Lllibillher TaMtt. Rcdaction und Expedition: Bahnhosgasie Nr. 15. i.^7 Jnlertion«xreisi: Ein» Nr. 219. WWMZL Dienstag,24. Septcmber1878.—Morgen: Kleophas. 11-Zahrg Mit der P°«:San,jLbr.fl.lr. ^ , ig-n bis 5 Zeilen SV Ir. Zur Reconstruction des Ministeriums. Nach Andeutung informierter Blätter ist der Zeitpunkt herangerückt, wo das Kabinett Auersperg „rekonstruiert*, werden soll. Sv viel steht heute schon sicher, daß das neue Kabinett in seiner Zusammensetzung von dem „demissionierten" sich nicht wesentlich unterscheiden werde. Als Erben des Freiherrn von Lasser werden Freiherr von Pretis, Dr. v. Stremayr und Graf Taaffe genannt. Die Czechen, die 'Feudalen in erster Linie, hoffen von dem neuen Ministerium den Eintritt des längst ersehnten goldenen Zeitalters, sie erblicken in den Landtagswahlen sichtbare Anzeichen, daß der Ltzeizen jetzt, oder niemals, blühen muß. Die verfassungstreue Partei jedoch gibt sich im festen Vertrauen auf die Weisheit der Krone der sichern Hoffnung hin, daß durch die Reconstruction des österreichischen Kabinetts der Größenwahn der Feudalen, Nationalen und Klerikalen eine Stärkung und Steigerung nicht erfahren werde. Tie Kluft zwischen der Verfassungs- und der gegnerischen Partei ist zu groß, als daß sie je ausgefüllt werden könnte. Die Regierung hat es Heuer mit ganz besonders wichtigen Agenden zu thun. Die Feststellung des Budgets, welch' letzteres in den Rubriken des Erfordernisses wesentliche Steigerung erfahren dürfte, wird hitzige Kämpfe zwischen Regierung und Volksvertretung hervorrufen. Die Durchführung der Ausgleichsgesetze, die Sanierung der volkswirthschastlichen Lage, der Abschluß der Handels- und Zollverträge mit fremden Staaten, die Durchführung dcs neuen Bankstatutes und noch andere wichtige Programmpunkte harren der Erledigung. Tie gesammte Bevölkerung des Reiches verlangt, daß Regierung und Parlament in erster Reihe den finanziellen, den volkswirthschastlichen Bedürfnissen Rechnung tragen. Deutsche und Slaven, Liberale und Reactionäre, Feudale und Klerikale, Verfassungstreue und Föderalisten verlangen vor allem anderen Ordnung im Reichshaushalte, alle unterliegen einer immer wachsenden, bereits unerträglich gewordenen Steuerlast; dem Handel, der Industrie und dem Gewerbe müssen ausgiebige Mittel, Wege nnd Quellen geschaffen werden, damit Handel, Industrie und Gewerbe ihr Fortkommen finden. Möge die Reconstruction des österreichischen Ministeriums in dem Sinne erfolgen, daß auch die Regenerierung unseres kranken Staatskörpers und die Wieder-genefung der dahinsiechenden Volkswohlfahrt erfolgen kann! Die Landtagswahlen in Böhmen. Die Landbezirke Böhmens hatten 79 Abgeordnete in die Landtagsstube zu entsenden, LO Bezirke zählen eine ganz oder vorwiegend deutsche und 47 eine vorwiegend czechische Bevölkerung. In den deutschen Wahlbezirken wurden nach Bericht der „Deutschen Volks-Zeitung" freisinnige und verfassungstreue Männer gewählt, obgleich die Arrangeure der Sechserl-Komödien der katholischpolitischen Vereine unermüdlich bestrebt waren, Leute ihrer Gesinnung in das Landhaus zu schicken; auch zwei czechische Bezirke wählten deutsche Abgeordnete, die deutsche Partei ist mit dem Wahl-resnltate zufrieden. In den Wahlaufrufen der czechifchen Parteiführer wurde in perfidester Weise Haß gegen das Deutschthum gepredigt, jedoch im deutschen Lager wurden diese Liebesbriefe a<1 aots. gelegt, der gesunde Menschenverstand errang den Sieg, die Deutschen in Böhmen haben in deutschen Bezirken ihre Selbständigkeit gewahrt, es herrschte in deutschen Wahlkreisen strengste Disciplin, die Klerikalen erlitten in deutschen und czechischen Bezirken eine vernichtende Niederlage. Im Bezirke Schluckenau-Haiuspach fiel die Wahl einstimmig auf Dr. Herbst, die Wühlereien der Klerikalen blieben ohne Erfolg. Vom Occnpationssch auplatze. Das Korrefpondenzbureau in Wien ließ am 22. d. M. den Wiener Blättern nachstehendes Telegramm zustellen: „Die erste Truppendivision, welche am 19ten d. M. von Serajewo nach Mokro mit dem Befehle vorgeschoben wurde, die in der Linie Senkoviö-Bandin-Ogjak in der Ansammlung begriffenen Insurgenten auseinanderzusprengen, rückte in den Nachmittagsstunden des 20. d. M. gegen Han Podromanjom vor, welches bei eingetretener Dunkelheit erreicht wurde. Nachts 1 Uhr ließ der Divisionär, FML. v. Vecsey, den Vormarsch bei mattem Mondscheine in drei Colonnen sortsetzen, indem Oberst-Brigadier König mit fünf Bataillonen und einer Gebirgsbatterie über Baltici gegen Bandin-Ogjak einschwenkte, Oberst RakafoviL vom Infanterieregimente Nr. 78 mit drei Bataillonen und einer Gebirgsbatterie, über Mrojc, Zrhvina ausgreifend, gegen Senkovic Direction erhielt und die Mittelcolonne, unter Oberst Pittel, mit drei Bataillonen und einer Gebirgsbatterie zurückhaltend auf der Landstraße folgte. „Die Insurgenten waren in starker, theil-weise befestigter Stellung, in dieser drei Geschütze. Um 7 Uhr früh begann das Gefecht und endete nach 1 Uhr nachmittags mit einem sehr schönen Erfolge. Eolonne Oberst König nahm das befestigte Hauptlager auf der dominierendsten Höhe, Oberst Pittel des 38. Infanterieregiments