LaibacherWMung. H>. «^ M Psänunisrationsprei»: .lm lKon,Ptl)il ganzj. ^7»,, ^. ^. v><^ " ilnsertionsge bii hr bi« iu Zeilen: nnc>I ,!„ t» <,^^M»« VTZ? »»"»» fi. II, halbl, N. 5.5i>. Mr die .^llsteHunss ins Hnu« ^ t^Nttl^ii / ^i/ijsi »m. «!»li.. 3m. ! si.! sonstpc.Z>M> im. <> lr., Lm.»li" L ?^ A > »^,, «^ M,. halbj. 5<> t>, 'MlderPoftga,!;,. ss. ,5,, daldj.st.?.^!, -^, »»-»»V» »»s.^ / . »V» «» ^ »m. U> Iv. ». s. w. IiNi-rlwnsstempcl jebcöm. M ll' tl (H ß K ^ Amtlicher Mil. ! edc. l. Hud l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 3. illiärz d. I. den mit Titel und Charakter eines HofrathcS bekleideten Statthaltcrci-rath zweiter Klasse Gabriel Ritter v. Jenny zum Statthaltereiralhe elfter Klasse bei der Statthaltern in Trieft allergnädigst zu ernennen geruht. ihokeuwart m. p. Se. f. und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 3. März d. I. den Professor der speciellen Pathologie, Therapie und dcr medi-cillischen Klinik an der Ioscphs-Akademic. Dr. Adalbert Duchel zum P/ofessor derselben Fächer an dcr Uni' versnät in Wicn allergnädiost zu ernennen geruht. Iireöek m p. Se. l. und t. Apostolische Majestät haben dem Ober-sleu der k. ungarischen Vandwehrhnßarcn und Comman-danlen des Pesler ^andwehrdistrictes, Alexander Pon-gracz v. Szt. Miklos un^ dessen Bruder, dem l. ungarischen Landwehr-Oberstlieutenant und Commandanten deS 5>8. Bataillons, Stephan Pongracz o. Szt. MilloS die l. l. Käuimererswürde allcrgnädigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Politische Uebersicht. Laibach, 0. März. Die von einigen Blättern gebrachte Nachricht übel eine demnächst eintretende Reise Sr. Excellenz des Herrn Reichskanzlers zum Besuch seiner am Genfer Scc weilenden Familie ist, wie der „Wiener Adendpost" mitgetheilt wird, ul'bsaründet. Im Pestcr Oticrhause wurden dic Honued-Vor» lligcn angenommen. Im Untcrhausc wurde daS Budget dc^ CommunicationSministeriumS bis auf einen llcincn Theil des ErtraordinariumS votirt. Bezüglich dcr Fünf-Milliarden Zahlung Frankreichs an Deutschland erfährt Reuter's Bureau in London: Die Kriegskostcnzahlung erfolgt in drci Raten: eine Milliarde vor Ende 1871. zwci Milliarden vor Ende 1872. die letzten ;wc> vor Ende 1874. Dic Zin-sen für fünf Milliarden sind bei der letzten Einzahlung, vom Tage der Ratification an gerechnet, zahlbar. Bon bcr letzten Rate wcrdcn abgezogen: der Theil dcr fran Mschen Staatsschuld, welcher auf Elsas; und den abgetretenen Theil VothringcnS sällt; diese Summe wird auf "Ma eine halbe Milliarde geschätzt; ferner kommt in Ab-zug dcr Werth dcr Ostbahn. Sobald dcr Friede endgiltig abgeschlossen sein wird, ^l'd auch der Rückmarsch der denlschcu Truppen aus ^aukrcich beginnen. Gegenwärtig befinden fich ungefähr 3^-000 deutsche Soldaten auf fial^ösischcm Boden. ?'nn nun auch zur Occupation dcr Ehampagnc und 1^ die Garnisonen im Gouvernement Elsaß^othringcn ^.000 Mann jenseits dcs Rheines zurückbleiben, so ^Ürde die heimziehende ylrmcc doch noch 600.000 Niann ^!^agcu und s:Ibst bei ununterbrochener Benützung dcr ^"hnen dreißig Tage zur Rückkehr auö Frankreich gc-^uuchcn. Oa außerdem beinahe 350.000 gefangene "lanzosen zurückzutransportireu find, so kann man sich °uf eine mchrwöchcntlichc Unterbrechung des Eisenbahn' ^rtehrcs gefaßt machen. Die Vorbereitungen zur Abrü-''ung haben bereits begonnen. Wic rheinische Blätter Helden, werden schon die Vorarbeiten zur Entlassung ^r.^andwehrmannschaften ^troffen, und wurdc auch von ?ute des preußischen Kriegsministcriums cinc betracht' ^e Anzahl von ^zarcthen nlit ctwa 20.000 ^agcrstät-ln aufgehoben. Es bestehen aber noch so uielc ^azarclhc, .^u sie selbst eineu, weit stärkeren Bedürfnisse als dem I^t noch vorhandenen gcnügeu würden. Ueber den gräßlichen Vorfall auf dem B a sl i l l c - ^"tz zu Paris, wobei ein Polizei-Agent von dem wü- ^«nden Pöbel an ein Brett geschnürt und in der Seine l'üuft wurde, enthält das „Journal Officicl" cin Com- ."^nic,ue, welches die strenge Verfolgung dcr Verbrecher °"lch die Militär-Justiz in Aussicht stellt. Es wirb bestätigt, daß Holland vorgeschlagen ^l, anläßlich der FriedenslUntcrzcichnnng dem Principe oer Achtung des PrivatcigenthumS zur See die europäi- ^ schc Sanction zu geben. Delbrück hat diesen Antrag gün-! stig aufgenommen. Wenn derselbe von den FricdensUn» terzeichnern angenommen wird. sull er auch den übrigen Mächten behufs dcrcn Gcitrilt unterbreitet wcrdcn. Hol land soll writers cine internationale Convention zur Tw finirung des ElMatterö de^ Kricgsconlrebandc uorgcschla-gen haben ; diese letzte Proposition soll indeß wenig Aussichten haben durchzudringkü. Mittheilungen aus Berlin, die i< den diploma-tischen Kreisen umlaufen, wölkn bestimmt versichern können, daß denjenigen Abimichnügeu zwischen Preußen und Rußland, ocicn lc.nge geleugnetes Vorhandensein das jetzt dcr Oeffeittlichleit ü!^c>cbc>'e Telcglamm dcS dcntscben Kaisers an dc» Kaiser von Rußland constatirt und welche nack Inhalt dieftc Telegrammes wesentlich dazu beigetragen haben, die Erfolg.' 