Wahlspruch Was wir begehren von der Zukunft Renten $ Dak Brot und Arbeit uns gerüstet stehen, Daß unsere Kinder in der Schule lernen, Und unsere Greise nicht mehr btttetn gehen. D. Herwcgh. m Telsdtzn M. 83?8. EMfoniO 38415. Ilfgiibalsier ZenLralorgan des Oesterreichischen Eisenbahn-Personales. NeÄMon: Wien VA, Zentagasse Nr. 5. RedaktionSschlusj: Zwei Tage vor dem Erscheinen des Blattes. Lxrcchstun-en finb jeden Xej mit Ausnahme bet Conn> itnb Feiertage l>on 10 Utzr vormittag» bis Uhr nachmittags. JnfcrtionSprciS: Die zweimal gelpallene Nonpareille,eile ober bereit Raum 40 Heller. Bei JahrcSamiran Rabatt. Sbonnements-vc-ittg«ngsn: Halbjährlich................................Kr. 2'88 Ganzjährlich................................ ö-76 Für das Deutsche Reich ganzjährlich Mk. 6-—. Für daS übrige Ausland ganzjährlich 9 Franken. ErfcheinL jeden 1,10. und 20. im Monat. Nr. 3. Wir«, fcen 29. Sännet 1811. 18. Jahrg. In den nächsten Tagen gelangt das humoristisch-satirische Eisenbahnerblatt „Der Faschings-Kmier" zur Ausgabe. Der Preis per Einzelexemplar betrügt 12 H. Kolporteure und Verschleißer entsprechenden Rabatt. Ortsgruppen, die ihre Bestellungen noch nicht gemacht haben, bitten wir, dies sofort zu iun, da mit Rücksicht aus die voraus zu bestimmende Höhe der Auslage spätere Eingänge nicht mehr berücksichtigt werden könnten. Wer lachen und die Gegner aller Art im Spiegel des Spottes sehen will, bestelle sofort. Redaktion und Verlag. Klassenbeimchtsein und Selbst-betunStfeto. —r. In seiner im Jahre 1859 erschienenen Schrift: „Zur Kritik er poli.ischen Oekonomie" hat Karl Marx folgenden geprägt: „Die Prodnktions erielley j Lebens bedingt den sozialen, .... .... . . geistigert Lebensprozeß überhaupt. Es ist nicht haß Bewußtsein der Menschen, weise des, materiellen politischen und das ihr ©ein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewußtsein bestimmt/ Und Friedrich Engels sprach in seiner Rede am Grabe von Marx die Worte: »Die Produktion der unmittelbaren Lebensmittel und damit die jedesmalige ökonomische Entwicklungsstufe eines Volkes oder eme§_ Zeitabschnittes bildet die Grundlage, aus der sich die Staatseinrichtungen, die Rechtsanschauungen, die Kunst und selbst die religiösen Vorstellungen der betreffenden Menschen entwickelt haben und aus der sie daher auch erklärt werden müssen, nicht, wie bisher geschehen, umgekehrt." Dieser Kerngedanke des sogenannten historischen Materialismus will also, in schlichten Worten ausgedrückt, besagen, d a ß das soziale Bewußtsein und der soziale Ideengehalt der Menschen von ihren materiellen Existenzbedingungen aufs stärkste beeinflußt und im wesentlichen bestimmt werden. Daß diese Auffassung von der Wechselwirkung zwischen sozialem Bewußtsein und materieller Lebenslage der Wahrheit entspricht, beweist uns die Beobach tuna des täglichen Lebens und der Menschheitsgeschichte. Ein Mensch, der sich in guten, gesicherten Verhältnissen befindet, hat ein anderes soziales Bewußtsein als ein Mensch, der im Elend lebt. Dies macht sich überall bemerkbar: ein Handwerksbursche, det mit leerem Beutel und hungrigem Magen eine «egend durchwandert, sieht die Gegend mit ganz Äderen Augen an, als ein reicher Mann, der, von "uxus umgeben, eine Vergnügungstour macht; etn rictner Handwerksmeister, der bei einem reichen r \Irn ' Ve Rechnung einreicht und um Bezahlung gleich)am bettelt, hat eine sehr geringe Vorstellung von Ieinem Wert, wovon feine gedrückte, demütige Haltung schon nach anßen hin zeugt, während ein Großgrundbesitzer natürlich ein ganz anderes Aus treten zeigt. D er m a t e r i e l l e W o h l st a n d v er-leiht dem Menschen ein starkes Selbst-bewußtsern und die feste Ueberzeugung von seinem Wert und. feiner Stellung 1 n ^ er,r Gesellschaft, anderseits prägt die materielle Notlage einem Menschen auch äußerlich den Stempel der Gedrücktheit auf und läßt ein selbst, bewußtes Wesen nicht cmsko , men. In dem Gedich. «.Pomare* von Heinrich Heine finden wir ein paar .oerfe, die diesen Gedanken illustrieren mögen: T- „Gestern noch fiirS liebe Brot Wä:zte sie sich tief im Slot, Alier heute schon mit Vieren Führt das stolze Weib spazieren. In die scidncn Kissen druckt Sic das Lockenhaupt und blickt Vornehin auf den großen Haufen Derer, die zu Fuße lausen.' Hier tritt uns der geschilderte Gegeiisa!; geradezu plastisch vor Augen. Wie mit dem einzelnen Menschen, so ist es auch mit beit Menschcngruppcii. Befindet sich eine Bevölke-rungSschicht in schlechten wirtschaftlichen Berhälini^en, so lassen ihre Mitglieder den Kopf hängen; eine trübe Stimmung lagert über der Gruppe, die sich manchmal bis zur dumpfen Hoffnungslosigkeit und völligen Verzweiflung steigert; es fehlt das Bewußtsein des eigenen Wertes und das Vertrauen auf die eigene itraft; Knechtscligkeit und Betteln um fremde Hilfe sind an deren Stelle getreten. Das Proletariat des untergehenden Altertums befand sich in dieser Lage; nachdem all seine Bcfrciungsvcrfuche erfolglos geblieben waren, warf es seine Hosinung auf den Messias und jubelte dem Christentum zu, das ihm ein Reich des Glückes und der Gerechtigkeit verhieß. Ganz anders verhält sich eine Bevölkerungsklasse, die auf der Sonnenseite des Lebens wohnt; sie geigt-■■■ein starkes Selbstbewusstsein und pocht auf ihren Wert in der Gesellschaft, sie verlangt Achtung und Ansehen, und mit Verachtungiblickt sie auf dte gewöhnlichen Sterblichen herab, die s« als Pöbel und Kanaille bezeichnet. Wir haben ein ganz interessantes Beispiel in der deutschen Geschichte, das uns lehrt, wie die Veränderung der wirtschaftlichen Lage einer Volksgruppe auch ihre soziale Stellung verändert und ihr soziales Bewußtsein von Grund aus umaeftaltet. Um das Jahr 1200 befand sich der deutsche Bauernstand infolge verschiedener Umstände in einer ungewöhnlich günstigen Lage. Der Bauer war allerdings, rechtlich genommen, nicht der Eigentümer, sondern nur der Verwalter seines Grund und Bodens, den er vom Grundherrn als Lehen hatte; aber in Wirklichkeit war er der Besitzer, denn er zahlte nur eine verschwindend kleine Abgabe, die meistens einen komischen Beigeschmack hatte. Da der deutsche Bauer in der Lage war, den überschüssigen Nachwuchs an Söhnen und Töchtern als Kolonisatoren in die Gebirge und später ins Wenden-und Slawenland zu schicken und da er auch einen Teil an die damals entstehenden Städte abgeben konnte, so wuchs der Wert seines Bodens und dadurch sein Wohlstand in hohem Maße. Er war ein reicher Mann geworden und wollte nun natürlich auch nach außen* hin zeigen, daß es bei ihm nicht war, „wie bei armen Leuten": die Bauern bennhtNen sich wie Protzen, indem sie großen Aufwand trieben, kostbare Kleider trugen und prächtige Feste feierten; sie diinften sich höher als die Ritter und ahmten die ritterlichen Hantierungen nach. Die Schriftsteller damaliger Zeit, zum Beispiel der Zistersiensermönch Eäsarius aus dem Kloster Heisterbach im Sicbengebirge, erzählen Wunderdinge von dem selbstbewußten Auftreten der Bauern gegenüber den anderen Volksschichten, und die Maler stellen die Bauern als Emporkömmlinge dar, deren tölpelhaftes Benehmen lächerlich wirkt. Allmählich trat ein Umschwung in der wirtschaftlichen Lage der Bauern ein: die Kolonisation war beendet, die Städte sperrten sich gegen den Zustrom vom Lande ab, die Geldwirtschaft begann die Naturalwirtschaft zu verdrängen, die Macht der Grundherren wuchs durch die Einführung der Feuerwaffen, die Abgaben und Frondienste nahmen eine erschreckliche Höhe an, und die Folge davon war jene große agrarische Revolution, die wir mit dem Namen „Die deutschen Bauernkriege" bezeichnen. Die Bauernrevolte schlug fehl, die Aufstände wurden in Blut und Schmutz erstickt, und nun legte sich für Jahrhunderte eine dumpfe, hoffnungslose. Stimmung über die besiegten Bauern, die nunmehr die offizielle Bezeichnung „die armen Leute" bekamen. Die Maler und Dichter behandelten von nun an den Bauern als ein Objekt des Mitleids, zum Beispiel Hans Holbein in seinem „Totentanz", und die Schriftsteller können sich nicht genug tun in der Schilderung des bäuerlichen Elends. Das starke Selbstbewußtsein der Bauern war verschwunden, und der Bauer knickte beim Anblick seines Herrn zusammen wie ein altes Taschenmesser. Erst neuerdings hat sich bekanntermaßen die Lage des Bauernstandes wieder wesentlich gehoben, und nun schießt das bäuerliche Selbstbewußtsein wieder mächtig ins Kraut. Diese gleiche Wechselwirkung zwischen materieller Lage und sozialem Bewußtsein tritt auch bei dem modernen Proletariat deutlich zutage. Das proletarische Klassenbewußtsein hat seit ein paar Jahrzehnten eine eigenartige Wandlung erfahren: das Gefühl der Zurücksetzung und Entrechtung hat sich verwandelt in ein starkes Rcchtsbeiuitßtsein, die große Masse der Proletarier wird sich ihrer Bedeutung im wirtschaftlichen Leben und ihres Wertes im gesellschaftlichen Organismus immer mehr bewußt; auch das Kraftbewußtfein ist fortwährend im Steigen begriffen. Der klaffen* bewußte Proletarier der heutigen Zeit fleht ganz anders da als fein Vorgänger voji 50 Jahren, er hat ein stark ausgeprägtes Selbstbewusstsein und will sich die Stellung erkämpfen, die ihm zukommt. Dies proletarisch eS el bst b e w u ß tf e in ist unstreitig die ausfallendste und auch die erfreulichste Erscheinung der Gegenwart. ’ Streitfragen int christlichen ©etoetiWtstager®). II. Die Streitfragen, die im christlichen Gewerk-schastslager zu sehr lebhaften Erörterungen führten, verdienen in mehrfacher Richtung das Interesse der Qeffentlichkeit. Wie nämlich die Entwicklung der ganzen, für die Chriftlichfozialen sehr unangenehmen Angelegenheit zeigt, sind die daraus folgenden Konsequenzen zunächst geeignet, die'Erkenntnis Über das soziale Wesen der sogenannten st a a t s ch r i st li ch e n Prinzipien um einige wertvolle Beiträge zu vermehren. Und so verdient die Sache vielleicht gerade vom Standpunkt der modernen Gewerkschaften erhöhte Bedeutung, da die daraus fließenden Resultate und Folgerungen mit geradezu zwingender Klarheit beweisen, wie wenig ernst eine wirklich ernsthafte Vertretung von Arbeiter-Interessen von einer unter der Botmäßigkeit der christlich-kirchlichen Hierarchie stehenden fo genannten Gewerkschaftsbewegung geübt werden kann. Zu den schon im ersten Artikel zitierten Auslassungen des Wiener publizistischen Organs, des österreichischen .Klerus über die Stellungnahme des kirchlichen Oberhauptes in Rom zu den christlichen Gewerkschaften, kommt nämlich in den letzten Tagen noch eine zweite Acußerung von maßgebender Seite, d\e zeigt, daß der Papst eigentlich ein noch viel schärferes Urteil über die christliche Gewerkfchastsfpielerei gefällt habe, als es in.der „Wiener politischen Korrespondenz" wiedergegeben erscheint. In dem Organ der deutschen Resormkatholikeii „Das neue Jahrh an der t", heißt es nämlich in einem Artikel, der sich mit der Angelegenheit chefaßt: „Man ist sich in den Kreisen des katholischen Volksvereines und in der Gladbach er Zentrale darüber nicht im Zweifel, daß die Duldung' der interkonfessionellen Verbände von Rom nur eine provisorische Konzession ist. Man weiß, daß eine Enzyklika gegen die Gewerkschaften schon ans dem Schreibtisch des Pap st es lag, und daß Fischer nicht mehr erreichen konnte, als daß diefd Enzyklika für anderthalb Jahre in einem Schubfach zur Ruhe gekommen *) Siehe den gleichnamigen Artikel in Nummer- 2 vom, 10: Jänner l. I. _______________ Der ^Eisenbahner" erscheint in einer Auflage von 40,000 Exemplaren. 1g| ! Kst. Man weiß sogar, daß der stärkste Faktor der Kölner Pilgerfahrt der- Herren Fischer, Spahn und fiepet (Die Deputation, die wegen der Streitfragen in om vorsprach.) neben dem Peterspfennig der Kölner chäflein der hinter Spahn u n s i ch t b a r w a lt e n d e vm des deutschen Reichskanzlers gewesen war. Schon ehe Pater -Spahn mit speziellen Aufträgen des Herrn v. Bethmann-Hollweg im Gefolge des Kölner Kardinals nach Rom fuhr, hatte Herr v. Mühlberg, der preußische Botschafter beim Heiligen Stuhl, den Staatssekretär die deutliche Meinung des Reichskanzlers wissen lassen, daß eine tAuflösung des Volksvereines (ein katholischer Verein, der mit ausdrücklicher Zustimmung der ! „Kirchenbehörbc" besteht) u n d ein Verbot der !G e m erkschaften d u r ch Ro m im jetzigen Augenblick d i e Z c r st ö r u n g des einzige» Schutz-w alles gegen die rote Flut bedeute (!) und die nächsten Reichsratswahlen zur Katastrophe werden ließe." Für den Kundigeil und Einsichtsvollen sagt das Blatt der Reformkatholiken mit seiner Schlußfolgerung allerdings nichts Neues. Denn daß die ganze christlich-(soziale Arbeiterbewegung von denen, die bisher ihre Protektoren und hinter den Kulissen beschäftigten Drahtzieher waren, lediglich als Gegengewicht gegen die modernen Gewerkschaften und die Sozialdemokratie ins Werk gesetzt wurde, ist aus allen bisher bekannt gewordenen Tatsachen, ivic insbesondere aus bau Geiste und der Haltung dieser Bewegung sonnenklar. 'Aber interessant ist es immerhin auch jetzt wieder zu erfahren, daß das römische Oberhaupt längst seinen Bannfluch fertig in der (Schublade hatte, und daß dessen Publizierung wohl zunächst nur auf die direkte Einflußnahme des (deutschen Reichskanzlers unterblieb, weil eine solche im ^gegenwärtigen Angenblick nur die sozialdemokratische Hochflut gesteigert hätte, was man im Interesse der (kommenden Reichöratswahlen vermieden wissen wollte. sMan wollte die Frommen und indifferenten Schäflein in den christlichen Gewerkschaften nicht kopfscheu machen, (und nimmt vor der Hand noch eine zuwartende Hälftung ein. Für den betrachtenden Zuschauer wäre damit die Sache erledigt. Denn über die Rolle, die die christliche Staatskirche den Gewerkschaften einräumt, kann wohl nach diesen Darlegungen ein Zweifel kaum mehr Auskommen. Von lehrhaftem und daher doppeltem Jnter-Icffc ist nur noch die Haltung, die die christlichsozialen --„Arbeiterführer" und die christliche Gewcrkschaftspresse ■zu dem schroffen und abweisenden Verhalten der christlichen Oberhäupter einnehmen. Die christlichsoziale Presse Oesterreichs selbst hüllt sich in Schweigen. Weber aus dem Hauptorgan der Partei, noch aus den (verschiedenen christlichsozialen Gewerkschaftsblättchen Zerfahren die harmlosen Schäflein auch nur ein Ster-(Lenswörtlein von dem was vorgeht. Im Deutschen I Reiche freilich, von wo der Streit ausging, kommt man srnit Schweigen über die Angelegenheit auch in der Ge-werkschaftspresse nicht hinweg. Und so nimmt denn auch das „Zentralblatt der christlichen 'Gewerkschaften" dazu Stellung, indem es zuvörderst die Behauptung „immer bedenklicher werdenden Hinneigung der christlichen Gewerkschaften zu der (Sozialdemokratie", zurückweist, um dann als Beweis ZleuiLreton. Ein Tied der Dauern*). Ich bin der arme Kunrad Und komm von nah und fern. Von Hartematt und Hungerrain Mit Spieß und Morgenstern. Ich will nicht länger sein der Knecht,' Leibeigen, frönig, ohne Recht. Ein gleich Gesetz, das will ich han. Vom Fürsten bis zum Bauersmann, Ich bin der arme Kunrad. Spieß voran — drauf und bran l Ich bt» der arme Kunrad ) In Aberacht und Bann, Den Bundschuh trag ich auf der Stang, Hab Helm und Harnisch an. Der Papst und Kaiser hört mich nicht, Ich halt nun selber bas Gericht, Es geht an Schloß, Abtei und Stift, Nichts gilt als wie die hcil'ge Schrift, Spieß voran — drauf und branl Ich bin der arme Kunrad, Trag Pech in meiner Pfann, Hcijoh! Nun gcht's mit SenS und Axt An Pfaff' und Edelmann. Sie schlugen mich mit Prügeln platt Und machten mich mit Hunger satt, Sie zogen mir die Haut vom Leib Und taten Schand an Kind und Weib. Ich bin der arme Kunrad Spieß voran — drauf und dran! Heinrich v. R e d e r. *) Wir entnehmen dieses prächtige Kampfgedicht aus der eit der Bauernkriege der Sammlung: „Moderne deutsche yril", von HanS Benzmann. Verlag PH. Reclarn, Leipzig. Die Redaktion. für die Gesinnung der Gcwerkschaftschristen einen Programmaufsatz anzuführen, der in dem soeben erschienenen Jahrbuch der christlichen Gewerkschaften für 1911 enthalten ist und in dem cs heißt: „Das Verhältnis der christlichnationalcn Arbeiter zum Staat wird dadurch charakterisiert, daß sie die Hebung der Arbeiterklasse auf dem Boden der b c st e h c n d e ii Staats- und Gesellschaftsordnung e r st r e b e n Die christiche Arbeiterschaft betrachtet sich denn auch als einen Teil des Volkes, mit dessen übrigen Schichten sie Interessen höchsten Ranges verbinden.... Darum ist auch die Art und Weise, wie sie ihre besonderen Interessen, die sie als Arbeiter haben, geltend machen, wesentlich verschieden von jener, der sich die Sozialdemokratie bedient. Letztere, der Gemeinschaftsintcressen fremd sind u n d d i c n u r K l a s s e n i n t c r e s s e n k e n n t, will diese zum Mittelpunkt des gesamten öffentlichen Lebens machen. Die christlichen Arbeiter dagegen reißen nicht, wie die Anhänger der Sozialdemokratie, um der angeblichen nationalen Einheit der Arbeiterklasseninteressen willen die nationalen Schranken von Volk zu Volk völlig nieder. Nach ihrer Ueberzeugung ist für den Aufstieg der Arbeiterklasse die dem Volke gemeinsame Kultur und Volkswirtschaft der einzig geeignete Boden." Das Zentralblatt weist sodann zur Rechtfertigung und Reinwaschung der christlichen Gewerkschaftsbewegung noch darauf hin, daß diese an einer lieber-brück u n g der Klassengegensätze und an e i n e r K l a s s e n v e r s ö h n u n g, arbeite und schließt dann wie folgt: „Die christlichen Gewerkschaften räumen also grundsätzlich den Unternehmern wichtige Funktionen und eine angemessene Stellung in der Volkswirtschaft ein; sie sind allerdings nicht so naiv, anzunehmen, daß alle differierenden Fragen zwischen Unternehmern und Arbeitern durch bloße Aussprachen behoben werden könnten. Zeitweise werden auch größere Differenzpunkte durch Anwendung von Machtmitteln zum Austrag gebracht werden müssen. Das hat aber keineswegs zur notwendigen Konsequenz, daß sich Unternehmer und Arbeiter unausgesetzt und dauernd als zwei feindliche Heerlager gegenüberstehen. Die ch r i st-lichcn Gewerkschaften sind bereit, der extremen Klasse nkampfdoktrin der Sozialdemokratieentschiedenentgegen-z u a r b c i t e n; Sache d e r A r b e i t g e b e r aber muß es anderseits sein, diese Tätigkeit den christli ch cn Gewerkschaften nicht zu erschweren." Eine solche Sprache sieht wirklich nicht darnach ans, als ob die Leute, die den ihnen versetzten Faustschlag mit einem devoten Wohlverhaltenszeugnis beantworten, noch irgendwie als ernsthafte Vertreter von Arbeiterinteressen in Betracht kommen könnten! Kein Wort, weder in dem christlichen Zentralorgan noch sonst in einem christlichen Gewerkschaftsblatt, das auf eine ernsthafte Abwehr der kirchlichen Obervormundschaft schließen ließe, und das die schmähliche Zumutung zurückweist, daß die christlichen Gewerkschaften snur so lange und so weit gnädigst geduldet sind, als es Rom für gut findet. Anstatt sich sowohl aus Gründen taktischer Klugheit wie ans Gründen der einfachen S e l b st a ch t u n g gegen eine derartig zugedachte Aschenbrödelrolle aufzulehnen, kommt die Ver- Du und du. Fü — ü, tönt es in den Nebel hinaus, fii — ü, und die Eingeweihten hier wissen, es ist der Schnellzug 437, der, vom „alten Becken" geführt, der Station sich nähert. Noch ist er freilich von der Station ein beträchtliches Stück WcgcS entfernt und schnaubt und dröhnt und pustet und rast darum noch dahin, als gelte es die Welt zu umfahren. Aber nicht lange, dann fährt er langsamer und langsamer. Und dann ein kleiner, winziger Griff des „alten Becken" und ein Aechzcn und Stöhnen und ein Knirschen der Räder beginnt. Dann noch einer, und da liegt cs, das Ungetüm, zu den Füßen des „alten Becken" und rührt sich und reibt sich nicht und winselt auch nicht mehr. Und soeben noch Tod und Zerstörung kündend, ist cs nun leblose indifferente Masse und kommt nur wieder zu Geltung, wenn der „alte Becken" cs will. Der will es aber nicht. Die Domizilstation ist da, und der hat jetzt nur den einen Wunsch: die Geleise frei zu finden, damit er, wenn er die Maschine, seine Sali, wie er sie nennt, ins Heizhaus führt, ohne verschieben zu müssen, flott wegzufahren, von ihr herabsteigen und nach Hause gehen kann. Dieser Wunsch ist nach der langen Tour, welche der „Becken" hinter sich hat, begreiflich. Denn so ein Lokomotivführer, so glaubt der Laie, arbeitet in der Regel nichts, aber wenn er von der Maschine herabsteigt, so fühlt er, daß jede Muskel, jede Faser in ihm angespannt gewesen ist und daß er es dringend notwendig hat, sich gehörig auszuruhen. Beim «alten Becken" allerdings traf bas bisher nicht zu. Dieser Mann hat einen Körper von Eisen und, wie sein Gegner hier, der Lokomotivführer Lother, einmal hinzugcsetzt hatte: „Die Gesinnung von einem Schwein!" Nur immer zufahren, zufahrcn möchte er. Seineihalben müssen die Lokomotivführer hier die längsten Turnusse fahren, die überhaupt gefahren werden. Und noch immer ist cs ihm zu wenig. Käme es auf ihn an, er würde rasen bis zur Bewußtlosigkeit. Wenn er nur oben auf seiner Sali stehen, die Gegend durchrasen kann; dann rasch „ein paar Viertel" hinuntergegosscn und dann wieder weiter, immer weiter, das ist seine Lebensfreude: anderes kennt er nicht. Und heute — nichts von alledem. Heute steht er oben auf der Sali, fühlt sich matt und elend, wie er sich in seinen» Leben noch nicht gefühlt. Seit zwei Stunden schon hat's ihn überkommen, und zumute ist ihm, wie wenn er sich hinlegen und ausstrecken müßte, ohne wieder aufstehen zu können. Der Zug entleert sich, die Passagiere verlassen den sicherung, daß die „christlichen Gewerkschaften bereit sind, der extremen Klassenkampfdoktrin der. Sozialdemokratie entgegenzuarbeiten", und daß sonach die Unternehmer und die um deren Interessen so sehr besorgte christliche Staatskirche wahrlich keine Angst zu haben brauchen, daß in Zukunft etwa auf die christlichen Gc-werffchaften kein Verlaß sein werde. Statt also die eigenen Rechte zu verteidigen, kommt der Gang nach Kanossa! In diesem offenkundigen Rückzug, der sich ausnimmt wie das Bild des geprügelten Hundes, der nicht einmal knurrend in die Hütte kriecht, liegt ein so jammervolles Einbekenntnis derSchwächc und Unaufrichtigkeit der ganzen sogenannten ch r i st l i ch e n Arbeiterbewegung, die damit auch für den Stupidesten bewiesen hat, daß sie ernsthaft nicht weiter in Betracht kommen kamt. Die christlichsoziale Arbeiterbewegung hat ihre Schwenkung widerspruchslos dorthin vollzogen, wohin sie die klerikale Hierarchie kommandierte: in das Lager der Arbeiterfcindc und der s ch w ü r z e st e u Reaktion.» fr- L. Sie erste Reichskoriferrn» der Bahnerhaltungsarbeiter aller österreichischen Eisenbahnen. Der 8. und 9. Jänner des laufenden Jahres bereinigte im Gartensaale des Favoritener ArbeiterheimeS in Wien Vertreter der Bahnerhaltungsarbeiter des ganzen Reiches, die ans allen Teilen Oesterreichs, auch ans den südlichsten und den entferntesten Gegenden der Bukowina, gekommen waren, um wichtige Beratungen zu pflegen. Die Zentrale des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschastsvercines berief die Reichskonferenz der B a h n e r h a l t u n g s a r b e i t e r mit folgender Tagesordnung ein: 1. Die Lage der Bahnerhaltungsarbeiter bei den österreichischen Eisenbahnen. 2. Bericht der Zentralarbeiterausschußmitglieder über die am 24. November v. I. im Eisenbahnministerium statt-gefundene Sitzung. 3. Beratungen und Beschließung geeigneter Anträge zur Verbesserung der Lage der Bahnerhaltungsarbeiter. 4. Organisation und Taktik. Der Umstand, daß der Einladung, Vertreter zu entsenden, so zahlreich entsprochen wurde, beweist, daß mit der Abhaltung der Konferenz einem dringenden Bedürfnis Rechnung getragen wurde. Das Interesse an der Konferenz, der Verlauf derselben und die Höhe, auf welcher sich die Beratungen derselben durchwegs bewegten, beweist ferner, daß die österreichischen Oberbauarbeiter flügge und mündig geworden sind, nicht länger ihr Wohl und Wehe dem bekannten Wohlwollen der Bahnverwal-tungen anzuvertrauen, daß sie nunmehr entschlossen und gerüstet sind, aktiv einzugreifen in die Gestaltung ihrer Existenz. An der Konferenz nahmen 176 Vertreter der Balm-erhaltungsarbeiter, die Zentralarbeiterausschußmitglieder der Sektion Bahnerhaltung und eine Reihe von Ausschussmitgliedern der Sektion' Bahnerhaltung teil. Die Zentrale unserer Organisation war durch die Genossen Som t tsch, Krawanh und Swobod a, das böhmische Sekretariat durch Genossen B r o d e c k y und das Sekretariat in Triest durch den Genossen K o p n c vertreten. Die Genossen Reichsratsabgeordneten Toms ch i k und Müller ließen ihr Fernbleiben, da erste rer sich aus einer Agitationstonr in Tirol und letzterer auf einer solchen in seinem Wahlkreise befand, entschuldigen. Die Konferenzteilnehmer wählten zu Vorsitzenden die Ge« Perron. Die Zwischenzeit benützt er und streckt und dehnt sich auf der Maschine, als ob er hoffe, daß damit seine alte Spannkraft wieder zurückkommen müsse. Als sie aber nicht kommt und er sich nach dem Strecken genau so elend fühlt, wie er sich früher gefühlt hat, knurrt er: „Na..., wirst alt?... alter R Racker..., hol' dich der..Das sagt er hart und unnahbar. So wie er hart und unnahbar sein ganzes Leben lang gegen andere gewesen, so ist er es nun auch gegen sich selber. Da erreicht ihn daö Signal: Sein Wunsch ist erfüllt, die Geleise sind frei; er kann ungehindert seine Sali ins Heiz. Haus führen. Nicht lange, so fährt er, über die Drehscheibe gleitend, ins Heizhaus ein. Am Ziel! Noch nie war ihm das so süß verheißend erscheinen als jetzt. Und Hut und Mantel zusammenraffend, steigt er, unfreundlich und ohne Gruß, wie es bei ihm Gewohnheit ist, von der Lokomotive herab, die Maschine dem Heizer überlassend. Der Heizer kümmert sich um ihn nicht und grüßt auch nicht. Mag er da im Hinuntergehen zerschellen, zugrunde gehen... es ist ja nur der „Becken"; und der... wär' der auch schon was?! So denkt das Personal Über ihn. Haß und Uebelwollen wird ihm entgegengebracht und diesen Haß nnd dieses Uebelwollen hat er verdient. Er nicht ganz allein, die Verhältnisse haben mitgcholfen; aber er hat sich den Verhältnissen nicht anpaffen können. Als er zur Bahn gekommen war, er, der Mann mit der Stierkraft, da war das goldene Zeitalter für Menschen, wie er einer war. Plagen, plagen, sich immer plagen, die Arbeit als fast Einziges zu kennen, wenn man auch dabei vertierte, sich untertänigst zu allem gebrauchen zu lassen, von seinen Rechten keinen Gebrauch zu machen, sie gar nicht zu kennen, das war zu seiuer Zeit das System, bei dessen Befolgung man seine Kollegen verdunkeln und selber vorwärts kommen konnte. In Befolgung dieses Systems war er Meister. Aber es kam eine andere Zeit. Es kam die Zeit, in welcher die Eisenbahner erwachten, den Trieb spürten, Menschen werden zu wollen; sich erinnerten, daß sic Rechte hatten und daß sie diese Rechte auöbauen sollt i. Diese Zeit verstand der „Becken" nicht. Er blieb, was er war: der vertierte Repräsentant einer zur Vertierung des Proletariats bestimmten Zeit. So hatte ihn einmal der Lother in einer öffentlichen Versammlung gekennzeichnet. w\ WST Besucht nur Lokale, tu welchen der „Eisenbahner" aufliegt! "VÄ Nr. 's „Der (KirehUnl)nev.“ Seite 3 Uüifcu Al q bi u vi c r und Sticha. Als Schriftführer fungierte Genosse Krawany. Die Konferenz nahm folgenden Verlauf: Zum c r ft c it Punkt der Tagesordnung: Die Lage Der Bahnerhaltungsarbeiter, ergriff Genosse to o m i t f d) das Wort, der seinen Ausführungen die Erklärung vorausschickte, sich nur auf die Besprechung der wichtigsten Angelegenheiten beschränken zu müssen, um nicht die der Konferenz für ihre Beratungen zur Verfügung stehende Zeit ungebührlich zu beschränken. Jeder einzelne der Konferenzteilnehmer habe die Leiden der Obcrbauarbeiter am eigenen Leibe durchgckostet und es sei nicht notwendig, das Gefühl, zurückgesctzt zu fein, das jeder Obcrbauarbeiter in sich trägt, neuerdings aufzuwühlen. Bei der Besprechung der Lage der Obcrbauarbeiter lasse sich die Zeit vor den Jahren 1907 und 1908 unterscheiden von jener nach diesen Jahren. Das Jahr 1907 habe bei einzelnen Privatbahncn, der Südbahn. den Linien der St. E. G. und der Oe. N. W. B. Verbesserungen gebracht. Es seien Lohnzulagen von 20, 30 und in selteneren Fällen auch von 40 H. gewährt worden. Bon dem Zugeständnis der Staatsbahn, bas diese im Jahre 1908 machte, für die Besserung der Bezüge ihrer Arbeiter 3 Millionen Kronen verwenden zu wollen, erhofften sich die Arbeiter der Staatsbahnen eine wesentliche Verbesserung ihrer Entlohnungsverhältnisse. Die diesbezüglichen Erwartungen waren sogar größer, als sie eigentlich mit Rücksicht auf den zugestandenen Betrag und den auf den einzelnen Arbeiter entfallenden Teil hätten sein sollen. Die Durchführung der Lohnregulierung brachte eine nahezu allgemeine Ent-täuschung. Einzelne Direktionen, so die Innsbrucker und die galizischcn, verwendeten den zugcloiescnen Betrag grösstenteils oder sogar gänzlich zur Erhöhung der Grundlöhne, stellten also so Betriebsnotwendigkeiten sicher, da sonst bei den niedrigen Löhnen ein Arbeitermangcl eingctretcn wäre, der ohnehin Grundlohnerhöhungen notwendig gemacht hätte. So wirkte die Lohnerhöhung wie ein Tropfen auf einen glühenden Stein. Die Lohnregulierung brachte aber in den meisten Direktionen einen nicht zu unterschützenden Vorteil. Sie regelte die künftigen Lohnvorrückungen. Dort, wo bereits eine Regelung bestanden hatte, wurde der Regelung eine bestimmtere Fassung gegeben, und in einzelnen Dircktionsbezirken wurden Normen für die Lohnvorrückung erlassen. Beim Lesen dieser Normen kommt allerdings gleich der Pferdefuß zum Vorschein. Cs wird ausdrücklich erklärt. daß diese festgesetzten Lohnvorrückungen den Arbeitern keineswegs so zustehcn, wie etwa dem definitiven Personal das Avancement und das; crstere nur nach Maßgabe der vorhandenen Kredite gewährt werden sollen. Die Direktions-bezirte Krakau, Lemberg und Wien haben die Regelung der Lohnvorrückung noch nicht veröffentlicht. Nun darf man nicht glauben, daß in dieser Angelegenheit nichts unternommen worden sei. Die Arbeiterausschußmitglieder sowohl als auch unsere Abgeordneten machten in dieser Angelegenheit wiederholt bei den verschiedenen Stellen ihre Vorstellungen. Es blieb aber alles vergeblich. Ein Gedanke machte die ringe-tretenen Zustände erträglich. Die Erfüllung des im Jabre 1008 erhaltenen Zugeständnisses, daß eine Arbeitsordnung herausgegeben werde, ließ erwarten, daß das ganze Dienst-und Entlohnungsverhältnis der Arbeiter der k. f. Staats« bahnen eine gründliche Regelung erfahren werde. Wir sind bereits im dritten Jahre, seit das Zugeständnis gemacht wurde. Die Arbeiterausschußmitglieder und unsere Abgeordneten haben mehrcremal die endliche Herausgabe der Arbeitsordnung urgiert. Drei stürmisch verlaufene Versammlungen der Eisenbahnarbeiter Wiens erklärten entschiedenst, daß die Arbeiter der k. L Staatsbahnen nicht länger gewillt seien, auf die Erfüllung der Zugeständnisse zu warten, weil das k. k. Eisenbahnministerium im Verlauf der verflossenen 2K Jahre genügend Gelegenheit gehabt hat. diese Frage zu studieren, die doch keineswegs eine Neuem-rtchiung schaffen soll, da Arbeitsordnungen doch bereits in mdustriellen und gewerblichen Betrieben, und selbst auch aus Eisenbahnen, sogar auch schon für Bahnerhaltungsarbeiter, angeführt sind. Die bei der Einführung der Arbeitsordnung ungeheuer schwerfällige Staatsbahnverwaltung ist in anderen Dingen sehr erfindungsreich. In mehreren DirektionS-bezirken wurden nachträglich die laufenden Lohnvorrncklingen nicht vorgeuommtn, weil die außerordentliche Lohnerhöhung als Vorrückung behandelt wurde, so in den Direktionsbezirken Innsbruck, Villach, Pilsen und Prag. Als im Parlament neuerlickje Beträge zur Lohiiver-bessernug für die Arbeiter gefordert wurden, erklärte der Eisenbahnmiuistcr, daß im vorhinein nicht budgetiert werden könne, daß aber das laufende Erfordernis für die Lohnvorrückungen alljährlich angesprochen werden wird. In den angeführten Dircktionsbezirken findet aber die nächste Lohnvorrückung erst in drei Jahren (in Villach in zwei Jahren) statt. In diesen Direktionsbezirken werden also die Beträge für die Lohnvsrrückung, die nach der Erklärung des Eisen« bahnministcrs angcsprochen werden sollen, durch drei, respektive zwei Jahre erspart und es werden die Arbeiter um die gebührenden Vorrückungen gebracht. Genosse Reichsratsabgeordneter Tomschik hat auch dagegen sowohl im Budgetausschuß als auch im Plenum des Abgeordnetenhauses energisch Stellung genommen. Eine weitere Hoffnung haben die Arbeiter auf die Urlaube gesetzt. Für die Gewährung von dienstfreien Tagen und Urlaube an die Bediensteten wurde seinerzeit der jährliche ^ Betrag von 1 Million Kronen zugebilligt. Es sind seither 2X Jahre verflossen, ohne daß die Bahncrhaltungsarbeiter etwas von Urlauben zu verspüren bekommen hätten. Nun erklärt das Eisenbahnministerium allerdings, cs brauche den ausgesctzten Betrag für die Substitutionskosten bei den Urlauben deö definitiven Personals. Das kann aber keineswegs zutreffen. Wenn wir der Sache nachgchcn, sehen wir, daß.bei Urlauben der Unterbcamte vom Diener und der Diener vom Arbeiter vertreten wird. Die Arbeiterpartien werden nicht ergänzt, wenn einzelne Arbeiter aus diesen substitutionsweise einen anderen Dienst versehen. Die verkleinerten Arbciterpartien haben dieselbe Arbeit zu leisten als die vollen Partien. Substitutionskosten erwack)sen bei der Bahnerhaltung, deren Arbeiter in letzter Linie für die zu ersetzende Dienstleistung bei Urlauben aufzukommen haben, nicht. Als eine Deputation in dieser Frage bei einem Sektionschef des Eisenbahnministeriums vorsprach, erklärte dieser der Deputation, die Angelegenheit der Urlaube müsse im Staatsinteresse wohlweislich erwogen werden, so daß sich wiederum die Deputation zu einer Erklärung veranlaßt sah. Genosse S o m i t s ch führte aus, daß er es, obwohl er den Berichten der Arbciterausschußmitglieder nicht vorgreifen wolle, für notwendig halte, bei der Konferenz fcstzustellen, daß die Sektion Vuhnerhultung des ZentralarbcitcransschnsseS ungebührlich behandelt werde. Die Oberbauarbeiter erfreuen sich keines Ansehens bei der Bahnverwaltung. Der Bahncrhaltungsarbeiter werde von oben herab behandelt. Dazu müsse die Konferenz unbedingt Stellung nehmen. Man stehe vor der Tatsache, daß es leichter sei, für jede andere Bedienstetcnkategorie etwas zu erreichen, als für die Obcrbauarbeiter. Wie viel Bitternis angcsam-melt sei, beweisen die eingelangten Anträge, die, zusammen« gestellt, ein Buch ergeben würden, ein Buch sozialen Elendes einer Arbciterkategorie eines Staatsbetriebes. Es sei ein günstiges Zeichen, daß sich an 200 Delegierte cinfanden, an den Beratungen der Maßnahmen teilzunehmen, die zur Verbesserung der Verhältnisse einzuleiten seien. Dies zeuge vom erwachenden Selbstvertrauen der Bahncrhaltungsarbeiier. Es sei nun nicht Sache der Konferenz, dem Unnuite nachzugehen und die Erbitterung auszurühren, sondern deren Ausgabe, sachlich die notwendigen Wege zur Besserung der Zustände vorzubereitcn. (Lebhafter Beifall.) Da ein geschäftsordnungsmätziger Antrag des Genossen Brodeeky angenommen wurde, nunmehr den Bericht zum zweiten Punkt der Tagesordnung zu erstatten, damit bei den Debatten sich nicht Wiederholungen ergeben, wird die Debatte zum Punkt 1 der Tagesordnung zurückgestellt. Ter Vorsitzende teilt mit, daß das Zentralausschußmitglied Genosse S ch n e i'd e r wegen eines Todesfalles verhindert sei, am ersten Tag der Konferenz beizuwohnen und erteilt zum zweiten Punkt der Tagesordnung: Bericht der Z e n t r a I a u s s ch u ß° Erwürgen hatte er da den Locher wollen, obwohl er nicht recht begriff, was er gesagt und obwohl der Locher um einen guten Kopf kleiner ist als er, und überdies noch schwächlich und für ihn kein Gegner ist. der sich an Kraft mit ihm messen kann. Aber zugestürzt war er auf ihn, und hätten die anderen sich nicht dazwischen geworfen, dem Locher wäre es schlecht ergangen. Von dem Tage an, haßt er den Locher, haßt ihn mit der ganzen Wucht seiner gewaltigen, rauhen und unversöhnlichen Natur. Und Locher gab zurück, wie er nur konnte. Und als er jetzt von der Maschine herabsteigt, fühlt er, daß ihm die Füße den Dienst versagen wollen. Instinktiv sucht seine Hand einen Halt und er lehnt sick, an die Maschine an. Noch lehnt er nicht ganz, da kommt Locher heran. Den erblicken und sich emporrecken, zu seiner ganzen Größe, um nur vor dem, vor dem nicht schwach zu scheinen, das war das Werk eines Augenblickes... glaubt er. In Wahrheit war es unbeholfen, schwer und langsam geschehen. Locher bemerkt es, einen Moment durchzuckt'S ihn: »Der braucht Hilfe!" Wer nur einen Moment, dann geht er an chm vorbei, kalt und unnahbar; denn was kümmert ihn der? Er kommt aber nicht weit. Einige Schritte, dann hört er hinter sich einen dumpfen Fall. Sich umdrehcnd, sieht er n --Becken" der Länge nach hingestreckt am Boden liegen. Da überkommt's den Locher. Ein Mensch braucht Hilfe v” «vre ' ‘ er ocht an dem Menschen vorbei und bringt nicht sid, !rlÄit einem einzigen Satz ist er bei „Becken", beugt L/ hinab, ruft ihn beim Namen und will erforschen, was es mit ihm ist. 1 ,, "decken" rührt sich nicht. Und nun ist Locher schon wieder Eisenbahner. , Mehr als jeder andere Mensch sicht der Ei,enbahner täglich dem Tod und dem Verderben in die Augen und weiß daher, mag auf der Welt geschehen, was da will, der Verstand des Menschen mutz obsiegen. r r. ■ llni) ^fügend, ruft er HcizhauSarbeiter )erbei, damit sie den „Becken" bewachen und bequemer legen sollen. Er selbst eilt hinaus, um Leute mit einer Bahre und wenn möglich, auch den Doktor z« holen, der um diese Zeit vorn in der Restauration zu fitzen und die Zeitungen zu lesen pflegt. U , Den Doktor findet er nicht, aber Leute und eine Bahre treibt er auf. Als er mit ihnen auf dem Rückweg ist, kommt der Doktor auch daher. »Doktor," sagt er. „da drinnen im veizhause liegt einer, der Sie brauchen könnte!" ' „Was ist?" fragt der Arzt. „Weiß nicht, der alte Becken' lieot drinnen und rührt sich nicht." Da geht der Arzt mit. Nach einige» Sekunden stehen sie bei „Becken". Den haben die HcizhauSarbeiter inzwischen auf Bretter gelegt, unter den Kopf haben sie ihm ein Tuch geschoben, damit er bequemer liegt und nun warten sie, was weiter kommen soll. Der Arzt tritt an den „Becken" heran, der noch immer starr und unbeweglich liegt, beugt sich hinab, untersucht ihn, dann richtet er sich empor, wendet sich an Lother und sagt: „Der da hat ausgesahren, Haemorrliagia cerebri, oder, wenn Sie es zu deutsch wissen wollen: Gchirnschlag. Am besten ist's, wir nehmen einen Wagen und transportieren ihn in die Totenkammcr." Damit geht er. Feierliche Stille ist daraufhin eingetreten. Ringsum im Kreise stehen an die dreißig Eisenbahner, wetterharte Männer, und blicken auf den „Becken" hin, der zu ihren Füßen liegt und ausgerungen hat. Und vom „Becken" weg treffen die Blicke den Lother, als wollten sie ihn fragen: „Run, bist du cs nun zufrieden, da er nicht mehr ist?" Der sieht die Blicke, nimmt die Kappe ab. wie auf Kommando folgen die anderen seinem Beispiel, und bald zum Becken, bald zur Maschine sprechend sagt er: „Du und du, zwei Maschinen seid ihr stets gewesen; zwei Maschinen und nicht mehr." Und allein zum Toten sprechend fuhr er fort: «Du bist im Leben viel, viel, jetzt vielleicht zu viel gefahren, und Haft die Welt doch nicht erreichen können, in der du hattest leben müssen! Ich trage dir nichts nach. Doch hier an deiner Leiche lasse noch einen Herzenswunsch Ausdruck geben. Und dieser Herzenswunsch, er lautet: Möge niemals eine Zeit mehr kommen, die solche Eisenbahner zeugt, wie du einer bist gewesen. Du hast im Leben uns wohl nichts genützt, so soll dein Tod, uns nützend, sagen, daß keiner wir dir gleichen wollen und wir keinem wünschen, daß er dir ähnlich werden soll. In diesem Sinne sag ich Amen!" Und Amen sage» rings die anderen, und gehen schweigend ihren Pflichten nach und fühlen: „Was der Lother hier gesagt, nichts anderes war es, als des Lebens unerbittliche Sprache, die zwar, dem Tod gegenüber nicht verdammt, und doch erklärt, daß der, der nicht mit uns für uns gelebt, auch keinen Verlust für uns bedeutet!" Du und du, treffender Vergleich. Wer Proletarier ist, und sich ums Proletariat nicht kümmert, nichts anderes ist er als eine Maschine, die, wenn sie einmal entgleist, von uns weder beweint noch je betrauert wurde. m11gIiebcr über die am 24. November v. F. im Eisenbahnministerium st a t t g e f u n> d e n e S i tz int g, dem Zentralarbeiterallsschutzmitglied Freischlag au8 Linz das Wort. Genosse F r e i s ch l a g teilte in seinem Bericht nachstehendes mit. Es werde den Konferenzteilnehmern allgemein bekannt sein, daß, nackidem der Zentralarbeiterausschuß gewählt wurde, über ein Jahr verstrich, ehe dieser einberufen lnttrbc. Einberufen wurde er erst aus Drängen der Arbeiter und auf Drängen der Zentrale unserer Organisation. Es hatte den Anschein, als wolle man den Zcntralarbeiterausschuß so spät als möglich einberufen, um so lange als möglich mit der Herausgabe von Verbesserungen zuwarten zu können. Man erwartete, daß das Eisenbahnministerium der ciubc-rufencn Sitzung irgendwelche Vorschläge machen und daß cs dieser insbesondere den Entwurf einer Arbeitsordnung vorlcgen werde. Dies war nidjt der Fall. Die Zentral« arbciterausschußmitglieder hatten eine Anzahl von Initiativanträgen eingebracht. (Wir unterlassen die Wiedergabe der Anträge, da wir sie in Nummer 2 des „Eisenbahner" vom 10. Jänner 1911, auf Seite 11, unter dem Artikel: „Vom Zentralarbeiteraus- s ch u ß der k. k. Staatsbahnen" vollständig anführten. Die Red.) Das Eisenbahnministerium setzte diese Anträge nicht auf die Tagesordnung der einberufenen Zentralarbeiterausschußsitzung und der Vorsitzende bestritt, als er diesbezüglich interpelliert wurde, die Verpflichtung des Cisenbahnministeriums, angebrachte Anträge zur Verhandlung bei den Sitzungen des Zentralarbeiterausschusses stellen zu müssen. Da, wie bereits erwähnt wurde, aber auch seitens des EisenbahnministeriumS der Sitzung keine Vorschläge vorgelegt wurden, ist der praktische Wert der Sitzungen dos ZentralarbeijerausschusseS in Frage gestellt, weil diesem so jeder Wirkungskreis entzogen wird. Die Beratungen der Sitzung gesdiahen auf Grund einer vom Eisenbahnministerium ausgestellten Tagesordnung, die aus acht Punkten bestand. Das amtliche Protokoll dieser Sitzung (Wurde gleichfalls in unserer letzten Nummer veröffentlicht, so daß wir, insoweit sich der Bericht des Genossen F r e i s ch l a g mit diesem Protokoll deckt, ebenfalls davon Abstand nehmen, zu wiederholen. Die Red.) ist keineswegs vollständig. Die gewählten Arbeiterausschußmitglieder verlangten die Stabilisierung der Bahnerhaltungsarbeiter nach zwei Dienstjahren. Da der Vorsitzende bei dem Punkt: Normierung von Dienerposlen darauf verwies, daß durch die Normierungsaktion 1909 650 Bahnrichterstellen und 50 Brückenschlosserposten geschaffen wurden» wurde cntgegengehalten, dag keineswegs bei jedem Bahnmeister zwei Bahnrichter bestellt seien und daß von den Brückenschlossern nur die Partieführer stabilisiert seien, obwohl bei der Art dieser Arbeit, die nicht von einem einzelnen Arbeiter verrichtet werden kann, auch die anderen Arbeiter ständig beschäftigt werden müssen. Gegen die Forderung einer anderthalbstündigen Mittagspause wendete der Vorsitzende ein, daß a» einer solchen die Arbeiter nicht interessiert seien. Diesbezüglid) wurde ausgeführt, daß die Arbeiter bei einer längeren Mittagspause vielfach in die Lage versetzt werden, ihr Mittagessen zu Hause einnehmen zu können, was auch oft eine Ersparnis für die Arbeiter bedeute. Die Ungered)tig-keiten der jetzigen Lohnfestsetzungen wurden auch an dem Selzthalcr Beispiel aufgewiesen. In Selzthal stoßen drei Direktionen aneinander: die Innsbrucker, Villacher und Linzer. Von diesen hat die crstere für Selzthal den Grundlohn von Kr. 2'40, die zweite den von Kr. 2'50 und die letzte den von Kr. 2 60 festgesetzt, so daß in einem Orte drei ver-schiedene Grundlöhne in Geltung sind. Gegen die Forderung nach einheitlicher Regelung der Lohnvorrückungen der Arbeiter des gesamten Bereiches der k. k. Staatsvahn wendete der Vorsitzende ein, daß bei der Verschiedenheit der örtlichen Verhältnisse die Festsetzung der Lohnvorrückungen Sache der einzelnen Direktionen sein müsse. Es ist aber schon durch die Verschiedenheit der Grundlöhne der Verschiedenheit der örtlichen Verhältnisse Rechnung getragen. Eigentümlid) berührte die Auffassung des Vorsitzenden, nach welcher die Bestimmungen über die Entlohnung der Ueberstunden- und Nachtarbeit nickit in die Arbeitsordnung aufzunehmen seien, obwohl ja auch das Eisenbahnministeriuin an einer genauen Regelung der Verhältnisse Interesse bekunden sollte. Auf die Anfrage der Ausschussmitglieder »ach dem Zeitpunkt der Herausgabe der Arbeitsordnung wurde mitgcteilt, daß diese" nunmehr den Direktionen zur Begutachtung zugeht. Weder betreffs des Zeitpunktes der Herausgabe der Arbeitsordnung noch betreffs der Erfüllung der Anträge wurden irgendwelche feste Zusicherungen gemacht, so daß der Verlauf dieser Sitzung nicht im geringsten befriedigen konnte. Die Einrichtung des Ar« beiterausschusscs ist dem Eisenbahnministeriuin lediglich ein Mittel, den Unmut der Arbeiter abzuleiten. ES fehlt der gute Wille, sick) mit den Arbeiterausschüssen über die zutreffenden Maßnahmen auseinanderzusetzen. (Lebhafter Beifall.) Zum Punkt 3 der Tagesordnung: Beratungen und B e s ch l i e tz u n g geeigneter Anträge zur Verbesserung der Lage der B a h n-e r h a l t u n g s a r b e i t e r, legte Genosse S o m i t s ch ein umfangreiches Elaborat vor, in welchem nach Tunlichkeit und Zweckmäßigkeit die der Reichskonferenz vorgelegten Anträge aus den Kreisen der Bahnerhaltungs-arbeiter Aufnahme gefunden hatten. Dasselbe hat mit Berücksichtigung der kleinen Aendernngen, die die Reichskonferenz an demselben vornahm, folgenden Wortlaut: Tie Forderungen der Bahiierlialtuiigsarbeiter der österreichischen Eisenbahnen, ausgestellt von der Ersten Reichskonferenz a m 8. und 9. Jänner 1911. 1. Neuerliche Regulierung der Löhne der B a h n e r h a I t u n g s a r b e i t e r bei den k. k. Staatsbahnen, und zwar der Grundlöhne wie der Löhne der älteren Arbeiter. i Dort, wo die Löhne der älteren Arbeiter gegenüber dem Grundlohne und der zurückgelegten Dienstzeit nicht entsprechen, soll de» älteren Arbeitern insolange jede Vorrückung um ein Jahr gekürzt werden, bis ihr Lohn ihrer zurückgelegten Dienstzeit entspricht. Dieselbe Regulierung soll aucki bei den BahnerhaltungSarbcitern der Privatbahnen vorgenommcn werden. In Stationen, wo zwei oder mehrere Bahnen oder Direktionen einmünden und verschiedene Lohnhöhen bestehen, sollen dieselben nach dem höchsten Grundlohn ausgeglichen werden und die älteren Arbeiter die Löhne nach dem vor-I stehenden Satze reguliert erhalten. 2. Eheste Schaffung einer Arbeitsordnung mit dem Inhalte: Festsetzung der täglichen normalen Arbeitszeit von neun Stunden im Durchschnitt, und zwar im Sommer (1. April bis 31. September) mit 9X, im Winter (1. Oktober bis 31. März) mit 8% Stunden, und so, daß au Samstagen um 12 Uhr mittags Arbeitsschluß eintritt. In allen den BahncrhaltungSsektioncn zugehörigen Werkstätten und Jmpräguierungsanstalten soll die in Hauptwerkstätten geltende Arbeitszeit Geltung finden, j Jede über die normale Arbeitszeit geleistete Ueber- ' stunde, das ist die Arbeitszeit in der Zeit von 6 Uhr früh Sorget dafür, daß der „Eisenbahner" auch vom reisenden Publikum gelesen werde! "TW bis 8 Uhr abends, ist mit 50 Prozent, jede in der Nachtzeit, iW ist voit S Uhr abends bis 6 Uhr früh im Dienste zugebrachte Stunde mit 100 Prozent besser zu entlohnen. Die an den bezahlten ganzen oder halben Normatagen im Dienste jugebrachten Stunde» sind außer der Normaltagbezahlung mit dem ganzen aus die im Dienste zugebrachte Zeit entfallenden Lohn separat zu entlohnen. Jede begonnene Ueberstnnde ist alö Dolle zu entlohnen. Jene Arbeiter, welche vorübergehend zum Wechseldienst Ijcmngegogen werden, haben die über die normale SltbeitBi zeit tut Dienste Angebrachten Stunde», als Ueberzeit, nach dem vorhergehenden Msatze vergütet zu erhalten; jenen Arbeitern, die dauernd im Wechseldienst verwendet werden, soll die Arbeitszeit mit 40 Prozent, die Ruhezeit mit 60 Prozent festgesetzt werden und die über die normale Arbeitszeit im Dienste zugebrachte Zeit nach dem vorstehenden Absätze über die Ueberzeitentlohnung vergütet werden. Jedem Arbeiter, ob Professionist oder Hilfsarbeiter, ist bei der Aufnahme ausdrücklich — schriftlich — zu erklären, ob er als ständiger oder als AushilsSarbciter, dem Profes-sionisten zudem noch, ob er als Professionist oder als Hilfsarbeiter ausgenommen wird. Nach einjähriger Verwendung ist jeder Arbeiter als ständig zu betrachten und ist ihm dies tun Aufriahmsscheine anzuführen. Festsetzung von Ausgangspunkten für den Beginn und den Schluß der Arbeitszeit innerhalb von Strecken von höchstens 3 Kilometern. Der Weg zum und vom Arbeitsorte, vom und bis zum Ausgangspunkte ist in die Arbeitszeit ei«zu-rechnen, so daß der Beginn wie der Schluß der Arbeitszeit «nt Ausgangspunkt einzutreten hat. Ist der Weg vom oder zum Ausgangspunkt vor oder nach der normalen Arbeitszeit zurückzulegen, so ist die Zeit nach dem vorstehenden Absätze über die Bezahlung der Ueberzeit zu entlohnen. Die in jeder BahnerhaltnngSsektion nötigen Ausgangspunkte sind im Einvernehmen mit »en Arbeitern oder deren Vertrauensmännern festzusetzen und nur nach getroffenem Einvernehmen mit den Arbeitern oder deren Vertrauensmännern zu ander«. Werde» BahnerhaltungSarbeiter zur aushilfsweise» Verwendung in andere Diensteskategorien versetzt, so sind dieselben, sofern in dieser Verwendungskategorie nicht bessere Bedingungen bestehen, während der ganzen Dauer dieser Verwendung sowohl in Bezug auf die Arbeitszeit als der Entlohnung nach den bei der Bahüerhaltuna bestehenden Bestimmungen zu behandeln. Im Falle eines Uebertrittes zu einem anderen Dienstzweige ist derselbe den Arbeitern ungehindert zu gestatten. Bei einer Deckung deS Bedarfes an Arbeitern in anderen Dienstzweigcn soll den Arbeitern der Bahnerhaltung vor de» neu aufzunehmenden Arbeitern der Vorrang zukomme». Werden Oberbauarbeiter in andere Dienstzweige »ersetzt und dort ein Jahr verwendet, sollen dieselben, wenn sie sich nicht freiwillig zum Rücktritt in den BahnerhaltungS-dienst melden, in Dem Dienstzweige verbleiben. Die bei der Bahnerhaltung zugebrnchte Zeit ist diesen Arbeitern in jeder Beziehung anzurechnen. i Die Verrechnung und Auszahlung der Löhne s«ll 14tägig, während der Arbeitszeit und an bestimmten Tagen immer aber vor dem 1. eines jeden Monates erfolgen. Ist die Auszahlung nach der Arbeitszeit, so ist die Zeit als Ueberzeit zu entlohnen. Innerhalb einer jeder AuSzahlungS-periode ist den Arbeitern eine Akontpzahlung zu gewähren. (Diese Forderung gilt für die Arbeiter der Linien der St. E. Cti. nicht.) Bei Verwendung in derartigen Entfernungen, bei welchen die Mittagsstunde Nicht im Domizil oder im Domizilsammelplatz zugebracht werden kann, so daß sich die Arbeiter auswärts verköstigen müssen, ist ein »Oprozentiger, und wenn damit eine Uebernachtung verbunden ist, außer der Ueber-nachtungSgebühr ein 100pr«zentiger Lohnzuschlag zu bezahlen. An Regentagen soll den Arbeitern der Lohn in keiner Weise gekürzt, sondern voll bezahlt werden Und sie hierfür in irgend eine Verwendung genommen werden. Werden Pr»fessionisten aus waS immer für einem Grunde zu anderen Arbeiten verwendet, sollen sic ihren Pro« fessio»istenl»hn beibehalten. DaS AuSsetzenlassen ist einzustellen, zumindest sollen ständige Arbeiter und Professionisten gar nicht davon betroffen werden. Arbeiter, welche ein Jahr im Dienste gestanden sind mtd zu WaS immer für einer Militärdienstleistung einbe-:tufen werden, sind nach ihrer Rückkehr wieder in den Dienst einzustellen, und zwar zumindest in jene Kategorie und zu jenen Bedingungen, in welcher, beziehungsweise zu welchen sie vor dem Entrücken gestanden sind. Arbeiter, welche ein Jahr im Dienste gestanden sind und zur Ableistung einer Waffenübung einrücken, sollen während der Dauer derselben den vollen Lohn weiterbeziehen, wenn sie sich verpflichten, unmittelbar nach ihrer Rückkunft den Dienst wieder aufzunehmen. Die definitiven Diener-, beziehungsweise Unter» beamtenposten sollen nur auS dem Stande der ständigen Lberbauarbeiter nach der Reihenfolge des DienstalterS, beziehungsweise der Qualifikation besetzt werden. Für Zertifikatisten sollen keine Ausnahmen gelten, als daß sie bei der Aufnahme als Arbeiter vor den anderen den Vorrang haben. In allen sonstigen Beziehungen sollen sie dieselben Bedingungen zum Vorwärtskommen zu erfüllen haben wie die anderen Arbeiter. Für Arbeiter in den Tunnels soll die tägliche normale Arbeitszeit — vom Zeitpunkte des Abganges bis zur Ankunft am Sammelplatz außerhalb des Tunnels — gleichviel itt welcher Tiefe des Tunnels gearbeitet wird, acht Stunden nicht übersteigen; desgleichen bei Arbeiten in Senkgruben, an Wasserbauten und an Lehnen oder Felsen, gleichviel in welcher Höhe. Zum Bereitschastsdienst sowie anderen außergewöhnlichen Arbeiten sollen nicht immer dieselben, sondern olle Arbeiter turnusmäßig, das ist der Reihenfolge nach, heran-gezogen werden. Den Arbeiter der Bahnerhaltung sollen alljährlich Erholungsurlaube im selben Ausmaße wie sie dem definitiven Personal nach § 50 der Dienstordnung zustehen, gewährt werden. Die Arbeitsordnung sowie alle anderen Bestimmungen mit Ausnahme jener, welche sich naturgemäß nur auf Männer beziehen können, haben auch auf die weiblichen Arbeiter Anwendung zu finden. — Der 1. Mai soll, soweit es in der Möglichkeit des Be- lrlebes gelegen ist, freigegeben werden. Die Arbeitsordnung soll jedem Arbeiter und jeder Arbeiterin auLgefolgt werden und außerdem in jeder Bahnmeisterkanzlei an einer für jeden Arbeiter jederzeit zugänglichen Stelle ersichtlich affichiert werden. Aenderung des gegenwärtigen AuLzahlungSmoduS in der Weise, daß jeder Arbeiter sein Geld in einem geschlossenen Couvert aus festem Papier erhält, auf welchem an der Vorderseite wie auf einem Lshnzettel der Pesamtverdienst, die Abzüge und der zur Auszahlung gelangende Betrag genau an- geführt ist. 8. Die Arbeiter der Bahnerhaltung sollen in jedem DirektionSbezirk, beziehungsweise jeder Prtvatbahn in Lohnkategorien. alle Stationen jeder Direktion, beziehungsweise jeder Privaibahn in Lohnrahone cing'etcilt werden. Die 2 o h u v c r r ü £ u tt g e n sollen für die Professionisten mit viermal in iedem Jahre und sodann alle zwei Jahre mit 20 £>.; die qualifizierten Arbeiter alle zwei Jahre mit 20 H.; die Arbeiter mit dreimal in zwei Jahren und so-dann alle drei Jahre mit 20 H.; die Arbeiterinnen mit alle zwei Jahre um 10 H. festgesetzt werten. Die alö Aushilfsarbeiter, beziehungsweise Aushilfs-arbeiterin Angebrachte Zeit ist bei der Vorrückung ein-zurechnen. Alö Grundsatz zur Entlohnung der Arbeiterinnen und der Arbeiter mit Qualifikation gelte, daß die Arbeiterinnen einen höchsten» um 10 Prozent niedrigeren, die qualifizierten Arbeiter (Arbeiter mit Prüfungen und ungelernte Professio» nisten) einen um 15 Prozent höheren, die Vorarbeiter und Partieführer eilten um 25 Prozent höheren, die Professionisten einen um 46 Prozent höheren Lohn als der des gleichdienst-alten Arbeiter erhalten. Die Lehnen- und Felsenarbeiter, die Arbeiter bei Wasserbauten und die Arbeiter in den Tunnels, deren qualifizierten Arbeiter, Vorarbeiter, Partieführer und Professio-ntsten sollen einen um 20 Prozent höheren Lohn als die in der nächsten Nähe bei normaler Arbeit in gleicher Stellung beschäftigten Arbeiter gleichen Dienstalters erhalten. Rückt ein Arbeiter, wenn auch nur für vorübergehend oder substitutionsweise. auf eilten höheren Posten vor, so hat er während der Dauer dieser Vorrückung den höhere» Loh» zu beziehen. Den gegenwärtig schon im Dienste stehenden Profefsio-nisten soll, sofern sie nicht mit Bahnwerkzeugen, sondern mit eigenen arbeiten, für die Abnützung der eigenen Werkzeuge ein Pauschale von monatlich 6 Kr. gezahlt, den neneintreten-deit Professionisten aber die Werkzeuge von der Bahn auS-gesolgt werde«. Bei Arbeiten t* Senkgruben und Brunnen ist eine Zulage von 50 Prozent, bei Schneeräumerfahrten eine solche von 100 Prozent, bei Fahrten mit der Draisine, mit Regie-öder Materialzüge«, bei Schienenneu- oder Umlegen eine solche von 30 Prozent, und an die Arbeiter am Karst sowie in den Sommermonaten, das ist vom 1. Mai bis 15. September an die Arbeiter des Südens eine Zulage von 15 Prozent zu gewähren. Den Wächtersubstituten ist eine Hose, Bluse, Kappe, Mantel, beziehungsweise Pelz und eine Uhr im SubstitutionS-falle anSznfolge«. Den Ptofcfstentsie* solle« jährlich zwei blaue waschbare Leinenanzüge den Oberbauarbeitern, inklusive den qualifizierten Arbeitern, Vorarbeitern, Partieführern, Pro-fessioniste« und de« Arbeiterinnen, welche im Freien arbeiten, ein Regenmantel auSgefolgt werden. Jenen Arbeitern, welche die vierte Woche auf Wechselposten Dienst machen, ist in der vierten Woche ein bezahlter Wstündiger Ruhetag zu gewähren. Die Lohnvorrückungsbeschränkungen bei einem gewissen Lebensalter oder durch die Anzahl der Vorrückungen soll aufgehoben werden; ferner auch der in allen Lohnerlässen enthaltene Passus: „«ach Maßgabe der vorhandenen Mittel". 4. Die Arbeiter der Bahnerhaltung sind nach einer Dienstzeit von zwei Jahren zu stabilisieren. Die Pr«fessionisten sollen mit dem Anfangsgehalt von 1000 Kr. stabilisiert werden, und zwar nach zwei Dienstjahren; desgleichen mit demselben Anfangsgehalt dic Vorarbeiter und Bahnrichter. Jf« jedem Bahnmeisierrayon, wo bis jetzt noch kein Bahnrichter normiert ist, soll mindestens ein Bahnrichterposten normiert werden. 6. Erhöhung deS Krankengeldes für alle Mitglieder auf 00 Prozent. Gewährung der freien ärztlichen Behandlung und des Medikainen tenbezugeö für die Familienangehörigen im Ruhestand befindlicher Arbeiter. Gleichstellung der Unfallsrenten auf 90 Prozent. Ansfolgnng der Statuten sowohl der Krankenkasse wie der berufsgenossenschaftlichen Unfallversicherungsanstalt, als auch teö ProvisionSfondS an jedes Mitglied in seiner Muttersprache. Jedem Arbeiter, beziehungsweise jeder Arbeiterin soll nach einjähriger Dienstzeit der Beitritt zum ProvisionSfondS ungehindert gewährt werden. Die Einzahlung sowie die Berechnung der Provision soll nicht von 85, sondern von 100 Prozent deS Lohnes erfolgen. Die Zeit zur Erreichung der vollen Provision soll von 35 auf 30 Jahre herabgesetzt werden. 6. Jedem Arbeiter soll nach einer einjährigen Dienstzeit eine Regiefahrlegitimation mit Photographie zumindest für die eigene Bahn, beziehungsweise die ganze Hauptstrecke mit den gewissen Nebenlinien, nach dreijähriger Dienstzeit im selben AuSmah auch für die Familienangehörigen bis zur Erreichung der im FahrbegnnstigungSüberein-fontmen enthaltenen Fahrbegünstigungen, ausgefolgt werden. Den im Ruhestand befindlichen Arbeitern und den im Unfallrentenbezug stehenden Arbeitern sollen dieselben Fahr-begünstigungen gewährt werde» wie jenen auS dem definitiven Personal. Jedem Arbeiter soll nach einjähriger Dienstzeit der Bezug von Freischeinen zum Einkauf von Lebensrnitteln ge« währt werde«. Den Arbeitern von de« Linien der St. E. G. soll so, wie es unter der früheren privaten Verwaltung eingerichtet war, der Bezug von Freifahrscheinheften mit Berechtigung zu vier Fahrten im Monat — auch des Inhabers — gewährt werden. 7. An Stelle der ausgelassenen Lokalarbeiterausschüsse solle« i)o« den Arbeitern gewählte Vertraueus-m ä »«er in jeder BahnerhaltungSsektion anerk.innt werden. Die Anzahl der Vertrauensmänner hätte sich nach der Zahl der ständig Beschäftigten Arbeiter zu richten, und zwar so, daß auf je 80 bis 40 Arbeiter einer zu kommen hätte. In den Bahnerhaltungssektionen oder Betriebsleitungen mit geringer Arbeiterzahl sollen mindestens »wer Vertrauensmänner gewählt werden. Sämtliche Arbeiterausschutzmitglieder werden beauftragt, eine Aenderung der Bestimmungen über die Arteiterausschüsse zu beantragen, dahingehend, datz die Direktions-arbeiteranSschiisse sowohl als der ZentralarbeiterauSschuh nicht getrennt nach Sektionen, sondern gemeinsam etttzu-berufen ist, respektive bah die Sitzungen stets gemeinsam stattzufinden haben. Ferner ist zu bestimmen, daß jeder Ar-beUerauSschuh mindestens zweimal in jedem Jahre zur Sitzung zusammentreten mutz und daß die Vertreter der Direktionen, beziehungsweise de8 Eisenbahnministeriums in jeder Sitzung zu erklären haben, ob und inwieweit die in der vorhergegangenen Sitzung gestellten Anträge durchgeführt sind oder werden. 8. Schaffung von Schuhhütten mit Einrichtungen zum Wärmen mitgebrachter Speisen, Trocknen der Kleider und zum Reinigen von Schmutz. Zum Heben und Transportieren von Schienen sowie anderer schwerer Gegenstände sollten geeignete Einrichtungen angeschafft werden. Sofern diese fehlen, sollen genügend und geeignete Kräfte beigestellt werden. Zur Verhütung von Unglücksfällen sollen geeignete Sicherheitsvorkehrungen eingeführt und SicherheitSvorschriften erlassen werden. Die Sicherheitsvorschriften sollen an einer , für die Arbeiter jederzeit zugänglichen Stelle und ersichtlich affichiert werden. Außerdem sollen die qualifizierten Arbeiter Mit allen die Bahnerhaltung betreffenden Instruktionen und sonstigen Vorschriften beteili werden, damit sie die Arbeiter genau in denselben unterweisen können. Ans Strecken mit 15 Prozent Steigung sollen nicht mehr Wagen und Draisinen mit Hand-, sondern mit Mo£oi> betrieb eingeführt werden. Die Pechfackeln sollen zur Beleuchtung bei Arbeiten in der Nacht abgeschafft und bessere Beleuchtungsmittel eingeführt werden. 0. Die Direktionen sollen alle jene die Arbeiter betreffenden Angelegenheiten, welche in den Statuten und der Arbeitsordnung nicht enthalten sind, wie die Einteilung der Arbeiter in Lohnkategorien, deren Grundlohnsätze, die Orte der Lohnratione, die Lohnvorrückungen aller Arbeiterkategorien, ferner die sonstigen Lohnbestiinmungen sowie alle den Arbeitern zustehenoen Benefizien vollständig genau und ausführlich in einem eigenen Amtsblatt in jeder Direktion gesammelt herausgeben. Die Amtsblätter sollen den Arbeitern immer ausführlich bekanntgegeben werden und zudem an einer für die Arbeiter jederzeit zugänglichen Stelle zur Einsichtnahme aufliegen. Zur besseren Verbreitung des Inhalts der Amtsblätter unter den Arbeitern sollen den ArbeiterauSschußinitgliedern die Amtsblätter aufgefolgt werden. 10. Bei Errichtung von P e r s o n a l h ä u s e r n mögen bei der Vergebung der Wohnungen auch die Arbeiter berücksichtigt werden, sofern es sich um Wohnungen handelt, die von Arbeitern bestritten werden können. Ferner mögen in Stationen mit Wohnungsmangel Arbeiterhäuser gebaut werden. Aenderung der Instruktion VIII über den Bezug von Brennstoff dahingehend, daß jeder Arbeiter nach einjähriger Dienstzeit sowie die prolrifurnierten Arbeiter zum Bezug von Brennstoff berechtigt sind. Im Falle des Vorhandenseins von alten Schwellen oder sonstigen außergewöhnlichen Brennstoffes sollen bei Vergebung derselben in erster Linie die BahnerhaltungSarbeiter berückstchtigt werden. Bei Vergebung von Grasfläch en sollen Arbeiter, welche solche benötigen, in erster Linie Berücksichtigung finden. Im Falle des Vorhandenseins von allen ll n t f o r inst ü ck e n sollen dieselben, bevor sie weiter zum Verkauf gelangen, den Oberbauarbeitern zum billigsten Preis angeboieu werden. Zu de» „Forderungen" enispaun sich eine lebhafte Debatte, an der sich die Genossen Seh n al. Frei- schlag, Wagner, G ö p f h a r d t, Gas ebner, K o tz l, K r- i i, Hotowee, Schneider, B r o - decky und Somitsch beteiligten. Insoweit Abände-rungsanträge gestellt und angenommen wurden, sind sie im obigen Text bereits ausgenommen. Ein Antrag des Genossen Gasebner betreffs der Verwendung jener BahnerhaltungSarbeiter, Vorarbeiter und Partieführer, die bahnärztlich als zur Ausübung des exekutiven Dienstes untauglich erkannt wurden, wurde dem Provi-sionsfondSausschutz zugewiefen. ' Zum vierten Punkt der Tagesordnung, „£> rgan t* f a t i o n u n d T a k t i k", referierte Genosse S o m i t s ch. Er besprach ausführlich die Organisationsverhältnisse unter den Bahnerhaltungsarbeitern und dic Notwendigkeiten zur Führung eines aussichtsvollen Kampfes der BahnerhaltungSarbeiter. Genosse Brodecky gab ein vergleichendes, ausführliches Bild der Kämpfe und der Entlohnungsverhältnifse des definitiven Personals seit der Errichtung der Organisation. An der Debatte über diesen Punkt der Tagesordnung beteiligten sich gleichfalls mehrere Delegierte. Genosse K r i ü stellte den Antrag, durch eine Deputation beim Eisenbahnministerium die Herausgabe der Arbeitsordnung zu urgieren. Der Antrag wurde angenommen und es wurden die Winer Vertrauensmänner mit der Wahl der Deputationsmitglieder betraut. Es wurde ferner nachstehende Resolution, die bei der Konferenz eingebracht wurde, zur Abstimmung gebracht und einstimmig angenommen: Resolution. Die am 8. und 9. Jänner 1011 in Wien abgehaltene Erste Reichskonserenz der BahnerhaltungSarbeiter, an der Vertreter der BahnerhaltungSarbeiter aus allen Teilen des Reiches tcilnahinen, erklärt einstimmig, daß der Zusammenschluß der BahnerhaltungSarbeiter im A l t-gemeinen Rechtsschutz- und G e w erkschastS-verein für Oesterreich das allein geeignete Mittel ist, die für die BahnerhaltungSarbeiter ausgestellten Forderungen in absehbarer Zeit zur Durchführung zu bringen.. Es wirb daher im eigensten Interesse jedem BahnerhaltungSarbeiter dringendst empfohlen, durch Beitritt zum Allgemeinen Rechtsschutz» und Gewerkschaftsverein an den '-Bestrebungen um Verbesserung feiner Existenzbedingungen miizuwirten und nicht durch (älcichgültigtcii und Fernbleiben von der Organisation seinen eigenen Kollegen den Existenzkampf zu erschweren. Ferner hält es die Erste Reichskonferenz der Bahn-erhaltuitgsarbetter zur Wahrung und Vertretung der Recht« der BahnerhaltungSarbeiter für dringend erforderlich, ein Vertrauensmännerstistem einzuführen, respektive anSzubauen, um unter dieser Kategorie Die notwendige Fühlung herzustellen, damit die notwendigen Aktionen vorbereitet und durch-geführt werden können, damit in die entlegensten Sektionen das Verständnis für die Existenzfragen der Bahtt-erhaltungsarbeiter und für die Notwendigkeit der Organisation derselben getragen wird. Die Prager Genossen hatten nachstehende Resolution eingebracht, die entsprechend begründet wurde und gleichfalls einstimmige Annahme fand: Resolution. In ber letzten Zeit mehren sich die Fälle, daß Oberbau-arbeitet: von einzelnen Bahnmeistern wegen der politischen Gesinnung verfolgt und durch verschiedene Einwände zum Austritt auS dem Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerk. schaftsverein in Oesterreich und zum Eintritt in verschiedene nationale Vereine gezwungen werden. Außerdem werden die Oberbauarbeiter tu der letzten Zeit wiederum bei allen Wahlen in die Humanitätsinstitute an ihrem freien Wahlrecht seitens einzelner Bahnmeister vergewaltigt. Auö politischer Parteilichkeit, unter dem Vorwand der Dienstesinteressen, werden die Oberbauarbeiter, die einer anderen Gesinnung sind und diese nicht verhüllen, von einzelnen Bahnmeistern verfolgt. In Erwägung dieser Tatsachen verweist die Erste ReichK-konferenz der BahnerhaltungSarbeiter die Bahnmeister darauf, daß eben diese Bahnmeister ihre bisherigen materiellen Erfolge der Mitgliedschaft in der Koalition mit dem Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaftsverein in Oesterreich zu verdanke» habe» und daß es dem Bahnnteisterstand nicht ziemt, die Mitglieder jener Vereinigung, mit der er zum Zwecke einer leichteren Durchsetzung seiner Forderung koaliert tft,_ zu verfolgen und so die Kraft, auf welche er den eigenen lozialen^Kampf stützt, zu untergraben und zu schwächen. 