die linke Flügelschanze. Oberst Rakasovik traf um 8 Uhr 30 Min. auf den Höhen von Senkovik ein, sperrte hiedurch auch in dieser Richtung dem Gegner den Rückzug und beschoß dann die nach allen Richtungen fliehenden Insurgenten, hauptsächlich mit Geschütz. „Als Trophäen fielen zwei gezogene Geschütze, Fahnen, viel Artillerie- und Gewehrmunition, Jeuilleton. Die Gesundheitspflege von heute. (Schluß.) Gegenwärtig bezeichnet man eine solche mit dem Namen „Villa" und deutet damit zugleich an, daß nur der Reiche das Vorrecht einer gesunden Wohnung besitze. Diese Annahme ist aber unzutreffend in baulicher Beziehung (denn es läßt sich durch Zahlen erweisen, daß bei richtiger Baueinrichtung die Einzelwohnung billiger ist als die Rcihenwohnung), wie diese Annahme auch trügerisch genannt werden muß in Bezug auf die Gesundheitsverhültniffe. Da die Krauk-heitskeime sich übertragen von Ort zu Ort und vor der vornehmen Villa ebensowenig Scheu haben, wie vor der MansarM oder dem Erdgeschoß des Proletariers, so kommt es nicht darauf an, wie ein einzelner Wohlhabender wohnt, sondern wie alle wohnen. Der Würgengel weiß jeden zu finden. Will die Hygiene Schutz gewähren, will sie die Norm des Stoffumsatzes erhalten, so darf sie nicht dem Einzelnen ihre Fürsorge widmen, sondern der Gesammtheit, darf nicht von den Klagen des Einzelnen sich leiten lassen, sondern von dem unparteiischen Bilde, welches ihr die Statistik entrollt und in welchem hoffentlich bald auch die Krankheitsfälle erkennbar sein werden. Hierin liegt der Grund, weshalb die ehemalige persönliche Diätetik sich umgestaltet hat zur allgemeinen Hygiene, zur öffentlichen Ge- sundheitspflege. Demgemäß ist diese Wissenschaft mit einem reichlichen Tropfen jenes Oels gesalbt, welches einst im deutschen Parlament unser großer Dichter Uhland für jede gedeihliche Unternehmung gefordert hat. Richtig verstanden und ausgeführt, würde die Hygiene gar manche Probleme unseres Gesellschaftslebens in einfachster Weije und ohne Streit lösen können. Daß sie dies bisher nicht vermochte, daran trägt einestheils der bedauerliche Umstand die Schuld, daß augenblickliches Bedürfnis und Noth-stand der Bevölkeruug selbst bei wichtigen gesundheitspflegerischen Aufgaben gebieterisch bereits Lösungen heischte, ehe noch die wissenschaftlichen Vorarbeiten beendet, oft ehe sie noch gehörig begonnen waren. Ein Beispiel solchen Vorgangs ist die „Canalisation" der Städte, deren Einrich- tung in England durch Seuchen erzwungen und welche daselbst als ein „Versuch" mit großen Geldopfern ausgeführt wurde. Gegenwärtig gesteht jeder Urtheilssäbige (dem die Thatsachen nicht fremd geblieben sind), daß dieser Versuch vollständig mißglückt ist, daß Millionen verloren worden — und Stadt um Stadt kehren zur Abfuhr zurück. Derartige Erlebnisse können freilich Verwaltungsbehörden nicht zum Vertrauen anregen — und da anderntheils über die oft kostspieligen hygienischen Einrichtungen gewöhnlich „Laien" zu entscheiden haben (mögen sie nun Stadtverordnete, Stadträthe oder Minister heißen), so ist für die praktische Verwirklichung der Lehren der öffentlichen Gesundheitspflege eine Zögerung an der Tagesordnung, welche vom Standpunkte der entscheidenden Personen keineswegs ohne alle Be-rechtiguug erscheint, so bedauerlich sie immerhin für die Fortschritte des Wissens und für das Wohl des Volkes sich erweist. Nur der hygienisch gebildete Arzt vermag die Wichtigkeit und Richtigkeit der Forderungen zu erkennen; Verwaltungsbehörden, Techniker und Chemiker sind ihm gegenüber lediglich Ausführende. Zelte und Victualien in unsere Hände. Die Zahl der Insurgenten, unter denen reguläres Militär die Hauptbefestigung vertheidigt hatte, wurde auf 6000 bis 7000 geschätzt. Der Divisionär hebt die brillante Führung und Energie der Colounen-kommandanten, oen Opfermuth, die Ausdauer und Tapferkeit aller am Kampfe betheiligten Truppen hervor. Unsere Verluste werden auf mehr als 400 Mann an Todten und Verwundeten geschätzt; jene der Insurgenten sind bedeutend größer. Con-statiert sind: 4 Offiziere todt, 8 verwundet; unter letzteren Major Grimm des 41. Infanterieregiments. Oberst David, welcher mit drei Bataillonen des Infanterieregiments Nr. 29 und einer Ge-birgsbatterie am 19. d. M. von Serajewo nach Olovo abgerückt war, erreichte dieses nach sehr beschwerlichem Marsche am 21. nachmittags um 1 Uhr. Unterwegs hatte er bei Broose und Kur-jaüa-Han verlassene Verschanzungen und Verhaue, sowie ein ausgedehntes Hüttenlager getroffen. Olovo wurde gänzlich unbewohnt gesunden, Weiber und Kinder in die Wälder geflohen, die Insurgenten gegen Han Karaula und Kladanj zurückgewichen. Das dritte Armeecorps des FML. Graf Szapary war gestern, 21. d. M., bei Han Pir-kovac eingetroffen, in der linken Flanke das Infanterieregiment Nr. 49 in Sihik. Die Vorposten standen in der Linie Usina-Ljubac-Modrit. Heute traf von den Vortruppen bei Ljubac die Meldung ein, daß die vorliegenden Höhen vom Feinde geräumt seien. Um 9 Uhr erschien eine Deputation aus Tuzla im Corps-Hauptquartier, welche die Unterwerfung der Stadt erkärte. Die Besetzung und Entwaffnung von Tuzla wurde sofort