5er deutschen Waffen gegen Frankreich zu ermöglichen, stch alsbald eine weitere, in ihren Grundzügcn bereits fchgcs'clltc Abmachung unschlic^ ßen werde, welche für Deutschland ncnc Bürgschaften auch für dic Festhaltung der Resultate jener Erfolge schafft. Der definitive Abschluß dcr Verhandlungen, wird hinzufügt, li^rtc nur noch auf die Rückkehr des Kai-serS und des Grafen Bismarck nach Berlin. Ucbcr dic Gegenleistungen Preußens verlautet biohcr nichts. Wie der in Rom erscheinende..Tcmpo" wissen will, ist die Abreise des Papstes beschlossen. Mehrere Ear-oinäle und Prälaten werden Sc. Heiligkeit begleiten, und zwar soll, da dcr Seeweg gewählt worden ist, die Einschiffung in Tcrracina erfolgen. Die „Oftinione" widmete diesem Gerüchte von dcr Abreise deö Papstes einen Leitartikel und meint, er sollte nicht abreisen. Hadc er Rom beim Einzüge dcr italienischen Truppen nicht ver lassen, so sei dies ein Anzeichen, daß ihm scin Ocwissm sagte, cr lönnc bleiben, und es könne wohl nicht im Mä,z etwas für gut gehalten werden, das im October schlecht geschienen hat, wenn anders dic Umstände dieselben sind. Die „Opinionc" möchte daher dein Gerüchte keinen Glauben schenken. Ganz lmmöglich aber scheint cö ihr, daß der Paftsl nach Eolsua nchcn fönne. Der Papst würde zwar dort genug Opposition gcgcn oaS Princip dcr italienischen Einheit, über zu viel Hingebung für den Namen Bonaparlc finden. Von Rom wegziehen, nm nach Eorsica zu gehen, wäre sonach cinc schlechte Spe° culation, im Vatican abcr verstehe man zu rechnen. Sitzung ics AlMl>nctcnhauscs. Wien. 3. März. Präsident: Ritter v. Hupfen. Auf dcr Ministcrbank: Ihrc Excellenzen die Herren Minister Graf Ho he »wart, Freiherr v. Holzgc than. Dr. Iirccck. Vom Finanzministerium wcrdcn dcr Gesetzentwurf, betreffend die Nachtragscrcditc pro 1870, und dcr Entwurf dcS Finanzglsctzcs pro 187l auf den Tisch dcS Hanfes gelegt; desgleichen ein Gesetzentwurf, betreffend die Ermächtigung zu einer Ereditoperalion dnrch Bcgc-! bung von <>0 Millionen in Obligationen dc'' cinhcit lichcn Staalsschuld. Die eingelangten zahlreichcn Pctiliu,icu gelangen an die betreffenden Ausschüsse. Hicranf ergreift dcr Herr F i n a n ; m i n i st c r das Wort: Für das Jahr 1870 war das Eiforderniß auf 320.7Z9.000 ft,, dic Bedeckung mit 317,195.000 fl. festgestellt, so daß sich cin Deficit von 3.!i47.000 ft. crgab. Dabei haben sich aber wesentliche Differenzen ergeben. Im Besitze der Eisenbahn-Effecten I'at stch cin Rest vou A Millionen crgcbcn, indcm diesc zur Veräußerung bestimmten Effecten nicht begeben wurden. Bei dcr Veräußerung des Staatscigcüthums Hal fich ein Ausfall von l; Millionen crgcbcn. theils durch geringere Eingänge, theils dadnrch, daß cinigc Objecte, wic Parzellen dcs WicncrwaldeS, nicht veräußert wurden. Dic Stcucrn und Abgaben haben cin Plus von 20 und einigen Millionen crgcbcn. Ebenso wurden bei den gemeinsamen Zollcinnahmcn im August vorigen Jahres der diesseitigen Ncichshälftc 15 Millionen gut-geschrieben. AuS dem I^hrc I86l) ist ein Rest von ciuigcn Millionen Rcntentiteln übrig gcblicbcn, welcher feiner Rcalisirung zugeführt wurde. Ende December v. I. ucrblicb cin verfügbarer Kasscrcst von über 40 Millionen, außerdem waren die LandcShauplkasscn mit dcm nöthigen Gelde, etwa 1-z Millionen, versehen. Ebenso haben sich an Stener-, Zoll-und Salzwcchseln etwa 10 Millionen gefunden, welche bisher nicht cscomptirl wurden. In Folgc dcfscn wurdc von dcr Ermächtigung, cinc schwebende Schuld im Be- trage von3'/>. Millionen Gulden aufzunehmen, lein Gebrauch gemacht. Das Budget pro 1871 schließt mit einem Deficit von 51.200 000 ft., hiczu kommen noch die Nachtrags-credite für 1868 und 1870, welche ein Defieit von rund 70 Millionen crgcbcn. Hievon sino jedoch «lizu° ziehcn die Nachtrag^qnote pro 18 nen ergeben, im Verein mit dcm Mehrcrtrag der Steuern würde das hiebci verbleibende Plus zur Deckung l>cs Jänner. Coupons dcs Jahres 1872 hinreichen. 5ir Emission der Renlcntitcl stcht vollkommen auf dem Bodcn der AuSglcichSgcsetzc und cr empfehle daher dic eingebrachte Vorlage der Würdigung dcs Hauses. Dcr Herr F ina nz m i n ist c r beantwortet ferner die eingebrachte Interpellation wegen dcr ungleichen Besteuerung dcr Rübenzucker-Fabrication in den beiden Neichshälftcn dahin, daß die Regierung gegen die nn-lM'ischc Besteuerung mehrfache Vorstellungen erhoben habe, welche jedoch den erwünschten Erfolg nicht hatten. Die Vorlage über dic Bergbehörden wird einem ans ncun Mitgliedern bestehenden Ausschüsse zugewiesen. Dcr Beschluß des Herrenhauses über die Behandlung dcr Eiuilproceßordnung wird dcm Grundbuchsordnunge«-Ausschüsse zugewiesen. Die NotarialSorduung wird einem aus ucun Mitgliedern bcstchcnden Ausschüsse, die Eonsnlar-Convcntion mit Nordamerika wird dcm Finanzausschüsse zugewiesen. Dcr letzte Gegenstand dcr Tagesordnung ist dcr Bericht dcS Finanzausschusses, betreffend dic l. Verordnung vom 28. Juli 1870, durch wclchc tz 14 der Statuten dcr Nationalbauk abgeändcll wird. Berichterstatter Dr. Brest cl verliest den Ausschußbericht. Derselbe spricht aus. daß die Erlassung der Verordnung vom 28. Juli 1870 unter den damals obwaltenden Verhältnissen zwar dringend geboten war. mit Rücksicht aber auf dic in der Zwischenzeit eingetretene Aenderung dcr Verhältnisse dieser kais. Verordnung oic Genehmigung nicht zu ertheilen sei. Dcr F i nan zmin ist cr spricht dcn Wunsch aus. dcr Antrag möge dahin abgeändert werden, daß cs nicht heißc. dic Verordnung wcrdc nicht genehmigt, sondern die Regierung wcrdc aufgefordert, diefelbc zurückzuziehen. In dcr Gcncraldcbaltc