Dinstag                        den 2>. August                             1^39.
K I I v r i e n.
Bewegung im Freihafen von Triest während des Monats Juli 1839. Abgegangene Schiffe. Von langer Fahrt: 2A Schisse nach Griechenland, i^ nach Constanlinipel, 32 nach dem ungar. Küstenland?, 7 nach Frankreich, 6 nach Sicilien, 6 nach Albanien, 6 nach Spanien, 6 nach dem schwarzen Meere, 5 nach Smyrna, 4 nach d«l Berberei, 9 nach Alcxandrien, h nach dem Kirchenstaat, 3 nach Genua, 2 nach England, 2 nach den Ionischen  Inseln,   2 nach Salonich,   2 nach Malta,
2 nach Venedig, 1 nach Dalmaticn, t nach Gibraltar, 5 nach Holland, t nach Brasilien,   1 nach Majorca, < nach Portugal, 1 nach Hamburg, 4 nach Canea und
3  nach den vereinigten Staaten Nordameuka'S; im Ganzen 125 Schiffe.
Küstenfahrl: 208 Schiffe nach Vtncdig, ?6 liach Dalmatien, 73 nach Istrien, ^9 nach dem Kir-chenstaat, 16 nach dem ungar. Küstenlande, il nach Sicilien, iz nach Albanien und z nach den jonischin Inseln; im Ganzen «28 Schiffe.
Schifffahrt   in   Trieft:
Am 9. August. Galaez; St. Giova, Pagliauo,  Sard., in 5a Tagen,
nnt Weizen. Marseille: Genio, Carbonin, Oester., in 24 Tagen.
niit virsch. W. Moifetta: Concordia,   Decaudia,  Sizil., in i5 Ta«
gen, mit Oel.
^       .                      Am <o. dit 0.
-pamburg: Van Heldin, Venöhr,  Hamburg., ln  e5
-i.ag«n.   mit  Stockfischen.
mi"t'PÄ"°'   Cossovich.   Oester., in 1?   Tageu.
^'^^ungi: Vuoua  Sorte, Di Giovanni.  Gncch., q>.»     « ^^"' "'t Wolle.
nntWoll""'   baharopulo.   Grieche in   ab T-gi»,
Btzrgen: Oless^ern. Fischer. Honnover., ln 5, Ta.
gen.   nut Stockfischen, Havaunah: Keutuky     WiUcs, Amlük., in 65 Tagen,
mit Zucker, uud KoFch.
Pernambuk: Despatch, Whealen: Sngl.. i» »28 Ta< gen, mit Zucker.
Am l». dito.
Canea: Ciriaco, Tomanovlch,  Oester., in 5a Tagen, mit Seife, Wolle und Seide. Am ,H. dito. Smyrna: Idreno. Mattovich, Oester., m 32 Togen,
nnt  Baumwolle. Ncw'Vork-. Emblem. Talbot, Amerikan., in 63 Ta«
gen,  mit Baumwolle. Amsterdam:   Aligelo   Mattco,  Pugnaletlo,   Ocsteri,
in H9 Tagen,  mit  Zucker. Vraila: Dott«, Crellich,  Oester.,   in 58 Tagen,  mit
Weizen. Cavalla: Tartaro, Mallia. Eng!., ln 24 Tagen,  mit
Baumwolle. Patraß: Achiua, Wariotti, Griech., in -8 T.igen< mit
Wolle, Vona: Gettl Giuseppe Maria, Chiappe, Sard., in 24
Tagen,   mit  Ballast. Vraila: Ban, Mazzucato, Oestcr., in ^0 T^aen,   mil
Mais. Sera: Maria Anna, Sodavgna, Oesier-, in 2g Tagen,
mit vcrsch.  W. Paraiba: Arethusa: Wakcficld, Eng!., in »25 Tagen,
mit Zucker.
Orfano: Et. Nicolo, Scliaß, Gliech., in 2L Tagen, mit Baumwolle.
Am ,5. dito. Durazzo: Quattro Cognate, Blessich, Oest«., in i3
Tagen, mit Oel. Marseille: Istok, Gre^urinich. Oesier., in »6 Tagen,
mit   Zucker und   anderen W. Marianopel:  Avciduca   Nanieri,   ^carpa, Oester.,
in ^5   Tagen,   mit Weizen. Amsterdam: 'Onore, Marlinolich, Oester., in 42 Ta»
gen , mit Zucker und anderen W. Prevesa: Luigi Teodoro. Veuvenuii,   Ocster., in  ic»
Tagen,  mit Blutegel».