eingeleitet. „Vom vierten Armeecorps hatte der Kommandant der 13. Division, FML. v. Fröhlich, mit der 25. Brigade, dem 32. Referve-Jufanterie-regimente und zwei Batterien am 21. d. M. Do-kanj zu erreichen. Die Vorrückung wurde in mehreren Colonnen, und zwar von jenen in den Flanken um 5 Uhr morgens, von der Haupt-colonne um 7 Uhr angetreten. Gegen 9 Uhr stießen sämmtliche Colonnen fast gleichzeitig auf den Gegner, welcher sich auf dem Kamme der Majevica-Planina in ausgedehnten Jägergräben eingenistet hatte. Bei der mittleren Colonne wurde sofort die Batterie ins Fener gesetzt. Die Infanterie entwickelte sich zum umfassenden Angriff, erklomm unter dem heftigsten Feuer des Gegners die Höhe, jagte die Insurgenten aus ihren Verschanzungen und rückte uuaufgehalteu zur Verfolgung vor, welche auch durch Geschützfeuer unterstützt wurde. Die Truppen erreichten fechtend das Marschziel Dokauj gegen 5 Uhr abends und be- Bei Ausführenden hängt es aber nur von der Anleitung ab, ob sie Segen oder Unheil schaffen. Letzteres ist der Fall, wenn die ekle Jauche der Sielkanäle in die Flüsse geleitet wird. Unser Verein hat gegen diese gröbliche Verletzung der öffentlichen Wohlfahrt Einsprache erhoben durch eine Petition an das Reichskanzleramt, welche bereits in einer Sitzung des deutschen Reichstages zur Geltung gebracht wurde. Indem der Verein sich bemühte, zugleich der Gesundheitspflege durch diese Petition zu dienen und dem Raub au den Bedürfnissen der Landwirthschaft Nltgegenzutreteu, handelte er im Sinne seines Wahlspruchs: „Das Wohl und Wehe der Ge-fammtheit ist- auch das Glück oder Unglück des Einzelnen." Leider hat sich aber bei einem Theile der Hygieniker ein dem politischen Leben entlehntes Partelwesen emgeichlicheu, welches den Mangel an klarer Erkenntnis eben so häufig verursacht als verdeckt. Dies und eine an die Fersen der Wissenschaft sich heftende unwürdige Spekulation sind Uebelstände, welche der heutigen Gesundheitspflege schweren Nachtheil bringen uud von denen eine frühere, minder die allgemeine Aufmerksam- zogen daselbst das Lager. Der bisher bekannte Verlust beträgt 3 Todte und 20 Verwundete. Die umsichtige Gefechtsleitung durch den Divisionär, die außerordentliche Marschleitung der Truppen, sowie deren tapfere Haltung und gute Feuerdisciplin werden vom Corpskommandanten hervorgehoben. „GM. Bu dich, Kommandant der 26. Ju-fanteriebrigade, war vom vierten Corpskommando am 20. d. M. mit drei Bataillonen zur Deckung des Vormarsches nach Tuzla gegen Doljui-Dra-goljevae entsendet worden. Infolge Aufforderung einer Deputation aus Bjelina setzte GM. Budich den Marsch dahin fort und rückte gestern um 2 Uhr 30 Min. daselbst ein. Im Orte stellten sich dem Generale vor: 1 Offizier und 5 Mann der regulären Artillerie, 1 Offizier und 11 berittene Gendarmen. Vorgefunden wurden zwei Hinterlader- und ein Vorderlader-Geschütz, vier gefüllte Munitionswagen und mehrere Meter-Zentner Pulver. Die Entwaffnung von Bjelina ist eingeleitet. Die Besatzung wurde noch heute verstärkt." Die Lage in Serbien. Die serbischen Blätter und die denselben gleichgesinnten Preßorgaue wissen gar viel zu erzählen von der günstigen Stimmung, die im Lande der Serben herrscht, das Ausland jedoch schenkt dem Gemälde, aufgetragen in schönen Farben, keine Aufmerksamkeit, keinen Glauben. In Serbien hat sich das Polizei- und Denunciationswesen breit gemacht, die Regierung greift zu Gewaltmaßregeln, deren Anwendung den durch Gebietsvergrößerung lebensfähig gemachten Staat zusammeuzuhalten versucht. Minister Ristiö regiert mit reaktionären Beamten, geheimen Agenten und Gendarmen, darin besteht seine Stärke. Der mit dem Herzogstitel geschmückte Fürst steht in Ristic und seiner Gewaltherrschaft die einzige Stütze seiner Dynastie. RiM hat sich alle Parteien des Landes zu Feinden gemacht durch sein gewaltsames, unloyales Benehmen. Ristic ergriff jede Veranlassung, um sich seiner Gegner zu entledigen; er stützt sich auf den Kriegszustand und hält die Bevölkerung Serbiens in Furcht; er gestattet, daß das verächtliche Denunciantenwesen öffentlich in schamlosester Weise betrieben wird; ihm gewährt es Vergnügen, seinen Feinden den Prozeß zu machen; selbst das Familienleben wird nicht geschont, man dringt mit Gewalt in dasselbe ein. Es steht sehr in Frage, ob diese Regierung auf die Dauer sich halten wird, da die Stimmung im Lande eine sehr böse ist. Umkehr thut noth, je eher, desto besser, bevor es zu spät wird. Einem derart regierten Lande kann Oesterreich-Ungarn Sympathien nicht entgegenbringen. keit ans sich ziehende Diätetik nur wenig zu leiden hatte, obgleich ein anderes Hindernis des Fortschritts in Deutschland ihr ebenfalls entgegentrat. Während nämlich in Frankreich die Akademie der Wissenschaften bereits im vorigen Jahrhundert sich mit hygienischen Experimenten beschäftigte und dieselben in großem Maßstabe zur Ausführung brachte, blieben und bleiben unsere gelehrten Körperschaften diesen wissenschaftlichen Fragen fern. Die dortigen Fütterungsversuche brachten neue Anschauungen über die Nährsähig-keit einzelner Stoffe, welche ebenso der Wissenschaft dienten als sie