^ lo« MitlWoch dm 4. September 1878. iVII. Jahrgang Die ^Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Kreitag. Preise — für Marburg ganzjährig 6 fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. bv kr; für Zustellung ins Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig S si., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebühr S kr. pr. Zeile. Halldtlsiattttssra im Küdostl». Der Berliner Friedensvertrag hat die bisherige Stellung Oefterreich-Uttgarus in den »leum Staaten gesichert, indem er feststellte, daß dieselben an den besteyenden Verhältnisien ohne unsere Zustimmung nichts ändern dürfen. Dieser Vortheil ist wohl ein positiver, denn unsere Privilegien, die höchst wertl)vol1 sind, bleiben unangetastet ; es stnd dadurch Äesürch-tungeu zerstreut, die lebhaft genug vorhanden waren. Allein was jene Bestimmungeir des Berliner Friedensvertrages betrifft, welche vor ihrer Ausführung erst den Abschluß neuerlicher Verträge erheischen, so ist nicht zu verkennen, dab in dieser Beziehung manigfache Schwierige leiten bestehen, welche die Durchführung der wünschenSwerthen Mabregelr» länger verziigern dürften, als vielfach angenommen wird. Bulgarien beispielsweise muß überhaupt erst elne feste Organisation erhalten, ehe an die nolh-wendigen Verhandluitgen herangetreten werden kann, und auch die Vereintiarnngen, die ln ge-wlfsen Fragen niit der Türkei nölhig sind, werden nichl allzu rasch zu Stailde komme». Man hat in der letzteren Zeit bereits positive Nachrichten über den Bau der bosnischen Bahnen tolportirt, sowie über anderweitige Vereinbarungen in Bezug aus die Eiseiidahitsrage; und doch ist es gewiß, dab die meisten dieser Meldungen auf Kombinationen beruhen, wie ja schon daraus klar wird, daß in diesen Fragen zunächst eine Verständigung mit Ungarn erzielt werden muß. Das einzig Positive in dieser Angelegenheit ist der Vertrag, welcher mit Serbien noch in Berlin zum Abschlüsse gelangte» derselbe enthält aber in den meisten Punkten »lur all- gemeine Bestimmungen und erheischt deshalb neuerliche Verhandlungen über die Details. Die betreffenden Abhandlungen, welche von der serbischen L-ndesvertretung genehmigt worden, sind: Serbien verpflichtet sich, die Llnie Alek-sinac-Lelgrad innerhalb eines Zeitraumes von drei Jahren auszuführen und ei klärt sich dereit, diese Linie nach den Prinzipien und itn Style der bestgeleiteten österreichischen Bahn zn betreiben; durch letztere Bestimmung will die österreichische Regierung die Sicherheit erlangen, daß der internationale Verkehr nicht etwa durch einen nachlässigen Betrieb, oder durch große Verkehrsunsicherheit, Schaden erlewe; sie will im eigenen Interesse die Bürgschaft für eine bedeutende Leistungsfähigkeit der serbischen Linien erlangen. Ferner wird in Wien eine Kommission aller betheiligten Stallten, also Oesterreich-Ungarns, Serbiens, Bulgariens und der Türkei eingesetzt werden, welche den Be-trieb zu überwachen und dessen Norme!» festzustellen haben wird. In dem Verlrage erNärt sich Serdien weiters bereit, Oesterreich in hali-delspolitischer Richtnng die weitestgehcnden Begünstigungen zu gewähren, und ist zu diesem Belaufe geneigt, entweder einen Handelsvertrag schließen, oder eventuell in den österreichischen Zoliverband einzutreten. Ein weiterer Plinkt der Stlpul'Uion bezieht sich aus die Rcgulirnng des Eisern^'n Thores, welche Serbien altf jede Weise zu sördern geneigt ist. Mall wird den Werth dieser Stipulationen gewiß nicht unterschätzen dürfen, allein derselbe hängt denn doch hauptsächlich von den noch zu vereiltbarendeil Detail-Ablllachungen ab, und lil dieser Beziehung ist einige Reserve des Ur-theila gelviß am Platze. Rujl man sich in'S Gedächtnlß, daß während des Berliner Koll^ gresses dem serbischen Ministerpräsideilten aus nahe liegenden Gründen gar viel an dern Wohlwollell des Grasen Audrassy liegen muhte, so begreift man gar leicht, weshalb er sich zn dem Abschlüsse des erwähnten Vertrages bereit finden ließ. Seit der Ratifikation des Berliner Friedensvertrages scheiilt Herr Ristits wieder in seine frühereir Bahnen einzillenken, wie ja aus der Hallung Serbiens in der bosnischen Frage ersichtlich ist. Die Wahrung unserer wirthschastlichen Interessen im Südosten ist eine Angelegenheit, welche nur nach Ueberrvindung manigfacher Schwierigkeiten und der Entfaltuilg von Geschicklichkeit und lZnergie wird gelingen können. Es ist keine Phrase, daß man, uln bei jenen Völkern zu reussiren, lücht niir mächtig setn, sondern auch den Willen zeigen lnnß, seine Macht eventuell zu gebrauchen. Die Nichtigkeit dieses Satzes zu erprobell, mar schon mehr als einmal Gelegenheit gegeben, und man wird sich