P er na m buk: Amazone, Cancvar,, Said., in 94 Tagen,  mit Zucker.
Pe rn'a m buk: Urania, Drannchl, Pltuß., »n z«5 Ta» gen,  mit Zucker.
Gesterreich.
Wien, ,7. August. Heute um!10 Uhr Vor« Mittags ist der Freiherr Bernhard v. Eskeles, k. k. priv. Großhändler, und einer der ehemaligen Chefs des hiesigen Wechselhauses Arnstein und Eskeles, nach einer Krankheit von wenigen Tagen, in seinem Landhaufe zu Hieding im sieben und achtzigsten Le? llnojahrt, mit 2od» abglgargen.               (W. Z.)
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Wien, 7. August. Ueber Triest sind gestern und heute mue Nachrichten angelangt, welche hier-allem Anscheine nach als höchst wichtig getrachtet werben. In Folge derselben fand diesen Mittag bei Sc. Maj. dem Kaiser eine längere Berathung Statt, nach deren Schluß Se. Durchl. der Staatskanzler Fürst von, Metternich sich zu dem durch Kränklichkeit zu Haufe gehaltenen k. großbricannischen Botschafter Lamb verfügte, mit dem Se. Durchl. geraume Zeit cenferirte. Es heißt, es sollen zwischen heute und morgen Courciere nach London und Paris expedirc werden. Der mit einer außerordentlichen Sendung nach Constantinopel beauftragte k. k. Hofrath u. HuszarHat schon diesen Morgen an Bord eines Do» naudampfschiffs die Neife nach seiner Bestimmung angetretten. Während der Abwesenheit eines lürki» Gesandten am hiesigen Hofe wird der vor mehrern Tagen von London eingelroffene türkische Botschaftsrat!) v. Maurojeny die Gesandtschaftsgeschäfte leicen. — Aus Spra wird vom 26. v. M. gemeldet, daß die vereinte englisch-französische Flotte im Archipelagus, aus 20 größern Kriegsschiffen bestehend, bei genannter I^sel angelegt habe.                              (Allg. Z,)
Der an dem k. k. Hoflager accreditirte ottoma-nische Botschafter Nifat Bey hat am il». d. M. Seiner k. k. Maiesiät sein neueS Beglaubigungsschreiben in einer Pcivataudienz zu überreichen die Chre gehabt.
Gedachter Botschafter hat be! dieser Gelegenheit von Seiner Majestät die erneuerte Versicherung der unveränderten Forldauer jener freundschaftlichen Gesinnungen erhalten, welche seit einer langen Ncihe von Jahren   zwischen beiden Höfen bestanden haken.
(.W Z.)
Wien, 7. August. Nachrichten aus St. Petersburg zufolge war Se. kais. Hoheit der Erzherzog Albrecht daselbst angekommen und mit Ehrenbezeigungen überhäuft worden. Se. kais. Hoheit ward bei seiner Ankunft mit 2l Kcmonenschüffen bcwill« kommt, und schon am ersten Tag seiner Anwesenheit von Sr. Maj. dem Kaiser Nicolaus mit dem St. Andreas-Ordens„ beehrt.                                (Allg. Z.)
UomgrelH beiver Kicilicn.
Neapel. Das Regierungsblatt von Neapel bringt die offizielle Nachricht von der Schwangerschaft Ihrer Majestät der Königinn beider Sicilien.(Agl.Z.)
Frankreich.
Die Nachrichten aus Algier vom 13. Juli (im Toulonnais) lauten noch immer gleich friedlich, und die europäischen Ansiedler fürchteten nichts mehr als einen Wiederbeginn des Kriegs mit Abo-el-Kader, welcher den Handel stört und die Ausfühiung der Co-lonifationspläne hindert. Am Fuße des Atlas sind seit linem Jahre füaf neue  Lager errichtet worden, um
die Metidschil gegen Ueberfällt zu decken. Die Truppen arbeiten an einem Graden, der von Coleah bis Belidc» gezogen wird, um alle Verbindung mit den Hadschuter» abzuschneiden. Die französischen Schildwachen habt« Befehl, auf jeden zu schießen, der diese Gränze über» schreitet. Alle Lager'sind durch schöne Fahrstraßen mi« «inander in Verbindung gesetzt. Ein neuerrichteteS Gendarmeriecorps sorgt für die Sicherheit der Pflanzer.