unmittelbaren Einfluß auf die Krankenverpflegung hatten nnd uimiittelbar in das Volksleben eingriffen. Deutsche Gelehrte wiesen zuerst den ungünstigen Einfluß des Staubes auf die Gesundheit nach; will mau sich aber heute über die Mengen unterrichten, in denen diese „Atome der Praxis" in den Lungen der Men-cheu sich ablagern (je nach Zeit, Höhe und Ort), o muß man sich die Belehrung aus den Ver-)andlungen der französischen Akademie holen. Wie wird ferner in England eine Stadtverwaltung geehrt, und wie werden andere Städte zur Nach- Tagesneuigkeiten. — Sanctioniertes Landesgesetz. Der Kaiser hat dem vom steiermärkischen Landtage beschlossenen Gesetzentwürfe, betreffend den Ersatz von Jagd- und Wildschäden, die Sanction ertheilt. — Rüstungen in Italien. Die „Gazetta Uffieiale Militare" bringt ein königliches, vom Kriegs-ministcr Gencrallieuteuant Bruzzo gegengezeichnetes Rescript, in welchem die Versetzung des ganzen Corps der italienischen Alpenjäger, dkttaZIions alpine, auf den parmanenten Kriegsfuß angeordnet wird. Jenes erst im Jahre 1874 errichtete Corps rekrutiert sich aus den Alpengegenden Norditaliens und wird im Sommer kompagnieweise in den lombardisch-venezianischen und Piemontesischen Grenzgebirgen im Gebirgskriege geübt, im Winter jedoch, in Bataillone vereinigt, bezieht cs in der Nähe der Tiroler und Krainer Grenzen CantonnementS. Die verfügte Mobilisierung betrifft im ganzen zehn Bataillone, von denen acht je vier, die zwei übrigen blos drei Kompagnien formieren, im ganzen also 38 Kompagnien, welche, nachdem sie durch die königliche Verfügung auf die Stärke von je 256 Feuer-gewehren pr. Kompagnie gebracht werden, eine Starke von circa 10,000 Mann repräsentieren, während dieselben bisher — erst im März d. I. wurde die Zahl der Kompagnien um die Hälfte vermehrt — blos 96 Offiziere und 2400 Mann zählten. — Fremdenverkehr. In der Woche vom 6. bis 15. September sind in Paris 18,113 Fremde ans dem Auslande polizeilich angemeldet worden; unter ihnen befanden sich 4722 Engländer, 3000 Belgier, 2105 Deutsche, 1512 Italiener, 1077 Nordamerikaner, 1057 Spanier, 1037 Schweizer und 738 Oesterreicher. — Schiffsbrand. An Bord des amerikanischen Schooners „Jeremiah Simonson" (519 Tonnen, Kapitän Crawford), aus Philadelphia kommend, mit 2969 Faß Petroleum an Bord, ist am 22. d. M. mittags im Triester Hasen Feuer ausgebrochen. Der Schooner wurde von dem Negierungsdampfer „Pelagofa" und anderen kleineren Dampfern rasch aus der Rhede gebracht. Bei der herrschenden heftigen Bora verbreitete sich das Fener bald über das ganze Schiff, und war nichts von demselben zu retten. Es wurde versucht, das brennende Schiff gegen Grado ans Untiefen laufen zu lassen. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. — (Vom hiesigen Schießstande.) Bei dem vorgestrigen Bestschießen der hiesigen Rohr-schützengesellschaft fielen Beste, und zwar ans der eiferuug dadurch angetrieben, daß die höchste wissenschaftliche Genossenschaft des Landes mit dankbarer Anerkennung von Verbesserungen der öffentlichen Gesundheitsverhältnisse Act nimmt, welche die Stadt Glasgow während des vergangenen Jahrzehnts durch Ankauf und Abbruch eines großen Theiles der Wohngebäude und deren Wiederaufbau in weiten, für Luft und Licht zugänglichen Straßen ausführte. Es wurden die Brutstätten des Typhus, die Lieblingsplätze der Epidemien und die Schlupfwinkel des Verbrechens demoliert und dabei das Obdach von 29,000 Personen niedergenssen. Zum Ersatz baute die Stadt 40,410 Häuser, welche 202,360 Personen gesundes Obdach gewährten, uud schuf mitten in der Stadt freie Plätze für den Verkehr, schattige Spielplätze für die Kinder und blumenreiche Squares für die Erwachsenem Die Schweiz erwies ihren Dank dem Erbauer des Linthkanals, durch welchen ein ödes Sumpfgebiet in bewohnbares Kulturland umgewandelt wurde, und jedermann in der Schweiz nennt den Namen des Ingenieurs Escher mit dankbarer Ehrfurcht. Wie wenige aber wissen in D ntschland von der großen That Württembergs: der rauhen schwäbischen Alp gutes Wasser zuzu- Feldscheibe den Herren Ranzinger das erste und Zenari das zweite; auf der Standscheibe den Herren Regorschek das erste und Richard Mayer das zweite zu. — (Patriotische Spende n.) Das österreichische Ministerium für Landesvertheidigung hat von einer durch das Reichs-Kriegsministerium eingegangenen Spende für die Familien der Mobilisierten der diesseitigen Reichshälfte überkommenen Summe per 1250 fl. 65 kr. den auf Krain entfallenden Theilbetrag per 60 fl. dem Landespräsidium zukommen lassen. Dieser Betrag wurde behufs entsprechender Verwendung an den krainischen Landesausschuß geleitet. — Herr Heinrich Graf v. Cou-denhove, Deutfchordeus-Großcapitular und Groß-comthur von Laibach, hat im Wege der Verwaltung der D.-R.-O.