für Kunst, Literatur, Theater u. geselliges Leben. -»-V^"^- Nedigirt von Leopold Kordesch. ^ RH. Montag am H. Juli ? 839. Von dieser Zeitsclirift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal ein halber Bogen. Der Preis des Blattes ist in ?a,bach ganziähr,«, ü, ialbiä!ir,g ^ ,1, Durch d,e t. s. Post unter tüauvert mil poriosre,er Zusendung ganzj»hr,g », balbiäbr,g 4 !>, ^, W,, und w,rd balbjiibria uorau?' bezahlt. Alle ,. t. Postämter nehme» Pränumeration an. In Laibach pränumerirt mau bei», Verleger am Raan, Nr. ,uu, ,in> ersten O>!»ill. Die Herberge. ^3inst schritten — schon leuchtete Hcsper zur Nuh' -» Vier Nursche dem wirkenden Städtchen zu; Und traten rasch Uur ein weites Thor, Ein blass.-r Mann stand harrend daüor. »Gott grüß euch, Herr Wirth! schnell lasset uns ein »Es wird zur Genüge doch Platz noch senn?" »»Viel' Taufende tauten schon früh und spat» »»Sein Platzchen hier Jeder gefunden hat; »»So Herr als Knecht kehrt zu mir seinen Stab »»Und legt seine Vürde still bei mir ab; »»Und allen ist wohl in meinem Haus, »»Denn noch blieb fei» einziger Gast mir »us!»" — So spricht der Wirth, und so freundlich er's spricht, G.winnt er dennoch die Wanderer nicht. Sic blicken verstörten Auges ihn »n< Erbleichen und zittern, und eilen Hindan; Der Wirth aber sieht sie lächelnd entflich'n, »»Was jagt ihr so ängstlich, was trcrbt euch dahin? »»Ein Mal gewiß doch sprechet ihr zu, »»Bei mir im Gasthof zur ewigen Ruh'!»" — N. «iglc'r. Grbhuldiguug in Krain im Jahre 1728 Von Franz 3ao. Legat. (Beschluß.) Inzwischen hatte man in eben demselben Nittersaale die kaiserliche Tafel bereitet. Trompetenschall kündete die erste Speisetracht, welche von dem Oberst-Erbland-Stadel­meister und Oberst-Erbland-Truchsesi, begleitet von zehn Grafen aus den vornehmsten vaterländischen Geschlechtern und vom Freiherrn Carl Valvasor , dann von sechs kai­serlichen Edelknaben, aus der kaiserlichen Mundküche geholt wurde. Von diesen Cavalieren wurde nun Sr. Majestät Bedienung und Auftragung der Speisen besorgt. Die übrigen sämmtlichen, zur Huldigung versammelten Herren umstanden ehrfurchtsvoll die kaiserliche Tafel. Nach dieser begaben sich die ei!f Erbämter zu ihren besonderen Tafeln, welche auf kaiserliche Kosten für sie, da im Bischofhofe nicht Raum genug, in dem sogenannten Bruderschafts­saale,, dann im geistlichen Alumnats-Stifte bestellt waren. Es hatte jedes Erbamt seine besondere Tafel und durfte eilf verschiedene Personen beiziehen. I n der kaiserlichen Residenz aber wurde eine andere, freie Tafel gehalten, welcher bei vierzig Herren und Landstände, die Abgeordne­ten der Städte und Märkte, dann der gesammte Magi' strat von Laibach in zwö'lf-Personen beiwohnten. - Mi t diesen Feierlichkeiten und Traclamenten wurde um K Uhr Abends die Erbhuldigung beschlossen. Aus al­lerhöchster Gnade wurden verschiedene geheime Raths- und Kämmererswürden und andere kaiserliche Gunstzeichen er­theilt. So war dem Oberst-Erbland-Stallmeister, Grafen von Lamberg, das kaiserliche Reit- und Leibpferd, dessen sich Se. Majestät den Tag bedient hatten, sammt kostbarem Sattel und Zeug zu eigen gefallen, dem Landeshauptmann? aber das mit Diamanten gezierte kaiserliche Bildnifi, dem Zeremonien-Commissär, Seifried von Werthenthal , eine mit Diamanten besetzte Denkmünze, dann dem Verweser von Idria, Franz von Stemberg, und dem Herrn Io­seph von Schluderbach, jedem