VriBamcrotionfi - Preiic Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl 40 fl. Halbjährig. . . 4 „ 20 UirrteljShrig . 2 „ 10 „ «ovatlich „ 70 „ Laibacher 9fe#«c(i-■! '■tiabiibufgafv l i'i. Mit der Post: «»»zjLhrig................12 fl. Halbjährig................ 6 „ MerteljLhrig 3 „ W: gnsttUnng in« HauS S5 k., monatl. 9 kr. •tßjtint Nmvmern 6 kr. vrricdirion- L vV;ivi‘r die einspaltige Petttzeilr a i (v., bei zweimaliger Einschaltung ä 7 fr., dreimalige: ä 10 kr. (t Jnsertionsstempel jedesmal/ 80 fr. K Bei größeren Inseraten u»U. öfterer Einschaltung eutspre-1 chender Rabatt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Nr. 129. Mittwoch, 10. Juni 1874. — Morgen: Barnabas. 7. Jahrgang. Oesterreich-Ungarn. Unter diesem Titel bringt die „K. Z." einen Artikel, der in objectiver Weise sich mit den gegenwärtigen Verhältnissen Oesterreich-Ungarns beschäftigt und durch seine richtige Würdigung der Lage unsere Beachtung verdient. Nach einem kurzen Ueberblick über die politische Lage seit dem Jahre 1848 bemerkt das genannte Blatt: „Die kürzlich geschlossene Session des österreichischen Reichsrathes, welche am 8. November begonnen hatte, war die erste, die aus allgemeinen Wahlen (in vier Klassen) hervorgegangen, so daß auch die politischen Eierschalen der siebzehn Landtage abgestreist sind, und wenn sich die Czechen auch noch fernhalten, so hat der Groll der eifersüchtigen Völkerschaften doch ab-genommen und die Parteien treten minder schroff gegen einander auf. Man darf den österreichischen Reichsralh jetzt, wo ein Palast für ihn gebaut wird, wohl als begründet anfehen, weil er früher, als er die italienische und ungarisäe Provinz mitbegreifen - sollte, in der Luft schwebte. Die Finanznoth ist seit 1866, wo der Curszettel mit dem Schwerte zerhauen werden sollte, so ziemlich überwunden, und das Concordat, das seit 1855 auf Oesterreich lastete, ist durch den gegenwärtigen Reicbsrath auch rndgiltig beseitigt. So sehen sich — aus der Ferne betrachtet — die Dinge in Oesterreich im ganzen und großen hoffnungsreich an, während die österreichischen Blätter selbst die Reichsrathsfession wenig loben wollen und überhaupt sehr verstimmt sind. Das Gefühl wird in Wien beherrscht durch die sichtbaren Folgen des Krachs, der im vorigen Jahre auf die stolze Eröffnung der Weltausstellung nur zu bemüthigend folgte. Der Wohlstand von Taufenden von Familien ist zugrunde gegangen oder zerrüttet und noch immer will die Geschäftsstockung kein Ende finden. Ein Theil des Reichsralhes und ein sehr großer Theil der Presse ist sehr unzufrieden mit der Regierung, die — nach ihrer Stimmung — noch lange nicht genug gethan hat, um das große Landesunglück zu heben oder doch zu lindern. Die Regierung glaubt auf dem richtigen Wege zu fein, und der Finanzminister De Pretis hat erklärt, daß, solange er seine Stelle behaupte, er die öffentlichen Gelder nicht dazu hergeben werde, um das selbstverschuldete Unglück einzelner abzuwenden. Die Regierung scheint uns im Rechte zu sein. Wir gehen nicht so weit, den Grund der in der Presse laut gewordenen Forderungen darin zu suchen, daß die Eigentümer der Blätter ober deren Mitarbeiter entwertete Papiere, die sie zu Hause liegen hätten, auf Reichsunkosten wieder in die Höhe getrieben zu sehen wünschten. Nein, es ist nur zu natürlich, daß, wenn man ein weitverbreitetes Unglück sieht, man Hilfe für möglich hält, und da sie nirgend anders zu beschaffen ist, sie von der Regierung erwartet. Wer will cs dem Ertrinkenden verdenken, daß er nach einem Strohhalme greift? Aber wenn man bedenkt, daß man in Oesterreich den Verlust an Nationalvermögen seit dem vorigen Jahre so hoch wie die ganze Kriegsentschädigung berechnen will und damit die Mittel vergleicht, welche der österreichischen Regierung zu geböte stehen, so begreift man, daß sie ihre Ohnmacht fühlt und nur mit der höchsten Vorsicht zu dem bedenklichen Mittel der StaatShilfe schreitet. Wer feinen Magen so gründlich überladen hat. den kann der Arzt nicht auf einmal gesund machen. Er kann ihm nur den Rath geben, zu fasten und seine völlige Wiedcrher-stellutig von ber Zeit ;u erwarten. Man hat in Oesterreich zur Gründerzeit viel zu flott gelebt, man muß sich beiher einschränken lernen und mit Fleiß unb Sparsamkeit von neuem anfangen. Man schaut in Oesterreich Heuer ängstlich nach dem Wetter und nach einer guten Ernte aus und glücklicherweise sind die gesegneten österreichischen Erblanbe von einer solcher Fruchtbarkeit, daß eine gute Ernte vieles, wenn auch nicht alles wieber Herstellen kann. Schlimmer stehen bie Dinge in Ungarn. Die Magyaren sinb gewohnt, sich als eines ber ältesten Verfassungsvölker anzusehen unb sich uns als die gewiegtesten Politiker anzupreisen. Wenn man ihre politischen Stimmführer hört, so sollte man denken, die Engländer müßten nach Ungarn reifen, um zu lernen, was Selbstregierung ist. Ja sie haben sich seit lange selbst regiert, aber wie? So, daß sie dem Himmel danken mußten, daß in Wien doch noch eine Obervormundschast geführt tvurbe. Seit 1867 sinb sie nun miinbig geworben unb haben gewirth« schäftet — wie bie großen Kinber. Vor allen Din- IemUeton. Die Fortschritte der Geologie. (Fortsetzung.) Wie aber ber Mensch? Dunkel, in Zweifel gehüllt, wie jene entlegenen Epochen selbst, in welchen organisches Leben zum erstenmale aus