Nr. 241. Samstag, 20. Oktober 1906. 125. Jahrgang. Milmcher Mmg VrännmerattonSpreiö: Mit ^o st Versendung: ganzjährig 80 K, halbjälirin 15 X. Im Kontor: ganzjährig ^ Die «Laibachri Zritimg» rrschelut tässlich, mil Ausnalimc der Smm. und Feisriage, Die Administration befindet 82 X, halbjiihrin II X. Fiir die ^uslellmig ins Haub nanzjälilig 2 X. — Insertlunösstbülir: Für llrinc Im'rratc ? sich Uongrcsiplah Nr. 2, dir Nednltiou Dalmalingasje '^r. l<>, Spr^chsllinde» dri Nrdaliiu» uoii « die N> Uhr vor» bis zu 4 Zeilen 5« k, größere per Ze,lc 12 tii bri öfteren wiederliolnngrn per Zeile « l>, V nutta»«, Unsraiilirrlr Briefe werbei, niätt nugciwmmen, Maüujlripit' nicht zurüclgcstcUl Amtlicher Teil. Den 18. Oktober 1906 wurde in der t. l. Hof» und Staatsdruckerei das XVIII.. XXIII., I^XVIII.. I.XIII., I.XIV.. I.XV., I^XVI., I,XXVI., I.XXVIII., I.XXIX., I.XXX., I XXXVI. und I^XXXVII. Stück der kroatischen Ausgabe des Reichsgesehblllttes ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 18. Oktober 1906 (Nr. 239) wurde die Weiterverbreitung folgender Preß« erzeugnisse verboten: Folge 234 «Alldeutsches Tagblatt» vom Sonnabend 13. Gilb-harts lOltober) 2019 n. N. (1906.) Nr. 26 «Nuvi glovsuslli »t^tilo vom 10. Oktober 1906. Nr. 9985 ianoßa Gang nnd GeßlerHut nnd naiionale Ehre, läßt sich keine Praktische Politik betreiben. Die Frage der Zweidrittelmehrheit ist nicht unlösbar nnd sie mnß gelöst werden. Das „Wiener Deutsche tagblatt" meint, wenn die Ezechen sich eine u<>oEhre konstruieren, um die Wahlreform zu Falle zu bringen, so werden sie sich's gefallen lassen müssen, daß über diese Ehre znr Tagesordnung übergegangen wird. Die „Arbeiterzeitung" führt aus, daß sowohl Ezechen als Dentsche es nichl verweigern dürfen, ein Opfer zn bringen, wenn das große und geschicht liche Werk der Wahlreform es braucht. Deshalb müsse der Antrag Malfatti — das Kompromiß der Notwendigkeit — zur Annahme gelangen. Rußland. Eine der „Pol. Korr." aus Petersburg zugehende Mitteilung reiht die in zahlreiche Blätter übergegangene Meldung, daß die russische Regie-ruug eine starke Hinausschiebung des Ein-berufungstermines für die Duma plane, um möglichst viel Zeit zur Konstruieruug einer rc-aktionären Dumamehrheit zu gewinnen und daß zur Erreichung dieses Zweckes weitere Einräumungen an das bäuerliche Element geplant seien, unter die Unwahrheiten, mit denen die europäische Presse aus Rußlaud iu einem Maße überschwemmt werde, daß ihre Berichtigung nachgerade nnmöglich wird. Die russische Regierung hält, wie an den kompetenten Stellen immer wieder mit allem Nachdruck betout wird, an der durch kaiserliche.^uudgebungen lind durch ministerielle Erklärungen wiederholt festgestellten Richtschnur der Einbürgerung eines gesunden, besonneneu Fortschritt geneigten Parlamentarismus unerschiittert fest, ohne sich von dieser Linie, durch Treibereien revolutionärer, extrein-fortschritt-licher oder rückschrittlicher (Gruppen abdrä'ugeu Zu lassen und sie ist der Zuversicht, dieses Ziel, dank der iu Rußlaud sich überall ankündigenden Ernüchterung auch ohne die ihr zugeschriebenen machiavellistischen Mittel, anf geradem Wege mit normaleu Mitteln zu erreichen. Der Minislerrat entwickelt gegenwärtig znm Zwecke der Vorbereitung eines ergiebigen Tätigkeitsfeldes für die Duma, welche zur von vornherein bestimmten Zeit auf Grund unveränderter Wahlgesetze zusammentreten wird, eiue fast aufreibend zu nennende Tätigkeit. Zn der Meldung, daß der ehemalige Minister des Innern, Herr Dnrnovo, in (Gemeinschaft mit Pobjedouoscev uud dem trafen Ignatiew unter der Rigide des (Großfürsten Nikolaj Nikolajevu' die Stellung des Ministeriums Stolypin zu erschüttern bemüht sei, bemerkt eine Mitwilnng ans Peters-bnrg, daß der genannte (Großfürst nnd (^raf Ignatiew ihrer Billignng der in voller Übereinstimmung mit den Absichten des Baisers Nikolaus stehenden Tätigteil des Ministeriums wiederholt Ausdruck Deuillewn. Die Geister der Traube. Von Flcitl)e ^nbotvnki. Sie saßen sich in einer der grünbewachsenen "anven gegenüber und redeten eifrig miteinander. „Der Wein. den die Philister den M'fähr lichen' nennen, ist diesmal selten gut! Findest dn nicht auch, Tobias?" „Als ob das nach diesem trockenen Sonnenuhr wohl anders sein könnte, Eisenhart . . ." „Du bist undankbar und prosaisch wie immer. Mensch, freu' dich doch! Auf den Bergen die schönsteil Trauben, vor lins eine volle >lann,e und im Rücken das Städtchen, iu dem dein Lieb wohnt..." Doktor Med. Tobias seufzte schwer. „Es gibt jungen, henrigeu Wein, aus den 'frühesten Tranben gekeltert lind alten, köstlichen, dessen Wert mau erst so richtig ermesseil kann, wenn man selbst nicht mehr jung und heurig ist." „Wie meinst du das, altes Schwervlut^" „Siehst du Eisenhart, du bist so lange draußen in der Welt gewesen. Dein Erinnern ist stehen gebliebeil, weil dir die Entwicklung der damals begonnenen Stadien entging. Nun kommst du her und wirst inne, daß die schöne, gefeierte Rose Born meine Braut ist. Dieselbe, die wir beide zur Pänelerzcit anschwärmten wie die vergoldete Göttin auf der Spitze unseres Korpshauses, und die auch uicht zu uus herabstieg, so sehr wir auch himmelten . . . siehst es und denkst: Warum haut er uicht vor toller Seligkeit auf den Tisch, daß er sie hat^" „So ungefähr, alter Freund." „Aber ich darf nicht hauen. Es würd.e sich nicht schicken. Verstehst dn das Wort? Es ist das schrecklichste, was es geben kann. Es macht kalt und leer. Und sie ist der verkörperte gute Tou. Meinst dn vielleicht, ich könnte sie ein einziges Mal lüsseu, wie es mir ums Herz ist? Aber was kann ich denn überhaupt; uicht mit ihr allein sprechen, nicht mit ihr allein sein. Immer ist eiuer da, der uns bewacht. Einer, ach, was rede ich. Ein Heer von alten Taillen und jungen Vettern . . . und sie selbst trieft von Ko^ektheit . . ." „Prosit, TobiaZ." „Ach laß mich! Ich will jung sein, blutjuug und nicht beständig im .^nigge herumwühlen . . . hier, „lein Herz soll sie fragen, was sich schickt?" „Mensch, sei nicht so leidenschaftlich, nebenan in der Laube sitzen ein paar Damen." „Mögen sie. Mir liegt nichts daran. Ich habe sie zn lieb, lim das noch länger auszuhalten. Wenn ich nach einer Venus von Marmor Verlangen trage, kaufe ich nnr halt eme. Ich null aber keilte . . . ich will eine weiche Haud und eiuen warmen Mund. Bisher habe ich blitzwenig Liebe genossen. Die Eltern früh verloren, Geschwister vakat.... da dachte ich es mir jetzt so wnnoervoll", er unterbrach sich mit einem rauheil Auflachen. „Ach ... wozu eigentlich in dem inneren Elend wühlen . . . Prosit, Eisenhart, erzähle mal einen Ttremel von den Weibern hinter der großen Pfütze ..." — Uud der vielgereiste Eisenhart erzählte, bis der Mond müde und blaß wurde lind der WeingutsbesitM' sagte: „Nichts für ungut die Herren. Morgen ist auch noch ein Tag. Sehen's gefälligst den Berg 'nauf, die Trauben haben anch fchonft die Nachlmantillen um. Wünsche angenehme Nuah!" Als Doktor Tobias am nächsten Morgen die Frühpost durchsah, fiel ihm ein rosenrotes Billett mit großen, steilen Bnchstaben in die Augen. Er las es denn anch vor allem anderen. „Mein Herr!" stand da. „Ich belauschte Sie gestern ill der Weinlaube beim .Gefährlichen'. Das ist zwar unfair, aber ich kouute nicht anders. Ihr Denken und Fühleil war dem meinen zu innig verwandt. Ich kranke nämlich an demselben Leiden wie Sie. An dem Durst nach heißer, junger Fröhlichkeit, den nur die Liebe stillt. Wie wär's, wemi wir lins morgen abend um tt Uhr in dem Weinberge unseres gemeinsamen Freundes träfen? Nicht etwa ill der stickigen Laube, bitte, bitte! Die ist mir zu eng und zu dunkel. Wir wollen freie Menscheil sein. Lasseil Sie uns die Geister der Traube heraufbeschwören, jene kleinen, süßen Geister, die Licht in das Leben trageil lind Duft nnd Rausch------------ Ich erwarte Sie am Anfang der sechsten Reihe der roten Weinreben, die der Volksmnnd ,das blniende Herz' nennt. Unser Freund Lutz, der mir übrigens auf Befrageil Ihren Namen uud Wohnort verriet, wird Ihnen sicherlich schon des öfteren diesen, seinen Stolz, vorgeführt haben." „T^rrückt", sagte Doktor Tobias vor fich hm, „komplett verrückt. Ob sie mich wahrhaftig für solchen Narren hält. Mir gehörte ja Prügel, wenn ich hinginge." Laibacher Zeitung Nr. 241. 