Nr. 46. P»änumllalion«plti«: Im llomptoir ganzi. ss. 1>, halbj. st. ü 50. ssül die ^uNtNuiin in» Hau, hall,,. 5U lr. Mil bn Post nanij. fi, 15., h»Il>j. 7 50. Montag, 35. Februar. Inseit^ ^^ Iustizmiuisteriuiu^ uuin 2l), Iän- rnchrrrer N "^^'^ Aenderungen des (Veliietsmufcnlgcs Klininrelck?^^^"^k^' und Grrichtshofsspreussel in den 5, ^rzuntlmn.« ^lizirn und Lodomerirn und dem Grosj ^lr. 1(j die z ^^"lau- ^bruar l8??^"'^ ^^ bandelsministcriumS vom Uten swnsinD,^« >>.^^'^^'^ bie Abänderung einiger coucch w P'Iseii !«/,c "njbeilimmungen der l. l. priv Eisenbahn ^^dirPf'?/''l«o.,w>an); l8?8 iirt^tt"^ ^^' Justizministeriums vom I«, Februar und Nr!!,-,. ^ Anweisung dcr Gemeinden Mezlel Ctalitz iil Äül, ^"'6^l des ÄczirlsgcrichtcS Böhmisch 5^ <.,Wr, )^<« " Nr. 44 vom 22, Februar 1878.) Nichtamtlicher Theil. Oesterrcichischer Neichsrath. ^ Sitzung des Herrenhauses. Priisi^ Wien, 21. Februar, ^vnstor? V ^"los Auersperg widmet w^u vo.^/^ittgliedernDr.Dietl, Stadtpräsi-5v'"ula ^"u. und FZM. Lazar Freiherr von ^ l'ch zm ? ^"'"^" Nachruf. Das Haus er-l. Die des Beileids von den Sitzen. ^"'r,G Angetretenen Mitglieder Abt Ganqcl-ki ^ Thur^ ^"^''^y' GrafLadislaus Thun, ^lngH^ "nd N. v. Wafer leisten den Das Ges^"?"/ ^^ Hausordnung iibergeganqen. ^ !"ch Mn,s^"^"^ die Theilung von Gebäu- " luridiN''"7 Antheileu, wird in erster Lesung V' ^dur^^'uterstcin berichtet über das r "'Nen Viar /^""lteriu.u der im Neichsrathe r ^ ^U. und^"^'<'"^ ^""der zur Vereinbarung l der L ,de57^lsbiindnisses mit dem Ministe Krone ermächliqt ich ""enhaus^N «'" ^Uvurf iu der voiu Äli- ""t unwesent. l' N.'!?'' "n n lrt'"3l ?'l.^^"' ''ll'ändrrungeu, ber schleiß von ^ '^ !"" die Äestim.uung über ^B'-.:r "»l-«....... DTMM2W '""° Atzung ^b«.« »icwu! ,o,ch>^'«"° 344. Sitzung des Allgeordnetenhauses. W ieu, 22. Februar. ^liach Erledigung des geschäftlichen Einkaufes läßt der Präsident eine Interpellation der Abgeordneten Dr. v. Grocholski und Genossen an den'Ministerpräsidenten zur Verlesung bringen. Die Interpellanten sprechen znnächst ihre Befriedigung ans über die Be^ mühmlgen der ^liegierung betreffs einer europäischen Konferenz und zur Verbesserung der Lage der Christen im Orient, beklagen hierauf die Zustände Polens uutcr der russischen Herrschaft, wobei sie auf die Vernichtung der Autonomie, die Unterdrückung der Sprache, das Verbot des Erwerbes von unbeweglichem Eigenthum, die religiöse Verfolgung und die neuerlichen'Hinrichtungen von Poleu auf dem oeeupierteu türtischeu (He biet hinweisen, und fragen znm Schluß: 1.) Hat die k. uud k. Regierung vou diefcn, durch die russischen Militarkommanden verübten Mordthaten Kenntnis uud hat sie es für angezeigt gehalten, gegen derartige Ver-letznngen des Völterrcchls ihre Stimme zn erheben? und 2.) glanbt sie in die Lage kommen zu können, anf dein in Ausficht genommenen Kongresse dahin zu wir-len, daß auch das Los der poluischeu Unterthanen Nußwnds durch die europäischen Mächte erwogen und berücksichtiget werde? Es wird zur Tagcsordnnng geschritten und die Spczialdebattc über dcu allgcmciueu Zolltarif fortgesetzt. Die Zollsätze zu den Abtheilungen 1^ Sliinmeu angenommen wird. Graf Terlago zieht feineu Antrag zurück. Die nächste Sitzung findet Samstag den 2^sten Febrnar statt. Frankreichs Oricntpolitik. Ueber die Stellung Fraukrc.ichs zur Orientkrisc veröffentlicht der „Monileur Universe!" folgende, wie mau in Paris annimmt, „iusp'rierle" Note: „Gewisse Journale der Ruhten wie der Linlen besprechen die Frage, welchen 1'lntheil Frankreich bei der Regelung der orientalischen Frage nehmen müsse, in nner Weise, die um so mehr geeignet ,st, die öffentliche Meinnng zu beunruhigen, als sie sich den Anschein geben, 'hinsichtlich der Absichten der Regieruug informiert zu sein. So sprechen gewisse autorisierte Organe der Liuten von einem Bündnijfe oder einer Intervention Frankreichs mit dieser oder jener in der orientalischen Frage engagierten Nation; andererseits stellen Journale der Rechten die augenblickliche Lage Europa's als ganz besonders günstig für eine Revanche von 1N70 dar. Eine solche Sprache scheint uns äußerst bedauerlich und die einfachste Vorsicht müßte den Einen wie den Anderen rathen, sich derselben zu enthalten. Ohne in die Geheimnisse der Regierung eingeweiht zu sein, können wir - und halten wir es für unsere Pflicht — liersichcru, daß der Minister der auswärtigen Angelegenheiten mit allen feinen Kollegen einig ist, um bei der Politik dcr Neutralität zu beharren, welche von dem Herzoge Dccazes feil dem Beginne der orientalischen Krise so weise befolgt worden ist. Alle gegentheiligen Gerüchte fiud ohne jede Begründung; aber da dieselben zum Resultate habcu, die Gemüther zu beunruhigen, sowie das mehr als jemals in der gegenwärtigen schwierigen Situation nnd am Vorabende der Eröffnnng der Ausstellung nothwendige Vertrauen zu vcrmiudern, haben mehrere Mitglieder des Senats die Frage geprüft, ob es angemessen sei, an die Regierung eine Frage zu richten^ welche dieselbe in den Stand setzen würde, dem Lande die Politik kundzugeben, welche sie betreffs dcr wichtigen auswärtigen Fragen, die augenblicklich gauz Europa beunruhige», zu befolgen gedeutt." Die Russen in Bulgarien. Zu den rusfischeu Organisationen in Bulgarien schreibt mau der „Pol. Korr." aus Bukarest: „Die hiesige bulgarische Emigranten-Kolonie hat in den letzten Wochen stark abgenommen. Fast alle