Nr 4. Mittwoch, 7. Jänner 1891. 110. Jahrgang. MtmcherWMum. «/n»^« n i« ^^.'^ »"^ ^^ '^' halbMi!« fi 7 ,">. Im«°myt°ir: I D!e «Laibachrr Zrltmin» erscheint täglich mit »ulnahmr der «,nn. und Feiertage, D!e U»m«n«»ra»»o« N«l^c»"i^'i.^^^^ .^ >n« Hau, «°n«jührs«p°ah ». die «edaetlon «ahnhofgasse »4. Tft«chftu„den der «ebactlu» tüalich von b!« ^u 4 Zcüe» xz lr , «iKfter, per «eile « lr : b«. öfteren O,,derhulu!«,e„ pcr geNe » ,r, « ,„ „«« iz Uhr vnsmitta»«, - Unfranllerk Nriese werben nicht angenommen und Manuscripte nicht zurÄckzestellt. Amtlicher Weil. z Se. k. m,d f. Apostolische Majestät haben mit^ Allerhöchster Entschließung uom 22. December 1890 in ^ An!>ltennllng der besonders eifrigen und ersprießlichen, Thätigkeit auf dem Gebiete der Grmidbuchsaulegung den Landesgerichtsräthen Leo Ramnlt in Ias'o und Boleslaus Dzianott in RMöw das Ritt.rkreuz des Franz-Ioseph-Ordens,dann den Bezirksgerichts-Adjllucten Ludwig Drzygiewicz in Skawina und Vmcenz Lobos in Grzesko das goldene Verdienstkreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und I. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 24. December 1890 dem Vorstände der hüttenberger Bruderlade und Director d?« Eisenwerkes der österreichisch. alpinen Montan-Gesellschaft zu Heft in Kärnten Friedrich Gängl von Ehrenwerth den Titel eines Vergrathcs mit Nach» ficht der Taxe allergnädigst zu verleihen geruht. ; Se. l. und k. Apostolische Majestät haben mit^ Allerhöchster Entschließung vom 28. December 1890 den Vezirtsarzt in Troppau. Sanitätsrath Dr. Ferdi« lulnb Illing zum Regierungsrathe und Landes-Sanitätsreferenten bei der Landesregierung in Schlesien allergnädigst zu ernennen geruht. Taaffe m. p. Nichtamtlicher Weil. Sternkreu? - Ordensdamen. Der Kanzlei des hochadeligen Sternkreuz-Vrdens ist im Jahre 1890 das Ableben folgender Sternkrenz. Ordensdamen zur Kenntnis gebracht worden: Ihre Majestät Theresia Kaiserin von Brasilien, geb. kön. Prinzessin beider Sicilien; Ihre kön. Hoheit Helene Caroline Therese, verwitwete Erbprinzessin von Thurn und Taxis. geb. Herzogin in Vaiern; Ihre Majestät Marie Königin-Mutter von Baiern. geb. kön. Prinzessin von Preußen; Adelheid Gräfin Barbo-Waxenstein, geb. Gräfin Batthyäüy; Gabriele Gräfin Kümburg. geb.. Freiin von Vichy; Antonia Gräfin und Herrin von Schärffenberg. geb. Gräfin Attems; Marie von Szö' llyit'y. geb. Marich von Szolgaegyhä;; Sidonie Gräfin Fünftirchen, geb. Gräfin Chotek; Alexandrine Oiäfin Coudenhove. geb. Reichsfreiin von Vittinghoff-Schell; Katharina Gräfin Schaüffgotsche. geb. Gräfin Prjäch. v'ch; Isabella Fürstin Sanguszto-Lubartowicz. geb. Fürstin Lubomirbka; Octavia Freiin Maloweh von Hemlleton. Die illyrische Baronin, i. Mesalliancen gehören zwar seit Menschengedenken zu den gewöhnlichsten Erscheinungen, und niemandem fällt es heutzutage ein, sich zu wundern, wenn ein Graf die reizende Vorstadtsoubrette zur Gemahlin er. liirt und ein Prinz aus königlichem Geblüte des Postmeisters anmnthig.s Tö'chterlein heiratet. Seit unter der christlichen Aristokratie ein böhmi-icher Herr den Anfang gemacht hatte, «8kN8 cnro mom«, eine dralle Bauernmaid vom Waschtroge weg «ll freien, stud solche Eheverbintnnqen. wo der adelige 8."'