2243 20. Oktober 1906. gaben und Daß die Glaubwürdigkeit einer Teilnahme Herrn Pobjedonoscevs an den, angeblichen Anschlägen wohl dessen schweres körperliches Leiden gegen sich hat. Politische Uebersicht. Laib ach, 19. Oktober. Aus Belgrad wird geschrieben: Mit der Rückkehr des Bruders des Königs Peter, des Prinzen Arsen, nach Serbien tritt die Frage des Ranges der königlichen Prinzen wieder in den Vordergrund. Nach der in Kraft stehenden Verfassung gebühren dein Könige und der .Königin der Majestätstitel, dem Kronprinzen der Titel königliche Hoheit; sonst kann an keinen serbischen Staatsbürger ein Adelstitel verliehen werden. Diese Bestimmung datiert aus dem Jahre 1888, zn welcher Zeit anßer dem damaligen Kronprinzen Alexander keine Prinzen vorhanden waren. Dem gegenwärtig regierenden Hause gehören nebst dem Kronprinzen Georg noch Prinz Alexander, Prinzessin Iclena, Prinz Arsen und dessen Sohn Prinz Paul an. Die Regelung dieser Frage gestaltet sich hauptsächlich deshalb' schwierig, weil sie eine Abänderung des betreffenden Artikels der Verfassung bedingt; es gilt als wahrscheinlich, daß sie nach Lösung der schwebenden wirtschaftlichen Fragen auf die Tages-ordnung gelaugen wird. Der Entschluß des französischen Ministerpräsi^ denten Sarrien, wegen eines ernsteren Darmleidens seine Demission zn geben, wird in Paris als unabänderlich angesehen. Als seiu Nachfolger gilt allgemein der von einem dreitägigen Aufenthalte im Departement Var heute nach Paris zurückgekehrte Minister des Innern, Clcmcuceau. Die Demission des Ministerpräsidenten hat in der französischen Hauptstadt, obwohl ihr in der Presse vorbereitende Ankündigungen vorangingen, dennoch überrascht, da in Herrn Sarricn nahestehenden Kreisen noch tagszuvor versichert worden war, für den Äugenblick "gedenke der Ministerpräsident dem Drängen seiner Ärzte noch nicht zu weichen und vor die Kammern werde das Kabinett jedenfalls noch in unveränderter Gestalt treten. Daran schlössen sich entschiedene Dementis der angeblichen Meinungsverschiedenheiten im Kabinette über die Durch' führung des Kirchentreninlngsgesches, deren Vorhandensein mehrfach behauptet worden war. Daß Herr Sarricn sich nun doch zurückzieht, führt den diesbezüglichen Gerüchten neue Nahrung zu. Es wird aber in unterrichteten Kreisen bestimmt, versichert, daß das Motiv für den Entschluß Herrn Sarriens ausschließlich in seinem Gestmdheits-zustaude zu suchen ist. Nach der Petersburger, „Politischen Korrespondenz" sind die Preßmitteiluugeu, daß die Absicht bestehe, die Einberufung der D u m a auf unbestimmte Zeit zu vertagen, durchaus haltlos. Im Gegenteile werde die parlamentarische Arbeit il: der nach- ten Woche mit den Sitzungen einzelner Abteilungen des Reichsrates, welche all die Kodifikation der A grar g e f e h e schreiten werden, beginnen. Die Umbauteil im Taurischen Palaio schreiten fort, demnächst werde an die durchgreifende Umgestaltung des Sitzungssaales geschritten werden. Die Arbeiten müssen bis spätestens ll>. Februar beendet seiu, denn die Neuwahlen wie die Einbernfung der Neichsduma würden zur festgesetzteil Zeit stattfinden. Nach Meldungen der „Voss. Ztg." aus Schanghai beschäftigen fich seit einiger Zeit die leitenden Kreise in P e king mit der Frage, was ans den alten P rovinziaIt r u p p e n werden solle, wenn das neue kaiserliche Heer nach fremdem Mnster in den meisten Provinzen eingeführt sein wird. Diese sogenannten „Grüne Turban-Regimenter" seien auf dein Papier etwa zwei Millionen Mann start. Ill Wirklichkeit sei wohl kaum mehr als ein Achtel der Sollstärke vorhanden. Immerhin handle es sich um mehrere Hunderttausend Mann, die nach der Turchführnng der Armee-Reorgani sation nicht mehr als Soldaten zn gebrauchen seien. Man scheue sich, sie ohue weiteres zu entlassen, nnd habe gnten Grund zu solchen Bedenken. Denn nicht wenige von den früheren Kriegern würden wahr scheinlich bald Vagabunden und Straßenräuber werden, da sie keine Neignng znr Arbeit haben. Mau sei auf einen Ausweg verfallen. Es sollen nämlich nnr die alten und die durch Opinmrauchen entkräfteten Soldaten in ihre Heimat entlassen werden. Wer noch einen leistungsfähigen Eindruck inache, komme in das ueu zu errichtende Gendarmeriekorps. Bisher hatte nur die Hauptstadt Peking eine besondere Gendarmerietrnppe. In den Provinzen dagegen wnrden die Soldaten zur Anfrecht-erhaltnng der Ordnung verwendet. In Zukunft wolle nian nach westländischem Mnster eine Tchei-dnng einführen. Das Heer soll ganz kaiserlich und möglichst unabhängig voll den Provinzial - Mandarinen werden, nnd diesen soll nur die neue Gendarmerie unterstehen. Tagesneuigteitm. — (Eine W a l d n y m pH c.) Elf Jahre im Walde, fern voll allen Menschen, ohne Kleidung, ohne Nahrung zn leben, nicht irgendwo im sonnigen, heißen Süden, wo oie gütige Natnr für alle Bedürfnisse sorgt, sondern in den Wäldern der rauhen Berge, die sich an der Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich dahinziehen, erscheint als cm Märäien. Eine Ente könnte man es bezeichnen, wenn es tote Saison wäre. Aber offizielle Tatsachen, amtlich bekannt ge-geben, bezeugen die Wahrheit. Am 12. Dezember 1W5 wurde der Bürgermeister von Scientrier, Haute-Savoie, einige Meilen von Genf entfernt, benachrichtigt, daß cine unbekleidete Frauensperson sich im Gemeindewalde verberge. Tic sofort aufgenommene Verfolgung ergab kein Resultat, und da die Perlon niemanden beunruhigte, so wurde, auch nicht weiter geforscht. Kürzlich erhielt der Bürgermeister eine ueuerlickie Anzeige, inoe'M, ein Einwohner sich be> schnürte, daß die uackte Frau seinen Schweinen, das Futter weggenommen habe. Nun wurde auf Nat des Präfcktcn eine Jagd arrangiert, Gendarmen und Bürger zur Teilnahme eiugeladcu, aber erst nach drei» tägigen erfolglosen Bemühungen gelang es, oie nackte ^rau schlafend in emcm Dickicht zu sinben. Sie wurde in das Halls des Bürgermeisters gebracht, in ein Zimmer gesperrt und dann voll den Frauen gewaschen und bekleidet. Sie sah schrecklich verwahrlost aus, mehr einem wilden Tiere als einem Menschen ähnlich. Die Sprache schien sie verloren zu haben; viele Fragsn wurden ail sie gerichtet, aber sie schien keine von ihnen zu verstehen. Und doch hatte der Bürgermeister deu Eindruck, eine Frau der besseren Stände vor sich zu lmteu. Nach vielen Nachforschungen konnte enblich in Erfahrung gebracht werden, baß sie die Fran eines Herrn Nicollet sei, die vor elf Jahren plötzlich aus dam Hause ihres Gatten verschwand; ibr physischer Anstand bezeugt es, daß sie oie ganze Zeit im Walde verbrachte. Was sie dazu getrieben, war eo Wahnsinn., dummer oder etwas anderes — wer weiß, ob sie i^inals ill der Lage sein wird, hierüber etwas mit« zuteilen? Ihr Gatte starb vor kurzem und testierte seinem verschwundenen Weibe sein bedeutendes Ver-mögen. Das macht die Sache noch rätselhafter uno duuklcr. Die Unglückliche befindet sich jetzt im Spital zu St. Julien an der französischen Grenze. — (Was kostet eine Neise int Luft» ballon?) Berlin stand in den letzten Tagen im Zeichen des modernsten Sportes; es wird aber wohl nach einige Zeit dauern, bis aus oiesenl Sport ein wirkliches Verkehrsmittel wird, nicht nur aus technischen Gründen, sondern auch mit Rücksicht auf den hohen Preis, der für eine Neise im Luftballon zur Zeit noch angelegt werden muß. Im Gegellsatze zum Automobil ist es nicht das Beförderungsmittel an sich, das so tei«er ist, aber der Betriebsstoff, der deul Ballon die Ben>egungsfnhigkeit gibt, ist zur Zeit noch sehr kostspielig. Ein Ballon, wie er für militärische Zwecke benutzt wird, erfordert zu seiner Fillluug etlva «00 Kubitiueter Wasserstoffgas uud diese kosten rimö 800 Mark. Mit dieser Füllung wird eiu Ballon etwa 400 Kilometer zurücklegen können, so daß ein Villctt — zwei Personen haben im Korbe Platz — für eine Luft» reise ill dieser Ausdehnung etwa 400 Mark tosten würde, also zehumal so viel wie eine Fahrt in der ersten Klasse eines Schnellzuges, wobei die Ballonfahrt langsamer uud weniger komfortabel vollstatten geht. Bedeutend billiger stellt sich oas Betriebs-material bei der Verwendung von Leuchtgas an Stelle des Wasserstoffes; jedoch hat man hier bei gleicher Vallongröße mit bedeutend geringerer Tragfähigkeit zu rechneu. — (Eine köstliche Erinuerung) an den verstorbenen Chansonnier Gouoeau bringt der „Figaro". Der Boheme besaß einen schönen Wachtel» Hund, der so bekannt war. daß eines Tages auch der Aber als es um die siebente Abendstunde war, und sein Freund Eisenhart ihm telephonierte: ,,'N Tag, alter Junge, wir gehen doch heute wieder zur üblichen Stunde zu Meister Lutz . . ." da trompetete er zurück: „Leider hat Lutz für heute sein Etablissement schließen nlüssen. Seine Kinder haben Digctarials-servitins bekommen. Das steckt gefährlich an." „Allmächtiger, was haben sie . . ." „Laß mir, ich erzähle es dir morgen ausführlich. Es ist nicht so einfach." „Alfo ist es wirklich nichts mit Lich?" „Nee, aber vielleicht Vartsch nebenan. Auch sehr zu empfehlen. Ich kann leider nicht. Habe eine schwere Operation vor . . ." „Um acht Uhr abends?" „Jawohl, au revoir..." Klingg, klingggg ... Schlnß. Um 7-K Uhr stand Doktor Tobias an der sechsten Reihe der roten Weinreben und murrte über sich selbst: „Es ist wahrhaftig zum Schämen . . . hat eine Braut . . . anerkannte Schönheit und trifft sich mit einem wildfremden Weibsbild, das den Naptns hat ..." ^ ..