eine goldene Medaille zugestellt worden. Als nun in Krain die Erbhuldigung beendet, wurde am folgenden Tage, den 30. August, Nachmittags die kai­serliche Reise zu den'Huldigungen nach Görz, Triest, Fiu­m,', Porto-Nl! und Buecari fortgesetzt, und zwar von Lai­dach bis Oberlaibach zu Wasser auf dem, zu diesem hohen Zwecke von der Landschaft eigends erbauten, prächtigen tai­serlichen Leibschiffe, »Carl BoromäuZ", welches nach Art der im adriatischen Meere so benannten, Peoten meisten Haft erbaut, mit Segeln und Allem bestens versehen, von innen- ganz mit kostbarem, überborteten Sammt und Da­mast, ausienseits mit vergoldetem künstlichen Schnitzwerk bekleidet, und mit zwölf Schiffsleuten, nach Gondolierart in seidenen Kleidern von landschaftlicher Livröe-Farbe be­mannt, am Naan den allerhöchsten Reisenden sammt zahl­reichem Gefolge an Bord nahm. Zwölf kleinere Schiffe, 5V mir weißem und rothem Tuche ganz überzogen, führten die übrigen kaiserlichen'und landschaftlichen Herren, während ein größeres, so benanntes c.'>,!lici,i<>, ebenfalls prächtig ge­ schmückt, die Nachreise des Prinzen von Lothringen , welcher täglich von Grätz gewärtiger wurde, erwartete, und dann wirklich bis Oberlaibach beforderte. In Oberlaibach übernachteten Sc. Majestät im Kal­ l i n'schen Hause, fuhren Tags darauf in Ihrem Wagen bis Loitsch, wo das Mittagsmal genommen, und Nachmittags bis Adelsberg, wo im Kreuzberg'schen Hause Nachtlager­ gehalren wurde; dann den 1. September nach Prewald zu Mittag, über Nacht zu Wippach ; den 2. in Schonpaß zu Mitrag, und endlich in Görz über Nacht, wo wegen der Huldigung vier Tage verweilt wurde; den ?. September von Görz über Heidenschafc, wo Mittagsmal genommen, bis Wippach, wo Nachtlager, und Tags darauf Rast gehal­ ten wurde,'—den ». von Wippach nach Senosetsch zu Mit­ lag , in-Lippiza über Nacht, wo das k. k. Gestütt besich­ tig« wurde; den 10. zur Huldigung nach Triest, wo man vierthalb Tage verweilte. Von Triest hatten Se. Majestär die Reise wieder über Senosetsch, Adeloberg und Scalniza nach Fiumc, Porto-Rö und Buccari, und endlich den 18. September die Rückreise nach Laibach angetreten. An diesem Tage wurde zu Scalniza das Mittagsmal, zu Dornegg das Nachtlager; den 19. zu Steinberg (»n^ui-io) das Mirtags­mal, zu Adelsberg das Nachtlager — den 20. in Loitsch das Frühmal und in Oberlaibach die Einschiffung auf die ' vorbesprochenen Schiffe zur Rückfahrt nach Laibach genom­men. I n Oberlaibach selbst hatte der l. k. Verweser des Quecksilber-Bergwerkes zu Idria, Franz von Stemberg, mir allen Bergbeamtcn und Knappen in ihren gewöhnlichen Bergfahrt-Kleidern, mit Grubenlicht und Werkzeug, die unterthänigste Aufwartung geleistet und Sr. Majestät eine, von diesem Bergwerke künstlich verfertigte Maschine vorge­stellt, welche mit allergnädigstem Wohlgefallen an- und mitgenommen wurde. Beim ersten Erblicken der Segel nnd Fahnen auf dem Laibachstuße wurde die kaiserliche Annäherung und Lan­ dung am Naan fortwährend durch Kanonendonner vom Schloßberge begrüßt. Am folgenden Tage Abends wurde den Mitgliedern der seit 1700 bestehenden, philharmoni­ schen Gesellschaft von Krain die Ehre zu Theil, Sr. Ma­ jestät durch ihr wirkliches Mitglied, 'den k. k. Oberstkäm­ merer Johann Grafen von Cobenzl, vorgestellt zu wer­ den, und während des Nachtmals verschiedene Musikstücke ausführen zu dürfen, wofür denselben auch