'sollten aber diese einzelnen Bahnmeister für die Au--unft auf diese warnende Stimme nicht hören und von der Verfolgung von Arbeitern wegen deren politischen Gesinnung tucht Abstand nehmen, erklären die Delegierten der Bahnerhaltungsarbeiter ganz Oesterreichs und aller Bahnen, in 'sinen offenen Kampf gegen solche Bahnmeister ohne Rücksicht «ruf die Koalition mit ihrer Organisation zu treten. Gegen Ende der Konferenz ergriff Genosse Somit s cf) nochmals das Wort, um in eingehender Weise und unter lebhafter Zustimmung der Konferenz nachstehende Resolution zu begründen: Resolution. Die am 8. und 9. Jänner 1911 tagende Neichskonferenz der Bahnerhaltungsarbeiter protestiert auf das entschiedenste gegen die bisherige Behandlung der Arbeiterausschüsse und der von diesen gestellten Anträge und erklärt, diese Behandlung als Mißachtung der Arbeiter aufzufassen. Die Konferenz fordert, dag den Arbeitsausschüssen jene Behandlung zuteil werLe, die ihnen als Vertretungen der Arbeiter zukommt und fordert ferner, daß deren Anträge nicht kurzerhand ^mit der Erklärung: „Gehört vor dem Arbeiterzentralaus-fchufe" abgewiesen, sondern behandelt werden, lieber jeden Antrag sollten die nötigen Erklärungen seitens der Bahnver-Iretmigen. erfolgen. Die Bahnerhaltungsarbeiter verwahren sich ferner gegen jede Verschlechterung der gegenwärtigen Sozialversicherung und fordern die Durchführung der diesbezüglichen Anträge. Die Konferenzteilnehmer verwahren sich ferner gegen jede Beeinträchtigung des Koalition srechtes und fordern alle Bahnerhaltungsarbeiter auf, sich bereit zu halten, um für den Fall, als die gegenwärtigen Rechte angetastet werden sollten, jedes gesetzlich zulässige Mittel zur Abwehr zu ergreifen, um die ohnehin kärglichen Rechte mit aller Energie zu verteidigen. Die Resolution wurde einstimmig angenommen. Genosse A m a d e r forderte die Zentrale auf, betreffs der Nordbahnarbeiter zu mtcrbeiiieren, damit für diese derselbe Arbeitszcitbeginn, 7 Uhr früh, eingeführt werde, als für die Arbeiter anderer Direktionsbezirke der £. k. Staatsbahnen. Damit war die Tagesordnung der Konferenz erschöpft. Der Vorsitzende schloß selbe mit einem aufitnm-ternden Schlußwort. Im Laufe der Konferenz waren mehrere Vegrü-tzungstelegramme eingelangt. Die Genossen bon S ch r e ck e n st e i n, Postelberg, Chodorow und C h o d a u wünschten den Beratungen den besten Erfolg. Genosse Heider (Jaslo) und Untere n n c r (Innsbruck) entschuldigten ihr Fernbleiben. Me man UnglArWe vorbereitet! Die Einteilung der Strecke in Blockabschnitte bietet durch den Grundsatz, daß sich in jedem Raumabschlnß nur ein Zug befinden darf, in technischer Hinsicht die Sicherheit, in praktischer die Möglichkeit, Unglücksfälle zu verhüten. Es ist klar, daß diese Raum- oder Blockabschnitte dort, wo ein dichter Zugsverkehr gebraucht wird, auf das kürzeste Maß zusammengedrängt werden müssen, so daß sich zwischen zwei Stationen je nach der Anzahl der Abschnitte oft zwei und mehr Züge befinden können. Die Lokalstrecken der Hauptbahnen weisen deshalb eine solche Einrichtung auf. und find cs insbesondere die Wiener Lokalnrecken in die Ausflugsgcbiete, auf welchen die Notwendigkeit des dichtesten Zugsverkehres eintritt, bemüßigt, an dem Grundsatz bis in die letzte Konsequenz festzuhaltcn, um das Jagen der Züge nicht ins Stocken zu bringen. Auch die Franz Josefsbahn mit ihren bei-nahe eckigen Kurven mußte in den Neunzigerjahren, nachdem das große Unglück bei Greifenstein geschehen war, darangehen, die Raumdistanzen zu verringern. So wurde die Strecke Nußdorf-Tulln zuer-st mit sechs und dann nach gründlicher Erhebung mit noch it e u it, zusammen also 15 Blockposten ausgebaut, woraus mit Genugtuung konstatiert werden konnte, daß sich seit jener Zeit die Abwicklung des Verkehres anstandslos vollzog, eine Tatsache, die auch diese Bühn aus die Höhe jener Bahnen erhob, welche mit aller Umsicht Sorge tragen, Unglücksfälle zu verhüten. Min — das soll jetzt anders werden. Zu lange schon war das Publikum mit Alarmnachrichten von dieser Bahn verschont geblieben, selbst das Gesetz der Serie konnte dem tadellosen Funktionieren deS Verkehres aus dieser Bah» nicht beikommen. Und diese 15, Blockposten sind es, die jenen Persönlichkeiten ins Auge stechen, welche fort und fort mit Gier bestrebt sind, Ersparungen zu machen, von der Erfahrung ausgehend, daß sie wie immer iedqr sonstigen Verantwortung enthoben bleiben, sollten sie durch ihre atu Unrechten Platze angewendete Sparwut Quckj die gräßlichsten Folgen provoziert haben. Die Block-Posten von Kritzendorf bis Tulln follen nun reduziert werden. Die Angelegenheit ist bereits so weit gediehen, daß eine kommissionelle Begehung*) ö tefer Strecke unter Bei-»‘«lunabec entsprechenden Behörden stattfand, die technisch and behördlich die Projekte begutachtete, feststellte und bestätigte, daß die derzeit ausgestellten Blockposten aiiszu-laiien, beziehungsweise auszudehnen seien. Durch die ^"?. inung der Distanzen werden einige Posten über-flumg und die Leistung ist gegeben, auf Grund welcher die Remunerationen bemessen und ausbezahlt werden Zonncn. Aber die erweiterten Teilstrecken werden nicht mehr zu überblicken sein, weil die an den Seiten der so sehr gekrümmten Strecke befindlichen Bäume, Ge-buiche und Obiekte den Ausblick behindern. Auch die Dichtigkeit des Verkehres wird kaum vermindert werden können, denn, was die Zahl der dort verkchrenden Züge betrifft, so ist dieselbe den heutigen Verhältnissen kaum entsprechend. Allein schon bei dieser Zahl streckt der Zu-M.frech sein Haupt empor, denn der Möglichkeit von Unfällen ist bei Verminderung der Blockposten wirksame Handhabe geboten. Wir denken an die kurzen Jitter-PuHeti bei gewissen Zügen, wie damals bei Greifenstein . *) Am 12. Dezember 1009. Sie bestand aus Vertretern »es Eisenbahnministeriums, der Staatsbahndirektion, der Be-prkshauptmannschaft Tulln, der in Betracht kommenden Bürgermeister, des Stratzenausschusses; endlich der Bah». ^“HGäseltton Wien U, welche den Oberinspektor Zitta jand den Ingenieur .Singer xntsendete. > die Züge 313' und lfi; wir denken an die Schuttmassen, welche von dev Donau angeschwemmt werden und auch an die Schwerfuhrwerke, welche die Uebersetznngen passieren; wir denken an die Wolkenbrüche und (in die Gewitter, welche Block- und Telephonstörungen verursachen. Wenn das alles eintritt — und das ist eben der Zufall, der bei Unglücksfällen immer mitfpielt — und wenn wir uns dazu den lebhaftesten Zugsoerkehr vorstellen und die weit nuSeinanbcrgcrifscneiT Vlockdistanze». die nun unkontrol-licrbac sind und nicht mehr überblickt werden können, dann sehen wir förmlich das Unglück heranschreiten und niemand kann es anshalten, denn die Reduzierung der Blockvosten mit ihren weiten Distanzen macht, daß die zur Sicherheit und Ueberwachuug aufgestellten Organe auch mit aller Krasianstrengung ihrer Pflicht nicht Nachkommen können!' Es ift gewiß: Die Frage der Kostspieligkeit solcher Sicherungsanlagen ist begreiflich, aber braucht darum der Schrei noch Sparsamkeit die maßgebenden Kreuz-köpfe zu Anordnungen zu verwirre», die bestimmt sind, die gewohnte und -um Gesetz erhobene Sicherheit auf-zuliebe»? Eine zweckentsprechende, die Betriebssicherheit nicht gefährdende Sparsamkeit wird von jedermann gut* geheißen werden müssen: ober bei Maßnahmen, die von Vornherein die Gewißheit geben, Unglückssälle auzu-bahrten, soll und muß es gesagt werde», daß deren 'Urheber nicht mehr V t r a n t w o r t u n g s l o s bleibe» dürfen. Auch solche Maßnahmen müssen als Verbrechen gegen die Sicherheit de? Lebens behandelt werden. Wir erheben deshalb heute unsere warnende Stimme und hoffe», daß sie gehört werde! F. S. Sie Sleischtenernng in Wie« nach amtlichen SneSen. Oesterreich ist dasjenige Land, das sich mit Deutsch-land in die Ehre teilt, die höchsten Getreide- und Fleischpreise der Welt zu besitzen. Hier wir dort wird die Wirtschaftspolitik des LandeZ von den Interessenten einer habgierigen Grundbesitzerklasse bestimmt, und hier wie dort ist es das arbeitende Volk in Stadt und Land, das die Zeche bezahle» muß. Ebenso wie £ie deutschen, so haben auch die österreichischen Arbeiter den Kamps gegen die immer unerträglicher werdende Ausbeutung mit aller Energie ausgenommen, in frischester Erinnerimg ist noch der „Zug der 300.000", in dem das Wiener Proletariat in mächtiger Demonstration Protest gegen die Teuerungspolitik der herrschenden Klassen erhoben hat. Auch die Eröffnung des Wiener Parlaments in diesen Tagen wurde von Demonstratioiisversammlungc» der Arbeiterschaft begleitet. Eine wirksame Waffe i» ihrem Kampfe um billigere Lebensmittel haben die Wiener Arbeiter durch eine Untersuchung erhalten, die Dr. Johann von Herber im Auftrag des Gremiums der Wiener Kaufmannschaft iiber die Fleischteueruug in Wien und ihre Ursachen veranstaltet hat. Es ist dies nur die erste Veröffentlichung dieser Art, der weitere Untersuchungen über die Teuerung der anderen Lebensmittel folgen, sollen. Dr. Herber hat fernen Untersuchungen ausschließlich die amtlichen Mitteilungen über den Auftrieb von Vieh auf dem Wiener Zentralviehmärkt, die DeckniM' des Wiener Bedarfs, die auf dem Zentralviehmarkt inid i» der Groß» Markthalle erzielten Großhandelspreise und die Kleinhandelspreise in den Bänken und Ständen zugrunde gelegt. Er kommt zu dem Ergebnis, daß als Hauptursache der enormen Fleischpreise der Rückgang des Auftriebs a» Schlachtvieh anzusehen ist. Ei» solcher Rückgang hat nicht nur relativ, im Vergleich zur Bevölkerung, sondern sogar absolut stattgefunden. Vom Jahre 1901 bis zum Jahre 1907 ging die Zahl der auf dem Zentralviehmarkt aufgetriebenen Stücke Großhornvieh von 263.883 auf 218.104 oder uin«17-3 Prozent zurück. Er stieg da»» bis ziim Jahre 1909 wieder auf 253.854 Stück, blieb damit aber immer »och »m 3 8 Prozent, hinter der des JahreS 1901 zurück. Und das bei einer gleichzeitigen Vermehrung der Wiener Bevölkerung um rund 22 Prozent. Der relative Rückgang betrügt demnach 26 Prozent. Dazu kommt noch, daß dieser Rückgang gerade die besseren Qualitäten betrifft. Ochsen find auf 87-9 Prozent, Stiere auf 99-2 Prozent zurückgegangen, während Kühe auf 1146 Prozent u»d Büffel sogar a»f 240-8 Prozent gestiegen sind. Dieser Rückgang des Hauptschlachtviehs wird auch nicht ausgeglichen durch die Steigerung.des Auftriebes an Jung- und Stechbich. Die Zahl der oufgctricbencn Kälber ist nämlich von 212.825 auf 259.039, oder um 21-7 Prozent, die der Schweine bon 716.624 auf 868.748 ober um 21*2 Prozent, beide also erst im gleichen Verhältnis wie die Bevölkerung gestiegen. Dagegen hat die Zahl der aiifgetriebeneu Schafe sogar einen Rückgang von 162.431 auf 108.462 oder uni 23 2 Prozent, der Lämmer von 68.829 auf 59.195 oder um 14 Prozent erfahren. Dr. Herber hat »u» die i» Wie» für die verschiedenen Fleischsorten gezahlten Groß- und Kleinhandelspreise, und zwar sowohl nach ihrem Grenz- als nach ihrem Durchschnittswert ermittelt. Wir geben ans dem reichen Material folgende Daten wieder. Es betrugen die Preise int Großverkauf per Kilogramm: für Rindfleisch im Jahre 1901 40 bis 168 H., im Jahre 1909 dagegen 40 bis 192 H., wobei die weit geringere Durchschnittsqualität des Fleisches zu berücksichtigen ist. Für Kalbfleisch wurden 1901 50 bis 170 H., 1909 48 bis 210 H. gezahlt, für Schaffleisch 1901 40 bis 140 H., 1909 40 bis 150 H., für Schweinefleisch endlich 1901 72 bis 170, 1909 96 bis 220 H. Im Kleinverkauf sind die Preise noch weit erheblicher gestiegen. Es betrug der Durchschnittspreis per Kilogramm Heller für 1901 Rindfleisch, vord. mit Juwage. . 121 '69 Kalbfleisch, vord. mit Zuwage. . 127 29 Schasfleifch, vord. mit Zuwage . 90-09 Schweinefleisch, vord. mit Zuwage 142-81 Infolge des Drängens der Volksmassen hat sich die österreichische Regierung endlich veranlaßt gesehen, der Gesellschaft Austro-Amerieana und der Großeiukauss-gesellschaft österreichischer Konsumvereine die Erlaubnis zur allerdings stark kontingentierte» Einfuhr von australischem Fleuch zu geben. Man muß mit dem Verfasser der Hier besprochenen Arbeit zu der Ucberzeuguitg kom- 1909 Verteuerung 14500 19-2% 153-00 20-2% 104-01 143°/° 195-00 27-5% tue», daß »»r die Ocffiutng der Grenzen für die Einfuhr lebenden Viehs und auch argentinischen Fleisches ohne Mengenbeschränkung eine wirksame Abhilfe gegen die Fleischnot bilden kann. 8u de« neue* Nebrrleitnngs-beUmmmAL« für die Wächter und Blocksignnldienor der Südbahn. Entsprechend dem mehrfachen Verlangen der beteiligten Wückter der Südbahn bringen wir nachstehend eine ©egciiitberftcllung der Vorrücküngsdaten für jene Wächter der Südbahn, die. an den zugestandenen liebet* leitungsbestimmungen, wie wir dieselben in Numiper 1 des „Eisenbahner" vom 1. Immer 1911 (Zirk. 524) veröffentlicht haben, partizipiere». Die linksstehenden Vorrückungen beinhalten die alten, nunmehr aufgehobenen Vorrückungsbestimmungen, die rechts stehenden' jene, die durch die Zugeständnisse derzeit in Geltung sind. Wächter: 8111 e 8 Schema: Neues Schema: *) 1- Juni 1905 . . . 960 Kr. erhält rückwirkend am: 1. Oktober 1907 . . . 1100 , 1. Juli 1910 .... 1200 „ *) 1. Juli 1009 . . . 1203 Kr. 1. Juli 1913 .... 1300 „ 1. Juli 1911 .... 1300 „ 1. Juli 1916 .... 1100 , 1. Juli 1914 .... 1400 , *) Anmerkung: Wurde seinerzeit mit 252 s(. angeslellt oder hatte am 1. Oktober 1907 bereits 20 dekretmähige Jahre, für welche er bisher keine Begünstigung erhielt. Altes Schema: NeueS Schema: 1. Juli 19’.>5 .... 960 Kr. 1. Oltober 1907 . . . 1100 „ 1. Jul, 1910 .... 1200 „ 1. Juli 1913 .... 1300 „ 1. Juli 1912 ....... 1300 Kr 1. Juli 1916 .... 1400 „ 1. Juli 1914 .... 1400 „ *) 1. Juli 1906 1. Oktober 1907 1. Juli 1911 . 1. Juli 1914 . 1. Juli 1917 . . 950 Kr. .1100 „ . 1200 „ . 1300 „ .1100 „ erhält rückwirkend am: *) 1. Juli 1910 . . . 1200 Kr. 1. Juli 1912 .... 1300 1. Juli 1915 . 1400 *) Anmerkung: W> rde seinerzeit mit 252 fl. angeslellt oder batte am 1. Oktober 1907 bereits 20 delretinüßige Jahre, für welche er bisher keine Begünstigung erhielt. Alteö Schema: 1. Juli 1906 . 1. Oktober 1907 Neues Schema: Zuli 1911 Mi 1914 . 1C) Kr. . 1100 „ . 1200 1. Jänner 1911 . . . 1200 Sr, . 1300 1. Juli 1912 . . . . 1300 „ - - . 1400 ,, 1. Juli 1915 . . . . 1400 „ . 960 Kr. . 1100 . 1200 1. Jänncr 1911 . . . 1200 Kr. . 1300 1. Juli 19IS . . . . 1300 .. . 1400 ,, 1. Juli 1916 . . . . 1400 . 8-10 Str. erhält rückwirkend am: . iooo „ . 1100 n *) 1. Juli 1909 . . . 1100 Kr. . li'OO 1. Jnli 1911 . . . . 1200 . . . 1300 „ 1. IM 1914 , . . . 1300 „ 1. Juli 1917 . 1. Juli 1907 . 1. Oktober 1907 1. Juli 1911 . 1. Juli 1914 . 1. Juli 1917 . *) 1. Juli 1905 1. Ju.i 1907 . 1. Juli 1910 . 1. Juli 1913 . 1. Juli 1916 . *) Anmerkung: Wurde seinerzeit mit 252 fl. angeslellt oder Halle am 1. Oktober 1907 bereits 20 betretmafjige Jahre, für welche er bisher keine Begünstigung erhielt. Altes Schema: Neues S ch e m a: 1. Juli 1905 . 1. Oktober 1907 1. Juli 1910 . 1. Juli 1913 . 1. Juli 1916 . 840 Kr. 1000 „ 1100 „ 1200 1300 „ 1. Juli 1911 1. Juli 1911 . 1200 Kr. . 130; „ *) 1. Juli 1906 . . . 840 Kr. erhält rückwirkend am: 1. Oktober 1907 . . . 1000 „ I. Juli 1911 .... 1100 „ *) 1. Juli 1910 . . . 1100 Kr. 1. Juli 1914 1200 1. Juli 1911 .... 1200 „ l! Juli 1917 : : : : 1300 ' L Juli 1911 .... 1300 *) Anmerkung: Wurde seinerzeit mit 252 sl. angeslellt oder hatte am 1. Oktober 19)7 bereits 20 dekretmähige Jahre, für welche er bisher keine Begünstigung erhielt. Altes Schema: Neues S ch c m a: 1. Juli 1906 .... 810 Kr. 1. Oktober 1907 . . . 1000 „ 1. Juli 1911 . . . . 1*100 „ 1. Jänner. 1911 . . , r. 1. Juli 1914 .... 1200 „ I. Jänner 1912 . . . „ 1. Juli 1917 .... 1300 , 1. Juli 1914 .... 1300 „ 1. Juli 1907 . 1. Oktober 1907 1. Juli 1911 . 1. Juli 1914 . 1. Juli 1917 . 1. Juli 1905 . 1. Oktober 1907 1. Jänncr 1909 1. Juli 1911 . 1. Juli 1914 . 1. Juli 1917 . 1. Juli 19061 1. Juli 19071 • 1. Oktober 1907 1. Jänner 1909 1. Juli 1911 . 1. Juli 1914 . 1. Juli 1917 . 840 Str. , 1000 „ , lioo „ 1200 1300 1. Jänner 1911 1. Juli 1912 . 1. Juli 1915 . 720 Kr. 800 „ . 900 „ 1000 , 1. Jänner 1911 1100 „ 1. Juli 1912 . 1200 „ 1. Juli 1915 . , 720 Kr. . 800 „ , 900 . 101K) . 1100 . 1200 1. Jänncr 1011 1. Jänner 1913 1. Jänner 1916 . 1100 Kr. . 1200 .. , . 1300 ‘ , 1000 Kr. . 1100 „ , 1200 . 1000 Str. 1100 „ 1200 . Sam WendahnnnM in Mndenz. Heber den Hergang der bereits gemeldeten Katastrophe wird uns noch folgendes berichtet: Am 1. Jauner war in der Strecke Bludeuz-Langen am Arlberg eine Schneepflugfahrt zur Räumung der Strecke von den in der letzten Zeit gefallenen Schnee« nioisen ungesagt. Zn diesem Zwecke wurde der sogenannte „Marinsche Schneeräumer", der im Heizhaus Bludenz in unmittelbarer Nähe der Drehscheibe deponiert ist, hervorgeholt. Die zur Fahrt bestimmten fünf Oberbauarbeiter und ihr Vorarbeiter machten im Heizhaus die zur Fahrt erforderlichen Vorarbeiten und entfernten unter anderem auch die Führungsstiften des Schneepfluges, mit welchen die beiden seitlicher Flügel in ihrer vertikalen Führung fixiert sind. Seite « ? - - • - - " ^.De»- GistttSaMer."^ Nr. 3 ■( Diese Arbeit ist vorgeschrieben und auch unbedingt erforderlich, damit die beiden Flügel entsprechend den Streckenverbaltnissen gehoben und gesenkt werden können. Das Heben und Senken der Flügel luirb durch eine in der Mitte des rückwärtigen Teiles des Schneeräumers ^Plattform) angebrachte Hebevorrichtung bewerkstelligt. Wer Hebel sieht den Reversierhebeln der Lokomotiven sehr ähnlich, ist wie dieser zum Einklinken gerichtet und gestattet eine Fixierung des Schneepfluges in den verschie-idenen Höhenlagen. Nachdem die Vorbereitungen zur Fahrt mit dein Schneeräumer gemacht, derselbe an die Lokomotive mit-itels der Steifkuppel angehängt worden war, erhielt der Lokomotivführeranwärter Winkler den Auftrag, hinauszufahren. Winkler war als Heizer zu dieser Dienstleistung kommandiert: da jedoch der Führer, Kollege Pichler, aus-irgendeinem Grunde noch nicht erschienen war, bekam er den Auftrag hinauszufahren, und wurde ihm zu diesem Zwecke ein Heizer auf die Lokomotive gestellt. Die Bedienungsmannschaft, fünf Oberbauarbeiter und ihr Partieführer, stellten sich aus die Plattform des Schneepfluges und Winkler fuhr dein Auftrag gemäß hinaus. Der Schneepflug wurde in verkehrter Stellung von der Lokomotive (Seite 60) geschoben. Ungefähr 100 Meter vor dem Einfahrtswcchsel '(Richtung von Feldkirch) entgleiste der Schneeräumer, überschlug sich und wurde von der nachfahrenden Lokomotive, eigentlich von dem Tender, der vorausrollte, aus dem Geleise über die Böschung gedrückt, die Bedienungsmannschaft unter sich begrabend. Der Tender entgleiste ebenfalls. Und nun bot sich ein schrecklicher Anblick dar. Drei Mann lagen unter dem Tender, zwei unter dem Schnee-Pflug. Einem Maime, der noch lebte, lag der zertrümmerte Schneeräumer auf dein Körper, er stöhnte und bat flehentlich, man möge ihn ans seiner furchtbaren Lage befreien. Ein anderer Mann lag noch lebend unter der Tenderachse, den Fuß in den Speichen des Rades, Unter* und Oberschenkel wie eine Schlange tun die Achse gewickelt, während ihm die Gehirnmasse aus einer offenen Kopfwunde hervorquoll. Drei Mann waren auf der Stelle tot, zwei sind -ihren schweren absolut tödlichen Verletzungen im Laufe des Tages erlegen. Ein einziger Mann, der durch die Entgleisung weggeschleudert wurde, ist, wenn auch schwer verletzt, so doch am Leben geblieben. Die schrecklichen Einzelheiten dieses Unfalles, der besonders tragisch durch den Umstand geworben ist, daß es gerade am Neujahrstag war, zu schildern, ist unmöglich. Die Kohlenarbeiter, welche zuerst zur Hilfeleistung herangerufen wurden, und auch andere Bedienstete fingen angesichts der entsetzlich zugerichteten Leichen und der stöhnenden schwer Verletzten laut zu weinen, an. Die Hilfsaktion war durch die gegebenen Umstände außerordentlich erschwert, weder die Toten noch die Verletzten konnten ohne langwierige Vorarbeiten aus ihrer Lage befreit werden. Der Tender konnte nicht von der Stelle gebracht werden, weil er entgleist war, der Schneeräumer lag im liefen Schnee auf der Böschung. Bei jedem Versuch, ihn mit Winden zu heben, rutschte er wieder weiter und fiel mit feiner ganzen Schwere auf den schwer Verletzten nieder. Die beiden Bedauernswerten sind noch im Laufe des Tages von ihren unsäglichen Qualen erlöst worden. Der Kollege Lokomotivführerawvärter Winkler, der Führer der Lokomotive im kritischen Moment, erlitt durch den Schrecken und die Aufregung einen Nervenchock. Obwohl er an der Katastrophe keine Schuld trägt, da der Schneepflug durch die Entgleisung zu Fall gebracht wurde und er überdies von seinem Standplatz auf der Lokomotive aus dies gar nicht sehen konnte, machte i'er sich selbst die schwersten Vorwürfe. Es ist eigentümlich, das scheint schon so Tradition zu sein, daß immer der Lokomotivführer bei allen Anlässen unter den Schuldtragenden gesucht wird, man ihm die ganze Verantwortung aufbürden will, so daß das in das Blut der Lokomotivführer übergeht und er selber eine Schuld annimmt, wo keine vorhanden ist. Wie es schon immer üblich ist, regnet es dann Einvernahmen und Protokolle. Gewiß ist es notwendig, den Tatbestand zu erheben, aber man möge auch auf die Gemütsverfassung der bei einem Unfall Beteiligten Rücksicht nehmen-und die Erhebung nicht zur Qual für die Betreffenden machen. Es ist jetzt außerordentlich schwer an dem vollständig demolierten Schneeräumer konstatieren zu können, welcher Umstand die Entgleisung hervorgerufen hatte. Man konnte nur wahrnehmen, daß bei der Polizeimarke jener Weiche, wo die Entgleisung erfolgte, ein Flügel des Schneepfluges gestreift hatte, also zu tief gestanden ist. Von dem Holze ist ein Stück herausgerissen, welches anzeigt, an welcher Stelle der eine Flügel des Schneeräumers angegriffen hatte. Beim Herz der Weiche ver» spießte sich bet zu tief hängende Flügel und riß einen Teil des gegossenen Herzstückes ab, ebenso ein Verbindungsstück und einige Schrauben. In der Nähe und bei der fraglichen Weiche sind überall die Spuren der Tätigkeit des Schneeräumers, die er nicht zu entfalten gehabt hätte, wahrzunehmen. Wie war das möglich? Was ist die Ursache des Zu-lieflausens eines Schneepflugflügels? Das sind Fragen, die wohl nicht so leicht zu beantworten find, vielleicht wird darüber Klarheit niemals geschaffen. Das Gerücht, welches sich hartnäckig verbreitete, der Flügel sei von den Mannschaften aus Versehen hinabgelassen worden, entbehrt jeder gesunden Grundlage, das ist nicht möglich. Denn erstens kann man einen Flügel allein nicht Ablässen, dann war aber der Griff des Hebels nach dem Unfall ganz unten in der Ruhelage, also dort, wo die Flügel des Schneepfluges auf ihren höchsten Punkt gehoben find. Der Hebel war vollständig eingeklinkt und überdies noch durch einen Stiften versichert. Die Annahme, daß irgendein Mann nach dem Unfall den Hebel in diese Lage gebracht hätte, entbehrt jeder reellen Basis. Denn dies hätte niemand von den direkt oder indirekt Beteiligten irgendwelchen Vorteil gebracht; aber abgesehen davon, wenn es auch irgend jemand in dem Rummel eingefallen wäre, es zu tun, wäre es nicht möglich gewesen, das unbemerkt zu machen, denn die Unfallsstelle war den ganzen Tag über von Hunderten von Personen belagert. Selbst wenn dies alles möglich gewesen wäre, so würde die Verstellung des Hebels an technischen Schwierigkeiten gescheitert sein, denn alle Bestandteile des Schneeräumers waren gebrochen oder aber verbogen, so daß eine Bewegung des Hebels ganz unmöglich war. Die Ursachen des bedauerlichen Unfalls lassen sich also nicht mit Sicherheit feststellen, es gibt nur Meinungen, Schlüsse, Vermutungen. Vermutlich ist eine der Ketten, an welchen die Flügel nach der Entfernung der Führungsstiften frei hängen, während der Fahrt aus dem Heizhaus gerissen. Das Reißen kann aber erst unmittelbar vor der Unfallstelle passiert fein, denn auf dem ganzen Weg, welchen der Schneepflug nahm, ist keine Spur zu finden, daß die Flügel oder irgendein anderer Bestandteil des Schneeräumers gestreift hätte, während an der Unglücksstelle und unmittelbar vorher so auffallende Spuren davon zu finden sind. Demnach kann von einer Schuldfrage im juristischen Sinn wohl nicht gesprochen werden, es haben eben, wie es in der Praxis trotz aller Sicherheitsvorkehrnngen und Sicherheitseinrichtungen, mögen sie einfach oder kompliziert sein, sehr häufig zu geschehen pflegt, verschiedene Umstände zusammengewirkt. Das zufällige Zusammentreffen einer Reihe von Umständen, die sich nicht voraus* sehen lassen, haben, nach menschlichem Ermessen beurteilt, die Katastrophe verursacht. Von einigen, wahrscheinlich auch von den maßgebenden Organen der StaatseisenbahnverwaUung wird darauf hingewiefen, daß es laut Instruktion verboten ist, auf dem Schneepflug zu stehen, Wenn derselbe von der Lokomotive geschoben wird. Gewiß ist, daß in dem Falle, wenn das Verbot befolgt worden wäre, die Leute heute noch am Leben wären. Dem muß aber entgegengesetzt werden, daß die Manipulation, wie sie am Unfallstag vorgenommen wurde, schon häufig ganz gleich durchgeführt worden ist. Die Leute sind bestimmt, den Schneeräumer instand zu setzen, sie sind bestimmt, damit zu fahren. Also arbeiten sie und fahren dann. Daß sie gerade das ganz kurze Stück der Fahrt aus dem Heizhaus nicht auf dem Schneepflug stehen sollen, kam ihnen durch Praxis, die dem Verbot entgegenstand, nicht zum Bewußtsein. Also auch die Toten sind nicht die Schuldigen. Es ziemt sich jetzt eher für die Hinterbliebenen der getöteten Proletarier zu sorgen, als die Schuldfrage zu ventilieren. Die Beerdigung der unter so schrecklichen Umständen ums Leben gekommenen Arbeiter fand am 3. Jänner statt. Zwei wurden in Bludenz, zwei in Nüziders und einer in Bratz beerdigt. Hunderte von Eisenbahnern beteiligten sich an dem Leichenzug, aus Deutschland und aus der Schweiz waren Beamte und Bedienstete erschienen, um den Toten die letzte Ehre zu erweisen. Die Erde sei ihnen leicht I Set KlasfeMmps in Portugal. Streik der Eisenbahner. Die Geschichte wiederholt sich. Als am 14. Juli 1789 die Bastille erobert und der Sieg der bürgerlichen Revolution entschieden war, setzte sofort die soziale Bewegung der Arbeiter ein. Die Schneider, Schuhmacher, Perückenmacher, die männlichen Bedienten und zahlreiche Gesellenkategorien forderten unter Streikdrohungen Lohnerhöhungen. Die städtischen Machthaber lehnten zunächst jede Einmischung ab. Bald aber mußten sie selbst die Meister zur Nachgiebigkeit bewegen und die Arbeiter setzten die Verbesserung ihrer Lage dukcki.In den Kreisen der Pariser Handwerksmeister und Händler aber erregte diese Gärung, unter den Gesellen eine N ü ck-wärtsbewegung in das reaktionäre Lager. Und wieder als 1848 die Februarschlacht geschlagen, die Arbeiter das Bürgertum gestürzt und die Republik erkämpft hatten und nun ihre eigenen Forderungen geltend machten, wiederholten sich dieselben Kämpfe. Nur daß entsprechend dem ungeheuren Fortschritt des Kapitalismus die sozialen Kämpfe weit grandiosere Formen Annahmen. Nicht mehr um einzelne Lohnforderungen handelte es sich jetzt bei den Arbeitern, das s o* ziale Shste m s e l b st sollte geändert werden. Die „Organisation der Arbeit" sollte verwirlicht, das „Recht auf Arbeit" anerkannt werben. Einen Moment lang schien die neue und unsichere Staatsgewalt auf die Forderungen der Arbeiter eingehen zu müssen. Aber um so stürmischer erhob sich bald der Widerstand der Bourgeoisie. In der fürchterlichen Junischlacht kardätschte Cavaignac die revolutionären Arbeiter nieder; die Bourgeoisie feierte einen blutigen Triumph und das konterrevolutionäre Frankreich ward bald zur Beute Napoleons III. Und wieder und nochmals in großartigerem Maß-stab wiederholte sich daS Schauspiel nach dem Sturze des Abenteurers, als das Pariser Proletariat zum erstenmal in der Kommune seine politische Diktatur auf-zurschten vermochte, um der französischen Heeresmacht schließlich zu erliegen. Demjenigen, der weiß, daß die Geschichte eine Geschichte von Klassenkämpfen ist, setzen diese Ereignisse nicht in Erstaunen. Er weiß, daß in dem Kampfe um die Errichtung des bürgerlich-kapitalistischen Staates das noch unentwickelte Proletariat eine Zeitlang der Bundesgenosse des noch revolutionären Bürgertums ist. Er weiß aber auch, daß in dem Moment, wo die politische Freiheit erobert ist und die Arbeiterklasse sich anschickt, die errungene Bewegungsfreiheit zur Hebung ihrer Lage auszunützen, sich die soziale Kluft, die Bourgeoisie und Proletariat trennt, geltend macht und die eben noch revolutionäre Bourgeoisie sich gegen das Proletariat erhebt und nach der Staatsmacht ruft, die stark genug ist, um die Arbeiter niederzuhalten. Auf kleinerem Maßstab vollziehen sich jetzt in Portugal Ereignisse, die den großen Kämpfen der französi- schen revolutionären Epoche ähneln. Portugal ist ein kapitalistisch zurückgebliebenes Land, in dem Kleinbürgertum und Kleinbauerntum die Hauptmasse der Bevölkerung bilden. Das Proletariat ist noch schwach und Großgrundbesitz und industrielles Kapital bilden nur eine schmale Oberschicht der Gesellschaft. Das erklärt einerseits die revolutionäre Haltung des Volkes gegen-1 über der verfaulten Monarchie — in den kapitalistischem Großstaaten hat die Bourgeoisie schon längst jede rctio-: lutionäre Haltung aus Furcht vor der Arbeiterklasse! aufgegeben — erklärt aber zugleich auch, daß die Arbeiterforderungen bei einem Teil der Bevölkerung selbst auf Widerstand stoßen. Zugleich beobachtet die, gesamte! deutsche und ausländische kapitalistische Presse b!cse: Klassenkämpfe Portugals mit größter Aufmerksamkeit und mit Leidenschaft fällt sie ihr Verdammungsurteil über die Streikenden, die in diese schöne, musterhafte bürgerliche Revolution den Mißklang ihrer Lohnansprüche hineingetragen haben. Die streikenden Eisenbahner haben in musterhafter Ordnung ihren Streik geführt. Keine einzige Gewalttat kann ihnen nachgefagt werden und sie haben sogar jeden Sympathiestreik abgelehnt. Daß es zu Zwischenfällen und Zusammenstößen gekommen ist, ist nicht ihre Schuld. Nicht sie waren es, sondern ihre Gegner, die an die Gewalt appelliert haben. Um so mehr zu begrüßen