^ ^ Die schweren Trauben blinkten ihm trostend zn: Jung sein, Felix Tobias und genießen, solange der Lebenssaft noch Pnlst. Sieh uns all ... Pflückt nns keiner, werden wir zn trockenen Rosinen!" Als cr auf dies anzügliche Winken nnd Flüstern ant-Worten wollte, hörte er einen leichten Schritt. Er trat ein wenig znrück. Da schwebte sie auch schon heran, im zarteil, weißen Kleid mit einer hellroten Seidenmaske vor dem Gesicht ... in den Händen ein Körbchen lachender Trauben. „Verrückt", dachte Doktor Tobias in seiner Herzensangst noch einmal, „total verrÄckt". „Es ist besser, wenn Sie mich nicht sehen", hnb die elegante Gestalt, mit offenbar verstellter Stimme an. „Wir können auch ohne das ein Weilchen glücklich sein." Doktor Tobias räusperte sich energisch. „Es ist eigentlich sehr seltscnn, mein gnädiges Fräulein." Sie ließ ihn nicht aussprechen. „Nissen Sie, ich fühle mich so schrecklich einsam. Ich liebte einen Mann, der sich im Lanfe der Zeit als furchtbar hausbacken nnd langweilig entpuppte . . . nichts wagte . . . sich mit müdem Lächeln behüten und kritisiereil ließ. Gräßlich, nicht wahr? Wenn Sie wüßteu, wieviel Fragen mir anfangs auf der Seele brannten. Ich habe sie natürlich alle ob seiner Schweigsamkeit vergessen. Ich träumte von stürmischer Liebe und fand beim Erwachen uichto als seine znnehmeude Angst vor den kleinen ^Nißerlichkeiten, die er mit einem Vlick hätte zerschlagen können, wenn er mutig genug gewesen wäre. Allmählich wuchs dadurch mein Zorn. Wenn sich einer nicht als Held zeigt, mnß er eben als Sklave behandelt werden . . . Zittern, daß eine Zärtlichkeit versagt werden könnte, dürsten nach einem Kuß und . . . verdursten. Aber das nnr uebeubei. Jetzt liebe ich ihn nicht mehr . . . jetzt liebe ich dich." Und sie hing an seinem Halse und löste mit leisem Lachen die Maske von ihrem Gesicht. Dr. Tobias tanmclte zurück. Daß diese große Gestalt mit der seltsam knarrenden Stimme ihm so nahe stand, hatte er nicht geahnt. „Nosel," sagte er fassungslos . . . „mein Gott, wie kamst du darauf . . . ill diesem Aufzuge . . . um diese Stnnde, Mädchen, was sehe ich, du hast ja turmhohe Stöckelschuhe an . . ." Besorgnw nnd jubelnde Frellde kämpften in seiner Stimme. Sie blitzte ihn in zorniger Schelmerei an: „Siehst dn, mein Freund, on bist der Pedant, der Kunstreiter der edlen Formell. Hätte ich gestenr nicht zufällig über dein wahres Empfinden Aufschluß erhalten, wer weiß, was dann geschehen wäre. Denn meine Liebe hast du nur einmal begehrt . . . nnd ich bin doch willens, sie dir alle Tage auf'5 nene zu schenken. Nnr aufdräugen wollte ich fie nicht." Er hob sie empor nnd trug sie mitten durch das strahlende Not der reifen Trauben. „Komm, wir wollen uns am heurigen oder Gefährlicheil satt trinkeil." Das taten sie denn auch wirklich mit demselben Erfolge wie alle Erdgeborenen. Znerst wurden sie selig, darnach traurig und zuletzt wieder allsgelassen wie Kinder. Und dieser letzte Zustand hielt bei ihnen all, so daß Eisenhart wellige Tage später zu seinem alten Freund Tobias sagte: „Du hast mich aber, ganz infam angelogen, Mensch. Ihr seid ja die reinen zuckersüßen Trauben. Ich bin bloß neugierig, was für Wein daraus werden wird." — Das konnte Dr. Tobias nuu allerdings beim besten Willen nicht beantworten, denn das wußte allein das große Licht, welches die Herzen und Traubell mit dem Feuer des Rausches füllt. Laibacher Zeitung Nr. 241._______________________________2249______________________________________________20. Oktober 1906. Steueroinneihmer bei Goudeau vorsprach, um ihn zu ermähnen, den Hund anzumelden, und die Taxe für Lurnshunde zu bezahlen. „Was, Lurushundel" rief der Tichter aus, „der Mitarbeiter, ich möchte fast sagen, der Eingeber der arbeitsaineil Proletarier der Literatur . . ." Der Steuereinnehmer unterbrach ihn: „Es handelt fich lncht um Literatur, das Gesetz gibt die steuerfreien Hunde an. Zuerst Schäferhunde. Sind Sie Hirt?" Goudeau erwiderte mit fanatischer Ironie: „Gcilviß bin ich Hirt. Se.it dein entferlttoste>n Altertum waren doch alle Dichter Hirten." Und er zitierte eine Mafse Namen, die den Stollereinnehmer ganz verwirrt machten, so daß er schließlich ausrief: „Ader Sie haben ja keine Herde?" — „Weil ich arm bin, arm durch die Schuld der Politik." - Und mn allen Reklamationen vorzubeugen, kanste sich Goudeau ein Schaf, das er mit dein Hunde spazieren fiihrte. — (Der 5t'redit des Talents.) Das Kapital, das im Talent gelegen, ist, hatte bisher leinen Marktwert; es fand sich kaum ein Geldgeber, der -diesen Gegenstand belehnt hätte. Den Vereinigten Staciten ist es vorbehalten geblieben, das Talent zu „kapitalisieren". Wie Newyorker Vlätter berichten, ist dort eiue Bank gegründet worden, die man die „Bank des Geistes" nennen könnte. Der Zweck des Unternehmens läßt sich ans ei»er Art Prospekt entnehmen, in dem es heißt: „Zu bewirten, daß die Intelligenz die Seele der Arbeit, eine wirtliche Produktive Kraft werde; ihr die Wertschätzung zn verleihen, die gegenwärtig nur dem Reichtum entgegengebracht wird; zu zeigen, daß sie Reichtum nnd Kapital bedeute." Das ist ix':- Sinn des Unternehmens, das von einer Gruppe amerikanischer Millionäre gegründet wurde. Die Organisation der Bank hat wenig Auffallendes an sich. Sie ist eine Aktiengesellschaft, die an Gelehrte nnd Künstler Darlehen vergeben soll, wenn zlvei Personen desselben Bernfes oder ein Vermögender die Bürgfchaft übernehmen. Der Geschäftsbetrieb ist also den anderen Personalkreditbanken ähnlich. Zieht man des n>eiteren in Betracht, daß jeder Schuldner eine "ebensversichernng eingehen muß, so erscheint die Lebensfähigkeit des Instituts wenig zweifelhaft. Überdies bemüht fich die neue Gesellschaft auch, ihren Schuldnern den Weg znin Erfolg zn bahnen und insbesondere den Künstlern Aufträge nnd Absatzauellen zn verschaffen, den Musikern einen Saal znr Ver^ fügung zu stellen, in dem sie Konzerte geben können, usw. — (D e r gut e N i ch t e r.) Der Spanier Gomez Earillo hat in französischer Sprache ein Buch über Japan erscheinen lassen; in diesem Bnche findet man folgende Anekdote über den Richter Itakura: Wenn Itakura Gerichtssitzung hielt, saß er stets hinter einem Vorhang nnd zerkleinerte Tceblätter. „Warnm der Vorhang?" fragte man ihn. ^ - „Damit ich die Angeklagten nicht sehe", antwortete er, „denn man steht unter dem Einfluß der Physiognomien; dieses Gesicht nimmt für den Mann, der es znr Schau trägt, ein, jenes tut dem Manne, oer es sein eigen nennt, un>- recht. Deshalb will ich weder das Gesicht der Angeklagte», noch das Gesicht der Zeugen sehen. Es ist schon genug, wenn man ihre Stimmen hört." — „Das läßt sich hören; aber was bedeutet oa6 Zerkleinern der Teeblätter?" — „Wenn man richtig nrteilen will, darf man sich nicht von Emotionen beherrschen lassen. Da ich nun leider nicht frei von Emotionen bin, zerkleinere ich Te>e, um z« sehen,, ob mein Herz ruhig oder aufgeregt ist. Wenn meine Brust fest und rnhig ist, geht Has Zerkleinern ordnungsmäßig und rnhig von statten; ist aber der Tee mangelhaft zerkleinert, spreche ich kein Urteil, weil ich dann fürchte, parteiisch zu sein." Lolal- und Provinzial-Nachrichten. — (Militärisches.) In den Ruhestand wurde übernommen der mit Wartegebühr benrlaubte Oberst Rudolf M a y r des Infanterieregiments Dir. 27 (Do° mizil Graz). It, die wird übersetzt der Militär-Oberintendant zweiter Kla'se Emanuel Lau fch mann der Intendanz des :j. Korps, nnd zwar als Millitär-Kasscndirettor zweiter Klasse. In Anerkennuug vorzüglicher Dicnstleistuugen wnrde verliehen: dem Militär-Oberintendanten zweiter Klasse Alfred Müller der Intendanz des :;. Korps das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens, dem Hauptmann-Rechnnngsführer erster Klasse Moritz Caefar des Infanterieregiments Nr. 47 und dem Militär-Oberbaulverkführer zweiter