zum Zeichen des allerhöchsten Wohlgefallens das Ansuchen einer kaiserlichen Gnade bewilliget wurde. Den 22. September Nachmittags brachen Ee. Ma­ jestät mit dem gesammten Hofstaate von Laibach auf, über­ nachteten in Schernbüchel, nahmen Tags darauf auf der Stadtberger-Mühle bei Franzen das Mittagsmal ein, er­ reichten dann am Trojanerberge die Grenzscheide von Krain und Steiermark, und besichtigten hier eine noch stehende Ehrenpforte von Marmor, welche, auf Kosten der Land­stände von Krain errichtet, für den allerhöchsten Besuch Kaisers Kar l vi . den Abschied und Dank des Landes in drei Inschriften ausspricht, mit namentlicher Beisetzung der damaligen landschaftlichen Vorstände und Verordneten, gleich jenen anfangs erwähnten zwei Säulen am Loibel­berge. Der Landeshauptmann erhielt endlich hier in huld­reichen Worten die Entlassung für seine Begleitung durch Krain, und die kaiserliche Reise ging weiter durch Steier­mark nach Wien zurück. Der Tüvkenstttvz. Noveltttc von Dr. Ni, dolph Puf f. (Fortsetzung.) II. Kein freundlicher Stern funkelte am Himmel, schwe­re Wolken hingen tief zur Erde nieder und küßten im feuchten Regenschauer den frostigen Boden. Jetzt erst, nach­dem Rosali e das Schloß, die Wiege ihrer Kindheit, den Hort ihrer Freuden, das begrenzte Paradies ihrer jungen Liebe hinter sich hatte, wurde sie sich ihres Entschlußes vollständig bewußt; die anfängliche Ueberspannung ließ nach, sie dachte besonnen über ihre Lage und fand, daß sie auf jeden Fall sich in ein eben so unkluges, als gewag­tes Unternehmen eingelassen. Aber der Gedanke, wie würden sie meiner spotten, was würde Heinrich denken, verschloß ihr jede Rückkehr, und besser getödtet bei dem Entschluße, ,was Gutes vollbringen zu wollen — als ewig hoffnungslos zu lieben. Sie schlich sich leise durch den Wald, in welchem sie oft auf einsamen Pfaden in das Thal der Echwarza gekommen war. Noch mochte sie nicht lange ge­ gangen.seyn, als es neben ihr im Laube raschelte; sie horchte hoch auf, hiclr die Hand an dasstürmische Herz,, und als alles still war, setzte sie im geflügelten Laufe den Weg fort. Jetzt kam sie an eine ausgehauene Stelle scho'n in der Tiefe, der Mond trat so eben aus den Wolken her­vor, sie blickte wchmmhsvoll nach der hohen, runden Warte zu Sebenstein, in welcher ihr Vater sein Stübchen hatte, blickte schmerzlichlächclnd nach dem einsamen Lichte im Haupt­gebäude, wo sie ihren Heinrich beim Kommandanten wußte. Ih r Auge füllte sich mit Thränen, Heinrich! lis­pelte sie, aber in diesem Augenblicke fühlce sie sich den Mund verstopft, fühlte ihre Hände gebunden, sich auf ein Pferd geworfen und auf dem dunklen Pfade waldein geführt. Um ein großes Feuer gelagert, saßen sonnen­verbrannt« Gestalten in der malerischen Tracht des Orien­tes. Unter ihnen ragten durch reichen Schmuck, stolze Haltung, männliche Schönheit und - gewaltige Rüstung die beiden Anführer, die kühnen gefürchtetcn Renegaten, Ferhüd und Iessid Bassa, hervor; beide aus verschie­denen Gegenden Bosniens, aber beide wie Zwillinge sich ähnlich; dasselbe dunkle blitzende Auge, der hochfahrende Sinn , der unbeugsame Wille in beiden, kurz, — nicht leicht hatte die Natur so seltsam ihre Günstlinge mit glci­chen Gaben überhäuft. Sie fuhren auf, und griffen zu den Waffen, welche sie aber verächtlich wieder ablegten, als sie nur ein Paar häßliche Neger erblickten, welche die halb