jüngern und intelligenteren Mitglieder derfelben find nach Bulgarien abgereist, wo sie um Aemter und Würden comvetieren. Die provisorische Organisation der Verwaltung in Bulgarien vollzieht sich ganz nach russischer Schablone. Jede Stadt erhält einen Gouverneur, Polizeimcister uud die sogeuannten Viertelmeister sliuui-lklili 5Iüä-/.irllt<^i) lc. Die gewesenen türkischen Sandschate sind in Gubernien unigewandelt worden, welche ihre Unter-thriluug iu Ujezden. Ispravnischta und Oblasti erhalten. Es werden nur solche Bulgaren zu öffentlichen Aemtern zugclaffeu, welche der ruffischen Sprache mächtig sind, was der betreffenden Bewerbung der Bulgaren tciu Hindernis bereitet, da die jüugcre Generation der bulgarischen Intelligenz theils in rnssischen Anstalten ihre Erziehuug erhalten hat, theils von Jugend auf zur Erlernung der rnfsischcn Sprache angehalten worden ist. Im übrigen ist es für die Bulgaren ein Leichtes, fich die Kenntnis des ihrer Muttersprache so verwandten rusfischcu Idioms anzueignen. „Die rufsische Politik hat übrigeus lange vorher dafür geforgt, daß die natioualeu Eigeuthümlichteiten und sprachliche» Uuterschiede bei den Bulgaren kein Hindernis für ihre Assilniliernng mit dcr russischen Nation bilden. Nicht umsoust fiud eigens zu diesem Zwecke Anstalten in Odessa nnd Nilolajew schon vor Jahren gegründet worden. Von den sogenannten „Inna/Bill-garen" ist schon jetzt faft keiner bei der Organisation der Verwaltuug m Bulgarien uuberücksichtigt geblieben. Von Karawelow bis Äalabauow habeu fie alle mehr oder wcuigcr eiuflußreiche Posten bereits jetzt erhalten. Aber nicht nur diejenigen Bulgaren, welche den Ehrgeiz haben, Antheil ani öffeiltli'chen Leben ihres Vaterlandes zu uehmeu, strömen über die Donau zurück, fondern anch viele Kaufleute, Bauquiers, Handwerter ?,.. verlassen Rumäuieu, um in den bulgarischen Donau städten sich mederzulassen. Dadurch entsteht hier die Besorgnis, daß diese Rückwanderung der Bulgaren auf die ökonomischen Verhältnisse Rumäniens rmen ungünstigen Einfluß ausüben tonnte." Der griechische Aufstand. Der seit kurzem zu größerer Bedeutung gelnnate Aufstand iu den griechisch türkischen Provinzen nimmt gegenwärtig bereits in erhöhtem Maße die Aufmerksamkeit der türkischeu Regierung in Anspruch und zwinqt dieselbe, sich mit ihm ernstlicher, als dies bisher qe-schchrn. zu beschäftigen. Um die Mitte des vorigen Monates, aus klonen Ansangen entstanden, hat derselbe theils durch die ^hatlchgteit der türkischen Provinzial-regierung. theils wol anch dnrch die geheime Unterstützung der angrenzenden griechischen Bevölkerung be reits merklich größere Dimensioneil angenommen, so daß es wol lmr dein Aufgebote einer größeren Truppen-macht gelingen dürfte, ihm gründlich ein Ende zu macheu. Zur Vorgeschichte dieser in mancher Hmstcht nicht uninteressanten Bewegung geht der „Pol. Korr." 384 aus Volo unterm 10. d. M. nachstehender authentischer Bericht zu: „Ein kleines Häuflein von kaum 100 griechischen Patrioten — wie sich die Insurgenten nennen, — deren Zahl sich jedoch nach und nach immer mehr vergrößerte, landete Mitte Jänner unter Führung des Michael Cilipiko, eines Albanesen von mufelmännifchcr Abstammung, sowie des Demeter Cxarchos ans Stilides in Griechenland, in Vrumiri, in der Absicht, sich nach Mazedonien zu begeben, um daselbst den Aufstand ins Leben zu rufen, wurde jedoch durch Sturm und Unwetter an der Ausführung seines ursprünglichen Planes verhindert. Mit l^hassepots und Revolvern bewaffnet, begaben sich die Fayeurs von Brumiri nach Neochori, Wcsitza, Milics, Dratia, Portaria, Makrenizza, woselbst sie sich mit den nöthigen Lebensmitteln gegen Barzahlung versorgten. Die ihnen nachgeschickten türkischen Truppeu tounten die Spur der Insurgenten nicht mehr auffinden. Erst am 25. Jänner trafen 268 Redifs und 110 Baschi-Vozuks auf die Insurgenten, welche das 4 Stunden von Volo entfernte befestigte Kloster des heiligen Dionysius besetzt hielten. Nach zweitägigem Kampfe gelang es den Insurgenten, am ^7. Jänner in der Morgendämmerung das Kloster zu verlassen und sich auf das Gebirge bei Zagora zurückzuziehen. Die Nedifs verloren l0 Todte und :!4 Verwundete. Die Baschi-Äozuks und die Gendarmen hatten je einen Verwundeten. Die Insurgenten erlitten gar keinen Verlust. Nach dem Abzug der Insurgenten drangen die Baschi Bozuks in das Kloster ein, welches sie vollständig plünderten und dauu iu Brand steckten. Mau glaubt, daß zwei in dem Kloster zurückgebliebene Mönche bei der Feuersbruust umgekommen sind. Wenigstens werden sie seither vermißt. „Am 28. Jänner trafen zwei andere Insurgenten-banden, 800 Mann stark, im Dorfe Orignina, im Bezirke von Armyro, ein. Die telegrafische Verbindung mit Griechenland wurde unterbrochen. Hellenische In-surgeuteubandeu kamen von allen Seiten. In dem Dorfe Milies, <'» Aren von hier, tauchte eiue Baude von »l- bis 800 Mann auf, welche sich mit deu In-surgeuteu in Brumiri vereinigte. Eine andere Abtheilung schiffte sich iu Ciajasi aus und marschierte gegen die Dörfer am Olympos. Eine Bande ist in Zarko, eine andere in Damako signalisiert. Auch Waffe» und Muuitiou, erstere aus Ehasfepotgewehren und Karabinern bestehend, wurden in großer Quantität aus» geschifft. Nicht überall wollten die Einheimischen mit den Insurgenten gemeinsame Sache machen. Ein türkisches Panzerschiff befindet sich in den Gewässern von Armyro, zwei