ist, daß ihrer Festigkeit und Besonnenheit schließlich der Erfolg beschicken ist. Aber die sozialen Kämpfe dauern fort. Die Metallarbeiter streiken fort, der Gasarbeiter ft reik scheint einen Teil der Bevölkerung noch mehr gegen die Streikenden aufgebracht zu haben und die Regierung wagt es zum Teil ans Furcht vor dem Ausland — das Kapital ist meistens in ausländischem Besitz — nicht, mit der nötigen Entschiedenheit für die bescheidenen Forderungen der Arbeiter einzutreten. Der Kampf um den Bahnhof. Lissabon, 14. Jänner, Die Bcvölkerung, erbittert über den Ausstand der Eisenbahner, ist in den HaupU Bahnhof am Roeioplatz eingedrungen, um das Abgeh en von Zügen zu erzwingen. Die Ausständigen haben-sich im Bahnhof verbarrikadiert. j Die G a s a n st a l t e n, deren Arbeiter sich im Ausstand befinden, werden von starken Kavallerie- und Jnfan-terieabteilungen bewacht. Die Elektrizitäts-a r b e i t e r der öffentlichen Beleuchtungsanlagen sind eben, falls in den A u s st a n d getreten. Der Dienst der streikenden Gasarbeiter wird von Feuerwehrleuten versehen. Trupps von ausständigen Metallarbeitern machen vergeblich« Versuche, die Weber zu sich herüberzuziehen. Der Angriff abgeschlagen Lissabon, 14. Jänner. Die im Hauptbahnhof verbarrikadierten Eisenbahner haben ihre Gegner aus der Bevölkerung, die den Abgang der Züge erzwingen wollten, genötigt, sich zurückzuziehen, anscheinend, ohne das; jemand zu Scha-den gekommen ist. Auch im Süden des Landes hat die Bevölkerung ihrem Unwillen über den Eisenbahnerausstand demonstrativ Ausdruck gegeben. Von verschiedenen Körperschaften sind K u n d g e b u n< gen in Bezug aus die Ausstandsbewegung erfolgt. So haben die republikanischen Vereine dasMolk aufgefordert, den Streik im Interesse der Republik nicht zu unterstützen. Zwischen den ausständigen Eisenbahnern ist es bei Versammlungen, die von ihnen abgehalten wurden, verschiedentlich zu kleinen Konflikten gekommen. Der Zivilgouverneur fordert in einem Erlaß die Bevölkerung auf, den Gasverbrauch einzuschränken, da die streikenden Gasarbeiter einen Gasometer beschädigt hätten. Am Dienstag werde die Lage wieder normal sein. Sieg der Eisenbahner. Lissabon, 15. Jänner. Der Vermittlung der Negierung ist es gelungen, die Gesellschaften zu Zugeständnissen zu bewegen, die von den Eisenbahnern akzeptiert wurden. Die Zugeständnisse sind folgende: Die niederen Lohnklassen er-halten eine tägliche Zulage von 100 Reis (45 Ps.); allen Angestellten wird ein jährlicher U r l a u b von 20 Tagen gewährt, während dessen das volle Gehalt gezahlt wird; die Arbeitszeit in den Werkstätten wird auf neun Stunden festgesetzt; die PensionSverhältnisse sollen neu geregelt werden; sämtlichen Angestellten werden jährliche Freikarten geliefert, Md die Streik tage sollen als Urlaubstage angesehen und bezahlt werden. Der Streik ist damit beendet. Die Züge ver« kehren zum größten Teil wieder normal. Inland. Der übersehene Dr. Sylvester. Das „Salzburger Volksblatt" bespricht am 10. Jänner das neu ernannte Ministerium und konstatiert, daß der Eisenbahnminister vom Eisenbahnwesen wenig oder gar nichts versteht, so daß er sich wahrscheinlich einen fachmännischen Berater nehmen wird. Für diesen Posten kämen der Staatsbahndirektor Hofrat Ribieki in Lemberg, der Nordbahndirektor Baron Bah nh ans und vielleicht in erster Linie der bei Wrba in Ungnade gefallene Sektionsches Förster, welcher von seinem „Urlaub" jetzt wieder zu-rückkommt, in Betracht. Das „Volksblatt" schreibt dann: „Das alles wäre nicht notwendig gewesen, wenn B ie-n e r t h gleich einem im Eisenbahnministerium erfahrenen Parlamentarier dieses Ressort übertragen hatte. Es wären ihm auch solche zur Verfügung gestanden, ^as wäre jedenfalls auch aus budgetären Gründen wünschenswert gewesen, denn — die,bewährten Mitarbeiter1 kosten Geld." Das ist freilich bedauerlich, noch bedauerlicher aber für das Salzburger Blatt, da in nächster Nahe desselben gleich ein solcher „im Eisenbahnwesen erfahrener Parlamentarier" zu finden gewesen wäre, nämlich der Abgeordnete Dr. S y l v e st e r. Das „Salzburger Volksblatt möge sich gedulden. Vielleicht denkt Bienert IV. auf das, was Bienerth IIU übersehen hat. Was die Eisenbahner anbelangt, so sind sie mit dem feinerzeitigen Generaldirektor B i l i n s k i, der zuvor auch, wie Glombinski, Professor an der Unit versität in Lemberg war, mindestens nicht schlechter ge- Nr. 3 Seite 7 fahren, als mit den Eisenbahnfachmännern G n t t e n-2 e r g — und — Wittek. Gilt agrarisches Geständnis. Die „Wiener landwirtschaftliche Zeitung" vom 11 Jänner schreibt: „Die traurigen Folgen der Futternotjahre 1908 und 1909 Swangen die Viehbesitzer, ihre Viehbestände wegen Mangels an dem notwendigen Rauhfutter zu vermindern, und viele der schönsten und vielversprechendsten Rinder mutzten zu Schleuderpreisen tief unter dein Gestehungs-tyert verkauft werden. Allerdings brachte das Jahr 1910 entsprechende Futtererträge, aber auch der V i e \y Preis stieg ra s ch und dem Land w i r t, der nun selb st alsKäuferauftreten muß, fehlt in der Regel das Geld Sicherlich hat jeder Viehzüchter, jeder Bauer den Wunsch, seinen Viehstand zu vermehren; unter den gegenwärtigen Umständen bleibt das aber meist ein frommer Wunsch, der selten zur Tat wird. Die hohen Preise, die für Schlachtkälber gezahlt werde u, sind zu verlockend, als daß der Bauer unter dem Druck des Geldmangels der Versuchung widerstehen könnte." Tie Agrarier gestehen also endlich selbst zu, das; He hohen Viehpreise eine ernste Gefahr für die Entwicklung der heimischen Viehzucht sind. Die hohen Viehpreise erschweren es erstens den Bauern, ihren Viehstand durch Ankauf von Jungvieh zu ergänzen, und sie verlocken sie zweitens dazu, die von ihnen gezüchteten Kälber auf dem Schlachtviehmarkt zu verkaufen, statt sie aufzuziehen. Wie ist es unter solchen Umständen möglich, die heimische Viehzucht so auszudehnen, daß sie den Bedarf zu decken vermag? Und nun zwei Fragen! Erstens: Warum unterstützen die Agrarier nicht die sozialdemokratische Forderung, daß die Zufuhr billigen Jungviehes aus dem Ausland nicht durch unnötige Einfuhrverbote erschwert und daß sie, wie dies in Italien mit so großem Erfolg geschehen ist, durch Suspendierung der Zölle erleichtert werde, damit die Bauern ihren Viehstand leichter ergänzen können? Zweitens: Wenn es wahr ist, daß die heimische Viehzucht bei den hohen Viehpreisen nicht schnell ausgedehnt werden kann, können die Agrarier dann noch erwarten, daß wir auf die Zufuhr ausländischen Fleisches verzichten? Was soll »mit von» Kabinett Biencrth halten? Diese Frage beantwortete die Linzer „3B a h r h c i t" durch folgenden niedlichen Scherz: Die .Reich 8 po st", die über ihren Brenerth ganz glückselig ist gruppiert die Namen der neuen Minimer so untereinander, daß eine senkrechteBuchstabenreihe das Urteil: „Gar nicht übel" ablesen läßt. Wie wenig auf solchen Aberglauben zu geben ist und wie matt zur gleichen Zeit die Frage: was man vom Ministerium Bienerth zu halten hat, noch beantworten kann, ergibt sich aus folgender Kombi-uatton, die noch den Vorteil hat, daß Biencrth verdientermaßen an letzter Stelle angeführt erscheint: Georgi Weißkirchner Widmann Zaleski Wickenburg Stttrghk Hochenburger Glombinski Marek Metjcr _______________Bienerth (»Einen Schmant 1") Nusland. Aus der französische» Eisenvahnerbcwegung. In R e i m s haben vor einigen Tagen die Ostbahner ihren Kongreß abgehalten. Er war geeignet, in mancherlei Beziehungen Interesse zu erregen. Vor allein sollte er zeigen, wie die Gewerkschaft die Streikkrise Überstunde» hat, ferner, wie sie über die ganze Streikuttternehmung urteilt, endlich sollte er die Stellung der Eisenbahner zu den Negierungsentwürfen Präzisieren. Was nun die Organisation betrifft, so ist unleugbar, daß sie durch den Streik stark erschüttert worden ist. Eine Reihe Ortsgruppen sind ganz außer Funktion, andere sehr geschwächt. Immerhin sind genügend kräftige Kaders erhalten geblieben, die mit Zuversicht am Wiederaufbau des zerstörten Organismus arbeiten. Der Kongreß beschloß dann auch, die bisherige Administration in ihren Funktionen zu bestätigen und den Posten des ständigen Sekretärs, den der ehemalige reformistische Sekretär der C. G. T. Niel inne hat, aufrechtzuerhalten. Die Diskussion über den Streik wurde unter Ausschluß der Oessentlichkeit geführt, aus Rücksicht auf den noch nicht beendigten Pro-öcß gegen die Mitglieder des ersten Streikkomitees. Die Ostbahner, die in ihrer Mehrheit dem reformistischen Flügel der Gewerkschaften angehören, erheben gegen diejenigen, die den Streik herbeigeführt und in letner ersten Periode geleitet haben, ernste Anklagen. ™en°!,e ® ran ballet hat sie in einer tut marxistischen «Wochenblatt „Socialisine" veröffentlichten Artikelserie Miammengefaßt. Ihre gründliche öffentliche Erörterung rann aber erst aus dem Verbandskongreß im April erfolgen. immerhin hat der Kongreß der Ostbahner schon inten unverhullten Tadel ausgesprochen. Er nahm eia-stimmig eine Resolution an, die dem Exekutivkomitee und dem Vorstand des Ostbahnnetzes die vollständige Billigung dafür mtsspricht, daß sie den Streik aus Solidarität be>chlossen und die Verwaltung der Gewerkschaft „in ernster, überlegter und hingebungsvoller Weise" geleitet gabelt. „Er bedauert, daß Gruppen, auf die man'zählen konnte, dem Appell ihres Netzes und des nationalen Syndikats nicht gefolgt sind und behält sich vor, auf dem nationalen Kongreß die Verantwortlichkeit ■derjenigen festzustellen, die die Bewegung außerhalb der vom letzten nationalen .Kongreß v o r-geschriebenen Bedingungen e i it g e l e 11 e t haben." Weiter drückte der Kongreß sein Bedauern darüber aus, daß das Exekutivkomitee des nationalen Syndikats nicht versucht hat, oje Verhandlungen über die Forderungen des Personals mit den Bahngesellschasten wieder fttifzune&nten und forderte das Komitee auf, dies unter •Vermittlung der Regierung zu tun. lieber die RegierungZptojekte waren die Meinungen geteilt. Niel, der ein ausführliches Referat über den Entwurf über das Schiedsverfahren hielt, legte dar, daß er für die Arbeiter u n a it n e h m bar sei, da er indirekt auf die Vernichtung des Streik rechts hinauslaufe. Dieses Recht aber müsse als äußerstes Ver-teidigungsmittel der Arbeiter aufrecht erhalten bleiben. Er legte einen Gegenentwurf vor, der ein freiwilliges Schiedsverfahren vorsieht. Der Kongreß beschloß eilte Resolution, die diesen Gedanken ausführt und eine Agitation gegen den Regierungsentwurf fordert. Die Praxis der Arbeiterkänipfe beweise, daß die Arbeiter Streiks eher vermeiden, als provozieren. Der Streik sei ein M i t t e l u » d k e i n Z i e l. Aber die Möglichkeit des Streiks sei zuweilen die einzige Garantie für die Durchsetzung gerechter Forderungen und die wesentlichste Bedingung der gewerkschaftlichen Organisation und Betätigung. Eine Gewerkschaft von Schriftstellern und Künstlern ist in Sydney (Australien) gegründet und noch der Trade Union Act von Neu-Südwales eingetragen worden. Die neue Organisation, die sich dem Gewerkschaftskartell angeschlossen hat, umfaßt Redakteure, Berichterstatter von Zeitungen, Schriftsteller und Dichter aller Art, Illustratoren und Handelszeichner. Ihr Zweck ist: höhere Bewertung der geistigen Arbeit, Erringnng von Mindest-löhnen und von Normalgehältern für Durchschnittsleistungen, ferner rechtliche Besserstellung auf dem Gebiet der Urheberrechte u. s. w. Ein neuer Streiter in Portugal ist in „O-Camm-geiro" erstanden, Organ der Associa1o(s der Unvorsichtigkeit der Reifenden selbst zuzn-fchreiben. Die Privatbcteiligte Hlav-löck bestand in ihrem Protokoll daraus, das; sie vom Zugsbegleiter nicht ausmcrksant gemacht worden ist. Dcr Richter Tr. P n v I i C e f fällte ein frcifprcche n-des Urteil, weil er ein Verschulden des Zugbegleiters 916ntcc nicht als erwiesen annahm. Die Verteidigung führte Über Auftrag des Rcchtsichuyvereines Dr. M e i h n e r aus Prag. Streiflichter. Zum Eisenbahnunglück in Villach. Wenn Eiscnbahnfach-leute sich die Bahnhofanlage Villachs besichtigen und sich vorstellen, daß diese bezüglich der SichcrungSanlage derzeit ein Provisorium ist, so gelangen sie sofort zur Ueberzeugung, das; der Zusammenstoß, welcher sich am 24. Dezember 1910 ereignete, nicht besonders überraschend war. Schon bei der Aufstellung der Ausfahrtsignale hätte man sich mit dem Umstand befassen müssen, das; bei eintretendem Nebel oder sonstigen schlechten Witterungsverhältnissen, infolge der weiten Entfernung, ohne angebrachte Vorsignale, die Ueberzeugung unmöglich ist, ob das Ausfahrtsignal aus „Frei!" oder „Halt!" steht oder ob selbes beleuchtet ist. Noch schwieriger wird dies dadurch, daß unmittelbar vor dein Ausfahrtsemaphor eine in derselben Richtung und Höhe ausgestellte Sektilarlampe die Annahme ermöglicht, der Semaphor sei ans freie Fahrt gestellt, auch wenn dies tatsächlich nicht dcr Fall ist. Diese Möglichkeit erscheint bei dichtem Nebel, wie derselbe am 24. Dezember war, um so gewisser, da bei solchen gehinderten Fernsichten der Lokomotivführer nicht imstande ist, auf 700 bis 800 Meter die durchfahrene Strecke zu bemessen, selbst dann nicht, wenn er den Geschwindigkeitsmesser noch so genau beobachtet, da er doch die mindere Geschwindigkeit des Anfahrens mit in Betracht ziehen müßte, da er gleichzeitig wegen dcr Ausfahrt auf die Signale zu achten hat, und auch trachten muß, die notwendige Geschwindigkeit möglichst früh zu erlangen, um die vorgeschriebeue Fahrzeit einhalten zu können. Zu diesen schwierigen Verhältnissen ist noch dazu gtt rechnen, daß das Ausfahrtsignal mit den zu passierenden Wechseln (SBtychcn) nicht kombiniert ist. Jeder Fachmann wird erklären, daß auch für diesen Zustand des Provisoriums der Ein- und Ansfahrt-anlage die genügenden Sicherungen eingerichtet hätten werden sollen, um der großen Verantwortung für das Leben und die Gesundheit des reisenden Publikums sowie auch der eigenen Bediensteten zu entsprechen. Recht sonderbar erscheint da die Auffassung derjenigen Herren, die den KonduktiiurzugS-siihrer Franz S ch m i d einvernommen haben, wenn diese glauben, daß damit der Unfall hätte verhütet werden können, wenn Schmid den diensthabenden Beamten auf den 'Zug 465 aufmerksam gemacht hätte. Die Erfahrung lehrt uns auf diesem Gebiete, daß cs für einen ZngSführer nicht in jedem Falle ratsam ist, den Beamten auf seine dienstlichen Obliegen^ heiten aufmerksam zu mache». Uebrigens hätte in diesem Falle Schmid die Antwort erhalten, daß alles in Ordnung fei, da ja der Beamte dies, allerdings fälschlich, annahm, weil er ja sonst den Zug nicht abgefertigt hätte. Dagegen ist es eine ganz andere Frage, ob sich alle Aufsichtsorgane vergewisserten, ob die Sicherhettsvorkehrungen für die Ein- und Ausfahrt unter allen Umständen genügen. Und dieser Frage sollte sich die Aufmerksamkeit bei der Untersuchung der Ursachen des Unfalles mehr zuwenden, als der Erfüllung irgend welcher kleinlicher Formalitäten. Borsprache der Bahnrichter bei dcr Staatöbnhndirck-tion Wien und beim Eisenbahnministerium. Nachdem die Wünsche der Bahnrichter trotz der gegebenen Versicherungen bisher unerfüllt geblieben sind, begab sich am 15. Dezember 1910 neuerlich eine Deputation der Bahnrichter zur Staats» bahnverwaltnng, um den maßgebenden Faktoren neuerlich die dringendsten Forderungen dcr Bahnrichter zu unterbreiten und deren endliche Erfüllung >zu urgieren. Die Deputation, deren Empfang durch die Organisation vermittelt wurde, bestand aus dem PersonalkommissionSmitglied Bahnrichter Genossen Holzer und den Bahnrichtern Genossen F r ö st l. Dürr und Schubert. Die Deputation sprach vorerst beim Herrn Staatsbahndirekior Hofrat Dr. KoliSko vor und begründeten Genosse Holzer und die übrigen Deputations-Mitglieder in sehr ausführlicher und sachlicher Weise die dringendsten Forderungen der Bahnrichter, die sind: 1. Einführung eines Streckenpaufchales von jährlich 300 Str. 2. AuS-folgung von Zwilchkleidern ohne Verlängerung der Tragdauer der anderen Montur, Beteilung mit schwarzen Mänteln und Kürzung der Tragdauer der Bluse auf ein Jahr und des Pelzrockeö auf drei Jahre im Sinne der vom Zentralausschuß der Personalkommission eingebrachten Anträge. 8. Gewährung von Dienstfreikarten für den Bahnerhaltungs-sektionsbezirk und der Bewilligung, auf der Maschine fahren zu dürfen. Ursprünglich verhielt sich der Hofrett zu den Forderungen 1 und 3 ablehnend. Erst nach längeren Ausführungen der Deputationsmitglieder erklärte er sich bereit, sich für alle Forderungen cutzufetzen, soweit es in seiner Macht liegt. Er werde sich diesbezüglich persönlich und schriftlich in den Departements XlX, VI und X des Eisenbahnministeriums entsetzen. Hierauf begab sich die Deputation ins Eisenbahn-ministerium, und zwar zum Herrn Ministerialrat Spieß. Nach ausführlicher Begründung der Forderungen durch die Deputationsmitglieder erklärte der Herr Ministerialrat zu Punkt 1 bezüglich des Pauschales, daß das Eifenbahmninistc-rium das möglichste tun wird. Leider sei das Pauschale, mit Rücksicht auf die großen Kosten, derzeit nicht möglich, einzuführen. Vorläufig soll den Bahnrichtern bei Dienstleistungen auf der eigenen Strecke, wo sie die Mahlzeiten nicht zu Hanse einnehmen können, ein entsprechendes Fahrgeld gewährt werden. Diese Verbesserung werde in kürzester Zeit eingesührt werden. Die Monturfrage werde ebenfalls in kürzester Zeit nach Möglichkeit geregelt werde». Bezüglich dcr Gewährung dcr Dienstfreikarten und dcr Benützung der Maschine» zu Fahrten erklärte der Herr Ministerialrat, daß auch er sich für diese Sache energisch einsetzen wird. Er hoffe, daß in kürzester Zeit eine entsprechende Verlautbarung erfolgen wird. Den Bahnrichtern wurden also Verbesserungen in Aussicht gestellt und wir erwarten, daß es nicht beim bloßen Versprechen bleibt und die Zusicherungen endlich in die Tat umgefetzt werden. Denn recht lange werden sich auch die Bahnrichter mit den bloßen Versprechenungen nicht mehr zufrieden geben. Die Lciden des MaschinenpersonalS dcr f. k. Nordbahn. Das Lokomotivpersonal hatte unter dein JeittcleS» System furchtbar zu leiden. Aber feit der Verstaatlichung wird das Lokomotivpersonal derart geplagt und bestraft, daß es ein öffentlicher Skandal ist. Ein Beispiel diene für viele. In der letzten Zeit wird dem Lokomotivpersonal eine so schlechte Kohle als Feuerungsrnaterial für die Maschinen überwiesen, die' jeder Beschreibung spottet. Dieses Material besteht nur auö Stein, Schotter und Erde. Welche Qual das Maschinenpersonal mit solchem Material aussteht, kann nur derjenige würdigen, der jemals eine Maschine bedient oder geführt hat. Viele glaubten, durch die Verstaatlichung wird ein geregelter, normaler Verkehr eingeführt. Bei Überweisung von solchem elenden Material sind die meisten von dieser guten Meinung geheilt. Der Lokomotivführer muß unzähligem«! Dampf sammeln. Denn je schlechter die Kohle, desto mehr Verkehrsstockungen. Trotz der kolossalen Gefahr für daö Personal bei den schwer belasteten Zügen kann man kein anständiges Material bekommen. ,* Wenn es dem Lokomotivpersonal unter solchen Umstände» »icht möglich ist, Jur richtigen Zeit in der Station einzutreffen, dann gibt es Strafen nach Note». Durch die Verabfolgung dieses schlechte» Bre»»materials leidet daß Personal erstens durch kolossale Plage auf der Maschine, zweitens mit der Bestrafung wegen späten Eintreffens, und drittens durch Entfall der Prämie, die in der Instruktion IV, Nr. 16 de» Norm, gewährleistet wird. Wenn der Lokomotivführer nach einer solchen aufregenden und nervenzerstören-dett Fahrt die Endstation erreicht, wird derselbe noch ein bis drei Stunden zum Abrollen und Verschieben von Zügen verwendet. Sollte einer es wagen, wegen Uebermndnng diese Dienstleistung abz>ilehnen, folgt abermals Strafe. Durch solches Vorgehen wird daö Personal planmäßig geschunden und bestraft. Kein Wunder, daß unter solchen.Verhältnissen sich das Maschinenpersonal aufrafft und in die Oessentlichkeit flüchtet. Die Gärung ist eine solche, daß cö heute oder morgen zum Explodieren kommen muß. Hosen wir. das; diese Zeilen dazu beitragen, den k. k. Eisenbahn-minister zur Abhilfe zu bewegen. Bo» den Friebländer Bezirksbnhnen. Am 20. Dezember v. I. überreichte eine Deputation, bestehend aus den Genossen S e e l i g e r, Stadler, B u l i r s ch, ©tarn m, Hauser und 28 a l 11 s ch, welche vom Reichsratsabgeord-neten Genossen Schäfer vorgeführt wurde, der Direktion das in dcr Versammlung vom 11. Dezember 1910 beschlossene Memorandum, welches die bereits in der Nummer vom 1. Jänner l. I. veröffentlichten Forderungen enthielt. NeichSratsabgeordnete Genosse Schäfer verwies in seiner Ansprache, auf die enorme und stetig steigende Teuerung sowie auf die mißliche Lage dcr Bezirksbahnbediensteten. Herr Direktor U t s ch i k erklärte, das Memorandum nicht mehr in Empfang nehmen zu können, da er bereits am 31. Dezember feilten Dienst bei den Fr. B. B. beende, daher nicht mehr in dcr Lage sei, die Forderungen des Personals genügend zu unterstützen. Er ersuchte vielmehr, das Memormtdum seinem Nachfolger, Herrn Ingenieur Freund, zur Weiterleitung an die Zentralverwaltung zu übergeben. _ Hierauf überreichte Genüsse Seeliger dem nunmehrigen Direktor der Fr. B. B. Herrn Ingenieur Freund das Memorandum, indem er Punkt für Punkt desselben einer .•angehenden Erläuterung unterzog. Insbesondere verwies er darauf, das; die vielen, oftmals grundlosen Kündigungen unter dem Personal eine derartige Erbitterung hervorgerufen haben, das; selbes zu keiner Prüfung mehr zu bewegen ist, da es nicht gesonnen fei, feine sauer verdienten Kronen bei einer evenjuellen Anstellung dem Pensionsinstitut zu opfern, wie dies der Fall M a t t u f ch und viele andere Fälle bewiesen haben. Much sei nicht möglich, bei der jetzigen Kündigungsfrist anderwärts gleich einen Posten zu finden, weshalb fast alle Gekündigten der Pensionsansprüche eventuell verlustig gehen. Deshalb sei die Forderung einer Dienstordnung, wie sie bei den l k. Staatsbahnen besteht, begründet. Ebenso das Ge-halts- und Borrückungsschema der f. k. Staatsbahnen, da ja . 8,'$ f. f. Staatsbahnen nur das Existenzminimum ge-geben werde. Genosse S e e l i g e r erläuterte hierauf noch den Zweck der Personalkommission, welche dazu bestimmt sei, mit der Verwaltung die Einreihung der Bediensteten zu bestimmen, da dem Personal ja bekannt sei, datz die vollständige Einreihung nicht mit einem Schlag durchgeführt werden könnt«. Auch sämtliche anderen Forderungen wurden eingehend begründet, so unter anderem der Minimallohn und die Sohn* autoMatik der Taglohnbedicnsteten, die Bewertung der Naturalwohnungen, die Errichtung einer Disziplinarkommission it. f. ln. u. s. w. Reichsratsabgeordneter Genosse Schäfer erklärte dent Herrn Ingenieur O. Freund noch den Nutzen der Personal- und Disziplinarkommission sowie datz sich dieselben bei den k. t\ Staatsbahnen sowie übrigen Privatbahnen äußerst gut bewähren. Herr Direktor Freund erwiderte: datz er fein möglichstes tun werde, um das Memorandum einer schleunigen Erledigung zuzuführen. Versprechungen könne er nicht machen, da das nicht in seiner Macht liege, er wolle jedoch sein möglichstes tun, um der Verwaltung die Mitzstäude klar-znlegen, damit die gegenwärtigen Härten ausgeglichen werden. Wie immer, so ist auch bei dieser Aktion wahrzuneh. men, das; die Bediensteten selbst zu der Einsicht kommen, datz mail nur durch ein geschlossenes Vorgehen ctluas erreichen kann. Die noch außerhalb der Organisation Stehenden sind beigetreten, nachdem sie eingesehen haben, datz nur eine geschlossene Macht in der Lage sein wird, ihre Forderungen zu erlangen. Au der Verwaltung liegt es nun, die Forderungen ihrer Bediensteten schleunigst der Erfüllung zuzuführen, das Personal ist nicht gewillt, so lange zu warten, bis cs an dc.tf Hungerlöhnen zugrunde geht, und erwartet ehestens die Entscheidung. Die Verwaltung kann schon jetzt die Versicherung hinnehmen, datz sich die Bediensteten nur mit einer ausreichenden Besserstellung und nicht mit einem Brocken zufrieden geben. Die Parole kann nur lauten: Entweder eine ausreichende Regulierung oder Kampf. Die Verwaltung wähle! San den Reichsbüiidler». Der nachstehend wiedergege-bene Erlatz der Südbahnverwaltung zeigt, wie zwischen den so kampfesgierig tuenden Reichsbündlcrn und der Südbahnverwaltung Intimitäten bestehen. Man würde das Einheben der Beiträge für die Sterbekasse des Reichsbundes für eine einwandfreie Sache halten, wenn man nicht aus Erfahrung wissen würde, wie dieses Einheben von Beiträgen für antisozial-Demokratische Vereine durch die Bahnverwaltungei! in Wirklichkeit mißfielst, datz cs oft mehr ein zwangsweises Eintreiben, fast eine Exekution der Bezüge ist. Die Leute, die der Sterbekasse des Reichsbundes auf den Leim gehen werden, hoffentlich sind ihre nicht allzu viele, sind übrigens unseres aufrichtigen Mitleides sicher. Nachstehend der Südbahnerlatz: 16. An alle Herren DienstabteilungS-, BetriebsinspektoratS-und Lokalvorstände der österreichischen Linien der Südbahn und Nebenlinien! Anhebung der Prämien für die Sterbekasse beS Reichsbundes deutscher Eisenbahner Oesterreichs (registrierte HilfSkasfe) in Wir». Der Sterbekasse des Reichsbundes deutscher Eisenbahner Oesterreichs (registrierte HilfSkaffe) in Wien wird ab 1. Februar 1011 die Eingebung der Prämien durch Anrechnung mit Eilgutkarten unter der Bedingung zugestanden, datz diese Kaffe die Verpflichtung Übernimmt, die von den Stationskassen als Wertpapiere zu führenden Coupons unter allen Umständen mit Schluß des betreffenden Rechnungsmonats zu ordnen, demnach etwa uneinbringlich gewesene Beträge durch seine Lokalbevollmächtigten zur Bereinigung der Sterbekasse zuverlässig mit Ende eines RechnungSinouats zu berichtigen. Die Vorstände jener Stationen, in welchen ein Lokalbevollmächtigter dieser Kasse domiziliert, haben an ihn gegebenenfalls gegen Empfangnahme der Konsignation samt Eoupons die in der Konsignation ausgewiesenen Beträge auszuzahlen und diese Beträge unter Anschlutz der Konsignation samt Coupons mit Eilgutkarten jenen Stationen zu-ccchncn zu lassen, in welchen die Einhebung zu erfolgen hat. Sollte ein derart zugerechneter Betrag von dem betreffenden Bediensteten uneinbringlich fein, so ist dieser Betrag jener Station, von der er zugerechnet wurde, zurückzurechnen, letztere hat den Lokalbevollmächtigten der genannten Kaffe aufzufordern, diesen Betrag zu erlegen. Tie oberwähnte Kafle hat endlich den einzelnen Stationen das Domizil ihrer Lokalbevollmächtigien sowie deren Namen bekanntzugeben. Hiervon wollen Sie daS Ihnen unterstehende Personal rntsprechend verständigen. Wien, am 31. Dezember 1010. ? Die administrative Direktion: / In Vertretung: > ' Dr. Hermann m. I. Ans vem sraatsvaynmagazin Wien I. Ein Blick in den StaaWeisenbahndienst genügt, um zu konstatieren, dah eS hier hoch an der Zeit wäre, Abhilfe zu schaffen. Denn wenn man «uch ein versteinertes Herz besitzt, so mutz es sich doch erweichen beim Eintritt in das Staatsbahnmagazin I. Hier langen täglich etwa 210.000 Liter Milch in 0000 bis 10.000 Kannen an. Außerdem komme» in dieses Magazin auch noch andere Eilgüter. Das Ausladen aus den Waggons besorgen eine Tagschicht und eine Nachtschicht, je sieben Mann stark, und diese müssen die Güter noch 10 bis 20 Meter weit schleppen. Selbst wenn diese 14 Arbeiter die Arbeit kontinuierlich verrichten könnten, wäre e§ nicht menschlich gehandelt, viel weniger noch, wo oft zwei bis brei Stunden kein Zug einrangiert wird und die Arbeiter dann mit den von Schweiß durchnäßten Kleidern auf der offenen Rampe Wächterdienste verrichten müssen, damit keine Güter abhanden kommen. Wenn wir nun gehört kaöcn- incM einer mörderischen Arbeit die Arbeiter unter» liegen, wird es uns auch interessieren, wie viel Entlohnung sie hierfür erhalten; die beträgt für den Tag Kr. 260. Die Arbeitszeit ist bei der Tagschicht von 6 Uhr früh bis 12 Uhr mittags und von %2 bis 3-56 Uhr abends; das sind somit zehn Stunden, während deren keine Panse gestattet ist. Ja, die Arbeiter dürfen sich nicht einmal ein Frühstück ober eine Jause in der Kantine kaufen, sondern sie müssen sich, wie bereits vorerwähnt, in schweißdurchnäßten Kleidern aus der Rampe oder in dem falten Magazin, wo zum größten Teil die Fensterscheiben zerschlagen sind, aufhalten. Haben nun die Leute eine Woche Tagschicht verrichtet, so haben sie in der nächstfolgenden Woche Nachtschicht. Diese beginnt um 5 Uhr abends und cauert ohne jegliche Pause bis 2 oder 3 Uhr, ja oft bis 4 Uhr früh; daS sind also zehn bis elf Stunden Nachtdienst, wofür die Arbeiter und Magazinsaufpaffer weder eine Zulage noch irgendeine Vergütung erhalten, hingegen die Magazineure 1 Kr. als Nachtzulage bekommen. Würde nun jemand diesen Anordnungen nicht Folge leisten, welche zum größten Teil mir vom Inspektor August P o p st ausgehen, dann bekommt er Strafdienst und wird in die Frachienmagazine verseht; außerdem erhält so ein Mann noch seine Rüge. Vor Weihnachten erlaubte sich Inspektor August P o p st einen Weihnachtsscherz. Er ließ die schon länger als 20 Jahre bestehende Kanzlei der Magazineure, in der sich auch gleichzeitig der Parteienverkehr ab-wickelt, räumen und stellte die Schreibtische in das freie Magazin, wo, wie schon erwähnt, zum größten Teil die Fensterscheiben zerschlagen sind und die Tore wegen des Verkehrs und der eimmindenden Geleise offen gehalten werden müssen. Selbstverständlich herrscht hier große Zugluft. Wird ein Bahndokument verweht, dann haftet hierfür der Angestellte, wird dessen Gesundheit untergraben, haftet natürlich kein Inspektor. Natürlich haben die Magazineure und die Arbeiter keine Garderoben, ja, nicht einmal einen Platz oder Raum, wo sie ihre Kleider ablegen können. Sic müssen sie irgendwo im Magazin verstecken, damit ihnen nichts abhanden kommt. Daß dies dem Gesetz widerspricht, das untersagt, daß in Magazinen. wo Nahrungsmittel verladen und expediert werden, Kleidungsstücke ausgehängt werden, geniert een OrdnimgS-Popst natürlich nicht. Noch eins: Diese Arbeiter haben daS ganze Jahr keinen freien Tag, dafür überlange Arbeitszeit ohne Pause und Nachtdienst ohne Zulage. Endlich noch die Beleuchtung. Zwei Bogenlampen und eine Handlaterne stehen zur Verfügung, mich zur Erledigung der vielen Schreibereien. Es wäre wirklich Zeit, hier Ordnung gu schaffen. Dentschnationale Wutausbrüche. Seit 6er letzten passiven Resistenz auf der Südbahn scheinen die deuischnatio-nalen Eisenbahner nicht mehr zur Ruhe zu kommen, besonders die Versammlung in Bruck an der Mur, in welcher der Lokomotivführer Genosse Beer aus Mürzzuschlag sprach, liegt den Herrchens noch ziemlich in dem Magen. Ob ihres Zornes dürfte sich so ein Herr Winkelschreiber in der Nr. 35 des „Deutschen Eisenbahner", wie die • bekannte Marburger Schmierölzeitung unterm 8. Jänner berichtet, darangemacht haben, über den Genossen Beer seinen Kübel mit ganz gewöhnlichen Lüyen auszuleeren und in der bekannten Manier bübische Beschimpfungen loßzulassen. Auf die Beschimpfung wie Hauplirakecler, Streikbrecher und Stänkerer gar nicht eingehend, wollen wir jenem Herrn Artikelschreiber sagen, daß er mit der Behauptung, Genosse Beer habe sich den Maschinen» und Werkmeistern angebiedert und sich bereit erklärt, die Deputation zu führen, eine ganz gewöhnliche Lüge verbreitet hat, da Genosse Beer doch an der fraglichen Konferenz am 20. November gar nicht teilgenommen hat, da er zur selben auch gar nicht geladen war. Desto weniger konnte doch von einer Führung der Deputation die Rede sein. Wenn Genosse Beer am 4. Dezember an der Werkführerbespre-chung teilgenommen hat, so sei dem Lügenverbreiter gesagt, daß er an derselben nicht als Anbiederer, sondern als Vertreter der Zentrale des Allgemeinen Reck'islchuh- und Ge-werkschaftsvereineS über Wunsch der Werkführer selbst teil-nahm. Zum Schluffe sei noch zur besseren Orientierung für dieses Lügengewebe gesagt, dah, wenn Genosse Beer von den Maschinenmeistern statistische Daten über ihre Nebenverdienste einholte, er dies mit Recht tat, da er doch als gewählter Vertreter der Maschinenmeister in der Personalkommission die Pflicht hat, sich das Material über einen Gegenstand zu verschaffen, welcher Über Anordnung der Maschinendirektion auch durch die Personalkommission verhandelt werden kann. Und die Verpflichtungen als Personal-Vertreter hat Genosse Beer stets erfüllt. Lügen baben kurze Beine und div „Marburger Zeitung" ist bei dem Abklatsch vom „Deutschen Eisenbahner" wieder einmal ordentlich auf-gesessen. Bus den Amtsblättern. Weitere Zugeständnisse für bas Siidbal,»personal. B e- teiluug der Magazinsdiener mit Pelzröcken und Pelzkappen, des Berschubpersonals m i t Seine ltblufen und Herabsetzung der Tragzeiten e i n ze l n e r M o n t u r st ii «k c. Mit Genehmigung des Verwaltungsrates finden wir uns in Berücksichtigung der diesfalls wiederholt Hergebrachten Wünsche des Betreffenden Personals bestimmt, nachstehende Aenderungen in der Gebühr und Tragzeit der Dienstkleider für gewisse Diener und Arbeiterkategorien mit Gültigkeit vom 1. Jänner 1011 zu verfügen, und zwar: 1. Die Tragzeit des Tuchpaletots für die Kondukteure, „Z". welche mit „P"-Kleidern beteilt sind, wird von drei auf zwei Jahre herabgesetzt. 