ber Erde sich zu regen begonnen, so liegt noch heute für die Wissenschaft der Ursprung unseres Geschlechtes. Unb doch ist ein gewaltiger Schritt auch nach dieser Richtung geschehen burch ben Nachweis menschlicher Ueber-ttftc in ben Ablagerungen ber Diluvialzeit. „Der fossile ober vorgeschichtliche Mensch", an besten Existenz Cuvier noch zweifeln konnte, er ist eine That-s°che, bie fast täglich durch neue Funde bestätigt wird. Gleichsam eine neue Welt wurde damit erschlossen, und so erfolgreich waren die auf diesem Gebiete angestellten Studien, daß die Urgeschichte des Menschen schon heute einen ansehnlichen Wissens» iweig bildet, welcher sich vermittelnd zwischen Geologie und Geschichte stellt und, wie die zahlreichen neu entstandenen Gesellschaften für Anthropologie, Ethnographie und Urgeschichte beweisen, das leb-S°nt Interesse der weitesten Kreise erregt. Und wo« lehrt uns die Urgeschichte? Der prähistorische Mensch in Europa, dessen Gebeine wir aus den Ablagerungen der Quartärperiode zusammen mit Knochen vom Mammuth und Höhlenbären ausgraben, er war von Körper ein Mensch wie wir — nur vorschnelle Beurtheilung einzelner Funde konnte zu ändern Schlüssen führen — von Geist und Gemüth war er ein Kind und ein Wilder von Gesittung; das beweisen uns feine Werkzeuge, feine Waffen und sein Schmuck. Andere Thiere umgaben ihn und andere Pflanzen, unb wahrscheinlich hatte die Erde selbst eine andere Gestalt, ein anderes Klima. Langsam ist er aufgestiegen von Stufe zu Stufe, von der Wildheit zur Barbarei, von der Barbarei zur Eioilifation. Hatte man nicht allen Grund, zu vermuthen, daß der rohe, fast thierifche Kulturzustand des Urmenschen auch in seiner physischen Beschaffenheit Ausdruck finde? Der berühmte Neanderthalfchädel schien biese Annahme zu bestätigen, allein er würbe von Virchow als eine pathologische Misbilbung erkannt. Unb vom Schäbel von EngiS sagt Huxly, er könne gerade so gut baS Gehirn eines Philosophen als bas eines stumpfsinnigen Wilden enthalten haben. Kein wesentliches Merkmal unterscheidet also bas Knochengerüste bes europäischen Wilden der Mam-muth- oder Renthierzrit von dem hoch civllisierten Europäer der Gegenwart; und doch liegen Jahrtausende und Jahrlausende der Entwicklung zwischen beiden. Aber diese Entwicklung, sie vollzog sich nicht in einer Formenentwicklung zu neuen Arten und Gattungen wie im Thierreich, sie manifestiert sich als geistige Entwicklung in einer fortschreitenden Ausbildung des Geistesorganes, in der Vervollkommnung der intellektuellen und moralischen Eigenschaften unseres Geschlechtes. So erscheint uns ber Mensch — bie „Krone ber Schöpfung" — als der Ausgangspunkt einer neuen Entwicklungsreihe. Die Geschichte der Organisation wird mit ihm zur Geschichte der Civilisativn. Und wenn sich uns der leibliche Entwicklungsgang des thierischen Jnbivi-buumö als eine abgekürzte Wieberhvlung seiner Stainmbaumgeschichte barstellt, so erkennen wir mit Gustav Jäger im geistigen Entwicklungsgänge bes menschlichen Jnbivibuums eine abgekürzte Wieder, holung ber Kulturgeschichte; denn auch für uns gilt das Gesetz, bas bie Geschichte ber Erde beherrscht, das Gesetz der Entwicklung durch seine Summierung der Einzelwirkungen *), ein Naturgesetz, bas un$ mit ber erhebenden Ueberzengung erfüllt, daß der geistige und sittliche Fortschritt unseres Geschlechtes * Vergleiche B. v. Lvtta, „Geologie der Gegenwart.» Vierte Auflage, 1874. gen wurde magyarisiert. Alles was Bach und die deutsche Regierung an geordneten Einrichtungen hinterlassen haben, wurde über den Haufen gestoßen. Die Grundbücher wurden verbrannt, die mühsam gebauten Straßen ließ man verfallen, die Brücken zusammenstürzen, die Kanäle verschlammen, die Alleen abhauen, denn sie waren das Werk der Deutschen. Am schnellsten wurde man mit den leidlich gefüllten Kassen fertig; man wirtschaftete aus den vollen; als man kein Geld mehr hatte, borgte man, und als der Credit erschöpft war, verkaufte man von den Staatsgütern, was irgend einen Käufer finden wollte. Wie jede magyarische Wirtschaft zurückzugehen pflegt, weil sie mehr ausgibt als einnimmt, so ging es auch dem magyarischen Staate. Ordnung und Sparsamkeit in alle Zweige der Verwaltung einzuführen, die reichen, aber vernachlässigten Hilfsquellen des Landes zu entwickeln, mit so gewöhnlichen Dingen befaßte man sich nicht. Man trieb hohe Politik und stürzte sich mit solcher Wuth in die Parteikämpfe, daß bei den Wahlen nicht selten Todte und Verwundete auf dem Platze blieben. Auf dem Reichstage in Pest setzte man den hitzigen Kampf wenigstens mit Worten fort. Obschon bei dem Ausgleiche Oesterreich eigentlich über-vortheilt ist, genügt er den Magyaren nicht; die Linke steuert auf die Personalunion, die Losreißung von Oesterreich, zu. Bei diesen hochpolitischen Kämpfen gingen die Finanzen und das ganze Staats-wesen immer mehr zurück, und zuletzt dauerte es drei Monate, ehe ein neues Ministerium gebildet werden konnte. In dem Ministerium Bitto ist der hervorragendste Mann der Finanzminister Ghyczy, der nicht zur Deakpartei gehört, aber sich zum Ausgleich bekehrt hat, ein reiner Charakter, der seit langem Sparsamkeit gepredigt hat. Es ist dringend zu wünschen, daß er sein Programm auszuführen vermöge; denn das jährliche Defizit ist über 42 Millionen gestiegen und der Verkauf aller