-Commeuda in Laibach dem k. k. Landespräsidium deu Betrag von 50 fl. für die verwundeten Krieger in Laibach mit der speziellen Widmung zukommeu lassen, daß derselbe zur Be-theilung der reconvaleseierenden, aus der Spitalspflege tretenden Soldaten verwendet werde. — (Der Laibacher Moorkultur-Aus -schuß) hielt vorgestern seine dritte Sitzung ab. Es wurde beschlossen, den Laibachfluß und den Kaisergraben au den Böschungen von Gebüsch und Gestrüpp noch im Laufe dieses Jahres reinigen zu lassen. Weiters wurde beschlossen, an die Stadtgemeinde Laibach das Ersuchen zu richten, dafür Vorkehrungen zu treffen, daß die Ablagerungen der Sedimente des Kleingrabens und Gradaschza-baches aus dem Bette des Laibachflusses, respeetive des Gruber'schen Kanals, entfernt werden. Eine lebhafte Debatte entspann sich anläßlich der Anträge, einen Nivellierapparat anzukaufen und einen Ingenieur anzustellen, welcher die Vorarbeiten znc Ausarbeitung eines Planes, der eine genaue Vorflut aller iu das Becken des Laibachcr Morastes einmündenden Gewässer enthalten soll, zu leiten hätte. Die Anschaffung des Nivellierapparates uni den Preis von ZOO fl. wurde beschlossen, die Anstellung des Ingenieurs dagegen vorläufig in suspenso belassen. Für die im Laufe dieses Jahres herzustellenden Arbeiten wurde die Summe von 3600 fl. prä-liminiert. — (Sterbefälle.) Die evangelische Gemeinde in Laibach verlor an einem Tage, am Listen d. M., zwei ehrenwerthe Mitglieder: Herrn Ottokar Korn, den hoffnungsvollen, auf dem Gebiete der Bautechnik wohlbewanderten 20jährigen Sohn des hiesigen Hausbesitzers Herrn Heinrich Korn und die in hiesigen Kreisen wohlbekannte Hausbesitzersgattin Frau Maria Fischer. In der Erwägung, als der hiesige evangelische Pfarrer Herr Schack in Angelegenheiten des Gustav-Adolfvereincs von Laibach abwesend war, nahm ans besonderer Achtung gegenüber der hiesigen evangelischen Genieinde Herr führen, dürre Haide in blühendes Gefild zu wandeln, den Bewohnern die Möglichkeit eines reinlichen, menschenwürdigen Lebens zu verschaffen — und wie wenige kennen den Namen des hochverdienten Stuttgarter Ehmann, welcher die Hilfsmittel für diese hygienische Wohlthat ersann und durchführte. Entgehen so der heutigen Gesundheitspflege in Deutschland noch immer bedeutungsvolle Stützen dadurch, daß weder die wissenschaftlichen Körperschaften noch die Bevölkerung regen Antheil an ihrem Streben nehmen, so ist sie auf die eigene Kraft und auf die Genossenschaft Gleichgesinnter angewiesen. Mit diesen HW° Mitteln hat sie bis jetzt ihren Weg zurückgelegt und darf den Vergleich der Hygiene anderer Länder nicht scheuen. Mit dieser Hilfe wird sie auch ferner rüstig weiterstreben. Dem gesammten Volk ist ihre Arbeit gewidmet. Die Versöhnung der beiden Gegner, Civilisation und Naturbedürfnis, wird dahin führen, daß jeder Einzelne im Volke sich klar bewußt werde: Des Lebens Leistung ist des Lebens Inhalt. Superintendent Dr. Buschbeck aus Triest an einem Tage, gestern nachmittags, die Beerdigungsfeierlichkeiten beider genannter verstorbener Gemeindeglieder unter großem Geleite vor. — (Telegrafenstationen in Bosnien.) Die Telegrafendireetion in Triest bringt zur Kenntnis, daß die Feld-Telegrafenstationen Kotorsko, Buzovaca, Kiseljak, Mokro mit beschränktem, die Staatsstation Rakovica mit Tag- und Nachtdienst eröffnet wurden, daß ferner die Telegrafenstationen in Bosnien: Dervent, Doboj, Maglaj, Hepce, Se-nica, Serajewo, Banjaluka und Travuik permanenten Dienst halten, uud daß sämmtliche vorgenannte Stationen auch Privattelegramme geben und nehmen. — (Aus den Nachbarprovinzen) Der Präsident der kärutn. Advokatenkammer, Herr Dr, Johann Stieger, wnrde zum Landeshauptmann in Kärnten und der Bürgermeister der Landeshauptstadt, Herr Gabriel R. v. Jessernigg, zum Laudes-Hauptmann-Stellvertreter wieder ernannt. — In der Nacht zum 23. d. brachten die Sisseker Züge 482 Mann Verwundete, darunter auch einen Infanteristen vom 42. Regiment, dem beide Augen ausgestochen und die Zunge herausgeschnitten war, nach Agram. — Nach Bericht der „Klagenf- Ztg." ist das Modell des Porträtmedaillons des verewigten „Meistersingers" uud Tondichters Herb eck, welches der Bildhauer Kassiu kürzlich zu arbeiten begonnen, nahezu vollendet; auch diesmal ist es dem jungen strebsamen Künstler geglückt, ein gelungenes Werk zu schaffen. Nächstertage schon soll ein Bronee-Abgnß des Porträts gemacht werden, worauf dasselbe an dem neuen Herbeck-Denkmal in Pörtschach angebracht wird. — Das österreichische Handelsministerium hat die Veranstaltung einer in Verbindung mit der landwirthschaftlichen Regionalausstellung in Cilli am 5., 6. und 7. Oktober l. I. abzuhaltenden Industrie-Ausstellung für Untersteiermark als ein sehr erfreuliches Zeichen gewerblicher Rührigkeit iu diesem Landestheile begrüßt und zum Zwecke der Prämiierung von hervorragenden Objekten sechs silberne uud zwölf broucene Medaillen als Staatspreise dem Comite für die Regionalaus-stellung zur Verfügung gestellt mit der Zusicherung, im Bedarfsfalle noch weitere Preise für das in Rede stehende Unternehmen zu gewähren. — (Landschaftliches Theater.) Dr. Schweitzers amusautes Lustspiel „Die Darwiuianer" ging gestern in einer immerhin acceptablen Form über unsere Bretter. Der Weg, welchen die in diesem heiteren Bühnenwerke auftretende Männerwelt gegenüber den Damen einschlug, um die Damen sür die Lehren Darwins empfänglich zu mache», ist ein geschickt angelegter und überdies ein mit Liebesabenteuern genießbar