3. Die Tragzeit der Leinenblusen für die Kondukteure, Kondukteuraspiranten und AuShilfSkondukteure wird von zwei auf ein Jahr herabgesetzt. 8. Die MagazinSdiener in sämtlichen Stationen mit Ausnahme jener der Strecke Monfaleone-CormonS und Bran-xoll-Ala werden mit je einem Kommißtuchpelzrock (Tragzeit vier Jahre) und je einer Pelzkappe (Tragzeit zwei Jahre) beteilt. Das gesamte systemisierte Vcrschubpersonal (Oberver-fchiebcr, Verschieber und verschubarbeiter) erhält nunmehr auch je eine Leinenbluse (Tragzeit zwei Jahre). Die den betreffenden Bediensteten bereits per April 1911 gebührenden Monturstücke ad Punkt 1. 2 und 4, sind in die am 10. Jänner 1911 fälligen Bezuasdokumente über Dienstkleider für die Aprilbeteilung aufzunehmen. Für die Kommißtuchpelgröcke und Pelzkappen der Ma-gazinSdiener sind separate Konsignationen und Bezugscheine auszufertigen. Diese Dokumente sind unS mit Bericht im Dienstweg vorzulegen. In den DienstkleiderabfaffungSbüchern sind bis zur Hin» auSgabe einer Neuauflage bei den betreffenden Dienstkate-gorien die erforderlichen Ergänzungen beziehungsweise Aen-derungen handschriftlich vorzunehmen. ♦ Wien, am 28. Dezember 1910. Die Berkehrsdirektion: Retzler m. p. Zur Einreihung des Personals der Staatöeisenbnhn-gesellschaft. Einführung der Dienstordnung (Dien st Pragmatik) und des Gebührenregulativs für die Bedien st e t e n der k. k österreichischen Staatebahnen. An alle Dienststellen und 2>je Herren Bahnärzte. Infolge der nunmehr durchgeführten Einreihung der Beamten, Unterbeamten und Diener des Vierseitigen Direk-tionsbereicheö in den Status der Bediensteten der k. k. öfter- reichifchcn Staatsbahnen haben von nun an auf dieselben, mit Ausnahme jener, welche nicht cingcreiht wurden, die Bestimmungen der Dienstordnung (Dienstpragmatik) sowie des Ge-bührenregulativs für die Bediensteten der k. k. österreichischen Staatsbahnen vollinhaltlich Anwendung zu finden. Die Dienstvorstände haben dafür Sorge zu tragen, das; die ihnen unterstehenden eingereihten Bediensteten mit je einem Exemplar dieser Dienstbehelfe nachweislich beteilt werden. Ebenso wird den Dienstvorständen zur Pflicht gemacht, sich mit den Bestimmungen der Dienstordnung und des Regulativs ehestens und auf das genaueste vertraut zu machen. Hierbei wird insbesondere aufmerksam gemacht, daß im Sinne dek> § 37 der Dienstordnung nunmehr sämtliche Unterbeamte und Diener, also auch jene, welche bisher auf Grund der bei der priv. Oesterreichisch-ungarischen Staatseisenbahn-gesellfchaft bestandenen Normen von der Krankenversicherungspflicht befreit waren, der Krankenkasse für das Personal der k. k. österreichischen Staatsbahnen als Mitglieder anzugehören haben, falls nicht in besonders berücksichtigungswürdigen Fällen auf Grund von im Dienstbezug einzubringenden gestempelten Ansuchen seitens des k. k. Eisenbahnministcriums eine Befreiung von der Beitrittspflicht erfolgt. Die Dienstvorstände werden sohin angewiesen, behufZ Hereinbringung der im § 8 des Statuts der Krankenkasse für das Personal der k. k. österreichischen Staatsbahnen vorgeschriebenen Beiträge zur Krankenkasse von den in Betracht kommenden Unterbeamten und Dienern ab 1. Jänner 1911 das Nötige zu veranlassen und diese Bediensteten mit dem vorgeschriebenen Aufnahmsschein (Allgemeine Form Nr. 224 deutsch beziehungsweise 224 b, deutsch-böhmisch) zu beteilen. Ebenso ist für dieselbe sofort das Grundbuchsblatt für Krankenkassenmitglieder (Allg. Form Nr. 34) anzulegen. Wien, am 27. Dezember 1010. Z. 140.610. Der k. k. Direktor: Trnka. Remunerationen an Arbeiter mit 2 5 jäh-riger Dienstzeit. An alle Di cn ft c S ft c llcn. Das k. k. Eisenbahnministerium hat sich laut Erlaß vom 16. Dezember 1910, Z. 58.822/13, bestimmt gefunden, die im § 53 des Regulativs für die Gebühren der Bediensteten der k. k. österreichischen Staatsbahnen normierte Remuneration im Ausmaße von 200 Kr. jenen Arbeitern des hierseitigen Amtsbereiches zuzuerkennen, welche mit Ende dieses Jahres eine mindestens 25jährige oder eine darüber hinauZreichende, ununterbrochene, zufriedenstellende Dienstleistung aufzuweifen haben. Di« Auszahlung dieser Remunerationen ist bereits in die Wege geleitet worden, und wird noch im Laufe dieses Jahres erfolgen. Bezüglich des Nachweises der ununterbrochenen 25jäh-rigen Dienstzeit wird auf die Bestimmungen der bei § 53 des erwähnten Regulativs zitierten Erlässe verwiesen, welche strikte eingehalten werden müssen. Um in den kommenden Jahren diese Remunerationen rechtzeitig zur Auszahlung bringen und die hierfür notwendigen Geldmittel im Präliminare einstellen zu können, sind seitens aller Dienstvorstände am 1. Februar jeden Jahres Verzeichnisse aller jener unterstellten Arbeiter in Vorlage zu bringen, welche im Laufe des betreffenden Kalenderjahres das 24. ununterbrochene Dienstjahr vollenden. Im Falle solche Arbeiter nicht vorhanden sind, ist eine Vakantanzeige vorzulegen. Im Jahre 1911 ist überdies ein Verzeichnis derjenigen Arbeiter einzusenden, die in diesem Jahre das 25jährige Dienstjahr vollenden. Von diesem Zirkular ist das Arbeiterpersonal sofort in Kenntnis zu fetzen. 28 i c n, am 21. Dezember 1910. Z. 148.031. Der Direktor: Trnka m. p. Uvrrelpvndenzeir. Tesche». (Die Gelben an der Arbeif.) Im Saale der GastliauSlokalitälen des „Frohsinn" in Bchibiy fand am Jänner eine vom dcutschnationalcn „Neichslmnd* einberuiene Veriammlung statt, in welcher ein Herr v. Lorenz aus Wien üb, r den „Zweck und Nutzen der gewerkschaftlichen Organisation" referierte. Bemerkt fei, datz die Versammlung, obwohl schon wochenlang dafür agitiert nrnidc, nur von zirka 20 Beamien und Unterbeaniten, und zwar von der Strecke Oderberg bis Mosch besticht gewesen war; darunter waren der Herr Touches Karl F r i d r i ch, Beamter Fingerhnt, Bürgermeister von S ch i b i tz sann Familie, der Obmann des SchulvereineS, etliche gelbe Nord-markcr HandeScmgestellte und einige Schreiber vom Julien Cohn. Von unseren Genossen waren zirka 15 Mann erschienen, um sich den Kohl «nuhörni. Der Referent wollte den Teschner Eisenbahnern einreben, daß ihr Interesse nur in einer nationalen Organisation gewahrt werden könne und für den deutschen Eisenbahner nur der „Reichsbund" a>s eine Organisation in Frage komme, da die tote Organisation trotz ihrer Schlagkraft nicht mit den nationalen Organisationen im Kamps sich vereinigen wollten. Daß aber die Eisenbahner, welche im Allgemeinen Rechtsschutz- und G-.werkschaslkverein organisiert sind, auf Grund ihrer Organisation große Errungenschaften ohne Kamp! zu verzeichnen haben, da» hat dieser Herr wohl verschwiegen. Auch hat .Herr v. Lorenz, von unfe ett Genossen in die Enge gelrieben, selber eiiigestandc». das, er die gegen den Genossen T o in s ch i k ouSgestrcuten Verleumdungen nicht beweisen kann. 9118 Beweis, datz die deutschen Eisenbahner sieh im Kampfe gegen ihre Ausbeuter auf den separatistischen Standpunkt stellen müssen, führte er an, das, die tschechischen Sozia demokraten dies auch tun. Als zweiter Redner sprach Genosse Wawreczka, der in seinen Ausführungen darauf hinwies, daß auch wir Überall für die Organisation der Eisenbahner eintreteii. uiid zwar mit einem größeren Erfolg als die nationalen Organisationen. Denn obwohl eine icdc 5Ir6cilerkalcgorie genügend ausgebeutet ist, so wird der Eisenbahner geradezu in einem mittelalterlichen Sklaventum gehalten und verwies Redner unter zahlreichen Beispielen daraus, ! ai die Eisenbahner nur erfolgreich gegen die Kapital-Herrschaft ankämpfen können, wenn sie m einer starken, auf internationaler Grundlage a u s g e b a u t c ti Organisation sich bereinigen. Die angeführten Argument« des Herrn *. Lorenz beleuchtete Genosse Wawreczka. indem er betonte, daß fcie tschechischen Separatisten auf demselben Weg sich befinden nie die Deutschnationalen und {rüg den Referenten. wie sich dies zusammenreimt, tveitn er behaupte, datz den Deuüchen mir durch einen Deutschen geholfen werden kann und die Deuifchnationalen sich doch in Nach ad mit den Tschechen (Jednota) vereinigten. Da Herr v. Lorenz den „Reichäbuub" in den siebenten Himmel hob, ersuchte Grnosse Waivreezka, er möge doch die Errungenschaften beä „ReichsvnndeS" anführen; das war ihm aber nicht möglich. Mit einem Appell an die au* nietenden Eisenbahner: Mann für Mann in den RechtSscbui;- und Gewenfchastsverei» sich zu organisieren, schloß Genosse Samt e-eika seine Ausführungen. Da» derselbe den anwesenden Eisenbahnern aus dem Herze» gesprochen, zeigte der ihm gezollte Beifall. Nach einer regen Diskussion, an der sich no t, mehrere Redner beteiligten, wurde zur Gründung einer gelben Organisation geschritten. Daß aber in Tefchen und Umgebung kein Boden für den gelben Sumpf ist, hat sich gleich bewiesen. Denn trotz der Agitation verschiedener Gcmeuibcickrctäre und Beamten ist e§ nicht möglich geivefen, vier Mann für den Ausschuß zu finden. Der Beamte F i n g e r h u t halte die Wahl abgelehnt, am, wie er behauptete, den Sozialdemokraten kein Material in die Hände zu geben. Da die verschiedenen andere» ebenfalls ab« Nr. s Seite 9 lehnten, so mußte, um eine Blamage zu vermeiden, der gelbe .Führer" Hudoba (Karmin) einspringen und die Wahl an» nehmen. Charakteristisch ist anch die Bemerkung des Herrn v. Lorenz, indem er sagte: 28 i r brauchen Beamte, kapitalistisch stärkere, a l s A g it a t o r e n, da diese mehr Einfluß aus die Bediensteten auSüben könnnen und für d e n „R e i ch s b u n d" e r f v l g r e i ch e r agitiere». Mehr braucht man doch ivahrlich nicht! Born Brenner. (Aviso noch Spittal an der 2) rau.) Unsere mit Daten belegten Vcrüsfentlichungen im „Eisenbahner" über das skandalöse Treiben des Bahnmeisters Schcrleitner in Frcicnfeld, welcher seine Stellung als Vorgesetzter dazu mißbrauchte, um sich zum Schaden seiner Untergebenen Gelder zu verschaffen und denselben sogar Gelder vom Gehalte gurückbehielt, hatte zur Folge, daß die Baudircktion der Südbahn aus dem schamlosen, das 'Ansehen der Bahnverwaltung schädigenden Gebaren Scherleitners die Konsequenzen zog und diesen Bahnmeister, von der Verleihung des „blauen Bogens" noch gnadenweise absehend, für gänzlich vom Streckendienste abzog und als Kanzleihilfskraft zur Bahnerhaltungssektion nach Spittal an der Drau versetzte. Wie gewissenlos Schcrleitner in der Wahl der Mittel zur Gelderwerbung ivar — von Wahl kann man hier eigentlich gar nicht reden, denn diesem Menschen ivar hierzu jedes Mittel, auch das schlechteste, gut genug — davon zeugt der Umstand, daß er in Steinach in Tirol, dem Orte seiner früheren „Amtstätigkeit", bei Todesfällen von Eisenbahnern die Beiträge zu Kranzspenden unter den Berufskollegen des Verstorbenen sammelte, die Kränze bei dem einschlägigen Geschäfte im Orte bestellte, aber die gesammelten Gelder nicht abführte und die Kränze einfach schuldig blieb. Es gehört wohl eine Skrupellosigkeit und Unverfrorenheit sondergleichen dazu, wenn einem nicht einmal die Majestät des Todes heilig ist und man die Pietät als Mittel benützt, um sich a konto dessen Vorschüsse zu nehmen. S ch e r l e i t n e r, welcher. die wider ihn erhobenen Anschuldigungen nicht im Geringsten entkräften konnte, wurde bald nach dem Bckanntwerden derselben aus dem Bahnmeisterverein und später dann auch aus dem Verkehrsbunde ausgeschlossen, welche Maßnahmen Wohl zur Genüge beweisen, daß er infolge seiner schmutzigen Geldbeschaffungsgeschichten und seiner Gesinnungsheuchelei jede 2lchtnng seiner Mitmenschen verloren hat. Da Scherleitner jedenfalls auch an seinem neuen Dienstorte seine gewohnheitsmäßigen „Kreditoperationen" fortsetzen wird und zwar nun, dem Gros der dortigen Bevölkerung entsprechend. unter antiklerikaler Flagge sich die Quellen eines reichlichen Kredits zu erschließen suchen wird, so machen wir unsere Genossen und die freiheitliche Bevölkerung von Spittal an der Drau auf den vielfach genannten Bahnmeister noch.besonders aufmerksam, auf daß sie dessen Tiraden keinen Glauben schenken mögen, wenn sic nicht zu Schaden kommen wollen. Mit einem Menschen, der schon dem christlichsozialen Verkehrsbunde zu schlecht ist, kann man keine Gemeinschaft haben und muß einem solchen Finanzkünstler und Gesinnungslumpen gegenüber die Devise lauten: „'Augen auf und Taschen zu!" Deutsch-Wagram. Verschiebaufseher Schaffer bemüht sich in jeder Weise, seine Dienstkollegen und die übrige Stationsarbeiterschaft durch unwahre Angaben, welche er dem Vorstand des kl k. Bahnbetriebsamtes hinterbringt, anzu-schwärzen, um beim Vorstand als tüchtiges Dienstorgan zu gelten. Leider ist der Vorstand diesen Zuträgereien sehr zugänglich und haben alle Bediensteten darunter zu leiden. Solche Zustände können nur Erbitterung gegen den Vorstand hervorrufen, tragen aber auch zur Lockerung Ser Disziplin bei. Um diesen Spitzelsystem Einhalt zu tun, wäre es an der Zeit, »aß der Vorstand allen Zuträgern die Türe weist. Dem Vorstand empfehlen wir, die Dienstleistung dieses Zuträgers zu kontrollieren, Erhebung zu pflegen, bei welcher gesunden werden kann, daß dieser Mann seinen Dienst in geradezu^ gewissenloser Weise versieht, welcher geeignet ist, schwere tfolqcn zu bringen. Sollte nicht gerechte Remedur geschossen werden, müßte Anzeige an die k. k. Nordbahndirektion erfolgen. Komotau. (Von der Strecke Komotau- Wet-p c r i.) Auf dieser Strecke werden die Oberbauarbeiter von den beiden Bahnmeistern Partik und Johann Frank in einer Weise behandelt, die noch an die „gute alte Zeit" lebhaft ernnnert. Bekanntlich sind die Arbeiter in dieser Gebirgsgegend fähige und fleißige Leute, die sich oft bei Ausübung der übertragenen Arbeit gegenseitig überüieten. Doch verlangen derartige Arbeiter vor allem eine menschliche Behandlung und lassen sich am allerwenigsten von ihrem verdienten Lohn unfreiwillige Abzüge gefallen. Wie uns von dort mitgeteilt wird, so soll der Bahnmeister P a r t i k in Kupferberg die Leute auszahlen, wie es ihm beliebt. Die Vorschriften der Generaldirektion über die Entlohnung der älteren Arbeiter werden vom Bahnmeister Partik nicht eingehalten. Es gibt dort Arbeiter, die tatsächlich durch diese Manipulation weniger an Lohn erhalten, als sie laut Vorschrift erhalten sollen. Bet jeder Bahnverwaltung haben die Oberbauarbeiter 'Anspruch auf alte Schwellen. Herr Partik kennt auch diese Vorschrift nicht, dafür soll aber ein geistlicher Herr alte Schwellen jederzeit beziehen. Aehnltche Unzukömmlichkeiten soll auch der Herr Frank am Gewissen haben. Herr F rank ist ein Antreiber ärgster Sorte und droht jedem Arbeiter mit dem sofortigen Entlassen. Wir ersuchen die löbliche Generaldirektion der B. E. 83., dem Treiben dieser beiden Herren ein größeres Augenmerk zuzuwcnden und die Angelegenheit mit den Lohnauszahlungcn und dem Schwellenverkauf ehestens zu ordnen. Den beiden Bahnmeistern Parti k und Frank empfehlen wir, die unterstellten Arbeiter menschlich zu behandeln, denn sonst müßten ?mmn* an dieser Stelle deutlicher werden. Wer dann den Schaden hätte, wäre nicht schwer zu erraten. Wien X/2. (Vom Verschubpersonal der k. k. S t a a t L e i s e n b a h n g e s e I l s ch a f t.) In letzter Zeit L"?cn mehrere gut besuchte Versammlungen des Verschub-ni.f k„. 1110 die unerträglich gewordenen Mißstände a?tenc£ Vahnhofe lebhaft kritisiert wurdqn. Das hn rtl -mfj^nal fiat es endlich begriffen, daß sich nur durch und geeinigtes Vorgehen eine Besserstellung für r f* m^"* ^** ^ubpersonal erreichen läßt. Der massenhafte Beitritt zu unserer Organisation läßt erwarten, daß die verschiebet den Ernst der Situation erkannt haben und daß auch in den anderen Stationen der St. E. G.-Linien mit einer planmäßigen Agitation eingesetzt wird. Um die Kollegen stets auf dem -aufenDen zu erhalten, wird jeden ersten Dienstag tut Monat eine Versammlung der Verschieber der St. E. G. stattfinden, die Zeit zur Organisation ist sehr günstig, da uns viele Herren Vorgesetzte durch ihr brutales Vorgehen sehr sich der behilflich sind. Rndig. (Ein Kleeblatt.) „Gleich und gleich gesellt gern", und so fand sich auch auf der Strecke Rudig-Po-ersam ein würdevoll breiblattenges Kleeblatt zusammen, welches sich jetzt die Aufgabe setzt, einem Wächter durch Vor-lcumdung bei den Vorgesetzten zu schaden. Dies alles aber nur in der Absicht, den Wächter vom Wächterhause zu ver-vrangen, damit sich ein Drittel von diesem Dreibund vielleicht ansetzen könnte. Einer dieser Dreien hat ja die honette Absicht, einmal den Kain zu produzieren, nur mit dem Unterschied, Dies leben fall nicht erst auf dem Felde, sondern vielleicht gleich >n seinem Hause zu tun, da er drohte, den Wächter niederzu-jePagen. Wie wir iriit aus sicherer Quelle erfahren, wird wohl mit dem Niederschlagen sowie mit dem Zukunftsplan dieser drei nichts und war die ganze ausgewendete Mühe umsonst. Wir raten aber diesem sauberen Kleeblatt, einmal vor ihrer Tür zu kehren, dort ihren eigenen Kehricht gut zusammenzufegen und andere in Ruhe zu lasten. Sollten diese Zeilen nichts fruchten und das „Kleeblatt" sich nicht bessern, nun — so sehen wir uns wieder. Jglau. (Gut gesagt.) In einer von den Deutschradikalen in Jglcm einberufenen Versammlung kam es zu stürmischen Szenen zwischen den Bürgerlichen und den Anhängern der deutschnationalen „Arbeiterpartei". Nachdem die Herren Wolf und Jung einander kräftige Wahrheiten ins Gesicht geworfen hatten — „jedes Wort ein Nachttopf und kein — leerer" — verließen die „Arbeiterparteiler" unter großem Krawall den Saal. Zwei Eisenbahner, die aus Neugier der Versammlung beigewohnt hatten, verließen inmitten des Lärms das Lokal. 'Auf der Gasse angelangt, sahen sie einander zweifelnd an. Jeder hätte gern zuerst vom anderen vernommen, welchen Eindruck die Vorgänge in der Versammlung auf ihn gemacht hatten. Endlich brach der Lokomotivführer L. das Schweigen.' Nun, sagte er mit einer gewissen Verlegenheit, cs ist nicht zu leugnen, der Jung halst: dem Wolf ordentlich gesagt. Er hat auch recht, der Wolf vertritt nicht die deutschen Arbeiter, sondern die deutschen Kapital! st c n! Was hältst du davon? .Weißt, antwortete der Kollege, mir fällt dabei ein Gedicht von Heine ein, den die Deutschnationalen so schmähen und aus dessen Gedichten sie so gern zitieren; das Gedicht heißt „Disputation", und es schließt mit dem Vers: Und es will mich schier b e d ü n k e n, Daß der Rabbi und der Mönch — Daß sie alle beide stinken! „Magst recht haben," sagte L., „ich habe die Gesellschaft auch schon satt." Und sie drückten einander die Hand. Nied. (Nachruf.) Die organisierten Eisenbahner in Nied (Oberösterreich) rufen dem nach St. Pölten versetzten Herrn Inspektor Seife r, Vorstand der k. k. Bahnerhaltungssektion in Nied, ein herzliches Lebewohl nach. Herr Inspektor Kaiser war uns stets ein.gerechter und wohlwollender Vorgesetzter, der sicki durch seine Unparteilichkeit und Gerechtig-keitsliebe die Lichtung sämtlicher Untergebenen erworben hat. Cdcrfurt. (Eisenbahnerrisik o.) Am 12. Jänner, um 3 Uhr nachmittags, geriet beim Verschieben einer ZugS-garnitur auf dem Hauptbahnhof der Verschieber Theodor Solar zwischen die Puffer zweier Waggons. Der Unglückliche, dem der Brustkorb eingedrückt wurde, war auf der Stelle tot. Kolar, welcher erst kurze Zeit verheiratet war, hinterläßt eine unversorgte Witwe mit einem 7 Monate alten Kind. —. Wieder ein Opfer mehr auf dein Schlachtfeld des modernen Verkehrs. Wien 1. In Wien I ist ein Bahnrichter namens (Schmeißet. Dieser Herr erzählt jedem, der cs hören will, daß er keiner Organisation angehört, und sieht es auch von seinen ihm untergebenen Arbeitern nicht gern, wenn sie sich Derselben anschließen. Diese seine Meinung wird uns natürlich wenig kümmern, denn jeder kann seine Meinung haben. WaS aber die Arbeiter betrifft, die unter feiner Leitung stehen, ist die Sache eine andere. Wenn es dem Herrn Sch mager so gut geht, daß er es nicht notwendig hat, um durch eine Organisation ein größeres Stück Brot zu erreichen, so ist das seine Sache. Aber die Arbeitet möge er wegen ihrer Zugehörigkeit zur Organisation hübsch in Ruhe lassen. Wir machen unsere Arbeit und möchten im Interesse des Dienstes ersuchen, statt über die Organisation zu schimpfen, mehr auf seine Arbeit zu achten und nicht die Tischlerei im Dienste zu betreiben und uns in Ruhe zu lasten, da wir sonst mit schärferem Geschütz kommen müßten. Budweis. Das für die Linzer Zugsbegstitcr reservierte Zimmer Nr. 6 in der Zugsbegleiterkaserne Nr. 1 ist alles eher als ein Raum zum Ausruhen, lieber vier Stufen geht man in einen mit Steinen gepflasterten Kellerraum hinunter, in welchem sechs Betten, ein Tisch und zwei Sessel stehen. Dieser Kellerraum heißt „Reservezimmer für die Linzer Zugsbegleiter"! Die Einrichtung nimmt den ganzen Raum ein und bleibt in der Mitte nur ein ganz schmaler Gang frei, so daß gerade eines hinter dem anderen gehen kann. Der Luftraum ist viel zu klein. Wenn man in der Früh diesen Raum betritt, strömt einem ein ganz entsetzlicher Gestank entgegen. Die Wände sind ganz kahl und bis auf den Plafond mit Blutspritzer bedeckt, auch verweste Wanzenleichen sind darunter, Zeugnis ablegend von den erbitterten Kämpfen, welche in diesem Kellerloch stattgefnuden haben. Beschwert man sich bei den Beamten in Budweis über diesen Schweinestall, so heißt es immer, heuer wird eine neue Kaserne gebaut. Bai einigem guten Willen des Inspektors wäre schon ein anderer Raum für die Linzer Zugsbegleiter zu finden. Es ist doch das alle AufnahniSgebäude zur Verfügung gestanden, warum wurde dort für die Linzer nicht ein Zimmer reserviert? Dieses Kellerloch ist kein Raum zum 'Ausruhen, erstens bekommt man die Gicht, wenn man vom Bett, heraussteigt, steht man aus dem Pflaster, dann ist der Luftraum für so viel Menschen viel zu klein und ein Schlafen infolge des Ungeziefers ganz ausgeschlossen. Die Linzer Zugsbegleiter ersuchen die k. k. Staats» bahndirektion, hier Wandel zu schaffen. Die Leute gehen aus diesem Kellerloch immer unausgeschlafen in den Dienst. Wir werden bei einem Eisenbahnunglück nicht ermangeln, den Staatsanwalt auf diese Notiz aufmerksam zu machen. Troppnu. Ein Prachtexemplar von einem Vorarbeiter besitzt die. Station Troppau St., der cs sich zum Prinzip gemacht zu haben scheint, die Wächter, Professionisten und Arbeiter zu denunzieren. Der noble Herr, welcher auf den Namen Trip old hört, droht mit der Anzeige, daß die Obenerwähnten „faule Hunde" sind und nur in der Welt so herumbummeln; vielleicht hat der Wächter in dem Dienstraum zu wenig geheizt, daß der Herr T r i p o l d sich darin nicht ganz behaglich gefunden hat, während die 'Arbeiter auf der Strecke sein mußten und jedenfalls der Vorarbeiter auch draußen zu bleiben hat. Wir raten zur Besserung, sonst sähen wir uns genötigt, noch einiges von seinem Tun und Können zu schildern. Es könnte ihn sehr leicht dasselbe Los treffen wie in Jägerndorf. Also halte Rat vor der Tat. Preritu. (Sparwu t.) 'Am 15. Dezember 1908 wurde hier die Neuanlage eröffnet und seit diesem Tage datiert auch das Leiden des Personals. War es im Anfang nur daö Zugbegleitungspersonal, welchem das neue Objekt nur Leiden brachte, da es den 2'6 Kilometer langen Weg in.dem frisch aufgeführten Schotter zu Fuß machen mußte, ohne dafür entschädigt zu werden so sollte c6 nur zu bald das übrige Personal unter der Leitung des stolzen Herrn Karl Vesely vom Beamten bis zum Bezettlet zu spüren bekommen. Dieser Herr ist mit dem Grundsatz eingezogen: „Sparen und das Defizit der k. k. Staatsbahnen zu decken", für sich aber eine saftige Remuneration, eventuell eine außcrtourliche Vorrückung zum Oberinspekwr auf Kosten des Personals herauszuschlagen. Der goldene Kragen würde zu seiner schönen Nase sehr gut passen. Das erste, was dieser nette Herr an dem Personal verbrochen hat, war, daß er die Leute, die vott der Direktion zur Bewältigung der Arbeit ausgenommen wurden, reduzierte. Der Beamte wurde zum Schreiber degradiert, indem man die Stundenpaßschreiber entließ und ihm die gesamte Arbeit jener und noch eine ganze Menge Graphikons und Rapporte für Privatzwecke des Herrn Vefetz- zuwies, damit ihm ja keine Zeit bleibt, sich um den Vcrkehrsdienst zu kümmern. „D er Herr bin ich hie r", sagt V e s e l Die Markierer waren auch unnütz, also weg mit ihnen. Erst jetzt wurden sie wieder ausgenommen. Die V'rschieber hatten auch zu wenig Arbeit und Faulenzerei verträgt das tschechischnationale Herz des Herrn Vesely, nicht. Darum mußte man Tlrbeit suchen, indem man den Leuten statt zwei Geleise drei und vier Geleise zum Auffangen gab und die Ueberzähligen ganz einfach entließ. Man ersparte eine Menge Leute. Die Arbeit muß trotzdem gemacht werden, wenn auch der Materialschaden alle Jahre das Doppelte ausmacht, waS die Entlassenen gekostet hätten. Nicht einmal die Lokomotiven blieben von dieser Spar-wut verschont. Ursprünglich waren zlvei Lokomotiven auf der Neuanlage, aber Vesely behauptet: das muß mit einer gehen, also wurde eine abgesagt. Nun schauen wir, was bei dieser ©partout herauskommt. Streit unter, dem Personal, da einer den anderen zwingt, zu rackern, um ja nicht in Strafe zu verfallen. Denn Herr Vesely spart damit komischerweise nicht, der Herr Qnicralla bestätigt ja alles, wenn cs sich um Strafen handelt. Mittagspausen kennt man in P re rau überhaupt nicht, so kommt es, daß die armen Verschieber das Essen unter der Arbeit zu sich nehmen müssen, da sie, wenn die. Lokomotive am Kanal fährt—■ was man übrigens auch' schon abschaffen will — eine Ablöselokomotive bekommen, und einer den anderen vertreten geht auch nicht, weil jeder mit Arbeit überhäuft ist. Die ZugS-cxpedienten bekommen dafür, weil sie sich wegen Ueberbürdung mit Schreibarbeiten um den Verkehr nicht kümmern können, ganze Dutzende von Verkehrsmängeln zu erledigen. Die Lokomotivführer und Zugsbegleiter der Ostrauer Züge haben die Ehre, wegen Platzmangel in Radwanitz 60 bis 90 Minuten zu stellen, wofür sie erstens nichts bekommen — da ja das Stundengeld nach der Fahrordnung geschrieben wird — und zweitens, um ihre Ruhezeit in der Wendestation betrogen werden, da sie im Turnus fahren. Die Lokomotivführer haben überdies das Vergnügen, Prerau Neuanlage zu rollen, um die Lokomotivführer, die dem Vesely im Magen lagen, zu ersetzen und so zwei bis drei Stunden ihrer Ruhezeit verlieren. Wie die Arbeit aussieht, darüber folgendes: (Prerau Neuanlage fuhren im Jahre 1010 5188 Züge mit 284.845 Wagen und 096 Verschnbzüge ein, 6219 Züge mit 306.428 Wagen gingen ab und diese Schinderei muhten zwölf Mann auf der Nordseite — Nollcmlage — und vier Mann auf der Südseite besorgen. Im Jahre 1909 kamen 5232 Züge mit 252.492 Wagen an, und 5339 Züge mit 242.668 Wagen gingen ab. Da war noch der volle Personalstand und zwei Lokomotiven. Man sieht also, daß diese 16 Mann per Tour im Jahre 1910 fürchterlich schinden mußten, da sie um 880 Züge mit 53.755 Wagen mehr beförderten als im Jahre 1909. Bei solcher Schinderei werden die Leute gezwungen, alle möglichen Kunststücke, welche der Vorschrift zuwiderlaufen, zu vollbringen — erst unlängst wurde ein Platzmeister mit 2 Kr. bestraft, weil er Langholz rollte, um nicht mit dem ganzen Zug über den Rollberg fahren zu müssen — um nicht von Herrn Vesely gestraft zu 'werden. Auf der Nordseite rollen die Ostrauer Lokomotiven. Da nun keine Lokomotive da ist, welche die verrollten Wagen ausstoßt und auf den Geleisen schließt, damit Platz ist, rollt man einfach dorthin, wo Platz ist und der ausgerollte Zug schaut nach dem Abrollen so aus als wie er ankam, da alles verrollt ist. Die Lokomotivsüdfeite muß nun die verrollten Wagen ausschieben, waS dazu führt, daß fein Zug zur Abfahrt fertig sein kann, da die Zugsbegleiter nichts aufnehmen können, weil ihr Zug auf dem ganzen Bahnhof verstreut steht. Der Zug geht dann verspätet oder unter einer anderen Nummer ab, was gewöhnlich der Beamte mit einer Lüge motivieren muß, um daS Personal vor Strafen zu schützen; und das alles, weil Lokomotiv- und Personalmangel ist und Herr Vesely Sparen anbefohlen hat. Eine solche ©partout kann man vom Obmann des „Spolek ceskyeh üfecknikü" Herrn Karl Vesely in Prerau haben, der doch laut VcreinLstatuten die Pflicht hätte, die wirtschaftliche Lage des tschechischen Volkes zu verbessern. Aber das ist ja bei diesen Nationalen IlsuS, „z u e r st das eigene I ch" und dann vielleicht das bewiesen die Herren mit ihren Forderungen am 14. Dezember —- erst die anderen. Darum ist es hoch an der Zeit, daß die Bediensteten von Prerau diesem nationalen Fahrwasser, in welches sie mit ihrem sogenannten „Separatismus" hineingeraten sind, den Rücken kehren und zur Einsicht kommen, daß in den Vereinchen, _ welche auf nationaler oder religiöser Basis aufgebaut sind, nichts anderes getrieben wird als Verrat an den eigenen Mitgliedern und Hascherei nach fetten Pfründen. Planina. (W ä ch t e r e l e n d.) Zum zweitenmal nehmen wir Zuflucht zu dir, lieber „Eisenbahner", damit du der Oeffcntlichkeit nochmals die Uebelstände in Planina in Erinnerung rufst; nach der ersten Veröffentlichung wurde uns gnädigst gestattet, an Tagen, wo Zug 826 unterbleibt, mit Zug 846 nach Loitsch (unser Wohnortj^fahren zu dürfen, gleichzeitig wurden wir aufmerksam gemacht, daß uns weiter kein Zugeständnis mehr gemacht werden kann; da aber für die Dauer ein Uebelstand unerträglich wird, haben wir trotz dieser Erklärung seitens der Direktion den Mut aufgebracht, neuerdings ein Ansuchen folgenden Inhaltes im Dienstwege der VerkehrSdircktion vorzulegen: „Die gefertigten Wächter der Ausweiche- und Haltestelle Planina bitten die Verkehrsdirektion um gnädige Gewährung einer ©ubstitutioiisgebühr oder zumindest einer entsprechenden Zulage für ihre Dienstleistung außer ihrem Wohnorte und begründen ihr Ansuchen mit folgendem: Da in der Ausweiche Planina keine Naturalwohnungeu vorhanden und auch in nächster Umgebung feine Privatwoh-nungen zu haben sind, müssen die Gefertigten, welche an vorerwähntem Umstande schuldlos sind, in der Nachbarstation Loitsch, also außerhalb des StationsorteS wobneu und sind somit in jeder Hinsicht geschädigt, kommen nie zu der gebührenden Ruhezeit, an eine anständige Mahlzeit gar nicht zu denken. Da diesem Uebelstände voraussichtlich nicht so bald ein Ende gemacht wird, bitten die gefertigten Wächter nochmals um Berücksichtigung ihres gerechtfertigten Ansuchens." Wenn die Verwaltung ein bißchen Einsehen hat, so wird sie uns eine kleine Entschädigung in einer entsprechenden Zulage gewähren. Im ablehnenden Falle möge uns eine baldige Versetzung von diesem Uebelstände erlösen. Knittelfeld. Wie noch vielen Eisenbahnern in Erinnerung sein dürfte, wurden aus Anlaß des 50jährigen Regie» rungsjubiläums unseres Kaisers im Jahre 1898 eine Unzahl von ’ Wohltätigkeitsvereinen und Humanitätsanstalten gegründet. So gedachte man in dieser Zeit des Jubels auch deS Eisenbahnerpersonals und beglückte dasselbe mit dem „Kaiser ° Jubiläums - Wohltätigkeitsverein für Töchter von Bedien st eten der Staatseisenbahn v e r w a l t u n g". Alljährlich im Sommer wird das Werkstättenpersonal mit einem Zirkular beglückt, in dem um Mitglieder geworben und denselben die von diesem Verein zu gewährenden Benefizien vor Augen geführt werden. Welche Formalitäten aber bei einem Slnsuchen um eine diesbezügliche Verleihung erledigt werden müssen, davon hat kein Mensch eine Ahnung. Hat man sich der Mühe unterzogen, die dazugehörigen Dokumente zusammenzubringen, waS natürlich mit Ausgaben verbunden ist, so kann es einem passieren, bestenfalls ohne Angabe eines Grundes abgcwicsen zu werben. Mancher, der diese Zeilen liest, wird die Frage ouswcrscir; f................"" ........................