Avisodampfer liegen im hiesigen Hafen. Es mangelt denfelben jedoch an Kohlen. „Die Stadt Volo lebt seit mehreren Wochen in fortwährender Aufreguug. Die meisten Familien verlassen Volo theils auf Segelschiffen, theils auf Dampfern. Diese Aufregung hat gestern einen panikartigen Charakter angenommen, als sich die Kunde verbreitete, daß die in den am Pelion gelegenen, von hier 2 bis 3 Stundeu eutfernten Dörfern vcrfammelten Insurgenten gegen das mit einer schwachen türkischen Garnison ver« sehene Volo einen Handstreich ausführen wollen. Unter dem Eindrucke dieses ziemlich beglaubigten Gerüchtes hat der hiesige türkische Gouverneur gestern abends alle fremden Konsuln und die angesehensten Bürger von Volu zu einem großen Rathe einberufen. Er signalisierte den Verfammelten die Möglichkeit eines Angriffes der Insurgenten auf Volo, sowie die Ergreifung aller thuulicheii Defensivmittel seitens der Türken. Der Gouverneur erklärte, er köune angesichts einer solchen Eventualität uicht dafür emstehen, daß die Stadt und das Eigenthum der Einwohner infolge des Kampfes, insbesondere des Geschützfeuers, nicht Schaden leiden werde. Er rathe daher allen, den Weg ausfindig zu machen, auf welchem den Führern der Insurgenten zu bedeuten wäre, daß sie durch eineu Versuch, Volo zu besetzen, ihre Eompatrioten in große Gefahr bringen und zwecklos das Leben uud Eigenthum derselbe« gefährden würden. Die Konsuln billigten diese Auseinandersetzung, uud es wurde einstimmig beschlossen, sogleich eine zu diesem Zwecke geeignete Persönlich-! keit in das Lager der Insurgenten zu senden. Unterdessen erhielt der Gouverneur die Nachricht, daß der Waffenstillstand unterschrieben sei und daß morgen türklfches Militär hier eintreffen werde. „In der That sind hier soeben — vor Abgang dieses Briefes — zwei große Dampfer mü 4000 Mann regulärer Truppen angelangt, und so ist Volo wenigstens von der Angst befreit, daß die Insurgenten vom Berg Pclion uus'erer Stadt einen Besnch abstatten. Morgen wird cin Theil dieser Truppen nach Almyro marschieren, wo die Bewegung einen ganz ernsten Charakter angenommen hat. In Volo gibt es momentan anßer türkischen Schiffen nur einen kleinen italienischen Avisodampfer. Der Mangel fremder Kriegsschiffe, insbesondere eines österreichischen, macht sich bei der großen Anzahl hier lebender Ansländer sehr fühlbar." Hagesneuigkeiten. — (Kronprinz Rudolf in England.) Aus London, 1^ d. M., wird dcr „Presse" berichtet: „Se. k. und k. Hoheit der Herr Erzherzog Kronprinz Rudolf ist nach Cottesbrook abgereist, um mit Ihrer Majestät der Kaiserin vor der Abreise nach Wien noch zusammenzutreffen. Am Vormittag befuchte der Herr Erzherzog noch die großen Weinkeller des bekannten Importeurs von Ungarweinen, Max Greger bei London Bridge, und ließ sich im Atelier der Photographie Compagny in Regent Street photographieren. Auch drückte Se. l. und k. Hoheit den Wunsch aus, in einer Gruppe photographiert zu werden, aus den Herren gebildet, die den Kronprinzen nach den Fabriksdistricten Englands sowie nach Schottland und Irland begleitet haben, nämlich Obersthofmcistcr Graf Bombelles, Fürst Louis Eßter-hazy, Professor Menger, Hofrath v. Scherzer. An Stelle des Majors Ritter v. Eschenbacher wurde Major Bala-lovics photographiert, der inzwischen die Dienstleistung bei dem Kronprinzen übernommen hatte, während Major v. Eschenbacher nach Wien zurückgekehrt ist." — (Zeitungswescn in Steiermark.) Man schreibt der „N. fr. Pr. aus Graz: „Die letzten Jahre des wirthschaftlichen Niederganges sind anderwärts der Gründung neuer Organe der öffentlichen Meinung nicht sonderlich günstig gewesen, in Steiermark aber haben wir gerade iu dieser letzteren Zeit das Institut der eigentlichen kleinen Lokalpresse sich entwickeln gesehen, und was das Charakteristischeste ist, die meisten dieser nengegründeten Blätter prosfterieren sogar, in ihren bescheidenen Grenzen natürlich, anf ganz erfreuliche Art. Die Landeshauptstadt selbst hat allerdings im verflossenen Jahre keine nennenswerthc publicistischc Neugründung mitgemacht, ebensowenig das mit Zeitungen ohnehin schon reich genug gesegnete Marburg, die zweitgrößte Stadt des Landes ; dafür aber sind in drei anderen steierischen Städten, die bis jetzt ohne jede vublicistische Vertretung waren, Lokalblätter entstanden, die sich recht gut erhalten. So zunächst in Lcobcn, dessen wohlhabende Bevölkerung längst schon das Bedürfnis nach einer eigenen Zeitung empfunden haben mußte, ein „Leobencr Wochenblatt", das allerdings der Druckercicalamitätcn wegen, die in Lcoben herrschen, vorläufig noch im benachbarten Brnck an dcr Mnr gedruckt wird; in Cilli uach dein Eingehen des lithographierten „Cillier Anzeiger" eine zweimal die Woche erscheinende „Cillier Zeitung" uud endlich erst seit eini gen wenigen Tagen in dem nahen Pettau gleichfalls ein „Wochenblatt." Alle genannten drei Blätter sind verfassungstreu und dürften wol das ihrige dazu beitragen, die politische Regsamkeit unter den Lokalbcvlilkeruna.cn zu wecken. Schon darnm darf man sich ihres Erscheinens freuen. Die Ultramontanen sind anf dem Lande mit ihrem jonrnalistifchcn Wirten recht rührig, und die Liberalen könnten bei solcher Agitation von ihnen lernen, wenn wir auch deu Ton unserer klerikalen Blätter im Gebirge nicht eben empfehlen möchten." — (Die Papst wähl.) Aus Rom berichtet dcr „Pester Lloyd" über die Proclamierung