denselben bei uns gegenwärtig halten müssen, wenn llian zu eu^em befriedigenden Re-snltate gelange!» will. Aus boldige Erfolge zu rechnen, halten ivir deshalb für optunlstisch; aber wir glauben, daß bei Anwendung der richtigen Methode das ausgesteckle Ziel zn erreichen sein wird und sollen nur die inaßge-benden Faktoren be!nüht sein, ernste Fehler zu ver!neiden. Zui .jjejchichlr df», Die Pforte, welche von der Nachgiebigkeit Andrajsy's noch iveilere Zugeständnisse erwartet, spaiutt ihre Forderun gen höher und bea«ltragt: Bestilnlnuttg der Besetzungsdauer aus ein Jahr — Velbehaltung A e u i l l e t o n. Das Serail des Sullaiis. Um die Schwierigkeiten einer Reforin der Türkei recht zu begreifen, muß man sich eine Vorstellung von dem Hofe des Sultans machen. Das prachtvolle Serml, dessen Gebäude sich in der Länge von anderlhalb englischen Mellen längs der llfer des Bosporus eritrecken, Hai tnehr als 30M Bewohner und ist eine Stadt für sich. Hier ward die Regiernng des Reiches gehandhabt hauptsächlich durch Weiber und Sklaven. Die Veziere und Mlnister sind nur die Diener dieser eingeschlossenen Geschöpfe, und obgleich zu Zeiten ein SlaatSlnann, der von einer starten Palast Klique gestützt wird, wirkliche Macht ausüben kann, so dauert das doch gewöhnlich nicht sehr lange und seine Macht ist nicht sehr groß. Von dem Augenblick an, wo er ins Amt tritt, wird er heimllch von einer Schaar von Feinden angegriffen, die er nicht sieht und die er weder entwaffnen noch versöhnen kann. Alles, was er wissen kann, ist, daß, während diese Feinde gegen ihn intri-guiren, die Weiber und Sklaven, deren Einfluß er seine Slellung verdankt, für ihn käin-pjen, und daß er sicher ist, so lange diese die Oberhand behalten. Er kann aber jeden Augenblick fallen, wenn die Mehrheit in dein geheimen weiblichen Parlament, welches das Land regiert, wechselt, und unter solchen Um- stättden dars man nicht erwarten, daß er viel Eiser in seiner Politik entwickeln werde. Ein türkischer Minister, dent man den Rath gibt, mit Resormen vorzugehen, kann ilnmerhin alles versprechen, was ein Gesandter nur fordern mag, aber er iveiß recht gut, daß jede Neuerung, die er versuchen möqte, irgend ein fundirtes Interesse verletzen wurde, welches vielleicht von einer circafsischen Favorite des Sultans vertheidigt wird oder von eine!n insolenten Bedienten, dein zeitweiligell Vertrauen der Sultanin Valide. Der Sultan ist in der Regel eben so sehr in ihren Händen wie seine Mülister. Ein Spielzeug in der Hand von Weibern, wciß er i»ic-!nals genan. wer ihn eigentlich regiert, aber n!n des lieben Friedelis willen muß er thun, ivas seine Müller, Schwestern, !»^adilns oder Favoriten befehlen. Mehrere Sultane hätten jchon gerne, zu Tode gelangweill durch die Jntriguen des Serails, ihrell ganzen !veib-lichen Hvf lveggejagt, aber jeder SchrUl in dieser Richtung fllhrt zu Verfchlvörungen und Absetzung. In einein Lande, wo das Erbfolgerecht znin Tt)ron fo verworren ist. lnuß der Sultan vorsichtig feilt, keine Prätendenten aufkolnmen zu lasselt, die vielleicht ebenso gute Anrechte darauf haben könnten, wie er selbst. Die Loh-alität des Volles ist groß in Beziehung zum Padijchah, aber nicht, was das Individiuin betrifft, !velches gerade die Würde bekleidet, so daß, wenn nur ein Sultan da ist, das Volk sich wenig daruin kiilnlnert, wer er ist; auch würde es nietnals die Waffeli ergreisen sür einen Padischah, der durch eine Palastverschwörung abgesetzt worden wäre. Die beiden Seraiis, das nene, in welchem der Hof t'es regierenden Lultans residirt, und das alte, wohin die Favoritinnen srütierer Sultane relegirt werden, bet)^rbergen zn>an„nen 4000 Perjonen, welche die Ursache von rui-nirenden Ausgabe,» für den StaalSsckah werden. Nichl nur sind die Hailshaltiingen der <5ultanas, zwdilns, Jkdals (Favoritinnen) nnd GicuzdeS (voraussichtliche Favorltinilen) verschivenderiich, sondern die ganze Hoshaltung ist ezliavaganl. Jede kaiserliche Daiiie lial ihre Daira, d. h. ihr Gefolge von Gesellschnsierinnen, iveibliche und männliche Dienerschaft, und alle diele Lellte lverfen init niigezähllem Gelde uin sich, wenn sie irgend einen zeillichen Wnnsch befriedigen ivollen. Die Sultane gehen keine regelmäßigen Ehen ein und die oberste Herrscherin iin Serail ist nieinals deS Snllans Geinaliii, sondern seiiie Müller. Sie sührt den Titel der Sul-lana Valide und alle Bewohner de« Serails sind ihr uiilerthätügsten Gehorsain schuldig. Ihr Gefolge besteht ans etwa 200 Dienern und Wachen. Nächst ihr iin Rang steht die Has-nadar Ousta, die Schatzuieistcrin, welche ge-wöhiilich eine schlane alle Fran ist. die ans den Reihen der HanSdienerschaft einporgestiegen