Staatsdahnen und Staatsgüter scheint nothwendig zu werden. Erfreulich ist cs, daß wenigstens die Reichsangelegenheiten in Eintracht geregelt werden. Die Delegationen, welche dksesmal in Pest zusammentraten. sind eine schwerfällige Einrichtung, aber es läßt sich bei gutem Willen mit ihnen regieren. Die Regierung hat angesichts der bedrängten Lage des Reiches mäßige Forderungen gestellt und Graf An-drassy hat über die auswärtige Politik Ausschlüsse gegeben, die allgemein befriedigen. Oesterreich sucht den Frieden zu erhalten, der übrigens augenblicklich von keiner Seite bedroht ist, und wird den kirchlichen Gesetzen — so hoffen nur — Gehorsam verschaffen. Die allgemeine Lage Oesterreichs ist so b-frie- rbrnso unaufhaltbar ist, als die Bewegung der Erde auf ihrer Bahn. Das sind die Anschauungen, zu welchen die geologisch paläontologische Forschung geführt hat — Anschauungen, so epochemachend für die Wissenschaft vom Leben, wie das kopernikanischr Sonnensystem für die Astronomie, wie das Gesetz der Erhaltung der Kraft für die Physik oder wie die Spectral-analyse für die Chemie. Gleichzeitig mit diesem Umschwung der Ideen auf dem Gebiete der Geschichie der organischen Welt vollzog sich eine ebenso tiefgreifende Umgestaltung der Grundanschauungen über die Geschichte der unorganischen Welt. Wie Märchen klingen uns heute feit Vorstellungen der Geologenschule aus der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts, jene phantasiereichen Hypothesen und Theorien, mit welchen die „Geologie der Katastrophen" bas System der Erdbildung aus-gestattet hatte. Oder wer glaubt heute noch an ein plötzliches Aufsteigen ganzer Gebirgsketten, an ein plötzliches Versinken ganzer Continente? wer an jene „Sturm« und Drangperioden", in welchen durch vulkanische Ausbrüche, durch Erdbeben und „Sint. fluthen" plötzlich die ganze Erdoberfläche zerstört und alle« debendige vernichtet werden mußte, um in verjüngter Form neu zu erflehen am heitern Morgen digend, w ie sie eS seit langer Zeit nicht gewesen ist. Durch de, utsche Vermittlung ist das seit dem Krimkriege gest örte gute Einvernehmen mit Rußland wie-, der herzest eilt, worauf die Reife des Kaisers nach Petersburg das Siegel drückte. Die orientalische Frage soll ruhen, Rußland wird dem Panslavismus, Oesterreich dem Polonismus keine Unterstützung zukommen lassen. Sehr befriedigend ist feit An-draffys Eir«tritt das Verhältnis zum deutschen Reiche geworden. Der Artikel schließt mit dem Hinweise, daß Deutschland und Oesterreich hoffentlich immer treue Nachbarn und gute Freunde bleiben werden._________________ Politische Rundschau. Laibach, 10. Juni. Inland. Gleichzeitig mit dem Beginne des neuen Wahlkampfes zwischen den czechischen Parteien hat Palacky aus Anlaß der Veröffentlichung einer Sammlung seiner deutschen politischen Schriften ein „Schlußwort" erscheinen lassen, das zwar gar keine unmittelbare praktische Bedeutung beanspruchen kann, das aber interessant ist, weil darin der reactionäre Kern der von Palacky eingeleiteten czechischen Oppositionspolitik unverhüllter denn je zu erkennen ist. Neben den Kundgebungen feindseliger Erbitterung gegen das Deutschthum und gegen jede selbständige und unabhängige Regung im eigenen Volke erscheint am bcmerkenswerthesten in dieser Schrift, daß Pj< lacky in derselben seinen oft citierten Satz von der Nothwendigkeit, Oesterreich zu schaffen, wenn es nicht existieren würde — jenen Satz, mit dem man bisher immer die czechische Oppositionspolitik zu vertheidigen suchte — ausdrücklich widerruft und als den .größten politischen Fehler seines Lebens" bezeichnet. Der „Franks. Ztg." schreibt man aus Wien: „Dem Generalmajor von Schönfeld, der Oester -reich Ungarn Militärischerseils auf dem brüsseler C o n g r e ß vertreten soll, wird von seiten des Kriegs-Ministeriums ein sehr reiches Material zur Verfügung gestellt werden, das namentlich bei der Frage über die Behandlung der Kriegsgefangenen von Wichtigkeit sein dürfte. Unter ändern wird man ihm die Abschrift von Protokollen mitgeben, in welchen eidlich conftatiert wird, daß man 1866 in preußischen Festungen österreichische Stabsoffiziere, die im offenen Schlachtfelde ehrlich gefangen wurden, niederzuschießen drohte, weil man österreichischerseits feindliche Spione, notorische Ueberläuser, mit dem Tode bedrohte. Die österreichischen Vertreter sollen im Hinblick aus diese Vorkommnisse, die man mit aller Ruhe ohne Gehässigkeit vortragen wird, angewiesen werden, auf die Formulierung einer präcisen Theorie zu bringen." eines neuen Schöpfungstages? Wer glaubt heute noch an Leopold v. Buch's vulkanische Dolomitisierung durch Magnesiadämpfe, an Alexander v. Hum boldt's LoxodromismuS der Gebirgsketten oder gar an die Zauberei Elie de Beaumont'scher Penta-gonalnetze? Im Gegensatz zu diesen Ansichten, welche in der Enwicklvng der Erde durch große Erd-Reoolutio-nen scharf vön einander getrennte Perioden voraussetzen, hat die neuere dynamische Geologie durch das eingehende Studium der sorichreilenden Veränderung der Erdoberfläche in der Gegenwart durch Kräfte, deren Wirkungsweise vor Augen liegt, den Nachweis geliefert, daß wir jttzt auf der Erde Beispiele all' der verschiedenen Ursachen und Wirkungen — Feuer-, Wasser-, Eis-, und Lebenswirkungen — vor uns haben, durch welche die Erdrinde im Lause »ergin-gencr