Klasse Josef « t' a st n v, der Militärbauabteilung des 3. Korps das goldene Verdienstkrenz mit der Krone. Ans dem gleichen Anlasse wnrde der Ausdruck der Allerhöchsten Zufriedenheit bekanntgegeben: dein Major Adolf Möller des Armeestandes, beim 8. Korps« kommando, dem Militär-Unterintondanten Franz Festl, Intendanzchef der 2tt. Infanterietruppen-division,, und dem Hanptmann Karl Oth des Mou-tnrdepots Nr. 8 in Graz. Anf Grund der abgelegten Hanpiprüfnng werden in den ersten Jahrgang der Kriegsschule 1l)(X;/1l)<17 aufgenommen: Oberleutnant Johann Haber! des Infanterieregiments Nr. 7, Oberleutnant Robert von K'aiferfeld des Infanterieregiments Nr. 27, Leutnant Wilhelm Lun-zer Edler von Lindhausen des Infanterieregiments Nr. 27 und Leutnant Stephan Maday de M aros . Doktor oer Staatswissenschafleu. des Dra-gonerreginients Nr. 5. Für die im Jahre 1907 in Graz anfzustellende Korpsoffiziersschule Nr. 3 wurden bestimmt: Als ständige Lehrer: Hauptmann Marimilian Freiherr von Catinelli des Infanterieregiments Nr. 97 für Taktik in je "ner Klasse, Hauptmann Emil Kliemann des Divisions-artillerieregiments Nr. 7 für Militärgeographie nnd Kriegsgeschichte in beiden Klassen, Hanptmann Dr. Paul G a st e i g e r von Nabe n st e i n nnd .ll obach des Infmlterieregnnents Nr. 7 für Tchießlvesen der Infanterie in beiden Klassen; als Adjutant: Oberleutnant Hermann von EngcIsheim b des In-fanterieregiments Nr. 7. — (Das gewerbliche Unterrichts-Wesen K rains im Staatsvoranscklage für das Jahr 1907.) Im Staatsvoranschlage für da.s nächste Solarjahr sind die hierländischen gewerblichen Lehranstalten mit folgenden Posten bedacht : Die k. k. k u n st gewerb l icheFach s chule inLaiba ch erhält den Betrag von 77.1W lv. Gegenüber dem Erfordernis für das lanfende Jahr be» oentel dies eine Erhöhnng von (i.5>R> lv, oas Nöehr-erfordernis ist bedingt dnrch Beförderung von Lehr» Personen in höhere NangSklassen (zwei Lehrer der VIII. Nangsklasse), dnrch Mehransprnch für Schüler-nnterftützungen nnd durch die Erhöhnng des Pau» schales für die Umwandlung der Anstalt in eim,' Schnle höherer Kategorie. Die k. k. Fachschule fürTischlerei in Gottschee ist illit 80.li<>9 lv eingestellt. Das Mehrerfordernis von 1.080 I< ergibt sich ans der Beförderung von Lehrpersonen. - Die l. l. Fachs ch u l e f ü r Sp i tze u klöppe l e i in Idri a figuriert als solche niäu mehr im Verzeichnis der krainischen gewerblichen Lehranstalten. Sie wird in einen Filialturs des Zentrnlspitzenknrses in Wien umgewandelt und die Auslagen für dieseln Filialkurs mit 1O.(!4O lv wurden nn Swatsvor-anschlag an die genannte Wiener Zentralanswlt überstellt. — Für die gewerblichen Fort-bildun gsschulen erscheint der Betrag von 17.000 X, für Fachkurse dagegen die Summe von 500 l( bewilligt. Bei den Subventionen für die gewerblichen Fortbildungsschule»! wird an dem Grundsatze festgehalten, daß für jede Schule umMä'hr ein Drittel des Gesamterfordernisses vom Staate zn tragen ist. — (Bei m k. k. Verw aItu n g s g er ichtö -Hofe) werden öffentliche mündliche Verhandlnngen stattfinden: am 25 d. M: Vera Valenta Edle von Marchrhnrn in Laibach nnd Genossen wider das t. k. Finanzministerium wegen Erbgebühren; am 27. d.: Kaspar Gasperin in Laibach wider das k. k. Ministerium für Knltus uud Unterricht wegen der Bemessung seines Ruhegehaltes. — ^ (Von der Franziskaner Ordens« Provinz.) Übersetzt wurden die Patres: Adolf <''ate5 nach Görz, Ernst Ienko ans Görz nach Laibach, Blasius Farönik nach Rudolfswert, Ephrenius Fajnig nach Stein. — (D i e, Laib a ch e r V e r e i nskapelle) hielt gestern abeno im Hotel „Ilirija" ihre ordent» liche Hanptversanlmlung ab, die Herr Dr. Kokalj als Vereinspräses mit einer Ansprache eröffnete, worin er den Wohltätern des Vereines, namentlich oeNl Herrn Bürgermeister Hribar nnd dem Lai° bacher Gemeinderate sowie einigen Geldinstituten für die Förderung der Vereinszwecke, weiters der Lai-bacher Presse seinein Dank aussprach und der vcrstor. benen Mitglieder gedachte. Auch skizzierte er die Tätigkeit des VereinsanZschusses sowie jene der Vereins-kapelle, über die sodann Herr ("'ade/, als Vereins-fchriftfiihrer des näheren berichtete. Die Vereins» Dienst zweier Herren. Roman von U. L. Lindner. (40. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Das passiert wohl nicht. Mit meinen Ansichten ist es gewissermaßen wie mit den Eichen, sie wachsen langsam, aber- sie sind zäh." „Vorurteile sind anch zäh." sagte sie in einem Ton, als spräche ein Fremder alls ihr heraus. Er drohte ihr scherzend mit dem Finger. „Unband du." Ein Wort aus dem Anfang ihrer Ehe kam ihr in den Sinn. „Verfnche nie, mich umzustimmen." Damals wie jetzt war es im Anschluß an eine amtliche Angelegenheil gesagt worden, aber mehr als anderthalb Jahre des Zusammenlebens hatten sie gelehrt, daß der kleine Anssprnch doch allgemeine Bedeutung habe. Sie hatte längst scholl eingesehen, daß Brekenfelds Cbarafter schwieriger sei, als sie geahnt. Einer ihm gleichgültigen Fran gegenüber hätte man diese Starrheit verstehen können, so wie die Dinge lagen, war sie unbegreiflich. Er liebte Ilse ia, darüber konnte kein Zweifel sein. Zuweilen empfand sie das in überwältigender Stärke; es gab noch immer über alles süße Augenblicke, in denen es sie zu ihm zog wie zur Zeit ihrer Verlobung, nnr daß der erkältende Hauch allzu häufig hinterherkam. Eine Zeitlang, etwa während ihres Anfenthaltes in Zernikow, hatte sie wohl jene bedingungslofe Willenshingabe an ihren Mann empfunden, die ihm selbst so überans selbstverständlich schien, aber un? vermerkt hatte sich das geändert. Ihw Natur war uicht weich genug dazu, sie hatte etwas von der Art der Weidengerte, die trotz aller Biegsamkeit endlich doch in die natürliche Lage zn rückschnellt. Die Eindrücke, oie Ilse an dem Teeabend bei Olga Prnssimska in sich aufgenommen hatte, wirkten langsam aber stetig weiter. Mehr und mehr ergriff eine zornige Ungednld Besitz von der jungen Frau: immer heftiger wnrde der innere Widerfprnch gegen die Bevormundung, unter oer sie stand. Hatte Roland seinen Einflnß auf sie nicht recht mißbraucht, als er ihr nur die Wahl ließ zwisäien seiner Liebe nnd ihrer Knnst? Diese Frage drängte sich Ilse eines Tages anf und sie ließ sie nicht wieder los. . Hatte er nicht ihre Schwäche benutzt, um ihr eine Last aufzubürden, die sie anf die Länge »licht tragen konnte? Die Sehnsucht nach den KonM'tsälen nagte Tag und Nacht an ihr. Wie hart war es dock), alles in sich verschließen zu müssen, luenn man so gerne geben möchte, und so viel zu geben hat! Und sie wnßte, daß sie jetzt ganz anders würde singen können als früher. Aus dem reichen, inneren Erleben der letzten zwei Jahre heraus würde sie Töne finden, die ganz anders als früher von Herzen kmnen und znm Herzen fprachen. ,.Im Grunde ift's meine Schuld, ich bin zn fchwach gewesen," sagte sie sich, .ich hätte energischer für meine Sache eintreten sollen. Aber noch ist's nicht zn spät, Ich will noch einmal mit Roland reden, er muß es doch einsehe», daß er mich »licht so fesseln darf. Mit Güte nnd Bitten will ich's versnchen, nnd schlägt das fehl" — sie sah mit gerunzelter Stirn vor sich hin — „nun, dann werde ich eben anch ohne feinen Willen meinen Weg gehen." Unwillkürlich breitete fie die Arme aus. Ich ertrag' dies uicht, ich muß meine .wmst wieder haben. Und jetzt werde ich für sie kämpfen. Ich hab' die Krast." V1I1. „Ilse, das Kind weint." Bretenfelü stand in der Tür zmn Salon, wo Ilse saß nnd übte. Sie tat es jetzt in allen Mußestunden mit eigensinnigem Eifer, der etwas Absichtliches hatte nnd dem« gemäß lvirkte. Rolands Brauen zogen, fich zufammen. „Das itind weint," wiederholte er scharf. Die junge Frau nahm die Hände von den Tasten. „Das schadet wohl nicht," sagte sie ruhig, „es hat ja alles Nötige bekommen. Laß es ruhig mal weinen, der Doktor sagt anch, daß es ein ganz überwundener Standpunkt sei, kleine Kinder -unablässig zu warteu." Brekenfelo biß sich auf die Lippeu. Er trat nn-gednldig mit dein Fuß auf und verlieh das Zimmer ohne ein weiteres Wort. Derartige kleine Szenen waren leider nichts Seltenes mehr. Schon feit ge« raumer Zeit fän'en der Zündstoff förmlich in der Luft zu liegen. Anch die nnverfänglichften Veranlassnugen waren fähig, Mißverständnisse nnd scharfe Worte herbeizuführen. Nach ein paar Miunten stand Ilse achselzuckend anf, ging ills Schlafzimmer lind schlug die Vorhänge des Kinderbettchens auseinander. Auf zierlich ganuertem Kiffen lag ein kleines etwa sieben