez = Djuric Nr. 18, 19; Djuric Nr. 55; für Celeia: Djuric Nr. 1. 25 Šmartno na Pohorju, Südwand der Kirche: CIL III 5292; Schober 1923, 67 Nr. 142; Abramic 1925, 138 Abb. 98; AIJ 43-44 Nr. 101 Abb.; ILLPRON 1893; Pahič 1977, 58 Nr. 1 Abb. 24; Lupa 3107. In Anbetracht der Orpheusstele in Šmartno na Pohorju erhebt sich die Frage, ob nicht auch der sog. Pranger in Ptuj aus derselben Werkstatt stammte. Zum sog. Pranger: CIL III 4069, 10870; Schober 1923, 6567 Nr. 141 Abb.; Abramic 1925, 135-138 Nr. 147 Abb.; AIJ 175-177 Nr. 389 Abb.; Vomer Gojkovič 2005, 301-302 Abb. 2; Lupa 3106. 26 Djuric 2004b, 404. Djuric an, dass hier der Marmor für Celeia gebrochen wurde, ohne dass es dafür aber konkrete Beweise gebe. Allerdings gilt es zu bedenken, dass heute die Strecke von Slovenska Bistrica (Windisch Feistritz) am Fuß des Pohorje, wo die Bistrica (Feistritz) und etwas weiter nördlich von Slovenska Bistrica die Velika Polskava und südlich der Stadt die Loznica (Laznitz) die Ebene betreten, um nach Süden zu fließen und in die Dravinja (Drann) zu münden, nach Ptuj mit 35,8 km sogar etwas länger ist als die Strecke nach Celje mit 31,4 km. Da die Belieferung jedenfalls auf dem Landweg erfolgte - anscheinend war der Nordabhang des Pohorje hin zum Drautal nicht für Marmortransporte geeignet, obwohl sich die Drau für Schiffiransporte angeboten hätte, die jedenfalls von Gummern aus bis Poetovio erfolgten27 - besteht kein nennenswerter Unterschied zwischen den zurückzulegenden Strecken. Eine weitere officina für die am Pohorje gebrochenen Marmore möchte B. Djuric an dessen Südfuß im Bereich des Berges Velenik in der Nähe von Cresnjevec bei Slovenska Bistrica annehmen, wofür nicht nur das an der Kirche Sv. Mihael (St. Michael) (wieder)verwendete Quadermaterial, sondern auch die zahlreichen Funde von Aschenkisten28, z. T. auch von Halbfertigprodukten aus Cresnjevec sprechen29. Das schließt aber nicht aus, dass halbfertige Marmorprodukte von hier aus sowohl nach Poetovio, als auch nach Celeia und Flavia Solva geliefert wurden, wie die dort gefundenen Exemplare beweisen. Die Auswahl der Besteller von Aschenkisten wird sich nach den auf den Gräberstraßen in Poetovio und Celeia frei aufgestellten Exemplaren bzw. an die örtlich ansässigen Werkstätten gerichtet haben und nach etwaigen in den Werkstätten vorhandenen Musterbüchern erfolgt sein30. Die charakteristische Gliederung der Vorderwand der Aschenkisten mit in der Regel dem langrechteckigen Inschriftfeld in einem profilierten Rahmen31 und vorspringenden, schmalen, gleichfalls mit einem profilierten Rahmen ausgestatteten Seitenfeldern, in denen jeweils eine Figur dargestellt ist, hatte bereits 27 Djuric 2004b, 409; id. 2004c, 163-164; vgl. Pochmarski 2012, 30, 34. 28 Diez (Djuric) Poetovio Nr. 17, 18; Djuric Nr. 46, 53-56 und Aschenkiste Lupa Nr. 4695 (Abb. 3). 29 z. B. Diez (Djuric) Poetovio Nr. 17, 18; Djuric Nr. 55. 30 Vgl. Diez 1948a, 168; Schefold 1976, 759-798; Donderer 2005, 59-68; Donderer 2005-2006, 81-113. 31 Ausnahmen von dieser Regel stellen die Aschenkisten Djuric Nr. 30 und Nr. 41 mit einem reliefdekorierten Mittelfeld dar. 356 Erwin POCHMARSKI Die Aschenkisten von Poetovio und Celeia 357 <- Abb. 1: Fragment einer Aschenkiste (PM Ptuj - Ormož). Sl. 1: Odlomek pepelnice (PM Ptuj - Ormož). Lupa 9437 = Lubšina Tušek 1999, 97 Abb. / sl. (Photo / Foto: M. Pajk. Reproduktion mit Erlaubnis / z dovoljenjem: PM Ptuj [A. Nestorovic, M. Pajk]) Abb. 2: Aschenkiste aus Celje (Wien, Österreichische Nationalbibliothek). Sl. 2: Pepelnica iz Celja (Dunaj, Österreichische Nationalbibliothek). Lupa 4069 = CIL III 05225 = Illpron 1685 (Photo / Foto: O. Harl [ubi-erat-lupa 4069]; Reproduktion mit Erlaubnis / z dovoljenjem: ÖNB Wien [M. Harrer], O. Harl) Abb. 3: Aschenkiste aus Črešnjevec (Kirchenmauer). Sl. 3: Pepelnica iz Črešnjevca (obzidje cerkve). Lupa 4695 = Pahic 1984, 225 Abb. / sl. 30 (Photo / Foto: O. Harl (ubi-erat-lupa 4695); Reproduktion mit Erlaubnis / z dovoljenjem: O. Harl) E. Diez hervorgehoben32 und B. Djuric ist ihr darin gefolgt33. Dazu kommt noch die Möglichkeit, dass auch die Nebenseiten mit Reliefs ausgestattet waren. Auch zu den Themen der Seitenfelder hat sich bereits E. Diez grundsätzlich geäußert: Es handle sich in erster Linie um Darstellungen der Verstorbenen, wobei bevorzugt im linken Feld die Frau und im rechten der Mann dargestellt sei oder auch umgekehrt, z. B. bei der Aschenkiste aus Ptuj (Savci) im UMJ Graz34 (Abb. 4) bzw. Genien in einer einander spiegelbildlich entsprechenden Haltung, z. B. an der Aschenkiste aus Ptuj in Maribor (Marburg) PM35 (Abb. 5). Den oberen Abschluss der Seitenfelder bilde das norisch-pan-nonische Volutenornament. An dieser Verteilung der Themen hat auch die durch B. Djuric bzw. F. 32 Diez 1948a, 163. 33 Djuric 2001a, 118. 34 Diez (Djuric) Poetovio Nr. 1, 2(?), 15; umgekehrt Nr. 10 (Abb. 4): bei Djuric 2001a, 118 Anm. 24 ist diese Umkehrung nicht genannt. Literatur zu Diez (Djuric) Nr. 10 (Abb. 4): Graz, UMJ Lap. 84; - CIL III 4081; - AIJ 196 Nr. 445 Abb.; - Lozar 1927, 23 Nr. 77; - Diez 1948a, 154 Anm. 11; 156-157 Nr. 10; 164; - Weber 1969, 429 Nr. 399; - Modrijan, Weber 1981, 214 Nr. 84 Abb.; - Djuric 2001, 122 Nr. 10; 125 Anm. 24; 119, 125 Anm. 35; 119, 125 Anm. 37; - Hudeczek 2004, 31 Nr. 8 Abb.; - Lupa 1696. 35 Diez (Djuric) Poetovio Nr. 4, 5 (Abb. 5), 6. Literatur zu Diez (Djuric) Nr. 5 (Abb. 5): Maribor, PM A 2309; - v. Premerstein 1904, 182 Abb. 129; - AIJ 48 Nr. 111 Abb.; -Lozar 1927, 22-23 Nr. 76; - Diez 1948a, 155-156 Nr. 5; 163-164; - ILLPRON 1813; - Pochmarski 1998, 183 Nr. 10; - Djuric 2001, 122 Nr. 5; 125 Anm. 23; - Lupa 2129. und O. Harl ergänzte Liste der Aschenkisten aus Poetovio nicht viel geändert. Einmal ist auf einer fragmentierten Aschenkiste aus Ptuj im linken Seitenfeld die Darstellung eines verstorbenen Mannes erhalten36, in zwei Fällen finden sich die Darstellungen von einander gegenüberstehenden Eroten, während einmal nur der Trauergenius im rechten Seitenfeld erhalten ist37; schließlich findet sich im linken Seitenfeld einer fragmentierten Aschenkiste mit dem Bild der Flucht der Iphigenie im Mittelfeld in Dravinjski Vrh (Drauberg) die Darstellung eines nackten Kriegers mit Helm, Schild und Lanze38. Ein weiteres Mittelfeld einer schlecht erhaltenen Aschenkiste am Stadtturm von Ptuj zeigt wohl die Gruppe Satyr-Mänade39, während sich im linken Seitenfeld die Darstellung eines Mädchens mit Spiegel und Kästchen findet, des sog. norischen Mädchens40. Bezüglich der Darstellungen auf den Nebenseiten hat B. Djuric festgestellt, dass trotz der insgesamt nur fünf bekannten Beispiele die Vielfalt der Themen beachtlich sei. Es handle sich dabei zweimal um Eroten - einmal mit einem Pfau41 und einmal auf einem Delphin reitend42 - dreimal um Weinranken, die aus einem Volutenkrater (eher als einem Kantharos) wachsen43, einen Panther (eher als einen Löwen) mit einem Füllhorn44, eine stilisierte Girlande45 sowie eine Familie unter einer Girlande bzw. einen Opfertisch mit Dienern46. Auch zu den Darstellungen auf den Deckelfassaden hat B. Djuric einige grundsätzliche Anmerkungen gemacht. Dargestellt seien auf den insgesamt 22 Exemplaren der Listen von E. Diez bzw. B. Djuric drei bis sieben Personen und nur einmal eine einzige Person47. In vier Fällen seien die Verstorbenen vor einem Muschelschloss dargestellt48, z. B. bei einem Aschenkistendeckel, der heute an der 36 Djuric Poetovio Nr. 40. 