^ unter seiner ererbten Würde heiratet, keine ^e^iten mehr. Desto seltener sind jene Fälle, wo , pH b?^" ^' und wäre es auch nur die Tochter c^i k ^ "!^ Müharalajwasiniraj des XXIII, — Herrn ?> 0"^AuaXt Leberecht Nießte aus Loschwitz bei » ^ «!""" ""d mit ihrem Herrn Gemahl nlcht ?<"n ^ ^^'krungsgeschäst auf irgend einer Insel des nmm Oceans, sondern auch ein einträgliches Colonial-warengeschäst betreibt. Dass aber ein böhmischer Fleischergeselle, dessen ^yrgelz nicht höher gieng. als Privatdirncr des Herrn b«.?5 V'6 ^er Besitzer eines bescheidenen Wirts-?""'". "lf dem Lande zu werden, das liebliche Töchtcr« die« ^?. ^"^"'^rlichen Hauses heimführen könnte. » ourNe wohl unter allen bi« jcht verbrochenen Malowitz und Kosoi>; Theresia Gräfin Mittrowsky von Mitwwitz und Nemyssl. geb. Gräfin Wrbna; Ga-briete Gräfin Wilczek, geb. Freiin Reischach; Aloisia Freiin von Stillfried und Rat^nic. k. und l. Hofdame; Alberiine Gräfin Beckers zu Westcrstetten. geb. G'äfin Festetic« de Tolna; Cäcilie Gräfin und Marquise Piatti, geb. Gräfin Cullalto; Francisca Fürstin Lu« bomirska. geb. Gräfin Zaluska; Maria Gräfin Ma-lachowtzka, geb. Gräfin Staduicka; Johanna Francisca Freiin von Vourcier de Mortueux. geb. Gräfiu Vie«' ville; Maria Eulalia Gräfin de l'Espine, geb. Her-zogin von San Carlos; Clara Freiin von Bornemisza, geb. Gräfin Mikes; Crescentia Freun Speth von Gammerdingm. grb. Gräfin Sickingen; Fredine Augusta Grcifin Schaffgotsche, geb. Gräfin Ledebur; Gabriele Gräfiu du Pouget de Nadaillac, geb. Gräfin Beauvoir. Politische «nd wirtschaftliche Aussichten. Alle Welt ist im allgemeinen darüber einig, dass die politischen Aussichten, soweit sie die Erhaltung des äußeren und inneren Friedens betreffen, im neuen Jahre sehr günstig sind. Die führenden Großmächte stimmen gegenwärtig in ihren Bemühungen, den Weltfrieden zu erhalten, in seltener Weise überein und die Kriegsparteien wagen sich fast gar nicht mehr an das Tageslicht. Zweifellos ist dies ein Verdienst der Friedenspolitik des Dreibundes, den die Staatskunst des Fürsten Bismarck schon unter Kaiser Wilhelm I. geschaffen hat und der unter dem Kaiser Wilhelm ll. wledkrholt befestigt und erweitert wurde. ,-..?? gesichert wie der Weltfriede unter der Friedens-poittli der dre, verbündeten Großmächte und der eben« alls dem Fneden zugeneigten Politik Englands. R.'ss-lands und Frankreichs gegenwärtia erscheint, ebenso geschert darf man auch die maßgebenden Staaten Europa's vor inneren Revolutionen halten, denn Ordnung Disciplin und Heeresmacht sind in den euro> Päischen Großstaaten so gewaltige Machtfacloren, dass revolutionäre Bewegungen, wenn sie sich wirklich hervor« wagen sollten, unbedingt im Keime erstickt werden müssen. Die politischen Aussichten im neuen Jahre sind also vorzüglich und werden wahrscheinlich auch durch bevorstehende parlamentarische Kämpfe in keinem Lande beeinträchtigt werden. Was indessen die wirtschaftlichen Alissichten von Europa anbetrifft, so kann man dieselben leider nicht so sehr güustig