ergreift ^licuiand l>as Wort. Nach einer nochmaligen Vertheidigung dcS Berichterstatters wird der Antrag des Ausschusses angcnommcn. Die Tagesordnung ist erschöpft nno dic Sitzung wird geschlossen. Nächste Sitzung Dienstag. Tagesordnung: Wahl dcr Schriftführer und der heute beschlossenen Ausschüsse. Der Entwurf >cs Manisches für das Jahr 1871. In der Sitzung deS Abgeordnetenhauses vom 3ten März hat dcr Herr Finanzminister den folgenden Gesetzentwurf eingebracht: Artikel 1. Dic gcsammlcn Ltaatsausaabcn für das Jahr 1871 werden auf dic Summe von 349,328.302 ft. ö. W. festgesetzt. Artikel 2. Dic besondere Verwendung und die für die einzelnen Zweige der Verwaltung bewilligten Etats-summcn enthält dcr erste Theil dcs StaalsvoranschluaeS Die nach den einzelnen Capiteln. Titeln und Paragraphen dieses Staatsvoranschlages bewilligten Credite dürfen nur zu dcn in dcn bezüglichen Capiteln Titeln no Paragraphen bezeichneten Zwecken und zwar geson- 394 dert für daS ordentliche und außerordentliche Crforderniß verwendet weiden. Artikel 3. Für Bcstlviluug der im Artikel 1 dc willigten Staatsausgaben werdcn die im zweiten Theile des Staatsvoranschlagcs mit der Summe von 298.043 203 ft. ö. W. festgesetzten Einnahmen der directcn Steuern und indirecten Abgaben und dcr sousligln Einnahmszw^ige des Staates bestimmt. Artikel 4. Zur Erreichung der im Artikel A scslgc-setzten Summe dcr Staatseinnahmen sind dle oireclen Steuern und indireclcn Abgaben im allgemeinen nach den bereits bestehenden Normen einzuhebcu. Bezüglich deS Ausmaßes der Zuschlag zu den di-recten Steuern aber habe» folgende Vcstiuunllngcn zu gelten: il) bei der Ornndslcuer und der Hauszinsftcuer ist nebst dc spreche, das sie von ihren Wählern erhalten hatten. Das Schreiben sagt, die Vcrhandlungcn der NalionaloersamM' lung s^icn fürderhin uichlig; das Votum vom I.März benimmt der Versammlung den Charakter einer Natio nalversammlung. Fclir Pyat verliest ein Schreiben, worin auch er gegen das Votum vom I.März protestirt; er betrachtet die Natwnalucrsammlung durch dieses Votum vou Rechts wegen ansg.löst. Er erklärt, uicht auf fein Mandat zu ucrzichttu, !^a die Nationalversammlung nicht mehr da.i Rccht Hai, dcn Verzicht anzunehmen; er behalte dciu uach sein Mandat, wiewohl er sich aus dcr National-Versammlung zurückziehe, in die er iusolauge nicht zurück-kchreu werde, als nicht das oatermörderischc Votum an> nullirt sci. Die Vcrsammluug hört die Verlesung dieser beiden Schreiben mit zahlreichen Zcichcil der Ungeduld an. Bordeaux. 3. äliärz, 0 Uhr Abends. (Foil-sctzung der Sitzung dcr Nationalversammlung.) Einige Depulirtc brachten Gesetzentwürfe wcgcu unrcrwciltcr Vornahme von Neuwahlen dcr Gcncralräthe, Municipal rathe und dcr Arrondissemcnträthc ein. Ein weiter vorgelegter Gesetzentwurf bezieht fich die auf Aufhebung dcr Functionen der Uutcrprüfcclen. Ein Gcsctzentwurf, betreffend die Entschädigung jener patriotischen Beamten, welche sich geweigert haben. Preußen zu dienen, wurde dcr Eommifsion für die par-lamcntarifchc Initiative zugcwicscn, die morgen von dem Bureau ernanut wcrdeu wird. Talhouitt bringt einen Antrag ein, wclchcr die nationale Regeneration und Decentralisation zum Gegen' standc hat. Ein Deputirter dcs Meurthe-Departements erklärt Namens der übrigen Deputirttu dcs Departements dcn Entschluß, aus dcr Asftmulce auszutrcten. und sagt'. 1,400.000 Franzosen, vom Vatcrlande verlafsen. protc stiren, ohne Klage odcr Murrcn gegen dasselbe zu rick> ten; möget ihr in der Heftigkeit eures Hasses die Stärke finden, uns zu befreien. Ein Deputirter des Departements Vienne gibt aus Anlaß dcs Votums vom 1. März feinc Demission. Handclsministcr ^ambrccht erklärt in Beantwortung einer Interpellation, daß die Bedürfniss!.- dcr Agricultur möglichst schleunige Entlassung der Mobllgarden und mobilisirten Nalioualgarden erheischen; es seien die enl-sprechenden Maßregeln getroffen. Ein Dcputirter verlangt unter Motiuirung die 3ic- .jl'nMlml. Wao Dlsarrlilms von Nöddebo. Scenen aus dem Landleben in Düncmarl. lFarlschuliq,! Nachdem ich den Schlitten gewendet, setzten wir unseren Weg in der entgegengesetzten Richtung fort und hatten so, zu meincr großen Befriedigung, Wind nnd Schnee im Rücken. Aber cS verging noch eine gute Stunde, ehe Andrea Margarethe sich zu mir neigte und sagte: Können Sie die zwei großcn Granitstcine dort unten wahrnehmen? Drei Naben haben sich darauf niedergelassen, ^ sehcn Sie, jetzt fliegen sie fort, nun wühl. dort werdcn Sie wenden um den Weg nach Nöd-debo einzuschlagen. Bci dc» Granitsteincu angekommen, machte ich eine Wendung und wir befanden uns der Kirche gegenüber. Sie werden nun vorsichtig fahren müssen, sagte Andrea Margarethe, denn die Straße ist ungleich nnd steinig. Wollen Sie nicht jetzt au meine Scilc kommen, um mir zu helfen, wenn es nothwendig wäre^ fragte ich noch einmal in bittendem Tone. Sie müssen ja gewohnt sein, zwei Pferde selbst zu lenken; mit einiger Vorsicht hat cS leine Gefahr. Aber wenn Andrea Margarethe nickt an meine Seite kommen wollte, so kümmerte ich mich sehr wenig um die Gefahr und die Peitsche wiederergrcifend, schlug ich damit auf die Pferde los; sogleich setzten sie sich in Galopp und der Schlitten sprang an den Steinen der Straße empor, jedcu Augenblick Gefahr laufend, umge worfen zu