(PoltaiM plataos » (otorteU DeutscheZeitung ~ Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — _ ■Hol 6, SrftMm Ät. ZI (tatetutos) 1 « » fix 3*lani : vi«ri«Ijähr^ 10 Irtn, holbjihri, 80 Di». 4a Nr Ntllwg pi Mflfm iHtummww f !ährig l« VW. S«, da, «—u»d «sprechend« «khöhwq. VW IJO Erscheint »Schentlich zmeimal: Donnerstag früh und Sam«t«g früh mit dem Datn« vom Sonntng Kummer 92 J Teile, Sonntag, den 15. November 1931 | 56. Jahrgang Geld und Gold Von Dr. v. P. In gewöhnlichen Zeiten macht fich der Bürger wenig Gedanken über das Geld und dessen Wert, wenn sich jedoch Krisen einstellen, so wird darüber überall verhandelt und selbst gebildete Leute wissen sich dann oft nicht Rechenschaft darüber zu geben, wie es mit dem Gelde, dem Wertmesser aller Güter und Arbeiten bestellt ist. Daher mag es am Platze sein, die Entstehung des Geldes und der einzelnen Geldarten in allgemein verständlicher Weise zu beleuchten. In der ältesten Zeit war der wirtschaftliche Verkehr, ohne den wir uns heute das Leben gar nicht vorstellen können, wenig entwickelt. Die Menschen waren, nachdem fie die Stufe des Jäger- und Fischerdaseins überwunden hatten, Hirten und Bauern geworden und erzeugten alles, was sie zum täglichen Leben brauchten, selbst. Allmählich stiegen die Bedürfnisse und es entstand der Tauschhandel. Von den Hdlen und Bauern sonderten sich Handwerker ab, die ihre Erzeugnisse im Wege des Tausches absetzten. Sie erhielten für Messer. Töpfe, Waffen u. s. w. Lebensmittel: Eier, Mehl, Schafe u. s. w. Bald reichte auch der Tauschhandel nicht aus und man suchte nach Zahlungsmitteln, die allgemein anerkannt werden, nach Geld. Geld ist also eine Ware, die allgemein als Zahlungsmittel anerkannt wird. Ms solche wurde in äUester Zeit das Vieh benützt, worauf auch der lateinische Name für Geld (- pecunia) hinweist. Schon in früher Zeit diente Gold als Geld, da es ßch dazu infolge seiner Seltenheit, seines schönen Aussehens, seines im Vergleiche zum Werte geringen Gewichtes und wegen seiner Wenbeständigkeit am besten eignete. Da» Gold wurde zunächst bei einem Verkaufe Mgewogen. Erst ein lydischer König kam auf dem Gedanken, an Stelle von Goldstücken, die jedesmal abgewogen werden muhten. Stücke von gleichem G-wichte herstellen zu lassen, die nur noch geMlt zu werden brauchten, und so wurde dieser Herrscher zum Erfinder der Münzen. Ums Jahr 660 vor Christi sind solche mit einem Stempel versehene von staatswegen hergestellte Metallftücke in Kleinasien in Umlauf gekommen. Auch Silber diente und dient noch heute vielfach als Geld. Frühzeitig nahm der Staat für sich da» Recht in Steinerne Urkunden in Maribor sammelt von ». 6—99, Maribor Die unter dieser Ueberschrift vor einiget Zeit in mehreren Teilen erschienene Arbeit konnte auf Vollständigkeit wohl keinen Anspruch erheben. Die Auffindung oder Kennttn» von dem einen oder an-deren Gedenkzeichen der in Rede stehenden Art so» wie von archäologischen Gegenständen überhaupt be> ruht, wa» in der Natur der Sache liegt, oftmals nur auf zufälligen Umständen, weshalb eine erschöp-fende Behandlung diese« Gegenstandes in einem einzigen Zusammenhange selbst bei sorgfältiger Sam melardeit kaum möglich wäre. So wurde bei der Johanneskapelle in der Kärtnaftrahe erst nach Entfernung des Gesträuche, und der Gartenerde des dahinter liegenden Gartens sichtbar, daß von der einstigen Stadtmauer, die hier noch bis zur Verschüttung des Stadtgraben» in den Neunziger Jahren stand, noch ein größeres Stück vorhanden ist, al» seinerzeit angegeben wurde. Denn von der Mauer, auf der sogar ein Teil der Kapelle ßcM, ist nicht nur links von dieser, sondern auch rechts noch ein Rest von drei Metern (ein Winkel-' Hck) erhalten und sie erpreckt fich in einer Gesamt-länge von ungefähr acht Metern von Ost nach Anspruch, das Geldwesen zu L geln und Münzen > zu prägen. Für den kleinen Verkehr kamen Scheidemünzen auf, die au» Kupfer, Nickel oder Eisen hergestellt wurden und deren Nennwert mit dem Materialwerte nicht übereinstimmte. AI» der Handelsverkehr sich steigerte, war es natürlich nicht möglich. Gold und Silbermünzen von größerem Gewicht von einem Orte zum anderen zu schaffen, da dies kostspielig und gefährlich war. Die Kaufleute bedienten sich zur Bezahlung ihrer Waren-schulden des Wechsels, dessen Rechtsverhältnisse von den Italienern schon vom zwölften Jahrhundertean ausgebildet wurden. Die weitere Entwicklung brachte e» mit sich, dah auch die Banknoten in die Reih« der Zahlungsmittel eintreten. Die Englische Bank, gegründet 1694, erhielt als erste Bank vom Staate das Privilegium, Banknoten auszugeben, d. h. Papierwertzeichen, die nicht verzinslich waren und dos Versprechen enthielten, dem Ueberbringer jederzeit den auf dem Papiere genannten Bettag, der auf eine runde Summe lautete, in gesetzlichem Hartgelde (Gold- und Silbermünzen) auszuzahlen. Die Englische Bank hat jedoch diese» Versprechen nicht immer eingehalten. Sie war während der napoleonischen Kriege von der Einlösungspflicht befreit. Der Wert der von ihr herausgegebenen Banknoten sank daher unter deren Nennwert, sie erlitten im Verkehr ein sogenanntes Disagio; auch gegenwärtig ist die Bank von England von der Verpflichtung, ihre Noten gegen Goldmünzen einzulösen, befreit. Nach dem Muster der Bank von England wurden später auch auf dem europäischen Festlande in den einzelnen Staaten Notenbanken gegründet und heute gibt es solche in allen Staaten der Welt. Die Notenbanken dürfen Banknoten nicht in unbe-schränkte? Menge herausgeben. Zumeist ist in den Gesetzen über die Notenbanken vorgesehen, dah ein Drittel des Notenumlaufes durch Gold und Gold-devisen (Forderungen an ausländische Banken, die auMold lauten) bedeckt sein muh, während der Rest durch kaufmännische Wechsel von kurzer Laufzeit und durch Wertpapiere, die bei der Bank versetzt (lombardiert) werden, bedeckt sein muh. In den meisten Banknotenprioilegien bedingt sich der Staat auch das Recht vor, einen gewissen, von vornherein festgesetzten Betrag, der nicht überschritten werden darf, von der Notenbank als Darleyen in Anspruch West. Ueber dem südlichen schief abfallenden Gar-tengrunde ragt sie zwei Meter, auf der andern nördlichen Seite über der Straßendecke fast einen Meter hoch empor und hat eine Mauerfrone in der Breite eine» Meter». Unserem altebrwürdigen Rathause gereicht der schöne Erker zur besonderen architeitonischen Zierde. Er befindet fich ober der Toreinfahrt an der dem Hauptplatze zugekehrten Seite des Gebäude», springt einen Meter weit vor und ist drei Meter breit. Ueber einer Brüstung erheben sich zu beiden Seiten je eine, nach vorne hin zwei Bogenöffnungen, die von einander durch drei romanische Säulen getrennt Sid. Auf diesen Bogen ruht da» Dach de» Erker», n der Außenseite der Brüstung sehen wir eine fast einen Geviertmeter grohe Steintafel mit dem Stadtroappen, da» von zwei aufrecht stehenden Panthern gehalten wird, unterhalb de» Wappens die Jahreszahl 1565, in welchem Jahre der Rat-hau»bau vollendet wurde. Anläßlich der weit au»-greifenden baulichen Umgestaltung, die da» Rathaus Ende der Achtziger Jahre erfuhr, wurde auch die-se» Wappen, da» von Mörtel, Staub und anderem Unrat fast ganz verdeckt war, von allem schmutzigen Belag besten und frisch hergestellt. Bei den der*it in Ausführung befindlichen Bauardeikn am Rat» Hause wurde nun auch diese» Wappenbild, da» im zu nehmen. Da» ist auch bei der Bank von England der Fall. Die Wissenschaft hat kleine fest« und bestimmte Theorie über Hartgeld und Banknotengeld heraus-gebildet. Im allgemeinen herrscht die Auffassung, daß die einzelnen Geldstücke ihren eigenen inneren Wert haben, weil sie ein Zahlungsverfprechen enthalten, dah diese Scheine gegen Gold oder Silber eingelöst werden. Der Staat ist also der Schöpfer des Geldes, auch dann, wenn Beauftragte nach den von ihm aufgestellten Regeln das Geld der Wirtschaft zur Verfügung stellen. Nicht der Bedarf des Staates, sondern der Bedarf der Volkswirtschaft bestimmt den Umfang der Geld» schaffung. Die Notenbanken haben in der Hauptfache zwei Hauptzweck«: den Geldoerlehr zu regeln d. h. jene Notenmenge herauszugeben, die erforderlich ist, um der Bevölkerung die von ihr benötigten allgemeinen Zahlungsmittel zur Verfügung zu stellen. Die Notenausgabe darf nicht m unbe-schränkter Menge geschehen, die Grenze bildet die Metalldeckung, die nicht unterschritten werden darf. In Südslawien wurde mit dem Gesetze üb« die Währung vom II. Mai 1931 bestimmt, dak der Dinar die gesetzlich« Währung bildet und daß ein Dinar dem Wert« von 26.50 Milligramm Gold entspricht. Weiter wurde bestimmt, daß die Rarodna Banka verpflichtet ist. bei der HauptanftaU in Beo-grad die von ihr ausgegebenen Banknoten gegen Goldbarren oder gegen ausländische Devisen (Gold-forderungen gegen auswärtige Banken) umzutau-schen. jedoch nur wenn jemand ihr Banknoten im Bettag von wenigstens Din 250.000 vorlegt. Weiter bestimmt dieses Gesetz, daß die Noten, die die Narodna