— — — ------------ bwruitt dieses Institut eigentlich geschaffen wurde, wenn dasselbe den Anforderungen seiner Mitglieder nicht gerecht werden kann? In den Statuten desselben heißt es wörtlich: „Der Verein bat den Zweck, den Töchtern von Bediensteten der Staatseisenbahnverwaltung die Mittel zu einer anständigen Versorgung zu bieten." Sin weiteres Unrecht besteht darin, das; die Mitglieder «icht mit Geschäftsberichten beteilt werden, infolgedessen dieselben auch im unklaren über die Geschäftsgebarung dieses Vereines sind. Hoffentlich tragen diese Zeilen dazu bei, daß mit dem bisherigen Modus gebrochen und den Mitgliedern auch ein Einblick'gewährt wird. Innsbruck. (Jämmerliche Greislerwirt-j ch a s t im Lebens mittel magazin der Südbahn.) Seit einigen Monaten scheint es, als ob die Viktualien int Lebensmittelmagazin Innsbruck nur auf Stunden gezählt, Vorrätig seien, denn die Bestellungen der Mitglieder, insbesondere jener auf der Strecke, werden in den meisten Fällen um einige Tage, ja selbst um Wochen später effektuiert, wie -bisher üblich. Am meisten leiden darunter wohl die Stationen (südlich des Brenner. Bisher war die Ordnung bei Bestellung folgende: Jeden Montag muhten die Abfaßbücher samt leeren Emballagen an das Lebensmittelrnagazin in Absenkung gebracht werden. Dafür konnte man sicher annehmen, das; Freitags derselben Woche, spätestens Samstag früh die bestellten Viktualien prompt in Händen der Mitglieder waren. Selbstverständlich haben sicki die Konsumenten vollständig mit der Deckung ihres Bedarfs darauf eingerichtet und die ganze Lebensmittelversorgung wickelte sich völlig klaglos ab. Ja, das waren noch schöne Zeiten damals! Aber heute ist cs anders geworden. Die Bestellung läuft allerdings immer noch termingemäß an den hierzu bestimmten Tagen von den Stationen jatt das Lebensmittelmagazin ab, aber die Cffektuierung der Ware ist dann eine geradezu jämmerliche. Nicht nur, daß die lÄiktualien tun viele Tage zu spät in die Hände der Konsumenten gelangen, ist Grund zur allgemeinen Klage, sondern es gesellt sich hier noch die traurige Tatsache hinzu, daß selbst solche Artikel, die jeder Greisler genügend am Lager hat, wie Zucker, Kaffee, ReiZ, Kartoffeln rc. erst später nachgesendet werden. Hier stellt sich die Geschäftsführung dieses Lebens« mittelmagazins selbst ein Armutszeugnis aus, und beweist, daß ihr jedwede kaufmännische Kenntnis für so ein Großgeschäft fehlt. Sehen wir uns die Dinge einmal etwas näher ■an. Woche für Woche sind eS doch ein und dieselben Kunden, ■ein und dieselben Bestellungen u. s. w. Innerhalb eines einzigen Monats kann bei einiger Aufmerksamkeit sehr leicht /herausgefunden werden, was und wie viel von den Konsumenten beansprucht werden. EZ müßte nun dach ein leichtes sein, den Vorrat in einer solchen Menge zu erstellen, wie er eben notwendig ist, zumal in einem Geschäft, dessen Umsatz bis zum letzten Heller gedeckt erscheint. Ein Kaufmann muß oft viele Taufende von Kronen behufs Ankauf von Waren ausgeben und kann dann lange warten, bis er seine Ware wieder in Bargeld umgesetzt hat, während so ein Lebensmittelmagazin zumeist ein derart gewaltiges Absatzgebiet hat, Latz von einem Anlagekapital für Ware „auf Lager" beinahe gar nicht die Rede sein kann. Es müßte nun doch ein leichtes sein, Ware in genügender Menge anzuschaffen, wenn nur einigermaßen die fachmännischen Kenntnisse vorhanden waren. Bekanntlich gibt es nun südlich des Brenners viele Stationen mit großem Personalstand und furchtbar ungünstige Kaufgelegenheit. Darunter leidet gewiß die Station Franzensfeste am allermeisten. Wahrend Bewohner einer Stadt oder aus der Umgebung einer Stadt, wenn sie einmal aus ihrem Konsumverein oder Lebensmittelmagazin nicht die gewünschte Ware erhalten, noch immer leicht Kaufläden ausfuchen können, um ihre Einkäufe zu besorgen, müssen die Bediensteten oder deren Frauen aus diesen armseligen Stationen, wo selbst um Bargeld nichts zu haben ist, ganze Tagesreisen «ach Innsbruck oder Bozen unternehmen, um dort Einkäufe zu besorgen. Die Konsumenten erleiden damit einen furchtbaren Schaden. Erstens schon durch die unregelmäßige Versorgung seitens des Lebensmittelmagazius und dann durch die beschwerliche Reise behufs Einkäufe in anderen •Orten. Der Südbahnverwaltung kann man diesbezüglich feinen Vorwurf machen, da sie in der besten Absicht, die Aprovisionierung der Bediensteten zu fördern, alles beistellte, was in ihrer Möglichkeit steht. Sie hat die ganzen Verwal-tungSkosten, Transportkosten und vieles andere in eigener Regie übernommen und dennoch zahlen wir die Viktualien im Lebensrnittelmagazin nicht billiger, ja manchmal noch teurer als am Innsbrucker Markt. — Nicht genug, daß so ein Lebensrnittelmagazin bereits längst ein skandalöses AuS-LeutungSinstitut geworden ist, wird nun den Konsumenten draußen weiterer Sch tden damit zugefügt, daß sie verspätet oder gar nicht die bestellte Ware erhalten. Die Bediensteten Lieser Strecke haben es satt, sich von ihrem Lebensmittel-magazin, daß doch eine humane Wohlfahrtseinrichtung fein soll, länger zum besten halten zu lassen. Sie verlangen ganz einfach, daß in dieser Hinsicht einmal Ordnung geschaffen wird. Wenn die Verwaltung für so ein Geschäft nicht taugt, Dann soll sie einfach gehen, sonst aber ist es ihre Pflicht, (Ordnung zu halten. Die Bediensteten der auswärts gelegenen Stationen verlangen ganz entschieden, daß sie mit Rücksicht auf ungünstige Kaufgelegenheit in erster Linie Berücksichtigung finden. Sic werden alles daransetzen, daß in dieser Hinsicht Ordnung geschaffen wird. Mährisch-Schönberg. Ein sauberer Patron ist der Bahnmeister Strusch der Dahnerhaltungssektton Mährisch-sSchönberg. Dieser intelligent und gebildet sein wollende 'Marai ist ein Geisteskind, wenn er ein ziemliches Quantum Alkohol genossen hat, was allerdings nicht selten vorkommt. (Jn seinem berauschten Zustand läßt er dann seinen Haß gegen 'Las Lokomotiv- und Zugbegleitungspersonal bei jeder Gelegenheit die Zügel schießen, um diese Kategorien in der Oeffcntlichkeit soviel als möglich herabzufetzen und in seinem 'Größenwahn die Bahnmeisterkategorie als eine über alle anderen Kategorien erhabene herzustellen. Er entblödet sich auch nicht, zu behaupten, daß er als Bahnmeister auch zwei Drittel seiner Dienstzeit auf der Maschine.zubringe und ihm deshalb (früher als allen anderen die anderthalbfache Anrechnung der Dienstzeit gebühre. I,, Die Zugsbegleiter stänkert er bei ihren Fahrtcn an, die er eventuell an Sonntagen angeblich zu Agitationszwecken unternimmt und angesosfen nach Haufe fährt. Das Maschinen-personal weiß von ihm auch so manches zu erzählen. Er behauptet zum Beispiel, der Lokomotivführer habe nichts zu tun, als den Regulator zu öffnen und zu schließen, dafür habe er die anderthalbfache Anrechnung der Dienstzeit und das könne er auch. Wenn der Strusch zwei Drittel seiner Dienstzeit auf ■der Lokomotive zubringt, wie er behauptet, dann muß wohl kein übriger Dienst überhaupt nicht viel heißen, denn auf der (Maschine fährt er höchstens von Mährisch-Schönberg nach (Deutsch-Liebau entweder von 5 Uhr 50 Minuten früh bis ti Uhr 20 Minuten oder 6 Uhr 30 Minuten, oder von 10 Uhr 36 Minuten bis 11 Uhr von Deutsch-Liebau bis Mährisch-Schönberg. Sollten auf seiner Strecke Materialzüge verkehren, so ist dies so minimal, daß davon nicht gesprochen werden kann. Führt aber ein Führer den Zug, der den Strusch schon im trunkenen Zustand wegen unbefugten Mitfahrens auf der Maschine außer Dienst, obwohl dieser behauptete, er sei im Dienst, heruntergejagt und angezeigt hat, dann weicht er der (Maschine überhaupt aus wie per Teufel dem Kreuz. Wenn der Strusch in Begleitung seines treuen Freundes, des Bahnmeisters Christ, so irgendwo einen Lokomotivführer in einem Lokal allein erwischt, dann ist er aber so stark, daß er droht, er werde den Schönberger Lokomotivführern schon zeigen. Was er ihnen zeigen wird, sagt er allerdings nicht. Auch die Beamten belästigt dieser Mensch, wenn er einen oder den anderen in einem Gastlokal trifft, mit seinen größenwahnsinnigen Reden, wobei er großmäulig prahlt, daß er Obmann der Olmützer Ortsgruppe der Bahnmeister sei und schon längst Beamter sein mußte, wenn man seine Fähigkeiten anerkannt hätte. Solche Leute wollen Beamte werden! Wir gratulieren den Herren Bahnmeistern zu diesem Obmann. Eines wundert uns, daß ein solcher Mensch den Posten eines Bahnmeisters noch versehen darf, da bekanntlich Alkoholiker ihrem Dienst nie verläßlich nachkommen. Oder bildet der Strusch wirklich eine Ausnahme? Sollte dieser Strusch weiter keine Ruhe geben, so werden die Lokomotivführer von Mährisch-Schönberg, die er schon öfter bedroht hat und rote Horde beschimpft, noch Mittel und Wege finden, diesem sauberen Patron sein Handwerk zu legen und sein ungewaschenes Maul zum Schweigen zu bringen. Material gibt's genug! Für den Bahnmeister Chri ft gilt das Sprichwort: „Sage mir, mit wem du umgehst und ich sage dir, wer du bist!" Die Schönberger Roten. Atzling. (N e u j ah r s g c s ch c nk für die Sta-tionsarbeiter.) Während sich der Herr Vorstand und die Herren Maschinenmeister die Hände reiben, daß die Remunerationen heuer so fett ausgefallen sind, wurde den Stationsarbeitern gesagt, daß zu viel Leute sind. ES sollen wieder fünf Mann entlassen werden. Am 5. Jänner find schon zwei entlassen worden. Ein Bauer, wenn sein Knecht ab Neujahr weiterbleiben will, behält er ihn, die Station Aßling reduziert ihre Leute zweimal jährlich, und zwar im Oktober und am 1. Jänner. Wenn man für einen Zug einen Bremser braucht, da wird die ganze Station alarmiert, um einen Arbeiter auszutreiben; schließlich erfährt der Zugsführer, daß alle Eilgutarbeiter schon als Bremser weggefahren sind, dann muß die Umlade helfen. Zum Eilgut kommen oft ungeschulte Oberbauarbeiter, wie c? das vergangene Jahr der Fall war. Auf diese Weise wird die Zugsmanipulation gehemmt. Statt daß man Leute aufnimmt, um sie für den Sommerverkehr und zu Substitutionen einzuschulen, werden lieber Remunerationen berücksichtigt. Gegenwärtig ist Mangel au Leuten, man braucht nur bei den Zugsgruppen nachschaueit, wie viele Antreiber und wie viel Arbeitskräfte da sind. Wörden vielleicht die Leute deshalb entlassen, weil im Winter zwischen den Zugsgruppen die Arbeiter nicht im Garten arbeiten können? Im Sommer wird den Leuten nicht einmal so viel Zeit gegönnt, daß sie ein Stück Brot essen können. Kaum daß sie beim Eilgut fertig sind, werden sie schon wieder im Garten angetrieben. Eine noch größere Schikanierung existiert im Heizhaus, aber die Leute getrauen sich nicht, laut gegen die Herren Maschinenmeister aufzutreten. Ms die Kohlenarbeiter eine Verbesserung der Löhne durch die Organisation erhalten haben, noch denselben Monat sind die meisten schon wieder aus der Organisation ausgetreten. Heute traut einer dem anderen nicht. Wollt ihr, StationL- und Heizhausarbeiter, eine menschliche Behandlung wieder erlangen, dann kehrt zurück in die Organisation! Deutsch-Wagram. Die Zustände in der hiesigen Station sind schon himmelschreiend, so daß wir uns genötigt sehen, selbe der Öffentlichkeit zu übergeben. Der Herr StationS-vorstand ist von der Sparwut schon so ergriffen, daß das Personal nicht einmal mit den notwendigsten Signalmitteln beteilt wird, welche es zur Ausübung des Dienstes braucht. So äußerte sich der Herr Vorstand bei einer Vorlesung, als er einen Stationsarbeiier fragte, ob er schon eine Signalpfeife habe und ein „Nein!" zur Antwort erhielt: „Also fahren Sie nach Wien am Taudelmarkt, dort gibt cs genug, und kaufen S' Ihnen eine!" In der Station Deutsch-Wagram sind nämlich keine Verschieber, sondern Stationsarbeiter. Dieselben müssen dcit Verschubdienst versehen, Magazinswagen aus- und verladen, aussolgen, Regiekohlen abladen, in den Wartesälen Fenster putzen, Fetzen, Papierschnihel und Strohhalme sammeln und so ähnliche Arbeiten verrichten. Diejenigen Arbeiter, welche beim Verschubdienst verwendet werden, haben Kr. 2'30 per Tag ohne Nachtdienstzulage, obwohl sie Nachtdienst versehen. Bei aller dieser Schinderei werden die Arbeiter vom Herrn Vorstand noch immer getadelt, uur einer ist brav und fleißig, weil er dem Herrn Vorstand einen Spitzel abgibt. Er braucht auch den ganzen Tag nichts zu arbeiten; erscheint der Herr Vorstand am 'Platze, dann ist auch er da, verschwindet der Herr Vorstand in der Kanzlei, verschwindet der brave Mann im Wirtshaus. Bei der Nachprüfung, die im Dezember 1010 stattfand, wurde er vom Herrn Vorstand besonders emporgehoben. Als er einige Fragen nicht beantworten konnte und_ der Herr PrüfungSkommiffür sich äußerte, wie das kommt,> daß einer der ältesten am wenigsten kann, lobte ihn der Herr Vorstand Über alles, rühmte feine Fähigkeit und Tüchtigkeit und ent-fchuldigte fein Nichtskönnen mit dem übergroßen Fleitze. In Wirklichkeit versteht dieser Mann von der Manipulation gar nichts, so wenig er seine Instruktion kennt. Der Mann ist beiläufig 11 Jahre in der Station, wurde die ersten Jahre beim Verschub infolge eines LeiftenbrucheS eine Zeit von anderthalb Jahren als Nachtwächter verwendet und ist jetzt wieder beim Verschub beschäftigt, damit er, nach feiner eigenen Aeußeruug, definitiv werde. Auch möchten wir fragen, warum wir keine Amtsblätter zu sehen, geschweige zu lesen bekommen? Wir glauben doch, daß selbe von der k. k. Direktion für das ganze Personal herausgegebeu werden. 11 tu dringende Abhilfe wird gebeten. Innsbruck. In letzter Zeit bereiste Herr Polland, seines Zeichens Direktionskontrollor der Südbahn, die Tiroler Linie. Wie nützlich und unentbehrlich die Tätigkeit dieser Kontrollorgane im allgemeinen und die dc5 Herrn Polland im besonderen ist, kann man am besten aus den von demselben gemachten Rapporten an die Verkehrsdirektion ermesset!. Da die Uniformierung der Zugsexpedienten in sein Hauptressort fällt, so schaut er in den Stationen mit Argusaugen nach Mängeln itt dieser Richtung aus. Unter andernt rapportierte er folgende, den regelmäßigen Zugsverkehr stark beeinträchtigende (?) „Anstände": Das Tragen von Extrauniformen, das Umhängen des Mantels, das Ausstellern des Mantelkragens, das Fehlen von Achselklappen und beim Nachtdienst das Trage» von Filzschuhen und särbigen Vorhemden tt. s. w. Wie wenig Wert die Direktion solchen kleinlichen, das Personal unnötigerweise belästigenden Meldungen beilegt, erhellt aus dem llmslano, daß sie den betreffenden Stationen nach deren Erledigung nichts weiteres mehr "hierüber zukommen ließ. Der Südbahn wäre es aber zur Wahrung ihres Ansehens zu empfehlen, wenn sic dem Herrn Polland seinen eigenartigen Sport, durch welchen er unter dem Personal schon zur traurigen Berühmtheit geworden _ ist, einstellen würde, zumal die Ausübung desselben infolge der hohen Diäten nicht billig zu stehen kommt. Komotau. (Aus dem Heiz hause der Buschtte-hrader Eisenbahn.) Im Heizhause Konto tau herrschen Zustände, die wirklich mit den russischen konkurrieren können, wenn man erwägt, was die Reserveheizer alles leisten müssen. Sie haben den ganzen Tag im Heizhause Putzerdienst zu verrichten oder von 7 Uhr früh bis 6 Uhr abends Kohlen zu laden, so auch öfters bei dem schlechtesten Wetter 24 Stunden in der Partie. Glaubt ein Reserveheizer, daß er dann, wie es ihm gebührt, auch 24 Stunden frei hat, täuscht er sich oft leider gewaltig. Kaum hat er zwei Stunden der Ruhe gepflegt, ficht schon einer seiner Kollegen unter der Tür, mit einem Aviso in der Hand, das entweder vom strengen Herrn Maschinenmeister Haudeck oder Schiller ist und die Neuigkeit enthält, er habe abends oder nachts da- oder dorthin zu fahren. Der Reserveheizer, den dies trifft, ist durch dieses Aviso um acht bis zehn Stunden seiner Ruhezeit beraubt. Kontmt er von der Tour um 3 oder 4_ Uhr früh nach Hause, so muß er mittags wieder im Dienst erscheinen, sonst geht ihm eine halbe Schichte verloren. So trifft es sich, daß Reserve-Heizer im Monat vier bis sieben Schichten zu zehn Stunden umsonst arbeiten müssen. Weigert sich ein Reserveheizer dies zu machen, schikaniert man ihn wo man nur kann. Leute, die dann ein Jahr jünger sind als er, fahren als Hetzer, er jedoch muß Heizhausarbeiten verrichten. Vertrat ein solcher dann männlich seine Rechte, kam es schon öfters vor, daß solche Leute sogar von der definitiven Anstellung ausgeschiedeu wurden, dafür sorgt schon Herr .Haube ck, der mit seinem Mundwerke unsere Heizhaussperlinge weit übertrifft. Seinen Vorgesetzten kann er solche Lügen vormachen, daß man sich Wundem muß. wie er dies fertigbringen kann. In dieser Beziehung ist er bei Tage etn großes Genie, dafür schnarcht er Bei Nacht wie ein Murmeltier, daß man ihn samt dem Heizhause davontrageit könnte. Um 5 Uhr früh ist er ausgeschlafen und da geht es wieder frisch drauflos. Der erste, der ihm in die Hände läuft, hat nichts zu lachen. Da der alte Thiel den Frührapport genau übergibt, weiß er, was die ganze. Nacht vorgefallen ist. Für feine anstrengende Arbeit am Kanapee bekommt er auch noch die Nachtzulage! Was bekommt derjenige, welcher beit Dienst cingentlich macht wie Thiel? Die Turnusse in diesem Heizhaus gehen schon in das krasseste. Bei jedem Zuge kommen obendrein Verspätungen von 2, 3 bis 4 Stunden vor. wobei die meisten Züge ohnehin 11 bis 12 Stunden fahrordnungsmäßige Fahrzeit haben. Man kann sagen, der Heizer mutz 24 Stunden Dienst machen und hat daraus 12 Stunden frei. Bet anderen Berufskate-goriett ist dies bekanntlich umgekehrt der Fall: 12 Stunden Dienst und 24 Stunden frei.' Hat vielleicht der Heizer einen leichteren Dienst? Wir glauben, der Heizer bei der B. E. B. hat wohl den anstrengendsten Dienst von allen BerufSkatc--gorien. Bei beit Zügen 153 und 155, überhaupt bei allen Zügen hin und zurück kommt es selten vor, datz er zur Zeit an-ferntnt. Sowohl im grotzen als auch im kleinen und tut Ge-birgsturnus sind die Verspätungen gleich oft an der Tagesordnung. Beim Zuge 153 muß der Heizer um 12 lthr mittags bei der Maschine erscheinen und kommt gewöhnlich um 3 oder 4 Uhr früh nächsten Tag itt Eget an. Jetzt hat er noch die Maschine auszurüsten. Dabei wird es 6 bis 7 Uhr früh. Er hat also einen halben Tag und eine volle Nacht ununterbrochen schweren Dienst gemacht. Wie der Dienst gemacht wird, kann sich jeder vorstellen. In Karlsbad fehlt dem Heizer schon die nötige Kraft zum Feuerputzen. Das Brennmaterial, das die B. E. B. speziell in Komotau hat, wird in gleicher miserabler Qualität keine zweite Bahn in Oesterreich haben. Wenn ein Organ der Gcncralinspektion einmal mitsahren würde, müßten wir wohl zwischen jeder Station stehen bleiben und Dampf erzeugen und Wasser nehmen zur Weiterfahrt, da g» wöhnlich in der Hälfte der Strecke der Wasserstand lange schon die niedrigste Sinfe zeigt. Da wird dem Heizer wie dem Führer jede Minute zur Ewigkeit. Dem Führer erschlaffen die Glieder vor Sorgen, wie und ob er doch'die Station erreichen wird. Auch den Heizer drücken die Sorgen und dazu noch die schwere Arbeit, die man nicht so schildern kann, wie sie wirklich ist. Hat man die Station mit der größten Kunst in Aufwendung aller unserer Vorteile erreicht — Heizer wie Führer müssen bei uns schon hübsche Künstler sein, sie möchten aus nichts etwas hervorbringen — heitzt es Feuerptitzen, damit man diesen Unrat von ©teilten und gebranntem Lehm wieder hcrausbringt. Natürlich während des Verschnbes. Was soll da der Heizer früher machen? Lehm, Steine, mit etwas Kohle vermischt, am Tender vor das Loch räumen ober blasen, daß der Kamin wackelt, oder die Signale beim Verschub beachten? Wie viele tiänbe und Augen müßte so ein Heizer da eigentlich haben? Unb für dies alles wird der Heizer noch als minderwertiges, minderqualifiziertes Subjekt betrachtet. Der Maschinenmeister Haudek sagte einem älteren Hetzer, der sein Recht forderte: „Sie sind nur ein dummer Hetzer!' Ent höherer Beamter betitelt die Heizer als Bauernlackel. Vergleichen wir die Heizer mit einer Reihe anderer Bediensteten» kategorien, so werden wir einen gewaltigen Unterschied finden sowohl bezüglich des Ansehens, dessen sich die anderen Kate-aorten erfreuen, als auch bezüglich deren Vorrückung tut Gehalt. In einer Reihe anderer Kategorien werden die Bedietr, steten zu Unterticamtcn ernannt, wenn sie 1400 Kr. Gehalt erreicht haben, um dann itt derselben Frist um 200 Str. vor-zurücken, als die Heizer nur um 100 Kr. Bei den Sieben» bezügen ist es dasselbe. Auch die Nebcnbezüge der Heizer entsprechen nicht ihrer Dienstleistung unb Verantwortlichkeit. Uebersieht ber Heizer etwas unb kann ihm babet eine, Schuld betgentessen werben, wirb er gerabefo bestraft wie jeder andere. Bei biefer schlechten Kohle kann er die (schaufei nicht aus der Hand geben und darf das Manometer gar nicht ans dem Auge lassen. Ein Heizer, der 15 Jahre Dienst gemacht hat, ist bereits invalid unb zum Skelett abgemagert infolge bet lleberanstrengung int Dienste. Bei jebec Diensttour braucht er, wenn er bic Mafchinc tn Orbttuttg bringen will, 2 Stunben länger als der Lokomotivführer und 4 Stunden länger als das Zugbegleitungspersonal. Es sind schon Straf, linge, die 20 Jahre hinter Kerkermauer» zugebracht haben, an körperlicher Gesundheit nicht so weit heruntergekommen wie bic Heizer in .Komotau. Unb was ist bic Sckmlb? Die schlechte Entlohnung im Vergleich zu bent schweren Beruh, ba betn Körper nicht bic nötige Nahrung gegeben werben kantk Angehörige anberer Bedienstetenkategorieu, dte auch keines^ Wegs rosig gebettet sind, haben sich wiederholt geäußert, eftii sie Heizer 'bei der B. E. B. werden möchten, wurden sie lietici? den Bahndienst meiden oder sich zu zwanzigjähriger Zwangsarbeit verurteilen lassen. Dies wäre einstweilen genug gesagt, das nächstemal kommt mehr. Wien-Westbahnhof. Von den GüterzugSführern Wien* Westbahnhof wird uns geschrieben: Die wiederholt besprochene Frage über Bestellung von Dienstwagen aus der Wiener Verbindungs- und Donauuserbahn fordert uns in der gegenwärtigen Jahreszeit ganz besonders zur Abwehr heraus. Im allgemeinen sollte man glauben, wenn man an einen Zugs-führet dienstliche Anforderungen stellt, ihm auch Gelegenheit gibt, dieselben ohne .Hintansetzung seiner persönlichen Sicherheit tut Interesse des Verkehres zu erfüllen. Leider ist dies, wie aus Nachstehendem ersichtlich, nicht der Fall. Was nützen die Dienstbefehle und Untcrrichtsblättcr, welche immer auf die diesbezüglichen Jnstruktionsbestimmungen verweisen, wenn man den Zugsführer auf einen Kohlenwagen postiert, welcher noch dazu nur auf einer Seite zu besteigen ist. Wir ersuchen den Herrn Verkehrskontrollor, sich bei den Zügen 2375/5087/5575/7076 und 2481/5281/5587/7090 sowie bei den Zügen 6080/6093 und 6097 zu überzeugen, unter welchen mißlichen Verhältnissen der Zugsführer seinen Treust verrichten muß. Mit halbfertigem Wagenauswets und leerem Stundenpaß besteigt der Zugsführer die mit Schnee oder Schmutz gefüllte Bremse eines Kohlenwagens oder sonstigen Güterwagens mit gebrochenen Fenstern und unverschließbare» Türen, wo er weder eine Fahrordnung noch einen Stunden-patz aufmachen kann. Das Beobachten der Signale ist vielfach nur von einer Seite und auch dann meistens nur mit Ab-, sturzgefahr möglich. 3 tr. a »Der MsmbLyMv.- oenc ix~ J Bei der TurnuSkonfcrcnz in Wien-Westbahnhof im Monate September wurde unseren Vertrauensmännern zwar versprochen, daß der Beistellung von Dienstwagen in Zukunft mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden wird. Trotzdem begeht heute noch derselbe Zustand wie vor einem Jahre und man ersieht daraus, welchen Wert man auf die Worte eines Oberinspektors, welche noch dazu protokollarisch festgehalten sind, legen kann. Wien-Nordbahnhof kann für jene Züge, welche bis Penzing sRangierbahnhof) gehen, jederzeit einen Dienstwagen bereithalten, wenn von den tipnt Hauptzollamt ankommenden Zügen rechtzeitig ein Dienstwagen deponiert wird. Penzing (Rangierbahnhof) soll, wenn zu wenig Dienst, wagen vorhanden sind, rechtzeitig einen Ersatz durch alte Personenwagen von Wien-Westbahnhof verlangen. Die Ausrede wegen Mangel an Personenwagen ist im Winter nicht stichhältig und wir sind überzeugt, wenn sich der Herr Bahn-betriebsamtsvorstand von Penzing (Rangierbahnhof) für die K-ache einigermaßen interessieren möchte, wäre eine Abhilfe schon längst möglich gewesen. oben geschilderten Gründen erklären die Zugs-führcr von Wien-Westbahnhof, in allen Fällen, wo der Zug dhne Dienstwagen expediert wird, die Verantwortung über die gewissenhafte Signalbeobachtung ablehnen zu müssen, und laden den Herrn Verkehrskontrollor zu obgenannten Zügen nochmals zur öfteren Mitfahrt ein. Staatz. (Wiederum B a h n m e i st e r F l e h« octger.) ES ist notwendig, daß wir uns mit Bahnmeister Mehberger, der aus einmalige Warnung nicht zu hören scheint, ftandig befassen. Die Arbeiter wunderten sich stets darüber, daß für sie keine alten Schwellen vorhanden waren. Dies ist aber sehr leicht erklärlich. Bahnmeister Flehberger geht in die Bauernhöfe, den Bauern die Schwellen zum Kaufe anzn-tragcn. Bei einem solchen Besuch erfolgt meist die Einladung, zu einem Trunk in den Weinkeller zu kommen, und die öfteren Besuche der gastfreundlichen Bauern sind wohl nicht darauf zurückzuführen, daß dem Bahnmeister Flehberger der Schwellenverkauf so sehr am Herzen liegt, die Schwellen wären ja leicht an die eigenen Arbeiter und die anderen Bediensteten zu verkaufen, sondern sie sind wohl auf den Durst des Bahnmeisters zurückzuführen. Jedenfalls empfinden einzelne Bauern diese Besuche schon als Belästigungen und der mit Schwellen hausierende Bahnmeister ist wohl keine Erscheinung. die irgendwie dem Staatsbahnbetrieb zum Ansehen gereicht. Bahnmeister Flehberger benimmt sich auch sonst keineswegs darnach, um den Respekt, den er für seine Person beansprucht, zu verdienen. Cr Besauft sich wie eine Kanone, das Ware woyl seine Privatsache, um die wir uns nicht kümmern würden, läßt sich aber dann von seinen Arbeitern nach Haufe tragen und wälzt sich betrunken in den Dienst» Hutten der Wächter herum. Einzelne Wächter haben diesen Bahnmeister von derartigen Seiten kennen gelernt, das; sie es unterlassen, den Bahnmeister Flehberger zu grüßen. Er versuchte es auch einmal, den Wächtern den Urlaub zu kürzen, angeblich über Auftrag des Eisenbahnministeriums. Einem Wächter wurde der Urlaub hierbei um anderthalb Tage, dem ändern um zwei Tage gekürzt. Die übrigen Wächter ließen sich dieS nicht bieten, gingen zum Streckenvorstand nach Laa, worauf sic ihren Urlaub vollständig erhielten. Wir werden auch künftig alles annageln, was sich Bahnmeister Flehberger Ungebührliches herausnimmt und werden abwarten, wer es länger aushält: wir oder er. Bei dieser Gelegenheit machen wir auch den Herrn Vorstand Duffek darauf aufmerksam, daß das Personal anständig zu behandeln ist. Linz. (Von der B a h n e r h a l t u n g.) Wir haben 'Uns schon öfters mit den Verhältnissen der BahnerhaltungL-arbeiter in Linz beschäftigt und müssen heute wieder den Weg der Oeffcntlichkeit betreten. In erster Linie müssen wir das Verhalten des Bahnmeisters Vogelfänger gegenüber feinen Arbeitern schildern. Wer diesen Herrn nur vom Reden das; er einer der qroßten Arbeiter-freunde fern muffe. Daß das aber nicht so ist, wollen wir im naMehendeu Fall- zeigen. Als vor kurzer Zeit weaen Versetzung des Vorstandes bas Material übergeben rlrSi i ? Schienen zusammengetragen und zusammen-geschlichtet werden. Es kann sich jedermann einen Begriff davon machen, was das heißt, ganze Tage lang die schweren Schienen hm. und herzutragen. Nach der Ansicht des Bahn-Meisters sollten die Arbeiter mit den Schienen laufen, denn rr 0lnnA^,m diese Arbeit viel zu langsam und er sagte, daß alle Arbeiter schlafen. Wenn aber ein Unfall passiert, dann i?'V,einer °,c Verantwortung tragen, dann heißt cs, hätten ft6 Zeit gelassen. Herr Vogelfänger scheint die zwci Unfalle schon wieder vergessen zu haben, wobei zwci seiner Arbeiter für ihr Leben lang zu Krüppeln wurden. Beide bei der Sch-cnenarbeit, und an diesen Unfällen trug sonst nar nichts die Schuld, als nur die Treiberei und Jagerei Ware damals anständig gearbeitet worden, wie es sich nei Hort, dann hatten die zwei Arbeiter heute noch ihre geraden Glieder. Das soll sich der Herr Bahnmeister gesagt sein Men,, daß mit der Jagerei gar nichts erreicht wird. Sollte 'ich wieder einmal ein solcher Unfall ereignen, dann werden w,r Sorge tragen, daß auch der Schuldige zur Verantwortung gezogen wird, denn es geht nicht an, daß Arbeiter auf leicht-sinnige Weife zu Krüppel gemacht werden. WeiterS müssen wir auch den Bahnrichter F a b e r raten, er soll sich in seinen Ausdrücken gegenüber seinen Arbeitern mäßigen. Als die Ar-rettet; von den beiden Partien des Bahnmeisters Vogelfänger ausgewechselt wurden und er vorwiegend junge Arbeiter bekam, sagte er: Ja, da Hab’ ich ja den ganzen Mist bekommen,, was, soll ich da machen? Wenn ich tun könnte, was taj wollte, ich würde jeden beuteln, daß ihm Hören und Sehen verginge. — Es ist für Faber gut, daß auch die Arbeiter nicht tun können, was sie wollen, sonst wäre es ihm schon schlecht ergangen. Er soll nur um zwei Jahre zurückdenken. Die Ar-vetter muffen so behandelt werden, wie man Menschen behandelt. wem, sie auch noch >ung sind. Auch Bahnrichter Faber iung tm Bahndienst und hat auch die Weisheit rbcm.rSÖffcI «M-ffen. Wir raten also beiden, dem S" Sahnmetster wie dem Bahnrichter, sie sollen die Saiten kin/n 'S-arf spannen, sonst könnte eine reißen und dabei Ohren Mtigen wÄL.^"' ^deu sehr stark in den .. rnJfnÖ"^u; (Zur Steuer der Wahrheit.) Durch ? r J 3 ? So^ctoegimg auf der B. E. B., welche dank der (Pt 11 ^ ■ k V -u-n9 unserer Koalition wieder als eine Etappe .wirtschaftlicher Besserstellung der Bediensteten und r n ,.aD n mu& wurde insbesondere meine Person, weil ich^ aus Ueberzeugung und Kenntnis der Sachlage und gewerkschaft tcher Disziplin in Versammlungen die E,,enbahner ohne Unterschied des Berufes vor unüberlegten Handlungen warnte, tn gehässiger und von Herrn I u a l in ffradezu gemeiner Weise angeflegelt. In meiner gewcrkschast-Tätigkeit konnte, trotzdem ich bereits seit dem Jahre 1904 als Vertrauensmann der Gewerkschaft und des Lokomotiv-fff un besonderen fungiere, mir keine wie immer geartete Nachlässigkeit oder unehrenhafte Handlung nachgewiesen werden, so mußte denn ein Privatgcspräch mit Herrn Aentral-rnspcktor Tauber in Anwesenheit des deutschnatonalen Herrn Schiller entsprechend ausgebau'scht werden, um mich zu komprintittieren. Die Freude des Herrn I u g l wurde jedoch zu Wasser, nachdem die Blamage auf ihn und feinen Diktator zurückfällt. ES ist unwahr, daß ich kleinlaut auf die Mage:. ob mein Bycher auch so ein Krakeeler sei, wie ich, atik wartete: Daß diesmal nicht wir die Krakeeler, sondern dieS die anderen^ seien. Wahr ist vielmehr, und dieS wurde mir von Herrn Schiller bestätigt, daß ich auf die Frage antwortete: Wie meinen Sie das, Herr Zentralinfpektor? Ich bin kein Krakeeler. Unter Krakeeler verstehe ich Leute, welche andere zu einer unüberlegten Handlung verleiten und sich dann jeder Verantwortung entziehen. Herr Schiller erklärte, daß er mit Herrn Iugl gelegentlich eines Spazierganges darüber gesprochen habe, daß er jedoch keine Ahnung hatte, das; dieses rein persönliche Gespräch unter solch eigenartigen der Tatsache nicht entsprechenden Umständen von Herrn Iugl ausgenützt werde. Er erklärte, daß es Pflicht des Jugl gewesen wäre, von der _ Veröffentlichung ihn zu verständigen, nachdem er unter keinen Umständen seine Einwilligung gegeben hätte. Hier zeigt sich der ganze Charakter des Herrn I u g l. Wollte ich Privatgcspräche oder überbrachte Nachrichten von Beamten und Berufskollegen ohneweiterS in die Presse lancieren, so wäre so mancher nicht nur komprimitticrt, sondern müßte vielleicht in irgendeinem Nest sein Dasein verbringen oder mit dem blauen Bogen den Schauplatz seiner Tätigkeit im Cisenbahndienst verlassen. Ich gehöre jedoch nicht zu solchen Individuen. Tief bedauerlich ist es, daß der Herr Schiller sich einem I u g l anvertraute, um so mehr, als er als Mit-glied der Personalkommission in diesem Privatgefpräch von Herrn Zentralinspektor ein außertourliches Avancement für seine Person als Maschinenmeister verlangte, welches begreif, licherweise von Herrn Jugl in der Presse nicht genannt wurde. Beschämend ist es für Herrn Schiller jetzt, wenn durch den Jugl der Name des Herrn.Zentralinfpektor in der Presse hcrumgetragen wird, trotzdem Herr Schiller selbst durch das Entgegenkommen des Genannten seine zwei Söhne im Eisenbahndienst untergebracht hat. Herrn Jugl beliebte es, mir Vorwürfe bezüglich meines Antrages wegen Einführung der tschechischen Sprache als Freigegenstand an der Volksschule in Oberndorf zu machen, weil ich in her Versammlung in Falkenau die Aeußerung gebrauchte, das; ich mich als deutscher Sozialdemokrat schämen würde, mit der ZcmsM .Teclnota in Verkehr zu treten. Ich ljct&e diesen Ausdruck gebraucht, weil ich die Kampfesweise dieser Organisation aus dem Munde unserer tschechischen Genossen kenne. Allerdings muß ich heute offen zttgestehen, daß sich der deutschnationale Herr Jugl durch den häufigen Umgang mit den Jednotari sich dieser Kamvsesweise vollkommen akkomodiert hat, ja sogar bestrebt ist, zur höheren Ehre unserer deutschen Nation diese noch zu übertreffen. Herr Jugl hat das Bestreben, in jeder Eisenbahnerversamm-lung dem gewerkschaftlichen Wettstreit der einzelnen Organi-fationen auszuweichen und Ehrenbeleidigungen oder Verleum-düngen hecaufzubefchwören. Nach der Versammlung in Schmiedeberg mußte ihm gerichtlich nachgewiesen werden, daß er die Ehre eines Arbeitskollegen nicht in den Kot treten darf. In Falkenau wurde er sehr kleinlaut, als er beleidigende Aeußerungen gegen unseren Genossen Brodeck.