ist durch ihr Talent stlr Haushaltung nnd Klatsch. Wenn die Snltana Valide stirbt, so folgt ihr die Hasnadar als Königil» im Serail und aller türkischen Beamten und Ernennung der neuen Beamten im Namen des Sultans — Fortgeltung der türkischen Gesetze — Recht der Mitbesetzung — Verzicht auf sämmtliche Kosten für die Verbesserungen, welche Oesterreich»Un-aarn in Bosnien und in der Herzegowina aus« führt. Diese Zugeständnisse wird Andrassy kaum bewilligen und es bleibt uns die Demüthigung erspart, das Hoheitsrecht des Sultans anerkannt zu haben. Die Arnauten kämpfen gegen Serbien mit einec Verbissenheit, die ihren Feind nicht fo bald freiläßt. Wenn diese wildesten Parteigänger der Türkei letzterer auch noch im Kriege wider Griechenlad beistehen, so wird sich die Masse Jener, die am Ausstande in Bosnien-Herzegowina sich betheiligen wollen, merklich verringern. Zur Versöhnung des Deutschen Kaiserthums mit der römischen Kirche soll die Vermittlung Oesterreich'Un-garns viel beigetragen haben. Das macht die „milde Praxis" und ist es nicht mehr als recht und billig, daß nun BiSmark auch einmal von ' uns lernt. Wien ist eine bewährte Versuchs« station für Kirchenpolitik und verdient, daß hier der Pilger «uf dem Wege von Berlin nach Rom gastfreundlich zuspreche. Vermischte Nachrichten. (Friedensfreunde. L. Blane über den Krieg.) In der Versammlung der Friedensfreunde, welche in Paris stattgefunden, ward auch ein Brief L. Blanc's vorgelesen, der u. A. über den Krieg folgendermaßen urtheilt: „Wer ist der verhängnißvolle Mann, welcher bewirkt hat, daß Deutschland über das von Napoleon III. beherrschte Frankreich siegte? Kein anderer, als Napoleon I. Ja wohl Napoleon I. verurtheilte uns zu dem entsetzlichen Kriege, von dem wir so schwer gelitten haben, indem er Deutschland mit der Spitze seines Degens in Stücke riß, indem er das besiegte Preußen mit Füßen trat, indem er das unter Ludwig XIV. mit der Brandschatzung der Pfalz begonnene Werk fortsetzte und so die nationale El Hebung hervorrief, welche unserm Kriegsglück bei Leipzig ein Ende machte und in jedem deutschen Herzen dm unbezwinglichen Wunsch weckte, statt mehrerer Vaterländer ein Vaterland zu besitzen. Als Deutschland Frankreich einem andern Napoleon in die Hände gefallen fah, mußte es natürlich stch erinnern und erinnerte sich auch wirklich, daß der Adler ein Raubvogel geworden ist. Was hat es nun aber selbst mit seinem Siege über Frankreich gewonnen? Es hat daraus gewonnen, daß es mehr und mehr die Eroberung Preußens wird, daß es die militärische und bureankratische Ge- das führt oft zu seltsamen Folgen. Unter Abdul Mevschid ward der Palast jahrelang von einer Hasnadar regiert, die ursprünglich ein Waschweib gewesen war und deren Hauptrathgeber ein grober Baltadschi (Holzspalter) war, der nicht lesen konnte, aber die Macht besaß, Veziere abzusetzen. Dieser Batadschi war that-sächllch der Regent der Türkei. Nach der Haünadar im Rang stehen des Sultans halb legitime Frauei» und Favoritinnen in folgender Ordnung : erst kommen die vier Kadime, die so lange als Gemalinnen gelten, bis Se. Ma^ jestät stch von ihnen scheidet und sie irgend einem Pascha zur Frau gibt, was ziemlich oft geschieht; dann die Jkbals oder Favoritinnen. gewöhnlich fünf oder sechs, und dann die Gicuzdes oder angehende Favoritinnen, deren Zahl unbeschränkt ist. Der Name ist abgeleitet von Gicuz, Auge, und bedeutet ein Mädchen, auf welches des Herrn Auge gefallen ist. Ein Mädchen im Serail, wenn es auch nur eine einfache Eavedschi, Kaffeeträgerin, ist, wird eine Gicuzde, sobald der Sultan eine wohlge» fällige Bemerknng über sie macht. Wenn nun zum Beispiel Se. Majestät bei dem Besuche bei einem seiner Verwandten bemerkt: „Was ist das für ein hübsches Mädchen, welches den Kassee hereingebracht hat?" so gelangt das Mädchen ohneweiters zun» Range einer Gicuzde walt, deren Mittelpunkt Berlin ist, über sich ergehen lassen muß, daß seine Hilfsquellen erschöpft sind und die grobe Masse sich in einem übertriebenen Elend befindet, hinter welchem bereits das Gespenst der Revolution sichtbar wird. Wehe den Siegern l Und man bemerke wohl, daß der Krieg aus dem Frieden ein beinahe ebenso großes Uebel macht, als der Kritg selbst ist. Denn was gelten heutzutage Verträge? Ungefähr ebensoviel wie ein Gesetz, welches besagte: der Diebstahl ist verboten, ausgenommen, wenn der Bestohlene schwächer ist, als der Dieb. Um gar nicht von dem west> phälischen Frieden zu sprechen, was ist von jenen Verträgen vom Jahre 1815 geblieben, welche dem europäischen Staatsrecht eine unerschütterliche Grundlage geben sollten? Hat Frankreich seine Grenzen behalten? Hat Oesterreich seine