Banka in den Verkehr setzt, wenigsten» zu 35"/, mit Gold und Kolddevisen und mit minde-sten» 26»/, mit Gold, das fich in den Tresors der Bank oder im Ausland« zur freien Verfügung der Bank b«find«t, gedeckt sein muß. Wie wird nun das Banknotengeld in Umlauf gesetzt? Soweit es sich um Darlehen an den Staat handelt, die im Banknotenprivilegium Mernmähig beschränkt sind, gewährt die Narodna Banka Kk» dit an die privaten Banken und einzelnen Firmen, die kaufmännische Wechsel mit dreimonatiger Laufzeit einreichen können. Diese Wechsel kauft d«e Narodna Banka den Einreichern sozusagen ab und gibt ihnen Laus« der langen Zeit wieder Schaden gelitten hatte, abermal« einer Reinigung und Erneuerung unterzogen. In der früheren Schilderung ist unerwähnt geblieben, dah außer den beiden Jahreszahlen 1738 und 1751 an der Ostseite de» Burggebäudes auch am Burgturme selbst die Inschrift „Ed. a. 1717" ni lesen ist. Ob hier ein Rechtschreibefehler vorliegt, m dem vielleicht für die Silbe „aed . . . ." unrich-tigerweise „h! reiche Klagen vor, dah einzelne Gewerbetreibende bei der Ausübung ihres Gewerbes in den Arbeits kreis anderer Gewerbe hineingriffen. Deshalb hat das Gesetz die Arbeitsbereiche der einzelnen Gewerbe strikt von einander geschieden. Für das Hausieren ist keine besondere Fachausbildung vorgeschrieben; dieses Gewerbe dürfen jedoch blos} Staatsbürger des Königreiches Jugoslawien ausüben. Bei der Erteilung des Hausierrechtes werden Invaliden und hierüber könnten nur bezügliche Forschungen im Landeswappenarchio geben. Die grohe „historische" Sonnenuhr am sogenannten BurgstSckl, dem turmartigen Bau. der ehe-mals zur Burg gehörte, von dieser aber durch Ab tragung der nördlichen Burgmauer abgetrennt wurde und heute in anderem Besitze ist. harrt leider immer noch und wahrscheinlich auch für immer der not-wendigen gründlichen Erneuerung. Sie gehl ihrem gänzlichen Verfall entgegen. Das Zifferblatt enthielt ein schönes Bildnis, vorstellend den heiligen Ritter Georg im Kampfe mit dem Drachen. Der Mauer-verputz ist aber schon zum gröhlen Teile abgefallen und von dem Bilde fast nichts mehr zur sehen. Auch die Übrigen Teile der Sonnenuhr sind schon sehr stark zerstört. Es ist tief zu beklage,^ dah für die Herstellung und Erhaltung dieses schönen Kunst-wertes aus alter Zeit nicht das geringste archäologische Verständnis und auch nicht die kleinst« Opfer-Willigkeit vorhanden zu sein scheint. — Ein Stück „Alt-Marburg" id heute noch in einem Teile der Zidovska ulica. früher Allerheiligengasse, zu erkennen. Diese Gasse war einstens da, Ghetto der Juden, die hier eine Synagoge hatten (Haus Nr. 4). Nach Vertreibung der Juden - wurde die Synagoge im Anfange des 16. Jahr-hundert» in eine katholische Kirche, die Allerhelli- genkirche, umgebaut, in der zweiten Hälft« des 18. Jahrhunderts aber auch diese Kirche aufgelassen, die nach ihrer Umgestaltung im Lause der Zeit oer> schiedenen Profanzwecken diente. Hier hatte auch die ehemalige WknZerbruder-schuft ihren Sitz, deren Abzeichen, eine steinerne, von einem Steinkranze umrankte Weintraube, ober dem zum Keller im Erdgeschosse führenden Keller-tore noch eingemauert ist. Oder dem Haustore aber sind rechts ein Steinkranz, link» ein steinerner Stern mit einer Steinkranzeinfassung, beide in Tellergröhe. in die Mauer «ingelassen. Die symbolische Bedeu-tung dieser beiden Denkzeichen ist nicht klar. Nur die an der Südseite des Gebäude» noch vorhanden, ganz eigenartig stufenförmig gebauten drei starken Strebepfeiler weisen als Baureste aus vergangenen Tagen noch darauf hin, dah hier einst die Aller-deiligenlirche gestanden ist, nach welcher die Gasse bis zum politischen Umstürze ihren Namen führte. Seicher heifot sie nach ihren ehemaligen Bewohnern Zidovska ulica — Judengasse? Die Wappen de» Fürstbistums L a v a n t ober den Toren der fürstbijchöslichen Residenz und de» angrenzenden Domherrenhause» a» Sl»»sek« Platz (Donwlatz) zeigen uns schon äußerlich die priesierliche Bestimmung dieser beiden Gebäude. Nicht allen Bewohnern der Stadt dürste be-konnt sein, dah die Reichsbrücke über die Drau an allerdings ziemlich verborgenen, schwer sichtbaren Stellet, vier schöne Kunstwerke ausweist. Es find dies dif aus Granit hergestellten vier Stück« des Stadtwappens, von denen je eines an der östlichen und westlichen Außenseite am ersten der beiderseitigen Brückenpfeiler hoch oben angebracht ist. Früher trugen' zwei weitere Brückenpfeiler an ihren beiden Auhenseiten, also ebenfalls in vier Bildern, auch den kunstvoll gearbeiteten österreichischen Reichsadler mit der darüber schwebenden Kaiserkrone. Adler und Krone wurden vor einigen Jahren vollständig abgemeißelt Die Aufzählung der an verschiedenen Häuiern der Stadt vorfindlichen Marien und anderen Hei ligenstatuten bedarf der Ergänzug dahin, dah solche Standbilder auher an den schon angeführten Stellen auch am Hause Herrengasse Nr. 1 (lebensfrohes Ma rienstandbild auf der Weltkugel und da sie umschlin-genden Schlange stehend) und an dem schlohähnli-chen Gebäude Draugasse Nr. 10 (Marienstatue mit stimmungsvoller Nischenumrahmwlg) aufgestellt sind und Zeuauis aeben vorn Frommsinn und der Dank barkev ihrer Stifter. Nummer 92 Tratfdje Zetlung Seilt 3 fÄ 'ß&i »«sehr w/rA,ich ^ für and»re Arbeiten unbefähigte Personen sowie Bewohner von armen Gegenden vorgezogen. Das neue Gesetz kennt bloh zwei Arten von Märkten, und zwar Jahrmärkte und sogenannte Handelsmärkte oder Marktaae; alle anderen Arten von Märkten, wie z. B. gelegentlich verschiedener kirchlichen Feiern, werden aufgehoben. Das neue Gewerbegesetz führt den Schutz des heimisches Gewerbes und der heimischen Industrie ein. Diese erhalten besondere Begünstigungen, so dah sie mit mehr Erfolg als bis-her die ausländische Konkurrenz werden bekämpfen können. Es besteht die strenge Bestimmung, daß alle staatlichen und autonomen Behörden, ihre An-stallen und Einrichtungen alle Lieferungen an hei-mische gewerbliche und industrielle Unternehmungen zu vergeben haben. Außerdem bestimmt das Gesetz, dah von diesen Behörden ausschliehlich nur Waren heimischen Ursprung» verwendet und im Ausland nur jene bestellt werden dürfen, die zuhaus nirgends erzeugt werden. Durch diese Bestimmungen werden das heimische Gewerbe und die heimische Industrie vor jeder ausländischen Konkurrenz geschützt; in jenen Fällen, wo diese Konkurrenz unvermeidlich ist, haben die heimischen Unternehmungen stets den Borzug. auch wenn ihre Offerte um 15% höher sein sollten als die Offerte der ausländischen Unter-nehmer. Mit weiteren Bestimmungen regelt das Gesetz auch die Frage des Hilfspersonals, der Lehr-linge und Gehilsen, nach modernsten Grundsätzen des sozialen Schutzes. Für die Lösung von Streitig-leiten, die aus den Dienstverträgen und aus den Löhnen (bis zur Höhe von 12.000 Din) «fliehen sieht das Gesetz unter der Bezeichnung ..Ausschuh der guten Leute" ein besonderes Schiedsgericht vor, das bei Verwaltungsbehörden l. Instanz oder bei den Stan-desorganisationen amtiert und aus Vertretern der Arbeitsgeber und Arbeitnehmer zusammengesetzt ist. Dieser Ausschuh arbeitet vollständig unabhängig von den ordentlichen Gerichten und eriedigt alle solche Streitigkeiten im übertragenen Wirkungskreis. Das Gesetz sieht Zwangsorganisationen für alle Zweige der Wirtschaft, d. i. für Handel, Industrie und Gewerbe, vor. Kaufleute und Industrielle können gemeinsame oder nach Fachzweigen geson-derte Organisationen gründen, für Gewerbetreibende find gemeinsame Kollektivvereinigungen vorgesehen. Handels- und Gewerbevereinigungen werden auf dem Gebiet der Verwaltungsbehörden l. Instanz gegründet, Industrievereinigungen auf dem Gebiet jedes Banats. Wichtig hieb« find die Bestimmungen, die die Pflichtversicherung für Krankheit, Unfall, Alter, Arbeitsunfähigkeit und Tod vorsehen. Für Gewerbetreibende ist diese Versicherung verpflichtend, für Kaufleute nur. wenn dies ihre Vereinigungen deichlichen. Bezüglich der gemeinsamen und geteilten Wirtschaftskammern bleibt es bei der bisherigen Praxis. Wo die Kammern bisher gemeinsam waren, bleiben sie'gemeinsam, wo sie bisher getrennt waren, bleiben sie getrennt. Wenn jedoch irgendeine Sektion der gemeinsamen Kammern die Trennung beschließt, muh dies innerhalb von drei Monaten durchgeführt werden, vorausgesetzt, dah die Mehrheit der Pflicht-Organisationen dafür ist. Die Uebergangsbestimmun-gen enthalten detaillierte Bestimmungen für den Uebergang aus dem jetzigen in den neuen, durch das Gesetz geschaffenen Zustand. Hieb« werden alle Rechte, die nach den bisher in Geltung gestandenen Gesetzen erworben wurden respektiert. Da» neue Gewerbegesetz tritt in vier Monaten nach der Ver-lautborung in den „Swzbene Novine" in Geltung. Enthebung der Mitglieder der Kammer für Handel. Gewerbe und Industrie in Ljubljana Der Handelsminister hat mit Erlah vom 4. November alle bisherigen Mitglieder der Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie ibrer Funktion Sben und