bezeichnen, denn nicht nur gegenwärtig, sondern bereits seit Jahren ist die wirtschaftliche Ent> Wicklung dnrch eine ganze Reihe ungünstiger Umstände Mesalliancen als Ünicurn^dastehen. DiVGeWcht^wie Josef Pekarek die reizende «illyrische Baronin» heiratete, »st zu interessant, als dass sie noch länger in der von -pktarek verfassten Selbstbiographie begraben bleiben sollte. Wlr werden mit dem Erzähler ins vorige Jahrhundert zurückgreifen müssen, und ein gutes Stück öster» relchlscher Geschichte wird den naiven Schilderungen Pe areks als historischer Hintergrund dienen. Unser Velo Josef Petarek wurde im Jahre 1795 als der Sohn eines Prager Bürgers gerade zu einer Zeit geboren, wo es im Böhmerlande so wenig zu essen gab. dass dle Lente Huugers starben, so dass der edle Kaiser Josef am Prager Rossmartt eine hölzerne Bude errichten und mit Brot anfüllen ließ, das an die dar-bende Bewohnerschaft vertheilt wurde. Diese traurigen Verhältnisse bestimmten Pekarets ^ater, aufs Land zu übersiedeln und es dort mit dem Handel von Wildpret. Kälbern und Butter zu ver< stlchen Der kleine Josef erhob beim Pfarrer von St. Stephan um «anderthalb Schock» seinen Taufschein, den er als Soldat in allen Schlachten bei sich tmg und auf dessen Grundlage ihm auch nach la.igen Kämpfen die schöne Baronin im illyrischen Lande angetraut wurde. Pekareks Vater, der in Nehauic einen ziemlich eintraglichen Handel mit Kleinvich etablierte, starb Plötzlich bei einem Transporte mit Kälbern in unrühin» licher Weise und der kleine Josef eilte nach Praa. um dle hohe Mehger-Schule auf der Neustädter Fleisch« banl zu absolvieren. Mit d/m Patente eine» ausge« > gehemmt und benachtheiligt worden. Auf eine Periode großen wirtschaftlichen, zumal industriellen Hochganges erfolgte naturgesetzlich auch eine solche des Rückganges, in welcher wir uns offenbar noch befinden. Dazu kamen ungünstige Ernten in den Jahren 1888 und 1869, deren nachtheilige Folgen auf die Preise der Lebensmittrl und die Kauftraft der Consumenten durch die bessere Ernte des Jahres 1890 nicht gleich beseitigt werden konnten, zumal auch die Wirtschaft«« politik der meisten Staaten durch hohe, ja zum Theile übertriebene Schutzzölle den internationalen Güter» austausch auf dem Weltmarkte erschwerte. Die Schutzzölle köunen aber niemals ohneweiters ermäßigt oder gar aufgehoben werden, denn erstens sind sie das einzig wirksame Kampfmittel gegenüber den Staaten, welche von der ausländischen Einfuhr hohe Zölle erheben, zweitens gewähren sie der inländischen Production und damit auch dem National« vermögen immerhin einen nicht zu unterschätzenden Schutz gegen die Ueberschwemmung mit ausländischen Waren, und drittens können die Staatscassen in einer Zeit, wo zwei Drittel der Staatseinkünfte für die Armee ausgegeben werden müssen, auch gar nicht auf die großen Einnahmen aus den Zöllen verzichten, wenn man nicht in eine ganze gefährliche Deficitwirtschaft gerathen will. Nachtheilig beeinflusst wird das wirtschaftliche Leben natürlich aber auch durch den Stand der leidigen socialen Frage. Schon die Unzufriedenheit an sich, welche zum großen