Min Münz _______Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. ----------- SchiiftUitung und Verwaltung: Preieniovo ulica Nr. d. Telephon il. — «nltlndigungen werd«« in der Verwaltung gegen Berechnung billigster Gebühren entgegengenommen, v«»» gSpreise: Für da» Inland vierteljährig K 84.—, halbjährig K 48.—, ganzjährig K 86.—. Für da« Ausland entsprechende Erhöhung. — Einzelne Rummern ' Krone. Nummer 2 | Donnerstaq den 6. Jänner 1921____13. [4«.] Jahrgang Deutsch liolschkwikisches - Bündnis. (Französische Phantasien.) Herr Jean Chvradame, der jetzt hie National, staaten besucht, berichtet dem Matin aus Bukarest recht eigentümliche Feststellungen, die sehr bezeichnend für die Mentalität gewisser französischer Kreise sind. Herr Chvradame will die „Entdeckung" gemacht haben, daß ein Bund zwischen Deutschen und Bolschewiken besteht, dessen Zweck e« ist. alle jene Staatsmänner zu entferoen. die den deutschen po» litischen Zielen im Wege stehen, und so eine politische Atmosphäre zu schaffen, in der die National-ftaaten willige Werkzeuge der ..heute noch versteckten', sich aber »schon bald offenbarenden" Revancheg«. löste der Deutschen sein sollen. Die Taktik der Deutschen sei. so behauptet Herr Chvradawk, da sie keine Krast hätten, gegen ihre Feinde anzukämpfen, Zwiespalt zu säen; ihr Mittel sei die Jntrige. die in Griechen-land bereit« für Deutschland wichtige Ergebnisse gezeitigt hat: den Sturz Vcnizelod', die nur der deutschen Agitation zuzuschreiben sei. Nun, da BenizeloS entfernt ist, käme die Reihe an den rumänischen Außenminister Take Joneicu, der ein Dorn im Auge der Deutschen und Gegner der ,.Wiederauserstehung feiernden pangermanischcn Politik" sei. Seltsamerweise will Herr Cb^radame in Buka-rest wahrgenommen haben, daß in der Politik deS rumänischen KönigShauseS eine Schwenkung ringe-treten und die Königsfamilie „Helfershelfer" der deutschen Jntrigen sei. Er unterstützt diese merk-würdige Behauptung damit, daß der „germano-phile" Marghiloman täglicher Gast am Hose sei; aber auch die Vermählung bet rumänischen Krön-Prinzen mit der griechischen Prinzessin Helene sei aus deutschen Einfluß zurückzuführen. Wahrhaftig: diese Heirat wurde von der Berliner Regierung ausgeklügelt! Der Gewährsmann de» Matin sagt Bolschewismus -Wettrevotution. Fortsetzung. Aus dem Gebiete der auswärtige» Politik ist der Bolschewismus der Ausdruck de« endgültigen Zu-sammeubruche« des Imperialismus. Er hat den Seit« krieg al« einziger vom Anfang an klar erfaßt, daher auch die erbitterte Gegnerschaft gegen die Opportunisten i« den verschiedenen kriegführenden Lindern. Ebenso «eisen die Bolschewiken den Pazifismus zurück. Nach ihrer Anficht muß jeder kapitalistische Staat auch imp« rialistisch sein. Der wirkliche Pazifismus ist nur auf foji alistischer Grundlage möglich, daher suchten auch die Bolschewiken in allen Ländern den Weltkrieg in einen Bürgerkrieg überzuleiten, um so die sozialistisch» Revo-lutio» einzuleiten. Diese« Ziel habm die Bolschewiken konsequent verfolgt, von diesem SestchlSpunkte au» sind auch dir Reden ihrer bedeutendsten Führer bet den Friede nSrerhandlungen in Brest LitwSk zu betrachten. Ihrer Anficht nach kann der Weltfrieden erst kommen, wenn der Sozlali«mu« in allen Ländern gesiegt hat. Bi« dahin aber ist die bolschewikische Politik nicht friedlich, sondern sucht die anderen Staaten mtt allen Mitteln in die sozialistische Weltrevolutlon hinein-zuziehe». Sie verkünden die Politik der vollständigen Oefievtlichkeit und de» Bruch mit allen Geheim-Verträgen. Die Räteregierung ist entschlossen, keine Papiere «uS anderen als militärischen Gründen zu mheimlichen. Daher auch die aufsehenerregende und von der Entente mit solcher Bestürzung aufgenommene Veröffentlichung au« den PetcrSburger Gcheimverträgcn, welch» unwiderleglich dartun, wie die Entente im dieS ganz ernst, indem er betont, daß durch diese Verlobung eine große politische Gefahr entstand: eine Enkelin Wilhelm» II. soll einmal rumänische Königin werden. Daß diese Gefahr in den Augen deS Herrn Ch6radame keine kleine ist, zeigt seine Entrüstung, mit der er feststellt, daß diese Ber« lobung gleichzeitig eine indirekte Anerkennung de« Königs Konstantin bedeute, und doch haben die Alliierten in der griechischen Frage noch nicht daS letzte Wort gesprochen. Rumänien dürste also, nach der Meinung diese« wackeren Franzosen nur dann und ebenso handeln, wie die Entente. Er macht aber in Buka-rest auch die Wahrnehmung, daß die Sympathien für Frankreich in Rumänien sehr stark gesunken sind und daß die französische Kolonie in Bukarest diesen StimmungSumschwung am eigenen Leibe spürt. Natürlich schiebt er die Schuld an diesem Umstand ebensallS den deutschen Jntrigen zu, wie auch die Zerrüttung de« rumänischen