37 Djuric Poetovio Nr. 41. 38 Djuric Poetovio Nr. 44; vgl. Walde 1988, 293-300. 39 Djuric Poetovio Nr. 30; vgl. Matz 1956, 21-30; Pochmarski-Nagele 1992, 176-181. 40 Vgl. Pochmarski 2003, 181-193; id. 2004a, 161-171; id. 2005, 349-366. 41 Diez (Djuric) Nr. 10. 42 Diez (Djuric) Nr. 13. 43 Diez (Djuric) Nr. 10, 12 und Djuric Poetovio Nr. 43. 44 Diez (Djuric) Nr. 12. 45 Djuric Poetovio Nr. 36. 46 Diez (Djuric) Nr. 15. 47 Djuric 2001a, 119. 48 Diez (Djuric) Nr. 22, 23, 25. Djuric Poetovio Nr. 57 (Abb. 6): Saria, Klemenc 1939, 56; - Pahič 1977, 54 Nr. 4 Abb. 16; - Djuric 2001, 123 Nr. 57; - Lupa 4145; - bei Djuric 358 Erwin POCHMARSKI Abb. 5 / Sl. 5 Abb. 6 / Sl. 6 Die Aschenkisten von Poetovio und Celeia 359 <- Abb. 4: Aschenkiste aus Savci (Poetovio) (Graz, UMJ Lap. 84). Sl. 4: Pepelnica iz Savcev (Gradec, UMJ Lap. 84). Lupa 1696 = CIL III 4081 + p. 1044 = AIJ 445 = RISt 399 (Photo / Foto: O. Harl [ubi-erat-lupa 1696]; Reproduktion mit Erlaubnis / z dovoljenjem: UMJ [B. Porod], O. Harl) Abb. 5: Aschenkiste (PM Maribor, A 2309). Sl. 5: Pepelnica (PM Maribor, A 2309). Lupa 2129 = AIJ 111 = Illpron 1813 (Photo / Foto: I. Kacafura; Reproduktion mit Erlaubnis / z dovoljenjem: PM Maribor, I. Kacafura) Abb. 6: Aschenkistendeckel (Slivnica pri Mariboru, Kirche). Sl. 6: Pokrov pepelnice (Slivnica pri Mariboru, v cerkvi). Lupa 4145 = Pahič 1977 (54 No. 4, Abb. 16 / 54 št. 4, sl. 16) (Photo / Foto: O. Harl (ubi erat lupa 4145); Reproduktion mit Erlaubnis / z dovoljenjem: O. Harl) Kirche von Slivnica pri Mariboru (Schleinitz bei Marburg) angebracht ist (Abb. 6), und einmal vor einem Vorhang49. Auch für die Chronologie der Aschenkisten von Poetovio stammen die ersten Beobachtungen von E. Diez50, die den Vorschlag gemacht hat, die Laufzeit der Aschenkisten von der 2. Hälfte des 2. bis zur Mitte des 3. Jhs. n. Chr. anzusetzen, während zuletzt B. Djuric die Verwendungsdauer noch auf die 2. Hälfte des 3. Jhs. n. Chr. ausdehnen wollte51, worin man ihm recht geben wird. Die Grundlagen für die Zeitbestimmungen bei E. Diez waren vor allem epigraphischer Art. Dabei wird man allerdings Kriterien paläographischer Art eher beiseite lassen. Ein erstes Kriterium war für sie das Fehlen des Praenomen bei jüngeren Familienmitgliedern, wobei sie allerdings für die zwei Inschriften von Verstorbenen mit dem Gen-tilnomen Ulpius der Nummern 4 und 5 (Abb. 5) ihrer Liste die Feststellungen zu den praenomina vertauscht hat. Tatsächlich finden sich in der Inschrift der Aschenkiste Diez Nr. 4 bei den jüngeren Verstorbenen keine praenomina mehr, während bei der Aschenkiste Nr. 5 (Abb. 5) zumindest der Sohn gleichfalls das praenomen Marcus trägt52. Nicht ganz klar ist die Anfügung der Inschrift der Aschenkiste Nr. 10 bei Diez, weil hier zwar der Vater kein praenomen trägt, wohl aber der 2001a, 126 Anm. 41 ist einerseits die Nr. 23 nachzutragen, anderseits die Nr. 53 aus Cresnjevec wegzulassen. 49 Diez (Djuric) Nr. 21. 50 Diez 1948a, 163-164. 51 Djuric 2004b, 408. 