zugleich die neuen Mitglieder ernannt. dent bleibt auch weiterhin Herr Ivan Jelocin, mann in Ljubljana: Vizepräsidenten sind: Konrad Eisbacher. Kaufmann in La§(o; Engelbert Franchetti, Friseur in Ljubljana, und Dragottn Hri-dar, Industrieller in Ljubljana. In der Sektion für Handel find u.a. nachfolgend« Mitglieder: Franz Ceh, Kaufmann in Murska Sobota; Leopold Brudermann, Kaufmann in Konjice; Ferdo Pinter, Kaufmann in Maribor; Rudolf Stermecii, Kaufmann in Celje, Janko Kljun, Kaufmann in Pre-valj«: Mllko Senior, Kaufmann in Ptuj: Stell-Vertreter find u. a.: Binko Pavlin, Kaufmann in Trboolj«; Ivan Kos, Kaufmann in Slov. Biftrica; Ludwig Kuharic, Kaufmann in Omoj; Anton Umek, Kaufmann in BreZice; Franz S. Lukas, Kaufmann in Celje; Wilhelm Berdajs. Kaufmann in Maribor; Mathias Rom, Kaufmann in Kocevje; Janko Kostanjsek, Kaufmann in ömartno (Bezirk Maribor); Anton Coenkel, Kaufmann in Sv. Peter im Sanntal. Mitglieder der Gewerbesektion sind u. a.: Jakob Zadrav«, Müller in Sredisce an der Drau; Fron; Hohn«, Fleischhauer in Maribor; Jakob Volk, Schneider in Sostanj; Franz Bures, Uhrmacher in Maribor; Stephan Litrop, Schuhmacher in Turnisce: Joses Ambrozic, Gewerbetreibender m Ljubno; Jernej Golcar, Fahbinder in Celje; Josef Holy, Friseur in Brezice: Andreas ' Oset, Gastwirt in Maribor. Stellvertreter sind u. a.; Andreas Kralj, Brence; Josef BerlM, Ptuj; Franz Rumpret, Krsko: Karl Hmelina, Slovenj-grad«; Michael Lesnik, Maribor; Joses Volcic, Maribor: Franz Dolsak, Celje; Vinko Lasic, Ma-ribor; Milos Hohn«, Celje. Mitglieder der Sek-tion für Industrie sind u.a.: Anton Krejci, Fabriksdirektor in Ruse; Ing. Oskar Dracar, Fa-brikant in Maribor; Ing. Josef Jelenc, Baumeister in Maribor; Hinko Pogacnik, Industrieller in Ruse: August Westen, Fabrikant in Celje. Stellvertreter sind u. a.: Juliu» Sadnik, Sv. Pavel pn Pre-boldu; Ing. Vladimir ^lajmer, Maribor; Rupert Pioec, Maribor. Das Parlament der schweren Arbeit Der Ljubljanaer „Slovenski Narvd" schreibt, dah das neue Parlament als yröhte Sorge die Lösung der wichtigsten wirtschaftlichen Probleme zu bettachten haben wttd. Davon sei der wirtschaftliche, kulturelle und soziale Fortschritt des Volkes abhän-gig. Die erste und wichtigste Aufgabe, mll der sich da» Parlament wird beschäftigen müssen, drängt sich von selbst aus, es ist die Revision des gesamten Steuersystems und besteht darin, die Steuerlasten richtiger und gerechter zu verteilen. Damit in Ver-bindung werden alle jene Abgaben aufgehoben werden müssen, die als Folge von Uebergangsnot-wendigkeiten eingeführt wurden, die aber heute mehr oder minder verschwinden. In der Sozialgesetzgebung wird die erste Aufgabe des Parlaments darin be-stehen, dah die Frage der Sozialversicherung, die aus der modernsten Gesetzgebung basiert, geregell wird, und zwar nicht nur für den Arbeiter und Angestellten, sondern auch für den Bauer und Gewerbetreibenden. Die schwerste und wichtigste Arbeit liegt aber auf wirtschaftlichem Gebiet. Hier ist e« notwendig, ein genaues Wirtschaftsprogramm aus-zuarbeiten, da» eine systematische Arbeit für die He> oung unserer Wirtschaft und des allgemeinen Volks-Wohlstandes ermöglicht. Welchen Berufen gehören die neuen Abgeordneten an? Unter den gewähllen Abgeordneten der Ratio-naloersammlung, die am 7. Dezember in Beograd zusammentritt, befinden sich: 15 aktive Minister, 14 gewesene Minister, 2 Ministergehilfen i. 9t, 53 ge-wesene Abgeordnete, 14 Aerzte, 24 Gemeindevorsteher, 46 Advokaten, 9 Journalisten. 2 Banal-gebietsräte, 18 Kaufleute, 1 Apotheker, 5 pensionierte Lehrer, 10 Professoren, 16 Geistliche, 14 Landwirte, 7 Industrielle, 2 Gemeindenotäre, 5 Ingenieure, 2 BankdirÄtoren, 6 Pensionisten, 10 Privatbeamte, 13 Gutsbesitzer, 4 Gastwirte, 1 Vize-bürgern,eist«, 1 absolviert« Jurist, 3 Rentiere. 2 Schriftsteller und 5 Abgeordnete andern Berufe. Die deutsche Minderheit nach den Wahlen Da» Ergebn!» d« Parlamentswahlen hat die deutsche Minderheit in Jugoslawien im ersten Augen-blick mit ziemlich« Ried«geschlagenheit erfüllt, da die Auswahl nur eines Abgeordneten für eine Be-völkerung von über eine halbe Million Menschen einem eklatanten Miherfolge gleich zu sein schien. Sieht man sich ab« jetzt die Ursachen diese» Er-gebnisfes und die vorliegenden Zahlen näher an. so muh man zum Schlug kommen, dah zur Nieder-geschlagenhell kein Grund vorhanden ist. Vor allem ist das Bezirkswahlsystem für die Deutschen nicht günstig gewesen, weil sie in den Bezirken, in denen |te kandidierten. nicht geschlossen wohnen. Während bei dem früheren Wahlgesetz die in einem Wahlkreis abgegebenen Stimmen alle für die deutsche Liste zählten, gingen sie jetzt überall für sie v«loren und zählten bloh für die Staatsliste. Abgesehen von den zwei Bezirken Backa Palanka und Od^aci, wo in-folge der gegenwärtigen lokalen Verhältnisse, die sich aber zweifellos wieder ändern werden, grohe Teile d« deutschen Wäh!«schast ausliehen, sind tn allen anderen Bezirken die deutschen Stimmenzahlen sogar beträchtlich gestiegen, so dah sie den in den genann-ten Bezirken erlittenen Verlust bis aus 170 Stim-men aufwogen. Das heiht, für die deutsche Führung wurden diesmal bloh 170 Stimmen wenig« ab-gegeben als im Jahre 1927. Gegenüber den V«-lüften im Bezirk Palanka (1585 Stimmen) und im Bezirk Odzaci (1983 Stimmen) «reichten die übrigen Bezirke Zuwächse, und zwar Kula 1101 Stimmen, Vrsac 967, Jasa Tomic 780 und Bei-kerek 550 Stimmen. In d« Stadt Vrsac z. B. haben sich die deutschen Stimmen diesmal mehr als »«doppelt. Znt«essant sind die Einzelrejultate im Bezirk Palanka, wo dem deutschen Kandidaten Dr. Hans Moser der Novisad« Großindustrielle Dr. Gedeon Djundjerski gegenüberstand: Gajdobra (rein deutsch) Dr. Moser 169, Dr. Djungj«»ki 347, Paul Tattc 1; Nova Gajdobra (rein deutsch) Dr. Mvs« 96, Dr. Dungterski 103, Tatic 5: T s ch e b (rein deutsch) Dr. Mos« 1, Dr. Dungjerski 531, Tatti 1; Obrovac (stark« deutsch« Beoöl-rungsteil) Dr. Mos« 300, Dr. Dungjerski 379» Tattc; Parage (rein serbisch) Dr. Mos« 0, Dr. Dungjerski 327, Tatic 3; Silbas (rein serbisch) Dr. Moser 0, Dr. Dungierski 806, Tatic 1; Bulj-kes (rein deutsch) Dr. Mos« 249, Dr. Dungjerski 147, Tattc 6; Plavna (deutsche Minderhell) Dr. Mvs« 38, Dr. Dungjnski 526, Tattc 12; Backo Novoselo (rein deutsch) Dr. Mos« 102, Dr. Dungjerski 263, Tattc 0; Bukin (rein deutsch) Dr. Mos« 228, Dr. Dungj«ski 431, Tattt 1; To-varisevo (deutsche Minderheit) Dr. Mos« 103, Dr.Dungjerski 736, Tatic 17, Backa Palanka (rein deutsch) Dr. Mos« 416, Dr. Dungj«ski 449, Tattc 4; Stara Palanka (serbisch) Dr. Mos« 29, Dr. Dungjerski 1104, Tattc 22; Nova Pa-lanka (deutsch) Dr. Mos« 108, Dr. Dungjerski 203, Tatic 7. Znsgesamt wurden abgegeben: aus Dr. Han» Mos« 1839, Dr. Gedeon Dungjerski 6352, Paul Tatic 81 Stimmen. Hätten blojj in den rein deutschen Orten alle abgegebenen Stim-men für den deutschen Kandidaten gelautet, dann würde Dr. Mos« mll ein« Mehrhell von ungefähr 600 Sttmmen durchgerungen sein. Rechnet man jedoch die deutschen Sttmmen hinzu, die ihm — natürlich noch in gröherem Mah — in den ge» mischtsprachigen Orten entgingen, würde seine Mehrhell well mehr al» 1000 Stimmen betragen haben. Zusammentritt des neuen Parlaments Da» neugewählte Parlament wird in Beograd am 7. Dezemb« zu sein« ersten Sitzung zusammen-treten. Für die ganze Zell ihr« Tätigkeit in d« Skupschtina erhallen die Abgeordneten Diäten, deren Höhe da» Parlament bestimmen wird. öetif 4 X?CQt(d)e jniBim Nummer 92 Ausland Deutschland fordert ein Moratorium für die ganze Dauer der Wirtschaftskrise Der französische Botschafter in Berlin Poncet teilte in der Beratung mit Ministerpräsident Laval, Außenminister Brand. Finanzminister Flandin und dem Generalsekretär im Autzenministerium Barthelot mit. dah ihm der deutsche Reichskanzler im Hinblick auf die Bilanz der deutschen Reichsbank erklärt habe, dah Deutschland mach Ablauf des Hoaver-Morato-rwms weder die bedingten noch die unbedingten Reparationszahlungen werde leisten können, wes^ f)clb das Hoover-Moratorium auf die ganze Dauer der Wirtschaftskrise ausgedehnt werden müsse. Frankreich besteht auf seinem Schein Bekanntlich wird von den Staatsmännern Eng-lands und Amerikas die Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich als die Hauptbedingung für die Wiederherstellung der Weltwirtschaft ange-sehen und immer wieder aus deren Notwendigkeit hingewiesen. Inwieweit bei der französischen Regie-rung die Geneigtheit zu einer solchen „Verstände gung" besteht, geht aus den Bedingungen hervor, mit denen der französische Botschafter in Berlin Poncet von den Beratungen in Paris nach Deut-schland zurückgekehrt ist. Dabei mutz beachtet werden, dah Frankreich bis an den Hals in Gold steckt, während kein Mensch an der Unfähigkeit das beständig von Wirtschaftskatajtrophen bedrohten Deutschland zweifelt, die Reparationen zu zahlen. Trotzdem nimmt Frankreich nach dem Pariser Blatt „ErcÄsior" nachfolgende Stellung zur Frage der Reparationen ein: !. Der im Houngplan fest-gelegte beratende Ausschutz darf sich aus keinen Fall m einen neuen Sachoerständigenausschutz verwan-dein, der die Zahlungsfähigkeit Deutschlands zu beurteilen hätte. 