Eisenbahn-wesenS durch die Deutschen verschuldet wurde. Daß heute in Rumänien die wichtigsten LebenSmittel-sendungen mittels Pferdewagen befördert werden müssen, weil weder Lokomotiven nvch Waggone vor-Handen sind, liege daran, daß die Deutschen sämt-licheS Material mitgenommen haben. Allerdings, schreibt Herr Chöradame weiter, haben auch die Rumänen bei ihrem Bormarsch gegen Budapest sich eine große Anzahl Lokomotiven und WaggonS an-geeignet, doch sind diese sonderbarerweise, sobald sie in rumänische Hände kamen, unbrauchbar und repa» raturbedürftig geworden. Herr Chsrodame führt diesen ^seltsamen" Umstand auf die geheime deutsch-bolschewikische Aktion zurück, die Rumänien sowohl wirtschaftlich, al« auch militärisch lähmen will, um daS Land der bolschewikischen FrühjahrSoffensive wehrloS preiszugeben. Weiter behauptet der fran-zösische Beobachter, alle Militärsachleute stimmen darin üderein, daß die grsßangelegten russischen strategischen Bewegungen an der beßarabischen Grenze von deutschen Strategen geleitet werden. Deutschland will aus diesem Wege Rumänien von dem Bunde mit der Entente loslösen, um dadurch Verein« mtt dem zaristischen Rußland den Weltkrieg bewußt zum AuSbruch gebracht hat. Die Bolschewiken haben auch zu dem im Welt« kriege aufgetauchten, in der Folg« zu einem ungeheuren Betrüge an den darau vertrauenden Völkern gewor-denen Schlagworte vom „SelbstbestimmungSrechte der Völker" Stellung genommen. Für fit gilt jede Aus-beutung deS Schwächeren durch den Stärkeren als ver-«erstich. Sie anerkennen die Berechtigung der natio-nalen Befreiungskriege unterdrückter und ausgebeuteter Völker und lehnen eine bezüglich« Unterstützung nicht ab, wobei jedoch di« Anrufung der Hilf« drr Sowjet-republik Bedingung ist. Ja der für Rußland als überwiegendes Agrar-land so wichtigen Agrarfrage fanden die Bolschewiken «in reiche» Feld der Betätigung. War doch die Ber-teilung von Grund und Boden eine über alle Maßen ungerechte. Im Jahre 1912 besaßen 130.000 Groß-grundbesttzer fast 100 Millionen Hektar und mehr al« 100 Millionen Bauern nur etwas mehr al« 1 Hektar Ackerland per Kopf. Al» gute Politiker wußten die Bolschewiken die Bauernmassen durch folgende Ford«» rungen für fich aufzunehmen: Umwandlung de« gesamten Sondereigentum« in Gemeineigentum, Enteignung ohne Entschädigung, Verteilung zur Nutzung durch die lokal« Selbstverwaltung. Al» der Staatsstreich gelungen wir, wurden sofort dt«s« Forderungen in den „Grundrechten de» werktätigen Volke»" in die Praxis umgesetzt und angeordnet: 1. Aufhebung de« Privateigentums. Der Boden ist Eigentum de« ganzen Volke«, er wird ohne Ab-lösung den Werktätigen zur Nutzung überlassen; auch eine zukünftige deutsch-bolschewikische Aktion gegen Polen zu erleichtern. Rumänien au« der Sn, tente ausgeschaltet. Polen bisiegt, die deutschen Sieger in Athen, die Schlußfolgerungen au« dieser Sachlage könne ein jeder Franzose ziehen. Herr Chöradame wacht daher die öffentliche Meinung Frankreichs auf diese „deutschen Pläne" dringend aufmerksam und ruft auch den Rumänen das War« nungSwort zu, daß das Gelingen dieser Pläne «ine schwere Amputation in Siebenbürgen. Beßarabien und an der Donanmündung zur Folge haben würde. Sie sollen also ihren Take ZoneScu behalten und weder auf die KönigSfamilie, noch auf Marghiloman „hereinfallen". ES ist doch gut, daß manchmal franzislsche Journalisten eine Reise nach Südost» uropa unter-nehmen, denn sonst wäre die große Otffentlichkeit über die weitgehenden außenpolitischen Pläne der deutschen Regierung wahrlich nicht unterrichtet. Zur Lage in Griechenland. Die leidenschaftliche Begeisterung, mit der König Konstantin in Athen empfangen wurde, hat sich, wie wir einem Stimmung«bericht aus Griechenland entnehmen, noch immer nicht ausgetobt. Roch sind alle Häuser der Hauptstadt beflaggt, noch immer herrscht Jubel und eitel Freude, die auch durch die Nachricht nicht getrübt wurde, daß die Griechen die Südlüste de« Marmarameeres geräumt haben und daß Kemal Pascha einen neuen Angriff gegen Smyrna vorbereite. Sowohl in politischen Kreisen, wie auch in der öffentlichen Meinung zweifelt man nicht, daß cS Griechenland gelingen wird, mit Kemal Pascha rasch fertig zu werden, wenn erst daS Ber» hältnis zu den Alliierten vollauf geklärt sein wird; anderseits, waS die Räumung der Marmaraküste anbelangt, ist man in Athen der Auffassung, daß dteS eigentlich kein Verlust sei, denn die finanziellen Kräfte Griechenland« können einen beträchtlichen Teil de« gewaltigen Gebietzuwachfe« nicht ertragen. 