Grenzen behalten? Ist die deutsche Kaiserkrone auf demfelben Haupte geblieben? Ist Deutschland nicht preußisch geworden? Ist der König von Piemont nicht König von Italien geworden? Und nun erst der Pariser Vertrag, der die Türken für immer gegen die Herrschsucht der Nachfolger Peter's des Großen beschütze,» sollte; man frage doch den Sultan, was dieser Vertrag in der Wagschale der Ge-schichte der Türkei gewogen hat. Jeder Vertrag ist nur ein Waffenstillstand, welcher da aushört, wo sür einen der Kontrahenten die Macht anfängt, sich über ihn luftig zu machen. (Bürgermeister von Sarajevo.) Kollmann von Fünfkirchen hatte sich im ungarischen Revolutioskriege ausgezeichnet und dann in die Türkei geflüchtet, wo er als Fazli Pascha bekannt ist. Der Sohn desselben — ein reicher Grundherr in Sarajevo — ist vom F Z.M. Philippovich nun zum ersten Bürgermeister daselbst ernannt worden. (Ein Sonntag in Sarajevo. Der „Deutschen Zeitung" wird von ihrem Berichterstatter in Sarajevo — 25. August — geschrieben: „Zum erstenmal seit langer Zeit weiß ich wieder, daß es Sonntag ist. Im Feldzug»-leben verlernt man es, die einzelnen Tage zu zählen, aber hier in einer Stadt, wo Kirchen existiren, wird man durch das Läuten der Glocken daran erinnert. Heute fand das feier^ liche Tedeum für die Befreiung Bosniens sowohl in der katholischen als auch in der grie-chisch-orientalischen Kirche, verbunden mit großer Kirchenparade statt. Die Römisch-Katholischen, deren Zahl hier kaum 1500 beträgt, besitzen nur ein kleines, unscheinbares Gotteshaus, dessen Front durchaus nicht als Kirche sich re-präsentirt. Nur die Ausschrist: „Ltan Katole-kvAa 2upiiiktz" (Haus des katholischen Geistlichen) läßt erkennen, daß hier Gottesdienst ab-gehalten wird, und dies erst seit 1864. Innen und erhält eine Reihe von Gemächeril, eine Darra und einen Anspruch aus den kaiserlichen Schatz für ihr ganzes Leben oder so lange, bis der Sultan ihr einen Gatten gibt. Da jedes Frauenzimmer, welches aus dem Serail heiratet. ihre Kleider, Juwelen, Möbel, Bediente, Wagen und eine Summe Geldes mitnimmt, die oft tausende von Pfunden beträgt, so ist leicht zu ermessen, wie die Civilliste belastet wird, wenn viele Gicuzdes vorhanden sind. Nach des Sultans Favoritinnen haben die Kadimes-Esendi den nächsten Rang, die Mlltter von Prinzen oder Prinzessinnen, dann die Sultanas, unverheiratete Prinzessiitnen von kaiserlichem Geblüt, und endlich die Ammen und Milchschwestern der Sultane oder der Prinzen und Prinzessinnen von Geblüt. Die Nährmütter und ihre Kinder gelten in einem türkische!» Haushalt immer als Angehörige, und während mehrerer Jahre hatte Nahir Hanum, die Milchschwester von Abdul Medschid, den höchsten Einfluß an seinem Hofe. Was nun die männlichen Einwohner des Serails betrifft, so sind da außer dem noth« wendigen Stab von Kammerherren, Sekretären, Thürhütern, Eunuchen, Köchen und Küchenjungen ein Korps von 200 Pagen und Musi» kern und eine ganze Armee von Barbieren, Badern, Vorkostern der kaiserlichen Spüsen, ist das Kirchlein sehr einfach, wie eine Dorf-kirche. Heute aber war dasselbe mit 2 großen Fahnen in den österreichisch-ungarischen Farben geschmückt und die schwarzgelbe zeigte als politische Anspielung das Kreuz über dem türki-schen Halbmond schwebend. Äne so glänzende militärische Gesellschast hatte das mehr als bescheidene Gotteshaus noch nie zu sehen bekommen. Oberkommandant Freiherr v. Philipe povic mit dem gesammten Stabe und die meisten Osfiziere der in Sarajevo gegenwärtig garnisonirenden Regimenter waren erschienen, um dem Dankgottesdienst beizuwohnen. Im Vorhause wurde der Oberkommandirende von den Vorstehern und dem Geistlichen Fra Grgo Matic empsangen; die Schulkinder streuten Blumen und der Pfarrer hielt nach dem feierlichen Hochamte eine sehr ergreifende Rede, welcher sodann bie Volkshymme folgte. Auf dem Gotteshause selbst war die Inschrift ange, bracht: ,Es lebe unser allergnädigste Kaiser und König Franz Josef I., es lebe sein Feldherr Philippovie, es lebe die tapfere Armee!" Von hier begab sich die ganze glänzende Gesellschaft nach der griechisch-orientalischen Kirche, die auf ihrem hohen Glockenthurme zwei schwarzgelbe und eine serbische Fahne aufgesteck hatte. Es ist dies eine der prächtigsten Kirchen, die ich bisher gesehen, vor sechs Jahren gebaut, durchwegs in byzantinisch-russtschem Styl, jenem hauptsächlich in Moskau sichtbaren Kuppelstyl, wo jede Kugel ein riesiges Kreuz trägt. Ungeheuer geräumig, ist das Gotteshaus im Innern nicht überladen, doch reich ausgestattet. Die Ikonostas (Bilderwand) sind sogar von künstlerischem Werths, desgleichen die Fenster voll Malerei. Viel russische« Geld wurde