Zeilen modificiert worden ist. Di'se Princi* pien, welche schon v. Hofs deutlich ausgesprochen, der englische Geologe Sir Charles Lyell aber zuerst allgemein zur Erklärung der vollendeten Thatsachen der Vergangenheit angewandt hat, haben rasch Eingang gefunden. Die moderne Geologie erkennt daher auch in der Bildung«« ife der unorganischen Bestandmas-fen der Erde das Gesetz der allmaligen Entwicklung, das Gesetz der Summierung der Wirkungen und Ein- Der zumeist von größeren Grundbesitzern gegründete Bauernverein in Eisbach in der Steiermark hat in seiner letzten Versammlung einstimmig die Absendung eines „Vertrauensbriefes" an das Ministerium Auersperg beschlossen. Der Bauernverein richtet in diesem Schriftstücke verschiedene Bitten an die einzelnen Herren Ressortminister und bemerkt zum Schluffe wörtlich: „Wir selbständige Bauern sprechen hieinit offen der jetzigen Regierung unser Vertrauen aus, was wir wünschen, daß es unserem Landesvater, Sr. Majestät dem guten Kaiser, mitgethcilt werde." Endlich werden die Angaben des „Ezech", daß in der prager Erzdiöcese Pfründenbesetzungen mit Außerachtlassung der konfessionellen Gesetze vorgekommen seien, officiös dementiert. Das „Prager Abendlatt" schreibt: „So viel uns bekannt, bezieht sich das, was als Renitenz gegen die weltliche Gewalt bezeichnet wird, durchwegs auf Acte, die vor erfolgter Sanktionierung der konfessionellen Gesetze erlassen wurden, und wenn der ,C;ech" in anmaßender Weife erklärt, man nehme auch jetzt bei Personalveränderungen im Klerus auf die erwähnten Gesetze keine Rücksicht, so ist das eine Behauptung, für die er ein concretes Beispiel anzuführen wohlweislich unterlassen hat." Ausland. Die preußische Regierung will den österreichischen Bischöfen, deren Diöcefen in das preußische Staatsgebiet hineinreichen, nicht das Vergnügen bereiten, sich mit ihnen in einen kirchenpolitischen Streit einzulassen und den kürzeren zu ziehen. Kultusminister v. Falk hat darum dem Cardinal von Prag auf dessen Anzeige, daß er gesonnen sei, in der Grafschaft Glatz zu firmen und eine Kirche einzuweihen, geantwortet: die Regierung müfse unter den obwaltenden Umständen Bedenken tragen, ihre Genehmigung zur Vornahme dieser kirchlichem Acte durch einen den preußischen Staatsgesetzen nicht: unterstehenden Bischof zu ertheilen. Die Reise de» Cardinais nach Glatz sei auch nicht allein nicht herkömmlich, sondern geradezu überflüssig, da er ttt Glatz einen Weihbischof als Generalvicar habe. Wozu also auch nur die Möglichkeit eines Conflictes zu-laffen, wo der eventuell Schuldige nur schwer za erreichen wäre? Im .Schwäbischen Mercur“ wird auf Grund preußischer Mittheilung Auskunft über füdde utsche Befestigungen gegeben, zu wachen in Zukunft die Errichtung von Sperrforts an den Knotenpunkten der Eisenbahnen gehören sollen. Weiter bemerkt das Blatt: „Die Möglichkeit einer französischen An« gtiffsbewegung durch die Schweiz, unmittelbar mit der Richtung aus Ulm, kann allerdings unter gewissen Vorbedingungen namentlich jetzt angenommen zeloorgänge. Indessen, wenn es so gewiß ist, al-es Physiker und Astronomen behaupten, daß „der itt unser nt Sonnensystem enthaltene Euergievorrath" in allen vergangenen Zeiten größer gewesen ist als jetzt, so dürfen wir uns die Geschichte der Erde bei alledem nicht als einen Zustand äußerer Gleichförmigkeit denken, sondern nur als eine continuirliche Entwicklung, die trotzdem noch der Vorstellung Raum gibt, daß die activen geologischen Phänomene in früherer Zeit sowohl im einzelnen wie im ganzen energischer gewesen sind als jetzt, d. H. daß in frühem Perioden die vulcanischen Wirkungen häufutr und intensiver, Stürme und Fluthen heftiger, die Vegetation üppiger und die Pflanzen und Thiere gröber und zäher gewesen sind als jetzt. Mit dieser Erkenntnis des ununterbrochenen langsamen Entwicklungsganges der Erdgeschichte ist der Geologie eine neue Aufgabe erwachsen, die Aufgabe: die Dauer der Zeiträume nachzuweiicn, welche uns die wechselnden Zustände der Eroe und die gewaltigen Gesammt-Effecte in ihrer Umgestaltung aus der Summierung kleiner, aber lange for gesetzt wirkender Einfliiße erst verständlich machen. (Fortfetzung folgt.) unb vorausgesetzt werden, wo sich durch die Ecwer-, bung und Neubesetzung von Breisach und Straßburg den Franzosen die in den letzten Jahrhunderten so oft zum Einbruch in Deutschland benützten Straßen durch den Schwarzwald versperrt zeigen, und es würde für den bezeichnet-n Fall, wie ein Blick auf die Karte zeigt, das mit Leichtigkeit zu einer fast uneinnehmbaren Beste auszubauende Hohentwiel eine überaus große Bedeutung besitzen. Ein hiemit in Verbindung stehender fernerer Vorschlag zielt jedoch noch dahin, zur Beherrschung sowohl der Bodensee-Gürtelbahn wie der Bahn Radolfzell-Ulm und selbst der nach Slockach führenden Bahn eine deutsche Panzer-Kanonen-gloltille auf dem Bodensee mit dem befestigten Stalionsort Kloster Mainau zu schaffen. In der That würden mit Erfüllung dieser beiden Forderungen jeder durch die Schweiz wider Süd-deutschland geplanten französischen Angriffsbewegung fast unübersteigliche Schwierigkeiten entgegenstellt werden." Die D:batte der Versailler Nationalversammlung über die Aenderung des Wahlrechtes sind wenig erquicklich. Es geht mit der Republik wie mit dem allgemeinen Stimmrecht, es läßt sich viel