^ brachte und einige Versammlungsteilnehmer ihn auffordertcn, Namen zu nennen, um als angeblich deutscher Mann seine Behauptung zu bekräftigen. Hinterher nennt er im deutschen „Eisenbahner" diese Versammlungsteilnehmer lausbübisch. Wo die LauSbüberei zu suchen ist, überlasse ich den Lesern. Wenn Herr Jugl behauptet, daß es ihm unmöglich war, meine Berichtigung abzuwartcn, so ist dies nicht stichhältig, nachdem ich nur die persönlichen Bemerkungen richtig stellte, denn gewerkschaftliches war aus dem Kauderwelsch nichts zu berichtigen. Ich ljabc nichts anderes getan in der Versamm-lung, als die Tätigkeit jener Organisation, der ich angehörc, entsprechend bckanntzugcbcn und die sozialen Maßnahmen der Verwaltung an der Hand deS allerdings schon lange vor hergeborgten Gebührenregulativs der k. k. Staatsbahnen den Versammlungsteilnehmern sowie ich es in Komotau und Eger getan habe, zur Kenntnis zu bringen. Wenn ich einmal, seitdem ich die Ehre habe, Vertrauensmann zu sein, gesündigt habe, so habe ich damals ge. sündigt, als ich dem deutschnationalen Mitglied der Personal-kommlssion, Herrn Grund, nach seiner ersten Sitzung auf Grund feiner Hilflosigkeit mein Manuskript über unsere in Verhandlung stehenden Anträge borgte, damit er in seinem Kollegenkreise Bericht erstatten konnte. Durch diesen Akt habe ich bewiesen, daß mir jede Art persönlicher Gehässigkeit fremd ist. Wenn ich in der Versammlung bei der Maßnahme Stundengeld des Zugbegleitungspersonals erwähnte, daß Herr Grund schlecht aufgepaßt hat, weil er seine Kollegen falsch informierte, so war ich selbst Zeuge einer solchen Information und mußte einigen sogar Aufklärung geben. Ich habe gegen Herrn Grund persönlich nichts eiuzuwenden, um so mehr, als er einen, allerdings den einzigen Antrag, welcher nicht auch durch uns angebracht und bereits in Unterhandlung stand, vielleicht aus eigener Initiative eingebracht hat, welcher dahinging, daß bei einer eventuellen Verstaatlichung die Mit-glieder der Personalkonimission im Punkt Personalübernahme mit hinzugezogen werden sollen. Herr Grund dürfte in Zukunft lernen. Was würde ein Mitglied der Personalkom-Mission, welches nicht schon im vorhinein über die primitiven Normen der Stundengeldentlohnung bei den k. k. Staats-bahnen unterrichtet gewesen ist, für eine traurige Figur,bei der Interessenvertretung seiner Kollegen im Falle einer Ver-staatlichung spielen? Wenn ich bei der Behandlung des 12/24stündigen Dienstturnusses der Maschinenmeister Betonte, daß Herr Schiller unrecht habe, wenn er meine, eS sei nicht viel profitiert, wenn der Dritte sich nicht auSkcmtc, was übrigens bei zwei ebenfalls Vorkommen könne, so war es notwendig, dies zu diskutieren. Hütte ich persönlich sein wollen, oder alles, was ich sonst erfuhr, ebenfalls in die Prejfe geben wollen, würde heute vieles anders fein. Auf die Angriffe gegen die sozialdemokratische Partei einzugehen, ist nicht meine Sache, zumal diese angeblichen Defraudationen schon oster die Runde durch die nationalen Blätter machten und erlogen sind. Allerdings hat Herr Jugl diesmal zwei lebende Genossen erwischt, und zwar mit 80.000 Kr., so daß er in nächster Zeit eine EhrenbeleidtgungSklage zn gewärtigen hat, zumal schon eine ganze Anzahl von nationalen und christlichen Blättern Ehrenerklärungen bringen mußten. Ich erkläre daher, daß diese Rachegelüste deS Herrn Jugl ausschließlich nur darauf zurückzuführen sind, weil sein Plan, an der Spitze einer großen nationalen Eisenbahnerorganisation bei der B. E. B. zu stehen, um jene Handlungen zu begehen, welche er anderen zumutet, trotz der brüderlichen mit Brüderküssen besiegelten Koalition mit den Jednotari, nicht in Erfüllung gehen will. Die Eisenbahner, ohne Unterschied des Standes in ihrer übergroßen Mehrheit, ziehen cs vor, lieber systematisch durch ihre klassenbewusste Organisation eine Besserstellung der Existenzverhältnisse ihrer Familien zu erreichen, als im schnellen Tempo durch diese Krakeeler wieder jener Aera entgegenzugehen, welche ich als Sohn eines alten Eisenbahners als Stern Ionischer bezeichne. Die Eisenbahner haben aus den Jahren 1905 und 1907 gelernt, und ist ihnen dcr Krakeel der Nationalen von Komotau noch in guter Erinnerung, in welcher jene Herren, welche so gern bei jeder Gelegenheit mit der Resistenz drohen, sich rechtzeitig dem Bereich der Verantwortung entzogen, während der bei solchen Anlässen noch e»t bißchen Solidarität empfindende Heinrich Fischer zum Schaden feiner Familie den Anschluß versäumte. Wenn die nationale Organisation resistenzutstig ist, dann möge sie dort Resistenz machen, wo sie die Majorität hat. Bei der A. T. E. ist dieser Organisation Gelegenheit geboten. Wenn die Eisen-bahnet der A. T. E. seinerzeit dem jetzt wieder im Sozial« versicherunaSauSschuß im schönsten Licht erstrahlenden Herrn Inspektor Kroj aufgcsesscn sind und sich jetzt in keiner Be* neidenswertcn Lage befinden, so ist dies abschreckendes Bei-spiel genug für die denkenden Eisenbahner der B. E. B., sich solche Leute vom Halse zu halten. Marieubad. „Es kann der Beste nicht in Frieden leben> wenn cs dem bösen Nachbar nicht gefällt." Dies mußten unsere Genossen in Plan am 1. Jänner 1911 wieder einmal erfahren. Dieselben hielten am genannten Tag ein Kränzchen ab. In dieses schlich sich auch ein Reichsbündlcr ein, denn so muß man es wohl nennen, weil derselbe von unseren Genossen erst an daS Zahlen des Eintritts erinnert werden mußte.. Unsere Genossen sollten aber über die Ursache dieses zweifele haften Besuches nicht lange im Unklaren bleiben. Dieser! Störenfried, Diebl ist sein Name, zog, im Lokal kaum wann/ geworden, einige von den bekannten Flugblättern heraus, iw welchen Dr. B e r st l nach nationalem Grundsatz: „Geschwindigkeit ist keine Hexerei" zum Sozialdemokraten untgewanbeli und als solcher die angeblichen Beschimpfungen der „tcutj'chen“ Nation begangen haben sollte. Als nun diesem Heilbruder von unseren Genossen in ganz unzweideutiger Weise gesagt wurde, daß sie sich mit einer solchen Gcscllschast, der zur Be-kämpfung der Sozialdemokratie das Schlechteste noch gut genug ist, ja die zu unserer Bekämpfung sogar ihre „Ochrana" hat, nicht abgebcn und demselben Vorgebakten wurde, das; also auch er zu dieser sauberen Gesellschaft gehört, leugnete derselbe seine Zugehörigkeit. Wenn sich hätte aber jemand durch dieses Leugnen beirren lassen, das weitere Benehmen dieses Herrn hätte ihn eines anderen belehrt. Als derselbe*5 seine Absichten durchschallt sah, gebärdete er sich nach echt teutscher Jungmanneninanier wie besessen und Worte wie:-„B l u t muß e s heute noch gebe n" u. s. w. flogen nur so herum. Es ist ausschließlich der Besonnenheit unserer Ge-; nossen zu danken, daß ihm der gerade nicht ungebührliche. Lohn erspart blieb. Wir gratulieren den Reichsbündlent zu diesem ihnen vollkommen würdigen Kameraden. Derselbe hat-, hiermit zumindest den Beweis erbracht, das; an ihm diel nationale Aufklärungs- und Erziehungsarbeit nicht spurlos vorübergegangen ist. Im übrigen müssen wir diesem tcutj'chen Recken raten, sich innerhalb seiner Organisation ein anderes; Fach zu wählen, denn als Provokateur eignet er sich seiner übrigen Eigenschaften wegen entschieden nicht. Es könnte; schließlich, auch uns einmal der Geduldsfaden reißen, damtj. müßten wir sein dienstliches sowie übriges Benehmen ge.j hörigen Orts zur Sprache brtngen, was demselben gewiß-nicht lieb sein dürfte. Weiters müssen wir demselben sowie seinen Auftraggebern die zwei Zeilen in Erinnerung bringen:) „Den Sozialismus in feinem Lauf j Hält weder OchS noch Esel auf." « Kitzbiihcl. (58 on dcr BahnerhaltungSsek« t i o n.) Die Wächter der Scthnerh.tltungäfcktion Kitzbühel werden mit Arbeiten überbürdet. Trotzdem der Zugsverkehr ein immer stärkerer wird, wird dcn Strcckenwächtern befohlen, Nägel und Schrauben anznziehen, gebrochene Laschen auSzu-wechseln, Geleise zu messen und im Winter noch Brücken, Wegübersetzungen, Schranken und Telegraphenleitungen von Schnee zu reinigen. Jenen Wächtern, welche eine Strecke von' 1800 Metern zugewiesen haben, ist es unmöglich, alles irti Ordnung zu halten oder es muß die Sicherheit des Zugsvet* kehrs darunter leiden. Ist es doch schon vorgekommen, daß die Frau des Wächters die Schranken bediente, wahrend der Wächter auf der Strecke arbeitete. Während des KontrollgangeS kann der Wächter nichts arbeiten, weil er die ihm zur Ver« fiigung stehende Zeit zum Gehen braucht, besonders in den Sommermonaten, wo bei dem starken Zugsverkehr Ver« spätungen etwas Gewöhnliches sind und zum Kontrollganz nur eine kurze Zeit zur Verfügung steht und der Wächtev lausen muß, um zur richtigen Zeit miedet am Posten zu sein. Wenn der Herr Inspektor Riedl die Strecke bereist und Mängel findet, welche dem Wächter zur Behebung vorge»; schrieben sind, so brüllt er den Betreffenden gehörig an. auch wenn es nur Kleinigkeiten sind, aber gebrüllt muß sein, cs wird? schon so in seiner Natur liegen. Besonders zeitraubend ist das Geleisemessen für den Wächter, welcher viele Bogen in seiner Strecke hat. Auch muß er die Vorgefundene Erweiterung an den Schienensteg nut Kreide anschteiben, und so ist bei starkem Zugsverkeht eine genaue Messung des Geleises ganz ausgeschlossen. Sollte jedoch wegen Erweiterung des Geleises ein Unfall entstehen, so würde man es nicht versäumen, den Wächter in erster Linie als Sündenbock hinzustellen und auch bestrafen. Kommt Herr Riedl auf die Strecke und ist die Erweiterung nicht eingeschrieben, so brüllt er natürlich den Wächter an. Antwortet ihm ein Wächter, der Herr Inspektor möge die Fahrordnung anschauen und ihm sagen, wann der Wächter eigentlich Zeit zum Geleisemessen und -Anschreiben habe, so brüllt der Herr Riedl auS Leibeskräften den Wächter an: „Wenn Sie das nicht machen, so werde ich Sie gehörig strafen," das ist seiner Weisheit letzter Schluß und dann geht', er zum nächsten Wächter und dort wiederholt sich das gldicheJ Wenn das Geleise mit Schnee bedeckt ist, so inspiziert Herr Riedl die Reservehandlaternen der Wächter, dieselben sollen immer mit Brenn öl gefüllt sein. Die Erfahrung hat aber; gelehrt, daß eine Laterne, welche einige Zeit in Bereitschaft stand, nicht mehr brennt, weil der Docht verdorben ist, und daher Oel samt Docht weggeworfen werden müssen, daher nuri eilte Materialverschwendung ist. Aber Herr Riedl will da8: nicht einsehen und schreit den Wächter an, daß das nur eine! Faulheit vom Wächter ist, wenn die Laternen nicht gefüllt’-sind. Wir meinen, Herr Riedl sollte auch einmal diel Wächterhäuser inspizieren, er wird dort finden, daß viele' feuchte und nasse Löcher sind, in denen Wächter samt Familie die Gesundheit einbüßen; aber da geht er ahnungslos vor-über. Wir ersuchen die Staatsbahndirektion Innsbruck, Herrn: Riedl zu belehren, das; er sich in Zukunft gegenüber dentj Streckenpersonal anständiger zu Benehmen hat, besonders aber seine Stimmbänder schonen soll. Schwarzach-St. Beit. Am 26. Dezember v. I. fand in Böckstein eine Versammlung der Bahnrichter der Tauernbahn statt. Dcr eigentliche Zweck der Versammlung war ursprünglich die Stellungnahme zur Gründung eines Vahn-richtervereines. Diese Idee wurde den Bahnrichtern von oben, herab eingeblasen und als Allheilmittel angepriesen. Ge-nosse Klaus Hof e r, Obmann der Ortsgruppe Schwarzach, legte den anwesenden Bahnrichtern den Wert und die bis-herigen Leistungen des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerk* schaftSvereines in fachlicher Weise dar. Et führte den 83c# sammelten vor Augen, wie verhängnisvoll es für die EisciR bahner werden würde, wenn alle Kategorien separate Vereine gründen würden. Die Ausführungen des Genossen Klaushofer machten auf die Bahnrichter einen fehr guten Eindruck, indem alle, die noch nicht organisiert waren, erklärten, dem Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaftsverein bcizu-treteu. Hoffentlich werden die Bahnrichter ihr gegebenes Wort auch halten. Es ist dann auch möglich, daß ihren von der Zenlralpersonalkommission gestellten Forderungen Rechnung getragen wird. Karlsbad. Am Sonntag den 8. Jänner fand im Hotel Lerchenseld eine Versammlung der Ortsgruppe Karlsbad statt, in der unter anderem auch eine strittige Angelegenheit erledigt wurde, die geeignet war, das gegenseitige Vertrauen au diskreditieren. Kurz nach 3 Uhr nachmittags eröffnet« Seite 12 v--------------- „Der Mse„v«chner." 'Jtr. ö Genosse Glaser als Obmann die Versammlung und gab die Tagesordnung bekannt. Als erster Punkt wurde beschlossen, am 4. Februar einen Ball im Hotel Wachtmeister in Karlsbad-Fischern zu 'veranstalten. Als zweiter Punkt wurde über eine Zuschrift der ' Zentrale betreffend den Delegationssonds verhandelt und ,i)ie Entscheidung darüber der im Februar stattfindenden Generalversammlung zugewiesen. Sodann wurde der Versammlung bekanntgegeben, warum kein Delegierter zur Neichskonserenz der Oberbau» iarb'citer nach Wien entsendet werden konnte. Nach Erledigung der Vereinsangelegenheiten vertagte .der Vorsitzende die Versammlung und der Ausschuß verhandelte im Beisein des Vertreters der Zentrale Genossen j Kraus sowie des ObmanncS des Karlsbader Gewerkschafts-! kartells Genossen Staneck über die Streitfrage der Genossen j SBirfncr und Warhaut. Nach längerer Debatte kam die Sitzung izur Ueberzeugung, daß die ganzen Gerüchte, die über diese f Angelegenheit verbreitet wurde», auf einer irrtümlichen, ^unüberlegten Aeutzerung des Genossen Warhaut Beruhten. Damit i st nun dieser Streitfall erledigt und wir warnen einen jeden, der Ehre des Genossen Wirk n er in irgendeiner Form nahezutreten. Nachdem das Resultat dieser Sitzung der Versammlung bekanntgegeben war, schloß der Vorsitzende die Versammlung. jj. Innsbruck. Die am Sonntag den 8. Jänner in 90? ar« soners Veranda in Innsbruck abgehaltene freie Eisenbahner-Versammlung wies einen Massenbesuch auf. Schon vor Eröffnung derselben erwies sich die geräumige Veranda als zu klein, und viele, die gekommen waren, um dem alten und bewährten Kämpen ReichSratSabgeordneten Tomschik zu lauschen, muhten unverrichteter Dinge wieder umkehren. Genosse Scheib ein er-Iöffnete um l/s3 Uhr die Versammlung. Ins Präsidium wurden die Genossen S ch e i b e i n und H o t o w y als Vorsitzende und M e h l m a u r als Schriftführer gewählt. Hierauf erteilte der Vorsitzende zum ersten Punkt der Tagesordnung: „Die Lage der Eisenbahner und ihre Organisation" sofort dem Referenten Genossen Tomschik das Wort. Redner besprach in leichtverständlicher und sachlicher Wci'e die geführten Kämpfe der Eisenbahner, ihre ErrmtgeHchaften, wie auch die Tätigkeit der christlichen und deutschen Organisationen, insbesondere ihr schmähliches Verhalten im Kampfe gegen die Sozialdemokratie. Dem ^Sprecher war es leicht, alle demagogischen und verleumderischen Anwürfe der Gegner zurückzuweisen. Obwohl der Vorsitzende jedem Gegner volle Redefreiheit zuficherte, wagte cs keiner, das Wort zu ergreifen. Redner betonte auch die Haltung der bürgerlichen Parteien im Parlament gegen die Eisenbahner und forderte im Mitarbeit und strammen Organisation auf. Nach zweistündiger Dauer schloß Genosse Tomschik seine vortrefflichen Ausführungen unter tosendem Beifall der Anwesenden. Da sich zu den Ausführungen deö Referenten niemand zum Wort meldete, ließ der Vorsitzende eine Pause von fünf Minuten eintreten. Nach derselben wurde in die Verhandlung dcS zweiten Punktes der Tagesordnung: Anträge — Anfragen, eingegangen. Auch hier wünschte niemand daS Wort. Genosse Tomschik erklärte noch kurz, -eS sei hier die beste Gelegenheit, reinen Wein einzuschenken, und forderte die Gegner der freien Organisation auf, das Wort zu ergreifen und nicht am Biertisch hinter verschlossenen Türen Radau zu schlagen. Doch weder ein deutschchristlicher noch ein deutfchnatioiialcr Recke hatte den Mut, zu sprechen. Genosse Scheibe!« dankte dem Redner für seine gediegenen Ausführungen wie den Versammelten für ihre Langmut, mahnte zur Einigkeit und schloß die imposant verlaufene Versammlung um 5 Uhr abends. Bodenbach. Am 5. Jänner fand hier eine gut besuchte Versammlung statt, wo Genosse Hartmann referierte. SUngCHfuft. Am 7. Jänner fand in Klagenfurt eine gut besuchte öffentliche Eisenbahncrversammlung statt, wo 91cirl:ßmt6= abgeordneter Genosse Sclira m m e l über daS Thema: Lebcns-mittelteuernng und die Eisenbahner" referierte. Bozen I. Montag den 6. Jänner l. I. fand im hiesigen Gewerkschaftshause eine freie Eisenbahne,Versammlung statt, die von zirka 250 Personen besucht war. Reichsratsabgeordneter Genosse Joses T o m f ch 11 referierte zum ersten Punkt der TogeS-Ordnung: „Die Lage der Eisenbahner, ihre Organisation und die von ihnen zu führenden Kämpfe." Redner zergliederte den Ursprung der Organisation, die damaligen Schwierigkeiten, mit venen dieselbe zu kämpfen hatte, ihre Entwicklung, ihre bisher geführten Kämpfe uud erreichten Resultate; er beleuchtete sodann auch die übrigen Eiscnbahncrorganisatwnen, welche lediglich ihre öaupttütigkcit gegen die Gewerkschaft richten, ebenso die bürgerlichen Abgeordneten, welche unseren Vertretern im Parlament stets die Arbeit erschweren. Sodann besprach Genosse Tomschik die passive Resistenz vom Jahre 1005 und 1907 und endlich die der Herren Beamten im vorigen Jahre; er verlas sodann das Telegramm, welches zur selben Zeit von der Zentrale an unsere Vertrauensmänner erging, begründete dasselbe und erklärte zugleich, wie dasselbe von den bürgerlichen Eisenbahnerorgani-sationcn zu unsere» Ungunsten verdreht wurde. Zum Schluß erklärte Genosse Tomschik die neuen Gesetzentwürfe, wie Sozialversicherungsgesetz, Strafgesetz und Dienstcspragmatik und wieS darauf hin, wie notwendig eS für jeden einzelnen fei, sich der Gcwcrkfchastsorganisativn au^u-schlicßen. Nicht neue Forderungen können mir stellen, da uns otes, was wir eventuell erreichen, doch wieder in Form von indirekten Steuern, welche zu diesem Zwecke stets ersonnen werden, Genommen wird, sondern für eine Verbilligung der gesamten Lebensmittel müssen wir nun eintreten, wenn wir unsere wirtschaftliche Lage verbessern wollen, Mt einem Appell an sämtliche Bediensteten, sich an die Organisation anzuschließen und fleißig mitzuarbeiten, schloß Genosse Tomschik sein dreistündiges Referat. Mit Ausnahme eines einzigen Querulanten, welcher versuchte, den Genossen Tomschik mit faulen Anwürfen zu verdächtigen, dieselben aber trotz Ausforderung zahlreicher Genossen leider nicht beweisen konnte, nahm die Versammlung, nachdem noch Genosse Dusel aus Wien sowie Parteisekretär Genosse Pitaeco die Feigheit der verschiedenen Elemente, welche in Wirtshäusern unsere Organisation und deren Führer und Vertrauensmänner in den Kot zerren, heute aber zu einer offenen, ehrlichen Aussprache nicht erschienen sind, demonstrierte, einen würdigen Verlauf. Wie» X. Am 29. Dezember fand im Favoritner Arbeiterheim (großer Saal) eine starkbesuchte Arbeiterversammlung sämtlicher Stotegoricn der k. k. St. E. G. unter Vorsitz des Genossen P u ch a r, Obmannstcllvertreter Genossen Lenauer und Schriftführer Genossen Ravas im Beilein eines Regierungsver-trcterS statt. Als erster Redner erhielt Genosse tzulka das Wort, welcher über die fortwährend verschleppte Einberufung der Sir-beiterausschußfitzung sprach und zuletzt betonte, daß zum großen Teil die Tschechischnationalen an der Verschleppung schuldtragend sind, indem diese auch in dieser für jeden Arbeiter so wichtigen Angelegenheit eine gesonderte Stellung einnahmen und damit in ihrer Borniertheit direkt schädigend wirken. Der zweite Redner Genosse K o b s a Berichtet, daß unzählige Interventionen bei den Vorgesetzten nichts ttiitftcn, dieselben stets zur Antwort gaben, sie hätten keine Vollmacht, irgendwelche Zugeständnisse dem Arbeiterausschuß zu machen; er forderte die Anwesenden auf, sich der Organisation vollzählig anzuschließen, nur dann kann eS nicht möglich fein, daß Arbeiter bei der Bahnerhaltung 6 bis 7 Jahre im Dienste flehen und Nicht zu ihren Rechten kommen können. Genosse ßehak besprach ebenfalls die Verschleppung der Arbeiterausschußsthung und gab dann die Forderungen des ArbeiMauSschusses bekannt; 1. Lohnreguliernng. 2. Erstellungen von Arbeitsordnungen. 3. Verkürzung der Arbeitszeit auf 82". Stunden für Wcrkstätlen-uud Mafchinenarbeiter, 54 Stunden für alle anderen Arbeiter. 4. Regelung der Turnusse. 5. Bessere Entlohnung der Ueber-stunden, und zwar in der Woche 50 Prozent, an Sonn- und Feiertagen 100 Prozent. 6. Erholungsurlaube mit bezahltem Tay-lohn. 7. Stabilisierung nach zweijähriger Dienstzeit. 8. Betci-lung mit Fahrlegitimationen nach einjähriger Dienstzeit. 9. Bezahlung der Waffenübungen. 10. Tie Stabilisierung ist mit einem Mindestgehalt von 1000 iir. jährlich vorzunehmen und sind derzeit mindestens 80 Prozent der Arbeiter zu stabilisieren. 11. Formierung von Heizerposten. 12. Zulassung von Kohlenladern zum Heizerdienst. 13, Gleichstellung der Arbeiter im Materialdepot mit den Werkstättenarbeitern. Zum Schlüsse betonte Redner, daß eS unbedingt notwendig sein wird, mit dem gesamten Personal Fühlung zu nehmen, nur dann können die gemachten Forderungen durchgesetzt werden, von der Umwandlung des Akkordsystems in fixen Lohn oder Gehalt kann und darf nicht Absiand genommen werden. Weiters sprach im selben Sinne Genosse Fattinger. Genosse S o m i t s ch von der Zentrale führte in seiner Rede aus, daß die Verschleppung der ArbeiterauSschußsitzung nicht so leicht hätte stattfinden können, wenn nicht die Tschechisch-nationalen eine gesonderte Stellung eingenommen hätten und sogar in der Brotftagc ihre gewiß niemand Glück bringende, sondern nur verderbliche nationale Seite heroorgekehrt hätten und damit selbst ihren eigenen Kollegen nur Schaden bereiten. Zum Schlüsse ergriff ReichSratSabgeordneler Genosse Tomschik das Wort. Er sagte, es ist nicht zu verwundern, wenn die Arbeiter ungeduldig werden, wir haben auch der k. k. Direktion gesagt, wir können nun nicht mehr die Arbeiter immer wieder vertröste« und hintanhalten, zu schärferen Maßregeln zu greisen, es muß einmal etwas gemacht werden; denn nicht aus Vertrauen zur Direktion, sondern aus Vertrauen zu ihrer Organisation haben die Leute bis heute noch zugewartet! wenn nicht in baldigster Zeit die gerechten Forderungen der Arbeiterschaft bewilligt werden, so können wir für nichts gut stehen. Wenn die k. k. Direktion vielleicht mit dem Faktor rechnet mit dem definitiven Personal sind wir fertig, mit den Arbeitern werden wir leicht fertig, fo gibt sie sich einem großen Irrtum hin; die k. k. Direktion erklärte dann, daß der Arbeiterausschuß für den halben Jänner einberufen wird. DaS Treiben des sogenannten Reichsvereines besprechend, ermahnte Abgeordneter Genosse Tomschik noch die MagazinS-cirbeiter, sich von diesem nicht irresühren zu lassen, denn von einer sogenannten Ausbesserung von 40 Prozent des Akkordlohnes wird keine Rede sein, und wenn die Arbeiter wüßten was in absehbarer Zeit für eine Veränderung im Gebaren der k. k. Staatsbahnen eintreten wird, würden sie sich nicht von solchen Leuten führen lassen, fodern mit den anderen Kollegen gleichen Schritt halten, um eine feste Organisation zu bilden, denn nur dadurch können sie einer besseren Zukunft entgegensehen. Zum Schlüsse wurde folgende Resolution einstimmig angenommen : Die am 29. Dezember 1910 im Favoritner Arbeilerheim tagende Versammlung der Arbeiter der k. k. St. E. G. protestiert energisch gegen die fortwährende Verschielung der Arbeiteraus-schußfitzung und der damit verbundenen Verzögerung der Lohnregulierung sowie der übrigen Forderungen, und spricht die sichere Erwartung aus, daß die k. k. Direktion die Sitzung endlich einberufen wird uud die Wünsche der Arbeiter ehestens durchgefühlt werde«. Wien-Penzing. Am 13. Jänner, 7,8 Uhr abends, fand inMarifch' GafthauS, XIIl., Reindlgasse ll, eine von der Ortsgruppe Penzing einberusene § 2-VerfammIung für das Ver-fchubpersonal von Wien I (Penzing und Hütteldorf) statt, bei der Genosse Decker als Referent erschien. Nachdem Genosse Decker in einem mehr als einstündigen Referat die derzeit im k. k. Eisenbahnministerium eingebrachtc» Anträge für das Verschubpersvnal den Anwesenden präzisierte, bei welchem Anlaß die Anwesenden gegen das lange Hinauöschieben der Erfüllung dieser Anträge auf das heftigste protestierten, gab Genosse De cker auch den Grund der Verzögerung bekannt. Genofse Decker betonte ausdrücklich, daß es noch immer einen großen Teil von Verschiebern gibt, die sich wohl ihres schweren und lebensgefährlichen Dienstes bewußt sind, jedoch der Organisation fernfiehen und gar nichts dazu beitragen, daß ihre Lage eine Verbesserung erfahre. Er geißelte mit scharfen Worten jenes indifferente Personal, welches wohl bei jeder Reform ohne Grund murrt, die Tätigkeit der Vertrauensmänner kritisiert, gewissermaßen als Hetzer fungiert, sich aber bei jeder Aktion, die auf Verbesserung ihrer Lage hinzielt, feige verkriecht, um ja nicht vor der Bahnverwaltung als böse Bedienstete gelten zu müssen. (Beifall.) Er richtete zum Schlüsse seiner Rede an die Anwesenden die Aufforderung, durch AuSbau der Organisation unttr den Verschiebern dazu beizu-tragen, eine Realisierung der Anträge des VerschubperfalS herbei-zuführen. Nachdem ergriff Genosse Sommerfeld das Wort, welcher ebenfalls bas Verhalten der heute noch indifferenten Verschieber — speziell am Westbahnhof — einer scharfen Kritik unterzog, wozu er bemerkte, daß gerade jene Leute es sind, welche am meisten Hetzen, jeden Erfolg der Organisation negieren wollen, bei jeder ^.Gelegenheit mit passiver Resistcnj drohen, wenn es aber gilt, einen Antrag zu vertreten, feige ausknetfett, um eventuell den anderen noch in den Rücken zu fallen. Er warnt vor diesen Wölfen im Schafspelz und fordert die Genoffen _ auf, solche Leute, soweit es der Dienst »ulaßt, zu ignorieren und schließt ebenfalls mit der Aufforderung zur strammen Agitation und Organisation feilte von Beifall begleitete Rede. Nachdem beim zweiten Punkt der Tagesordnung: Wahl der Vertrauensmänner für das Verfchubpersonal Wien 1 (Penzing und Hütteldorf) die Kandidaten nominiert wurden, wurden folgende Genvffen Verschieber als Vertrauensmänner gewählt: Wien I Lastfeite: Genosse Motz und Genosse Herzig: für die Halle Genosse S t a u d n e r. Penzing: Genosse W i s s i a k und Eenoffe Körbel. Hütteldorf gibt ihre Vertrauensmänner »ach einer Besprechung unter dem dortigen Verschubpersvnal ehestens bekannt. Mit einer Aufforderung zur strammen Organisation, schloß der Vorsitzende Genosse Herzig um 10 Uhr abends die gut besuchte Versammlung. Meran. Die am Dienstag den 10. Jänner im Saale des Hotel .Bayrischer Hof" in Meran abgehaltene freie Etsenbahner-versammlung wieS einen außergewöhnlich guten Bestich auf. Genosse Mair eröffnete die Versammlung um V;9 Uhr. Ins Präsidium wurden gewählt: Matthias Mair als Vorsitzender, Johann Heide als Schriftführer. Hierauf erteilte der Vorsitzende dem Referenten Genoffen Tomschik zur Tagesordnung: „Die Lage der Eisenbahner, ihre Organisation und die von ihnen zu führenden Kämpfe", das Wort. Redner besprach nun in einer zweistündigen Rede die von den Eisenbahnern geführten Kämpfe und geißelte mit scharfen Worten daS Verhalten oer nationalen und christlichen Organisation sowie auch der Regierung. Sodann erhielt als zweiter Referent Genosse Simon A b r a in daS Wort. Redner forderte die Eisenbahner auf, stramm zur Organisation f die Regierung zu sprechen und deckte bürgerlichen Parteien im Abgeordneten-von argentinischem Fleisch auf. Reicher Beifall lohnte die Ausführungen beider Redner. Nus den Organisationen. Innsbruck III. Bei der am 2. Jänner abgehaltenen Generalversammlung wurde mit wenigen Ausnahmen der frühere Ausschuß wiederum gewählt. Alle Zuschriften in SßereinSattge* Icgeitheiten sind zu richten an Nikolaus Hohenegger, Innsbruck, Lieben egg ft raße 16, III. Stack. Wcfelt, ott der March. Bei der am 5. Dezember ab-gehaltenen Generalversammlung wurde Genosse FranzNovLk zum Obmann gewählt. Sämtliche Zuschriften sind an die Adresse: Franz NovLk, M a s ch i n e n s ü hr e r in Wefely an der March (Stad t), zu senden. Die MonatSversammlungcn finden am 5. eines jeden Monats statt. Jägerndorf. Freitag den 6. d. M. fand im Arbeiterbeim in Jägerndorf die ganzjährige Generalversammlung der Ortsgruppe Jägerndorf des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerk* schaftsvereiites für Oesterreich statt, wobei folgende Genossen gewählt wurden: Alois Bur f c r t, Obmann, Vinzenz Ander, Stellvertreter; Franz K r i ft e k. Kassier, Max A ch a z i e. Stellvertreter; Anton ö e r n i n, Schriftführer. Albert F r ö m m e 1, Stellvertreter; Anton Schreier, Vibliothekar; Ausschüsse: Wilhelm Friedrich, Ernst E n g l i sch. Rudolf S chwachul a, Johann Kittel, Albert Kittel; Revisoren: Heinrich T o m k e, Max Hoffnta n n, Gustav D w o r z a k. Alle Zuschriften find an Genossen Alois B u r I e r t, ffltrfman«, Arbeiter hei nt, Markusplatz 14, in Geldangelegenheiten an Genosse» Franz K r i st e k zu richten. Obernitz. Bei der am 5. d. M. stattgefundenen Generak-berfamtiiluttg der Ortsgruppe Obernitz wurden nachstehende Genossen in den Ausschuß gewählt: Fr. Kcutt, Verschubausseher, Obmann, Hu11c 1, Werkmann, Stellvertreter; M o 1 c a r, Ma-gazinrdicner. Schriftführer, Martine!, Verschubauffeher, Stellvertreter; Zem 1 iöka, Oüerverschieber, Kassier, Zoubek, Verschieber, Stellvertreter; P o p c l a f, Pumpenwärter, Bibliothekar, Vostatek, Heizer, Stellvertreter; Müller, Kohlenarbeiter, AuSfchußmitglied; B1 aha, Eva » üära, Revisoren. Alle Zuschriften sind an Fr. K o u t, Verschubaus-s e h e r, B ü h m i s ch - Z1 a t n i k 39, in G^ingelegenheit an Wenzel Z e in l i 6 k a, Oberverschieber, Obernitz, zu richten. Genoffe Josef Rulf wurde mit der Einkassierung der MitgliedSbeiträge auf der Strecke Obern itz-Lovositz betraut. Als Vertrauensmann für das Verfchubpersonal wurde Genoffe Josef P t h a f, Oberverschieber, gewählt. Als Subkaffier würbe Heinrich Zoubek für den Sterbeverein Oberleutensdorf gewählt. Den Herren p. t. Mitglieder wird ferner zur Kenntnis gebracht, daß die Monatsvcrfamntlungen einen jeden erste« Donnerstag im Monat fiattfinbeii. Bischosshofcn. Den Mitgliedern der Ortsgruppe BifchofS-hofen wird hiermit bekannt gegeben, daß das im Februar 1. I. erscheinende Witzblatt „Der Faschings-Kurier" von Genossen Qanö Mühlberger bezogen werden kann und diesbezügliche Bestellungen jederzeit entgegengenommen werden. Ferner ergeht an alle Mitglieder, welche ein Porträt des verstorbenen Genossen R a m s a u e r zu beziehen wünschen, das Ersuchen, sich ebenfalls an Obgenannten zu wenden. Hainfeld. Am 6. Jänner fand in Karl Kohouts Gasthaus in Hainseid die ordentliche Generalversammlung der Ortsgruppe Hainseid statt. Tie Berichte der Funktionäre wurden mit Befriedigung zur Kenntnis genommen und dem scheidenden Ausschuß einstimmig das Absolutorinm erteilt. Die Neuwahl der OrtSgruppeulcitung ergab folgendes Resultat: Johann B r a 11 d» stetter, Obmann, Franz H a p p c n h o f e r, Stellvertreter; Franz Ehadim, Kassier, Kaspar S ü n b c r m a n tt, Stellvertreter ; Franz Stoken Huber, Schriftführer, Jose! Rothen» eder, Stellvertreter; Rudolf Karbecher, Bibliothekar, Alois Plant, Stellvertreter; Emattucl Lorenz, Johann Birkner, Kontrolle; Ignaz Siebenhofer, Johann Kurz, Friedrich N e b e r I e, AuSschußmitglieder; Josef Leeder, Josef Weißen-b ö ck, Josef W i n t c r b a ch e r, Franz Ta11 rian, Josef P r a u f c und Johann Freistätter, Ersatzmänner. Hieraus hielt Genosse Ra in tu er auö Wien einen sehr gediegenen Vortrag über .Thomas Morus", der sehr beifällig ausgenommen wurde. Kaadcn-Vrnnnersdorf. Bei der am 11. Dezember 1910 in Herrn Josef Heinzinanns Gasthaus zu iDterelitz abge» hallenctt Generalversammlung ergab sich bei der Wahl der Ver-eiusleituitg folgendes Resultat: Prokop Walter (Kaadrn-BrnnnerSdorf), Obmann, Wilhelm M a t h c 8 (WentSdorf), Stellvertreter; Anton Metzer (Kaaden-BrunnerSdorf), Schriftführer, Heinrich Sterzl (Milfau), Stellvertreter; Anton Zimmert (Kaaden-Brunnetsdorf), Kassier, Emanuel Siegel (Staaten-Brunnersdors), Stellvertreter; Anton P c tt f e l (Klösterle), Sllbitt Weber (Pürstein), Subkassiere; Wilibald Situiert (Wistriy), Josef Wagner (Wernsdorf), Bibliothekare; Hugo Keck steitt (Klösterle), Franz Rößler (Pürstein), Franz Ho s sin an« (Kaaden-BrunnerSdorf), Kontrollore; Josts Simon (Kaaden-Brunnersdorf), Franz Seemann (Klösterle), R. S ch o tt b a ch (Pürstein), Vertrauensmänner. Mährifch-Schönbcrg. Sonntag den 8. Jänner 1911 fand die Generalversammlung der Ortsgruppe Mähnsch-Schönberg, verbunden mit einem Vortrag des Genossen St u r a b a, Sekretär aus Brünn, statt. 