2. Die „eingefrorenen" kurzfristtgen Kredite in Deutschland stehen mll den Reparationen in gar keinem Zusammenhang. Die einen können auf keinen Fall an Stelle der anderen treten. Frankreich ist dagegen, datz die Vertreter der Pri-vatgläubiger gemeinsam mit den deutschen Vertretern überhaupt über die Frage verhandeln, wie durch diese Auswechslung ein Tell der Schulden mobil- femacht werden könnte. 3. Der Poungplan tellt die endgültge und vollständige Lösung der Reparationsfrage dar. 4. Blotz auf Grund einer besonderen Regelung der interalliierten Kriegsschulden kann die Frage der Herabsetzung eines Teil» der Reparationen geregelt werden, jedoch auf keinen Fall die der ungeschützten Reparationen. Auf irgendeine Neuregelung kann Frankreich nur dann eingehen, wenn gleichzeitig die amerikanische Regierung und der amerikanische Se-nat die Forderungen der USA soweit herabsetzen, dah noch immer Platz für die ungeschützten Reparationen gefunden wird. Die englische Opposition gegen die Friedensvertrage In der Debatte über die Thronrede im neu-eröfneten Unterhau» griff der Führer der Ovposion Lansbury am 10. November scharf den Minister-Präsidenten Macdonald und den Minister Snowden an: er sprach der gegen wattigen Regierung da» Recht ab, sich „nationale" Regierung zu nennen, well sie nur dadurch an die Macht gekommen sei, datz sie ohne jeden Grund eine Parik entfessellt habe. Der Redner wandte sich auch gegen die Friedens Verträge, indem er feststellte, datz der Friede von Versailles dem deutschen Volle die Schuld am Weltkriege aufgebürdet habe, obzwar es nicht mehr für den Weltkrieg verantwortlich sein kann als jede» andere Voll. Er forderte die Regierung auf, die Erinnerung an den Krieg dadurch auszulöschen, datz alle Reparationen gestrichen wordsn. Hierauf er-widerte Ministerpräsident Macdonald, dah die durch den Krieg verursachten Finaazlasten zweifellos die Hauptursache für die gegenwärttge Wirtschaftskrise seien, deren Opfer auch England ist. Eine Gesun-dung sei nicht zu erhossen, solange diese Frage nicht gelöst sei. Zwei Minuten Schweigen in der ganzen Wett Wie alhöhrlich, wurde auch Heuer am 11. No-vemder, dem Tage de« Waffenstillstands im Jahre 1918, um 11 Uhr vormittags zu Ehren der Gefallenen des Wellkriegs in der ganzen Well zwei Mi- nuten Stillschweigen durchgeführt. StiMchweigen in der ganzen Well? Wenn man den Ka«onendonner und das Knattern der Maschinengewehre, die trotz Völkerbund und Kellog-Anttkriegspakt zu gleicher Zell in der Mandschurei über den Kriegsitellungen der Japaner und Chinesen die Lust prissen, Still-schweigen nennen kann, dann war aierbings in der ganzen Well Stillschweigen. Besuch de» italienischen Auhenminsters in Amerika Der italienische Außenminister Grandi schiffte sich am 7. November um 1 Uhr mittags in Neapel auf dem Überseedampfer „Conte Grande" nach Amerika ein. Vor seiner Abreise war er in Rom von Mussolini empfangen worden, dessen Ansichten Über die gegenwättige Weltpolitik mll jenen des amerikanischen Senators Borat, übereinstimmen. Grandi wird elf Tage in Amerika weilen. Zwei Milliarden Schilling Belastung durch die Kreditanstalt Wie es sich herausstellt, hat sich der österreichi-sche Staat durch den unfatzbaren Leichsinn der Uebernahme aller Garantten für die Kreditanstalt mll 1999 Millionen Schilling belastet. Aus Stadt und Land Die Hauptversammlung des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes findet am 21. und 22. November in Novisad statt. Im Rahmen der Haupt-Versammlung werden eine ganze Reihe wichtiger Tagungen abgehalten, so z. B.: Tagung des Deut-schen Sängerbundes, Tagung des Verbandes der deutschen Sportvereine, Tagung der Büchereiabtei-Iung des Verbandes deutscher Volksbüchereien, Aus-schutzsitzung des Landesverbandes der deutschen Akademiker, Frauentagung, Vollversammlung der Äerztesektion des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes, Eröffnung der Deutschen Kunstausstellung sowie der Lichtbildausstellung „Heimat und Volk". Am Samstag, dem 21. November abends, findet im grotzen Saal des Habag-Haujes ein Bekannt-schaftsabend mit offener Singstunde, am Sonn-tag um 9 Uhr vormittags eine Morgenfeier statt. An der Hauptversammlung werden auch Delegierte der Ottsgruppen des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes in Slowenien tellnehmen. 50. Geburtstag des deutschen Ge-sandten. Der deutsche Gesandte in Beograd Herr Ulrich von Hassell beging am 12. November seinen 50. Gebunstag. Aus diesem Anlatz sind dem her-vorragenden Vertreter Deutschlands, der sich in den zwei Jahren seiner Amtstätigkell in der Hauptstadt und im ganzen Lande die besten Sympathien er-warben hat, zahlreiche Glückwünsche aus allen Kreisen zugegangen. Auch wir erlauben uns, dem geschätzten Jubilar die respektvollsten Glückwünsche zu seiner Halbjahrhundettfeier darzubringen! Ein Denkmal für die gefallenen Ver-teidiger von Beograd in Form eine» Maujo-leums und einer 11 Meter hohen Denksäule wurde am II. November in Beograd in Anwesenhell Ihrer Majestäten des Königs und der Königin, der Re-gierung, des diplomatischen Korps und einer zahl-reichen Volksmenge feierlich enthüllt. Im Mausoleum sind die gesammelten Ueberreste der gefallenen Krieger beigesetzt worden. Wcltfriedensfeier in Zagreb. Im Za» greber Funkhaus wurde am 11. November um 11 Uhr vormittag» eine Gedächtnisfeier für die Kriegs-gefallenen und für den Weltfrieden abgehallen. Minister a. D. Dr. Masuranic sprach über das Thema „Abrüstung". Schlag II Uhr wurde in der Stadt durch die Verkehrspolizei der gesamte Verkehr auf zwei Minuten stillgelegt. Von allen Fabriken ettönten vorher die Sirenen und von den Kirchtürmen tönte Glockengeläute. Die an der Feier auf dem Jelacik Platz tellnehmende Bevölkerung be-wahtte durch zwei Minuten vollständiges Schweigen. Eine neue Verordnung über die Feier-tage hat das Innenministerium erlassen, derzufo ge für alle Staatsbürger ohne Unterschied der Konfession autzer den Sonntagen der Gebuttstag des Kö-nigs und der 1. Dezember als Feiertage zu gellen haben. Für die römischen Katholiken gellen 15 teiertage, und zwar Neujahr, Hl. Dr« Könige, ichtmetz, Sk. Josef, Mariä Verkündigung. Ciril u. Method. Peter u. Paul, Grohsrauemag, Allerheiligen, Unbefleckte Empfängnis, erster und zweiter Weihnachlsiag. Karfreitag, der Ostermontag und 23, für die Griechischkatholischen 22, für die Evange. Iischen H, für die Juden 6 und für die Muselma. nen 4 Feiettage. Unterliegt der Ausländer in vester-reich irgendwelchen Beschränkungen auf Grund der Deoisenverordnung? Die öfter-reichische Deoisenverordnung bestimmt ausdrücklich, datz Ausländer, die ihren Wohnsitz in Oesterreich hoben, von der Verpflichtung zur Anmeldung und zum Anbot ausländischer Zahlungsmittel bestell sind, wenn sie fich im Bundesgebiet nicht zu Erwerbs zwecken aufhalten. Aber selbst für den Fall, datz sich ein Ausländer zu Erwerbszwecken in Oesterreich aufhält, unterliegt er der Anmeldungs- und Anbotspflicht nur für jenen Teil seines anmeldepflichtigen Vermögens, der mit seinem in Oesterreich gelegenen Erwerbsunternehmen im Zusammenhang steht. Ins-besondere sei darauf verwiesen, das ausländische Reisende, welche Oesterreich besuchen, keineswegs Gefahr lausen, an der Grenze ihre in- oder au»-ländischen Zahlungsmittel abliefern zu müssen. Die Frage der Grenzorgane nach der Höhe der mllge-brachten Zahlungsmittel, die zur dieser Vermutung Anlatz gibt, hat lediglich den Zweck, dem ausländischen Reisenden irgendwelche Schwierigkeiten bei der Wie-derausreise zu ersparen. Der Betrag an mitgebrachten Zahlungsmitteln wird von den Grenzorganen im Ausweisdokument notiert und ermöglicht es dem Ausländer bei der Wiederausreise, in- und ausländische Zahlungsmittel im gleichen Betrag aus Oester-reich mitzunehmen. Die Verwettung der aus-ländischsn Zahlungsmittel in Oesterreich selbst ist durchaus möglich, da die österreichische Nationalbank und die von ihr befugten Devisen-Händler diese Zahlungsmittel jederzell zu den amtlichen festsetzten Kursen ankaufen. Der Schuldirektor als Räuberhaupt-mann. Wie aus Ezemowitz (Rumänien) berichtet wird, gelang es der dortigen Polizei, eine Räuber-bände dingfest zu machen, die vornehmlich aus „Gebildeten" bestand. Unter den Mllgliedern der Bande, die in Geschäften und Privatwohnungen zahlreiche Diebstähle verübt hatte, befindet sich ein Journalist namens Prokopovici, eine Lehrerin na-mens Eneninowsky, sowie ein Unioersitätshörer namens Rosenseld. Der Bandenführer war der Direktor der staatlichen Volksschule Michael Tular. Die Bande wurde zwecks wellerer Untersuchung nach Bukarest gebracht. Das deutsche Luftschiff „Graf Zeppelin" hat bisher auf 232 Fahrten in 149 Tagen 349.827 Kilometer zurückgelegt. Am Bord befanden sich insgesamt 15.272 Personen, davon 