zum Bau der Kirche verwendet, wie auch Rußland all' seinen diplomatischen Einfluß in Stambul verwendete, damit der Bau gestattet werde. Auch durste in Sarajevo mit den Glocken geläutet werden, eine spezielle, nicht gering anzuschla« gende Vergünstigung in einer Stadt, wo 40.000 Mahommedaner wohnen. Auch hier wurde Philippovic von den Mädchen der serbischen Mädchenschule mit Blumen beworfen, vom Vladika Antim, sowie vom Bischof Sava und drei andern Geistlichen empfangen und in die Kirche auf den Ehrenplatz geleitet, über dem das Bild des Kaisers, von Blumen umgeben, prangte. Bischof Sava hielt eine recht gute Rede, in welcher er den Segen des Himmels auf den Kaiser herabstehte und dem Danke der christlichen Bevölkerung sür die Be-sreiuiig vom türkischen Joche warmen Ausdruck verlleh. Zugleich sorderte er die Bevölkerung aus, treu und unverbrüchlich fest zu Oesterreich, dem Schutz und Schirm der Bosnier, zu stehen. Die Straßen und bie Kirchen waren dicht gedrängt von Leuten, welche den Zug sehen Athleten, Possenreißern, Hahnenfechtmeistern, Bocksechmeistern, Astrologen und Stallknechten. Die Hahnensechter und Bockfechter waren angeschafft, um Abdul Aziz zu belustigen, aber der gegenwärtige Sultan hat sie beibehalten, weil es sast unmöglich ist. Jemanden zu entlassen, der einmal ein Ami im Palast hatte, ohne ihm eine Pensioi» zu geben. Dasselbe kann man von den Astrologen sagen, deren Amt eine Sinecure gewordm ist, wenn sie auch manchmal berufen werden, um die Damen durch Wahrsagen zu unterhalten. Die Possenreißer und Zwerge siild in»mer zahlreich gewesen, denn die Damen in ihrer abgeschlossenen Lebensweise müssen ausgeheitert werden, wenn die Langeweile gar zu grob wird und die Musik und die Künste der Tänzerinnen nicht mehr anziehen. Die Tänzerinnen bilden einen Korps von 300 Mädchen, glänzend gekleidet und reichlich genährt; sie kosten mehr als ein Kavallerie-Regiment. Man braucht die Beamten und Diener für die Ställe, welche 500 Pserde enthalten, nicht aufzuzählen, noch die für die Küche, die Bäder und Gärten, noch auch den Stab der Hosprediger, und nach dem Vorhergesagten kann man wohl behaupten, daß de« Sultans Hos der kostspieligste und der faulste in der Welt ist. _ wollten. Trotz heftigen Gewitterregens war das schöne Geschlecht stark vertreten. Ich sage mit voller Berechtigung schönes Geschlecht, denn es gibt vielleicht keine zweite stadt in der Türkei, wo so liebe hübsche Gesichter, so glänzende dunkle und blaue Augen coquet unter dem kleidsamen Fetz hervorblitzen. Dazu da» volle, meist kastanienbraune, in langen Flechten auf den Rücken herabfallende Haar, die halb serbische, halb türkische, recht kleidsame Tracht. Den ersten Rang können aber die spanischen Jüdinnen sür sich in Anspruch nehmen» dann folgen die Serbinnen, respektive BoSniakinnen. Von Türkinnen sieht man wenig wegen der dichten Verhüllung, doch lassen die paar Proben, welche ich am Tage des Straßen-kampse» unverschleiert sah, auf sehr viele Ha-rems-Schönheiten schließen. Sosort nach seiner Rückkehr in den Konak widmete Philippovic jeder der beiden Airchen 400 fl. mit folgendem Schreiben: „Zur Erinnerung an den Tag des Einmarsches der k. k. österreichischen Truppen in Sarajevo am 19. d. M. finde ich mich bewogen, der griechisch-orienialischen (respektive katholischen) Kirche Sarajevos einen Betrag von 400 fl. zu widmen unter der einzigen Bedingung, daß aus den Zinsen dieses Kapitals alljährlich an diesem Tage zur Erinnerung an die Besreiung der christlichen Bevölkerung vom Drucke eine feierliche Messe celebrirt werde." Zllarkurger Berichte. (Feuerwehr in Marburg.) Die freiwillige Feuerwehr in Marburg veröffentlicht ihren Bericht über das siebente Vereinsjahr — 1877. Die Gesammtzahl der Mitglieder betrug 294, darunter 78 ausübende, 211 unterstützende und fünf Ehrenmitglieder. Brände gab es 10 — 7 in der Stadt, S auf dem Lande. Die Wochenbereitfchaft bestand aus 1 Zugführer, 1 Rottführer, 1 Hornisten, 4 Steigern, l Spritzenrotte. Von dieser Bereitschaft wurden im Sommer jeden Sonntag (im Ganzen 27) Steiger- und Spritzenübungen abgehaltei» und fanden noch außerdem 10 Leiterübungen und b Gesammtübungen statt. Der Ausschuß hielt 12 Sitzungen, der Verein 1 Hauptversammlui'g. Die Einahmen bel,efen sich auf S4ö5 fl. 43 kr., nämlich: fl. kr. Kafsastand vom 1. Jänner 1S77 937 83 Beitrag der Gemeinde — — 500 — Beitrag der Bezirksvertretung — 200 — Gefchenke: Von der Wechsels. Versicherungsanst. 