52 Diez 1948a, 163-164. Sohn53. Richtig ist hingegen beobachtet, dass im Falle der beiden Aschenkisten Diez (Djuric) Nr. 1 und 2 die nomina gentilia Aurelius und Aurelia einen terminus post quem in die Zeit ab Caracalla ergeben54. Hingegen wird man Kriterien wie Stil und Ausführung der Aschenkisten, die E. Diez bisweilen heranzieht55, kaum anwenden können. Von größerer Bedeutung für die Datierung der Aschenkisten aus Poetovio ist die von den Männern in den Seitenfeldern der Aschenkisten Diez (Djuric) Nr. 1, 10, 15 bzw. an der Front der Aschenkistendeckel Diez (Djuric) Nr. 21, 22, 23. 25 bzw. Djuric Nr. 48 und 57 (Abb. 6) getragene Kleidung. Alle verstorbenen Männer, Militärs und Zivilisten, tragen als Mantel das sagum. Für das sagum als Soldatenmantel ist auf H. Ubl Bezug zu nehmen, der erkannt hat, dass seit dem frühen 3. Jh. n. Chr. das sagum als allgemein vom Militär getragener Uniformmantel üblich geworden ist56. Wegen der Beinamen der Legionen von Soldaten, die auf ihren Grabstelen das sagum tragen - le-gio IIII Flavia Antoniniana bzw. legio I adiutrix Antoniniana - wollte H. Ubl den Abschluss der Uniformneuordnung in die Zeit von Caracalla und Elagabal datieren57, wobei allerdings bereits an den Attikareliefs des Septimius-Severus-Bogens in Leptis Magna58 das sagum als Uniform der Soldaten in der Umgebung des Kaisers zu sehen sei59. Nun habe ich in mehreren Aufsätzen60 die Ansicht vertreten, das sagum sei aus der Militärtracht auch in die Ziviltracht übernommen worden, wobei dieser Vorgang mehr oder weniger parallel zur Verwendung des sagum als dem alleinigen Uniformmantel seit der späten Regierungszeit von Septimius Severus bzw. vor allem seit der Regierungszeit von Caracalla stattgefunden habe. Das Hauptargument dafür war, dass auf einer Reihe von Reliefs Träger des sagum und der sog. Vorform der toga contabulata nebeneinander auftreten61, wobei die genannte Togatracht von P. Kranz und H. R. Goette für die Provinz Noricum in die spätantoninische bis frühseverische Zeit datiert 53 Diez 1948a, 164. 54 Vgl. Barkoczi 1964, 271-272. 55 Diez 1948a, 164. 56 Ubl 1969, 554-565. 57 Ubl 1969, 555-556. 58 Vgl. Andreae 1999, 267-269 Abb. 581-584. 59 H. Ubl brieflich am 31.7.2012. 60 Pochmarski 1991, 100-104; id. 1996, 131-135; id. 2004b, 571-176; id. 2007, 72-73. 61 Vgl. Pochmarski 1991, 101-102; id. 1997, 209-212. 360 Erwin POCHMARSKI Die Aschenkisten von Poetovio und Celeia 361 <- Abb. 7: Aschenkiste aus Vičava bei Ptuj (PM Ptuj - Ormož, RL 448). Sl. 7: Pepelnica z Vičave pri Ptuju (PM Ptuj - Ormož, RL 448). Lupa 4213 = Jevremov 1988 (No. / št. 83) (Photo / Foto: O. Harl (ubi-erat-lupa 4213); Reproduktion mit Erlaubnis / z dovoljenjem: PM Ptuj [A. Nestorovic], O. Harl) Abb. 8: Aschenkiste (Halbfabrikat) aus Celje (PM Celje, 12). Sl. 8: Pepelnica (polizdelek) iz Celja (PM Celje, 12). Lupa 4077 = CIL III 143683 = Illpron 1754 (Photo / Foto: O. Harl (ubi-erat-lupa 4077); Reproduktion mit Erlaubnis / z dovoljenjem: PM Celje [K. Krajšek], O. Harl) Abb. 9: Aschenkiste aus Vranje, Ajdovski gradec (Graz, UMJ Lap. 28). Sl. 9: Pepelnica z Ajdovskega gradca nad Vranjem (Gradec, UMJ Lap. 28). Lupa 1653 = CIL III 5127 = AIJ 31 = Illpron 1969 (Photo / Foto: O. Harl (ubi-erat-lupa 1653); Reproduktion mit Erlaubnis / z dovoljenjem: UMJ [B. Porod], O. Harl) worden ist62. Die Hypothese von der Übernahme des sagum aus der Militär- in die Ziviltracht hat weitgehend Zustimmung gefunden; erst in letzter Zeit hat sich M. Hainzmann wegen der Verwendung eines peregrinen Namensformulars für einen Sagumträger auf einer Grabstele gegen die vom Autor vorgeschlagene generelle Spätdatierung des sagum gewandt63. Für die Eroten in den Seitenfeldern der Aschenkisten64 stellt sich die Frage, ob man aus ihrem Alterstypus, z. B. den jugendlichen Eroten auf einer Aschenkiste aus Vicava (Weidschach) bei Ptuj (Abb. 7), Rückschlüsse auf die Entstehungszeit der Aschenkisten ziehen kann. Einen Anhaltspunkt für derartige Überlegungen bot die Beobachtung, dass sich unter den Darstellungen von Eroten mit Girlanden auf Grabmonumenten der Provinzen Noricum und Pannonien eben zwei Altersgruppen feststellen lassen - kindliche Eroten mit puttenhaft-rundlichen und jugendliche Eroten mit knabenhaft-schlanken Körperformen65. 