8778 Passagiere. Der Panamakanal verstopft. Infolge der schon über einen Monat andauernden Repen-güsse sind Erd- und Felsenstürze von den beiden Usern des Panamakanals in das Kanalbett erfolgt, so datz da» Wasser stellenweise nur noch zwei Meter hoch steht. Zahlreiche Dampfer, die den Verkehr zwischen Newyork und S. Francisco besorgen, werden infolge der Einstellung der Durchfahrt um Süd-amerika herum fahren müssen. Mageaschmerze«, Magendnut. Berftopfung. Darm fäulnii. galliger M>lndge>chmack, ichlechie Verdauung, ftopfrotl), Zungenbelag blasse Gesichtsfarbe werden häufig durch Ge brauch de« nattirlichen ..Iran, Vitterwaffer», ein GiaS voll abend» tun vor dem Schlafengehen, behoben. Spe^ialärzt? für Aerdauungskrankheiten erklären, dah da» Wasser al» ei» sehr zweddienUcheS Hausmittel warm jx ♦ inn'.'M.'M (fi tft m da FunU ^rcmticg; sür die Ontrd«nn grk»nL0. November, abhalten.. empfehlen sei. Da» Zra»» Ioscf Bitterwasser ist in Apocheten. Drogerien und Spezerriyindlungen erhältlich. i Celje Heute Samstag, den 14. November, schlag 8 Uhr im Kinosaale de» Hotels Skoberne Herbstliedertafel des Männergesangvereines ^ Alle Freunde und Gönner des Vereines sind herzlich willkommen. Einladungen werden nicht ausgeschickt! Evangelische Gemeinde. Sonntag, den' IS. November, findet um 19 Uhr der Gottesdienst in der Christuskirche statt. Die Kinder versammeln sich um 11 Uhr im Gemeindesaal. Der Gottesdienst am 22. November (evangelischer Totensonntag) fin-bet um 6 Uhr abend» statt. Statt eine» Kranzes für den verstorbenen Polizeiadjunkten Herrn Josef Strmsek hat Herr Josef Kirbisch 100 Dtn der Rettungsabteilung der' Frw. Feuerwehr gespendet. Der Gemeinderat der Stadt wirb seine nächste Sitzung voraussichtlich am Freitag, dem Kummer 9*2 v-»tsch« Zeitung Äste 5 Henko Au» dem Umgebungsgemeinderat. Der Gemeinderat der Umgebungsgemeinde hielt am K.No vember eine ordentliche Sitzung ab. in der der Vor-anschlag für das Jahr 1932 einstimmig angenom-men wurde. Die Ausgaben betragen 1,658.329 89 Din, die ordentlichen Einnahmen 104.800 Din. Der Fehlbettag soll mit den Gemeindeumlagen und steuern sowie mtt dem heurigen Ueberjchusz im Bettage von 350.000 Din gedeckt werden. Der noch bleibende Fehlbettag von 186.138 39 Din wird mit Ersparnissen im Jahre 1932 oder mit einer Anleihe gedeckt werden. Die Slettungsabteilung der Frw. Feuer-«ehr in Celje intervenierte im Oktober in 37 Fällen. Ein Klub der Damenfriseure in Celje. Am 22. Oktober wurde in Celje eme fachliche Ver-einigung der Damenfriseure gegründet, deren Satzun-gen bei der politischen Behörde zur Genehmigung eingereicht wurden. Die Vereinigung wird unter dem Namen „L Damenfriseurklub in Slowenien, Sitj Celje" (I. damski frizerski Hub v Sloveniji, jedq Celje) die erste Fachvereinigung des hochkultivierten und vielseittgen Damenfriseurgewerbes in Slowenien sein. Es ist gewiß erfreulich, datz die Bewegung zum Zusammenschluß aller Damenfriseure Sloveniens von Celje ausgegangen ist; dieser bedeutsame Schritt unserer fleißigen und strebsamen Meister legt Zeug-nis von Weitblick ab und vom Wollen, das Ge-werbe stets auf der Höhe der Zeit zu halten, es in jeder Hinficht zu fördern und zu heben. Die Todesfahrer, die allabendlich am Declov ttg die Nerven der Zuschauer durch ihre atemberau-benden Motorfahrten an der senkrechten Wand zum Erzittern bringen, bleiben auf allgemeinen Wunsch noch bis einschlieglich Sonntag, 15. November, in unserer Stadt. Wer dieses unglaubliche Motorrasen aus der senkrechten Wand noch nicht gesehen hat, versäume es nicht, hinzugehen! Die Kühnheit der Leistung dieses englischen Rennfahrers und seiner Gefähnin ist unbeschreiblich. Es läuft einem katt über den Rücken, wenn man Mr. Evans freihän-dig. die Augen mit einem Sacktuch verdeckt, mit 80 km Geschwindigkeit an der senkrechten Wand im Kreise herumrasen sieht. Selbstmord. Am Donnerstag morgens wurde im Walde oberhalb der Obrezna cesta beim „Wald-Haus" die Leiche eines 20-jährigen Mäechens auf-gefunden, das als die Private Rosina Konec, wohn-haft im allen Kreisgericht iu der Presernova ulica, erkannt wurde. Die Unglückliche, die sich mit Vero-na! vergiftet hat, soll infolge von Rot, Arbeitslosig-kett und Kränklichkett in den freiwilligen Tod ge-gangen sein. Polizeinachrichten. Am Dienstag abends zwischen 7 und 8 Uhr wurde dem Besitzer Anton Kajtna in der Prekna ulica sein Fahrrad, Marke „Steyr", im Wert von 800 Din, aus dem Flur des Hauses gestohlen. — Bor Tagen wurde der 24 jährige Arbeitslose Stephan Ramsak aus Dobrna verhaftet, weil er vor einigen Wochen am Breg bei Celje dem Maler Vicar aus Sp. Hudinja sein Fahrrad im Welt von 700 Din gestohlen hatte. Er verkaufte dann das Rad einem Besitzer aus der Umgebung von Frankolovo um 120 Din. Bor dem Gericht wird sich auch der Käufer zu verantworten haben, der sich hätte denken müssen, daß ein ehrlich «wordenes Fahrrad nicht um 120 Din gekauft werden könne. Tee kauft man &« 90. Den Wochendi»ni» übernimmt am 11. Rovcmd. der II. Z»g. Kommandant: Pristousche! Josef. Maribor Karl Zahlbruckner +. Am Samstag, dem 7. November, verschied hier nach mehrjährigem schweren Leiden Herr Schulrat, Professor i. R. und Ingenieur Karl Zahlbruckner im 73. Lebens-jähre. Lange hat diese knorrige Eiche dem Sturm de« Lebens gettotzt, nun hat er sie doch gefällt. Mtt ihm tragen wir einen der Ae',testen unserer Garde ju Grabe, der beispielgebend über drei Jahnehnte m unserer Stadt gelebt und gewirkt hat. Am 3. Jänner 185# als Sohn des «^herzoglichen Güter-Verwalters Zahlbruckner in Pretzburq geboren, ab-soloierte er dort seine Mittelschulstudien, um sich dann in Wien dem Hochschulstudium zu widmen. Erst wollte er, seiner ursprünglichen Neigung folgend, die Malkunst studieren, bis ihn sein Vater dazu bewog, sich für einen, wie er meinte, eintraglicheren Beruf vorzubereiten. So studierte er denn Mache-matik und Physik, zwei Fächer, die ihm ebenso lagen wie die von ihm bi» in die alten Tage be-sonders geliebte Malkunst. Nach Absvlvierung seiner Hochschulstudien war er in Wien bann als Mittel-schulprofessor und Assistent an der dortigen Technischen Hochschule durch mehrere Iah« tätig. Er verkehrte in Wien in Hervonagenden literarischen und künst-lenschen Kreisen und war ob seine» Humorz, seiner Geradlinigkeit und Offenherzigkett überall beliebt und geachtet. Besonders seine mathemattschen Fähig-leiten fanden allenthalben riickhaltslose Anerkennung. Der berühmte Burgschauspieler jener Zeit, Tirott, mtt dem Karl Zahlbruckner eng befreundet war. sagte ihm einmal- „Schauspieler sind Sie keiner, als Mathemattker jedoch großartig." Im Jahre 1897 übersiedelte er für ständig nach Dtaribor, um als Professor am hiesigen humanistischen Gymnasium Generationen heranzubilden. Sem strenger Gerechtig-keitssinn machte ihn bald beliebt, da er seine Schüler nur nach ihrem Wissen und Können beurteilte. Dies anerkennen seine einstigen Schüler noch heute dankbar und viele von ihnen haben ihrem einstigen Professor Montag das letzte Geleite gegeben. Bereits im Jahre 1897, als Karl Zahlbruckner nach Maribor kam, trat er dem MSnnergesangverein als ausübendes Mitglied bei und hielt, getreu dem freiwilligen Gelöbnis, bis zu seinem letzten Atemzüge zur Fahne. Durch Jahre hindurch gehörte er dem Vorstande des Männergesangvereines an, der ihn dann im Jahre 1925 mtt der Verleihung des goldenen Ringes ehrte. 3m Jahre 1926 wurd< er zum außerordentlichen Mitgliede ernannt. Obwohl ' dadurch von der Verpflichtung des Probenbesuches enthoben, ließ es sich der gute alte Schulrat, wie er allgemein genannt wurde, nicht nehmen und er erschien, wenn es sein Gesundheitszustand nur irgendwie erlaubte, noch weiterhin bei den Proben. Montag um 4 Uhr nachmittags wurde die Leiche des beliebten Pädagogen und treuen Sängers am städtischen Friedhofe in PobreAe feierlich eingesegnet und unter Beteiligung vieler seiner einstigen Schüler, ' seiner Freunde und Bekannten, unter Vorantritt des Männergesanqvereines zu Grabe getragen. Als fich die altehrwürdige Vereinsfahne über dem offenen Grobe des alten treuen Karl Zahlbrndncr senkte, nahm der MSnnergesangverein in einem ergreifenden Trauerchore von seinem treuen Mitgliede für immer ist einfacher und billiger! I Sie brauchen die Wäsche am Abend vor dem Waschtag nur mit Henko einzuweichen, und am andern Morgen ist aller Schmutz gelöst. Sehen Sie sich einmal eine gebrauchte Henko -Einweichlösung an! Sie werden staunen, wieviel Schmutz sie in sich aufgenommen hat. sparen durch Einweichen mit Henko Ausgaben und vermeiden körperliche Anstrengung. Auch zum Weichmachen des Was« sers, zum Putzen und Scheuern leistet Henko vortrefflicheDienste. Seite 6 Deutsche Zeitung Nummer 92 Abschied. Auftech! und treu, wie er im Leben ge-wesen ist, möge auch unsere Jugend sein, dann wird fie das Andenken unseres lieben alten Schul-rates am besten ehren. Den Hinterbliebenen unser tiefempfundenes Beileid! Todesfall. Vergangene Woche verschied hier die