Monate altes Mädchen, das Mündchen sah noch verdrossen ans, aber die Augen machten schon Miene, sich zu», Schlummer zu schließen. „Sie l,at sich schon bernln'gt", murmelte Ilse. „Natürlich. Ich lveiß das ja, aber Roland —" Ihre Züge erhellten sich, während sie der Kleinen zusah, deren Gesichtchen allmählich herzliches Behagen ausdrückt. (Fortsetzung folgt.) "" Malbücher Zeltung Nr. 241. " 2250 20. Ottober 1906. tajxlle zählt derlnaleu 22 Viann und wird zeitweise durch zwei oder drei Musiker komplettiert. Die Zahl der nnterstiltzendeü, Mitglieder beträgt gegen 600, von denen die meisten ihre Beiträge monatlich einzahlen, während die übrigen eine einmalige Iahresunter-stützung entrichten. Der Ausschuß trat zu 17 Sitzungen zusammen, worin zumeist Person'alangelegenheiten sowie die oft prekäre finanzielle Lage erörtert wnrden. Nach einigen Unterhand lung ein niit den, Herrn Bürgermeister gelang es für die Kapelle die lcergewordene Wachtstube im ersten Stockwerke des „Mestni Dom" als Probeginl'mer zu sichern, nachdem die früheren Lokalitäten m, Rathausgebäude verschiedener U,n-stände halber gekündigt worden waren. Über Antrag des Herrn Obmannes wurde der Veschlnß des früheren Ausschusses, wornach den Musikern der Gehalt pro Oktober und November erniedrigt werdet sollte, insoweit abgeändert, daß den Musikern in, November sofort wieder der volle Gehalt ausgefolgt wurde. Vier Geldinstituten, die dem Vereine Unterstützungen im Gesanttbetrage von 550 iv zukommen ließen, wurde seitens des Ausschusses der Dauk in den Tageblättern zum Ausdrucke gebracht. Seitens der städtischen Sparkasse wurde das Gesuch, betreffend die Abschreibung des ausgefolgten Darlehens per t;00 K, in der Weise erledigt, daß dieses Darlehen gegen Akzept prolongiert wurde. Die Subvention des Genieindc'rates wurde auf 200 Iv monatlich erhöht. Dank der Initiative des Vereinsobmannes gelangte ein Fond für laufende Erfordernisse sowie ein Griindungsfond zur Errichtung. Ein Gesuch des Ausschusses mu Engagement der Kapelle in der Sommersaison NXN, bezw. M)7 in Veldes, wurde wenigstens vorläufig negativ erledigt, jedoch wnrde der Kapelle bedeutet, daß sie sich an der kommenden Kon»-furreuz beteiligen könne. Alle Musiker wnrden der Krankenkasse angemeldet. Die Kapelle wirkte bei der zehnjährigen Jubiläumsfeier, weiters bei Festlichleiten in Oberlaibach, Nanu, Adelsberg mit, veranstaltete aber auch fast allwöchentlich drei oder wenig steus zwei Mitgliederkonzerte. Den, Berichte des Herrn Vereinskassiers Knific zufolge betrugen die Einnahmen der Ka;>elle, die im ganzen 23:;,nal auftrat, 27.681 X 12 1» (darunter Verdienst der Kapelle 13.856 li 22 l>), die Ausgaben 27.576 X ^5 I» (dar unter Gehalte für Musiker 34W 1v 22 li). Beide Berichte wurden zur Kenntnis genommen und über Aittrag des .«ocrrn Pabor dem Kassier der Dank der Versammlung votiert, wohingegen sich der Tätigkeitsbericht künftighin anch auf die Konzertstatistik zu erstrecken haben wird. — In den Ausschuß wurden folgende Herren gewählt: Dr. Kokalj, Rohr-mann, Draksler, Knific, öadeö, von Trnküczy, Vlach, Novak und Turk. Nachdem jedoch Herr Kuific erklärt hatte, die auf ihn gefallene Wahl keineswegs annehmen zu wollen, wurde au dessen Stelle Herr Notar Hudovernik in den Ausschuß bernfen. Revisoren sind die Herren Pahor und R o z m a n. - Über Antrag des Herrn Vr. Kokalj wurde der Beschluß gefaßt, Herrn Bürgermeister Hnbar zur Verleihung des serbischen Sava-Ordens dritter .Masse durch eine Deputation zu beglmNvünschen. — Nachdem die Versainmlung über Autrag öcs Herrn Pah or dem Vereins° Präses, Herrn Dr. Kofalj, für dessen Verdienste um den Verein ihren Dank ausgedrückt hatte, gelangte die Wiederbelebung des im vorigen Jahre gewählten Agitationsausschusses Zur Erörterung, worauf noch Herr Pah or für die Bekanntgabe der Programme zumindest bei Mitgliederkonzerten sowie für die Auf^ ftihrung heimischer Kompositionen und für die Veranstaltung von finfouischeu Konzerten (wenigstens einmal im Iahn) eintrat. Hieran knüpfte sich eine längere Debatte, worin auch die Stellung des Ka? Pellmeisters dein Ausschüsse gegenüber sowie die Komplettierung der Vereinskapelle zur Sprache gelangte. Im übrigen wurden all die gegebenen An^ regungen an den neuen Ausschuß zur Erledigung abgetreten. — (Schul sperre.) Die erste und die zweite Klasse der hiesigen k. k. Knaben-ttbungZschule wurden gestern nx'gen zahlreiä>cr der Schulkinder bis auf weiteres geschlossen. — (Todesfall.) Vorgestern abend starb hier der pensionierte Oberinspektor der k. k. österreichischen Staatsbahnen Herr Peter Ramov« nach langem, schweren, Leiden im 63. Lebensjahre. Das LeM-n-begängnis findet heute nachmittags um 2 Uhr vom Trauerhause Wolfgasse Nr. 5 aus statt. — (Beschränkter Güterverkehr nach Trieft.) Wegen des Streiks der Spediteur-Arbeiter in Trieft muß die Ausgabe von Frachtgütern (auch Sammelladungen) auch nach Trieft k. k. Staatsbahn loko von heute tns auf Widerruf eingestellt lverden. Ausgenommen liievon sind lebende Tiere, Bier, Tabak, leichtverderbliche Güter, Getreide, Mehl, Ze- nent und alle laut Tarif in offengebauten Wagen zu befördernden Güter, ferner Flüssigkeiten in Kesselwagen. Der Verkehr nach Triest-Freihafcn k. k. Staatsbahn, Triest-Serbola, Triest-S. Tabba bleibt unbeschränkt aufrecht. -- (Präsentation.) Der Pfarrer Herr Anton Medved am Hl. Berge im Bezirke Littai wurde für die Pfarre Banjaloka, VeIirl Gottschee, präsentiert. —ilc.. — (Von der Erdbebenwarte.) Im Monate Oktober l. I. wurden von den empfindlicheren Apparaten eine ilteihe von Fernbeben aufgezeichnet. Nach der Herddistanz zu urteilen, dürften sie größtenteils submarinen Ursprungs sein und wahrscheinlich den antarktischen Gebieten angehörten. Es erfolgten zwei Aufzeichnungen am 2. Oktober und eine an, ^. Oktober. Recht bewegt war der 10. d. M. mit drei Fernbebcu nnd der 1l. und 17. d. M. mit je einer Fernbeben-Aufzeichnung. Am l5. d. M. frühmorgens seht eine starke mehrere Tage hindurch andauernde Unruhe ein, seit den, Frühjahr die ei'ste, die sich am stärksten an den kurzfteriodischen Pendeln bemerkbar machte. Gleichzeitig häufen sich Meldungen über See-stürme, Zyklone (Mittelmeer, Havanna) und Schlag-n>ettererplosionen. Bekanntlich erfolgte am 15. ö. in Nordengland im Vergbaue von Wiugate 5apu5e). — Des weiteren wurde der Beschluß gefaßt, die Eröffnung einer Parallelklasse an der Mädchenschule, wie sie vom Ortsschulrate be-schlössen worden war, kräftigst zu fördern. Die Po rallelklasse dürfte zu Beginn des Solarjahres eröffnet werden. — (Die Laib achcr V e r ei u S ta pc l I e) veranstaltet heute abend um 8 Uhr ein Konzert im Hotel „Südbahnhof" (Seidl). Eintritt frei. — Morgen wird ein Mitglicderkonzert im Salon des Restaurants „Znm Löwen" (Maria Theresia-Straße) stattfinden, Anfang '/^ Uhr abends; Eintritt für Mitglieder frei, für Nichtmitglieder 40 u. * (Ein Postoffiziant alsD e f raud a n t.) Wie der hiesigen Polizei mitgeteilt wird, hat der 26jährige Postoffizinnt Iofef Süß in Ternitz gegen 12.000 lv wfraudiert uud sich unbekannt wohin gc>-flüchtet. Die Photographie des Defraudauten ift auf der Polizeitafcl in der Ientralwachtstube ausgeteilt. — (DieDynamitpatro n ealsFreude n-sigual.) Aus Trieft wird der „Neuen Freien Presse" mttcr dem gestrigen lxrichtet: Wenige Tage nach Eröffnung der neuen Bahnstrecke von Triest nach Aßling N>ar bekanntlich das frucht von einen, Attentate gegen den Hofzng anfgetancht. Als der Eröffnungszug in den Bahnhof in Wocheiner Feistritz einfuhr, wurde auf einem nahen Hügel eine Dynamit-Patrone zur Erplosion gebracht und der heftige Knall hatte eine große Panik verursacht. Die Gendarmerie konnte den Täter anfangs nicht eruieren. Gesteril wurde er in Triest verhaftet, wo er als Gärtner bedienstet war. Er erklärte, die Patrone nur als Zeichen der Freude für die Ankunft des Zuges angezündet zu haben. ' Der Mann wnrde den, Landesgerichts-gefäügnifse übergebe», um dann nach Wocheiner Feistritz überführt Zu werdeu. * (Verloreu) wurde ein ^parkassebuch der Krainischen Sparkasse mit einer Einlage von 400 I< und zwei ZwanzigkronenNoten, ferner ein Geldtäsä, chen mit 9 K und einem Schlüssel. Theater, Kunst und Literatur. * * (DeutscheBüh n e.) Die gestrige Erstauf-führung der Schülertragödie von Schwayer „Di«e Tittennote" hatte einen vollen und berechtigten Erfolg, denn die Voranssetzuugen des Stückes sind gesund und lebenswahr und aus den, Innern der Handlung entwickelt sich folgerichtig ihre Tragik. Ter Verfasser wendet