62 Kranz 1986, 212-216, 224-226; Goette 1990, 57-59, 143-144. 63 Hainzmann 2011, 319-320. 64 Diez (Djuric) Nr. 4, 5, 6 bzw. Djuric Nr. 27 und Lupa 9437. Literatur zu Djuric Nr. 27: - Jevremov 1988, 90-91 Nr. 83 Abb.; - id. 1989, 18-20 Nr. 83 Abb. 12; - Djuric 2001 122 Nr. 27 Abb. 6; 125 Anm. 23; - id. 2004a, 402. 65 Vgl. Pochmarski 1983-1984, 268-272; id. 1985-1986, 253-262. Bei der Analyse von 69 Sarkophagen mit Graberoten oder Trauergenien - darunter auch drei Aschenkisten aus Poetovio66 - aus der Provinz Pannonia zeigte es sich, dass die beiden genannten Alterstypen auch auf den pannonischen Sarkophagen wiederzufinden sind67. Anhand der Inschriften auf diesen Sarkophagen68 lässt sich immerhin soviel sagen, dass die kindlichen Graberoten bis in die Regierungszeit des Septimius Severus herabreichen, dass zu dieser Zeit aber auch die jugendlichen Eroten einsetzen, die ab der mittelseverischen Zeit die kindlichen Eroten ablösen. Die beiden Alterstypen im Sinne einer Veränderung der Ikonographie der Eroten haben H. Herdejürgen69 und P. Kranz70 auch auf den stadtrömischen Girlanden- bzw. Jahreszeitensarkophagen beobachtet. Dabei zeigt sich für die Eroten auf den Girlandensarkophagen in ganz ähnlicher Weise, dass der Wechsel von den kindlichen zu den jugendlichen Eroten erst in der spätantoninischen Zeit beginnt71. Für die Jahreszeitensarkophage gilt dasselbe, wobei P. Kranz den ikonographischen Wandel mit dem Übergang von der mittelantoninischen zur spätantoninischen Zeit beginnen lassen wollte und mit dem Abschluss des 1. Viertels des 3. Jhs. n. Chr. als abgeschlossen betrachtete72, was wohl etwas spät ist. Gegenüber dem Wandel der Erotenikonographie als Datierungskriterium hat eigentlich nur U. Steinklauber Vorbehalte bezüglich der Unterscheidung der beiden Altarstypen geäußert73. Für die Eroten auf den Aschenkisten lässt sich aufgrund der Alterstypologie sagen, dass die beiden Aschenkisten Diez (Djuric) Nr. 4 und 5 in Graz bzw. Maribor74 (Abb. 5) den kindlichen 66 Diez (Djuric) Nr. 4, 5, 6; vgl. Pochmarski 1998, 183 Nr. 9, 10, 78. 67 Vgl. Pochmarski 1998, 196-199. 68 Pochmarski 1998, 193-195, 199. 69 Herdejürgen 1996, 57-64. 70 Kranz 1984, 133-138. 71 Koch, Sichtermann 1982, 230-231. 72 Kranz 1984, 28, 133-134. 73 Steinklauber 1997, 219-222. 74 1) Diez (Djuric) Nr . 4: Aschenkiste Graz, UMJ 93, aus Hajdina (Haidin)[CIL III 4084; - AIJ 183-184 Nr. 407 Abb.; - Diez 1948a, 155 Nr. 4; 163-164; - Weber 1969, 430-431 Nr. 401; - Modrijan, Weber 1981, 267-268 Nr. 93; - Pochmarski 1998, 183 Nr. 9; 192-193; - Djuric 2001a, 119, 122 Nr. 4; 125; - Djuric 2004b, 408; - Lupa 1697]. -2) Diez (Djuric) Nr. 5: Aschenkiste Maribor, PM A 2309 (Abb. 5) [v. Premerstein 1904, 182 Abb. 129; - Lozar 1927, 22-23 Nr. 76; - AIJ 48 Nr. 111 Abb.; - Diez 1948a, 155-156 Nr. 5 Abb. 40; 163-164; - Pochmarski 1998, 183 Nr. 10; 192-193; - Djuric 2001a, 122 Nr. 5; 125; - Lupa 2129]. 