2. alle Waldungen, Bodenschätze und Gewässer sowie da« gesamt« lebend« und tote Inventar und land» wirtschaftlich«» Unternehmungen find nationale« Eigen« tum. In Durchführung dieser verfüg ung«n habe« die Bolschewiken den Begriff der «„Dorfbourgeofie" au«-gebildet und d«m „armen Bauern* gegenüb«rgrstellt. Unter ersterer versteh«» ste jede», der mehr produziert, al« sein eigene« Existenzminimum erfordert. ° Arme Bauern aber find Landarbetter oder fast dhne Land. Demgemäß schließt da« Gesetz über die Komitee« der armen Banern vom Wahlrechte in diese Vertretungen alle Bauern au«, welche Ueberreste von Getreide und Nahrungsmitteln befitze» oder Lohnarbeiter beschäftigen. Such sonst, namentlich ia Bezug auf B«rt«tlung ron Getreide, Bedarf» arttkeln und Geräten find die Dorfbour« gcoi« zu Gunsten der armen vauern weitgkhtndst entrechtet. Für die Sinzelheiten der Sozialisternng de« Grundeigentum! Ist maßgrbend da» „Dekret über die Abschaffung de« rententragenden Grundeigentum«" vom 8. Jänner 1917. E« bestimmt, daß der GroßbefiH insbesondere der Kronbesttz, der Kirchenbefitz uad der private Besitz ohne Entschädigung enttignet wird, während die Länder der einfachen Bauern und Kosaken nicht konfisziert werde» solle». Al« Leitfaden für di« Durchführung gilt die „Bauerninfiruktion über den Boden" vom 1. September 1917, deren wichtigste Anordnung«» folgend« find: 1. DaS private Grundeigentum wird für immer abgeschafft. Land kann weder gekauft noch »erkauft, noch belastet werde». Alle Güter «erden ohne Ent-schädigung enteignet und zur Nutzung demjenigen über-geben, der ste bebaut; Seile 2 Dlt Beziehungen zu der Entente werden nun-mehr ihre rasche Regelung finden. Auch in dieser Hinsicht breitet sich eine optimistische Auffassung aus. nicht zuletzt infolge der Tatsache, daß Italien König Konstantin wieder anerkennt, sich jeder Einmischung in die inneren griechischen Angelegenheiten enthält und durch feine Haltung die französische Absicht, die diplomatischen Beziehungen mit Griechenland abzubrechen, durchquert hat. „Der finanzielle Zu-sammendruch Griechenlands", den die Beuizelisteu für den Fall, daß König Konstantin zurückkehrt, vorausgesagt haben, ist nicht eingetreten. Wohl sieht der KurS der griechischen Drachme etwas ge-ringcr, aber dieser winzige Valutasturz hat aus daS Wirtschaftsleben deS Lande? bisher keinen Einfluß ausgeübt. Ernste Schwierigkeiten könnten nur dann entstehen, wenn die finanziellen Drohungen der Alliierten wirklich zur Tatsache würden. Doch scheint sich das Sprichwort: .Nichts wird so heiß gegessen, als gekocht", auch hier bewährt zu haben, denn die Entente würde, falls sie Ernst machen wollte, in erster Linie ihre eigenen WirtschaftSiuteresfcn ge-fährdcn und die Enteute-StaatSmänner sind viel zu gute Geschäftsleute, als daß sie sich ins eigene Fleisch schneiden würden. Daß die Zuversicht der politischen Kreise aus einen gütlichen AuSgang der „Affäre" mit den Alliierten nicht unberechtigt ist, beweist auch di« Haltung der venizelistische» Presse, die über die wirklichen Absichten der Entente auSgiebig informiert ist. Die venizelisiische, übrigens verschwindend kleine Opposition gibt heute schon resigniert zu, daß von einer ernsten und folgenschweren Intervention der Alliierten nicht mehr gesprochen werden kann und daß sich die Entente schließlich mit der vollzogenen Tatsache der Rückkehr deS König» abfinden wird. In ihrer ohnmächtige» Wut setzt jetzt diese Presse ' die unglaubwürdigsten Nachrichten in die Welt, um so eine TeunrnhiLung in der Bevölkerung herbei-zuführen und di« Stellung der Regierung zu er-schweren. Es wird behauptet, setzen. Doch glaubt kein Mensch diesen Meldungen und die Venizelisten erreichen durch diese unwürdige Campagne nur, daß v?n ihnen auch diejenigen ab-kehren, die an deren Vaterlandsliebe noch geglaubt haben. _ Polnische Rundschau. Inland. Das neue Kabinett. Unter dem Eindruck der kommunistischen Be-wegung haben sich die radikale und demokratische Partei doch rascher üb:r die Austeilung der einzelnen Ministerftellen geeinigt als dies unter anderen Um- 2. Bodenschätze wie Bergwerke, Salz, Petroleum, Waldungen und Gewässer werden Staatseigentum; 3. hochwertige Kulturen dürfen nicht geteilt werden und werden zu Mustergütern des Staate» um gewandelt. Boden, auf welchem städtische oder ländliche Gebäude stehen, bleibt tn den Händen der bis-herige» Besitzer; 4» die Zuchtanstalte» werden enteignet und dem Staate zur Nutzung zugewiesen; 5. da« Wirtschaftsinventar auf konfiszierten Gütern wird ohne Entschädigung dem Staate zur Nutzung übertragen, ausgenommen da» der Bauern; 6. jeder Bürger beiderlei Geschlechte» hat da» Recht, den Boden zu bebauen, jedoch nur durch eigene Arbeit. Jede Lohnarbeit ist verboten. Wird ein Mit-glied der bäuerlichen Kommune arbeitsunfähig, so müssen die anderen bis zu 2 Jahren seine Versorgung durch Bebauung seine« Anteile» übernehmen. Die Arbeit«-unfähigen 'verlieren ihr Nutzungsrecht, erhallen aber vom Staate Pension; 7. Die Nutzungsrechte find