darüber sagen, aber markten läßt sich weder mit jener noch mit diesem, man muß sie entschieden abweisen oder, wenn man sie annimmt, ganz annehmen, ehrlich und umsihtig ausführen und mit Kaltblütigkeit handhaben. Dies aber wollen die wenigsten Mitglieder der Nationalversammlung; daher das ewige Gezänk. Wer die Kammerdebatten der letzten Tage unbefangen liest, der wird in den Reden wenig oder kaum Neues finden; die Gegner und Verfechter des allgemeinen Stimmrechts operieren mit den schon unsäglich oft vorgebrachten Gründen, und die Dreißiger-Eommifsion, welche dem ungeschlachten Riesen Sufl'rage universel da und dort ein Stück von seinem Bärenfell abschneiden, da und dort eine Locke glätten wollte, hat es mit beiden Seiten verdorben. Castellane, der bittere Gegner des allgemeinen Stimmrechts, verhöhnt die Weisheit der Dreißiger nicht minder, als Louis Blanc ihre Verwegenheit tadelt, daß sie an diesem Riefen ihr Müthchen zu kühlen wagen. Mit Recht weist der „TempS" auf die Geschichte Frankreichs hin: So oft das Land in äußerster Noth ist, rufen alle Parteien die Massen auf; dann ist das allgemeine Stimmrecht ‘der Nothanker, dann ist es populär:* So war es am 8. Februar 1870 die Weisheit, die Wahrheit und das Leben; die Bolksfou-veränetät war in aller Munde, und die Rechte schmunzelte, als sie dank dem allgemeinen Stimmrecht ihre Auferstehung feiern konnte. Kaum aber waren die neuen Souveräne gewählt, als sie die Köpfe zusammenstecklen und Anstalt machten, zur ferneren Sicherung ihrer Reaction das allgemeine Stimmrecht zu beschneiden. Das ist in Frankreich so der Brauch. . _ Im englischen Oberhause interpellierte lord Dunsany die Regierung über die Suezkanal-Frage. Earl Derby erklärte, die Stellung Englands sei duichaus nicht unklar. Die Regierung werde jede annehmbare Proposiiion, durch welche die gegenwärtigen Streitigkeiten beseitigt und künftige verhindert werden könnten, unterstützen. Die europäischen Eabinetle würden aber nicht darein willigen, daß der Kanal von der englischen Regierung angetauft und der Betrieb einer internationalen Commission unterstellt würde. Heber die wichtige Frage der Neutralisierung deS Kanals im Kriegsfälle erklärte Lord Derby sich nicht auslafsen zu tö.inen. Zur Tagesgeschichle. — In St. Johann im Jnnviertel. wo der Meßner zuzleich Oömann De« DitSldjuUaiheS ist darf *# der Lehrer wegen Der entarteten unv fanatif letten Bauern nicht wagen, abendl Da- Hau« zu verlosten. Als er kürzlich m der Kirche delchäsUgt war, btang eine Rone von B luern ins «chulhau« «in, verwüstete Dort, toi« zu verwüsten war unb bedrohte Die allein Im Hause anwesende LehrerSgattiu derart, daß dies- sich gezwungen sah, die geladene Pistole von der Wand zu nehmen, drohend, sie w:rde den ersten, der si- berührt, niederschießen. Er ist dieser Ort dasselbe St. Johann, wo unlängst der Lehrer von den Bauernjungen mit Wissen und unter Aneiserung von Mitgliedern des Ortsschulrathes thälltch mishandelt worden war. — Da diese Gewallthaten in der Diöcese bestreitbaren Herrn Rudigier geschehen, dürste auf eine Belehrung de« Volkes von der Kanzel herab kaum zu! rechnen fein. Die Regierung verfügt aber über eine so ausgiebige Friedensarmee, daß leicht eine den bäuerlichen Uebermuth im Zaume hottenbe Garnison nach St. Johann verlegt werben könnte. — Erdbeben. Ein an tie k. k. Eentral-anstalt für Meteorologie, hohe Warte, eingelangter Telegramm von Le sin a meldet: Gestern (am 6.), 11 Uhr 30 Minuten abend», starke horizontale Erderschütterung von Südwest gegen Notbost gerichtet und von einem heftigen unterirdischen Getöse begleitet. Es herrschte tagsüber ruhige, schöne unb warme Witterung bei fast unverändertem Luftdruck. Heute morgens vollkommene Windstille. — Probe einer Leichenverbrennung. AuS Zürich wird geschrieben: Nach Mitteilung des Professors Dr. Reclam in Leipzig an den Vorstand des hiesigen LeichenverbrennuugSvereineS hat derselbe am 3. Juni den jüngst vom Ingenieur Siemens in Dresden neu konstruierten Verbrennungsofen probiert. Der Erfolg war ein glänzender, die kühnsten Hoffnungen und Erwartungen weit übertretender. Binnen ändert* halb Stunden wurden zwei Zentner Pferdeleiche voll-ländig (Haut, Fleisch und Knochen) zu weißer Asche verbrannt, unb zwar ohne Geruch oder Geräusch. Die Kosten ber Verbrennung betrugen 1 Thaler (3 Francs 75 Cmtimes). Bekanntlich bietet bie Pfecbeleiche bet Verbrennung viel mehr Widerstand als der menschliche Leichnam, und eS scheint damit die praktische Verbrennung, die nach Aussage vieler gelehrten und wohlwollenden Fachmänner mit fast unüdersteiglichen Hindernissen zu kämpfen zu haben schien, in ein vorn großen Publicum kaum geträumtes Stadium getreten zu sein. Local- und Provinzial-Aagelegeuheitell. — (Zur AmtSretse beS interimistischen LanbeSchesS.) Am 8. d. (and unter Vorsitz de« Herrn RegierungSleiterS in RudolfSwerth eine Conserenz statt, die von 9 bis 12 Uhr vormittags währte; Derselben wohnten außer bem Fürsten Metternich, bem Landeshauptmann und dem RegietungSsecte-liir die BezirkShauplmänner von RubolsSwerth und Gurkield, die Herren ReichSraihsmitgliedet Hozhevar und Pfeifer, 10 Gemeindevorsteher unb 3 Vertrauensmänner au« ben durch Hagelschlag unb lieber-schwemmung befchibigten Bezirken bei. Jnbetreff ber zu vertheilenden Unterstützungsgelder wurde in allen Punkten