werden. Geben Sie Acht, geben Sie Acht, rief Andrea Margarethe, mich am Arme ergreifend. Aber ich wollte nichts hörcn. sondern stachelte die Pferde immer mehr, bis zu dem Moment, wo wir am Hauptthor angekommen, ich dcnfclbcu noch einen heftigen Schlag mit der Peitsche versetzte, daß sie sich vor Schmer; hochaufbüumtcn und, uus aus cinen Schneehaufen niederlegend, ihrcu rafcuden ^auf in deu Hof fortsetzten, dcn leeren Schlitten mit sich fortziehend. In diesem Augenblicke erschien dcr Pasto», au der Thür dcs kleinen Gartens; er kam uns entgegen, er hätte sich aber die Mühe ersparen können. Nun, habe ich es nicht vorausgesagt? rief er uns zu, als er unS aus dem Schnee sich hcroorarbciten sah. Aber Sie sind selbst Schuld daran; warum haben Sie meinen Rath nicht befolgt? Sie liätten NielS mitnehmen sollen; er hätte Euch in einem Augenblicke aufgeholfen, während Ihr drei Stunden hättet da liegen bleiben können, wenn ich Euch nicht zu Hilfe gekommen wäre. Bald war es nicht nur Niels, der herbeilief, sondern auch Hanns nnd Peer, Soren nnd Karen, Mären und Stinc.'dic Frau dcs Pastors, Emmy und der Alte; mit einem Worte das ganze Haus, Herrschast und Diener stürzten hinaus, als sie den leeren Schlitten sahen und bildeten cinen Kreis um uns, vor dem ich mein Mißgeschick nicht mchr verbergen konnte. Nach allem sind Sie am meisten zu tadeln, Friedrich, sagte dcr Pastor, Sie zeigten heute Morgens so viel Sicherheit, als ich Sic warnte! Sie haben nun zu Ihrem eigenen Schaden erfahren, daß, wenn mau die Gefahr verachtet. Hochmuth vor dcm Fall kommt. Aber nicht ich habe die Pferde gelenkt, cS war Ni> kolaus. antwortete Friedrich. Nikolaus! rief der Pastor; Nitolaus'war eS, diesis große Genie! Dieser einfältige Schlitten! sagte ich, ohne meinen Verdruß verbergen zu können. Sie haben vollkommen Recht, sagte der Pastor, der Schlitten hat eine empörende Bosheit gezeigt. Hätte ma» eine solche Arglist ahnen können? Sie dicht an der Barriere umzuwerfen, in dem Moment, wo Sie schon den Hafen erreicht zu haben glaubten! Das ist ein wah rcS Raffinement von Graufamkcit! Ich begreife es nicht, wagte ich zu sagen, wir waren die ganze Zeit so gut gefahren. DaS ist in der That sehr unbegreiflich, rief Andiea Margarethe aus. Wenn Sie sich die Mühe genommen hallen, auf die Seite zu scheu, so hätten Sie einen gro ßcn Stein erblickt, an welchem dcr Schlitten ange-fahren ist. Und eS ist der nämliche Stein, auf welchen Du micb heule Morgens aufmerksam gemacht hast. als Du selbst fahren wolltest, rief (^orzius ^uri». Ich antwortete nichts, denn ich fah ein. daß ich meine Sache verschlimmerte, indem ich mich vertheidige» wollte. Uebrigcns muß ich Friedrich die Gerechtigkeit widerfahren lafsen. daß er von diesem Augenblicke a» kaum die leiseste Anspielung auf meinen Unfall machte, obfchon die Gelegenheit günstig war; er war nun eben fo freundlich, als er vorher reizbar und unangenehm gewesen. Wohl tonnte er eS nicht ganz unterlassen, mil zu widerspreche», aber er that es ohne Ucvelwollen, und die letzten Tage unseres Aufenthalts in Nöddebo warcn wir so gute Freunde wie zu Haufe in Westergade. 395 duttiön aller Gehalle von über 10.000 Francs, Die Commission wird diesen Antrag m Erwägung ziehen. Randot verlangt, daß alle in die Finanzen ein. schlafenden Anträge an eine ordnungsmäßige, nach der Geschäftsordnung vom Iahic 1849 gewählte Vndget Commission überwiesen werden sollen. Puuyer-Qucrticr sagt, ^ie Budcicleomnlifsioü lönne nicht gewühlt werden, bevor nicht di? Rcccificalivdudgets siir 1871 und 1872 vorgelegt seien. Die Bcsteuerungö-grunolagen müssen durchgreifend abgeändert, dii Ausgaben herabgemindert werden. Es sci wichtig, die Initiative hiezu der Regierung zu überlassen, wenn auch die Controle der Finanzcommission vorbehalten bleibt. Guichard besteht auf der sofortigen Wahl der! Budgetcommission. Thiers antwortet, daß es sich hier um die Organisation dcS öffentlichen Vermögens selbst handle; und so wie ein Verwaltungssystem und die Regierung von der Cxecutivgewalt vorgeschlagen werden können, so lönne das Budget nur durch die Initiative der Regierung vorgeschlagen werden. Thiers sieht sich daher genöthigt, den Wünschen RandotS und Gnichards entgegenzutreten, ohne indeß einen Eingriff in die Prärogative der gesetzgebenden Ge« walt machen zu wollen. Die Nationalversammlung beschließt Verweisung des Antrages Ranoots an die Commission für die parlamentarische Initiative. Bordeaux, 3. März, Abends. Hcntc fand das Leichcubcgänciniß des vorgestern Äbcnds verstorbenen Maire von Strahlung. Dr. Küß, statt. Die Deputirten des Nieder-NheinS mit dein Municipalratlic von Bordeaux, eine große Anzahl anderer Dcputirtcn, die Minister, darunter Jules Simon, folgten dem Sarge bis zum Bahnhöfe, woselbst der Gcneralprocuralor Roland und Gambetta Reden hielten. Oambetta niicS mit glänzender Veredtsamkeit auf die Hingebung und den Heroismus von Straßburg hin. Die Gewalt, sagte cr, trennt uns, aber nur für eine Zeit, von Elsaß, dieser traditionellen Wiege des französischen Patriotismus. Unsere Brüder aus diesem unglücklichen Landstriche haben würdig ihrc Pflicht gethan bis zur Ncigc. Mögen sie sich in dem Gedanken trösten, daß Frankreich in Hinkunft keine andere Politik als die ihrer Befreiung haben lönne. Die Republicancr müssen neuerlich