ohnmächtige Rosalie vom Pferde hoben. Der >?a Anblick des schönen Mädchens wirkte wie ein betäubender Schlag auf die beiden Führer. Die sey meine Sklavin! riefen beide zugleich, und seit ihrem Zusammenwirken das erste Mal betrachteten sie bald Rosalien mir glühendem Blicke, bald sich selbst gegenseitig mit mißtrauischem Arg­wohn. Mein sind die Sklaven, die sie fanden! grollte essid — mein das Roß,, auf welchem sie kam! polterte Ferhad —mir zugetheilt die Gegend, aus der man sie brach«! schmollte Iessid —mein für heute der Oberbefehl! donnerte Ferhad. Nun Massen sie sich immer feindlicher, schon fuhren die Finger krampfhaft nach den Damascenern, da trat beruhigend ein alier Derwisch unter sie. Allah ist groß! rief er, zur Freude hat er euch die Sklavin zu­getheilc und nicht zum Zwiste. Laßt über sie das Loos­oder meinen Ausspruch entscheiden, welchem von Beiden sie gebühre. Deinen Ausspruch? höhnte Ferhad, will das ungeschickte Kamehl über die leichte Gazelle urrheilen, der breite Dornstrauch über die Palme von Todmor? Bei meinem Turban, nein, du entscheidest nicht. Auch meine Meinung! schrie Iessid, kümmere dich um dein Gebeth, und wende deine Augen gegen Mekka und nicht nach der Dirne. Auf seinen Wink wurden Nosaliens Bande ge­löst. Bist du einverstanden Ferhad, nahm Iessid das Wort, so ist es am besten, sie wählt selbst zwischen uns beiden. Mir aus der Seele gesprochen, erwiederte jener. Nun Mädchen wähle, welchen von Beiden du angehören willst. Nach Muth und Fassung ringend, wandte Rosa­lie den Blick nach Oben; nur Zeit gewonnen! dachte sie sich. Nun bei euerm Propheten, rief sie, wollt ihr an mir eine treue Sklavin haben, so müßt ihr mir doch meine erste Bitte nicht versagen; schwöret mir bei Allah, daß ihr mir selbe gewährt.—Alles außer deiner Freiheit! schwu­ren rasch die beiden Bosnier. Gut, ich sehe, ihr meint.es ehrlich, und zwischen zwei so gleichen, würdigen Männern ist die Wahl schwerer, als ihr glaube. Laßt mir drei Ta­ge Zeit und dann will ich dem gehören, der mir zu Thcil wird. Die Renegaten waren es einverstanden. Sie wurde in das abgelegene Zelt zu einer Zigeunerin geführt und dort anständig behandelt. Schon am nächsten Morgen stand Ferhad vor ihr. Mädchen! sprach er, dein Stand kann kein gemeiner sein, dein Muth , deine Klugheit be­wiesen es gestern. Wähle mich, und du sollst von meinem Gegner nichts zu fürchten haben, wähle mich gleich und ich fliehe mit dir nach Bosnien. Laß' mir, Herr, bis übermorgen Zeit, sprach Rosalie, und versank in ihren vorigen Ernst. Am Abende erschien Iessid mir demselben Antrage und erhielt den nämlichen Bescheid. Indessen war es auf Sebcnstein durch unbekannt.« Veranlassung laut geworden, daß man im türkischen Lager ein Mädchen festhalte, welches in der Nähe der Burg aufgefangen worden sey. Mein Kind, meine Nosalie! seufzte der alte Vogt. Auf Junker Heinrich aber wirkte die Nach­richt wie ein Donnerschlag. Vergebens beschwur er den Kommandanten, e,nen,The>l der Mannschaft aufzubiethen, um das heldenmüchige Mädchen zu suchen, vergebens we. »Igstens ihm allein zu erlauben, zu ihrem Schutze in das Lager eilen zu dürfen, jede Bitte ward ihm mit Ernst ab. geschlagen. Nun denn beim Himmel, rief Heinrich im wil­den Schmerze, harre ich um sie ordentlich gefreit, es wäre besser gewesen, aber ich schwöre es, nur einmal noch sey ich so glücklich, sie zu finden, und vor Gott und