des neuen Papstes vom 20. d.: „Seit halb 2 Uhr verkündigten die Glocken von St. Peter, daß ein Papst gewählt sei. Die Nachricht hat sich rasch in der Stadt verbreitet und begreiflicherweise großes Interesse, wenn auch leine besondere Aufregung, erweckt. Eine schier unabsehbare Wagen-reihe nimmt den Weg nach dem Petersplatze. Auch zu Fuße strömen dic Menschen in unabsehbaren Massen herbei. An einem Ende des Pctcrsplatzes sind etwa >00 italienische Soldaten postiert, welche ihre Gewehre in Pyramiden aufgestellt habcn und ruhig warten, bis man ihrer etwa bedürfen wird. Gegen 4 Uhr werden drei Pforten des Pctersdomcs geöffnet; es heißt, der neue Papst werde im Dome das Volt segnen. Im Augenblicke ist der ungeheuere Ranm, den die schönste Kirche dcr Christenheit umschließt, bis in das letzte Winlelchen besetzt. Ueberall Bewegung, Lärm, Lachen, Kindergeschrei — einige Frauen werden ohnmächtig und müssen von der Stelle geschasst werden. Da heißt es plötzlich, der Papst werde in der nach außen blickenden Loggia erscheinen. Im Augenblicke ist die Kirche leer und die ganze Volksmasse auf dem freien Platze außen. Dann heißt es wieder, der Papst werde sich doch im Innern der Kirche dem Volke zeigen. Im Augenblicke ist die Kirche wieder gefüllt und überfüllt. Viermal wiederholt sich dieser Aus« und Einzug unter unbeschreiblichem Lärm und heilloser Unordnung. Endlich ist es festgestellt, daß der neue Papst den Segen in der Kirche ertheilen werde. Ueber deu geöffneten drei Pforten erheben sich drei große Marmortafcln mit Inschriften, über diescu mächtige Fenster mit Altanen gegen die Kirchenseite zu. Auf den beiden Endaltanen erscheinen Garden uud Priester. Das Volk bricht in Eviua-Rufe aus. Nun kommen Diener und breiten über den mittleren Altan eine rothe Decke und legen ein rothes Kissen hin. Immer größer, immer betäubender wird dcr Lärm, das ganze Volk schreit und tobt wie außer sich. Da erscheint dcr Papst auf dein mittleren Altane. Ein Eviva braust auf, vor welchem schier dcr Riescndum erzittert. Da streckt der Papst die Hand aus und wie durch Zauber tritt jäh lautlose Stille, weihe, volles Schweigen cin. Es war halb 0 Uhr. Dcr Papst streckt die beiden Arme segnend nach allen Weltgcgcndcn und spricht die Benediction. Obgleich auf einer Höhe von mindestens drei Stockwerken stehend, ist die Gestalt dennoch genau sichtbar, die Stimme deutlich vernehmbar. So weit die Kirche ist, so weit reicht die sonore Stimme des neuen Papstes, sie ist wie ehern, ohne das leiseste Zittern; man hurt, es ist ein Mann in Vollkraft, der gesprochen. Kaum fünf Minuten währte die SM aber sie war gewaltig, großartig, packend. Als dcr Papi die Loggia verließ, erscholl wieder minutenlang anM-tendes Evivarufcn. Dann strömte das Volk zur KM hinaus." ,» — (Eine Hinrichtung in Belgrad.)"«' Belgrad wird der „Presse" geschrieben: „Dicsertagc M° hier eine Masscnhinrichtung statt. Gegen 7 Uhr morgc^ begann das Nrmefünderglöckchen anzntündigcn, daß ^ Zug mit acht Raubmördern das Gefängnis ucrlG« habe. In vier von Ochsen gezogenen Karren fuhren Verbrecher, je zwei zusammengefessclt, von einer Escol Gendarmen begleitet und von einer unabsehbaren AM, menge, besonders aber Frauen, umwogt, durch Stadt. Die Verurthcilten, welche zwci Frauen " einem Hammer die Hirnschale zerschmettert hatten, s' hörten den verschiedensten Altersklassen vom K>M bis zum Greise an. Einem derselben folgten !^ Kinder in einem Wagen, den übrigen die 3^' und Verwandten. Alle ranchtcn Cigarreticn »nd M' hielten sich lachend und scherzend mit ihrc» ^^ und den nebenher gehenden Bekannten. Sobald Zug vor einem Cafchausc anlangte, wurde Hlw ^ macht, denn nach alter Sitte stand hier eine letzte frischlmq, bestehend ans Rnlia nnd Kuchen, bereit, natürliche Folge war, daß schon beim Verlassen Stadt eine so fröhliche Stimmnna. herrschte, dnß ^ meisten Dcliqucntcn nicht mehr recht wnßten, lve,^.» sie eigentlich anf dem verhängnisvollen Karren 9^ waren. Die vorbereitenden Anstalten anf dem KaU dan, dem Hinrichtnngtzort, waren schon getroffen ^ cincr ticfcn Grnbc waren acht Pfähle eingerammt, ^^ dcni dcr Zng dort angelangt war, begann ein ^>! bcamtcr die Vcrlcsnng des Urtheils, nach dicscm sp^ ^ der Pope seinen Scycn. Dic Vcrnrthciltcn wurden an dic Pfähle gefesselt, nnd schm, wollte man »"t Execution beginnen, als ciner dcrselben noch eine , halten wollte. Die Bitte wnrde gewährt und der . ner seiner Fcsscln entledigt. Hierauf begann er anszu^ ren, daß er nicht bereue, den Mord begangen z" l)^ denn die Opfcr hätten cin Gewerbe betriebe», ^^ viclc junge Lentc ins Unglück gestürzt habe, ^, , ,^ ganze Rede wurde mit Beifall und zustimmendem,,^ brace" anfgcnommcn. Nachdem das lctztc Wort M^ chcn war, sprang der Vcrnrthcilte wieder m die ^ ^ zurück und ließ sich, nachdem er seine Kameraden ß^, hatte, von neucm fesseln. Fünf Minuten später!^ ein Pelewnfcner die acht Vcrbrechcr zu Buden-' ^ fokales. Aus dem Oemeinderathe. Laibach, 22.Febr""' (Fortsetzung.) ,,,. 3.) GR. Dr. Ritter v. Kalteneg gcr "'^1 über die Normalbehandlung der magistratlichen >'^M dienerswitwe Ioscfa Gaspcrsii und beantragt, ^ M auf die Dauer ihres Witwenstandes eine u^' ^ Februar d. I. an in monatlichen Anticipatrmen ^ fallende, mit dem dritten Theile des ehcg"" ^ Kanzlcidiencrgehaltes per :i50 fl. bemessene," .