gleich, die Verteilung erfolgt nach örtlich verschiedenen Produktion«- und KonsumtionSnormen. Reicht der Agrarfind eines Bezirkes nicht für die ganze Bevölkerung au», so muß der Ueberschuß abwandern. Die Durchführung der Abwanderung ist Sache de< Staates, der auch di« Kofien trägt. Hand in Hand mit der Agrarpolitik gehen auch grundstürzende Veränderungen auf dem Gebiete der Wirtschaft«, und Finanzpolitik. Der zu erreichende Zweck ist di« Vergesellschaftlichung der gesamten Erzeugung und de» Verbrauche». Mit dieser Sozialisier»»» soll Cilli« r Zeitung flinden der Fall gewesen wäre. DaS Präsidium und die äußeren Angelegenheiten übernimmt der Radikale Nikolaus Pailt, daS Innenministerium der Demokrat Milorad Draikvtzit. Der slowenische VolkSstamm ist in der neuen Regierung wieder in der Person des Dr. Kukovec vertreten, welcher sich die soziale Für-sorge vorbehalten hat. Die Minisierstühle für KulM, Bolksgefundheit. Ernährung und Bauten bleiben vorderhand unbesetzt. Scharf« Regierungsmahnahmen gegen die kommunistische Bewegung. Der Kohlenarbeiterstreik, der von Slowenien seinen AuSgang nahm uud sich im Laufe der Ent. Wicklung über ganz Jugoslawien ausbreitete, ist von der wirtschaftlichen Linie immer mehr inS kom-munistifche Fahrwasser hinüber geglitten. Die Leitung der kommunistisch«» Partei in Belgrad machte beutung der Werktätig'» durch arbeitslosen Gewinn. Deshalb wurden lofort folgende Maßregeln durchgeführt: 1. Verstaatlichung der Banken, deren Unter« nehmungen als StaatSmonopol erklärt wurden. Alle Privatbanken wurden mit der Staatsbank »ereinigt und deren Vermögen von letzterer übermommen, wobei die Interessen der kleinen Sparer vollständig gewahrt wurden; 2. Annullierung der Staatsanleihen al» erster Schlag gegen da» internationale Bank- und Finanz-k-pital zum Zwecke der Beseitigung der Ausbeutung Rußland» durch da« ausländische Großkapital; 3. Monopolisierung de» Außenhandel», strengste» Verbot jeder Spekulation und Regelung de« Innen« Handel»; 4. Verbot aller Zahlungen auf Koupon» und Dividenden und aller Transaktionen in Wertpapieren; 5. Beschlagnahme der privaten Bankguthaben, deren Inhaber über daS Kapital nicht verfügen dürfen. E» find ihnen nur die Zinsen und monatlich« Be-Hebungen von 300 bis lO'jO Rubel frei; 6. einheitliche Regelung der gesamten Produktion. Zunächst wurden die wirtschaftlich wichtigsten Betriebe sozialisiert, vor allem die Metall- und Kohlentndustrie. Die Vorräte werden den Betrieben nach Maßgabe ihrer Wichtigkeit zugewiesen. Jeder Wirtschaftszweig erhält einen Kredit bet der Staatsbank. Die Mittel hiczu wurden auS der Verstaatlichung der Banken ge-wonnen. Die einzelne« Kredite werden untereituinder verrechnet, die Scheck» für die Löhn« jedoch bar ein- Nummer L lindern, hat, einer Belgrader Meldung zufolge, die Zentralregierung die Frage der Ruhegebühren fflr Beamte im VerorbnungSwege geregelt. Darnach ge-Vährt der SHS-Staat den Ruhegehalt allen jenen Beamten, welche vor dem Zusammenbrach pcnfioniert wurden, bezw. den Witwen nach solchen Beamten unter der Bedingung, daß sie jugoslawische Staat»-bürger sind bezw. waren. Ausnahmsweise wird die Pension auch an solche Witwen slawischer Natio-nalität ausbezahlt, die in Jugoslawien wohnen, deren Gatten aber deutschösterreichische Staatsbürger waren. Beamte slawischer Rationalität, di« zur Zeit des Umsturzes im aktiven Staatsdienste der öster-reichisch-ungarischen Monarchie standen und bisher vom jugoslawischen Staate noch nicht übernommen wurden, können sich, insoferne sie die jugoslawische StaatSbürgerschast besitzen, um die Erlangung eineS Staatsdienstes bezw. um den Genuß de» Ruhe» qehaltes bewerben. Unter den gleichen Umständen können Beamte „fremder" Nationalität, wozu nach der offiziellen Terminologie auch die boden-ständigen Deutschen zu zählen sind, aus die Pension im allgemeinen keinen Anspruch erheben. Zivilbeamte können um Gnadengehalt ansuchen. Offiziere aber grundsätzlich nicht. Offiziere slawischer Nationalität und jugoslawischer Staatsbürgerschaft, die von einer Landesregierung pensioniert wurden, müssen sich noch einmal um die Aufnahme bewerben; der Staat wird sie entweder im Ruhestand belassen oder im Zivile dienste verwenden. DieS gilt auch für folche Offiziere slawischer Nationalität, deren Ansuchen um Aus-nähme seinerzeit abgewiesen wurde. — Wie aus den vorangehenden Mitteilungen hervorgeht, weist die in unserem Staate gesetzlich bestehende Gleich-berechtigung feine Nuancen auf, welche allerding« für jene jugoslawischen Staatsbürger, welche das Pech hatten, als Deutsch« aus die Welt gekommen zu sein, in manchen Fällen die Erschütterung, wenn nicht Vernichtung ihrer wirtschaftlichen Existenz bedeuten können. Die Wirtschaftsoerhandlungen mit Deutschland. Die