50 — Von der Frau Cäzilie von Bitterl 20 Von Herrn Kastellitz — — 20 — Von der Gemeinde Rothwein — 20 — Beiträge der unterstütz. Mitglieder 6öS 60 Zinsen des Kapitals — — 42 — Die Ausgaben erreichten die Höhe von 1830 71 darunter: Zahlung an Jauk in Leipzig — 910 V0 Gasbeleuchtung — — — 24 40 Neuer Wafferwagen — — 262 — Neun Schuldscheine — — 90 — Gründungsfest u. verschiedene Auslagen 57 82 Lohn an M. Kossar — — 100 — Es verdlieb somit ein Kassarest von 564 72 Die Einnahmen des Unterstützungssondes betrugen 1365 fl. 95 kr., die Ausgaben 100 fl. 87 kr. und belief sich der Kaffastand am 31. Dez. 1877 auf 1256 fl. 8 kr. Das Inventar hat sich bedeutend vermehrt und befindet sich in gutem Zustande. Unter den ^Geräthen" finden wir: 1 Wagensvritze (Zubringer) sammt Zugehör, 1 Abprotzsprive Nr. 1 sammt Inhalt, 1 Äbprotzspritze Nr. 2 sammt Zugehör, 36 Schläuche, ' 16 Blecheimer, 1920 Meter Schläuche, 4 Mauerbrecher, 2 Schlauchwagen, 1 Rettungsschlauch, 1 Wafferwagen, 12 Petroleum-Fackeln, 1 Mannschaftswagen, 1 Steigerthurm, 10 Wassereimer, 1 Gaseinrichtung, 1 Apotheke . . . Bon Ausrüstungsgegenständen nennen wir: 91 Helme, 19 Nacken-Schutzleder, 92 Gurten, 26 Steigerleinen, 34 Beile, 4Aexte, 28 Roth- nageltaschen, 20 Mundschwämme, 20 Schlauch-schlüfsel und Taschen, 50 Schlauchhälter, 5 Arbeitshosen, 19 Paar Stieseln . . . Im Wachlokale finden sich u. A.: 2 Schlas-pritschen sammt Bettzeug, 12 Handtücher, 3 Tische, 1 Kasten, 30 Bilder, 1 Wanduhr, 1 Spiegel, 1 Kleiderrechen, 3 Stühle. (Aushilfskasfe.) Die Aushilsskasse in Marburg hat bis Ende August l. I. an Einlagen und rtickbezahlten Darlehen 235488 sl. 72 kr. eingenommen, dagegen an Behebungen und Darlehen 235480 fl. 41 kr. verausgabt. Einlagen werden mit 6 "/g verzinst. (Sparkasse-Ausweis.) Im Monate August wurden von 51t Parteien eingelegt 120.084 fl. 71 kr. und von 672 Parteien herausgenommen 100.544 fl. 7 kr. (Für bedürftige Reservistenfamilien.) Der Gesangverein „Harmonie" in Radkersburg hat dem Statthatterei-Präst-dium sür bedürftige Rejervistensamilien 110 fl. 20 kr. übersandt — als Reinertrag jenes Konzertes, welches er zu diesem wohlthätigen s Zwecke gegeben. (Im Spital zu Sarajevo gestorben.) Herr Joses Nedwed, der in Marburg bei Herrn Franz Tfcheligi Buchhalter gewesen, ist als Offizier-Stellvertreter in der Reserve des 27. Jäger-Bataillons am 19. August (seinem vierundzwanzigsten Geburtstage) bei Sarajevo schwer verwundet worden und am 23. v. M. im dortigen Spital gestorben. (Für Reservistenfamilien und Verwundete.) Die Liedertafel des Män-nergefangvereines in Cilli, welche am 27. v.M. zu Gunsten der armen Reservistensamilien und der Verwundeten stattgefunden, hat den Betrag von 117 fl. erzielt. (Mit Zündhölzchen!) In der Nähe von Weichfeldors, Gerichtsbezirk Cilli, sind das Wohnhaus und die Wirthschastsgebäude des Grundbesitzers Karl Gaber abgebrannt. Dieses Feuer soll durch ein vierjähriges Kind des Beschädigten entstanden sein, welches mit Zündhölzchen gespielt. (Schadenfeuer.) Zu Jarovetz bei Friedau sind ei»; Wohnhaus und eine Dreschtenne — Eigenthum des Herrn Grasen Brandis — in Flammen ausgegangen — wahrscheinlich durch die Nachlässigtett eines Tabakrauchers. Der Schaden beträgt gegen 1500 fl. (V o ni O b e r' G y m n a f i u m.) Herril Dr. Adolf Nitsche, Proseffor am hiesigen Gymnasium, ist eine Stelle am Gymnasium zu Innsbruck verliehen worden. (E rn t ef e st in L ei bn i tz.) An diesem Feste (Sonntag 1. Sept.) haben ungefähr sechs» tausend Personen theilgenommen. (Lehrerkonserenz.) Heute versammeln sich hier die Lehrer des Bezirkes Marburg zur Jahreskonferenz; die Sitzungeu dauern von 8 bis 12 Uhr Vormittag und von 3 bis 6 Uhr Nachmittag. Nöthigenfalls wird die Versammlung erst morgen beendet. (Wahlbewegung.) Am 5. d. M. findet in Pettau eine Versammlung der Land-tagS-Wähler statt. tietzte ^ost In diplomatischen Kreisen wird von der Ersetzung deS Grafen Andrassy durch Vvtoekt gesprochen. Tredinje ist von »nsern Truppen ein-geschloffen. Unsere ISger stehen vor Bilek. K. Z. M. Jovanovich soll vor Gatschko angelangt sein. Zwölf der angesehensten Mohammedaner von Rogatitza haben durch einen Abgesandten schriftlich die Unterwerfung der Stadt angeboten. Die Mehrzahl der regulären türkischen Truppen in Bosnien marschirt in der Richtung gegen Novi-Bazar. Griechenland will bis 15. Sept. warten, ob die Psorte freiwillig den Berliner Vertrag erfüllt. In Konstantinopel ist russischer Einfluß thätig, um die Psorte zum Kriege gegen Oesterreich-Ungarn auszuhetzen. Wom Aüchertisch. .Neue Jllustrirte Zeitung" Nr. 49. Illustrationen: Ankunft des ersten türkischen Gefangen-Transportes in Wien. Original-Zeich-nung von Vinzenz Katzler. — Hauptstraße von Türkisch-Brod. Nach der Skizze unseres Spe« zial-Artisten. — Oesterreichische Truppen übersetzen die Save bei Brod. — Michael Horvät Hinterhalt bosnischer Insurgenten vor Jaicze. Nach der Skizze unseres Spezial-Artisten. — Oberstlieutenant Eugen Albori, Generalstabschef des 13. Armeekorps. — Marsch einer österreichischen Gebirgsbatterie vor Jaicze. Nach der Skizze unseres Spezial-Artisten. — Der Uebersall bei Maglaj. N^ch der Skizze eines Augenzeugen. — Der Phonograph. — Das Mikrophon. — Texte: Späte Vergeltung. Roman von Hieronymus Lorm (Fortsetzung). — Am Meere. Gedicht von Rudolf Sperling. — Aus den Gedichten des Freiherrn von Stetten: 1. Das wahre Glück. 