^ie mäßige Pension von jährlichen l<;<; fl. ti6 ^ zil das mit «7 fl. 50 kr. berechnete (Lonductsq"""" bewilligen. (Wird ohne Debatte genehmigt.) ^ 4.') GR. Dr. Ritter v. Ka'ltcncgger "'^ über die Vefctzung der uach dem magistratlicheu ^ M^ diener Michael Gaspers vaeantcn Dicnstcsstellc l) ^ Gebür im Wege der Vurrückung und beantrag '^l selbe mit dem Gehalte per .'i5i<) fl. dem A""" Martin Stert zu verleihe». (Angenommen.) ^ieu 5.) GR. Dr. Ritter v. Ka'ltcncgc'cr ^,^ über die Befetzung ciucr magistratlichcn Kanz^ p' stelle niederer Gebür. Dieselbe wird "ber,,'"' ^ Section dem Sichcrhcitswachmanne II- ^"ai!' tholomäus Märn, verliehen. ,..fc>^ 0.) GR. Dr. Ritter v. Kalteneggcl^B''' über die Strafnachsichtsgesuchc des Georg >V^/gj^ uud Lurenz Kasteliz wegen Uebcrtretuua,e" , ^^ ordunng und beantragt, da die ohne GencY"^' ,F Baubehörde aufgeführten Objekte bereits ""^M sind, den Nachlaß der verhängten Strafe. (A"g"' II. Bericht der Bausectio"- ^ß GR. Iiealcr referiert über den bezüglich der äußeren Ausstattung des auf d"" ^ ^ , Platze zu errichteuden Brunnens und be"" '^ß^ äußere Ausstattung der mit Gemciuderaths^, / ^i , 28. Juli v. I. mit dem Kosteuaufwandc V ^ltl^ l)7 kr. genehmigten Vrunnenherstelluna, "'" „ite f l,, Platze wird nach der vom städtischen ^"'90"', worfencn Plaustizze mit deiu Mehraufwandc ^ ^ ^ somit im Gesammtanfwandc von tt>N "' ^il ^ , nehmigt und der Magistrat beauftiagt, '" .-^hsll , angäbe dieses Brunnenbaues sogleich d"» ^ .^he" einzuleiten uud das Resultat dem Genie'"" ^ zulegen. ,nel^ oc"" Der Bürgermcister bemerkt, ^ chcs F sprechend dem Beschlusse des OeineiM ^.M fl. 27. September v. I., für die Kosten elllN ^ Ausstattung des Brunnens im Betrage 385 eme Subscription unter den anwohnenden Hausbesitzern eingeleitet weidn«. v > v n«l 3°"""s "^d der Antrag der Baufettion ohne "kdatte angenommen. UI. Berichte der Finanzsection. ^,« ^ ^eskovic referiert über die Kulturändc-rung emiger Aecker des städtischen Gutes Unterthurn ^wou) in Wiesen und beantragt: Die Durchführung "^ Anwandlung der an die Firma Auaust Tschinkel ^chie verpachtetcu Aeckcr iu Wiesen wird der letzteren U ?" ^'"^lt "on 400 st. uud unter der Bediu-V "li^trageu, daß die Aecker bereits im nächsten ^ rli tc als Wiesen übergeben werden und daß die s.l V V<^k träges per 400 st. nach bewirkter hch/ Abführung der Kulturäuderuug zu erfolgen f^^,Dr. Ahazhizh: Ich habe aus dem Re-uw«^ A entnommen, wie groß die Fläche des umzuwandelnden Grundes ist. Aafte^"" GN. Leskovic: 27 Joch 53b Quadrat- die Umw' ?/' Ahazhizh: Ich finde den Preis für a si,m ^bl""g. seitens der Firma Tschinkel zu hoch u stem da dieselben doch gleich bei der ersten Mahd h"^.ntner per Joch fechscu dürften. Ich qlaube da-M'ia° ^'""^chiukel könnte die Umwandlung auch "gr besorgen. Unter allen Uinständen unißte jedoch "W werden, daß das Terrain gewalzt wird. lies 7^'^aßnik: Ich muß den Anschauungen mci-^irnwN - . H""l Vorredners widersprechen. Die "ie Ich bm in der Oekono- gebr,tet>s ^ """"' da ich selbst ei.l sehr aus-fahruna >.- ^""" bewirthschafte. Nach meiner Er-emm be33 ^ 3irma Tschinlel schon im ersten Jahre leicht win^ e" ^^^ ^bcn und lauu daher sehr Ich b""/" verlangten Snmme 100 sl. nachlassen. UMerhaM^ ^"^"' "" der Firma Tschmlel neue GR N ^" ^^^"'' "« überbM^"^' ^" ^auze Angelegenheit scheint seitens des M "l ^^ "'"^ constaticrcn, daß abermals der Gemeint ^^"^^ gehandelt wurde, ohne daß wan die N, > ^ ^"l)er befragt worden wäre. Hätte lwnsweao . bwllg der Aecker in Wiesen im Auc-ßehen a,fm. "gegeben, so wäre es viel billiger zu Wwn N '"?' "^ "ach dem Antrage der Fmanz-bann freist ^ """ Wirthschaft wundert es mich !o qer nnp theilt. — (Pater Salvator Pintar ^.) Gestern mittags verschied in Laibach der Guardian. Pfarrer und Dcfinitor de» hiesigen Ordensconvcnts der P, P. Frau zislaner. Pater Sawatur Pintar. nach nahezu achtjährigem Leiden in, Alter von .'i3 Jahren, Der Verstorbene war am 2. Iuui 1824 iu der Pfarre Pölland in Obcrkrain geboren, hat die Gymnasialstudieu m Laibach vollendet und trat am 18. November 1^42 iu den Orden deb heiligen FrauziSkus. Den solennen Profeß legte er am 21. November 1845) ab und wurde am 21. September 1847 zum Priester geweiht. Als Priester blieb er stets in Laibach uud stand hier der Vorstadtpfarre Maria Verkündigung seit 186:>. also durch uahczu 16 Jahre als Pfarrer vor. Dreizehn Jahre bekleidete der Vrr^ sturbcnc. berufen durch dir Wahl seiner Ordcnsvorstiindc. die Ehrrnstelle eiueS Guardians und früher die eines Sekretärs der trniuisch-kroatischcu Provinz der P. P. Franziskaner. Vou seiucu Ordensbrüdern verehrt und geliebt, war der Verstorbene auch ein allseits geachteter Freund seiner Pfarrlindcr, denen cr stets bereit war. zu rathen und nach besten Kräften z" hclfcn. Die Armen verlieren in ihm einen edlen Wohlthäter, denn lediglich seinem hervorragenden itinslussc ist ^ zu danken, daß jahrein jahraus zahlreiche Studierende uud Arme mit Nah runli im Convcnte versorgt w^den. Iu seiner Eigenschaft als Pfarrer hat der Verstorbene durch Eifer und Oetouo-mie der Franzislauerlirchc die prachtvolle, vum heimischen Orgelbauer Gcmcmdcrath F, O"rs,t erbaute Orgel geschaffen welche sich des Beifalls aller Kunstfreunde er Wut. Die Herstellung cines schiwn Pflasters in der Kirche suwie die Anschaffung zahlreicher Paramcute ,e. sind sein Werk Pater Salvator war zugleich cm eifriger Freund der Kirchenmusik und ein wesentlicher Förderer dc3 vor einem Jahre