gemachter. Sämmtliche Büh-neumitglieder bemühten sich, den Verlauf der Vorstellung zu einen klappenden zn gestalten, Herr Direktor Ludwig (Raschermann) bewegte sich, gehüllt in prächtigen Humor, in seinem eigentlichen Fahrwasser ; Herr Ehrlich gab den „Professor Haller" äußerst gemüthlich, und Herr Becher (Baron von Chatillou) besitzt das Zeng zu Geckeurollen. Auch die Damen traten lebhaft eiu, Fräulein Laughof (Räthiu v. Wallau), Frau Direetriee Ludwig (Baronin Witwe Stein) und Fräulein Simon (Bertha Haller) spielten lobenswert!). Frl. Ulrich fehlte nicht, um als „Alviue Pauli" durch ihr natürliches, treuherziges Spiel dem Ganzen die Krone aufzusetzen. (Kalender.) Fromm e's montanistischer Kalender für Oesterreich-Ungarn, 1879, 3. Jahrgang, redigiert von Victor Wolfs. Wien, Karl Fromme, 8., in Leinwand gebunden. — Der Berg- uud Hüttenmann findet auch in dem dritten Jahrgange des montanistischen Kalenders ein zweckentsprechendes, handliches Nach-schlagebuch über die wichtigsten Verordnungen der k. k. Bergbehörden, die Ausweise über die Montan-production der bedeutendsten Länder Europa's, über die Ein- und Ausfuhr Oesterreich-Ungarns, die nothwendigsten Formeln aus dem Gebiete der Mechanik und Mathematik, endlich eine vortreffliche Anleitung zur Meridianbestimmung. Die Redaction hat in diesem Jahre mit der Anlage einer Statistik sämmtlicher Berg- und Hüttenwerke Oesterreichs begonnen und wird diese gewiß jedem Fachgenossen erwünschte Arbeit stets in Evidenz halten und vergrößern. Auch hat der Kalender durch die Aufnahme der Logarithmentafeln eine wesentliche Bereicherung erfahren, und da derselbe ungeachtet deS vermehrten Inhaltes nichts an seiner eoncisen Form verloren hat, so sind wir überzeugt, daß er auch Heuer wieder allen Fachgenossen ein ebenso noth« wendiges wie angenehmes Vademecum sein wird. Bestellungen besorgt die hiesige Buchhandlung von Kleiumayr L Bamberg. Zur Actiou des Krainer Landtages. Der Landesausschuß hat dem Landtage unter anderen auch folgende Anträge zur Beschlußfassung vorgelegt: 1.) Antrag auf Errichtung dreier Landes-stipeudieu L. 60 fl. für Schüler der Hufbefchlags-nnd thierärztlichen Anstalt in Krain. — 2.) Antrag ans Zustandebringung eines Gesetzes, betreffend die Haltung von Zuchtstieren. (Aus dem Entwürfe entnehmen wir folgende, kurz gefaßte Details: rr) Die Aufstellung der Zuchtstiere obliegt der Gemeinde; b) für 100 Kühe (Kalbinnen) ist wenigstens 1 Zuchtstier zu bestellen; e) mehrere Gemeinden können sich zum Zwecke der Stierhaltung vereinigen; ä) Zuchtstiere dürfen an einem Tage nicht öfters als zweimal zum Sprunge verwendet werden; e) zur Durchführung des Gesetzes steht der Gemeindevorstehung eine Lokalkommission zur Seite; l) in Gesetzübertretungsfällen übt die Gemeindevorstehung das Strafrecht aus. — 3.) Antrag auf Bewilligung von Gnadengaben aus dem Lehrer-Peusionsfonde, und zwar der Volksschullehrerswitwe Katharina Duller jährlich 40 fl. und jedem ihrer drei Kinder jährlich 20 fl; der Lehrerswitwe Johanna Schott den Erziehungsbeitrag für ihren Sohn Josef Schott mit jährlich 31 fl. 66 kr.; dem Volksschullehrersohne Josef Kastelliz jährlich 40 fl. Erziehungsbeitrag ; den drei Kindern des Lehrers Alois Kufchar zusammen jährlich 50 fl.; der Lehrerswitwe Theresia Ravnihar die erhöhte Pension sammt Gnadengabe mit 100 fl.; der Schullehrerswaise Ursula Podlipnik eine Gnadengabe von 50 fl. — 4.) Antrag ans Bewilligung einer Gnadengabe jährlich 31 fl. 50 kr. für die landschaftliche Beamtens-waise Wilhelmine Sapletu. — 5.) Antrag auf das Zustandekommen eines Gesetzes behufs Hereinbrin-guug von Geldforderungen an Gemeinden oder Concurrenzverbände. (Aus dem betreffenden Gesetzentwürfe entnehmen wir folgende Bestimmungen: g.) Gegen Gemeinden und Concurrenzverbände ist bei Hereinbriilgung rückständiger Vorschüsse und Darlehen die politische Execution zulässig; b) diese Execution wird über Ansuchen des Landesausschusses von den k. k. Behörden durchgeführt. — 6.) Antrag, betreffend die Einreihung der beiPefchenik nächst W eixelbürg von der Reichsstraße abzweigenden und in letztere bei Altenmarkt wieder einmündende Gemeindestraße in die Kategorie der Bezirksstraßen. — 7.) Antrag, dahin lautend: Die zur Littai-Billichberger Bezirksstraße gehörige Straßenstrecke von St. Martin bis Rann sei als Bczirksstraße aufzulassen. — 8.) Antrag: Der von St. Martin zur Littai-MoräutscherBezirksstraße führende und in letztere bei Seschyek einmündende Gemeindeweg sei in die Kategorie der Bczirksstraßen aufzunehmen. — 9.) Antrag: Die an der Neuringbrücke bei Ruckeu-stein vorbeiführende und bei Radna in die Ratschach-Munkendorfer Strecke einmündende Straße sei aufzulassen, dagegen die von der Lichtenwalder Brückengesellschaft neu hergestellte, längs des Neu-riugbaches sich hinziehende Straßenstrecke in die Kategerie der Bezirksstraßen aufzunehmen. 