Verhandlungen, welch? der deutsche Mini, sterialdirekwr Stockhammer in Belgrad mit der jugoslawischen Regierung sührt, sind soweit vorge-chritten, daß der Abschluß eineS formellen dentsch-ugoslawifchen Handelsvertrages in naher Sicht steh'. In Belgrader Finanzkreifen ist man der Anficht, daß spätestens Ende Jänner der regelmäßige Warenaustausch zwischen den beiden Staaten be-ginnen werde. Mit dem Abschluß deS Vertrage?, welcher im Rahmen eineS Kompensation« Abkommens geplant ist, wird der erste Schritt getan sein, um ein freundschaftliches Verhältnis zwischen Deutsch-land und dem SHZ-Itaate herzustellen. Die Bel-grader Regierung hat, wie deutscherseits versichert wird, während des ganzen Verlaufes der bisherigen Verhandlungen den deutschen Wünschen gegenüber größte» Entgegenkommen bewiesen und den Gründ satz der Meistbegünstigung gegenüber Deutschland gelöst. Alle Betriebe haben täglich ihre Einnahme» ihrem Konto bet der Staatsbank zuzuführen. 7. Monopolisierung der wichtigsten Ha ndel«zwtige wie Tee, Zucke' Textilwaren, Papier, Schuhwaren und Versicherung»»^, en; 8. Einheitliche Regelung der Konsumtion. Vor-räte und Bedarf wurden registriert und sür die Ver-teilung Konsumtionskommunen errichtet; 9. Beteiligung der Arbeiter an der Leitung der Betriebe. Die Kontrolle der Arbeiter erstreckt sich auf den Ein- und Verkauf der Rohstoffe, der erzeugten Produkte und die finanzielle Seite des Betriebe». Sie haben auch bei der Preisfestsetzung mitzuwirken. Da» Geschäftsgeheimnis ist abgeschafft. Die Entscheidungen der Betriebsräte find für den Arbeiter bindend; 10. Regelung der Arbeitszeit. ES wurde der Achtstundentag für alle Unternehmungen tn Handel und Industrie eingeführt. Nachtarbeit ist für Frauen and Minderjährige unter 16 Jahren vollständig »erboten. Minderjährige unter 14 Jahren dürfen nicht Lohnarbeiter fein, solche unter 18 Jahren bi» höchsten» 6 Stunden täglich. Für Frauen und Minderjährige find Ueber-stunden gänzlich verboten; 11. Radikale Lösung der Wohnungsfrage; die städtischen Verwaltungen erhielten da» Recht, leer-stehende Wohnungen zu sequestrieren und zwecks Na quartierung jener Bürger einzurichten, «elche seine Wohnung finden «der in übervölkerten Stadtteilen wohnen. Al» sich diese Maßregeln nicht bewährten, wurden die Wohnungen registriert und nach Bedarf verteill, die Hausbesitzer aber tnteignet. (Schluß folgt.) Kummer 2 Ttllirr Zeitung Geile 3 anerkannt. Hiedurch wirb oer deutsche Kaufmann tu Jugoslawien mit allen ausländischen Kaufleuten gleichgestellt und vollaus konkurrrenzsähig werden. Eine Neujahrsepistel des Ministers Dr. Kukovec Im neugegründeten Tagblatt Jutro veröffent-licht Minister Dr. Kukovec einen NeujahrSbrief an die demokratischen Gesinnungsfreunde, in welchem er die Zukunft der slowenischen DreimSnnerpartei im rosigsten Lichte erstrahlen läßt. Und zwar so: Noch niemals hatte die fortschrittliche und dnno-kratische Politik in slowenischen Landen schönere Autsichten als heute. Die Freunde werden mich fragen, wie ich so sprechen oder gar denken kann. Aber ich glaube daS wirklich, deshalb spreche ich auch so und deshalb denke ich so. Drei Minvate habet ihr! Trotzdem bleibe ich dabei, waS ich ge« schrieben habe. Wir haben in Slowenien zwar bloß drei Mandate, aber dafür haben wir in Jugosla-wien ungefähr 100 und alle diese find slowenisch ebenso wie sie jugoslawisch sind. Wenn eS geschehen könnte, daß wir formell sogar auf bloß ein Mandat herabfielen, obwohl ich vom Gegenteil überzeugt bin, so würde dennoch die Demokratie die maßge-bende Macht bei unS bleiben. Im weiteren Ber» laufe seiner Ausführungen prophezeit Dr. Kukovec den langsamen, aber unaufhaltsamen Zerfall des slowenischen Klerikalismus, und schaufelt gleichzeitig auch der selbständigen slowenischen Bauernpartei, veren Mitglieder sich angeblich voller Enttäuschung schon wieder zur demokratischen Partei zurück orien-tieren, ein baldiges Grab. — Man wird sich mit diesen Orakelsprüchen des Ministers Dr. Kukovec nicht ernsthaft auseinanderzusetzen brauchen, da am Silvesterabend di: Gepflogenheit des Bleigießens allgemein üblich ist und die Enträtselung der gro-tesken Figuren mancherlei Spaß bereitet; aber auf-sallend ist eS immerhin, bah die selbständige Bauern-Partei erst seit dem Zeitpunkte, wo ste die politische Führerschaft der demokratischen Partei in sch: offer Form öffentlich abgeschüttelt hat, vom Minister Dr. Kukovec mit einem so feindseligen Winde an-geblasen wird. Austand. Baldige Ueberqabe Westungarns an Deutschösterreich. Die Wiener Blätter veröffentlichen eine Mit-teilung von autorisierter französischer Seite, wonach die Botschafterkonferenz in einer der letzten Sitzungen entschieden habe, daß das ungarische Gediet, das durch die Verträge von St. Germain und Trianon