in Laibach gegründeten musikalischen EäcilimvereinS. Auch als Landwirth war Pfarrer Pintar sehr thätig und fungierte einige Jahre ulK Mitglied des CentralauKschufseS der t. k. Landwirthschaftsgesellschaft Als im Lande bestrenommierter Bienenzüchter bekleidete cr bis zu seinem Tode die Stelle cineK Vizepräsidenten des krainischcu Aienenzilchtvereins, und jeder Fremlb der Bienenzucht konnte sich bei ihm den freundlichsten Rath erholen. In Laibach war Pfarrer Pintar allgemein als ein würdiger Priester geachtet, und wirb ihm mt-besondere die Bewohnerschaft seiner Pfarre stets ein freundliches Andeuten bewahren. Das Requiem für den Verstorbenen fand heute um 7 Uhr morgens statt; nachmittags um 5 Uhr wird derselbe zu Grabe getragen. — (Todesfall.) Der hiesige Handelsmann Herr Ludwig Moro ist vorgestern nach längerem Gehirnleiden im 56. Lebensjahre gestorben. — (Theatcrverfammlung.) Die vom Laibacher Thcatcrcomitc auf gestern N Uhr vormittags im Glassalon der Kasinorestauration einberufene Versamm-lilng von Logenbrsitzcrn und Theaterfreunden, um über die im nächstcu Jahre zu gewährende Subvention schlüssig zu werden, kam wegen zu geringer Anzahl der Erschienenen uicht zu stände. — (Kasino-Gesellschaftsabend.) Vorgestern fand im Kasinovereine der siebente und zugleich letzte Gcsellschaftsabend der diesjährigen FafchingSsaison statt. Gleich allen seinen Vorgängern vereinigte auch er eine sehr zahlreiche Damen- und Herrengesellschaft in dcu Vcreiuslolalitätcn und bildete so einen würdigen Abschluß dieser rasch eingebürgerten und beliebt gewordenen carncvalistischcu Neuerung, deren Wiederholung — vielleicht auch außerhalb der eigentlichen Faschingszeit — gewiß von allen Theilnehmern lebbaft gewünscht wird und auf einen stets zahlreichen Besuch rechnen darf. Dem Tanze, welchem über vierzig Paare bis halb 4 Uhr morgens huldigten, ging diesmal eine kurze musikalische Production voran. Fräulein Karinger, eine jugendliche, wie wir hören, erst zwölfjährige Pianistin, spielte ein Salonftück und hierauf eine Konzertpolka von Joachim Naff. Die Gewandtheit und der hübsche Ausdruck, mit der die junge Dame beide Pieren vortrug, fanden sehr aufmunternden Beifall, den dieselbe als Sporn zu weiterem fleißigen Studium uud zur Ausbildung ihres Talentes benutzen möge. Nach ihr saug eine verehrte Gastin, Fräulein Schneditz, mit sehr sympathischer Stimme zwei hübsche Lieder von Sucher und Kirchner. Als dritte Piece spielte Herr Gerstncr über ein erst wenige Stunden vor Beginn der Unterhaltung an ihn ergangcnes Ersuchen des Comites mit gewohnter liebenswürdiger Bereitwilligkeit eine Nallett-szcne von Beriot und erwarb sich hiedurch, sowie durch sein wahrhaft entzückendes Spiel ganz besonders den Dank der Gesellschaft. Das Gleiche gilt von Herrn Zohrer. der auch an diesem Abende aus Gefälligkeit die Klavierbegleitung der beide» letzten Nummern freundlichst übernommen hatte. — (Die Generalversammlung desHan« dels-Kranken- und Pcnsionsvereins) wurde gestern vormittags im hiesigen Magistratsfaale in Anwesenheit von 5>0 Mitgliedern abgehalten. Präsident A. Dreo begrüßte die Versammlung, worauf die Berichte der Direction über die Thätigkeit des Vereins, über die Kasse-gcbarung sowie über den Vcrmögeusstand des Vereins am Schlüsse des Jahres 1877 ohne Debatte ge< uehmiget wurden. Der Bericht des RcvisionscomiteK über die Revision der Rechuungsabschlüsse pro 1877 sowie über die Scoutrieruug der Fuude am Schlüsse de> Jahres 1877 wurde ohne Debatte zur Kenntnis ge» nommeu, DireclionsmitgUed Herr Treuu referierte über die Feststellung einer Norm inbetrefs der ärztlichen Or» dinatiou im Vcreinsspitale. Der diesbezügliche Antrag der Direction wurde, nachdem die Vereinsmitglieber Drasler und Spatel denselben befürwortet hatten, einstimmig mlqrnommcn. Zum Ehrenmitgliede des Vereins wurde über Antrag des Dircctionsmitgliedes Treun der kaiserliche Rath und Großhändler Herr Anton Toman aus Stcinbüchel ,>ur uccluml soren gewählt. Einen detaillierten Bericht über die Versammlung bringen wir im nächsten Blatte. - (Beschwerde der Stadt Mottling.) Der Gcmeindcvorstand der Stadt Mottling in Unter-fraiu hat wegen einer ihm aufgetragenen Beitragsleistung zum Ortsschulfondc Mottling brim t. k. Verwallungs-gcrichtshofc in Wien eine Beschwerde gegen dus l. l, Ministerium für Cultus und Unterricht eingebracht. D,e öffentliche mündliche Verhandlung über diese Beschwerde fiudct Mittwoch den 27, d. M. um 10 Uhr Vormittags, vor dem genannten Gerichtshöfe in Wicn fiatt. 386 B^—^. (Theater.) Aus der Vorwoche ist über zwei Theaterabende zu berichten, von denen der freitä-gige wegen seines Zweckes, dcr samstägige an sich interessant war. Ersterer: die Benefizvorstellung des Herrn Lasta — der hiezu eine Reprise der „Porträtdame" gewählt hatte — gestaltete sich zu einer recht ehrenvollen Ovation für den Gefeierten des Abends. Das ziemlich zahlreich erschienene Publikum applaudierte das Entrse seines Lieblings und die Ueberreichung eines beschwerten Lordeertranzcs an denselben auf das lebhafteste. T>ie neue Besetzung der Rolle des „Cornelius" mit Herrn Welcba und des „v. Vihthum" mit Herrn Patek machte uns die alte unschwer vergessen. Wir beglückwünschen den mit jeder Partie fortschreitenden Herrn Weleba zu dem Erfolge, den er erzielte. Die gegenwärtigen Per-sonalverhältnissc der Bühne machen es nothwendig, den strebsamen jungen