unversöhnlichen Haß den falschen Cäsaren schwören, die alle diese Unglnckofälle herbeigefühtt haben, ihre Spaltungen vergessen l:»o sich in dcni patriotischen Gedanken einer Vergeltung einigen, welche ein Protest des NcchtcS und by Gercchtisjkeit gegen dic Gewalt und Niedertracht sein wird. Die Versammlung brach hierauf tief bewegt in den Ruf aus: „Es lebe Elsaß!" Hierauf sprach der Mairc von Bordeaux einige ^üorte der Sympathie für seinen verstorbenen Eollcgcn UNd nahm im Namcn der Stadt für sie die Ehre in Anspruch, die Kosten der Leichenfeier zu bestreuen. Die Menssc zerstreute sich hierauf unter sichtlich schmerzlichem Eindrucke. Au« P«m. London, 3. März. Der ..Times" wird aus Paris unterm 2. d. telcgraphirt: Es herrscht liefe Trauer. In der letzten Mitternacht fand eine Änsamm< lung bei der Porte St. Denis statt, die indeß rnhig verlief. Die Zugänge zu den Champs ElyftcS sind noch immer stark besetzt. Die Nationalgarden stehen stellenweise in großen Gruppen, von den Deutschen nur durch französische (reguläre) Soldaten und Garricaden getrennt. Der Concordeplatz und dic Elysäischen Felder waren heute dicht gedrängt; Frcmzosrn und Französinnen, welche mit den Deutschen verkehrten, wurden vom Pöbel mißhandelt. Das „Journal Ossickl" bringt, eine etwas groß' sprcchcrif'che Proclamation anläßlich dcs Einzuges. Nach hcldenmüth nniig nnd rühmen Gcnnß verschafft, ein Wort dcS Ta> dels oder dcr Opposition änßcrt. Die falsche Ordnung »no Rnl,.', dcr lalsche Reichthum unter dem Kaiserthum haben cö dunsclben ermöglicht, jene selbstsüchtige Ver^ l'Iendung dcs Bauern bis zu einem System des Despotismus und dcr Corruption zu vervollkommnen, während i„ dcn Städten anch dic mittlere und höhere Bourgeoisie, um dic revolutionäre Epoche endlich abzuschließen, die repn!)licanischcn Bürgschaften dcr Sclbstrcgierung für die conservative»! nnd wirthschasttichen Interessen aufsuchten. Auch dcr Bancr hat ein furchtbares Erwachen aus seiner faulen Behaglichkeit. Unmittelbar nach dem KricgSclcno verlangt er mehr als je nach frieden, Ordnung, Ruhe, Sicherheit; aber er hat den Glauben an jeden Namcn verloren, und er nimmt jede Firma an, welche ihm jene Güter gewährt. Sein Mißtrauen gegen die Republik besteht fort. und er hat die numerische'Macht für sich. so lange das Wahlgesetz die Stimmen der Städte in den Abstimmungen der Landsscmeindcn aufgehen und verschwinden läßt. Jedes Plebiscit: ob monarchisch oder rcpublicanisch, wird ein Ergebniß Men die Republik liefern. Die Frage stellt sich jedoch anderb. Legitimistcn, Orleanisten. Bonaparti-slen stimmen mit einander für die Monarchie; aber Or-lcanistcn und Bonapartisten stimmen mit der Republik gegen dcn Grafen Ehambord; Bonapartisten und Legi-timisten mit der Republik gegen irgend einen Orleans. Wenn dic Monarchie die Mchlhcit der Stimmen fnr sich hat, so ist hingegen die Zahl der Republicaner grü» ßer als die nnmerischc Stärke jeder andern einzelnen Partei. Gegen jcdc monarchische Restauration findet die Ncpnblik übcrdicS daS Biindniß dcr zwei ausgeschlossenen monarchische» Parteien. Wird also die Frage nicht im allgemeinen, sondern für oder wider Eliambord. Orleans, Bonaparte acslcllt, so wird dic Republik immer die qrößle Anzahl von Stimmen erlangen. Wenn eine monarchische Restauration nur eine Parteiregicrnng sein kann, so stellt sich dic Republik, sobald sie nicht mehr die politische Formel cincr ausschließlichen Minderheit ist, als der alle Parteien, daS gcsammtc Vaterland umfassende Boden fnr cine conservative Regierung des Landes durch daö Land selvst dar. Englisches Parlament. London. 3. März. (Sitzung dcS Unter» Hauses.) Sir R. Peel lenkt dic Aufmerksamkeit des Da ich cs mir jedoch nicht verbergen konnte, daß ^kine Unklughcit an nnscrm Unfall Schuld war, so 'Uhlte ich mich etwas unbehaglich, lind so verließ ich ^nn in aller Stille die Gesellschaft, sobald ich dic ^u oeS Pastors überzeugt hatte. daß mein Kopf, "eine Arme und Beine in schr gutem Zustande seien, "" daß ich weder Ammoniak noch Oppoocldol bedürfe, ^.flüchtete mich in das Zimmer deö PastorS, wo ich ?^>ß war, ganz allein zu bleiben. Ich nahm ein Bnch. ^ aber wenig, denn ich erinnere mich nicht einmal an ^ Titel; ich hattc genng über einen Gegenstand nach-^ heulen, der mich ganz in Anspruch nahm. Die Sichcr-^' die ich am Morgen gehabt, war verschwunden, und ^"sclon ich nicht abcrgläubig war, so hatte doch der! Zufall mit dem Schlitten mich in meinem Entschlüsse, ^> an diesem Abcndc die Entschcibnna. herbeizuführen,! ^"tcnd gemacht. UcbcrdicS empfand ich gegen Andrea' ^ialaarethe einen geheimen Groll, daß sie sich so hart- ^ ^'K geweigert, sich neben mich zu setzen. Vielleicht, °Ute sic mir nicht weh thnn oder mich ärgern; ich, ^ iedoch böse auf sie, nnd in einer solchen Gemüths- ^ lsnssung konnte ich ihr nicht den Schwnr ewiger Liebe! legen. Und Alles wohlerwogen, schien mir der Syl-y'u'Nag nicht dcr geeignete Moment für eine solche iv'^^nhcit; ^.