Grotzkaufmanns- und Industriellenswttwe JjjKW Aloifia Menis geborene Pratter nach 15'jähngem schweren Leiden. In den W-ger Jahren bereits betrieb die Familie Menis in der Herrengasse das erste Delikatessengeschäft in unserer Stadt. Später Endete sie die bekannte Käse-Import und (Export Menis & Scherbaum, die in der Branche Ijrenb war. Nach dem Tode ihres Mannes zog auch Frau Menis infolge ihres Leidens vom Geschäft zurück. Die sterbliche Hülle wurde Freitag am städtischen Friedhofe in Pobrezje feierlich einge-segnet und in der Familiengruft beigesetzt. Den Hinterbliebenen unser herzliches Beileid! Die V. ordentliche Gemeinderatsitzung, die für Dienstag, den 10. L M, einberufen war, wurde auf Donnerstag, den 19. November, verschoben. Verzweiflungsatt eines Ruheständler». Der 47-jährige im Ruhestande befindliche Gefangenen-auffeher Alois O. schnitt fich in seiner Wohnung in der Betnavska cesta mtt einem Rasiermesser die Schlagadern am Halse durch. Der Bedauernswerte wurde von der rasch herbeigeeilten Rettunasabteilung sofort in das Allg. Krankenhaus überführt. Dem Vernehmen nach wurde ihm der bei einem hiesigen Geldinstitut aufgenommene Betrag von 16.000 Din gekündigt, weshalb er in seiner Verzweiflung in Tode dem den einzigen Ausweg gesehen habe. Der Dachbodendieb, der den ganzen Herbst hindurch der Schreck vieler Hausfrauen war, konnte nun endlich gefaßt werden. Auf Wäsche, die man zum Trocknen aufhängt, auf Kleidungsstücke etc., die man den Sommer über dort oben verstaut, hatte er es abgesehen. Bereits im Monat September versuchte er auf den Dachboden des Kaufmannes Lach zu kommen, wurde jedoch vom Dienstmädchen noch rechtzeitig verscheucht. Einige Tage später ver-suchte er es dort wieder und hatte abermals kein Glück, denn das Dienstmädchen vereitelte durch seine Wachsamkeit wieder sein Vorhaben. Im Atonate Oktober gelang ihm jedoch ein Wurf. Er drang auf den dem Kaufmann Pinter gehörenden Dach-boden in der Razlagova ulica ein und stahl dort verschiedene Wäschestücke im Werte von 3000 Din. Dieser Tage wollte er wieder einmal sein Glück versuchen. Der Dachboden des Kaufmanns Lach stach ihm anscheinend besonders in die Augen. Aber auch diesmal sollte er kein Glück haben, denn das Dienstmädchen hatte ihn oben überrascht und vor Schreck gleich die Türe zugeschlagen. Statt nun gleich einen Schutzmann herbeizuholen, rief sie eine zweite Frau zu Hilfe und nun wollten die beiden mit vereinten Kräften wohl dem Eindringling an den Leib rücken. Aber kaum hatten sie die Türe E'ffnet, als der Vogel auch schon die Treppen unterstürmte und verschwand. Sie hatten das chsehen, immerhin hatten sie ihn aber auf der gut belichteten Treppe deutlich gesehen, was sein Verhängnis sein sollte. Er wurde nämlich kurz darauf verhaftet und von den beiden Frauen bei der Konfrontierung auf den ersten Blick erkannt, so daß er das bisherig« Leugnen aufgab und seine Taten eingestand. Der beschäftigungslose Arbeiter Ivan Zorcic aus Morje bei Gram, um den es fich im vorliegenden Falle handelt, wurde daraufhin dem Kreisgenchte überstellt. Frecher Einbruch. Am vorigen Sonntag um die Mitternachtstunde wurde in der Lottokollettur des Herrn Hocevar in der Alekfandrova cesta ein frecher Einbruch verübt. Unbekannte Täter hatten die ruhige Nacht und das regnerische Wetter aus-genützt und mtt einem in ein Tuch gewickelten Stein die dicke Auslagscheibe zertrümmert. Blitzschnell rafften fie die in der Auslage zu Reklamezwecken ausgepellten Banknoten an fich und verschwanden. Eine Frechheit sondergleichen, wenn »an bedenkt, daß dort alle Augenblicke jemand vorüberkommt und fich schräg gegenüber auch noch di« Wachstube befindet. Vorsichtshalber holte da Inhaber der Kollektur ja jede Nacht die Tausenderbanknoten aus der Auslage entfernt, dennoch bildeten die paar Hundertscheine für die Täter einen begehrenswerten Befitz, um den e» fich ihnen verlohnte, einen so gewagten Einbruch durchzuführen. Dem Vernehmen nach ist die Polizei den Tätern berett» auf der Spur. fBcibnunittshcU. Am 3. November glückte es dem Kaufmann Herrn Geier in Poljcane, einen prachtvollen Habichtskauz (Syrnium uralense Pall) zu erlegen. Der Habichtskau; oder Habichtseule ge-nannt, ist in unsaa Gegend zwar nicht gerade eine Seltenheit, da er von seiner eigenttichen Heimat, dem Uralgebirge, alljährlich nach dem Süden zieht und in den Regel in den Monaten Dezember und Jänner, wenn auch in wenigen Exemplaren, bei uns geschossen wird. Daß er heuer beretts Anfang November erlegt werden konnte, ist vielleicht auch ein Anzeichen eines frühen und strengen Winters. Herr Kaufmann Geier hotte auch im vergangenen Jahre, und zwar am 15. Dezember, Weidmannsheil gehabt und eine Habichtseule erlegt. Dieser Raub-vogel ist der Niederjagd sehr gefährlich, da er Reb-hühner, Fasanen und auch Hasen angeht. Nach alten Chroniken ist das erste bekanntgewordene (Exemplar im Jahre 1845 gelegentlich eines Fuchstreibens im sogenannten „Bettlergraben" erlegt worden. Im Laufe der späteren Jahrzehnte sind dann öfters noch Fälle in den Chroniken vermerkt worden, wonach Habichtskäuze in unseren Gauen erlegt worden find. Besonders schöne Exemplare wurden gerne Sammlungen einverleibt, so wird auch im Joancum in Graz ein besonders schönes Exemplar dieses Raubvogels, das bei Wind. Lands-berg erlegt wurde, aufbewahrt. Die Habichtsäule hält sich hauptsächlich im Flachlande auf. Trotzdem gelang es vor dem Kriege einmal, auf dem Klopni vrh ein starkes Weibchen zu erlegen, das im Schlosse zu Fala aufbewahrt wttd. Eines der beiden in unserem Museum aufbewahrten Exemplare wurde beiläufig in derselben Zeit im Hochwald« von Bergental geschossen. Der prächtige Habichtskauz kann einige Tage hindurch beim Präparator Herrn Ziringa in Maribor, Sttoßmajerjeva ulica 6, be-sichtigt werden. Apothetennachtdienst. Den Apotheken-Nachtdienst in der kommenden Woche, und zwar vom 15. bis einschließlich 21. November, versieht die „Adler-Apotheke", Mr. Minarik, am Hauptplatz, Nr. 12. Freiwillige Feuerwehr Maribor, Fern-sprechet 2224. Zum Feuerbereitschaftedienst in der kommenden Woche, und zwar vom 15. bis ein-schließlich 21. November, ist der II. Zug komman-diert Kommandannt: Brandmeister Armin Tutta. Bereitschaft in Reserve: III. Zug. Freiwillige Slettungsabteilung, Fern» spreche? 2336. Volksgenossen, tretet dem „Schwäbisch-Deutschen Kulturbund" bei! Er ist der beste Förderer eurer Bestrebungen, der euch in euren Bolkstumsnöten mit Rat und Tat zur Seite steht. Slovenska Bistrica - Wahlergebnisse. Gelegentlich der Paria-mentswahlen am Sonntag, dem 8. d. M, wurden auf dem Wahlplatz im Rathause, wo außer der Stadt vier Landgemeinden mit insgesamt 825 Wahl-berechtigten zu wählen hatten, 562 Sttmmen ab-gegeben, was einer Wahlbeteiligung von 68.1°/, entspricht. Eine überwälttgende Stimmenmehrheit, und zwar 547 Sttmmen, vereinigte der Kandidat Direktor Krejci auf sich, dessen Kandidatstellvertreter der hiesige diplom. Oekonom Herr Vinko Gornjak ist. Die Gegenkandidaten Dr. Vauhnik erhielten 10 und Kirbi§ 5 Sttmmen. Die Wahlbeteiligung von-selten der Stadt Slov. Bistrica. die 372 Wähler zählt, belief sich bei 335 abgegebenen Sttmmen (Krejci 323, Dr. Vauhnik 10, Kttbis 2) auf 90"/«. Die deulichen Bürger schritten auf Grund der von unserer deutschen Führung au»gegebenen Wahl-parole geradem ausnahmslos zur Wahl. Im Lauf« de» Wahlnachmittags fand sich im Wahllokal soaar der im 85. Lebensjahre stehend« Altbürgermeister Herr Albert Sttoer ein, der fich trotz der drücken-den Last seiner Jahre nicht hatt« abhalten lassen, unserem Wahlaufruf Folge zu leisten. Die deulichen Bürger unserer Stadt haben hiermtt ein schönes Beispiel staatsbürgerlicher und deutscher Disziplin erbracht! Vermählungen. Am Samstag, dem 7. d. M, wurde in Maribor der Artillaieobaleutnant Herr Vqlflav Mandrovic mtt der Notarstochter Fräulein Tayana (Titka) Kolenc nach griech.