Dentschösterreich zugewiesen wurde, den Ententemächten übergeben werdeu soll. Die Groß-mächte werden diese Gebiete durch Vermittlung der Internationalen Kommission in Oldenburg, die durch eine gewisse Anzahl von alliierten Offizieren ver« stärkt werden soll. alsbald an Deutfchösterreich übertragen, Die Botschafterkonferenz hat der Kom> Mission bereits den Auftrag erteilt, die Details der Bedingungen zu studieren, unter denen sich diese Uebertragung so schnell als möglich vollziehen lassen kann, und hat ungeordnet, daß ihre Mitglieder in keinem Augenblicke mit administrativen Vollmachten ausgestattet werden. Diese Entscheidung wurde der deutschösterreichiichen und ungarischen Regierung zur Kenntnis gebracht. Slowaken und Tschechen. In der CeskoslovenSka Republik» erörtert der Abgeordnete der slowakisch-katholischen Hlinka-Partei Doktor Buday das Verhältnis der Slowaken zu den Tschechen. Das gegenseitige Verhältnis zwischen Tschechen und Slowaken gipfle in der Frage, ob die Tscheche und Slowaken als eine Nation anzusehen seien. Und hier sei nnwiderleglich konstatiert, daß, wenn den Slowaken diese Frage vorgelegt werden würde, die Antwort zu 90% verneinend lauten würde. DaS slowakische Volk fühle zwar in dieser seiner gewaltigen Majorität, daß unter allen sla» wischen Brüdern der Tscheche ihnen sprachlich am nächsten stehe, aber was den Charakter anbelangt, bestehe zwischen ihnen ein so großer Unterschied, daß man unmöglich beide Volksstämme als eine Nation bezeichnen könne. Dr. Buday fordert einen selb-ständigen Landtag für die Slowaken, der ans den Unterschied zwischen dem tschechischen und slowakischen Schulwesen, dem wirtschaftlichen Leben beider Volksstämme und aus die verschiedene Justiz Rück-ficht nehmen würde. Der rumänische Anteil an der deutschen Entschädigung. Der rumänische Finanzminister TituneScn hat bezüglich des rumänischen Anteils an der deutschen Kriegsentschädigung folgende Läsung gefunden, um auch gleichzeitig di« Zahlung der rumänischen Kou-pons aus dem französischen Markte zu sichern. Ru-mänien will seinen Anteil der Kriegsentschädigung Deutschlands an Frankreich abtreten und zwar zahlt Rumänien an Frankreich zwei Milliarde». Von dieser Summe könnten nach Ansicht deS Finanz-minister» zugleich auch die verfallenen rumänischen Schatzscheine bezahlt werden, die aus dem Pariser Markt noch im Umlauf sind. Vatikan und Quirinal Die römischen Blätter verzeichnen mit Be-sriedigung die Nachricht, daß der päpstliche Nunzius in Bukarest kürzlich in der dortigen italienischen Kirche an die Mitglieder der italienischen Kolonie eine patriotische Ansprache richtete, in der er die Größe des Baterlandes pries und die Anwesenden aufforderte,' stets gute Italiener zu bleiben. Der Nuntius wurde bei seinem Erscheinen in der Kirche vom italienischen Gesandte'«, d-n Mitgliedern der Gesandtschaft und denj.'nizen deS Konsulats begrüßt. Die neue bolschewikische Offensive. Aus Polen eingetrosfme Nachrichten besagen, daß die Bolschewiken die früher zur Wrangel-Ärmee gehörenden und anläßlich der letzten Offensive über- gegangenen Soldaten konzentrieren. Die Konzen-tration vollziehe sich hauptsächlich in den Gebielen Komenetz-PodolSk, Mohilew und Odessa. Besonders auffallend sei die Anhäufung estnischer Truppen. Die ganze Anlage der Truppen lass« darauf schließen, daß diese Armee zu einer FrühjahrSoffensive gegen Rumänien bestimmt sei. Amerika und Japan. Nach Meldungen Londoner Blätter aus Tokio hat der größte Teil der japanischen Presse den von einem Mitglied des amerikanischen Senats einge» brachten Antrag für die Einschränkung der Rüstungen zur See mit ledhastem Beifall begrüßt. Der Mainischi Schimbun Osaka bemerkt, daß die Lage deö japanischen Staatshaushaltes äußerst schwierig sei und seine weitere Belastung einen Selbstmord Japans bedeuten würde. ES sei daher eine unabweisbare Pflicht der Regierung, die Ur-fachen diese« Zustandes zu beseitigen. Der Jigi Shimpo hofft, daß der amerikanische Senat den Antrag sür eine Einschränkung der Marinerüstungen annehmen werde, da diel das einzige Mittel zu Einstellungeu des Wettbewerbs in den Rüstungen bilde. Der Nischinischi Schimbun erklärt, daß die geographische j^age Japans eine vollständige Ab-rüstung des Landes kaum gestatte, daß aber Japan doch dazu bereit wäre, wenn die Vereinigten Staaten mit dem Beispiel vorangehen wollten. Aus Stadt tiitft sanft. Die Gemeindezulagen und Zuschläge für das Jahr 1920 wurven, wie der Stadt-Magistrat Eilli mitteilt, um 100% erhöht und zwar: aus die HauSzinS- und Grundsteuer von 80# auf 160%', auf den Z^nsheller von 10$ auf 20#, auf die allgemeine Erwerbsteuer von 50% auf 1005^, aus die besonder« Erwerbsteuer von 60^ ans l%0%, aus di« Rentensteuer von 60 A auf 120$, auf den Wasserheller von auf 