^ ^ ^^ ^ 2^ melancholisch! l Nebel begonnen, als ob rr über das sterbende Jahr "Uc. es gibt auch in allen Häusern BcschäftiMMn .' nicht eben erfreulich r Art; man scheuert, reinigt, M das Unterste zu oberst .... Kurz. Alles was man! ' blesem Tagc unternimmt, hat nothwendig den Cha-! «lter der Traurigkeit, und das ist „icht der Momcnt,! '"en Heiratsantrag zu machen. ! Ja es war klüger, nuf Morgen zu warten; dcr crstc Jänner wird gewiß strahlend von Schönheit sein. und da an diesem Tagc Jeder dem Andern gute Wünsche bringt, so mird das Glück einem Unternehmen, das man an diesem Tage wagt, nicht fehlen. NebcrdicS würde es anch die Soiree im Pfarrhanfc möglich machen, die ^roßc Neuigkeit unverzüglich den Verwandten und Frcnn-den der Familie anzukündigen. Ah! wic wird man staunen, wenn beim Souper der Pastor plötzlich aufsteht nnd einen Toast auf die Verlobten ausbringt! Diese angenehme Gcdanlefolgc wurde plötzlich durch dic Mittagsalocke unterbrochen; man befand sich bereits bei Tische als ich den Speiscsaal betrat. Nun. Nikolan?, hat Ihr erfinderischer Geist eine ncnc Bosheit ansgesonnen? fragte 5cr Pastor. Ich antwortete, daß ich i» sciucm Zimmer gelesen habe. WaS haben Sie gelesen? Ich glaube cS war ciu Roman von Waller Scott. Sic glauben? Welch erstaunliche Bescheidenheit! ES ist wahrhaft erbaulich die Fortschritte zu sehen, dic Sie mit jedem Tage in dcr Tugend und guten Werken machen. Nikolaus! UedrigcnS hadc ich schon bci Ihrcr Ankunft gcs^t, oaß wir Sie von all Ihrcn Unvollkommcnheiten befreien werden. Ich anlwortetc nicht, ,md fnhr fort schweigend meine Suppe zu essen. Ist Ihnen ein Unglück begegnet? fragte der Pastor, Sie sind so schweigsam! Nein, antwortete ich kurz. Er ist nicht in seiner gewohnten Verfassung, fuhr der Pastor fort; gewiß ist ihm in RoStildc etwas Un- angenehmes begegnet. Erzählen Sie es mir im Ver< trauen, sagtc er zu mir, indem er sich über den Tisch beugte und ganz leise sprach: ich hoffe, daß Sie sich nicht unterwegs mit Ihrer Angebeteten gezankt haben? Ich bitle Sie. Papa. ersparen Sie uns in Zukunft diesen Scherz, sagte Andrea Margarethe in ärgerlichem Tone. Na! ich dachte cS mir wohl, sagtc der Pastor, nicht ohnc Grund sieht Nikolaus so melancholisch aus. Nicht im mindesten, sagte Andrea Margarethe, aber cS ist sehr unangenehm, immer diese Anspielungen zu hören. Willst Du damit sagen, daß Du das Aündniß zu brcchcn wünschest? Armer Nikolaus! cs thut mir sehr lcid um ^ic. aber da Andrea Margarethe nichts mehr davon wissen will, so läßt sich nichts dagegen thun. Armer Nikolaus! sagte dcr Pastor, nochmals auf den Gegenstand zurückkommend; nun verstehe ich erst, weshalb Sic dcn Schlitten umgcworfcn haben: eS war ein Alt dcr Verzweiflung. Sie waren entschlossen, daß Jemand dcn Hals brechen solle. und da Ihnen das nichl gelungen ist, so haben Sie sich, um zu vergessen, m das Studium vertieft, und hal'en darüber das Mit» tagcsscn versäumt, ein Verbrechen, dessen Sie sich bisher noch nicht schuldig gemacht haben. Erinuetu Sie sich jetwcli an folgendes Wort: l^lilo^oplüli. (nt oomoliUio oilmi^ dolors. Aber ich tröstete mich mit dem Gedanken, daß sie morgen ans cincm andern Ton singen würden. (Fortsetzung folgt.) 396 Hauses auf das Verhalten Lyons' während der Belage« rung von Paris, welches mit jenem Washburne's con^ trastirte. Derselbe sagt, Lyons habe nicht großmüthig ge» handelt, nachdem er speciell von Jules Faore gebeten wurde, auf seinem Posten zu bleiben. Enfield vertheidigt Lyons und sagt: Wodehouje wurde in Paris belassen; den englischen Unterthanen wurde notificirt, die Stadt zu verlassen, aber einige zogen es vor, in Paris zu bleiben. Das Verbleiben Lyons' in Paris war von geringem Nutzen, desto liiitz» licher war dessen Anwesenheit in Tours. Gladstone gibt zu, daß die permanente Anwcscnheil eines Vertreters während der Belagerung voNheilhaft gewesen sein mochte, aber Lyons könne lein Tadel treffen. Als WodclMse die Stadt verließ, übernahm der Oberst Clarcmont die Wah, nehmung der Interessen der englischen Unterthanen. Dieser verließ in der Folge Paris, lim den Ae» dülfnissen englischer Unterthanen abzuhelfen, und kehrte in Folge militärischer Verhältnisse nicht wieder zurück. Niemanden trifft ein Tadel, da es von der größte Wich-ligkcit war, daß Lyons in Verbindung mit der sactischcn Regierung bliebe. Im Untcrhause kündigte Dilkc für Mui'laa, folgende Motion an: Das Haus spx'chl sein Bedauern aus, daß die Negierung unter den in, Circularsänciben des stursten Gorlschaloff dctaillirten Umständen dic Con-feren; angenommen habe. Hagesneuigkeiten. Die Qrlrans. Da gegenwärtig sehr viel von der entthronten Königs-famine der Orleans die Rede ist, so dUrsten folgende Auf-schlüge zeitgemäß sein. Der Stammvater diesrS Hauses ist Philipp, der ein« ziqe Bruder des Königs ^udwig XIV. 6r starb 1701. Sein vierter Nachfolger, Louis Philipp, starb als Mrger Eqalil6 1793 auf der Guillotine, Dessen Sohn war der im Jahre 1830 »ach der Vertreibung der älteren Linie der Äourbonen zum KömH der Franzosen ausgerufene Louis Philipp (geboren 1773). Er überlebte seine Entthronung im Iahle 1848 nicht lange, er starb 1850. Der älteste Sohn des „Mrgerkönigs", Ferdinand Herzog von Orleans, zeichnete sich durch Adel der Gesinnung und entschieden liberale Grundsätze aus. Leider starb er 1842, zu früh fur Frankreich, an einem Sturz aus dem Wagen. Die beiden hinterlassenen Söhne dieses Prinzen: Louis Philipp, Graf von Paris (geboren 1838), und Robert, Herzog von Lhar-lrcs (geboren 1840), fanden an ihrer edle» Mutter, Helene von Mecklenburg, eine vortreffliche Erzieherin. Von den anderen Söhnen des Königs ist Prinz