362 Erwin POCHMARSKI Erotentypus vertreten und damit in die mittel- bis spätantoninische Zeit zu datieren sind. Auch E. Diez hatte die Aschenkiste in Maribor aus stilistischen Gründen um die Mitte des 2. Jhs. n. Chr. datieren wollen75. Im Gegensatz dazu vertreten die Eroten der E. Diez noch unbekannten Aschenkiste aus Vicava aus dem Stadtterritorium von Poetovio in Ptuj76 (Abb. 7) den jugendlichen Typus, während für die Exemplare Diez (Djuric) Nr. 6 und Lupa 943777 aufgrund der schlechten Erhaltung keine nähere Angabe möglich ist. An den nach unserer Zählung 23 Aschenkisten aus dem Territorium von Celeia lassen sich iko-nographische und chronologische Beobachtungen nur zu einem kleineren Teil festmachen. Von den erhaltenen Exemplaren sind drei Halbfabrikate78, darunter das seinerzeit bei der Post in Celje gefundene Exemplar (Abb. 8), von den fünf Exemplaren aus Sempeter v Savinjski dolini tragen zwei lediglich ein einfach profiliertes Inschriftfeld auf der einen Schmalseite79, eines über dem profilierten Inschriftfeld auf der Schmalseite den Deckel der Aschenkiste mit drei stark verwitterten Köpfen, bei einer Aschenkiste fehlt eine Inschrift oder ein Relief80. Auch auf drei der vier Aschenkisten aus Vranje im UMJ Graz81 findet sich auf der Vorderseite lediglich eine Inschrift82, nur auf einem besonders interessanten Exemplar finden sich in den Seitenfeldern neben der hochrechteckigen Inschrift je zwei Figurenpaare83 (Abb. 9). Die ehem. in Tinje befindliche und angeblich im Fundament der Kirche eingemauerte Aschenkiste Diez (Djuric) Nr. 2084 zeigt beiderseits der Inschrift zwar zwei Graberoten, die allerdings in ungewöhn- 75 Diez 1948a, 163. 76 Djuric Nr. 27: Aschenkiste, Ptuj, PM RL 448 [Jevremov 1988, 90-91 Nr. 83 Abb.; - id. 1989, 18-20 Nr. 83 Abb.12; - Djuric 2001a, 122 Nr. 27 Abb. 6; 125; - Lupa 4213]. 77 1) Diez (Djuric) Nr. 6: Frgt. einer Aschenkiste, Ptuj, Stadtturm [Abramic 1925, 142 zu Nr. 158 Abb. 99; - Diez 1948a, 156 Nr. 6; - Pochmarski 1998, 191 Nr. 78; - Djuric 2001a, 122 Nr. 6; 125 Anm. 23; - Lupa 5780]. - 2) Lupa 9437. 78 Diez (Djuric) Poetovio Nr. 19; - Djuric Poetovio Nr. 55; - id. Celeia Nr. 1 (Abb. 8) [CIL III 14368/3; - Schön 1898, 36; - Kolšek 1967, 34 Nr. 98; - ILLPRON 1754; - Djuric 2001, 123 Nr. 1; - Lazar 2001, 36 Abb. 44; - Lupa 4077]. 79 Djuric Celeia Nr. 3 und 6. 80 Djuric Celeia Nr. 4. 81 Djuric Celeia Nr. 8-11. 82 Djuric Celeia Nr. 9, 10, 11. 83 Djuric Celeia Nr. 8: Literatur s. Anm. 93. 84 Diez (Djuric) Poetovio Nr. 20: Aschenkiste, ehem. Tinje [CIL III 11717; - AIJ 39-40 Nr. 88 Abb.; - Diez 1948a, licher Weise Füllhörner in den Händen halten, bei denen es sich vielleicht um missverstandene Fackeln handelt. Eine altertypologische Datierung ist anhand der Zeichnung unmöglich, obwohl die beiden Knaben anscheinend den kindlichen Typus vertreten. Keine typologische Bestimmung erlauben auch die Eroten auf dem Fragment der Aschenkiste Djuric Nr. 2 aus Celje, Lava85. Während das bisher besprochene Material an Aschenkisten aus dem Territorium von Celeia wenig an Besonderheiten zu bieten hat, stellt eine der Aschenkisten aus Vranje im UMJ Graz86 (Abb. 9) eine Ausnahme dar. Beiderseits des von einer einfachen Leiste eingerahmten Inschriftfeldes steht in den beiden gleichfalls einfach gerahmten Seitenfeldern, die mit dem norisch-pannonischen Volutenornament abgeschlossen sind, je ein Ehepaar. Die beiden Frauen sind mit einer fußlangen Tunika und einem Mantel mit contabulatio bekleidet, in dem F. Glaser das spätantike Omophorion sehen wollte87. Die Männer tragen über der knielangen Tunika das sagum, das auf der rechten Schulter mit einer Scheibenfibel zusammengehalten wird. Die Männer umschließen