10.) Antrag , betreffend die Sistemisierung eines stabilen technischen Dienstpostens beim landschaftlichen Bauamte zur Bewältigung der diesem Amte obliegenden Arbeiten und die Dotierung derselben mit einem Jahresgehalte von 1000 fl. — I I.) Antrag ans Erhöhung des Gehaltes für deu Adjnncten, beziehungsweise zweiten Lehrer an der Obst- und Weinbauschule iu Slap von 600 fl. auf 800 fl. — 12.) Antrag auf Abweisung der Petition des slovenischen Lehrervereines um Bewilligung von Fun et ion sz ul ag eu für die Lehrer an emklaf-sigen Volksschulen unter Hinweisung auf die erfolgten Gehaltserhöhungen, auf die in Aussicht stehende Mehrbelastung des Normalschulsondes durch Zuwachs der Dienstalterszulageu und die steigenden Ansprüche des Lehrer-Pensionsfondes- 16.) Antrag auf Bewilligung zur Eiuhebimg einer dreiperzen-tigen Umlage auf die Brutto-Hauszinse in der Stadt Gottschee und in den Ortschaften Gna-dendorf und Hutterhäuser zum Zwecke der Armenversorgung. 14.) Antrag auf Bewilligung zur Einhebung einer 40perzentigen Umlage auf alle direkten Steuern in der Gemeinde Neumarktl. 15.) Antrag betreffs der Behandlung der im Mi-litärverbande stehenden La ndesbedien steten und Volksschullehrer in Mobilisierungssällen. 16.) Antrag auf Bewilligung zur Einhebung einer 41perzentigen Umlage auf alle direkten Stenern in der Gemeinde Kresniz zu Schillzwecken. 17.) Antrag auf Bewilligung zur Einhebung einer 34perzentigen Umlage auf die direkten Steuern in den zur Pfarre Tschernembl gehörigen Gemeinden Tschernembl, Butoraj, Kälbersburg, Dö-blitsch, Loka und Petersdorf für Kirchenbauzwecke. 18.) Antrag auf Bewilligung zur Einhebung einer lOOperzentigen Umlage auf die direkte» Steuern in der Gemeinde Ratschach zu Schulbauzwecken. Eingesendet. Löbliche Redaetiou! Das „Laibacher Tagblatt" vom l7. September l. I., Nr. 213, brachte eine der „Bohemia" cntiwmmcnc Mitteilung über die in Triest wegen zum Nachtheile der städtischen Verzehrungssteuer verübter Unterschleise und Schmuggel mit Bier vom dortigen k. k Landcsgerichte an-gevrdneten Verhaftungen des städtischen Verzehrungssteuer-Inspektors Mosetig und der Vertreter mehrerer Brauereien, unter diesen auch der Vertreter der Kosler'scheu Brauerei in Laibach, Herr Gregor Toriser. Wir ersuchen, obiger Mittheiluug nachträglich zur Ausklärung beizusiigen, daß Herr Gregor Toriser die Agentur für unser Fabrikserzengnis erst im Mai laufenden Jahres übernommen hat, und daß die oberwähuteu Unterschleise iu frühere u Jahreu und zu einer Zeit stattgesuudcu haben sollen, in welcher Herr Gregor Toriser Agent einer anderen Brauerei war. Mit Hochachtung Gebrüder Kosler. Laibach, 23. September 1878. Witterung. Laibach, 24. September. Regen seit vormittags 9 Uhr anhaltend, schwacher O. Wärme: morgens 7 llhr -j- 9 8", nachmittags 2 Uhr -l- 14 2" 6, (1877 -I- 13 3°; 1876 19 8° 6 ) Barometer im Fallen, 729 04 wi». Das gestrige Tagesmittel der Wärme 13 1°, um 0 8" uuter dem Normale. Adelsberg. — Reass. 3. Feilb., Bacer'sche Real., Planina, BG. Wippach. — 3. Feilb., Kambic'sche Real., Diöttling, BG. Möttling. — 3. Feilb., JakotM'sche Real., Crkvisc'e, BG. Äiöttling. — 2. Feilb., UrKtt'sche Real., Rnpa, BG. Krainbnrg. — 2. Feilb., Lilek'sche Real., Tschernembl, BG. Tschernembl. 2. Feilb., Sknfza'fche Real., Birkenthal, BG. Seisenberg. — 3. Feilb., Rom'sche Real., Ma-jerle, BG. Tschernembl. — 3 Feilb., Ovijac'sche Real., Mosche, BG. Krainbnrg. - 3. Feilb., Berlintt'sche Real., Bojanee, BG. Tschernembl. — 3. Feilb., Luzia Medved'sche Real., Nezovas, BG. Tschernembl. — 3. Feilb., Michael Medved'süie Real., Nezovas, BG. Tschernembl — 3. Feilb., Ivan Medved'sche Real., Nezovas, BG. Tschernembl. — 3. Feilb., Krasovie'sche Real., Geitendorf, BG. Tscher-nembl. — 3. Feilb., Smreker'fche Real., Rozane, BG. Tschernembl. — 3. Feilb., MnM'sche Real, Dragatns, BG. Tschernembl. — 3. Feilb., Buta a'sche Real., Bistriz, BG. Tschernembl. 3. Feilb., Spehar'sche Real., Sabe-tuh, BG. Tschernembl. — 2. Feilb., Berne'sche Real., Rüßdorf, BG. Adelsberg. — 2. Feilb., Malie'sche Real., Wei-niz, BG. Tschernembl. — Reass. 3. Feilb., Pegan'sche Real., Wippach, BG. Wippach. — 1. Feilb, Knhar'fche Real., Perbische, BG. Möttling. Theater. Heute (gerader Tag): G r o ß st ä d t i s ch. Schwank in 4 Acten von Dr. Schweitzer. Morgen (ungerader Tag): Das Versprechen hinter'm Herd Szene aus deu österr. Alpeu mir Gesang von A. Banmann. Hieraus: Der Strike der Schmiede. Dramat. Gedicht von Franyois Copee, vorgetragen von Herrn Smaha. Diesem folgt: Dir ioi e mir! oder: Ein Glas Wasser sür Liebe. Lustspiel in 1 Act von Roger. Zum Schlüsse: Die schlimmen Bube« in der Schule. Burleske mit Gesang in 1 Act von Joh. Ncstrvh. Musik von Hebcnstreit. Angekommeue Fremde am 23. September. Hotel Stadt Wien. Pollak, Ksm.; Negro, Buchhalter, nnd Baumann, Wieu. — Ritter v. Hammer, k. k. Hofrath, Brünn. — Bakof, Kfm., Triest. — Heuberger, Olsuitz. Hoiet Elefant. Jauesch, Handelsmaniisgatliu, Cilli. — Jaksche, Kfm., Trifail. — Kohn, Reif, Wien. - Rnfsi, uud de Santi, Aichamtsinfpektor, Triest. — Schmierer, suppl. Ghinnasiallebrer, nnd Wurm, Beamter, Graz. — Peschle, Mitterburg. — Juch, Besitzer, Littai. — Busch, Kfm., und Felkl, Prag. Hotel Europa. Schmid, Wien. — Wagner, Linz. Baierischcr Hos. Münzberg, St. Veit Mohren. Coipi mit Familie, Vineenza. — v. Klump Auna, Vtllach. Gedenktafel Über die am 27. September 1878 stattfindenden Licitationen. 