volle Vereinbarung erzielt. Fürst Mett er* n i ch gab zu Ehren der anwesenden CommissionSmit-fllieder unb Honoratioren ein Diner, an welchem 36 Gaste theilnahaien. Der Landeshauptmann eröffnete bie R ihe ber Toaste mit einem „Hoch" auf Se. Majestät ben Kaiser, welches mit Jubel ausgenommen würbe. Fürst Metternich brachte ein „Hoch" bem Lande ftrain, dem LandeStheile Unterkrain unb ber Stadt Radolssweith; Propst Simon Wilsau erhob daS GlaS mit den Worten: „Gott segne daS Kaiserhaus und Oesterreich!"; Guisdesitz:r Ritter v. Langer io ifherte aus da» Wohl und Wirken ber ktaintfthen ReichStäihe; hieraus wurden dem genannten Gute» besitzet, ber bei jeder G tegenheit durch edleS. humanes Wittn hervvrrrill, drei Toaste gebracht. Es folgten noch unzählige Toaste zu Ehren beS Herrn RegierungSleiterS, beS LanoeshauplmauneS. de« Piepsten Wtlfan, ber Herten öezütehaupiUute von Ruoolsrwerth und Gutkfelb, bet Herten Gemeindevorsteher und anderer Persönlichkeiten. — Am 7. b. abends hatte die Musik-kapelle beS rudolsSwerther BttrgctcotpS Sr. Durchlaucht bem Herrn Regier ungSleitet eine Serenade gebracht. Gestern wurde tn St. Michael unb Preischna mit bet Verkeilung bet Unletstützung-geldet aufl Retch«-mtiteln begonnen. — (Ehrenbürg er.) De« gegenwärtige« Ackerbauminister Chlumecky wurde in der Gemeinde» auSschußsttzung der Stadt Jdria vom 6. b. das Ehren* bürgerrecht ertheilt. — (Auszeichnung.) Dem Herrn Josef Kra-sovic, Oberaufseher im hiesigen ZwangSarbeitShanse, wurde daS silberne Verdienstkreuz mit der Krone verliehen. — (Erlaß wegen der Rinderpest.) Da nunmehr die Rinderpest in der Stadt Tschernembl mit 1. Juni d. I. als erloschen erklärt wurde, dieselbe jedoch noch immer in Kroatien fortbauert, fo ftnbet die k k. Landesregierung bezüglich der Viehmärkte im Lande mit Ausschluß des Bezirkes Tschernembl, welcher noch immer als Grenzseuchenbezirk fortzubestehen hat und in welchem deshalb gar feine Viehmärkte ab-gehalten werden dürfen, zu bestimmen, daß dieselben nur unter ber Bedingung zu gestatten sind, daß 1) der Zutrieb kroatischen Klein- unb GcoßhornvieheS auf hierliindige Viehmärkte unbedingt verboten ist, 2) daß der Zutrieb heimischen Hornviehes nur gegen Vorweisung der vorschriftsmäßigen Viehpässe gestattet ist. Die Gemeindevorstände jener LandeStheile, wo Viehmärkte stattfinden, werden daher mit Bezug auf § 35 deS Rinderpestgesetzes für die genaue Befolgung beibet Vorschriften verantwortlich gemacht. — (Erlaß an bie Steuerbehörden.) Nach der „MontagSrevue" ist vom Finanzministerium an Die Sieuerbehörben ein Erlaß ergangen, in welchem ungeordnet wird, daß die Steuerbehörden die in den Zeitverhältnissen liegenden Schwierigkeiten in betracht ziehen, besonders auf notwendige Verluste unb Abschreibungen Bedacht nehmen und sich aller Chica-neu gegen Aktiengesellschaften enthalten sollen. — (Quecksilbersund in Kropp.) Wie der „Slov. Nar." berichtet, wurde diesertage zu Kropp in Oberkrain Qaecksilbcrerz entdeckt. Man brachte daS Erz dem hiesigen beeideten Chemiker, Professor ftnapic, zur Untersuchung unb dieser habe gefunden, daß das Erz sehr reichhaltig an Quecksilber sei. Bald daraus hätten Bauern mehrere Pfund gediegenen Quecksilbers aufgefunden. Bekanntlich findet fich das Quecksilber in der Natur theils gediegen, theils mit Schwefel, theils mit Thon verbunden, jedoch sind nur das gediegene Quecksilber und bet Zinnober ober bas Schweselqueck-fllbcr al« eigentliche abbauwlirbige Quedsilberetze zu betrachten. In erwähnter Notiz ist nicht gesagt, welcherlei Verbindungen bie aufgefunbenen Erze angehören. — (ZurNachahmnng fürunfereöahn-Verwaltungen.) In Baiern wurden bisher auf den Eisenbahnen, speciell auf ber mit ber tiroler Bahn in Zusammenhang stehenden Ostbahn, an allen Tagen der Woche Rcioutkatien auf drei Tage verabfolgt, wenn ber Bestimmungsort beS Reifenden wenigsten-10 Wegstunden von ber Einsteigestation entfernt war. Nunmehr ist bie bairische Bahnverwaltung ben Wünschen des Publikums noch mehr entgegengekommen unb gibt sogar für kürzere Strecken Tour« und Retour* karten aus. Dieselben gelten nur für zwei Tage. Mit ihnen ist jedoch die weitere Begünstigung oei* bündelt, daß Sonn- unb Feiertage unmittelbar vor und nach oder inmitten ber Fihrtage nicht zählen) so baß eine solche Karte für Samrtag-Sonntag-Montag, sür Sonntag-Montag-Dinstag, oder für Freitag-SamStag-Sonntag verwendet werden kann. — Wir verlangen von unseren Bahnen nicht so weit gehende Begünstigungen, allein die ersten Anfänge derselben möchten wir denselben im Interesse de« Pudtitua,» doch auch zur Nachahmung empfehlen. — (Kindesleiche als Frachtgut.) Wie man bem „Sl. N." auS Görz schreibt, wurde daselbst der Post eine Schachtel übergeben mit der Aufschrift: „An die geehrte Aebiissin Graz, frisches Obst.