Der Moniteur Parisien sgibt folgendes als den Inhalt der Antwort, welche Mrhmed Ali auf die von der Pforte durch Akif Efendi erhaltenen Mittheilungen ertheilt, und die Generalconsuln von Oesterreich, Frankreich, Großbritannien und Nuß» land in Alexandi'iln durch Nachstehendes davon in Kenntniß gesetzt hatte:
^Mittheilung des Vicekonigs an die Ne« präsentanten   der  vier großen Mächce.
»In zwei Tagen wird Akif Efendi nach <Z°n» stantinopel zurückkehren; «r ist der Ueberbringer eines Glückwunsch' undUnterwürfigkeilsschreibens von meine» Seile an den neuen Sultan Abdul Medul Mcdschid. Ic!^ werde gleichfalls ein Schreiben an Chosrew Pascha erlassen, m welchem ich ihm vorstellen werde: 1) daß der verstorbene Sultan Mahmud mir seiner Zei: durch Sarkim Efendi weit vorlheilhaftere Vorschläge halt« machen lassen, als die sind, welche Se. Hoheit heut« an mich gelangen läßt/ da er mir damals die Erblichkeit in Aegypten, wie auch in Syrien, Said und im Sandschakat von Tripoli angetragen hatte/ 2) baß ich unter den gegenwärtigen Umständen die Erblichkeil in Aegypten nebst Syrien und Candien, d. h. in Allem, was ich gegenwärtig besitze, nachsuche, wie ich früher schon geäußert hatte; 2) daß ich unter dieser Bedingung, und wenn man redlich gegen mich zu Werks gehen will, der Neueste der Diener und Vasallen Sr. Hoheit des Sultans'seyn, und ihn, wann und,gegen wen er wollen wird, vertheidigen werde. — In diesem Sinne nehme ich mir vor, nach Constantinopel zu schreiben."
„Ich werde in einem Schreiben an den Großwesir, aus Schicklichkeit, der Flotte (des Kapudan Pascha) nicht erwähnen, aber ich bitte Sie, die Herren Repräsentanten der großen Höfe von Constantinopel wohl zu versichern, daß ich nie die Absicht hatte, sie zu behalten oder mich derselben in einer feindseligen Absicht gegen denSultan zu bedienen; ich verpflichte mich im Gegentheile förmlich, si>zurückzugeben, sobald mein« Vorschläge angenommen seyn werden; in diesem Fall« werden sämmtliche zur Escadre Sr. Hoheit gehörigln Schiffe nach Constantinopel zurückgeschickt weiden. Was die ottomcmischen Admiräle anbelangt, so werden diejenigen, welche sich fürchten dürften, nach derTurkei zurückzukehren, in Aegypten .bleiben können, welches elven Thnl der nämlichen Monarchie   ausmacht,"
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.Sobald der Sultan meiner Vitte Gehör geschenkt haben',' und lZhosre.v Pascha von den Geschäften entfernt seyn wird, werde ich keinen Anstand nehmen, auf die erst« Elnladung Sr. Hoheit mich nach Constan-tinopel zu verfügen, und ich werde nicht mit der Es-cadre dahin gehen, sondern allein aus einem Dampft schiffe, und zu dem alleinigen Zweck, meinem Monarchen in Person mein? Huldigung darzubringen, und ihm meine Dienste anzubieten.
«Endlich erklär ich Ihnen, daß ich,  wenn man meine Vorschläge   nicht annimmt,   keinen   Krieg an-fangen, ader mich in meiner gegenwärtigen Stellung behaupten und abwarten werde."    (O>t. B.) H   p   a   n   i   e   n.