2. Beim Blättern rne iner Lieder. — Michael Horvath -j-. — Oberstlieutenant Eugen Albori, Generalstabschef des 13. Armeekorps des FZM Herzogs von Württemberg. — Zwei wunderbare Erfindungen: l.Der Phonograph. 2. Das Mikrophon. — Aus Bosnien und der Herzegoivina. — Zum Gefechte vor Jaicze. — Ein Frauenliebling. Roman von E. v. Schwarz. (Fortsetzung.) — Ankunft von Kriegsgefangen in Wien. — Kleine Chronik. — Schach. — Rösselsprung. — Silbenräthfel. — Der Ariadne-Faden. Problem von H. Berger. — Magische Buchstaben-Quadrate. — Wochenkalender. Die soeben erschienene Nummer 48 des illustrirten Familienblattes „Die Heimat" enthält: Der Kampf um's Glück. Preis-Novelle von Elise Linhart. (Forts.) — Illustration: DieÄenediger Gruppe. Nach einer Photographie von Baldi und Würthle in Salzburg auf Holz gezeichnet. — Magyaren-Klänge. Gedicht von Siegfried Fleischer. — In todter Hand. Roman von E. von Dincklage. ^Fortsetzung.) — „Vater Vuk>" Ein serbischer Autodidakt. ^Mit idriginalbriesen von Goethe. Leop. Rauke, Jakob Grimm und Sev. Vater.) Von Heinrich Penn. — Oesterreichlsche Landschasten. Von Dr. Heinrich Nov. In der Venediger Gruppe. — Illustration: Der Savoyarde Nach einer Zeichnung von H. Merte. — Im „stolzen goldenen" Bosnien. Reiseblätter von Spiridion Gopöevi^. IV. — Aus aller Welt. (Zum hundertjährigen Geburtstage des Turnvaters. — Prähistorischer Fund) — Der Savoyrde. (Bil-dererllärung.) Abonnements aus die „Heimat" vierteljährlich I fl. 20 kr., mit Postversendung 1 st. 45 kr. — auch in Heften ü. 20 kr. ^am 15. und letzten eines jeden Monates). Durch alle Buchhandlungen und Postanstalten zu t?eziehen. Manz'sche Hof- Verlags- und Univ -Buchhandlung, Wien, Kohlmarkt 7 (Expedition der „Heimat" Seilerstätte 1). Fralltil-Hilsskomite in Marburg sbr verVllndkte Krieger. Berzeichniß der eingegangenen Spenden. F. Pichler Nasko Scherbaum Jos. Kurnig Johann Gaißer Macher Lukeschitsch Perko Katharina Müller Dr. Rak Wilhelmine Wögerer Pirch Skrabl Buwak st. 1 5 10 Semmeln und Himbeersast 5 1 2 1 —.60 1 Verbandzeug 1 2 1 040 0.60 Zechner Tiffo Schlesinger Berdajs I. Leeb Pubwald Roßmantt Skalla Wögerer Marro Leopold Uebeleis Girflmayr jun. Wagrandl Kastellitz Krall Rosa Fritsche Ernestine Gunsam Schönherr Rapoc Reppnig Zeittlberger Frau Urbaczek Gfrerer Dr. H. Zinke Jentl' Györek Jenni Scherbaun» Antonie Reiser Anna Scherbaum Weibenhos Malignani S. Wols Zollenstein Novotnik Troger Dr. Sernec Murschitz Katharina Pachner fl. 0.50 3 2 1 0.60 1 2 1 1 1 1 5 1 1 1 10 3 0.20 2 1 1 1 3 1 1 8 5 3 1 3 1 0.50 1 1 S 1 10 Wein, Verbandzeug u. Charpie. Wäsche Verbandzeug Kundmachung. An der k. k. Lehrerbildungsanstalt, mit welcher eine VorbereitungSklasse und ein« zmeiklassigc slovenisch-deutsche Uebungsschule verbunden silld, beginnt das Studienjahi 1878/79 am 1k. September 1878. Die Einschreibung der Zöglinge und Schüler ersolgt am 14. September ill der Direktions-kanzlei (ehem. GambrinuShallc, 1. Stock) von 8 bis 12 Uhr Morgens und von 2 bis 4 Uhr Abende. Die Aufnahme in die UebungSschule wird geschlossen, sobald die den beschränkten Räumlichkeiten entsprechende Zahl von Aufnahmswerbern erreicht ist. K. k. Lehrerbildungsanstalt Marburg am 1. September 1878. 972 Dr. A. Eschnig' Direktor. DvI'NisiSV^iZtaätrg.tliLbsamtvr uv(i ^arburxsr üraukev» ^lltorstüt^uiixk'VvrointZs, Fibt im sixsnsn sv-vvio üu äer VLrwan6l.vll äiv iiolrütjsutlöliavltrilzkt vvu sliiuvi' (zv-ttin, tlsr KÄtllitrina verniättiell, >vklc:!i«z useti I^sjlittvoot» äsa 4. Lsp-um ü (/tir I^avkmittajx voll üsm vorm. (Jastsitrsr'gLiioll llausö, öodmiäorsrxasss l!sr. 20 aus statt. Dis tiöil. Levlollmvgsv wir<1 Douvörsta^ äev ü. Löi'tsmdsr um 10 in äer Oomicircds ^lardurx am 4. Lvi)t6mb6r 1876. (977 II. «toiorm. I^vietiouautliakruv?«- un»leI>»iil!. 8tanll llvi' Kolllvinlagvn »w 3l. ^UAllst 1878: (S74 0«w s. 1SS.30S..4S. Kundmachung. Aus der Pupillarmasse des mj. Josef AdelSberger, dann aus der Josef Adelsber'schen Substitutionsmaffe sind etwas über SOVEBV fl. ö. W. in größeren oder kleineren Theilbeträgen gegen pupillarmäßige Sicherstellung aus Realitäten darzuleihen. DieSfällige Bewerber wollen ihre gehörig instruirten Gesuche beim h. k. k. Kreisgerichte Cilli als ObcrvormundschastSbehörde einbringen. Pettau am 1. September 1878. 