3. Feilb., Smreker'sche Real, RoZane, BG. Tscher-nembl. — 3. Feilb., HrovatiS'sche Real., Sepiw, BG. Adels-berg. — 3. Feilb, Krajnc'fchc Real., Cepno, BG. Adelsberg. — 3. Feilb., BmM'sche Real, Oberkoschana, BG. Telegramme. (Original-Telegramme des „Laib. Tagbl.") Wien, 24. September. (Offiziell.) Nach siegreichem Gefechte bei Senkovit und Bandin-Ogjak besetzte die vorrückende erste Division Rogatiea. Enlgegenkommende Bewohner erzählten, die Insurgenten seien von einer förmlichen Panik ergriffen und verlieren sich unaufhaltsam theils nach Viäegrad, theils nach Gorazda. Die Gesanimtzahl der todten Insurgenten übersteigt 400. Die Spitzen des dritten und vierten Armeeeorps rückten in Dolnja-Tuzla ein und hißten auf der dortigen Citadelle unter Loyalitätskundgebnngen der Bevölkerung die Kaiserflagge auf. Der Fall von Bihaö scheint von entscheidender Wirkung, aus allen Gegenden erscheinen Unterwerfuugsdeputationeii. Wien, 24. September. (Offiziell.) Die LOste Truppendivision meldet die anstandlvse Beendigung der Entwaffnung im Kozara- und Prozaragebirge. Der Cordonskominandant in Unterlapae berichtet, daß eine Demonstration gegen Kulen-Bakuf vollkommen gelungen ist. Zehn Notable aus Bakus, Ostrovica, Orazae und Havala überreichten eine Ergebenheitsadresse, die Unterwerfung dieser Orte ankündigend und Gnade nnd Berzeihung für verübte Grenzverletzungen erbittend. Rogatiea, 24. September. Vorgestern sieg, reiches Gefecht bei Glazinae; gestern Rogatiea ohne Kampf genommen. Aufs tiesste gerührt sage ich in meinem und meiner Familie Namen sür die uns von allen Seiten entgegeugebrachtc Theilnahme, sür die meinem arme» Sohne gewidmeten vielen Kranzspenden und für die so zahlreiche Begleitung aus dem letzten schweren Gange meinen tiefgefühlten, innigen Dank. Laibach, 24. September 1878. Heinrich Korn. Für die zahlreiche Betheiligung am Leichenbegängnisse meiner unvergeßlichen Gattin, sowie sür die reichen Kranzspenden sage ich meinen tiefgekühltesten Dank. Gustav Fischer. Laibach, 24. September 1878. ^ Buch- und Papierhandlung, ü. L ltL, Unter der Trantsche 2. Reich sortiertes Lager aller Bureau- und Comptoir-Rcqui-sitcii, Schreib-, Zeichnen- und Maler-Utensilien, Copier-, Notiz- und Geschäftsbücher. Neuestes in Papicrcoiifection. ______________________________________ (334) 29 IM" Herrerr-Wäsche, "WG eigenes Erzeugnis, solideste Arbeit, bester Stoff und zu möglichst billigem Preise empfiehlt 1.'. HiUliaiin, Hauptplah Nr. 17. Auch wird Wäsche genau nach Maß und Wunsch an-gefertigt und nur bestpassende Hemden verabfolgt. (23) 72 lteMMyrAHMberg Kuctikonälimg in Laibncli, Congreßplatz Sir. 2, hält vlHämIige8 Lager sümmÜieüee in den hiesigen höheren Lehranstalten, insbesondere der k. k. Oberrealschule, dem Obcrghmnasium und den Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalten, wie den Privatinstituten eingesührten Schulbücher in nenesten Auflagen, geheftet nnd in dauerhaften Schul--einbänden, und empfiehlt dieselben zn billigsten Preisen^ Die Verzeichnisse der eingesührten Lehrbücher werden gratis verabfolgt. Wiener Börse vom 23. September. Geld Allgemeine §taatr- säukä. Papierrente.............61 Silberrente Goldrenre.............. StaatSlose, 1839. . . 1854. . . „ 1860. . . „ 1860(5tel) „ 1864. . . Grunäentkastungr- Gbkigatioaea. Galizien............... Siebenbürgen . . . Lemeser Lanat . . . Ungarn ................ Aaäere öfteatkicke Aakekea. Donau-Regul.-Lose . llng. Prämienanlehen Wiener Anlehen . - - Aetiea v. Baaken. Kreditanstalt f.H.u.G. EScompte-Ges., n.ö. . Nationalbank......... Aetien v. Eraarport knteraekmuagea. Alföld-Babn.......... Donau - Dampfschiff. Elifabeth-Westbahn Ferdinands-Nordb. Franz-Ioseph-Babn . Galiz. Karl-riudwigb Vcmberg - Ezernowitz ^ ^ioyd-GeseUschafl . 62 c 71 L 3L3--106 ! 111'« 120'-137 ^ 104'-78-: 90 L 473 Ware Geld 6110 62-80 71 70 Nordwestbabn .... Rudolfö-Bahn ... NO k<> 117-50 325 — 71 50 > 107 -112 25 120-50 138 25 Ung. Nordostbahn . Psanäkriese. Bodenkreditanstalt 113 25 108 — 92 60 97 75 93 — ^in österr. Währ. . . 83 50 73 50 Ungar. Bodenkredit- . 76 — 78 25 PrioritürA-Gblig. - 104 25 78 75 90 75 Elisabethbahn. 1. Em. Ferd.-Nordb. i. Silber Franz-Ioseph-Bahn . Galiz.K-Lndwigb,l.E. Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn . SlaatSbahn, i. Em. . Südbahn L 3 Perz. » L 5 „ . . 91 50 105 25 85 75 101-25 86 — 65- 158— 112 30 94 80 - 234 10 jlrivatkose. 796 - kreditlose 163 — Rudolfsstiftung. . . . 15 — Devise». 116 85 475 — 0 161 — ! 2035 Dclilsorlea. 5 60 9 36» , 57 75 100 10 5.233 75 0 127 75 ->557-- 20 Francs 100 d. Reichsmark . . Silber Ware 111— 118 — 256 75 72 — 113 50 108 50 92 90 93 25 92 — 105 75 86 — 86 25 65 25 158'50 112 45 94 95 163 50 16 — 116 90 562 9 37^, 57 85 100 Ls Letegrafilcher Kursbericht am 24. September. Papier-Rente 60 95. — Lilber-Renie 62 55. — Gold-Rente 7145. — 1860er Staats-Anlehen 112—. — Bank-actien 794. — Kreditactien 232'—. — Lonüou 116 90. — Silber 100 05. — ji. k. Münzdukaten 5 58. — 20-Franes-Stücke 9'37. — 100 Reichsmark 57'80. Druck von Jg. v. Kleinmayr L F e d. Bamberg. Lerleger: Oltomar Bamberg. Für die Redaetion verantwortlich: Franz Müller.