12%' und auf da« Wasserpauschal« aus 100#. Außerdem wird für das Jahr 1920 ein 10°/,ig«r Schulheller vom reinen Zins eingehoben. Soweit die Staat»-steuern für das Jahr 1920 noch nicht vorge-schrieben sind, werden die Gemeindezillagen aus Grundlage der Vorschriften sür das Jahr 1919 eingehoben. Diese Gemeindesteuern sind bei der Stadtkasse sogleich zu entrichten. Geschäftswechsel. Das Geschäft deS Herrn Anton Dimetz in der Cankargafse (Ringstraße) haben die Herrn Ludwig Petek und StaniSlau» Pecovnik, welche eine Spezerei- und Eisenwaren-Handlung führen werden, käuflich erworben. Die Cillier Friseurläden werden in Zu-kunft an Werktagen von 7 bis 12 Uhr vormittag« und von 1 bis 7 Uhr nachmittags geöffnet sein, an SamStagen bis halb 9 Uhr abends. An Feier-tagen werden sie vormittag« offen, an Sonntagen den ganzen Tag grschlossen sein. Die Schemalkaserne ist um den Kauf-fchilling von 750.000 K in den Besitz der Regie-rung Übergegangen, welche da« Gebäud« zu eiiem Jnvalidenheim verbunden mit einer Jnvalidenschule umzugestalten beabsichtigt. Die Regierung hat bei diesem „Kaufgeschäfte ihre Jnvalidenforge praktisch betätigt, indem sie den bisherigen Elgentümer, den MllitärbeqaartierungSoerein, vor eine vollzogene Tatsache stellte. Hausbefitzeroersammlung Donnerstag, den 30. Dezember 1920, hielt der Verein der Haus» besitzer im Hotel Port (Rebeuschegg) ein« Ver-sammlnng ab, die zahlreich besucht war. Nachdem Herr Bolau5-k a!S Odmann die erschienenen Mit. gliedcr begrüßt halte, referierte der Obmann deS HauSbesitzerverbandes in Laibach, Herr Fröhlich, über da» Resultat der Vorstellungen, die von Seite der Hausbesitzer bei der Landesregierung in Latbach erhoben worden waren. Die Regierung beabsichtige, eine Verordnung zu erlassen, die mit 1. Februar l. I. in Kraft treten und eine Erhöhung von 80$ z»-lassen werde. — Herr Dr. Boz c führte aus, daß eine 80 3b ige Erhöhung de« FriedenSmielzinseS zu wenig fei, und beanttagte eine Resolution, in welcher die Abschaffung des veralteten und längst überholten Mieterfchutzgesctzt» verlangt wird. Fall» aber dieser Forderung nicht entsprochen werden könnte, so müsse man oarauf bestehen, daß die Verordnung über die Mietzinserhöhung im Einvernehmen mit den Haus-besitze?» verfaßt werde, damit der Entrechtung, unter der die Hausbesitzer infolge der in der heu-ligen Zeit nicht mehr anwendbaren Bestimmungen deS MieierschutzgesetzeS leiden, einigermaßen Grenzen gezogen werden. Wintersportfest. Wie bereit« gemel et, wird der Aihlelik'portklud am 15. Jänner in den Räumen des HoielS Union ein große« Wintersportsest veran-stalten, oaS eineS der prächtigsten Vergnügungen des heurigen FaschinzS>zu werdeu verspricht. Musik: Marburger Südbahnwerkstälte. Beginn 8 Uhr abeuds. Richtigstellung. Einer Meldung der Jugo-slavlja zufolge soll sich Herr Emil Petrovich, Han-delsangestellter der Firma Urch, auS unglücklicher Liebe vergiftet haben und inS Allgemeine Kranken haus gebracht worden sein. Wie wir aus verläß licher Quelle ersahren, handelt e» sich bei dieser Roiiz um eine böswillige Entstellung oder um einen schlechten Witz deS betreffende» Berichterstatters. Herr Petrovich hatte sich tm Kriege eine schwere Herzkrankheit zugezogen, an welcher er noch heute schwer leidet. Am 30, Dezember stürzte er nun aus dem Wege ins Geschäft im Hausflur infolge eines momentan auftretenden Herzkrampfe« zusammen und wurde inS Krankenhaus überführt, da« er nach anderthalbtägigem Aufenthalt am 31. Dezember wieder »erließ. Ein Studentenbrief aus dem Mutter-lande. Die Schwäbische VolkSpresse veröffentlicht den Bries eines Banater deutschen Hochschüler« aus der UnwersiiälSfladt Tübingen, der u. a. schreibt: Zuerst über unsere Ankunft und Ausnahme an der Zlatorog 'Sine angenehme Erinnerung an das vergangene Jahr ist für jede Hausfrau die E M m E iV S EI JF }/fariborska iovamc mi/a. + Zlatorog Seite 4 Cillier Zeitung Nummer 2 Union fität. Wir trafen am 15. Okiober hier ein und meldeten uns cm nächsten Tage an der Universität. Al» man hörte, daß wir Söhne schtvä-bischer Kolonisten au» dem Banal find, kam man un« auf« freundlichste entgegen urtb unsere Aufnahme war gesichert. Auch versprach man un«, unsere Bitte betreff» Gleichstellung mit den Reichs-deutschen bei« Minifieiium zu befürworten. Kaum waren einige Tage verflossen, erhielten wir schon die Verständigung über die Gleichstellung. DaS Etudenlenleden hier ist etwaS, was daS Herz eines jungen Ausländsdeutschen sofort pewinnen muß. Auch mnßten wir unS hier an die Pünktlichkeit gewöhnen. Verkehr und Ordnung ist in dem besiegten Deutsch« land staunenerregend. Zwischen Siuttgart und Tübingen (Entfernung 7(j Km) verkehren täglich nicht weniger als 6 Personen- und 2 Schnellzüge. ES kam vor, daß wir in ein Nachbardorf fahren wollten