976) Der Vormund: Dr. Strafella. Eingesandt. Die bösen Zungen, ivelche sich in Gasthäusern und Kneipen über meine Schulden ereifern, machen sich unnöthige Arbeit und thäten besser, ihr eigenes Weh zu besprechen. Meinen Verpflichtungen kann und will ich getreu nachkommen; ob die Besitzer dieser Zungen für ihren Theil das Gleiche ti)un werden oder können, ist eine andere Frage. Marburg. (981) Viktualienhändler. »l« Kesto8 un«j vis ksAMmälltvl, Wit^enävvlcöll (klsclieii)^ ieUmIzzeii, äer k. k. pr. k'/ldrik^ von Llsingoi' ^ 8ötlno M in ^eu1>au, ^vller^assv 2, I^.l-sei-anten äos tc. unä te. Xne?smlnjsterlums, Lr. ^2^. Kricesmsrine, vieler ttumsnitLtsanstsIton etc. etc. -W M «w rrilalow welches eine schöne geläufige Handschrift schreibt und eine tiichtige Rechnerin ist, sucht gegen billiges Hot:orar Beschäftigung in oder außer dem H^'use. Auskunft im Comptoir o. Vl. 2 große Eiskeller -c> lverden tn Marbur^^ sogleich zu pachten gesucht. Antrüge unter I(. ^08to rsst^ants Cilii. Stuäloroock« erhalten^ bei einer kinverlosen Familie gegen mäßige Be^hlung lichtes freundliches Quartier und gute Verpflegung. Auskunft ertheilt auS Gefälligkeit Herr Ferlinz, Herrengasse. (983 Stndenten ° mit ganzer Verpflegung iverden aufgenommen im Hause Nr. 6 auf der Lend, 1. Stock. EjUsttiiiiilicht EckWhmiig in der Kärntnerstraße, Burghardtischen Hause Nr. 9, 1. Stock, bestehend auS 4 Zimmern mit S separaten Eingängen, Sparherd, Speise, Holzlage, Keller- und Bodenantheil, ist mit 1. Oktober billig zu vermtethen. (96S Auskunft daselbst im 1. Stock bei Ant. Hohl. Mul-Veriiidkniilg. Das HVel«» , HVIrk», U»>KÄ von k'. V. voleselisl befindet sich vom 30. August an (954 III. Herrengaffe Nr. S«, im Hanse der Frau Tauchmaoa. Edikt zur Einberufung der VezlassenschaftSgläubiger. Vom dem k. k. Bezirksgerichte Marburg l. D. U. als Abhandlungsbehörde werden über Ersuchen der Erbin Frau Maria Edle v. Bitterl Diejenigen, welche an die Verlassenschaft der am 8. Dezember 1876 zu Marburg verstorbenen Privaten Frau Gertraud Moro eine Forderung zu stellen haben, aufgefordert, zur Anmeldung und Darthuung ihrer Ansprüche Mittwoch den «S. September 1878 Vormittags 9 Uhr vor dem k.k. Notar Dr. M. Reiser, als behufs der Abhandlungspflege delegirten GerichtS-kommifsär, in dessen AmtSkanzlei, Vittringhofgasse Nr. 15 zu erscheinen, oder bis dahin ihr Gesuch schriftlich zu überreichen, widrigens denselben an dte Verlassenschaft, wenn sie durch Bezahlung der angemeldeten Forderungen erschöpft würde, kein weiterer Anfpruch zustünde, als insoferne ihnen ein Pfandrecht gebührt. Marburg am 18. August 1878. 978 Der k. t. BezirkSrichter; Tschech. Unterzeichnete empfiehlt sich zur Anfertigung von zu möglichst billi- gen Preisen. Achtungsvoll Rosa Tidar, 980) SchlachthauSgasse Nr. 6, 1. Stock. Eine Greislerei ist iu der Magdalenavorstadt, Bergstraße Nr. 5 zu verkaufen. Auskunft dortfelbst. ..^(979 Mehrere (961 schöne Wohnungen mit 3 Zimmern, Küche, Speise:c. sind in der Schillerstraße, im Paganischen Hause Nr. 14 täglich zu vergeben. Zu vermiethen vom 1. September d. I. an, im 1. Stock, S Zimmer und Küche. (858 Anzufragen Postgaffe Nr. 6. Z. 10995. Exekutive (967 Reatttaten-Bersteigernng. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg l.D.U. ivird bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen von M. Fischl's Söhne durch Dr. Duchatjch die exekutive Versteigerung der dem Eduard Lehrer gsmor gehörigen, gerichtlich auf 19913 fl. 60 kr. gefchäßlen Realität C. Nr. 170 aä Stadt Marburg und der auf 1390 fl. 60 kr. geschätzten, demseliien gehörigen BesiKeshälste von Berg Nr. 148 aä Faal bewilligt und hiezu drei FejlbielungötagsaKun,,en uns zwar die erste auf den 7. September, die zweite auf den S. Oktober, die dritte'auf den V. November 1878, jedesmal Vorm. von 11—12 Uhr in der dieög. Ämtskanzlei Nr. 4 mit dem Anhange angeordnet lvorden, daß die Pfandrealitäten bei der ersten und zweiten Feilbietnng nur um oder über den SchätzungSlverth, bei der dritten aber auch unter demselben hintangegeben werden. Die Lizitationsb^dittglnsse, wornach insbesondere jeder Lizitant vor gemachtem Anbote ein 10''/t, Vadium zu Händen der LizitationS-kommission zu erlegen hat, sowie das SchützungS-Protokoll und der Grundbuche-Extrakt können ln der diesgerichtlichen Registratur eingesehen lverden. K. k. Bezirksgericht Marburg l. D. U. am 15. Fuli 1878. »erantvorUiche Redattion, Druck und Verlag von Eduard Sanschitz in Marburg. Eine Wohnung im 1. Stock, bestehend auS 2 Zimmer«, Küche und Zugehör kann sosort bezogen iverden. Anzufragen Apothekergasse Nr. 3. (955 ^ MWv.