sich mit Ernst und Nachdruck gegen gewisse Answüchse des Mittelschullebens, noch mehr aber gegen die falsche Erziehung durch die Eltern. Es folgt noch ein ausführlicher Bericht über das Stück und feine treffliche Aufführung, um die fich in erster Reihe die Herren Wonger, M ah r und W e y r i ch sowie Fräulein N a u s ch e r verdient mach° ten, denen sich würdig die Damen Hold, Nivrel un) Boecker anschlössen. Der verständigen Regie des Herrn Weißmüller gebührt Anerkennung. D^s in ansehnlicher ^ahl erschienene Pnbliknm be-r.itete den, Stücke eineu großeu Erfolg und spendete den Darbietungen der Darsteller reichen Beifall. — Äesouders störend wirkte bei der gestrigen Aufführung das verspätete Kommen von Besuchern, die mitten in, Alte ziemlich geräuschvoll ihre Plätze besetzten. Dieser Übelstand hat sich leider hier bereits eiugebürgcrt und es ist schwer dagegen drakonische Maßregeln zu er-greifen. Wir glauben, daß ein Appell an die Einsicht des Publikums genügen dürfte. ^. *' (Philharmonifche Gesellschaft.) Dem Gebote der Pietät folgend, veranstaltet die Philharmonische Gesellschaft morgen ein den Manen Bruckners gewidmetes Konzert, das defsen selten aufgeführte 2. Sinfonie als Hauptnummer bringt. Obschon sie weniger von den, gewaltigen Kampfe Her Geister zn erzählen weiß, wie ihre Schwestern, so spricht sie doch eine gewaltige Sprache, die ihren tiefen Eindruck auf die Zuhörer nicht verfehlen wird. Eingeleitet wird das Konzert durch die Trauermnsik auf dm, Tod Anton Bruckners für großes Orchester von Otto Kitzler. — Über eine Aufführung des Werkes in Wien am 31. März l. I. schreibt die „Neue Freie Presse": „Es traf sich hübsch, daß dem eigenen Schwanengiesange Brnckners tagszuvor — im Konzert des Wiener akademischen Gesangsvercincs — eine Trauermusik auf feinen Tod voranging. Interessant ist schon die Person des Komponisten. (Vielleicht sollte man sagen eines der Komponisten; denn hinter „Otto Kitzler" bergen sich, wie es heißt, zu gemeinsamer Arbeit vereint, Vater und Sohn.) Otto Kitzler der Ältere ist derselbe., der in den sechziger Jahren Bruckner in den Instrumentation unterwiesen hat. Er hat seinen greisen Schiller um zehu Jahre überlebt, und man hat ihn, den langjährigen verdienten Brünner Musikdirektor, rüstig aus den, Po° dinm erscheinen sehen. Die Komposition ist ein Adagio, das deklamatorische Wendungen und kurze melodische Perioden aneinanderreiht, in einen, liedartigen Mittelsatze sich breiter, wenn auch ein wenig zn äußerlich, gefällig aussingt. Dieses beständige Neuansehen klingt wirklich fast brucknerisch, die Harmonik, stark an Tristan-Chromatik genährt, wagnerisch. Das Werk, vornehm instrumentiert, wirkt durch maßvolle Haltung, milde Stimmung stmlpathisch', keine pathetische Grabrede, ein lyrisches Gedenkblatt." — „Die Zeit" vom l«. März 1906 berichtet darüber: Au, Tage vor dlesem denkwürdigen Ereignis (Aufführung der IX. Sinfonie von Bruckner) hatten wir Gelogen-heit, im Konzert des Akademischen Gesangsvereines Bruckners greisen Lehrer Otto Kitzler zu sehen. Er erschien vor dem Publikum, um für den Beifall zu danken, der einem stimmungsvollen Orchesterstück, „Trauernlusik anf den Tod Anton Nruckners", ge. spendet wurde. Der Sohn Kitzlers hat es komponiert, er selbst gab ihm das instrumentale Gewand. Ein schönerer nnd ehrenvollerer Nachruf ist wenigen Schülern von ihren Lehrern gewidmet worden. Er gibt Zeugnis von der aufrichtigen Verehrung Vater Kitzlers für feinen Schüler wie von den, Talent seines Sohnes. — Der „Wiener Allgemeinen Zeitung" vom 1i< März IRXl entnehmen wir: „Einen mächtigen Eindruck hinterließ Anton Brnckners marsiger ,Ger-maneuzug': ihm voran ging die ,Trauermusil', die Otto Kitzler auf den Tod Anton Bruckners geschrieben hat. Bruckner nahn, in den sechziger Jahren des abgelaufenen Jahrhunderts bei dem um zehn Jahre jüngeren Kitzler Unterricht in der Kompo-fition. Der nun fchon felbst greise Brünner Musikdirektor hat in seiner ,Trauermusik' eine formschöne Instrumental-Name geschaffen nnd feiert in Bruckner-Men Klangen und Farben das Gedächtnis des großen Toten." Lmbacher Zeitung 3tr. 241 2251 20. Oktober 1906. 2lu»iok »«.or». in der 3>c>tnkirou W. E. Hl.uüt, ttiodulile I^x-u« i«l<' voli Dr. Ioh. Vouz, nach dein Offertoriui» <) N^n«, nino tc' von I. V. Müller. In der Ktadtpfarrkirche St. Jakob. ^ onnI aÜ, dell 2 l. Ottobcr i >iirchUK'ih>-sesl) uin ii Uhr Hochamt: Messe in l>um1n^ 1><'u» von I. B. Tresch. Telegramme les l. l. MMheN'sllllchMellj.Vllltlllls. Reichsrat. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, ll). Oktober. Ain Vomnne üer heuti^ü Silznng bcliittlvortet^ Eisendalinniinistcr Dr. von T e r s ch a t t a die Interpellation 3 ch r e iter U'egen der MlchnahnKii zur Besserung der wirtschaftlichen La,ge der Äeoieüistetcn d.r Slaatscisenbahn,en und teilte mit. daß für die Befriedigung öer Wünsche dieser 2taat<'bedie!!steten bisher 5, Millionen Kronen ausgeüi.'<'!!det wurden und dos; die übrigen nicht so wichtigen Wünsche nach Möglichkeit innerhalb drei Jahren zur Befriedigung gelangen werden. — Das Hau5 verhandelte dann dcn Bericht des Miß-billigungsau^schnsses über die Affare Oncinl-Stern^ borg. Der Bericht besagt, d.'m Grascn Sternbcrg sei die Mißbilligung nicht aufzusprechen. Als der Präsident nach dreistündiger Verhandlung znr Abstiin-uiung fchreiten wollte, stellte sich die Beschlnsumfähig kett des Hanfes heraus, wM)a>lb die Titzung ge-schlössen wurde. — Nächste Sitzung Mittwoch. Der Wahlrcformausschuß. Wien, 1s). Oktober. Der Wahlrefornmuoschuß seyte die Debatte iiber den 5 4^ fort. — Abg. Dr. Tavöar erklärt, dcH er darrchaus nicht die Absicht habe, zu obstruieren, da es nicht der Würde de<> Ausschüsse? entspreclie, wenn anderweito beschlossene Dinge hier formell zum Beschluß erhoben werden. Redner verweist sodann ans die Mitteilung eines halbamt-lichen Blattes, daß der Bericht de^ Wahlreforinauo-schusses dui-ch den eminenten ssleiß des Sektion5chefs Freiherrn von Haerdtl bereite fertiggestellt und znni Druck befördert sei, wa? ungesetzlich sei, da der Bericht vom Berichterstatter des Anoschusses gemacht werden müsse. Redner hofft, da>ß, wenn diese Mitteilung wahr sei, kein Ausschußmitglied das Referat übernehmen werde. Redner bezeichnet es als charakteristisch, da,ß man gegen die Wcchlreforni eine Opposition überhaupt nicht zulasse li,nd befaßt sich fodann mit der Drohung des Oktroy, was vwlleicht besser wäre, da sich dann der Unwille dos Voltes iiber die Wahl-reform nicht gegen die Abgeordnete!:, fondern gM'n die Negiernng nnd die Hrone kehren würde. Redner habe vor derartigen Drohungen keine Angst. Der sogenannte Versöhnunysantrag Malfattis zmn 8 12 sei tatsächlich nichts anderes als eine Frotzelci der Slaven. (5r wolle nicht untersuchen, warum Malfatti sich zum Nüchsenspanner der Regierung hergegeben habe. Vielleicht weil die Italiener in der Innsbrucker Frage so gut abgeschnitten haben? Nach dem An° trage Locker wären nur zwei Drittel der Anwesenben, d. i. eventuell 172 Ttimimen, erforderlich. Nach dem Antrage Malfattis durch 18 Jahre ebensoviel, dann aber drei Fünftel aller Abgeordneten, das sind 3M Stimmen,. Da5 ist kein KmnpromißAntrag, sondern ein solcher, der die Leidenfchaften nnr noch verstärken muß. Die rasenüe See wird ihr Opfer haben wollen nnd dieses Opfer werden die Slaven sein. Vielleicht worden sie nicht auf der bwiteni NeickMraße nach Canossa gehen, aber er fürchte, das; sich irgend ein Seitenpfao finden werde, uin sie dahin zu bringen. Die Vertreter drr Slaven haben so große Fehler gemacht, die sie nicht mehr reparieren können. Wenn der deutsche, Landsluannnlinister, in dessen Adern noch immer heißes Blut rollt, es notwendig findet, in die öffentliche Disknssion einzngreifen, warnm ist der böhmisckie Landsmannminister imnierfort still? Dr. Pacak inöM mich seine Zunge lösen uni> öffentlich el-klären, daß die immerfort wiederholte Behaup-tnng, daß die böhmischen Minister, als sie in das Ka^ binett eintraten, die mninöse Zweidrittelmajorität als <<»ii(1ili<> «wl» Mr ist heute noch nicht Minister." Abg. Dr. Kramür: „Aber etwas war ich dabei!" Dr. Tavöar: „Ich möchte es ans dem Mnnde Seiner Erzellenz hören," Minister Dr. Pacük: „Sir hören os ja von Dr. itrauiür." Dr. Taoear fort° fahrend: Das ist also eine offizielle Erklärung, daß das, was Dr. Pergelt gestern hier erklärte, auf Phantasie beruht. Redner bringt sodann eine Reihe Einwendungen gegen den 8 ^2 vor, den er als überflüssige Demütigung des geschlagenen Gegners bezeichnet und erklärt es schließlich als Ehrenpflicht des böhmischen Voltes und des Dr. Kramnr, sein Wort nicht zu verleugnen und appelliert an die Vertreter des böhmischen Volkes, daranf zu achten, daß sie nicht wieder den 21. Juli erleben. - Obmann Ploj ordnet die nächste Sitznng für Montag 10 Uhr mit der heutigen Tagesordnung an. Ein Antrag Chöc, die Sitzung erst um :i Uhr zu beginnen, wird abgelehnt. Budapest, 19. Ottober. Die Ortschaft Maros-Deda steht seit gestern abend in Flaninien. Bisher wurden 111 Häuser mit zahlreichen Nebengebäuden eingeäschert. Auch das Postamt fiel den Flammm zum Opfer. Sämtliche Pakete und Briefe, anch die weiler zu befördernden, verbrannten. Die Einwohner, sowie die zur Hilfe geeilten Bewohner der beirack> barten Ortschaften konnten bisher des Feuers nicht Herr werden. Dresden, lli. Oktober. Das „Dresdener Journal" meldet: Nach dem Vertrage, der am 5. Mai lW5 abgeschlossen worden ist, wäre im Mai d. I. die Prinzessin Anna! Monika Pia dein Könige auszu-antworten gelvesen, woranf (.