Louis, Herzog von Nemours, wegen seines strengen und lalien Wesens kein Liebling des Voltes geworden; dagegen war Prinz Francois von Ioinville, frUher Admiral, wegen seiner republicanischen Neigungen sehr populär. Mit seinen beiden Neffen, dem Grafen von Paris und dem Herzog von Chartres, diente er in der amerikanischen Vnndes-armee während des Bürgerkrieges. Er hat einen Sohn, Picrre, Herzog von Penthiövre. Der vierte Sohn Louis Philipps, Henri, Herzog von Aumale, ist ein tüchtiger Schriftsteller. Seine beiden Söhne sind Prinz Louis Philipp von Coud6 und Herzog Francois von Guise. Der jüngste Sohn des Bürgerkönigs endlich ist Herzog Antoine von Montpensier, Infant von Spanien. Auch er hat zwei Söhne: Fernando und Antonio. — Se. t. und t. Apostolifchc Majestät geruhten mit Allerhöchster Entschließung vom 24. Fedruar d. I. anzuordnen, daß das Linien-Infanterie-Negiment Nr. 34 fortan die Bezeichnung: „Wilhelm 1., deutscher Kaiser und König von Preußen Nr. 34" — und das Linien«Infanterie-Regiment Nr. 20 die Bezeichnung: „Friedrich Wilhelm, Kronprinz des deutschen Reiches und Kronprinz von Preußen Nr. 20" zu erhallen habe. — (Regierungsvorlagen.) Nach Meldung der „Oesterr. Corr." ist eine Ministerialcommission niedergesetzt worden zur Prüfung der fast vollendeten Regierungsvorlagen, welche durch die Aufhebung des Concordats noth» wendig geworden sind. Locales. — (An den gester» begonnenen Gemein^ deraths-Ersatzwahlen ) haben sich 80 Wähler des III. Wahlkörpers betheiligt. Gewählt wurden die bei den Probewahlen aufgestellten Candidate» des Zcntralwahlcomit6's: Ferdinand Bilina mit 85 und Peter Laßnik mit 84 Stimmen. Heute findet die Ersatzwahl des II. Wahlkörpers statt, und es werden die Herren Wahlberechtigten ersucht, sich recht zahlreich an der Wahl zu bctheiligen. — („I>i'uvnlk.") Von dieser durch Dr. Razlag mit Einsicht und Takt redigirtcn juridischen Zeitschrift liegt uns die Doppel'Nummer Nr. 5—0, ausgegeben am Itcn d. M., vor. Wir finden darunter unter andern interessanten und zeitgemäßen Artikeln die Fortsetzung einer Abhandlung von Dr. Leilmaier über das Verbrechen der «schweren körperlichen Beschädigung; eine Anleitung zur Rechnungsführung; Miscellcn über „Hciratögut," Erbsrecht unehelicher Kinder u. s. w. - (Venefizc.) Heute findet das Benefize eines unserer ältesten und verwendbarsten Bühnenmilglieder statt, des Herrn Schößler. Die Wahl der hübschen alten Operette „Dorfbarbier" und eines guten Schwankes verbürgt einen heiteren Abend und ein volles Haus, was wir im Interesse des Venefizianten auch herzlich wünschen. — (Pferdezucht.) Bei der am 26. Februar im Staatsgestüt Raoautz abgehaltenen commissionellen Verhandlung wurde für Krain über Ansuchen des Herrn Vertreters V. Seunig vom Herrn Generalstallmeister Grafen Rozwadowsti außer den bereits bewilligten 5 Hengsten noch ein sechster leichtern Schlages bewilligt und zu diesem Behufe der dreijährige Hengst Oakball gewählt. (Aufgefundene Leiche.) Am 27. v. M. wurde in der Nähe der Ortschaft Studenz, Bezirk Plcmina, abseits der Straße der Leichnam eines Dorfinsasscn von Luzarje aufgefunden. Man fand bei der Leiche sowohl Geld als Sackuhr vor, entdeckte bei der gerichtliche» Obduction auch keine Spur einer Verletzung am Körper, so daß die Vermuthung eines gewaltsame» Todes nicht platzgreifen kann. — (Theate r.) Die gestrige Aufführung der „Weiber von Georgien" war nicht fo glücklich wie frühere, nur Fr. Paulman n verdient uneingeschränktes Lob für Spiel und Gesang. — Berichtigung. In dem Artikel „Landwirthschaft-liches: Seidenbaucongreß in Görz" soll es S. 374, 2. Spalte, Zeile 31 von oben, statt 12 Stunden, heißen: 12 Tage, und ebendort Zeile 21 von oben statt: wenn man keinen Raum :c., soll es heißen: wenn man keinen Kamin :c. Oeffentlicher Dank. Der läbl. Verein der tramischen Sparkasse hat in der General-Versammlung von 23. v. M. für die Bcthei-lung bedürftiger Mädchen mit Schulrequisiten den Betrag per Dreihundert Gulden ö. W. votirt, wofür im Namen der zu betheileuden armen Schuljugend der wärmste Dank hiemit ausgesprochen wird. Von der Ursul.'Mädchenschul-Direction in Laibach, am 6. März 1871. _________ Neueste Post. (TriMal-Telegramme der „ziaibachcr Zeitung.") V3 ien, U. März. Die „Wiener Abend° post' bezeichnet die verschiedenen Heitungs-»neldungen der letzteuTage von demZusammen treten einer böhmischen Landtagsdeputation mit einem ReichSrathScomitt», von einvm neuen Concordatsabschluß, beabsichtigter Reichs» rathsauflösung, Dctroyirung einer neuen Wahlordnung, Ginberufung von Notablen« conferenzen :c. ausdrücklich als Erfindungen. London, tt. März. Gs wird das unver» weilte Eintreffen Napoleons in <5hislehurft erwartet. Vordeaux, O. März. Der Herzog von Noailles wnrde zum Botschafter in Ruftland, Melchior de Vogu^ zum Botschafter in Eon stantinopel ernannt. Gra;, 5. März. Es ist hier das Gerücht vel-lncitct. Napoleon werde seinen bleibenden Aufenthalt bei Graz nehmen und slche deshalb mit dem Besitzer des Schlosses Eggcnbcrg m Unterhandlung. M ü n chcn , 5». März. Bei den Reichstagswahlen in Vaiclü ist. soweit das Resultat bisher bekannt, fast nirgends cm Clericaler gewählt worden. Paris. 4. März. Die Eröffnung der definitiven ,nicdensul,tcrhandlunaen in Brüssel wird zwischen dem 10. und 15). März stattfinden. Paris. 