und um S Minuten zu spät auf den Bahn-hos kamen. Da sagte mun unS. der Zug sei schon von der nächsten Station abgefahren, wenn wir aber 45 Minuten gedulden, so kommt der nächst« Zug. Und in 45 Minuten — keine Minute früher oder später — war der Zug denn auch da. Was den Lebensunterhalt anbelangt, kann ich folgendes be-richten: Die Verpflegung (Kost und Unterkunft) kostet pro Monat 400—500 Mark, «in Paar Schuhe LOO—250 Mark, ein Anzug 1000 Mark. Die Frage der Vezahluug von Inlandshypotheken aus der Vorkriegszeit durch Oesterreich und Ungarn. Der Ber-band der Bank- und Versicherungsanstalten in Agrcim teilte auf eine Anfrage seinen Interessenten den Standpunkt, hinsichtlich der Valuta mit, in welcher Verpflichtungen und Forderungen unserer Staats-bürger gegen Dcutfchöfterreich und Ungarn bezahlt werden sollen. AuS den bezüglichen Artikeln de« Friedensvertrages folgt klar, daß all« Forderungen und Schulden, welche zwischen unseren Staatsbürgern einerseits und Angehörigen der österreichischen und ungarischen Republik anderseits bestehen, und die vor Ende Okiober 1918 entstanden sind in unserer Valuta bezahlt werden müssen, daß ist in Kronen-Dinaraoten. Hinsichtlich de« Kurses bestimmen die Frtedentoer-träge, daß maßgebend hiesür der mittlere Kurs ist, welchen die Krone oder der Dinar in Genf während zweier Monate vor dem 1. November 1913 hatte. Es hat sich aber gezeigt, daß der FriedenSvertrag in diesem Punkte nicht wird erfüllt werden können. DeShalb wird diese Frage wahrscheinlich auf der Botschasterkonserenz in Pari» gelöst werden. Einfuhr deutschöfterreichifcher und ungarischer Banknoten nach Jugoslawien. Laut einer Verordnung des Finanzministeriums wird die Einfuhr von Kronenbanknoten der österreichisch-»ng«rischen Bank, versehen mit'deutsch, österreichischen oder ungarischen Stempeln, ans das Territorium unseres Königreiches gestattet. Die Einfuhr aller übrigen Krouenbanknoten .der öfter-reichlfch-ungarischen Bank, gleichgiltig ob sie rein, oder ungestempelt oder mit anderen Stempeln als deutschösterreichischen oder ungarischen versehen sind, wird verboten. Geschäfts-Anzeige. Bringe den P. T. Herren zur gefl. Kenntnis, dass ich Rasieren u. Haarschneiden ins Haus komme. Uebernehme sämtliche Haararbeiten. Indem ich bitte, mir Ihr geschätztes Vertrauen entgegenzubringen, empfehle ich mich hochachtungsvoll Amand Pepernik, Friseur Razlagova uL (Neugasae) 12, part. Kolloser Weine sortiert und unsortiert, in vorzüglicher Qualität, in grösserer Menge empfiehlt Martin Korenjak in drugi, Bukovce 111 pri Ptuju, (Puchdorf bei Pettau). Einkauf von altem Gold u. Silber Gold- und Silbermslnzen, Steinen und Perleu bei P. Pacchiaffo, Tbeater-gasse Nr. 2. Von tiefstem Schmerze erfüllt, geben wir hie-mit Nachricht, dass unsere innigstgeliebte, unver-gessliche teure Mutter Frau Anna Gradt Bealitätenbesitzerswitwe heut« um 12 Uhr nachts nach kurzem schwerem Leiden, versehen mit den Tröstungen der heiligen Religion, im 50. Lebensjahre verschieden ist. Bas Begräbnis findet Mittwoch den 5. Jänner .auf dem Ortsfriedhofe in LaSko statt. L&jko, am 3. Jänner 1921. Die titiftrauenden Hinterbliebenen. Auf das schmerzlichste bewegt, gebe ich geziemend Nachricht, dass meine langjährige Verkäuferin, Fräulein Käthe Dornig am 1. Jänner 1921 um l/,7 Uhr abends durch Gottes unerforschlichen Ratschluss plätzlich verschieden ist. In ihr verliere ich eine treue und hervorragende Kraft, deren Andenken ich stets bewahren werde. Franz Hornig Kaufmann in Pettau. _Statt besonderer Anzeige._ Tüchtige Bureaukraft mit Kenntnissen der doppelten und amerikanischen Buchführung, Korrespondent, Stenograph und Maschinschreiber sucht Stelle per sofort. GefL Anträge an die Verwaltung des Blattes. 266M Perfekte H ausschneiderin empfiehlt sich den geehrten Damen. Olga Kremet, Nikolaiberg Nr. 27. Seilbahn-System ßleichert komplett, vollkommen neu, noch un-montiert, das Förderseil noch auf den Originaltrommeln, fQr eine stündliche Fördermenge von zwei Waggon gebaut, 6120 Meter lang, samt vollständiges Zubehör wie Benzinmotor, Werkzeuge etc. sofort ab Grai lieferbar. Preis 4,500.000 K deutschösterr. Valuta. Nähere Auskünfte erteilt A. Stryeck, Graz, Sparbersbachgasse Nr. 49, I. Feiner Wintermantel Pelzmantel,Salonkasten, Hängekasten, mehrere Rohrsessel, Glockenspiele für Schlitten, Fischzeag, Otto Luegers Lexikon der gesamten Technik, preiswert zu verkaufen. Herrengasse 20,1. 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Anträge mit Lebensbeschreibung und Referenzen sind zu richten mit Qebaltsangabe und Prozent der Beteiligung an die Verwaltung des Blattes unter „Molzfachmann 26664*. Xtnda, Verleger und Herautgeber: Verriaibuchdruckeret „Eeleja" in öiHi (dtlje). — Verantwortlicher Schriftleiter: ®r. Frau» Perz.