mit der rechten Hand die Rechte der Frau, worin wohl die dextrarum iunctio zu sehen ist, in der linken Hand halten die Männer jeweils einen Gegenstand, in dem F. Harl eine Schriftrolle (volumen) sehen wollte, in dem man aber vielleicht ein Schwert erkennen sollte. Die Aschenkiste ist darüber hinaus nicht nur auf den beiden Schmalseiten dekoriert, sondern auch auf der Rückseite, wobei jeweils der dreigliedrige Rhythmus beibehalten wurde, worauf schon E. Diez hingewiesen hat88, soweit sich das für die sehr schlecht erhaltene linke Nebenseite sagen lässt. 160-161 Nr. 20; - Cermanovic 1965, 98 Nr. 2 Taf. 1, 2; -ILLPRON 1925; - Djuric 2001a, 122 Nr. 20; - Lupa 9437]. 85 Djuric Celeia Nr. 2: Frgt. einer Aschenkiste, Celje, PM 216 [CIL III 5274; - ILJug Nr. 394; - Kolšek 1967, 34 Nr. 97; - ILLPRON 1603; - Djuric 2001a, 123 Nr. 2; - Lupa 2623]. 86 Aschenkiste Djuric Nr. 8: Graz, UMJ 28 [CIL III 5127; - Riedl, Cuntz 1909, 24-27 Nr. 13; - AIJ 16-17 Nr. 31 Abb.; - Diez 1948a, 165; - Cermanovic 1965, 98 Nr. 1, Taf.1: 1a-c; - Weber 1969, 403-404 Nr. 347; - Šašel 1970, 140 Nr. 5; 147; - Alföldy 1974, 267; - Petru, Ulbert 1975, 13, 135-136 Taf. 28: a,b; 29: a; - Modrijan, Weber 1981, 168-170 Nr. 28 Abb.; - Mrozewicz 1989, 53 Nr. 7; - Koch, Sichtermann 1982, 306; - ILLPRON 1969; - Ronke 1987, 195-197 Kat. Nr. 206; - Wedenig 1997, 112-113 Nr. C 4; - Djuric 2001a, 123 Nr. 8; - Hudeczek 2004, 29-30 Nr. 7 Abb.; -Lupa 1653]. 87 Glaser 1997, 128-129. 88 Diez 1948a, 165. Die Aschenkisten von Poetovio und Celeia 363 Die rechte Schmalseite zeigt eine Wagenfahrt mit einem von vier Pferden gezogenen vierrädrigen Wagen, in dem sich der Kutscher und drei Fahrgäste befinden, während eine größere männliche Figur dem Gespann vorangeht. Die Szene wird einerseits als Fahrt ins Jenseits, andererseits im Sinne der magistratischen Repräsentation gedeutet89. Die Inschrift wurde bereits von O. Cuntz90 wegen der mangelhaften Buchstabenformen, der regellosen Worttrennung und des Fehlens von Praenomina an das Ende des 3. Jhs. n. Chr. datiert. Dem entspricht die von H. Gabelmann aufgrund der contabulierten palla bzw. des Omophorions vorgeschlagene Datierung in das spätere 3. Jh. n. Chr., während das sagum nur einen terminus post quem für die Zeit ab Caracalla hergibt. E. Diez hatte den Ursprung der Aschenkisten in den oberitalischen Grabaltären gesehen, wobei das dreigliedrige Schema der Vorderwand deren Haupt- und Nebenseiten entspreche91. Tatsächlich finden sich dort auf den Nebenseiten Reliefs mit der Darstellung der Porträts der Verstorbenen, von Eroten mit Fackeln bzw. Eroten als Jahreszeiten, und auch dionysische Themen92. B. Djuric glaubte, E. Diez habe die Grabaltäre aus Noricum gemeint93, die allerdings wegen der fast kanonischen Dienerinnen- und Dienerfiguren auf den Nebenseiten kaum in Frage kommen. Dass die Vorgangsweise denkbar ist, aus den Musterbüchern die Reliefs von drei Seiten eines Grabaltars auf ein Grabdenkmal, z. B. eine Grabstele zu übertragen, hat E. Hudeczek 89 Vgl. Wedenig 1997, 112-113. 90 Cuntz, in Riedl, Cuntz 1909, 25. 91 Diez 1948a, 170. 92 Vgl. Dexheimer 1998, 19-22, 24-27. 