* Da eS nun in Graz mehrere Nonnenklöster gibt, wurde bie Schachtel mit der mangelhaften Adreffe an das görzet Postamt zurückspediert. Wegen deS abscheuliche« Gerüche«, ben besagte Schachtel von sich gab, wurde Verbacht rege unb bie Poftbirection ließ dieselbe durch eine betreffende Commission öffnen. Da fanb man nun stall de« Ödste« die Leiche eine« frifchgeborneu männlichen KmdeS darin. Nach der Aufgeberin wird natürlich gefahndet. Gemeiuderathsitzung am 9. Juni 1874. Vorsitzender: Bürgermeister La schon. Anwesend 27 «SemeinderSlhe. Noch einer kurzen Begrüßung der Versammlung durch den Vorsitzenden wird das Protokoll der letzten Sitzung verlesen und genehmigt. GR. Komar interpelliert wegen des schlechten Zustand-S der Lippestroße und urgiert eine baldige At Hilfe. Der Vorsitzende sagt letztere sofort zu und wird in der nächsten Sitzung darüber Bericht erstatten. Eohin wird die Wahl einte Gemewderalhe- in den Bezirksschulralh vorgenommen und GR. Desch» rn ann hiebei gewählt. Bericht der Personalsection. GR. Dr. v. Schrey referiert über die Beibehaltung de» technischen Diurnisten im Stadtbauamte und beantragt denselben vorläufig bis Ende September zu behalten. GR. Ziegler stellt im Hinblick aus die großen und vielen Arbeiten des Stadtbauamtes den Antrag, die Beibehaltung des Diurnisten bis auf weitere« ou-zufprechen. Nach einer Bemerkung des GR. Suppanfchitfch zugunsten des SectionSanttogeS wirb Cer Antrag Zieglers zum Beschlüsse erhoben. Bericht der Schulsection. DR. Deschmann motiviert den Antrag: die vier Plötze der Fronz-Joses-Stis.ung an die Realschüler Alch, Jeritsch, Jonke und Kalin zu verleihen. GR. Fink stellt unter Hinweis auf die größere Dürftigkeit den Abänderungsantrag, den letzten Platz stall an Kalin dem Realschüler Kontschar zu verleihen. Bei der Abstimmung wird der Sectioniantrag mit der Abänderung FinkS angenommen. Bericht der Finanzsection. KR. Dr. Schöppl referiert über zwei uachein ander vorgenommene unvermutete Scootrierungen der Stadtkafie. Es wurde hiebei alles in gehöriger Ord nung gefunden und wird für die Zukunft eine neue übersichtlichere Art von AuSweifen ungeordnet Die ScontrierungSoperate liegen in der Kanzlei des Bürger. meistelS zur Einsicht auf. — Der Bericht wird zur Kenntnis genommen. Derselbe referiert über den Verkauf der Morast-aniheile „burgerske dela“ und einer Wiese des BürgnspitalsovteS in der Tirnauvorstadt und beantragt beide kicitotionfla^ctniRe als günstig zu genehmigen, dabei eistereS conform mit früher« BemeinderathS-beschlüsien zur Tilgung der Eparkafsefchuld zu verwenden, letzteres als Stammkapital zu betrachten und durch Rentenankauf zu fructisicieren. — Bei der Abstimmung werden die Anträge der Section zum Beschlüsse erhoben. GR. Dr. Suppan referiert ausführlich über die Beitragsleistung zu der Einrichtung der neuen Oberrealschule. Bekanntlich mußte die Gemeinde, als ihr das Oberrealschulgebäude auf 5 Jahre und eventuell gegen dreijährige Kündigung auf weiters zu Schulzwecken Merlaffen wurde, die Verpflichtung übernehmen: nicht nur alle kleinen Auslagen und Reparaturen wie auch die Kosten sür den Hausbesorger aus Eigenem zu bestreiten, sondern auch noch zu den größern Erhaltungskosten des Gebäude« der Sparkasse einen jährlichen Maxiwalbeilrag von 3000 fl. zu garantieren, wogegen letztere der Gemeinde das Recht eintäumte, vom Lande na* eigenem Ermessen einen MiethzinS für die Mit-denützuug de« Gebäude» einzuheben. Als nun der Landesausfchuß hitton in Kenntnis gefetzt und zugleich wegen feiner Beitrag-Uistung angegangen wurde, äußert^ sich dieser principiell mit den UebernahmSbedingungen einverstanden, während er betreffs der Beitragkquoie gar keine bindende Zusage abgab und nurunpräjeduzierlich zurAnschofsungder Einrichtungsstücke die Hälfte de« entfallenden Betrages au» btt Landeskaffe bezahlen zu wollen erklärte. Die »emcinde hat bisher eine MieihzinSfor-derunz gegen da» Land nicht erhoben und wird eine solche im Falle eine# billiqen ArangementS über die - »S» Btitra^'quolen auch nicht ausrechihallen. Allein da noch den Aeußerungen des Landesausschusses auch für die Zukunft nur die Tragung der halben Kosten für Erhaltung und Einrichtung feiten» de» Landes in Aussicht genommen scheint, während die Gemeinde nach allen Grundsätzen de» Rechtes und der Billigkeit, wie auch nach dem klaren Beschlüsse deS Landtages vom Dezember 1872 nur einen Eindrittelbeitrag aufzu-bringen hat, wie auch bereits durch den Gemeinde-rathSbeschluß vom 13. Juli 1873 constatiert wurde, so bleibt der Commune nicht» übrig, als jetzt ihr Recht, einen MiethzinS com Lande zu erheben, geltend zu wachen, um letzterem nicht mit gehinderten Händen überliefert zu sein und exorbitante Lasten com Gemeindesäckel abzuwenten. Die Section schließt daher, um einerseits die Uebetfteblung der Schule ins reue Gebäude nicht unmöglich zu machen und anderseits den Rechten der Gemeinde nichlS zu vergeben, ir.it den Anträgen: 1. Völlig uripräjod,zierlich für olle Rechte der Gemeinde zur Anschaffung der Einrichtungsstücke die halben Kosten auf die Stadikasst zu udernehrren. 2. Wenn bis Ende des l. I. ein endgültige» Uefccreinfcmmcu wegen der beiderseitigen BeitragSleistung zu den Kosten der Oderrealschule nicht ^ustabde komm», einen com 1. Oktober I. I. an beginnenden jährlichen MieihzinS von 4000 fl. vom Lande für die Mitbenützung deS neuen Realfchulgedäude» einzuheben. Da in letztem, Falle die Gemeinde alle (leinen Auslagen, den Hausbesorger, 3000 fl. Beitrag zu den Erhaltungskosten aus Eigenem zu bestreiten hätte, so ist eine Miethzinesorderung von 4000 fl. eine sehr mäßige und gerade nur geeignet, die Gemeinde vor unbillige« Verlusten zu schützen. Bei der hieraus erfolgenden Abstimmung werden beide SectionSanträge zum Beschluß erhoben. GR. L eS-kovic referiert über das Gesuch d-S UnterstützungS-vereinS der Hörer der Rechte in Wien um einen Beitrag und beantragt im Hinblick auf die lnoppen finanziellen Mittel der Gemeinde dessen Abweisung. — Der Antrag wirb angenommen. Bericht der Polizeifection. GR. Steiner referiert über einen RecurS gegen Auftrag zur Zahlunq der Hundetaxe per 2 fl. unb des StrofbetrageS per 2 fl. und beantragt, erfiere ausncht zu «halten, letztere nachzusehen. — Wirb angenommen. (Schluß folgt.) tcnti«. — «nna P-dborsef. Arbeiter«witwentochter. 