Ueber den Entsatz von Lucena enthalt einSctirei« den aus Madrid vom 2^. Juli folgende nähere Details:  „General O'Donncl hat die Erwartungen, die man in ihn setzte, auf eine glänzende Weise gerechtfertigt. Lucena, zum sechzehnten Male 22 Tag? lang von der Hauptmacht Cabrera's  eingeschlossen,  >st gerettet, und den Truppen der Armee deö Centrums die Ueberzeugung eingeflößt worden, daß die Schaaren des Gra« fen von Morclia nicht unüberwindlich sind.   Am 15. halte O'Dannell Castellon   de la Plana mit 12 Va-taillons   und  900   Mann  Kavallerie   verlassen,   und war  unter   den   Kanonen   des   Castells   von Villasa-mes   am   zweiten   Abend   in   Adzaneta   üdernachsct. Am Morg<n   desselben   Tages   war   Cabrera   mit 5 Bataillons   und   emer   Schwadron,   die    Llangostera ihm  zugeführt  hatte,   aus  dem Flecken  Alcora  in der N chtung von  las  Aceras aufgebrochen.    Am  folgen^ den  Tage  erfolgte   der   Angr,ff   auf   die  festen  Stellungen    Cabreras:    sie   waren   mit   11   Bataillons, 500 Pferden   und   2 Kanonen   besetzt.     Der   Feind, aus seiner   ersten Linie vertrieben,,   zog    sich   in den Gcbirgswald    von    Gonzalvo    zurück,   welcher   der Schlüssel der ganzen Stellung ist.    General Akpiroz faßte   ihn   in   die   Fronte,   der Brigadier HoyoZ  in der rechten Flanke, und trieben ihn, trotz des hcfti.' grn Widerstandes , von den Anhöhen hinunter. Mittlerweile   operirre   die Cavallerie O'Donnells, die sich wegen des schwierigen Terrains nicht hinlänglich entwickeln konnte,   gegen die linke Flank« dcs FeindeS, der endlich   alle   seine Stellungen   und   die Blockade von Lucena aufgab, worauf O'Donnell seinen großen Transport   von   Lebensmitteln in diesen Ort hinein, führen, und den General Aznar,   der mit 2 Bataillons, 40 Pferden und 5 Kanonen darin lag, an sich z'ehen konnte.    Die Truppen der Königinn übernachteten   aus  dem  Kampfplatze.     Am 18. Früh schickte ^onncll,   selbst   durch   einen   Flintenschuß   an der ^'"d "rletzt, seine Verwundeten,   200 an der Zahl, nach Castellon.    Unter letzter,: befand sich  der Oberst ^yolm, eine Däne von Geburt, der seit acht Iah-rcn m der spanischen  Armce dient und mit vieler Aus-zeicynung   gefochten hat;    er   ist durch und durch ge-!,   .   n """en. und man verzweifelte an seiner Wie« der erjzellung.    Nachmmags   rückte O'Donnell   selbst in Castellon   ein,   ohne   daß   er   in   den   Engpässen, welche  er zu passircn hatte,  von den Carlisten ange, griffen   worden  wäre.    Man  hofft   hier,   daß dieseS gluckliche   Eie.gniß   nur   der   erste Schritt zur Erreichung   glänzenderer   Vortheile  seyn werde.      In   der Tbat soll O'Donnell beabsichtigen,  den Feind in sei« nem bisher für unüberwindlich gehaltenen  Hauptsih« ^lorella   anzugreifen.     Zu   diesem Behufe   hat man schweres Geschütz und Bomben von Cadir nach Valen. tl" eingeschifft. Der Cipitä'n des französischen Kriegs-
briggs „la Cigognr," der von Malaga nach Allcante lzcstimmi war, erbot sich aus freien Stücken, 5Zwölf-pfündcr und eine bedeutende Anzahl von Bomben und Granaten von Cartagena nach Valencia überzuschiffen, eine Dienstleistung, die dei den spanischen Behörden ihre Anerkennung fand. — Heule, an dem Namenstage der Königinn Negenlinn, beginnen in der ganzen Monarchie die Wahlen der Senatoren und Deputircen zu den bevorstehenden Cortes. Noch nie haben die verschiedenen Parteien so große Anstrengungen gemacht, um sich einander die Majorität zu entreißen, und wenn sich gleich noch keineswegs voraussehen laßt, wer end: lich die Oberhand behalten werde, so kann man doch, auf die Erfahrung gestützt, mit Bestimmtheit behaupten, daß die Ergebnisse der neuen Nationalversammlung den wahren Bedürfnissen des Volkes eben so wenig entsprechen werden, a!s die aller vorhergegangenen. Heute vor fünf Jahren eröffnete die Königinn-Regcntinn zum ersten Male die Schranken der Na-tionalvertretung; das Volk möge beantworten, was es dcn Beschlüssen der letztern zu verdanken habe. — Der griechische Gesandte, Staatsrath Metara, der von hier abberufen ist, trifft Anstalten zu seiner Abreise.«                                                    (Ost. B.)
Gsmanisches   Heich.
Der C 0 rresp 0 n d e n t der Agramer politischen Zeitung theilt aus Semlin vom 1. August Nachstehendes mic: Der vorige Wesir Iussuf-Pascha, der die Reise von Belgrad nach Constanlinopel seines hohen Alters und seiner Schwäche wegen zu Wasser unternahm, ist unter Wegs erkrankt, und in Widdin gestorben.