91 ach dem Bericht dcs scheidenden Ausschusses, der einstimmig genehmigt wurde, unb nach Erteilung des Ab-foIutortumS wurden nachstehende Genossen in den Ausschuß gewählt: Johann Heczto, Obmann. Robert Pflüget, Stell» Vertreter; Franz Karger, Schriftführer, Franz Brenner, Stellvertreter; Paul Palik, Kassier, Hubert e ch nt i e d t, Stellvertreter; Geister, Schuppler, Zavadil, Ausschußmit-gliedcr; Franz Kudla, Emil Feike, Bibliothekare; Johann S ch i it d c 1 n F, Leopold Gitzl, Kontrolle. Nach den vorgenommenen Wahlen besprach Genosse flurada in seinem Referat die Tätigkeit der Organisation und meinte, daß ttn8 nicht geholfen fei, immer wieder neuerliche Lohnforderungen bezüglich der immer steigenden Verteuerung zu stellen, da diese Lohnnufbcffcrungcu mit der Verteuerung teines-salls Schritt halten. Die Empörung über die allgemeine AuS-nützttng der Regierung der Großagrarier ist aujs unerträgliche gestiegen. Dies beweise die Zollverordnung mit Ungarn. Es soll und muß künftig unsere Hauptforderung fein, oer Regierung verständlich zu machen, daß sie uns billigeres Fleisch und billigere Nahrungsmittel besorge. Er ersucht die Anwesenden, gerüstet dazustehen und aus das Vorwärtssignal zu warten. Zum Schluß sprach Genosse St a r g e r Über die Zurücksetzung der Werkstättenarbeitei und ersuchte Genossen Kura da, daS Nötige zu veranlassen, daß für die Werkstätten und Heizhäuser baldigst etwas unternommen werde. Alle Zuschriften sind an Genossen Heczko und in Geldangelegenheiten an Genossen Palik zu richten. Gelesene Nummern des „Eisenbahnen wirst man nicht weg, sondern gibt sie an Gegner nnd Indifferente weiter. Verschiedenes. Ein Hindernis. Es geht durchs blühende Heidcnfeld Mit klösterlichem Schritt, Mit breitem Hut und weitem Gewand Ein langer Jesuit. Ein alter kahler Tannenbaum Am Waldessaume steht; Der spricht für sich: .Könnt' ich vom Platz, ™ mühte, was ich tat'!" v. Gilm. TeS Eisenbahners Liebeserklärung. Im „Schäbischen Eisenbahner" lesen wir: O liefe meines Herzens Zug In deiner Seele Bahnhof ein »ül't Blitzschnellziigsgeschwinbigkcit, Wie würd' ich überglücklich sein! An deinem Herzen machen Halt: Wie würd' ich rufen naiv, entzückt „Zehn Ewigkeiten Aufenthalt!“ Ach. noch Hab' ich es nicht erreicht, Das; mir dein Herz zu eigen fei, Es ist für meine Liebe, ach, Noch immer nicht die Strecke frei. O lindre meinet Seele Pein Und ende meine bittre Qual, Du holde Heißgeliebte mein. Und gib zur Einfahrt das Signal. Eitemtnr. Won der „Neuen Zeit" (Stuttgart, Paul Singer) ist soeben das 15. Heft des 29. Jahrgangs erschienen. Aus dem Inhalt des HcftcS heben wir hervor: Ter Moabiter Prozeß. — Die NeichsversichcrungSordnung in der Kommission des Reichstages. Von Gustav H o ch (Hanau a. M.). — Die Belastung der deutschen Volkswirtschaft durch den Militarismus. Von M. Nachimfon. — Massen und Rührer. Von A. v. Elm. — Was kan» der deutsche Bergbau von England lernen ? Von A. Vredenbeck. — Literarische Rundschau: Maxime Kowalewsky. Die ökonomische Entwicklung Europas. Von K. Kautskn. — Notizen: Ein Mitglied der I. L. r. über die englischen Wahlen. — Zeit-schriftenschau. Tie „Neue Zeit" erscheint wöchentlich einmal und ist durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und Kolporteure zum Preise von Mk. 3 Lp per Quartal zu beziehen; jedoch kann dieselbe bei der Post nur per Quartal abonniert werden. DaS einzelne Heft kostet 25 Pf. Probenummern stehen jederzeit zur Verfügung. Ein neues Buch für die Gewerkschaften. Eine eigenartige Broschüre, die der Vorläufer eines DucheS fein soll, hat Adolf Praun herausgegeben. Die Broschüre betitelt sich: Die Gewerkschaften, VortragsdiLpositionen von Adolf Braun, und erscheint im Verlag von Robert Danneberg in Wien. Braun wendet sich zwar nicht an alle Gewerkschaftsmitglieder, doch ist seine BroschürS von unschätzbarem Wert für jeden Gewerkschaftler, weil sie geeignet ist, eine längst bestehende Lücke in unserem Gewerkfchaftsleben auszufüllen. Die politischen und ökonomischen Verhältnisse zwingen heute immer mehr Arbeiter, in die gewerkschaftlichen Organisationen einzutreten. So erfreulich diese Zunahme für die Gewerkschaften ist, so genügt sie allein nicht. Die Gewerkschaften, die heute mehr denn je zum Kampf gerüstet sein müssen, brauchen gewerkschaftlich geschulte Leute. Das Wesen der Gewerkschaft ist aber kein Ding, das im Handumdrehen verstanden ist. Die Leute, die heute sich an leitender Stelle befinden, haben meist erst eine längere Schulung durchmachen müssen- Beim Metallarbeiterverband ist es Usus, daß nur der für Beamtenstellen kandidieren kann, der dem Verband fünf Jahre angehört. Es ist aber heute bei der weitverzweigten gewerkschaftlichen Tätigkeit nicht genügend, wenn der Leiter der Organisation mit dem gewerkschaftlichen Wesen vertrant ist, sondern jeder einzelne muß im gegebenen Augenblick wissen, was er vom gewerkschaftlichen Standpunkt aus zu tun hat. Zum JCeil besorgt ja die Gewerkschaftspresse die notwendige Aufklärung. Aber dem Gewerkschaftsblatt sind Schranken gesetzt. Einen großen Teil feines Raumes muß es den momentanen ^Bewegungen widmen,' den übrigen wird es allerdings zur Weiterbildung verwenden. Aber cs muß, um gelesen zu Ordert, stets Neues bringen. Eine Zeitung wird in den wenigsten fallen von den Mitgliedern zu dem Zwecke aufgehoben, um dem spater eintretenden Kollegen eine Einleitung in das Wesen der Gewerkschaften zu geben. Hier setzt nun Adolf Braun ein. Er hat Dispositionen zusammengestellt, die dem redegewandten Kollegen die Möglichkeit bieten, Vorträge über das Wesen und die Ziele der Gewerkschaftsbewegung anszu-arbeiten. Aber auch die Kollegen, welche keine Anlagen zum Reden haben, die nur für ihren persönlichen Gebrauch sich über die gewerkschaftlichen Zusammenhänge, über ihre Einrichtungen und über ihre Beziehungen informieren wollen, bietet die Braunschc Broschüre einen willkommenen Ratgeber. Auf die Frage, was sind die Gewerkschaften, antwortet Braun mit den Voraussetzungen, die zur Schaffung einer gewerkschaftlichen Organisation nötig sind, gibt aber zugleich einen Hinweis auf die Form der Organisation und auf die Eigenart ihrer Kampsmethoden. Im zweiten Kapitel werden die Typen der Gewerkschaftsbewegung behandelt. Hier unterscheidet er oie alten Trades Unions, die moderne Gewerkschaftsbewegung in Deutschland und die Syndikalisten, die meist in romanischen Ländern ihren Anfang haben. Neben diesen Hauplgrnppen lernen wir die separatistische Gruppe der Tschechen, die Hirsch-Dunckerschen und die beiden Spielarten der „christlichen" Bewegung kennen, lieber Geschichte, über Organisationsprinzipien, über Aufbau und über die Organi-sierbarkeit der Arbeiter gibt Braun eine Fülle Belehrendes und Anregendes. Weitere Kapitel behandeln die Notwndig-keit der gewerkschaftlichen Organisation der Frauen, die Demokratie und die Bnreaukratie in der Gewerkschaft. Kapitel 0 und 10 behandeln dag Finanzwesen und die llnter-stntzungSeinrichtungen. Kampfziele und Kampfprobleme wer-den in einem Kapitel besprochen, während dem gewerkschaftlichen Kampfmittel ein besonderes Kapitel gewidmet ist. Unter E Ueberschrift „Unternehmerorganisationen" lernen wir die vermiedenen Arten der Unternehmerverbände und ihre Ausgaben kennen. Auch dem Tarifwesen ist ein Abschnitt gewid-r"-' ~ *IIä Anhang ist der Broschüre ein Literaturverzeichnis vorgegeben Hier können sich die Leser orientieren und falls Sucher nicht in eigenem Besitz haben, aus ihren Ge-werk,chaftsbibliotheken das Notwendige holen. Für denjenigen, der oiese Materie nur in einigen Vorträgen behandeln will, NN" a« ^ch'Usse besondere VortragsdiLpositionen angegeben. Alles m allem durfte die Broschüre dem strebsamen Gewerkschaftler eine willkommene Gabe sein. Emgelendrt. (Für fielt suilriJ übernimmt Me 8ief0riion feine Lira iMvortmig.) na .,. Rajnochowitz. Ter gefertigte Streckenwächter Johann vf’'' " a l ist in der Nacht vom 23. zum 24. April 1910 durch ven Brano des Wächterhouseö, der von böswilliger Hand gelegt ^*e. um sein lwnzeS Hab und Gut gekommen, und hat nur Mühe fern und leiner Familie nacktes Leben gerettet; alles anoerc ist ein Raub der Flammen geworden. Tnrch die von seinem Vorgesetzten Bahnmeister eingeleitete «arnmiung, aus welcher dem Gefertigten über 600 Kr. einge-yandigt wurden, wurde derselbe und seine Familie von der wtteren Not gerettet, wofür sich derselbe erlaubt, aus diesem -eege allen seinen Wohltätern aus bas herzlichste zu danken, c, , Besten Tank auch der geehrten Vereinsleitung und der Ortsgruppe Wallachisch-Meseritsch, die sich an dieser Sammlung 1 uaucheisten Betrauen beteiligten sowie auch den Herren Bahnmeistern, die sich der Mühe unterzogen haben, die Spenden einzusammeln und zuzusen! en. Nochmals allen besten Dank! Johann Wissekal, Wächter der k. k. Nordbahn. Sprecksaal. Schwarzes Hammerbrot. Aus der ParteiBlieferet wird uns ge>a rieben: Besondere Sorgsalt erfordert die Erzeugung von leicht verdaulichem Schwarzbrot. Unzweifelhaft mundet dunkles Brot, bei dem der würzige Korngefchmack stärker hervortritt, zu vielen Speisen besser als eine andere Brotkarte. Es ist daher als Fortschritt zu verzeichne», daß es unserer Porter ackere! — dem Ham m erb rot werk — gelungen ist, cjit schwarzes Korn Brot in Verkauf zu bringen, das nach jeder Hinsicht als vorzüglich bezeichnet werden muß. Das Brot, kurzweg „schwarzes Hammerbrot" genannt, besitzt im Geschmack alle Vorzüge des schwarzen Kornbrotes und ist dabei nustcrordentlich leicht verdaulich. Ein Versuch ist daher empfehlenswert. SScl Veranstaltung von Bällen und Festen aller Art empfiehlt den ?. V. Genossen fein reichhaltiges Lager in RafchingS-artikeln und Jurbazaren (Siehe Inserat) Bertold Fuchs, Wien II/2, Nordbahnstraße 44. Fast jedes Nervenleiden beruht aus lleberanstreiigung der Nerven in irgend einer Form, fei es durch lieberarbeitung, Aufregung, Sorgen, erschöpfende Krankheiten n. f. tu. Es treten dann einzeln ober zu mehreren vereint die charakteristischen Symptome der Nervenerschöpsting ein, zum Beispiel Kopfschmerzen. Gliederreißen, Zuckungen, Nückenfefmerzen, Gesichtsschmerzen, Schmerzen im Hals, Armen und Gelenken, Angenfliinmern, Herzklopfen Blntwnllnngen. Schlaflosigkeit, schwere oder schreckliche Träume, Bettemmungcu, Schwindelanfälle, Angstgefühle, übermäßige Empfindlichkeit gegen Geräusche, Reizbarkeit, besonders früh nach dem Ansstehen, Unruhe, Launenhaftigkeit, Versagen des Gedacht-nisies, gelbe Hautflecke, Klopsen in den Adern, Gefühl von Taubheit in den Gliedern, Zittern der Hände und Knie bei Erregungen, blaue Ringe um die Singen, Ohrensausen, sonderbare Gelüste und Abneigungen, Impotenz, Schreckhaftigkeit, Neigung zu Trunksucht u. f. w. Unter „Nerven" verbellst die medizinische Wissenschaft nicht nur die Gefühlsnerven, das Beißt die Nervenfasern, die den ganzen Körver durchziehen, sondern vor allen Tingen Gehirn und Rückenmark. Man kann affo mit Recht sagen, daß Nervenleiden in der Hauptsache Erkrankungen, respektive Erschöpfungszustände des Gehirns und Rückenmarks und folglich immer ernst zu nehmen sind. Gegen Ueberanstrengnng gibt cS nur zwei Mittel: entweder vollständige Ruhe oder eine besonders reichliche Zuführung gecianeler Nährstoffe. Die vollständige Ruhe lässt sich selten schassen. Leichter dnrchznsiihren ist eine intensive Zuführung geeigneter Nährstoffe. Das Nervensystem verbraucht bei seiner Tätigkeit im Organismus vor allem gewisse PhoSphorverbin-dungen, Lecithin genannt, und es ist der Wissenschaft jetzt gelungen, dieselben in konzentrierter Form herzustellen. Sie bilden den wirksamen Bestandteil des Dr. Erhardschen „Bisnervins", welches in Form wohlschmeckender und leicht einzunehmender Tabletten hergestellt wird und bei Nervenleiden aller SIrt schon ganz erstaunliche Erfolge gezeitigt hat. Co schreibt Herr ) Vom Verkehrs- und kommerziellen Dienst: Michael Grillt, Oberkondukteur, Wien-Nordbahn. Franz Knbitfchek, Magazinsarbeiter, Wien I. c) Dom Zugsörderungsdienst: Alois Patak, Lokomotivführer, Heizhaus Hütteldors. Peter Freiwillig, Schlosser, Heizhaus Hütteldors. ä) Vom Werkstätten dien st: Franz Scholz, Werkmann, Werkstätte Wien I. Eberhard Heiden, Schlosser, Lokomotivwerkstätte Floridsdorf. o) Für die k. k. Direktion für dieLinien d er St. E. G.: Leopold Praschak, Oberbaupartkesührer, Wien St. E. G, f) Für dieLinien der k.k. »Nordwestb ahn direktio n: Karl Madbra, Blocksignaldiener, Wien, Station. Alle aus die Wahl bezughabenden Beschwerden, Wahlbeeinflussuiigen sind sofort, mit konkretem Material belegt, an die Redaktion „Der Eisenbahner", Wien, Y/1* Zentagasse 5, einzusenden. Mit sozialdemokratischem Parteigruß Die Exekutive der organisierte» Eisenbahner O e st e r r e i ch s. An die geehrten -OrtSstr«psten?citungrn zur besonderen Beachtung! In Angeleacnhect des von den Vereinen zu entrichtenden Gcbülttcnäquivalcntö treten die Steuerbehörden auch an unsere einzelnen Ort Z-gruppen mit der Aufforderung heran, die zum Zwecke der Berechnung des Gebühren äquivalents nötigen Einbekenntnisse und dergleichen in Vorlage zu bringen. Diesbezüglich stellt nun die Zentrale cm die geehrten Ortsgruppenleitungen das Ersuchen, im Ralle einer solchen Aufforderung der betreffende» Steuerbehörde bekanntzugeben. datz die einzelnen Ortsgruppen keine selbständigen Vereine sind, und daher das Ein bekenntnis zur Berechnung des G e b ü h r e n ä q u i v a l e n t s v o n der Vereinsleitung (Zentrale) in Wien für den ganze» $ er ein bet der Wiener Finanzbehörde c i n g c r e i eh t w i r d. Die Zeutralleitung. Achtung, Wächter und Ablösewächter der Strecke Linz—Budweis! Am Sonntag den 2b. Jänner um y,3 Uhr nachmittags findet in ftaituichs Gasthaus in Prägarten eine wichtige H3c-sprechung betieffs „Stellungnahme zu dem neuen DiensttitrnuS" statt, wozu alle Genossen und Kollegen erscheinen sollen. Als Referenten erscheinen Genosse Weiser und L e h n e r, Pcrsonal-kommissioneniitglied. Am Sonntag den 22. Jänner um y,3 Uhr nachmittags Eisenbahnerversammlung in St. Georgen a. d. (iiuscn nach § 2 im Gasthaus „zur Staatsbahn". Es gilt Stellung zu nehmen gegen das verräterische Treiben der Gegner, insbesondere, der Ehufttirlifrzinlen' und sollen daher alle Genossen pünktlich erscheinen. Näheres die Einladungen. Rejerenten aus Linz. Offene Anfrcrgsn. Alt die k. f. Direktion der Dcstcrreichifchen Nordweftdah» in Wien. Die Streckenwüchtcr der k. k. Slrcckenleitung Leitmeritz bitten eine k. F. Direktion, sie möge veranlassen, das; die monatlichen Gehaltszettel wiederum so detailliert ausgefolgt werden, wie es bei der früheren ehemaligen Oe. N. W. B. üblich war. Bei den neuen GehaltSzettein hat der Empfänger keine genaue Uebersicht, für was die verschiedenen Abzüge geleistet werden. An die k. k. Direktion der Österreichischen Nordwestbahn in Wien. Da durch die Verteilung der Ersparnisprämien in der Station Friedland in Böhmen alljährlich Unzufriedenheit unter dem Personal hervorgerufen wird, so ersuchen die Bediensteten, daß ein Modus geschaffen werden möge, nach dem die Verteilung in gerechter Weise durchgesührt werden must. An die k. k. Direktion der Staatseisenbahn-gesellschast in Wien. Im Vorjahr wurden in der Station Bodenbach elf Be-dienftete zu Aushilssvecschiebern ernannt; diese Leute haben bis heute trotz der kalten Winterszeit noch keine Montur erhalten. Die Betroffenen ersuchen um dringende Abhilfe. An die k. k. Direktion der Staatseisenbahn-gesellschaft. Die Bediensteten der Station Grustbach-Schünau haben für die Herbslfassung 1910 noch keine Monturen erhalten. Da die Bediensteten infolge der Külte ehre Monturen notwendig brauchen und auch verlangt wird, dnst man im Dienst stets rein und nett gekleidet sein soll, so bitten die Betroffenen um baldigste .Herausgabe der fülligen Montursorten. An die k. k. Stoatsbahndirektion in Triest. Das bei der Verteilung der Remunerationen übergangene Personal der Station Ästling bittet, eine k. k. Direktion möge anordnen, tah in Zuluust für die Verteilung der Remunerationen ein Modus geschaffen werde, der jede Ungerechtigkeit ausschliestt, um jeden Zweifel und jede Unzufriedenheit unter den Bediensteten aufzuheben. An die k. k. Staatsbahndirektion Villach. Die Wächter der Strecke Loifarn-Badgastein erhalten keine Kohle und haben unter der eingetretenen Kälte mit ihren Familien viel zu leiden. DaS Wasser rinnt von den Wänden der Wächterhäuser, so daß die Kinder der Wächter erkranken. Ist die k. k. Staatsbahndirektion Villach geneigt, hier rascheste Abhilfe zu schassen und anzuordnen, dast den Wächtern Kohlen zugewiesen werden? An die f. k. Staatsbahndirektio» Wien. Die Zugsbegleiter der Güterzüge von Wien-Wesibabnhof stellen an die t. k. Direktion das Ersuchen, dem Bahnamte Wien-Westbahnhos jenen Kredit zu bewilligen, welcher zur Anschaffung von zwei neuen Ausrüstnngskasten sowie zur Reparatur der seit zirka einem Jahre beschädigten für die jeweiligen Reserve-parnen notwendig ist. Als Begründung führen dieselben an, dast fast täglich ein oder zwei Reserve; artien der Güterzüge in die Lage kommen, die Ausrüstung entweder nach taufe zu tragen oder in der Garderobe re. gegen Vergütung ausbewahren zu lassen. Nachdem wiederholte diesbezügliche Interventionen beim obigen Bahnamt erfolglos blieben, erhoffen genannte ZugS-begleiter, um so sicherer um baldige Abhilfe durch die k. k. Staatsbahndirektion. An die löbliche Generaldirektion der ft. priv. Buschtiehrader Eisenbahn in Prag. Die Unterfertigten fragen bei der löblichen General-blrektion an, ob sie weist, dast bei Materialzügen zwischen Falkenau-Cchlackenwerth nicht genügend Mannschaftswagen vorhanden sind und dieselben im Winter bei strengen Kälte nicht geheizt sind? Um Abstellung ersuchen höflichst die Betroffenen. Die Oberbauarbeiter der Bahn-erhaltungSsektion Karlsbad. Allgemeiner Rechtsschutz- und GewerkfchaftSverein für Oesterreich. Zahlstelle Kälten. Aut 12. Februar 1911, 3 Uhr nachmittags, findet in Herrn Kleibers Gasthaus in Bülten eine Versauern ung mit Vortrag des Genossen Koranda statt. Die Genossen und Kollegen aus Bülten. Pohl und den anliegenden Strecken werden zu dteser Versammlung höflichst eingeladen. Zahlstelle Lichtenau. Tie Generalversammlung findet am 8. Februar 1911 statt. Referent zur Stelle, Die Genossen werden muebl zahlreich au kommen. ©vleantppe Schwarmch-§t. gleit. Die Ortsgruppe Schwarzach-St. Veit hält am "Sonntag den 12. Februar 1911, um 7 Uhr abends, seine diesjährige ordentliche Genera Versammlung ab. Referent aus Wien Pünktliches und zahlreiches Erscheinen aller Eisenbahner notwendig. Gäste willkommen. Ortsgruppe Wirschem. Tie Generalversammlung findet am 22. Jänner 1911 statt. Vollzähliges Erscheinen notwendig. Ortsgruppe Kandrn-Krrttittersdorf. Es wird den geehrten Mitgliedern hiermit zur gefälligen Kenntnis gebracht, das; ven nun an immer regelmüstig jeden Monat Ortsgruppenversammlung stattsindet. und zwar immer an dem den 3. des Monats nachfolgenden Sonntag. Fällt der 3. des Monats zufällig einmal auf einen Sonntag, so tagt die Versammlung betreffenden Datums. Die Zusammenkünfte sind nicht immer an einem und demselben Orte, sondern es kommen hierbei der Reihe nach K a a d e n - B r u n n e r 8 d o r f, K l ü st e r l e und P ü r st e i n in Betracht. Dieser Ordnung zmolge geht immer Kaaden-Brunnersdorf voran und behält sich die Ortsgruppenleitung vor, von den gesamten Bestimmungen abzuweichen, insofern sie es für nötig erach'et. Co findet also für diesmal die nächste Ve'sammkung am 12. Februar 1911 in Parstein statt, und zwar in Herrn Josts Enzmanns Bahnhosrestauratiou. Wegen wichtiger Angele en-heiten wollen die Mitglieder so zahlreich wie möglich erscheinen. Ortsgruppe Marburg II. Die Generalversammlung findet am ti. Februar 1911 im-Vereinslokal statt. Beginn 8 Uhr abends. Referent aus Wien. Zahlreiches Erscheinen Pflicht. Bei der Gen ralversammlung wird gleichzeitig die Wahl der Vertrauensmänner für alle Dienstzweige vorgenommen. palfV'ellr Chodau. Alle Zuschriften sind an den neuen Leiter Genossen Gottlieb Dykast, AushiljSwäehter, Cho bau Nr. 253, zu richten. Ortsgruppe Kudruers. Den Mitgliedern des Sterbe-sonds wird bekanntgegeben, dast die Gattin des Genossen Josef St o u c a u gestorben ist. Es hat daher jedes Mitglied 20 H. zu zahlen. Zahlstelle Varfchnitz. Die Monatsversammlung findet am 21. Jänner 1911, um 8 Uhr abends, im BereinSlokal statt. Tie Genossen werden ersucht, zahlreich zu erscheinen. Die Zahlstelle Parschnitz ersucht die p. t. Ortsgruppen um gütige Ueberlassung von überzähligen Büchern zur Gründung einer Bibliothek, nachdem die Zahlstelle iclbit noch zu wenig Kassenbestand hat, um sie aus eigenen Mitteln attzufchaffen. Eventuelle Sendungen sind an Karl Böhnisch, Oberkoudukteur, Parschnitz 215, zu richten. Ortsgruppe Krems a. d. Donau. Sonntag den 22. Jänner 1911, mit yS2 Uhr nachmittags, findet die Generalversammlung der Ortsgruppe Krems des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaslsvereines für Oesterreich in Herrn Hubers Gartensalon, Langenloiserstraste 4, statt. Tie Zahlstellenleiter in Hadersdors am Kamp, Langen» lois. Kirchberg am Waarant, Fels, Tulln, Furth, Palt, Persenbeug WeinS, Jspersdorf, Grein und Schwertberg werden ersucht, zur Generalversammlung bestimmt und pünktlich zu erscheinen. Diejenigen Mitglieder, welche ihre Mitgliedsbücher, respektive Jnterimskarten an die Ortsgruppe noch nicht abgeliefert haben, werden dringend ersucht, dieselben behufs Kontrolle der Ortsgruppe einzusenoen. Ortsgruppe Komotau. Es wird hiermit zur Kenntnis gebracht, dast die ganzjährige Generalversammlung am Sonntag den 22. Jänner im Saale de« Restaurants „VolkshauS" in Komotau, präzis 2 Uhr nachmittags, abgehalten wird, und ist mit Rücksicht daraus, dast wichtige Angelegenheiten zu beraten sind, ein recht zahlreicher Besuch notwenoig. N. 13. Es wird nochmals in Erinnerung gebracht, dast die Subkaisiere aufgehoben wurden, dafür ist der Kolporteur Genosse Anton Wagner berechtigt, die Beitrüge von den Mitgliedern einzubeben, welcher dann beim Austragen des folgenden Mattes dem Mitglied den Kupon über den geleisteten MonatSbeitrag überbringt. Ortsgruppe Heiligeustadt. Die Generalversammlung findet am 3. Februar, um y„8 Uhr abends, in Pürze meiers Gasthaus, Wien, XIX., Bachofengaffe 5, mit wichtiger Tagesordnung und Vortrag statt. Vollzähliges Erscheinen notwendig. Ortsgruppe Oderberg. Unser Vereinslokal befindet sich ab 1. Jänner 1911 in der Oderbergerstraste 432, I. Stock l Privatlokal). Die Vereinsabende finden jeden Dienstag um 7,8 Uhr abends statt, wo Beiträge entgegengenommeu und auch Bücher aus der Bibliothek entliehen werden. Im Interesse der gesamten Mitglieder liegt cS, die Vereinsabende zahlreicher wie bisher zu besuchen. Zahlstelle Gbrrgerspilt. Alle Zuschriften _ sind an den »eugeivählten Zahlstelleieiter Gtnossen Johann 8 t r, Pumpenwärter, Obergerspitz» Bahnhof, zu richten. Ortsgruppe Koriggräff. Am 29. Jänner 1911 findet im Arbeiterbaus .na Strelmci“ die ordentliche Generalversammlung statt. Wir ersuchen die Mitglieder, eventuelle Rückstände tunlichst zu begleichen. Vollzähliges Erscheinen der Mitglieder ist notwendig. Achtung auf nächste Verständigung im „Eisenbahner" vom 20. Jänner 1911 und Verständigung von den Vertrauensmännern. Ortsgruppe Kiitteldorf. Vom 24. Jänner 1911 an befindet sich das Vereinslokal der Ortsgruppe im Privatlokal der neuerbauten Eiseubahnerhäuser, Wien, X1II/8 Hackingerstraße 59, II. Stiege im Souterrain. Die Vereinsabende finden jeden Dienstag um 7 Uhr abends für das gesamte Personal und jeden ersten Freitag nach dem 1. und 15. leben Monats um 6 Uhr abends für das Ma-schinenpersonal statt. Die Generalversammlung findet im Vereinslokal am Donnerstag den 2. Februar 1911 um 7,4 Uhr statt. Alle Zuschriften sind zu richten an den Obmann Franz S ch i m o n,W ie n,XI1I/8,.Hackingerstraße 59, V. Stiege U. S t o ck, T ü r 18. Ortsgruppe Komotau. Es wird hiermit zur Kenntnis gebracht, daß' die ganzjährige Generalversammlung am Sonntag den 22. Jänner, präzis 2 Uhr n a ch m i t t a g s im Saale des Restaurants „Volkshaus" in Komotau stattfindet und ist, da wichtige Fragen zu erledigen sind, ein zahlreicher Besuch erforderlich. NB. Weiters wird nochmals in Erinnerung gebracht, daß die Subkassiere mit Beginn des Jahres 1911 ausgelassen wurden und ist mit dem Einheben der Monatsbeilräge der Kolporteur Genosse Anton Wagner betraut worden, welcher dann beim Ausiragen des nächst olgenden Blattes den Mitgliedern den Coupon, respektive die Quittung über den geleisteten Beitrag zu-stellt; es wollen daher die geehrten Mitglieder diese Notiz gefälligst zur Kenntnis nehmen. Gleichzeitig sind alle ausgeliehenen Bibliotheksbücher wegen Revision derselben bis längstens 20. Jänner abzugeben. Ortsgruppe Kischofvhofeu. ES diene den werten Mitgliedern zur Kenntnis, daß die Bibliothek ab 22. d. M. bis aus weiteres geschlossen ist. Jene Mitglieder, welche Bücher aus der Bibliothek entliehen haben, werden ersucht, selbe bis längstens 22. d. M. zurückftellen zu wollen, da zur Erstellung eines Berichtes zur Generalversammlung eine Bücherrevision dringend geboten erscheint. Ortsgruppe Kaimodorf. Am 22. Jänner um 4 Uhr nachmittags hält oie Ortsgruppe bei Herrn Veith in Geppers-dvrs eine öffentliche Vereinsversammlung mit wichtiger Tagesordnung ab. Referent aus Brünn. Zahlreiches Erscheinen notwendig. Ortsgruppe (Weiter?. Samstag den 4. Februar 1911, um 8 Uhr abends, findet in Herrn Scheidls Gasthaus die ganzjährige Generalversammlung statt. Die Genossen werden aufgefordert. sich zahlreich einzujinden, Ortsgruppe Wisst». D-e ordentliche Generalversammlung der Ortsgruppe wird am 2. Februar um 1 Uhr nachmittags im Vereinslokal abgehalten. Die Mitglieder werden hiermit ausgefordert, beim Betreten des Lokals sich mit dem Mitgliedsbuch zu legitimieren. Sollte die Versammlung zur genannten Stunde nicht beschlußfähig sein, so findet die zweite eine Stunde später ohne Rücksicht aus die Anzahl der Anwesenden statt. Im Interesse aller Mitglieder erscheint es geboten, die Generalversammlung zahlreich zu besuchen. Ortsgruppe Kleindruck. Die Generalversammlung der Ortsgruppe Steinbrück findet am 24. Jänner 1911 um 8 Uhr abends im Vereinslokal, Zimmer 11, Gasthaus Jurank-iö, statt. Vollzähliges Erscheinen der Mitglieder notwendig. Am 27. Jänner 1911 findet eine Wächterversammlung zur selben Zeit statt. Referent Personalkommissiousmitglied Genosse Herzig. Die Wächter werden um bollzähliges Erscheinen ersucht. Ortsgruppe San?. Die Ortsgruppe hält am 13. Februar 1911 um 8 Uhr abends in Patrowskys Gasthaus eine freie Eisenbahnernersammlung ab. Referent aus Prag. Der Vereinsball wird am 5. Februar in Patrovskhs Gasthaus abgehalten. Um zahlreichen Besuch sowohl der Versammlung als auch de» Balles wird freundlichst gebeten. ZnchilteUe Lope!es bei Kchlaggennmld. Den Mci-g.fiebern diene zur Kenntnis, daß die Generalversammlung Donnerstag den 2. Febeuar 1911, um 2 Uhr nachmittags, in Herrn Stutz’ Gasthaus in Schlaggenwald stattfindet. Als Referent erscheint Genosse K rau s aus Falkenau. Die Mitglieder werden ersucht, ihre Mitgliedsbücher und Mitgliedskarten in die Versammlung mitzubringen. Ebenso sollen auch noch nicht organisierte Eisenbahner als auch die Frauen in die Verstummung eingeführt werden. Ortsgruppe Haalficlorn. Der Allgemeine Rechtsschutz-und Gewerlschaftsverein veranstaltet am 1. Februar 1911 in Herrn Berkas Eaallolalitäten ein Eisenbahnerkrünzchen unter Mitwirkung der Eisenbahnermusik. Der Reingewinn wird zur Unterstützung verunglückter und in Not geratener Eisenbahner verwendet. Ortsgruppe Knlilravg H. Infolge Revision der Bibliothek iverdcn die Mitglieder ersucht, die ausgcliehenen Bücher vis längstens 4. Februar 1911 zu retournieren. Der Zeitpunkt der beendeten Revision sowie der Tag der Wiederausgabe wird den geehrten Mitgliedern rechtzeitig bekanntgegeben werden. Ortsgruppe Mragorhof. Am 22. Jänner 1911, 2 Uhr nachmittags, findet in Grobelno im Gasthaus Lmigovcc eine öffentliche Vereinsversammkung statt. Die Generalversammlung findet in Pragerhof im Gasthaus Poschanko am 23. Jänner 1911 um 7 Uhr abends statt, zu welcher die Mitglieder zahlreich und pünktlich erscheinen mögen. Ortsgruppe Meran. Es diene den Mitglieder» zur Kenntnis, daß Sonntag den 5. Februar 1911, 3 Uhr nachmittags, im Vereinslokal „Englischer Hof", die ordentliche Generalversammlung der Ortsgruppe stattsindet, wozu afo Mitglieder höflichst eingeladen werden. Die Mitglieder der Strecke wollen es sich darnach einrichten, daß es ihnen möglich ist, die Versammlung zu besuchen. Sollte zu der festgesetzten Zeit die Versammlung nicht beschlußfähig sein, so findet eine Stunde später bei jeder Mitgliederzahl die Versammlung statt. ■ ZaiMrUe Kallrin. Am 29. Jänner 1911 finden zwei Versammlungen statt, und zivar um l/A Uhr in Wersen, um 7 Uhr abends in P u ch. Das Lokal wird durch separate Einladungen bekanntgegeben. Die Kollegen werden ersucht, zahlreich zu kommen. Ortsgruppe Kauptiollamt. ES diene den Genossen zur Richtschnur, daß, wenn der 2. oder 16. auf einen Sonn-oder Feiertag fällt, unser Vereinsabcnd am nächstfolgenden Abend stattfindet. Der nächste Vereinsabend mit Vortrag findet also am 3. Februar statt. Tie dienstfreien Genossen werden ersucht, die VereinSabeude recht zahlreich zu besuchen. Ortsgruppe Gänserndorf. Die Ortsgruppenleitung G ä n j e r n d o r f des Allgemeinen Rechts-schuy- ri ti b G e w c r k j ch a j t s v e r e i n e s für Oesterreich hat am 11. Innner 1911 eine § 2-Verjamm-Ittng für den 29. Jänner 1911 um >/a8 Uhr abends in Ezernhs Gasthaus in Gänserndorf mit folge n d e r T a g e S o r d n u n g b e s ch i o s s e n: 1. Bericht über die dreijährige Funktionsdauer der Lokalkommission in Lundenburg. „ „ „ 2. Bericht über die letzten Wahlen der Lokalkommtsstonen der Kranstnkaffen. 3. Interessantes über gewerkschaftliche Fragen. 4. Eventuelles. Die Mitglieder im Rayon der Krankenkasse für Lundenburg werben ersucht, an dieser wichtigen Versammlung teil-zunehmen. _ Referent: Genosse Josef Husch, StattonSmeister aus Lundenburg. Jrihrüt der Nummer Ä vorn 10. Jänner 1911. Ankünbigun g e n: „Der FaschingSkurier." Artikel: Enttäuschte Komödianten. Streitfragen im christlichen Gewerlschastslager. Der französische Streikgesetzentwurf gegen die Eisenbahner. Führer und Massen. Ergebnisse der Staatseisenbnhnuerwallung im Jahre 1909. Welttrust in Fleisch. Kreuz und quer unter den deutschen Eisenbahnern. Zum Eisenbahnunglück in Villach. Eine sittliche Pflicht. Zur Bewegung der Signalmeister. Die Kanzleigehilsen der österreichischen Eisen, MOtze i in einem De Ltentlerte } rcxatUc Rettung | i uobnenVartee, Qofiem_-------- yerfaßen duT* die i »*h<2r absolut ^ m. Nr. 3 „Drr ®ir und Ktiabeiianzüge, U'berzieher 7 Kr., Ulster, WeticrlrÄgen 8 ffir., SBinterriide, Lodenröcke, Hoftn coit 4 Kr. aufwärts, feine Pelze, Frack, Gntotfing, Salonanzüge ic., feinfte Herr eich emdeii ilc. 1-70, Unterhofen Kr. V80, Tamenl kindc» ilc. 1*40, Hosen Kr. roo, Korsetten, UnterrScke Kr. l-oo, 1 ton,(nette jöettiuiifrlje Kr. 4-60, mit Siiumdien flr. 8‘50, StickereivvlantS Kr. 8‘50, Leintücher Kr- l’SO, tu i!einen St. Süo, schwere Bettzeug« Str. 7-üO, Weben Kr. 8'fiO, Wrabl Kr- y"20, Sliigine, (SljtffoiiB, Neinleiiien, feine Bett- und Tischdecken Kr. s r.o, Teppiche. Epitzen «orytiugc sowie feinste Brautausstattungen. Alles in grökiter Ans-wadl staunend billig. Nur bei (StoWtcm, Wien. ÄaHcvBt. 40. 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Kar§n"i'^ *»"' Magazinsmeister der liiicbnmi in Bruck L. b Mur cila'l6c ich mir aus diesem Wege besonder» dem Leiter der ml«1*?.”. ^'“ck-rtracfitenbaljichof, Herrn Riegle r, den Herren Beamten fflenättf «a 0 ' 'Eller, Lettner und Schroll sowie den mitwirkenden iscnofjcn Sängern des Arbeiter-Gesangvereines „Eintracht" in Bruck n. b. tmüL ‘L den auswürtigeu Kollegen von Graz, Leoben »Nb Kapjenberg hn,s™c" verschiedenen Korporationen für die vielen und schönen Krauz-Ipenden meinen tie,gesich„en Danl -uizusprech-n. Bruck ». b. Mur, am 7. 3/lnnet 1911. Therese Kronberger samt Kinder. (MeÄiteJmf 3 Mli! Diese hochfeine, ©cht ailb. Äemontoir-ricrron-uhr, mit doppeltem Goldrand, kostet nur K 21*—. Dieselbe Uhr mit eoht silbernem Staubdeckel kostet nut' K 31*—. &tcfel)ort)ieineK.©monfcoiv-Damonuhr kostet in echt Silber mit doppeltem Goldrand nur IC 21—, in echt Gold nur 1U 43 —. Die Uhren sind ton erstklassigen Großstadtudrmachern qeuan abae-^onen und aehen aus die Minute! 3 Mrc Garantie! 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