18 I., SJoIaiiaoorftabt 92r. 98. Gehirneiitzllndung. — Simon $3c6rr, Schloffkrnesrlle. 23 Jahre, und Ursula Gloöii. Schmieds-gattin, 29 Jahre, beide Civilfpital, Lnngentiiberciilose. — ! 3otob Rosmoun, Bettler, 55 Jahre. Eivilkpitol. Erschöpfung der Kräfte. Im k. k. Garnisonsspital von, 1. bi« inclusive 7. Juni 1874. : 3ofef kipoue. Infanterist der 19. Compagnie des k. k. 1 17. imitn Jnf.-Reg., Hirnhantentzllndiing. Kundmachung. Als Freibadeplatz ist für dieses Jahr wie bisher der Gradasca-Bach ober der Kolezjeimihle in der Borstadt Tirnau, an der sogenannten Tala-van'schen Wiese bestimmt. Dieses wird mit dem Beifügen zur Kenntnis gebracht, daß beim Freibaden der sittliche Anstand zn wahren und daß dasselbe andernorts innerhalb oder in der nächsten Nähe der Stadt und der Borstädte untersagt ist. Dtadtmagistrat Laibach, am 8. Juni 1874. (335—1) I m • H o5 U d Witterung Laibach, 10. Jnni. Morgens heiter, Hitze im Znnehmen, nachmittags Hansenwolken längs der Alpen. Wärme: morgen» 6 Uhr + 16 5', nachmittags 2 Uh + Ö0 C°C. (1873 + 18 7«. 1872 4 15 0 C.) lr irometet im Fallen 73740 Milli meter. DaS gestrige Tagesmittel der Wärme + 22 1°, um 4 0° über dem Normale. angti-mmene Atemb». Am 10. Juni. llotel Studt Wien. Weis; und Sotelfchet, Reisende, Csander und Vischigienter, Äauflnitc, Wien. — Schwarzl, Major. Graz. — Jaega, Reis., Wiirttemberg. — Moos bruger, Reis., Triest. — Engelhardt, Jtfm., Bremen. — Baron Vagem, Miofritz. Hotel Elefunt. Maljawetz, Feiflriz. — Philipowitsch, Beamter; Berle und Monte, Kanflente; Gbezzo, Schisss-rheder; Koppler, Theresia und Antonia Jo», Triest. — Penza, Nafsenfuß. - Merlier, Graz. — Wendel, flfm., Sintmigsburg. — Tavior, Pfarrer, Watsch. Hotel Eurofiu. Wilcher, Graz. — Gruden, Jelitciv verh. — Nihar Ursula, Jdria. — Mayer, Kfm., Wien. Belrlweher Hof. Pogakar, Besitzer, Oberfrain. — Anlik, Handelöm., Sessana. — Lehmann Maria sammt Tochter, Graz. tiialwer von Oenterreleli. Javorek, Privatbeam-ter, Wien. — Heöler, ComiiiifsariatSadjunct, Pola. Slfrn« arte. Dvlinscheg, SteneramtSbeamter, Rudolfs-werth. — Biasi, Goldschmid, Fiume. — Lapeo und Lba, Görz. Sichren. Rohmann. Ingenieur, Triest. I versendet auf Frcrnko Ai,fragen * (5 fr. ■ ! Porto) der Professor eler Mathematik ■ I IC. v. Orliee, Berlin, Wilhelm- I straße 125, feine micke ©ruminliftc h für das Jahr 1874 |_j nebst Aiisklärunqen llbtr feine wissen- (1) sckaftlich anerkannten und, roie uns be- f" tonnt, allgemein glücklich bewährten Lollo- H fpielinflructionetr. |J * Eine solche Anfrage ist um so mehr Q V1 empfehlen, sowohl wegen der auch in Q unserem Blatte so vielfach veröffentlichten Dank» und AnerkenniingS-schreiben, als auch da die ArishcbtvtN H &cö Lotto wielier bevor stellt (306-2) D. R. Steuer Börse vom i). Juni. Staatsfonds. 5pnc. tftnt', oft.!).« Mo. Mo. 6it. in etlii, liefe ton 1551 . . . . ■'ofe een iSiw, ca«i ioft oo;i 18W, jjtlnli ,'främieni*. ». IS','4 ärundeml.-Obi. •itbmt'iitg. Cngatn )U . . 5 . Ciclt! Ware 69 35! 69.4 74 B0[ 74 70 Vs.60 108.15 108 50 111. 11t.— 131.- 13*.- 7t 50! 72.— 74 501 74.- Actlon. Verstorbene. ./x r>® 1 n 9 3 uni. Maria Kozomernik. Ka>schler«witwe, Jahre. Civilspiial. «reb»-Dy»erasie. - Maria Zirnik. 8chl°fser«kii,d, 15 M, jkopu;ineivorstadt Nr. 70, Diph-d. «lrt»»,,» A ftk. •«* terg in Laiba». Änglo« Oank . . . . -rrNtan^alt . . . . Depositenbank . . . . 30csmvte»8nf!alt . . ttrancr ■ Bank . . . Handelsbank........... »tatxcr.albanf . . . . Oefierr. allg. Bank . Cef!, tionlßcfcof. . . Union » Lank . . . Berein-bank........... verkehr-bank.......... «lföld-Badn . . . . Ratl-^ubtoig-®afa. . ftaif. «lisabeth.Bahrr Kais. ^ranz-IosefSv.. Staat-bahn . . . . VÜdbahn............... ; l Jrf7.rO! ,K2ü IH^.50, j>60.-30.-W.-t»$6 — 44.60 80. -140.S) 848.-801.-801.-318.-138.85 187 75 »«.7 Z 130.60 87t,.-31 50 64.50 9 8. 45 60 180 100 60 8. 81.- 5/48.60 801.60 8.1 6V 318.60 139.75 l'fAndbriefo. Ö;l. 5fLKc'b.»i£ttb1f. btr. ir 33 3......... Marion, o. 2Y. .... tay. ©ob.»tlrcbitj:'P.. Priori (flt.s-Obl. ^ranz-Iosef-.vahn j Oeft.«t»rordwestdahn Eiebenbürger. .... Slaal-bahll........... LUbd.-Vei.zu 60) bto. Von- g pLl. Lose. dicMt - V......... »lubolft-g............ Weehsol tüMvu.) flogeb. 1005.i1itb.ffi. i>»a*tf. 100 fl. Hamburg . . . i'onbon 10 «f. ettrL 100 Biaic« «ctb ffiait 95.-- 95.2® 83.73 84.-91 SO 1*1 W 85.60! 85 75 ■ 10l.75|lCS -96 501 96 75 79.- 59.J* 138M 13».-108. K8f0 95.50 »5 75 161.50 II 75 Hflnien. . . . 'Vuu§. aafienlUdm . 93.40 93.60 64.70 111.55 44.80 5.33-8.93 ‘ 1.65 105.70 103 50 li- 93 60 93.70 64.80 111-7« 41.2» 6.34-165' I 101. w Telegraphischer Curtdericht am 10. Juni. Papier-Rente 69 30 — Silber-Mente 74-45 — l«^Ort Staat«-Änletjen 107 50 — »anfactien 887 — «redit 217 75 — London 11165 — Silber 105 75 — 20- grand-__________ Stücke 8-94.______________________________________________________ iterl-gfi unb für die Wetaction verantwortlich Cttcmar Vamderg7