Die Handelsleute in Constanlinovel haben die hiesigen und die Belgrader Spediteurs angewiesen, die Waaren, die von Wien und Leipzig auf dem Wcge sind, bis auf ein ferneres Aviso in Magazinen zu verwahren.
Der vom Fürsten Milosch Obrenovich aus Bukarest mitProtestationenabgesandteTatar. Iowanche, mußte, ohne sich seines Auftrages entledigen zu können, binnen 24 Stunden Lonstcintinopel verlassen, und es hat nicht viel gefehlt, daß er nicht als Ruhestörer unter Escorte nach Serbien geschickt worden ist; es ist somit die Protestation des Fürsten Milosch, ohne bei der Pforte angenommen zu werden, zurückgewiesen   worden.
Der zweite Sohn des Fürsten Milosch, M!-chael, hat auf die an ihn ergangcne Aufforderunz zur Uebernahme der serbischen Fürsttnwürde, sein Jawort bereits gegeben. Man erwartet nun aus Constantinopel den Werat für ihn, um ihn dann mit einer Deputation von der Herrschaft seines Vaters in der Wallache,) abzuholen, und in Serbien mit allen Formalitäten glänzend zu empfangen. Gleich nach seiner Ankunft soll er mit einigen Senatoren ganz Serbien bereisen, und mit dem Volke sich bekannt machen; bis zur Erlangung seiner Majorität (2lsten Jahre) wird cr mit einem auserlesenen Gefolge Reisen ins Ausland machen, und dann erst die Regentschaft über das von seinem Vater verlast scne Land übernehmen. Bis gestern sind 103 Serbier, die ,auf den nächsten Iohanni-Enthauptung«-Markt nach Pesih reisen, in die hiesige Contumaz gekommen.
(W. Z.)
(Atlas.) Im Jahre 1773 warb in Kaballa, einem kleinen Seehafen in der Nabe der Ruinen des allen Philippi, im Ejalet Numili (Macedonien), ein geringer Bediensteter der türkischen Polizei durch
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den Tcd aus der bittersten Armuth befreit. Alles was er besaß, einen vierjährigen Knaben, ließ er ganz hilflos und entblößt ln der Welt zurück. Zum Glück für das Kind war der Aga des Ortes, ein Türke, Namens Tussun, sein Odeim und überdieß ein Mann von ehrenhafter und mildherziger Gesin« nung. Mitleidig nahm er die verlassene Waise in sein Haus auf, und ließ dem Knaben eine nach da-maligen türkischen Begriffen ziemlich liberale Erziehung geben. Er lernte ein Pferd lenken und den Karabiner handhaben; daß er auch Lesen und Schreiben lernte, verdankte er der angebornen Regsamkeit seines Geistes oder einem günstigen Zufall. Diese Verlorne Waise ist >etzl der Welt bekannt in der Pn-son Me hemed Ali's.                                (Allg. Z )
Industrie-Verein.
Handels- Gesellschaft
z u m Absätze  innerösterreichischer Erzeugnisse.
Statuten.
(Veschlus; zur Nr. 65 der Laibacher Zeitung,) ß 2l. Die übrigen 6(1 pCt. oder respective 7g pCt. (§. 28) vom reinen jährlichen Gewinn sollen unter die Gesellschafter zu gleichen Theilen auf die ganze Zahl der ausgegebenen Actien vertheilt, und die für die einzelne Aclie entfallende Dividende her» ausbezahlt  werden.
Z. 22. Alle von den Gesellschaftern bereits erhobenen Dividenden und Gewinnst« sollen dadurch in ihr volles Eigenthum übergehen, deren Betrag daher unter keinen Umständen von ihnen zurückgefordert werden darf.
§. 23. Der reine Gewinn der Gesellschaft wirb sich bilden:
t) aus den auf eigene Rechnung glücklich auS- und durchgeführten Handels-Unternehmungen mit in-nerösterreichischen Natur- und Kunst-Erzeugnissen;
2)   aus der billigen Provistons-Berechnung der für Rechnung   innerö'sterreichischer   Fabrikanten   und Gewerbsceute  besorgten  Geschäfte;
3)   aus den gesetzlichen Zinsen für die innerösierrei' chischen Gewerkcn, Fabrikanten und Handwerkern dargeliehenen Capitalien;
h) aus dem Escompte« Geschäfte mll denjenigen ' Gesellschaft« - Gildmitteln, welche in dem Handel mit innerösterr,ich!sche„ Natur' und Kunst-Erzeugnissen zeitweise keine Anwmoung finden könn-<en, worüber jedoch die erste General-Verfamm-° lung der Actionäre die näheren Bestimmungen «rthcilen wild.