>in Wiedersehen der Gräfin Montignoso mit den Kindern hätte statt' finden sollon. In vollster Nbereinstimmnng zwischen dem König und der Gräfin Montignofo foll schon in oer nächsten Woche ein Wiedersehen der Gräfin mit den beiden ältesten Kindern stattfinden. Die Über-antwortung der Prinzessin Anna Monika Pia foll erst später erfolgen, wenn sich die Prinzessin an die ihr zuzuteilende Pflegerin gewöhnt haben wird. Köpenick, 19. Ottober. Der hiesige Bürger, »leister Dr. ÜangerlMls hat heute sein Amt nieder-gelegt. Nibe (Dänemark), 19. Oktober. Gestern um 1(1 Uhr abends erfolgte in der hiesigen Gasanstalt eine heftige Erplosion, wodnrch fast sämtliche Banlichreiten der Anstalt in Trümmer gelegt wurden. Die Explosion- ist vermutlich durch Anhäufung von Knallgas verursacht worden. Menschen sind nicht zu Schadcn gekommen. Alle Fenfterscl>eibeli der Um gebnng nnd des Bahnhofes find zertrümmert. Heute ist die Stadt ohne Gasbelenchtung und teilweise anch ohne Wasser, da auch die Wasserwerke beschädigt worden sind. Paris, . Oktober. Im heutigen Ministerrate brachte Ministerpräsident Sarrien das von ihm an den Präsidenten Falli^res gesandte Demissions-schreiben zur Kenntnis, woranf sämtliche Mitglieder des Kabinetts ein Kollektiv-Demissionsschreiben ver° faßten. Petersburg, M Oktober. Am 15. d. war in dein Gebäude des Kronstädter Militärgerichtes ein Bombenanschlag geplant, der durch Verhaftung mehrerer Personen, darnntcr einiger Untermilitärs, venitelt wnrde. Der Anschlag war gegen die Richter beabsichtigt. Die Bombe sollte einein Angeklagten zu-gesteckt lverden, der sie nnter den Nichtertisch schleudern sollte. ________ Angekommene Fremde. Grand Hotel Union. Am 18. Oktober. Fischer, Hoffmann, Oiinzel, Pleh, Hendel, Iellinek, Fuchset. Reisende, Vertun, Mfm.; Rotter, Unssar, Ingenieure; Heller, Direktor. Wien. — Prohazla, Bank» direttor. Prag, — Niedler, Beamter, Trieft. - Vlühweiß. Reisender, Graz. — Kulan, Kaplan, gaftoge. — Heilbrunn, Reisender, Berlin. Verstorbene. Am 18. Oltober. Karl Binder. Fabrikant, 4« I., SlomZelgasse 14, Leberkrebs. Im Aivilspitale: Am 1 7. Oltober. Josef Matjaziö. Zimmerer, 42 I., Vulnun »Lintuin xsu. »«u. — Antonia Lunatet, Besitzerin, 54 I., I'udyroil. ^u!m. Am 18. Oltober. Theresia Mral, Nesitzersgattill. 50 I., Horni» uindiliolll. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehvhe 306 .i n». Mittl. Uuftdrucl 736 0 mm. .<, 2U.N. 737 6 18-3, S schwach heiter ^' 8 . Nb. 739 2 11 2, SO. schwach ^ . 20.> 7 U. F. , 740-7 ! 6 i! windstill Nebel 0 0 Das Tagesmiltel der gestrigen Temperatur 13 1°, Noi. male 9 i)°. _______________ ____________ Verantwortlicher Nedatteur: Anton Funtel. Ein Mittel einzunehmen das nur vorübergehend anregt, ist ebenso zwecklos, wie ein ermüdetes Pferd zu peitschen. Ganz anders dagegen ist es, wenn man ein Mittel nimmt, wie Scotts Emulsion, die au« bestem Lebertran besteht, verbunden mit Kalk- und Natron - Hyphophosphiten und das ganze Körpersystem rasch neu belebt und dauernd kräftigt, so daß sich in kurzer Zeit alle Neigung zur Schwäche verliert und robuste Gesundheit, neue Energie einstellt. Als Kräftigungsmittel für schwächliche Kinder oder Rekonvaleszenten steht Scotts Emulsion gänzlich unerreicht da. «Scotts» ist unvergleichlich wirksamer und heilkräftiger wie gewöhnlicher Lebertran. (4198) 4—1 Der Fischer mit dem großen Dorsch isr das Garantiezeichen für das echte Scottsche Verfahren. Bei Bezugnahme auf diese Zeitung und gegen Einsendung von 75 Hellern in Briefmarken werden l'robeflaschen franko versandt von Franz Steinschneider, Apotheker, Wien, IV., Margurethenstraßo 31/94. Preis der Original-Flasche 2 K 50 h. In allen Apotheken käuflloh. Wichtig für Gaskonsumenten! Vom k. k. 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In der nächsten Zeit wird allwöchentlich eine andere Zeichnung erscheinen, jede von einem tüchtigen Künstler entworfen. Diese Art vornehmer Reklame ist in Österreich so selten, daß sie gewiß das größte Interesse erregen wird. (4515) Angesichts der jeteigen naHtten Witterung lenken wir die Aufmerksamkeit unserer Leser auf das heutige lneorat der altrenommierten Petersburger GaloMChen-Fabrik. (3536 a) Danksagung. Da es mir unmöglich ist, allen Freunden und Bekannten mündlich skr die meinem unvergeßlichen, innigstgeliebten Gatten, bezw. Vater, Herrn Johann Matko Oderlondutteur der k. l. Staatsbahn erwiesene Ehre zu danken, sage ich ihnen aus diesem Wege meinen herzlichsten Dank. Insbesondere danke ich Herrn T»r. Illner für dessen unermüdliche Fürsorge und für seine An» Wesenheit beim Ableben des Dahingeschiedenen. Ich dante dem Stationsvorstande Herrn ttrasovic und allen Herren Beamten fin die dem Verblichenen erwiesene Ehre nnd das Geleite zur letzten Ruhestätte. Schließlich danle ich allen P. T. Spendern prachtvoller Kranze und allen Kollegen meines un° vergeßlichen Ehegatten für das zahlreiche, ehrende Geleite. (4552) Laib ach am 19. Oktober 1906. Die trauernde Ehegattin samt Kindern. Kauft KI U(- /l8bU\ ^^^^^ ilUn"äc-/fligSKWarke auf derSohle-. Laibacher Zeitung Nr. 241.______________________________2252__________________________________________20. Oktober 1906. ^^^r ^0"* Ueberall iu haben. __ es unentbehrliche Zahn-Creme erhält die Ztthne rein, weiss und gesund» #^ m g Natürliche ^aLl/3lOr Lithion-Quelle ^^¦^ ^* • W **• • W W bewährt •ei Nieren- und Blasenleiden, Harnbcschwerden, Bhcutna, Gicht und Zuckerharnruhr, «<>\vie bei Ca-tarrhen der Athmungs- inui Verdauungsorgane. Salvatorquellen-Direktion in Eperies (Ungarn). Hauptniederlagen In Laibaoh: Michael Kastner, Peter Lasonik. (2757) 22—14 Servus Kasseler gibt" Hafer-Kakao Kindern (1245)2-2 u. Kranken Gesundheit u. Kraft. Nur ocht in blauen Kartons ä K 1 • 60 und K — • 80, niemals lose. Gegen Katarrhe der Atmungsorgnne, bei Husten, Schuupi'cn, Heiserkeit und anderen UalsafTektioncu wird ärztlicherseits ----------"" ftJkUETOWHMl flir sich allein oder mit warmer Milch vermischt mit Erfolg angewendet. Derselbe übt eine mildlösende, erfrischende und beruhigende Wirkung aus, befördert die Schleimabsonderung und ist in solchen Fällen bestens erprobt. Niederlage bei den Herren Miohael Kastner und Feter Laasnik in Laltaoh. (4417) ¦ I I ¦ Nur ,,Tempelqu©lle" H Ahfllilfl I und„Styriaqnelle"snd ¦ 1 ¦¦¦¦¦ ¦IIIIb I als Kohitscher Säuerlinge fl ImIIIIIIIII gesetzlich geschützt ! Alle ^^m ^Jm I I U I I^J ¦ anderen Produkte, wellie ^Jß die Hezoichnun^ BBBBBHMI^HHili^iHH „Tempelquelle" >ir „Styriaquelle" tragen, jedoch fälschlich als „Rohitscher" in den Handel gebracht werden, weise man zurück. (4_;81 > Landschaftliche Brunnenverwaltung Rohitsch-Sauerbrunr. Eoht und vollwertig1 sind nur unsere Originalglühkörpor, die zum Sohutze des Publikums vor Naoh- ahmangen mit o8lüatb, ^ad)» arjt für §aut- unb ©eftf)led)t3franf!}etten, (Sroj, ^oauncum» ring 5Rr. 16. (3171) 8-8 Der infolge seines widerlichen Geruches und Geschmackes so schwer einnehmbare Lebertran ist nunmehr in schmackhafter und durchaus leicht verdaulicher Form erhältlich in Form der berühmten Scotts Einnlsiou, die in allen Apotheken käuflich ist. (4210) 2—1 AltbewährfE-Nahrung lUuiJ^lilulla llr gesunde u. kranke Kinder stwe MsgenleidendB. MM ühß Brechdurchfall. OrarrhaB. Dannkatenfi, ßrodcbürB-KinderpfleQe gratis durch: NE5TLE __________Wien 1„ Biber5tra55e 11.