-orth. Rttu» ge-traut. — Am Montag, dem 9. d. M., schritten aleichfall» in Maribor der gew. Forstkontrollor Herr Oskar Lang und die Fleischhauerei- und Gasthof-Inhaberin Frau Juli« Ww. Razborsek, geb. Kum-mer, zum Traualter. Da» neuvermählte Paar hat fich noch München begeben. Herzlichste Glückwünsche! Slovenjgradec 40-jähriges Berufsjubiläum. A« 16-November sind es 40 Jahre her, seit da htesige S«ns«nfabrikant H«rr Karl KSllner nach Absol- vierung der damals k. k. maschinengewerblichen Fach-schule in Komotau als Werksprakttkant in das Sensenwerk in Judenburg eingetteten ist. Herr Köllner ist seit dieser Zett ununterbrochen im Sensenfache tättg. Als wett und brett anerkannter vorzüglicher Fachmann hat er in nimmermüder Arbeit sein S«n-senwerk in Slovenjgradec auf eine hohe Stufe der Entwicklung gebracht, so daß die dort erzeugte Mark« „Junacka kosa" den allerbesten Ruf genießt. Wir gratulieren dem geschätzten Jubilar, der sich in allen Kreisen der Bevölkerung der größten Beliebthett erfteut, herzlichst zu seinem 40-jährigen Berufsjubi-läum und wünschen, daß er noch viele Jahre in frischer Arbeit eine beispielgebende Zierde seines Berufes bleiben möge! Schwer beschämt. Der Berliner „Auslands-Pressedienst" schreibt in seiner Rubrik „Bunte Chro-nik" am 9. November folgendes: Schwer beschämt muß sich das „musikalische" Deutschland durch das „unmusikalische" England fühlen: dort hat man nämlich eine „Hugo-Wolf-Grammophon-Gesellschaft" gegründet, die dem Mangel an Schallplatte» von Liedern Hugo Wolfs abhelfen will. Auch bei uns in Deutschland sind Hugo-WolfPlatten bedauerlicher-weise noch viel zu selten. Koöevje 101' ,ige Wahlbeteiligung. Das Dorf Gotenica im Gottscheerland hat 90 Wähler, die am vergangenen Sonntag olle abstimmten. Da da Vor-fitzende des Wahlausschusses aus einer anderen Ge-meinde stammte und auch abstimmte, wies die Ge-meinde 91 Sttmmen auf, aljo 101°/, der Wahl-beteiligung. Diese Gottjcheer Gemeinde dürfte den Rekord im ganzen Staate erreicht hoben, gewiß ein Beispiel nicht zu überbietender deutschn DisWlin! Der Srmvrdete in der Karsthöhle. Am 7. November fand der Besitzerssohn Rudolf Petschauer aus Poljane im Wald Klingental m einer Höhle, in die a sich mtt einem Seil hinabgelassen hotte, den verfallenen Leichnam eines 64-jährigen Mannes. Wie die gerichtliche Kommission dann feststellte, handelte es sich um den seinerzett aus Amerika zurückgekommenen Franz Wuchte aus Obcice, da im Monat Mai 1927 plötzlich va-schwunden war. Da Wuchte des öfteren von seinen au» Amerika heimgebrachten Ersparnissen zu reden pflegte, dürfte er ermordet und in die Höhle ge-warfen worden sein. Da Vadacht war nach seinem Va chwinden aus einen jeina Verwandten gefallen,. der aber infolge Mangels an Beweisen fteigelasscn wurde und inzwischen nach Argenttnien ausgewandert ist. Da» Geheimnis dieses Mordes wird wohl mit dem unglücklichen Opfer begraben worden sein. Sport Der Skiklub in Celje teilt mtt: Wir machen alle geehrten Mitglieder aufmerksam, daß von jetz: an die Trockenskikurs«, vabund«n mtt Gym-nastik, festgesetzt find, und zwar: für Erwachsene jeden Montag und Donnerstag mtt dem Beginne um halb 9 Uhr abend», für Kinda jeden Sams-tag von 6 bis halb 8 Uhr abend. Die Tanzstunden finden wie gewöhnlich jeden Mittwoch um halb 9 Uhr statt- Dienstag, den 17. d. M, hätt Herr Perissich einen Vortrag üba Photographieren mtt ein« Anzahl (100 Stück) schöna Lichtbild« ab. Beginn ebenfalls um halb 9 Uhr abend». Alle Vaanstaltungen finden im Klubsaale „Zur grünen Wiese" statt. Wir bitten um Pünktlichkeit, damtt ein Verzögern verhindert wird. — Die Klubleitung Schach-Ecke • tcW(itrt doh ötialb Ochmub Problem Nr. 88 I. Halumbirek — Wr. Schachztg. 19Z1 Stellung: Weiß: Kh6, Del (2 Stein«). Schwarz: Kai, Lbl, Sd5, Ba2. h7 (5 Steine). Weiß zieht und setzt im 3. (dritten) Zuge matt! Lästeug z» Problem Rr. 87. 1.) Kdl — d2, beliebig 2.) Dg2 — a8, . 3.) Kd2 — d3. .. Rummer 92 Deutsche Zeitung Seit* 7 3 Die Geldmacher vom Gabrielhof Bon Anna Wambrechtsamer „Sie kommt, so oft es möglich ist, heimlich mit mir zusammen und hat mir gestern erzählt, datz sie der Vater durchaus dem krummen Toni, der schon lange ein Auge auf sie hat, zur Frau geben will." „Das ist eine Beleidigung für uns, wenn er ihr diesen albernen und ungehobelten Flegel an deiner Stelle zumutet" ereiferte sich Anton. „Wenn ich sie richtig kenne, nimmt ihn die Fanny nicht. Doch besser wärs, du holst sie dir auch trotz des Alten. Ihr seid ja schon aufgeboten worden?' versetzte Karl. „Das schon, aber alles Weitere überlasse ich ihrem Ermessen," sagte Ferdinand ernst, „hat fie mich wirklich gern, so wird sie mein Haus zu finden wissen." „Entführen wäre interessanter, du Dickschädel," erklärte Anton. „Ein Dickschädel ist ein Charakter; recht so, Bruder!" lachte Karl zustimmend, als sie, an der äußeren Weinhecke vorbei, den weichen Rasen vor dem Wmzerhaus betraten.-- An diesem Abend hatten die drei ein seltsames Erlebnis. Als sie in den kühlen Weinstube sahen und die beiden Jüngeren erzählten, kam die Winzerin herein und sagte, daß unterhalb des Weingutes Zigeuner vorüberzögen und eine von der Bande heraufgekommen sei, um zu betteln. „So gib ihr das, damit sie geht," sagte ' Ferdinand und legte ein paar kleine Münzen auf den Tisch. Die Winzerin ging mit dem Gelde hinaus, kam aber gleich wieder zurück. „Sie will nicht gehen, Herr." sagte sie ängstlich. „Weil sie Euch und den jungen Herren wahrsagen will." Die jungen Männer lachten. «Jag' sie doch davon," riet Anton. „Nur das nicht, junger Herr, nur das nicht," > fiel d» Winzerin heilig ein. „Dieses Volk kann Zaubern und beheit mtr die Ferkel, wie voriges Jahr drüben beim Bejensek. Da hat auch ein Zigeunerweib die Zukunft prophezeien wollen und wett die Hausleute sie verjagten, hat sie im Weggehen mit ihrem Stecken allerhand Zeichen auf die Mauer gekratzt und am nächsten Tag waren alle Schweine im Stall verendet." „Sei gescheit, Marseta, man muß doch nicht alles glauben, was die Nachbarn erzählen," lachte Karl. Und der junge Gutsherr rief belustigt: „So muß ich mir wegen der Marjeta ihren Schweindln wahrsagen lassen. Sie soll fialt kommen." Die Zigeunerin war nicht alt und häßlich, wie sie sich der lebhafte Anton oorgevellt hatte. Sie war auch ttotz ihrer Schönheit nicht aufdringlich oder schmeichlerisch, wie es sonst die Art fahrender Weiber ist. Sie trat auf Karl, der ihr zunächst saß, zu und nahm seine schlanke weiße Hand zwischen ihre schmiegsamen braunen Finger. Am Eingang der Laube drängten sich die Winzerleute und harrten voll scheuer Reugierde des Allsspruches, den die Zigeunerin über die Zukunft der drei Herren söhne tun sollte. f -::V, Der Schein der zwei Windlichter aus dem Tische zeigte in unsicherer Beleuchtung und obqe dämpft das rote, gefranste Tuch der Zigeunerin, die blaue Schürze des Winzers, seine weißen Hcn-.darmel und, das gelhe Kopftuch der Winzerin »nd die großen, verwunderten Äugen der Kinder, tzie sich scheu an die dichtbelaubten Reben drückten. Irgend«» im benachbarten Weinberg schlug ein Hund an; auf der Hohe begann ein Klopotez I in tiefen Tönen zu klappern, emsig fiel am benach-s borten Rebenhvng der zweite, kleinere, ein, der sich viel rascher drehte. „Deine Väter find von weit hergekommen, j Herr." begann da» fremde Weib leise und wiegte den Kopf wie im Takte einer heimlichen Musik. „Wett, weit dort, wo d!e Sonne untergeht, war ihre Heimat. Da» war in alte, aller Zeit, nun . Pnd schon viele deiner Voreltern in diesem gesegneten Lande geboren, wo auch deine Wiege stand. Du wirst in der fernen Stadt, wie es dein WA« ist, I »iel Golehrsomkeit erwerben und wirst dem schlichten Volle ein Führer und Berater sein. Wohlstand und Keden wird deinen und deiner Kinder Weg .leiten." „Da»licht sich ja hören," meinte Karl nachdenklich. T\«MM f rtnnirt tl|4> ATIjim M ■i/nnr trog iiufm iiarfn «L'tiutn, dciii Eindrucke der Worte nfchT ganz verschließen, welk jeder gerne an das Gute denkt, da» ihm bevorstehen soll. „Du wirst von vielen Frauen begehrt sein und ein Führer unter denen werden, die bunte, goldver-brämte Röcke und blinkende Waffen ttagen und auch dein Sohn wird dir auf diesem Wege folgen. Bor der ersten Kugel in seiner ersten Schlacht soll er sich hüten, fie wird ihm viele Schmerzen bringen," so sagte sie zu Anton und ttat zu Ferdinand, der am oberen Tischende in der Ecke lehnte. Das Weib bettachtete lange seine Handfläche. „Du, Herr, bist der Erstgeborene deines Vaters," begann sie langsam mtt singender Sttmme, die, während sie sprach, immer lauter und bewegter wurde. „In deiner Hand steht viel geschrieben. Du wirst in einem langen Leben vieles schaffen, wirst dein Gut, ttotz Feuersnot und schlimmer Zeit, vermehren und wirst ein Aufbauender sein. Als Bauherr wirst du an einer neuen Sttaße bauen helfen, wie jetzt noch keine ist. Ein graues Eisenband auf glatter weißer Mauer. Du wirst ein Führer sein, wenn alles Volk erwacht und wirst zu manchen Ehren kommen. Jetzt weint, nicht weit, ein Mädchen um dich, dem du mehr bist als ihres Vaters Wille. Kommt sie in dein Haus, wie sie auch sei, so mache sie, bevor die Sonne sintt, zu deinem Weibe! Denn aus deinem Blute soll dein Haus die beste Blüte tteiben. Dein Sohn noch nicht; doch dessen Sohn wttd ein Fürst sein jener Eisenstraße und aller ungezählten schwarzen Riesenrosse, die dieses Land durchbrausen werden vom Norden bis zum blauen Meer. Er wttd an Wissen, Mut und schlichter Mannestugend alle, die um ihn stehen, überragen und Könige werden ihn ehren und sich ihm anvertrauen im Sturme aufgepeitschter Völker. Er wird ein Starker sein im Lebenskampf und der höchste Kranz, der dem Verdienst ergrünt, wird seine istttne schmücken. In seinem Hause wird er glücklich sein, an seinem Herde wttd der Friede wohnen und die seltene Wunderblume des Glückes blühen, in diesem Hause und aus dieser Scholle..." Das Weib hiett inne und schloß die Augen, dann lachte sie erwachend auf, ihr rotes Tuch streifte an des Winzers blaue Schürze, die Leute wichen aus und das weiche Gras dämpfte die enteilenden Schritte.