Schauspieler an Plätzen zu verwenden, die ihm bisher versperrt waren und an denen er sehr viel lernen tann und auch sichtlich lernt. Für Samstag war unter der Devise: „Zum erstenmale (ganz neu)" (1) „Fromont jun. und Risler sen.", eine fünfactige Dramatisierung des gleichnamigen Romans, augetündigt. Die Komödie machte vom Burg-theatcr aus, wo sie im vorigen Jahre eines der ersten Ehcdruchöorümcn war, das in die ehrwürdigen Hallen am Michaclerplatz Eingang gefunden hat, die Runde auf allen dcdeutenocn Bühnen, und wir haben sie in Laibach im vorjährigen Frühjahre von der damals bereits sehr deroutierten van Hellsehen Gesellschaft gesehen. In Wien, wo man die überaus materialistisch gehaltene Composition selbstverständlich mit sehr bedeutenden Mitteln ausstatten lonilte, hat sich dieselbe auch auf dem Repertoire erhalten; weniger in den Provinzen. Die Anforderungen, welche ein dramatisierter Roman von der Bedeutung des besprochenen an die szenische Ausstattung und an die Besetzung der Rollen stellt, siud für eine Provinzbühne nahezu unerschwinglich. Jede Figur, wie sie dem Roman entnommen auf die Bühne gebracht wird, muß in sich selbst das enthalten, was im Roman die Erzählung bewirkt. Mehr als sonst muß der dramatisierende Bearbeiter vom Schauspieler richtig verstanden und in seiner und des Originaldichteis wahren Alisicht unterstützt werden. Wenn wir von diesem Standpunkte ausgehen wollen — und er ist der einzig richtige — so siud die Lorbeeren, die wir spenden können, äußerst spärlich gesäct. Die am grellsten gezeichnete Gestalt der Sidonie zuerst ins Auge fassend, wird es uns wol leicht, zu sagen, daß sich Frl. Anselm damit sehr viel Mühe gegeben und einen Erfolg erzielt hat, den sie um so höher anschlagen darf, als die Rolle mit Schwie-rlgteiten verbundeil ist, welche nicht leicht zu überwinden sind. Die Darstellung einer Courtisane in honetter Gesellschaft erlaubt nur kleine Andeutungen, leise Schattierungen, aus denen der Zuhörer sich klar werden soll, welch' schöne Worte eine schwarze Seele zutage fördert. Die Wahrheit foll hervorschimmern unter der übertünchten Hülle, wie durch einen dichten Schleier. Diese schwere Aufgabe hat Frl. Anselm in der Liebesszene mit Franz Risler im dritten Acte sehr gut gelöst. Noch präciser aber war die Gestalt der Sidonie im vierten Act fixiert, wo unsere Darstellerin die erdrückende Uebcrlegenhcit der siegreichen Frau über den läppischen Jungen, der ihr ahnungslos ins Netz gelaufen ist, vollendet entwickelte. Eine besondere Anerkennung gebürt Frl. Anselm noch für die äußere Ausstattung ihrer Rolle; die Toiletten waren nicht nur neu und schön, sondern auch dem Charakter einer „S/donie" vollkommen angepaßt. Herr Kraft faßte hingegen den „Risler sen." zu elegant nnd zu jugendlich auf. Obzwar seine Darstellung, namentlich im fünften Act, d. i. in dem Augenblicke, wo ihm die Augen geöffnet werden und er mit einemmale die ganze Häßlichkeit der vor ihm liegenden Situation Übersicht, sogar eine sehr gute genannt werden tann, schien uns doch der Ton der Figur nicht der richtige zu sein; er pointierte zu wenig den Fabriksmcnschen, zu viel den Salonmann, zu wenig den Schweizer, zu viel den Franzosen. Sehr prägnant, je geradezu künstlerisch durchgeführt war der „Delobelle" des Herrn Vlberti; so lann man sich den verunglückten Schauspieler vorstellen, der am Abende seines Lebens noch immer eine glorreiche Zukunft erhofft. Fräulein N. Buhe (Desir6e), Herr Laska (Ehübe) und Herr Ströhl (Planus) thaten das ihrige so gut wie die Frauen Strähl und Duprs. Damit wollen wir nicht sagen, daß man die Besetzung ausnahmslos gutheißen könnte. Zum mindesten wäre es aus hier nicht zu erörternden Gründen am Platze gewesen, die „Claire" von Frln. N. Buhe und die „Desirse" von deren Schwester Klara spielen zu lassen. Das szenische Arrangement war unter aller Kritik, und wir erlauben uns die bescheidene Anfrage, ob denn der geschlossene Salon auch auf Gastrollen geschickt wurde? — (Literaturblatt.) Das kürzlich ausgegebene. 4. Heft (II. Jahrgang) von Edlingers „Literaturblatt" (Verlag von Julius Klinkhardt in Wien und Leipzig) enthält: Tirols Antheil an der Literatur des deutschen Volkes. Eine literar-historische Studie. Von I. G. Obrist. I. — Beiträge zur deutschen Literaturgeschichte. Flucht und Rückkehr. Drama von Moriz Schleifer. — Otto Ludwig und seine Schiller-Kritik. Von I. Minor. — Deutsche Einflüsse auf das alte russische Theater. Von Johann Neubauer. — Kritische Rundschau: A. Berger. Gedichte. Von A. E. — G. Ebers. Homo gum. Von Paul Nerr-lich. - N. F. Haller. Von A. E. — Fr. Hoffmann, Geschichte der Inquisition. Von Karl v. Gebler. — No« tizen. — Zeitschriften. — Miscellen. — Bibliographie. Danksagung. Der Verein der krainischcn Sparkasse hat in der am 19ten Februar abgehaltenen Generalversammlung als Beitrag für das hiesige Armeninstitut den Vctrag von 2500 fl.. für Unterstützung bedürftiger, aus dem Zivilspitale entlassener Reconvalcscentcn 200 fl, und für die Nachschaffung von Bettsorten im hiesigen Vcrsora,ungshnusc 200 fl, votiert. Die Armeninstituts.Kommission fühlt sich verpflichtet, diese ausgiebigen Spenden des löblichen Sparkassevcreins mit dem Ausdrucke des wärmsten Dantes zur öffentlichen Kenntnis zu bringen. Von der UrmenlnftltutS-Kammisfisn. Laibach am 21. Februar 1873. Der Vorsitzende: L a s ch a n m, z>. Neueste Post. Rom, 