93 Djuric 2001a, 120-121. schön gezeigt94. Im Gegensatz zu E. Diez wollte B. Djuric in den norischen Grabaediculae von der Art der Grabbauten von Sempeter v Savinjski dolini die Vorbilder für die Aschenkisten sehen95, was wegen der Datierung dieser Aediculae in die frühseverische Zeit eher problematisch erscheint. Das dreiteilige Vorderwandschema findet sich in Pannonien auf nahezu allen Sarkophagen der großen Werkstätten in Brigetio, Aquincum und Intercisa96, aber auch in anderen Städten wie Sir-mium oder Mursa. Ob diese Einteilung tatsächlich aus Oberitalien abzuleiten ist, wo sie sich auch auf den dortigen architektonischen Sarkophagen findet, die schon früh um die Mitte des 2. Jhs. n. Chr. einsetzen97, wäre zu hinterfragen. Erklärung Bei dem vorliegenden Beitrag handelt es sich um die schriftliche Fassung eines Referates, das anlässlich des 100. Geburtstages von E. Diez bei dem Symposion "Classica et Provincialia" am 8. und 9. April 2013 gehalten wurde. Für Aufnahmen der Stücke und deren Reproduktionsgenehmigung habe ich zu danken: B. Djuric, O. Harl, M. Pajk und I. Kacafura bzw. B. Porod vom Universalmuseum Joanneum (UMJ Graz), A. Nestorovic vom Pokrajinski muzej Ptuj - Ormož (PM Ptuj - Ormož), J. Krajšek vom Pokrajinski muzej Celje (PM Celje) und V. Koprivnik vom Pokrajinski muzej Maribor (PM Maribor). 94 Hudeczek 1989b, 95-96. 95 Djuric 2001a, 121, 129 Abb. 12, 13. 96 Vgl. Koch, in: Koch, Sichtermann 1982, 323-332; - Pochmarski 2001, 201-222; - Pochmarski, Pochmarski-Nagele 2013, 281-302; - Pochmarski im Druck 1 und 2. 97 Gabelmann 1973, 22. Abkürzungen / Okrajšave AIJ = V. Hoffiller, B. Saria, Antike Inschriften aus Jugoslavien, Heft I: Noricum und Pannonia Superior. - Zagreb 1938. CIL = Corpus inscriptionum Latinarum. ILJug = A. et J. Šašel 1963, Inscriptiones Latinae quae in Jugoslavia inter annos MCMXL et MCMLXX repertae et editae sunt (Situla 5). - Ljubljana 1963. ILLPRON = Inscriptionum lapidariarum Latinarum provinciae Norici Indices (compos. M. Hainzmann, P. Schubert), Fasc. I (1986); II-III (1987). 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V tem prispevku pa se avtor teme dotika v poskusu ločevanja med pepelnicami z upravnega območja Petovione in tistimi z območja Celeje. Kot poudari, je treba upoštevati, da so marmor za pepelnice pridobivali v kamnolomih na Pohorju, blizu katerih so bile verjetno postavljene tudi delavnice, ki so s kamnoseškimi izdelki oskrbovale oba mestna teritorija. Na podlagi marmornih pepelnic se mu zdi, da bi najdišča Šmartno na Pohorju, Tinje in Črešnjevec ob južnem vznožju Pohorja lahko pripisali mestnemu območju Celeje. Obravnavane pepelnice imajo značilno trodelno sprednjo stranico, ki jo sestavljajo pravokotno sredinsko polje z napisom v profiliranem okvirju ter rahlo izstopajoči in ožji stranski polji, prav tako s profiliranim okvirjem, pri čemer v slednjih praviloma najdemo po eno figuralno upodobitev. Na nekaterih pepelnicah figure na stranskih poljih upodabljajo pokojnike. Moški pokojniki so lahko oblečeni v sagum, tj. plašč, ki je postal običajen kos vojaške noše v poznih letih vladanja Septimija Severa in je nato iz vojaške sfere prešel v civilno. Sagum tako pomeni osnovo za datiranje posameznih pepelnic. Časovno občutljive so tudi upodobitve žalujočih erotov oz. genijev s plamenicami, ki se prav tako pojavljajo na stranskih poljih. Upodobitve erotov se ločijo na starejše, otroške figure, in mlajše, mladostne figure, prehod od ene k drugi obliki pa naj bi se začel približno v zgodnjeseverskem in zaključil v srednjeseverskem času. Zanimiva posebnost je pepelnica z Ajdovskega gradca nad Vranjem, pri kateri sta na vsakem od stranskih polj upodobljeni po dve osebi, natančneje zakonski par. Datacijo pepelnice nakazuje kontabu-lirana palla kot del ženske noše, ki sodi v pozno 3. st. n. št. Prevod: Andreja Maver Erwin Pochmarski Institut für Archäologie Universität Graz Universitätsplatz 3 A-8010 Graz erwin.pochmarski@uni-graz.at