§. 24. Sechs Wochen nach Zustandebringung der Bilanz wird jahrlich eine Generalversammlung drr Gtselischaftsglieder   in Trieft Statt  finden.
Z. 35. Die General-Versammlung der Actionare, welcher jederzeit einAbgeordneter des innerösierreichischen Industrie-Vereins beiwohnen muß, wirb durch alle anwesenden Actionäre gebildet. — Stimmfähig in dieser Versammlung sind jedoch, außer jenem Abgeordneten, nur die Besitzer von fünf Actien und mehr, und zwar führen sie für fünf Actien eine Stimme, zwei für <0, drei für 15, «nd so fort bis höchstens tu Stim« men. — Jedoch   kann   jeder Aktien-Besitzer mittelst
Vollmacht seine Stimme an einen andern Actlonar übertragen, doch nur unter der Beschränkung, daß Niemand mehr als lO Stimmen, außer den eigenen, also im Ganzen höchstens 20 Stimmen, in sich vereinigen darf.
Z. 26. In dieser Versammlung erstattet die Direction einen General e Bericht ihrer gesammten Wirksamkeit, legt die Bilanz vor, gibt alle Aufklärungen üdec die Statt gehabten Geschäfte und Unternehmungen, und macht alle jene Mittheilungen, welche nothwendig sind, um die Versammlung in eine vollständige Uebersicht des Standes der Gesellschafts-'Angelegenheiten zu setzen.
§. 27. Die General-Versammlung (Z. 2^ und §. 25) hat:
a) das Beste der Gesellschaft zu erwägen, und all« dadurch erheischten Anordnungen und Anstalten zu beschließen/
d) die von der Direction vorgelegten Antrage zu berathen, und darüber allgemein verbindliche Beschlüsse zu fassen;
c) eben so auch alle von den stimmfähigen Actio-nären beantragten Gegenstände in Erwägung zu ziehen; jedoch ist es wünschenswerth, daß alle Vorschläge, welche ein Gesellschafter,n der Versammlung zu machen gedenkc, vor Ablauf deK Monats Juni jeden Jahres der Direction mit« getheilt werden, damit solche in das Einladungsschreiben zur Nachricht für alle Gesellschafter auf« genommen werden können;
ä) Abänderungen   in   den Scatnlcn   vormnchm.'n, in welchem Falle alle dergleichen Anträge  in den, Einladungsschreiben früher deutlich  und auSführ» lich  bezeichnet werden müssen;   von  welcher  Bestimmung nur jene   Vorschläge zu Abänderungen oder   Zusätzen   eine   Ausnahme    machen   sollen, welche   die   erste General» Versammlung  wegcn Dringlichkeit  der   Umstände   sogleich   vornehmen zu müssen für nothwendig erachten  dürfte; o) alle in Gemaßyeit dieser Statuten der General Versammlung ausdrücklich vorbehallenln Wahl«n, Ernennungen und andere Geschäfte vorzunehmen. §,23. Außerordentliche General-Versammlungen können ebenfalls   zusammen   berufen   werden,   jtdoch nur unter Beobachtung der im §. 5?  vorgeschriebenen Formen und  Bestimmungen.
§. 23, Die Beschlüsse einer jeden General-Versammlung, welche nach Stimmen-Mehrheit zu fassen sind, sollen gehörig protocollirt, und allen Mit-gliedern durch Rundschreiben, dem Publikum aber durch die Zeitungen bekannt gemacht   werden,
§. kl). Alle Streitigkeiten zwischen der Gesell» schaft und deren Mitgliedern, welche während der Dauer der Gesellschaft in gesellschaftlichen Angelegen» heiten und aus den gesellschaftlichen Verhältnissen entstehen, sollen auf gütlichem Wege durch ein Schiedsgericht in Triesi unabänderlich entschieden werden, indem beide Theil« schon durch den Eintritt in die Gesellschaft auf den Rechtsweg verzichten. — Iedtz Partti erwählt einen Schiedsrichter, welche unter sich «inen Dritten ernennen, um vereint nach Stimmenv Mehrheil zu urtheilen. — Wenn sie sich über die Wahl deS Dritten nicht vereinigen können, oder verweigert einer oder der andere der streitenden Theile dessen Ernennung, so ist das betreffende Gericht um die dießfällige Wahl zu ersuchen.
^cl'legrr: Kgnaz Mo^s Evlcr v. ^lrinma^r.