4. März. Das „Journal Officiel" ver< offtlUlichl tin Manifest Picard's gegen das Benehmen einer Al>;uii> Individuen, welche auch nach dem Abzüge der Dclllscke-, bewaffnet bleiben. In den Vorstädten habe in der lihlm Nacht eine bewaffnete Bande cinm Wactu Posten ndcvwältigt und Patronen geplündert. Die Rc^ gierung und General Vinoy sind entschlossen, dagegm rilMschreilcn. Sie rechnen auf die Unterstützung der Pariser. Das amtliche Blalt tadelt auch scharf die Miß-Handlung emi^er für preußische Officiere ausgegebener Personen. Alle Journale empfehlen Ruhe und Rücklehr zur Arbeit. Die ForlS am linken Seine-Ufer werden in zwei bis drci Tagen den Franzosen ganz zurückgegeben sein. - Der Telegraphendienst mit den Departements ist unterbrochen. Nach dcm Abzüge der Deutschen wurden die Eaf6s und ttädcn sofort wieder eröffnet Dcr Omnibusdiensl hat seine frühere Physiognomie angenommen. Es wird uersichert, dah Kaiser Wilhelm und Bismarck Montag Versailles verlassen werden. Telegraphischer Wechselcour« vom 6, Miuz, 5perc. Mctalliaucs 58 80. — 5verc Metalliqurs mit Mai-und November-Zinsen 58.80 — 5prrc. Nalional-Nnlehen 68.30 — 1860er Staats-Aulehen 95.60. - Bankactien 725 - Lrcdil-Nctiin 255.20, — London 124 30. Silber 122.- — K t Mitnz-Ducaten 5.85'/,, — Napoleond'or 9.91. Das Postdamftschiff „Holsatia". Capita» Meier, ging am 1. März mit 184 Passagieren von Hamburg nach Newyort uli. Lottoziehung vom 4. März. Trieft: 25 72 50 28 32. Theater. Heute: Zum Vortheile des Schauspielers Hrn. Josef Scr> ößler, <;»in ersten male: Tic Pfarreri« von Fcldlirch. Scliwant in l Act. Ter Torfbarbier. Komisch»- Operette in 2 Acten. M orgcI,: Teü Nächsten Hausfrau- Tauer. _____^ » .5 3 Z ° _____ " ^ «ll".u 6Ü.Mg. 3301» —3.8 windstill Nebel «. 2 .. N. 329.20 -l> 6zi windstill heiter 0,on 10 „ Nb. 329 2, l 0 i windstill heiler Mlll'genncliel. Reif. Heiterer, wolleuloscr Tag. Nbendrolh. Das Tagei«mitcl der Wärme -s- 1.1°. nm 0.9" unter dem Nor-male. Verantwortlicher Redacteur: Ignaz v. K leinma y r. ^l^««<<»»»l««»«»i«4»f T^ie», 4. März. Dir heule uclaiint gnuordnivn Grschäit war der Verlauf dcr Börse günstig, odwohl nirgc,idi< außerordriulichr Vrräudnuugeu zum Vorschein laincn. Änlagöpapicrc wie Speculaiiouseffecten ucrlehrlen in fester Hal-tuila zn thcilweise gebesserten Cnrscn. Devisen waren, obwohl noch immer steif, doch etwas billiger als gestern erhältlich.__________________________________________ ,5. Allgemeine Htaatoschuld. Mr 100 fl. Gel!' Waal's Vuiheitliche Staatsschuld zu 5 pEt.: in Noten verzins!. Mai-November 58 90 58.90 „ „ „ Februar-Auanst 58.90 59.- „ Silber „ Iäuncr-Iuli . «8.20 68.30 ,. „ « Aprll-October. «8.20 68.30 i.'ose V,I, 1839 .... 279. - 280.- ., „ 1854 (4«/,) zn 250 si. 89.- 89.50 „ ., I860 zu 500 fl. . . 95.8" 9«.- „ „ I860 zn 100 fl. . . 109 - 109.50 „ „ 1864 zu 100 st. . , 122 dO 123, - Slaats-Domänen-Pfandbriese zu l20 fl. ü W. i'i Silber . . 122.75 123.-«. lftrundentlastunstsivbligatiotten. Für 100 fl. ld Waare «ühmen .... zu5p:t . . , - 102.50 102.75 Generalbaut.......87.— 88.— Handelsbank.......88.50 89.— Natimllllbaul.......726 - 727.- Uuionbant.......250.8" 251.- Vereinsbanl...... 106.25 106.75 Verlchrsbanl.......l69.50 170.50 «. Actie,» von Trausportullterneh« mungen. Gelb Waare Älfold-Fiumaner Nahn . , . 169.75 170.25 Bühm, Westbahu.....249.25 249 75 Carl-Ludwig-Babn.....249.40 249.60 Donau-Dampfschiffs. Gesellsch. . 579 — 580. - Wsabrth-Westbahn.....219.75 220 25 ^lisabeth-Westbahtt (Linz - Vud- weiser Strecke).....190.- 190,50 iverdi^udo-Nordhahu . . , .2115 2120.-islt»f«.rcheii-V°r. s».V«hü . 164 75 165.25 5r»!l--Illsevd»"l»ab» . . . ,91 50 191 75 Leulbera-Lzern.-Iafsyer-Bahu . 188.75 189.— ».'loyd, österr........346 50 347.50 Oesterr. Nordwcstbahn . . . 199,50 2N0 — Rudolfs-Bahu......161.50 162,— Sicbenbllraer Bllhn ... 167,— 167.50 Staalsbahn.......382.- 383.— Sildbahu.......178.— 178.25 Sild-lwrdd. Verbind. Vahn , . 173.50 174.-- Theiß Bahn.......233.— 234.— Ungarische Nordostbahn . , . 156.75 157.- Ungarische Ostbahu.....81.75 82.— Tramway........17450 175.- »'. Pfandbriefe (für 100 st) Mg. üst. Bodm-Credit-?lnftal! Gelb Waare uerlosbar zu 5pCt. in Silber 10640 10660 dlo.in33I.rllck.,.zu5pEl.inö.W. 87.25 87.75 Natlcmalb. zu 5 vCt. ö. W. . . 93.25 93,50 Una. Vod.-Tred.-Nnft. zu 5'/, pEt. 89 10 89.30 3asl ! Gelt. Waare Siebend. Nahn in Silber vcrz. . 89.65 89 85 StaatSb. G. 3°/« -> 500Fr. ,.I, Em. 135. - 136- Slldb.G. 3°. 5 500 Frc. pr, Stilck 112 90 113 20 Slidb.-G. ^ 200 fl.z. 5"/„ filr 100 N. 88.90 89.10 Sildb.-BonS 6«/, (1870-74) « 500 FrcS pr. Stilck , . . 242.— —.— Ung. Ostbahn filr 100 si, . . 82.70 83,— ». Privatlose (per Sliick.) llreditanstalt f. Handel u. Gew. Geld Waare zu 100 st. ö. W......164 25 164.75 Rudolf-Stiftung zu 10 fl. . . 15.50 16.50 Wechsel (3 Mou) Geld Waare AugSburu filr 100 fl sildd. W. 10350 103 70 Fraulsnrt a,M. 100 fl. detto 103.85 1<>3 95 Hamburg, fitr 100 Marl Banco 91 75 91.«5 London, für 10 Pfund Sterling 124.40 l24.b" HariZ. flir 100 Franc« . . . —.— —-^ (5o«rK der Geldspvtrn Geld Waar, K. Münz-Ducatei. . 5 fl. 86 tr. 5 fl. 87 tr. ^iapoleonsd'°r . . 9 „ 90; .. 9 .. 91 j " Preuß. Cllsseufcheine 1 ,. 84 « 1 « 84j " ! Tilbcr . 122 .. 25 „ 122 „ ?b „ !ttrniuische Grundentlastuugs - Oblistlltiouen, P"' ^ „^iillltilnn«: 86 -. Oeld. - Waare,