Theile doch der Socialismus mit seinen Wahnvorstellungen in den Arbeiterkreisen erzeugt, kann nicht fördernd im industriellen Leben wirken, diese Unzufriedenheit kann aber auch öfter durch große, weite Kreise schädigende Arbeitseinstellungen zum Aus« druck kommen. Ferner haben die zu Gunsten der Arbeiter gegebenen Gesetze der Alters- und Invaliden« gesehgebung zunächst die Schattenseite, dass sie allen Betheiligten, zumal den Arbeitgebern, Opfer auferlegen, dass aber die nach Millionen zählenden Verufsgehilfm und Arbeiter, zu deren Gunsten die Alters» und Invalidenversicherung stattfand, meistens die ersi allmählich eintretenden Vortheile dieser Versicherung noch gar nicht anerkennen. Alles in allem darf man daher wohl sagen, dass sich unsere wirtschaftlichen und socialen Verhältnisse in einer Uebergangsperiode befinden, von der man nicht sagen kann, ob sie in einigen Monaten oder in einigen Jahren überwunden sein wird. Verhältnismäßig günstig halten wir die Aussichten sür eine allmähliche bessere Wendung in den lomschawichen Verhältnissen aber lernten Fleischergesellen >n der Tasche begab sich Pelarek auf Reisen, um sein Gluck zu versuchen und die Welt zu sehen, arbeitete in Kolin, Brunn, Kaunic, Wien, Graz. Marburg und Cilli. Von Cilli aus wanderte er längs der Save weiter und kam nach Lichtenwald und Gurlfeld. Ohne einen Groschen in der Tasche war er auf das Fechten angewiesen und da es im «illyrischen» Lande gute Leute gab, so bekam der arme Wanderbursche überall eine milde Gabe, wo immer er anklopfte. Bettelnd kam er eines Tages auch zu dem Gurkfelder Großhändler Ignaz Freiherr« von Klobuzhnik, der an dem strammen Fleischergesellen ein besonderes Wohlgefallen finden musste, denn er ließ sich mit ihm in ein Gespräch ein und bedauerte, dass er dem «feschen Jungen» keme Stelle in seinem Geschäfte anbieten könne. Pelaret. der bettelnd an der Schwelle des H°'l»e« stand, entsann sich 5^. dass er ^ Jugend im Handel mit Stechv.ch s""'« Katers V" wa?. Au kaufmännischen T^ dem jungen Fleischergesellen n.ch^ e- ^^^ ^ dem Herrn Baron ab b r^ dm ,. ^ ^^^ ^ Oe egenhei b.e n wol^e N^ ^ ^ ^^ !!^Vawn" o e b«ld der Entschluss und Märet GroßhandlungKhause des Barons Kloknzhnik. Pekarek weiht uns in feiner Selbstoio. graphic in die Verhä'ltuisse dieses srecherrlichen Hauses ein. Die Eltern des Barons hatten in Gurkfeld Wein-berge, die jährlich 4000 Timer Muscatwein lieferten, Lailiacher Zeitung Nr. 4. 26 7/Iiinner'I891. doch. demi der gesicherte Weltfriede lässt der wirt' schaftlichen Thätigkeit und den Capitalien Zeit zu nener Kraftentfaltung und dann muss trotz mancher Bedenken doch vieles im Wirtschaftsleben sich bessern. Politische Uebersicht. (Das k. l. Ministerium des Innern) hat die Genehmigung der «Baron Hirsch-Stiftung' znr Verbreitung des Volksschulunterrichtes und zur Pflege des Handwerkes und Ackerbaues in der israelitischen Bevölkerung des Königreiches Galizieu vollzogen. Das Capital derselben beträgt 12 Millionen Francs. Die Stiftung wird durch ein Curatorium ver waltet werden, welches seinen Sitz in Wien haben und aus achtzehn Mitgliedern bestehen