der Welt soll sie mein Weib werden. Vergeßt nicht, Herr Cornet, daß euer Oheim auch ein Wort zu reden hat, spottete Coronini. Will er keinen Neffen so brauche ich keinen Oheim, erwiederte Heinrich und verließ den Saal. (Beschluß folgt.) Die Saat des Bösen. Ist es ein Wunder wenn die Saat der Erkenntniß des Wahren und des Guten so langsam gedeiht, und so leicht verdumpft, da jeder Tag eine Handvoll Untrautes unter sie wirft? Wer das nicht begreift, der sehe nur ein einziges Ma l am Abend die Rechnung über den verstoßenen Tag durch; wie viele schillernde, halbwahre oder ganz falsche Ideen, Ansichten und Urtheile in ihm selbst aufgestiegen, oder er von Andern gehört hat, die ihm alle unberichtigt geblieben,, oder nur obenhin von ihm berichtigt worden sind und die dennoch Alle einen Eindruck in sei­»er Seele zurückgelassen haben. Wer eine solche Berechnung zu wiederholten Malen, und auf die rechte Weise anstellt, dem wird sich noch ein anderes, weit wichtigeres Resultat daraus ergeben. Es wird sich ihm nämlich einerseits klar erschließen, wie mächtig die innere Lebenskraft in den Keimen des Outen und Nahren sey; und anderseits, wie es dabei dennoch so kräftig wirkender Erschütterungen bedürfe, wie die des Schmerzes sind, um diese Kraft frisch und rege zu erbalten. M. L»t. Verschiedene Classen im Thierreiche der Menschheit. „Was ist der Mensch? halb Thier u. s. w. sang Herr von Kotzebue; Plato aber nannte den Menschen ein nackces Thier, »vorauf sich der Tonnemann Diogenes den bekannten .derben W,tz mit dem lebendig gerupften Hahn erlaubte. Eö könnten hier noch eine Menge pceti­schcr und prosaischer Aussprüche berühmter Männer ange­führt iverden, um den Beweis von der Aehnlichkeic des Menschen mit dem Thiere darzuthun. Allein jeder vernünf­tige Mensch wird hiebei ohnehin an seine thierisch^n Be­dürfniße, an seine Fleischbegierde und seine Leidenschaften denken, uno demzufolge sich selbst alu ein mit Vernunft begabtes Th,er erkennen. Zur nähern Verständlichkeit, und den Herren Naturforschern zu Liebe wollen wir hier im Nachfolgende,! noch das naturhistorische Gebiet der Vergleichungen betreten. — Das Thierreich besteht aus sechs verschiedcnen Classen,' Säugeihiere, Vögel, Fische, Amphibien, Insekten und Wüimer. Diese sechs Classen finden wir beim Menschengeschlecht« naturgetreu wieder. Säuge thiere, das sind bei uns Tauge thiere, Wucherer, welche der Menschheit das Blut auosaugen. Es sind Fleisch­fresser, die zugleich das Mark mit veizehren. S>e wohnen in Hücren (Hausern), aus de,» Schweiße Anderer gebaut, und halten sich gewaltig auf, wenn mansie Aussauger nennt. Den Ueberqang von den Säugetbieren zu den Vögeln bilden die sogenannnten Galgenvogel. Sie haben Fe­ ^i3 dcrn, welche sie ihrem Nächsten ausgerupft; sie kommen selten an den Galgen, und haben von diesem nur ihrem Verdienste nach den Namen erhalten. Ferner gibt es noch Spaßvögel, Lockvögel, und lose Vögel; die brauchbarsten Vögel im Menschenreiche aber sind die Gäns­chen. Fische sind überhaupt die Menschen, welche Schup­pen vor den Augen haben, als nichtssagende Men­schen zu bezeichnen sind, und mit jedem Strome -schwim­men. Viele sind zwar ungeschuppt, gehören aber doch in diese Klasse, weil sie kaltes Blut und kake Herzen haben. Amphibien sind die Schmarotzer und Knicker, von welchen letztere für ihre Erben meistens ein äußerst zähes Leben haben. — Der größere