__________ Wollen Sie der Menschheit nutzen? Gebrauchen Sie in der Küche nur Eeres-Speisefett. Bereiten Sie alle bekannten Speisen mit diesem herrlichen Pflanzenfett und versuchen Sie auch neue Zubereitungen. Sie helfen einem neuen, gesunden Nahrungsmittel zum Siege. Dabei könne» Sie bis zu 15.000 Kronen verdienen. Die Nährmittelwerle «Ceres» haben als Erste eine Preiskonkurrenz sür moderne Kochrezepte auf Basis ihres reinen Kokosfettes ausgeschrieben. Obwohl diese Idee von einer gegnerischen Firma sofort nachgeahmt wurde, ist der Einlaus der Rezepte ein solcher, daß die Konkurrenz erweitert werden muhte, (4458 «-l> Ein Naby sicher aufzufüttern, dazu gehört neben Pünktlichkeit und Sauberkeit ein Nährmittel, das ihm angenehm schmeckt, also von ihm gern genommen wird und das ihm in jeder Hinsicht gut bekommt, also weder Drüsen, noch Aus. schlage, noch Verdauungsstörungen verursacht, vielmehr seine Körperzuuahme regelmäßig fördert, alle Organe (Knochen, Muskel, Fett, Älut) kräftigt und sein Wohlbefinden ungetrübt erhält. Allen diesen Anforderungen entspricht, wie sich seit vierzig Jahren tausendmal bewährt hat, nichts so gut, wie das bekannte nnd beliebte «Nestlesche Kindermehl», ein «Milch« ^wieback« Pulver», welches, lediglich aus bester Alpenmilch, Weizenzwieback und Z»cr>r zusaminengescht. von unbegrenzter HaltbartVit, Sterilität und stets gleicher Qualität ist In ihm besitzt jede Mutter eine tadellose Veikost für ihr Vaby, bei der es stets sich wohl befindet niid gedeiht, (44l)l) Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Kursblatte) vom 19. Oktober 1906. Die noliertfn Kurje verstehen sich . Die wol'e'-mia sämtlicher Mtieii und der ,.Diversen Lose" versieht slch per Stück. Geld Ware Allgemeine Staats» schuld. Einheitliche «ente: lonv. steuerfrei, Kronen (Wai.Nov.) per Kasse . . 08 n5 88 «5 detlo (Iän.Iull) per «afse 8« 50 S8 ?, 4 » °/, ü. W. Noten (F«br..«u«.) p«r »äffe...... 98 76 99 85 4-2«/,«. W. Silber («pril.0«.) Per «äffe ...,,. »u 8b IN« »n 18«>«r Ltlllltslose 500 fl. 4«/„ ,54 50 ll>ü d' I»«oer „ luv fl. 4 o/n 2O7-— 214-- »»»4« ,, !0» sl. . . L?z - 87b - l«4er „ 50 fl. . . «75- i!7l> D Staatsschuld d. i. Reichs» rate vertretenen König- reiche und Länder. tPtrr. Goldrente, stfr., Vold per Kasse .... 4"/« li« 85 llH-bd Osterr. Rente in Kronen«, stfr.. Kr. per Kasse . , . 4"/„ 5« 95 gk-u, detto per Ultimo . . 4»/„ gg »5 «g lk, dft. InoestitiunsMente, stfr.. Kr. per Kasse . »V,°/° »8 Sü 8»».' Gist»l»°!,n.5t°al«sch»li. »llschllibungen. «llsabethliahn in V., Ncuerftei. zu i".u fl. . . , 4°/„i17- - -Franz Iolef.Vahn in Silber (biv. St.) . . b»/.°/u123l>l) l24ü< «al. Karl Uudwlg.Vatn (div Stulle) Kronen . . 4°/« W'LÜ «9 Ni> Rubolflillh» in Kronenwührung, steuersr. (biv. St.» . 4°/« 9s 70 99'?' lliorarlberger Wahn, steuersrei. 4»eischrelbnngln «b,eftt«ptl«e zAkli«n. »Ksabeth Ä. ««f! KM 5'/.°/« von 4<>n ürunen .... 4ü« - 4683« betto Linz.Vubwei« 20« fl. ö. W, E. b'/,"/„ . . . ^»« - 440 ^ detto Salzburg-Tirol 20U l. Ü, W S. b"/n .... ^«k-- 42S'- Grld Ware y°n> Staate zur Zahlung llber» uo««ent Gisnlbahn'Prlolitat»' Pblignlivntn. V0hm. Wrstbahn. Em. 1895. 400 Kronen 4°/„ . , . , 98 üo 89 8« Elisabethbahn «un und 300« M. 4 ab l0"/n......1l!»40 >17 4« Olisllbtthbllhn 400 und 2000 M. 4«/n........«17- 11» ^ Zranz Josef »Bahn Em, »«»4 (biv. St.) Eilb, 4°'u . . 88 9<> 99 m> Galizijchc Karl Ludwig Nahn Ung.'galiz. Vahü liuo fl. S.b°/« ill 71, 1,2 ?i> ««rarlberaer Bahn Nm, 1884 (did. St.) Sllb. 4°/, . . 89-4» lW'-i» Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4°/<, ung, Golbrente per Kasse lls «k llL 4! 40/2 detto per Ultimo l15ü5 ll2 45 4°/n ung, Mente in Kronen- Währ. Mrei per Na,ie . . 84 4K 84 « 4«/„ detto per Ultimo »4 bu L^?<> «'/,'/0 detto per Kasse , «4 N8 84'L.>> Unss. Pramien.Nnl, i^ lu« sl. , z«»4 ,0 2"« !» detto ^ üc> fl. , L0U «k: liNd «b theih'Meg.-Lose 4"/» . . ,b<> L,'' ib^ Lü °/, nngar. Grunbentl.^llblig 9^ 40 95 3.> 4°/» lruat. u. slao. Grunbentl. Oblig........86" 97 2" Andere Lfieutliche Anlehen ,l'di«,> 4>/,»/„ , <,<) 70 ,o„ 7<, 5°/u Doiinn Ness, Anleihe l«7« i»l, 7K X«! ?: Wiener ll>crlrhr«°«nleihe 4«^ 9« ?5 !,8 7!, delto 19U0 4°/u W y„ <»!, !,<> ilnlehe» der Stadt Wien . . 10,-75 10L »,.', detto (S, od. G.) . . . I2l 4l> >!i2 4, beilo (1«94) .... 8« 4?> u? 4i beno (188«) . , . . ! «>»« drilo (1W0) .... »8',n «9 , delto Nl»,.'N.) IS«» 9« ?<> üs "< urlrbllu Anlehe» ocrlosb, 6"/„ 98 t>', nx» 5^ Vulg, NiaalSeiienb. Hyp. Ä»l, 1889 Wölb . , >« »^5 N9 !< Geld Ware Pfandbriefe?c. Vodenlr,,aNg,üst,i»50IU»l,4°/u 98 7!> 99 25 Böhm, Ht,po!helfnl>a»l Verl. 4°/« 99 40 89 8i> ^enlral Bod. jireb, Nl., osterr., 45I, verl. 4>/^>/o . . . 102^- —'-Zentral Bod.Kred.-Nl., «sterr.. !>z I. verl. 4°/u . . . . 98 60 IW'L« Krcd.-Inft.Merr,f.VerI..Unt. u,«ffe!ttl,«rb,Kat,^l,l,4"/u 96^ 89-Uande«b. d. Kon. Galizien und Lodom. 57'/, I. ructz. 4°/„ 9s— 88-"5 «lühr. Hypothelenb. verl, 4°/„ 98'5.°> ^,8 55 !»t..«sterr. llande«.Hhp.»Anst,4<'/« 8»5U lON'i« detlo inN.L°/<>Vr.ucrl. »'/,"/» 92- 92^« detto K.'Lchulblch. verl. 3'/,°/° 91>5<) «2'5l' delto verl, 4°/« 99 40 l0« 4l Osterr,.u»„ar. Banl b» jähr. vcrl. 4"/« 0. W..... 88 «5 »9 » Österr. Nordwestb, ütt« fl. S. 1N4 75 I«b7i> -laalsbahi, buo Fr..... 413 - 4l6 - «üdbahn ^ »»/<, Jänner. Juli boo Fr. (per Et.) . . . 314 8i> 3l6 bb Lüdbahn k b°/u..... 125 - 12« - Diverse Lose (per Stück). Perzin»liche 5»se. Z«/» Vobenlredit.Lole Em. i«8l> 280 - 287 - delto Em. 1888 284 ' 29l 5< ,i"/» Tonau' Nenulierungs. Lose lOO fl, ö. W..... 258-50 LN7- 2erb.Prüm..«nl. v.10U Fi.»°/<> 97- 105- zlnoerzln,llb.,p,.VasiI!la(Dumbau) b fl. »1'40 28 i<> «re^illoie IW fl...... »»51- 45l' CIan,'Lo!e 40 fl. K, M. . - 1^0- 1^6 - cüencr Lose 4« fl..... !«» ^ 17^— Palfsu.Lose 40 fl. K, M, . . 1?» 5» !83'5' > olcu Nrcuz, 0st. Ges, 0., 10 fl. 4« 50 48'5' '>o»fl, Kreuz, unn. Ges. v., b fl. 28- 29 5« «udolf.Lose lo fl...... 5<— «"'- ^alm.Lose 40 fl. K, M. . , 198— »ng Geld Warr Türl. O..«..Anl. Präm..OblIg. 4»o Fr. per Kasse . . . 1«1 7b l«2 75 drtto per M. ... 1628b lS^ 95 Wiener Komm.»Lose v. 1.1874 502 50 512 K!> Oew.'Schb, 3"/«Präm..Schuldv. d, Bodenlr.'Unst. 48'5" Dux.Aodexbacher Eisb. 400 »r. 553- 5b?- <>crdi!mnds.Nordl'.b..Ills!t> > ltisenbahn» GeseNschaft, 200 fl, S , 581- 582 b,> Llor,d,bslerr,,Trieft.,500fl.KM, 784-— 78i- Österr. Nordwestl'llh» 200 fl. S. 4b2 - 45b deltu(!it. U,)20N fl,S. P.UIl 454— 45b- Prag.L»xerEiw>b.100fl.abllsl, 2«U'— 222- Tlaalseisb. 200 5? ?5 Äode»ir,.Nnst. öslerr., 200 fl. S 1N56-— 10öN - Ze»tr,.V°d,.Kredb, »st,, 20« fl. 5.°>4— bi>8 -Nreditanstnlt für Handel nnd Gewerbe, 160 fl., per Kasse --— —- deltu per Ultimo 673- «74-- Krrdilbaul aNg, ung,, 200 sl, . 81» 20 8l2 f><> Depusilenbaiil, allg., 200 fl, . 453-— 45b' Etlomple. GeseNschaf!, nieder» üsteir., 4«0 Kronen . . . b?8 - 582-Mro> und Kasseiwerein, Wiener, 20« fl........ 454— 4t>8-— Hvpothelenbanl, bsterreichlschc, 200 fl, 3«°/„ E..... 28« — 288- Läilberbanl, ölterr,, 2uo fl. per Kasse...... — — — - detto per Ultimo . . , . 444 40 445«' „Merlur", Wechselst,, »lltien. Ve!ell!cka!t. 20« ll. , . . «81 — «38 Geld Ware Österr.'ung, Van! I400 Krone» 1758-— l?68' — UnionbanI 200 fl...... bN9 — 5?» — Verlehrsbanl, allg,, 140 fl, . 83? 25 23« 2b Zno«stril'Dnlt«thmungtn. Banges., allg. österr., 10« fl. , 140'— 144 — ÄraxerKohlenbergb.-Gesioafl. 70«-- ?>n — Eisc»bahn!v.>Leihn., erste, 10ufl. 2»n-— 21H-— „ElbemNhl", Papier!. u.V..G, 177- ,7» — Eleltr.Ges,, all«, «sterr., 200 fl. 45U — 452 — detto internal., »no fl. 5N4- 5«« — Hitteoberger Patr.>, Zünbh. u, Met..ssabril 4au Kr. . . ll^b »135 - Liesinger Brauerei lo« sl. . . 29^' 2>»?'— Plmilaii.Gesellsch, üsteri..alpine «l,o-V5 koi 75 ..Poldi.Hntte". TiegelguhNahl. F..A..G. 200 fl. . . . b34- 540'— Praner Eisen. Ind,> Ges. V,n, 1W5. 20« fl...... U785'- 283i» — Nima.Mlirany.Salgo.Tarjaner Eise»!!), 100 fl..... 551 50 582 50 Lalav'Iarj Steinlohlen 10n fl, «l4 - 6l8'— „Lchlünlinütil". Papiers.. 2oufl. 345— 352 — ..Schubnica", «l..G. s. Petrol.. Ind., 500 Kr..... 64» — 64810 „Stehrermühl", Papierfabril und V'G...... . 70 fl. 281— 28»'— Tüll. Tabalrrgie.Eef. «00 Fr. per Kasse - — — — detto per Ultimo 43» — 4»2 — Waffens..V«s., «fterr., in Wien 100 fl........ b66 ü?0 — Wagaon.Leihanstlllt, allgem., in Pest. 40» Kr..... --— — >— Wr. Baugefellschast «uu fl. . . 159 - i«l — Wienerberger Ziegels.Alt..Ges. «00 — 807 — Devisen. A»rze zichtn, nn> Scheck». Amsterdam....... 198 7b 196 85 Deutsche Plätze...... >,? 50 li? ?« ^undoil........ Ä40 8i 240 55 Italienische Vanlplähe . . . 85 52 85 «7 Ijari«......... »54» 955« Wrich und Basel .... »53? «b 52 Valuten. 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