23. Februar. Die für morgen festgefetzte Kröuung des Papstes wurde verschoben. Der Papst beabsichtigt, in kirchlichen Angelegenheiten eine strengere Verwaltung einzuführen. Rom. 23. Februar. (N. Wr. Tgbl.) Die Krönung des Papstes wurde auf den ersten Sonntag in der Fastenzeit (l0. März) verschoben. Die Politik des Papstes soll, wie jetzt verlautet, mit den alten Traditionen brechen. Der Staatssekretär ist noch nicht ernannt. Der Papst hatte gestern eine lange Konferenz mit den Kardinälen Kutschier und Simor und promenierte mit ihnen im Garten. Letzterer gilt als der Haupturheber der Wahl Leo's XIII. Die österreichischen und ungarischen Kardinäle zeigen überhaupt eine große Ergebenheit für den neuen Papst. London, 23. Februar. Der „Standard" meldet aus Konstantinopel vom 21. d. M., der Zar habe dem Sultan telegrafiert, er werde die Unterhandlungen abbrechen und Konstantinopel besetzen, wenn der Friede nicht rasch geschlossen würde. Konstantinopel, 23. Februar. (Pol. Korr.) Die Situation ist eine im höchsten Grade gespannte. Auf der einen Seite türkische Zögerungen, auf der anderen Seite ernste russische Drohungen lassen auch nicht für die Beurtheilung der nächsten Stunden einen annähernd sicheren Anhaltspunkt gewinnen. Nur Eines ist gewiß: daß die Anwesenheit der englischen Flotte in den Dardanellen das bereits angebahnte türkisch-russische Einvernehmen in ein bedenkliches Schwanken gebracht hat. Trotz der Drohungen des russischen Armeekommandos zeigen sich die russischen Friedensunter« Händler zu mancherlei Concessionen geneigt, um nur den Friedensvertrag so rasch als möglich zu Ende zu bringen. Konstantinopel, 22. Februar. Die russiW Truppen, welche die Umgebungen Konstantinopels be^ setzt halten, werden nicht sogleich in Konstantinopel einrücken. Nur das russische Armeecorps von Adrians pel wird sich nach dem Friedensschlüsse in Konstant nopel einschiffen, um nach Odessa dirigiert zu werden Telegrafischer Wechselkurs vom 23. Februar. ^, ,. Papier.Rente 63 10. Silber-Nente 67 30. - F", Rmte 74 45.— 1860er Staats-Anlehen 111—. — Vanl.MNen 795. — Kredit-Actien 28025. — London 119 10. - SU 107 10. - K. t. Münz . Dukaten 5 63. - 20.FrankeN'VtM 9 52»/,. — 100 Reichsmark 58 65. Verstorbene. Den 15. Februar. Maria Kaiser, GürtlermeistersgaA 63 I,, Domplah Nr, 20. Lungcnlähmuug — Anna Äul<"^ Köchin, 36 Jahre, Kuhthal Nr. 14, herzbeutel^Wassersucht,. Elisabeth Kolmann. Uhrmachersgattin, . 7 I., Petersstraße M^' Schlagfluß. — Paul BreSlvar, Hausbesitzer, 80 I., OradaM gaffe Nr. 2, Altersschwäche, — Jakob Pctrin, Inwohner, »"H Ziuilspitlll, Hlai-ksiuug »«nilis. - Helena Suhaoobnil, Älbei« tmd, 5 I, Zivilfpital, Pyothorar. ^,. Den 16, Februar. Josef Ferdinand Schmidt, l?" delsmann, 87 I, Maria^Theresiastraßc Nr. 8. AltcrsschwU — Josef Kavel, Arbeiterkind, 10 Mon., Kuhthal Nr, 2, " zehrung. Varthcl IanezX Schmied, 41 I., Petersstraßc^l" Abzehrung, » Den 17. Februar. Ursula Cebul, Inwohnerin, »" givilspital, bl2rasmu» »ouili». — Iransziska NcichssreiM ° Paungartten, t. t. Äeamtenstochter, 36 I., Florianigassc "l. Lungensucht. — Alexander Pczhnil. Inwohnerstmd, li ^ 21 Tage, Bildgasse Nr. 4, Gehirnhöhlen-Wassersucht. ^ ^, Pototar, Arbeitcrslind, 16 Monate, Karolinengrund A> Gehiruhöhlen Wassersucht. — Andreas Slolar, «ettler, " " Zivilspilal, Marasmus. ,^ Den 18. Februar. Ämalia Schanda, Neamtcns"" ^ 57 Jahre. Schcllcnburggassc Nr. 3, Zchrfiebcr. — Josef «- " NcmcsslingsEleve, 25 I,. Iudengasfc Nr. 6. Lunaenläh""' — Alois Kramarsii, Sträfling, 49 I., Kastellbcrg Nr. l9, ^" gcnödcm. ^. Den 19. Februar. Mathias Scmlilsch, pens- ^ ^ gcrichtsbcamter. 71 I.. Iatobsplap Nr. «, Lungen dltttstUA^ Maria Ccpclnit, Schuhmacherslind. 2'/, I, AichamtSaasie -"^ Hchrficbcr. — Anna Trlban, Inftitutsarme. 74 I,, F"".A Quai Nr. 13. Schlagslusj — Ludmilla Zirlclbach. SaP" lind, 2 I,. Floriansgassc Nr. 31. Llmgenlähmung. , ^ Den 20, Februar. Simon Pcssiacl, Hausbcslh^ ^ Handelsmann, 61 Jahre, Deutsche Gasse Nr. 6. EchlagUF Maria Meoitz, Sattlerswitwe und Pfründnerin, 72 I-, H^< plah Nr. 8, Älutschlag. Maria Mrat. Dienstmannslind, «AZ, Vittdcrsteig Nr. 4, Fraisen. — Jakob Snoj, Inwohner." Zivilspital, Hlulkumu» nnnili». ^, ^ Den 21. Februar. Alois ilidiich, l. k, ha,uM">' Assistent. 60 I.. Floriansgusfe Nr. 15 Lungen Rippenfells l dung. — Victor Gasteiger, Edler v. Rabenstein und Kobs^/ Obcrlicutenautssohn, 4 Monate, Hcrreiigassc Nr, 10, ^Al' liihmung. — Ursula Mozina, Schuhmachcrswitwe. 55 3hI, rengassc Nr. 4, Wassersuäit. - Gregor Pitusch. Inwohl'". M' Zivilspital, Lungentuberkulose. — Margarelha Osret»'<"' wohncrin, 56 I., Zivilspital, Lungentuberkulose. Lottoziehungen vom 23. Februar: ^ Trieft: 54 70 2 «4 17. Linz: 5277 heater. ,,., Heute (ungerader Tag): Schwere Zeiten. " " Lustspiel in 4 Aufzügen von I. Meteorologische Beobachtungen in 2aAZ> ß -Z W ls ? ;; - " 7'Ü?M'g 746 21 '- '2 0 windstill Nebel ggs 23. 2 „ N. 744 38 ^- 8 2 windstill better d „ Ab^ 744 39 ^. 2 0 NO, schwach heiler , ^ 7 U.Mg. '743 00 — 2-8 windstill Nebel ggs 24. 2 „ N. 740 22 ^- 90 O. schwach heil" 9 „ Ab. 739 90 -^ 6 2 W, schwach bewM ^ Den 23. morgens dichter Nebel, dann heiter, wo ^ / Himmel. Den 24. morgen« Nebel, dann heiter; a" ^ 0 ,^<^ Etaatsbahn 1, Em. . - - ' i'/i-^ ^ Südbahn » 3°/, . . . . - g525 ^.^ 5°/, ...... ^.^ ! Südbahn, Vons ...--' ! Vevlsen. gßs' Auf deutsche Plätze . . - ' ,18^ Sj London, kurze Stcht . - '