Theil der Menschen gehört zur Klasse der Insekten , die in verschiedene Gattungen zer­fallen. Ih r Hauptmerkmal besteht darin, daß bei vielen der Kopf mit dem Leibe nur in sehr geringer Verbindung steht. Unter andern zählt man zu ihnen Ameisen und Bienen: Acker-und Handwerksleute; Seidenraupen: Fabrikanten; Spinne n und Bremsen: Schleicher und Ohrenbläser; Ephemeren: Dichterlinge, welche für den Käseladen arbeiten; Larven: Heuchler; Schmetter­linge: süße Herrchen und Blattläuse: Kritikaster. -— Wurm er, sind die Schranzen, die durch das Leben kriechen und sich winden. Diese Thiere können unge­mein viel ertragen; selbst ohne Kopf leben sie lange fort, und be. Vielen hat man sogar Mühe, den Kopf zu encde­cken. Eine ausführlichere Vergleichung würde zu weit füh­ren, würde hinausführen auf die feiten Wiesen und dür­ren Distelplätze, wo die Oechselein und Stein- und Maul­esel weiden, würde führen in die Waldschluchten und Win­kel, wo die Igel mancher Art, wo die Klapperschlangen, Molche, Geier und Fledermäuse Hausen, würde beim rein­naturhistorischen Vortrage Wiedererkennungsscenen bereiten, und Manchem irrig glauben machen, man habe ihn portraitirt. 3. Etlinger. Anekdote. Ein Kaufmann, dessen Name mit P- anfängt, und der gute Geschäfte machte, kaufte sich, als er seine Hand­lung aufgegeben hatte, ein Haus. Er beschied einen Mau­rermeister zu sich, mit dem er wegen dem äußern Aufputz des Gebäudes einen Akkord abschloß. Darin war auch festgesetzt worden, daß der Maurer über der Hausthür^ den Vor­und Zunamen des Eigenchümcrs in Gips erhaben anbrin­gen solle. Alles geschah, wie bedungen war; als aber der Kaufherr die eben vollendeten, noch weichen Schrifczeichen der Thoraufschrift betrachtete, sah er statt des Anfangsbuch­stabens seines Namens P ein B. „Aber sagens nur" zürnte er dem Maurermeister entgegen, der wohlgefällig sein Werk betrachtete „was Habens denn da zum Kuckuck ge­macht? -— Es steht ja. kein P, sondern ein weiches B da! — »„Thut nichts"" erhielt er vom Maurermeister leichthin zur Antwort, „„es ist erst fertig geworden, in ein Paar Stunden ist es hart." " — Kurent - Briefe aus Laibach. in. Heiß und Schweiß, liebe Carniolia, sind zwei Reime, die in diesen Tagen leicht jedem einfallen, und Hütte er auch nicht ein Tropf« chen poetische Ader! — Aber wird hielei nicht die sogenannte feine Conversation sto­cken? immer das gleiche Wetter! wie kann denn da ein gebildeter Mensch «in vernünftiges Gespräch anknüpfen? — Ich begreife es nicht, und wenig­stens drei Dutzende Strohhüte eben so wenig, als ich! — Warum nur die Männer nicht auch Parasol's tragen dürfen? diese schönste Gabe der Kunst! Warum sollen nur die Frauen das Vorrecht ha­ ben, sich hinter diesen tragbaren Gardinchen so oft zu verstecken, als es ih< nen ihr Eigensinn eingibt? war»,» nur sie das Recht haben, sich damit ge­ gen den Stich der Sonne, der Mücken, der süßen und sauren Blicke zu wehren, sich damit Luft zuzufächeln? warum nur die Damen einen Nor- wan d haben, heimlich zu kokettiren, zu lachen, oder gar zu errothcn. nicht zu grüßen und nicht zu danken? — H propra! weil wir gerade von Grüßen und Danken reden, — muß ich Dir sagen, geliebte Zeitschrift, daß das wahrlich eine sehr überffüßige und sehr lastige Sitte ist; sollte man sich nicht auch davon loskaufen können, wie vom Gratuüren?