--■-- . Die Winzersleute gingen langsam in ihre Stube und die drei Herrenjöhne traten schweigend aus der Laube. Um fie her lag die blauschwarze Sommer-nacht in ihrer großen, unfaßbaren Sttlle, geheimniv-voll und endlos wie die Ewigkeit. Hoch über ihnen leuchteten die zahllosen blinkenden Sterne des August, in weiter Sttecke von der weißen Milchstraße durchzogen. Die Klopoteze waren eingeschlummert, als ein Teil der ruhenden Natur. Sogar die Grillen schwieaen im hohen, tauigen Gras. A Die Brüder standen am Eingang in das Weingut, auf der Höhe und schauten ins finstere Tal, wo der Blick sich in der'Dunkelheit verlor. Ein Käuzlein meldete sich linker Hand im Walde. „Der Totenvogel." flüsterte der junge Anton und schauerte ein wenig. „Was ist denn dort unten für ein Licht?" sagte Ferdinand, der aufmerksam in die dunkle Tiefe spähte. „Schau einmal tat hinunter, Karl, rechts vor uns." Karl bog sich vor. '„Das ist vor der Stadt und nickt weit von der Sttaße: — — Bei der« Josefikirche ungefähr." , „Die liegt weiter nach link»," versetzte Ferdinand. ,I>as scheint mir auf dem Gabrielhvs zu sein." ^Wer haust denn jetzt dort auf der Höhe?" fragte MarL „Eine Frau mit ihrer alten Magd? ich kenne sie nicht näher. Zu- was die gegen Mitternacht noch Licht brennen?" Ferdina«d hielt inne. Es fiel ihm etwas ein. ,a»aisi« „Ah. das sind die. die so viel fressen," fiel Anton eifrig ein. „Der Andreas hat mir erzählt, daß sie bettn Cttettheber fast alle Tage einen Koich voll Brot und Semmeln holen lassen und benn Fleischhacker ettie Menge Fleisch und einen großen Krug Wein beim Wirt. Di» taube ~ " CIKORI1A gar nicht auf einmal ttagen und stellt den Korb manchmal beim Andreas ein. Der nimmt fich dann immer eine Semmel aus dem Kosch und sie bemerkt gar nicht», wenn sie lurückionw*»: i |>»»J „Der alte Spitzbub'," lachte Karl.. „Hat «r nicht auch gefcgt, wer da» alle» roegtjf und woher da? Geld kommt; mttdem sie^e» laiifart'4 fragte der Postmeister. Reich der Mode Sehr viele Muffe wttd man im kommenden Winter sehen. Diese wieder auferstandene und sehr weibliche Mode war reizend. Ganz gleich, ob d« Muff enorm oder nur so groß wie die Aiust war. ob er den kleinen Hund oder nur einen Liebesbrief in seinem weichen Innern barg, er ergänzte immer sehr harmonisch die Toilette einer hübschen Frau. Mtt Rührung werden viele alte Leute ihn wieder-sehen. Natürlich paßt der Muff nicht zur Silhouette, die wir die legten Jahre zu sehen gewohnt waren, da sich aber die Mode vollkommen umgewandett hat, wollen wir die Müffe der Mütter und Groß-mütter wieder begrüßen und sie aus ihrem langen Schlaf im Schrank wieder hervorholen. Neu herge-richtet und mtt Phantasie aufgearbeitet, werden sie einen hübschen Schutz für weiße Hände bilden, die schon ganz verlernt hatten, sich zu verstecken. Schleier stehen bei den Frauen und den kleinen Hüten in großer Gunst. Aber, anstatt sich, wie bisher, flach auf die Sttrn zu legen, flattern sie um das Geficht herum und bilden eher eine Garnierung als eine Notwendigkeit. Ader ein Schleier, der den Blick verhüllt, ist immer un-endlich kleidsam. In diesem Winter ist er fast immer schwarz, nur bisweilen werden einige weiße Ehenilletupfen Reif und Schnee nachahmen. Spitzenauferstehung. Im vergangenen Jahr begann man ganz vorsichtig, di« Spitzen wieder auf den Kleidern ju verarbeiten. Heute steht ihr Erfolg fest und bestärkt sich von Tag zu Tag. Um allen Frauen zu gefallen und auch allen Bursen zugänglich zu sein, hat man die Spitzen sehr verschiedenartig und abwechflungsreich gestaltet und es gibt eint ausgedehnte Kollektion, in der jede das Gewünschte finden kann. Schwane fewe Seidenspitzen, direkte Abkömmlinge von Chantttly, werden bevorzugt. Man verbindet sie mtt seidenen in einem bräunlichen Creme. Kopien der „blonden Spanierin". Es gibt aber auch sehr viele farbige Spitzen, von den zartesten Pastelltönen an bi» zu krassen auffallenden Farben. Kommende Modefarben sind granattot ftnd nezerbraun. Man spricht viel von grün und wir schen es auch häufig, aber es stellt keine Nvchett dar. Wenigstens haben das die Frauen beschlossen. Nur einen Ohrring ttägt man neuerdings, weil di« heutige Mode Symmetrie, die an zwei Leuchter auf dem Kamm erinnert, zu oerochien scheint, vielleicht ist der eme Ohrring die «ge von Sparsamkeitsrücksichten. Oder wett das Poftil-loichütchen ganz tief über das eine Obr herabge-zogen wird, so dah man nicht einmal mehr da» Ohrläppchen zu Glicht bekommt. Seitdem die Frauen alle arbeiten, haben die Männer die Ge-iuo!)nl>ci| verloren, sie mtt Gescheuten zu überhäufen, Die Besten sagen: ^Ka«j dir mtt deinem Geld, wo« du willst'" Aber wenn es auch normal ist, ein Wid oder eine Senfbüchse oder auch' eine Tcppichbürste allein zu kaufen, so ist es tu>ch noch nicht in unsere Sitten übergegangen, daß sich eine Frau ein Schmuckstück allein bezahlt? Und sei es auch nur einen einzigen Ohrring! »icke Steppnaht», die. in glän»nde»Geide ausgeführt werten »nd die Stoffe oft gauzb^wlen. find eine neue, sehe originelle Garnierung. GctU 8 Deutsche Zeit««g Nummer 92' Wirtschaft ».Verkehr Vom Hopfen Zol«, am 10. November 1931. Am 10. November fand über Anregung der Ljubljanaer Kammer fiir Handel, Gewerbe und In-dustrie in Celje einer Versammlung der Hopfenin-leressenten Itatl, welcher als Delegierter der Kammer Herr Dr. Ko schreiben, daß unsere Hopfen noch immer glatt Ab-nehmer fanden und in der Hauptsaison Preise er-zielten, die selbst die Notierungen der renommierten Sa kunft des Sanntales und mit ihm zu nicht geringem Teile auch die der Stadt Celje ab. Mit Genugtuung begrühten die Teilnehmer die Wahl des Generalsekretärs unserer Handels-, Ge-werbe- und Jndustriekammer Herrn Ivan Mohoric ins neue Parlament, womit der Wirkungskreis eines verdienten Förderer» des Hopfenbaues und Handels erweitert erscheint. Hopfenbericht au» Zalec. Zur Zeit sind noch vier fremde Einkäufer hier, doch hat die Nach* frag«, nach vorhergegangener Prei;c>bschwächung auf cca 600 Din pro 100 kg, wieder nachgelassen. Die Vorräte in heurigen Hopfen betragen, entgegen allen anderen Berichten, im gesamten südsteirischen Anbaugebiet« noch immer an die 2000 Zollzentner (ä 50 kg), wobei es sich fast zur Hälfte um Groh Partien in Halterhänden handelt. Drucksachen für Handel, Industrie a. Qeverta liefert prompt YereiDsbQchdrockeni „Celeja" Kontoristin oder Rechnnngsffibrerin. absolvierte die vierklassige Bargersehale in Koöevje, der slov. and deutschen Sprach« in Wort nnd Schrift, sowie Maschinschreiben mächtig, Prüfung mit gutem Erfolg abgelegt, sucht Poeten. Gefl. Anträge an die Verwaltung des Blattes. 86635 ehrlich und verlisslich, welches etwas nähen kann, wird gesucht für ein gutes Haus in Ljubljana. Schriftliche Anträge an die Verwaltung des Blattes unter .Stuben-mädchen Ljubljana 36540*, Kinderfräulein der slovenieehen u. deutschen Sprache mächtig, 28—32 Jahre, die anch gut nähen kann, wenn möglich musikalisch (KUrier), wird >n iwei grösseren Kindern gesucht. Anträge nnter .Kinderfräulein 36534* an die Verwaltung des Blattes erbeten. ■LEIH-— BIBLIOTHEK NECKERMANN PRESERNOVA ULICA 1 brinyt immer Neuheiten! Schokoladen, .... Bonbons, Kakee, IHIl Bonbonnieren i. Ersten Schokoladen- und Bonbon-Spezialgeschäft MARIA FABIAN Celje, Alekiulrevs olloa 3 Garantiert nur frische Ware Neuer Beruf m IlE *ür Damen u°d Herren durch Einrichtung einer Maschinenstrickerei im Hanse. — Garantierter Verdienst tob ea. Din 1600 monat» lieb, da wir die fertiggostriokte Ware abnehmen, sahlen Strick-löhne n. liefern snm Verarbeiten Garne. Schreiben Sie noch heute um Gratisprospekte an die Jugoslawische Rudolf Mosse A.-G. in Zagreb No. 16, Jela&(ev trg 5. Zuckerkranke Bis efo ech»s «sttefe* pUtsrfnl Mrtts 3tlm «urvtgtUlid) Ph. Hergert, Postfach «tf, Kehl 144 b (Badens Kaufen Weichholz Bretter und Bauholz Offerte an Parkettfabrik u. Sägewerke A.-G, Karlov&e, Postbox 46. Guterhaltener Kinderwagen ist billig su verkaufen. Anzufragen in der Verwaltung des Blattes. B ilderrahmen in grösster Auswahl bei M. Rauoh, Celje, Prtitnin in 4 Zwei schöne, grosse leere Zimmer mit separatem Eingang, sofort xa vermieten. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 346SS JBH HalloI ■■■k Kolossal erniedrigte Preise. Qsflrbt wird: 1 zerteilter Mistel für ßii 50.— 1 piztr Mantel fir..... 60.— Itottes MiititleU fftr.. „ 35.— Bemerkt wird, dsM die tarn Flrben flbergebeoe Wir« such sehr sehSa PS» bügelt wird. — Fflr dis Haltbarkeit nnd EehUelt der Fsrb«n, «owie fftr dis erstklassige Durehs*hrss(r der übrige« Arbeit wird garantiert. Ivan Ta&ek, ? » eeijska psrns barrsrijs ta ksaltaa üstllalea. Oelje, Goepoaha wl. 21. 0000000000B0EEEE000B00 [5] Spezerei- und Kolonialwaren, heaonderi aber Kafee, weil £ 0 g tflgllch frisch febrannt ktifu 81» an betten bei der Firma " [5} El ~ ■■■■I H I I 000000000S00EEEEE00EBS W» «(WWsitet: fr« «taur » Cd*. - M nl Mm: «rafaMMM .Wr w Mfc m Mi ............... Mas MMs h bii.