— Einen Thalcr für das Erlösungsbillct! — und wir bringen das Geld leicht.bei den Hüten herein! Soll ich Dir auseinandersetzen, wie unangenehm Gruß und Dank «f, beiden Theile» ist? Betrachte einmal die Leute, die kurzsichtigsten Leute, wie sie oft stundenweit schon in die Zukunft sehen und lieber einen Umweg, als einen Nicker oder Ruck am Hute,machen ! wie sie oft Kravattc, Kragen, Hut >c. ic. gleich richte» und sich die Haare streichen, als gälte es eine Eroberung / und am Ende ist's doch nichts als eine armselige Hutschwcnkung!— Wenn man beherzigt, wie schwer so Manche,» der Hut vom Kopfe geht, wenn man alle verzerrten Gesichter, alle Verlegenheiten, die an einem einzigen Promcnadetage vorfalle», zusommensummirt, so macht das eine Summe von Fatalitäten aus, welche die wenigen Herze nsgrüße, die etwa mitunterlaufen, um das Hundertfache überwiegen. — Nach diesen Gründen zähle erst die Sanität und das comfortesüch­ligc Alter die ihren auf, die auf Regen und Wind und Sonneuschein, Morgen-, Abend- und Nachtluft keinen geringen Bezug nehmen! — Also wer läßt nicht gerne den Hut am Kopfe sitzen, und zeigt denjenigen, die er liebt und achtet, sein Gefühl nicht besser bei ernstlichen — als solchen Gelege»? heilen?^- Wer ineine gutgemeinten Roth schlage wiederlcgen zu können glaubt, den erwarte ich mit gezogenem Spadon,, und bin aber auch bereit, falls er recht hat, sogleich vor Hm meinen Hut z» ziehen. — Lebe recht wohl, liebe Carniolia , und erinnere dich wieder mei­ner, wenn Neumond kommt! — I n alle» vier'Vierteln dem unveränderlicher Moschus. C h ar ade Dreisilbig. Als einen Gott kannst du die erste schauen Die letzten sind ein Name,,oft verlacht; Das Ganze? — Nun in der Gewalt der Frauen Wird es zum Scepter oft, und spottet aller Macht. — d­ Krain's Flora Mitgeteilt von Andreas Fleisch», ann. Von den vorzüglichsten Gewächsen des t. k. botanischen Gorteni zu laiboch sind bis zu,» 1. Juli folgende zur Blüte gekommen i ^cni'Ue-, tüiiücetiknlin, reinfarenblcittrige Schafgarbe. — Hntirr­ninuin minuij, tl.ines Löwenmaul.— Oiuriauulu ceüpituü», roüge Glo­ckenblume. — (^mp. rntunclilnli« , breilblätir. Glocken»!. — Omri.rier. sicituli», psn'sichblättr. Glocken!,!. — l>i»i>. cervicur,!,, natterkopsblaitr. Glockenbl. — süemüliü reclu , steife Waldrebe. — Ontüure» -.urltiä-,, bleichrothe Flockenblume. — «Hierum »e-aule, stengett.se Kratzdistel. — <^>r. I,i,nllnicum, ungarische Kratzdistel. —Uiliulnu3 3>Ive3tre3, wüde Nelke.— Mant. HiroruböllZ, braunkelchigc Nelke. — Krigernn «lpinuin, Bruch­traut. — !?<-3luc» rudrn, ro.hcr Schwingel. — t^r>nct>2«i3 !»c>culi,t», geflecktes Ferkclkraut. — ?c>riel3r>3 uküi-inüliz, gebräuchliches Glaskr. — rle­5«iln luteula, gelbliche Resede. lliliL, Felscnbrombeerstrauch. — Ii.r!l,»inu3 ?r2irz;uli>, Faulbaum. — 8eilum uldeiin, weiße Fellhenne. — 8ed. lki,3/r>t>>!lui». bereifte Fetthenne.— 8eä, i,cre, scharfe Fetthenne. — 8eä. 3ex»n!;uli>re, sechstan.ige Fetthenne. — 8eä. N!3pc>nir,uin, spanische Fetthenne. — 8ülvi» ukllc-inäliü, gebräuchlicher Salbei. —8ilene nemur»­1,3, Hain-Lei,»traut. — 8il. Hrmerii,, in.ergras,,eltcnartiges Leimkraut.— ?eul-e>t-,!iun! Hu3tr!l>cun:, österreichischer Haarstrang. — 8enecic> r>l>!u­ <äu3u3, snmpf-Kreuzkraut. — 8r>iriieu Hruuruü, gcibärtige Spierstaude. DH° ° Der heutigen Carniolia liegt ein literarischer, Kunst- und Musikalien-Anzeiger des Leopold Pa­ ternolli in Laibach bei. Laibach. Druck uud Verlag von Joseph Vlasuik.