wird, von denen vier durch die Regierung und vierzehn durch den Stifter eingesetzt werden. Drei Viertel der Mitglieder des Centralcomitis sollen Israelite» sein. (Aus dem böhmischen Landtage.) Ans Prag wird unterm Vorgestrigen telegraphisch gemeldet: Eine Zuschrift des Statthalters in Beantwortung des vorjährigen Landtagsblschlusses in der Sprachenfrage citiert die bekannten veröffentlichten Sprachenverordnuugeu und erklärt, die Regieruug sei noch nicht in der Lage. dem Landtage die diesbezüglichen Vorlagen zu unterbreiten, sie werde es jedoch nicht unterlassen, soferne die Durchführung der Beschlüsse der Wiener Con-ferenz zu einer Aendernng der Gerichtsorganisation in Böhmen führt, das Gut«chten des Landtages betreffs der Grundsätze der Gerichtsorganisation ein zuholen. Betreffs einer Revision der Spruchenverordnung vom Jahre 1880 lann die Regierung die Revision im Sinne der Beschlüsse der Wiener Conferenz, an welchen die Regierung in allen Punkten festhält, erst nach Durchführung der AmderungsN der Gerichlssprengel in Erwägung ziehen. Bei der Revision und den Aende» runyen der Gerichtsorganisation wird die Negierung die Wünsche des Landtages eingehendst würdigen unter Wahrung der Einheit des Landes und der Gleichberechtigung der Vollsstämme sowie der berechtigten Interessen der rechtlichen Anfordernngen des Dienstes. Der Statthalter erklärt, dass mit der verlesenen Zuschrift Riegers Interpellation erledigt erscheine. Die Zuschrift wurde der Ansgleichs»Commission zugewiesen. Der Landtag nahm sodann die Paragraph? 18 und 19 der Culturraths'Vorlage unter Ablchnung der jung-czechischen Anträge in der Ausschussfassmlg an. Die Iungczechen beantragten als Hilssactiun für Böhmen außer den bewilligten 800.000 noch 600.000 Gulden. (Unfall-Versicherung der Arbeiter.) Die Regirrung hat eine dem Parlamente zu unterbreitende Vorlage ausgearbeitet, welche eine Abänderung, beziehungsweise Ergänzung des Gesetzes, betreffend die Unfallversicherung der Arbeiter, bezweckt. Die wesentlichste Aenderung besteht in der Einbeziehuug der beim Schiffrreiqewerbe beschäftigten Arbeiter in den Bereich des Unfallversicherung - Gesetzes. Der Versicherungsbeirath hat bereits in seiner letzten Seffion die Vorlage begutachtet. Letztere soll dem Abgeordnetenhause sofort bei dessen anfangs Februar stattfindenden Wiederzusammentritte vorgelegt werden. (Im niederösterreichischen Landtage) veranlasste der Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung der Gemeinde-Ordnung und Gemeinde-Wahlordnung, eine längere lebhafte Debatte, die sich ausschließlich um das Wahlrecht der Frauen drehte. Bei der Ab stimmung wurde der Antrag auf Rückverweisung der sie hatteu daselbst eiu schönes zweistöckiges Schloss und außerdem die Herrschaften See uud Gutenhof. Eiu zweiter Sohn des alten Barons, Josef, hatte in Laibach zwei große Häuser, ein Geschäft im Werte von 80.000 Gulden, eine Rosogliu- und Essigfabrik; ein dritter Sohn, Franz, war beim Fürsten Schwarzenberg in Plana Burggraf, ein vierter war des Kaisers Schloss-kaplan nnd außerdem hatte der alte Baron ein einziges Töchterlein — Marie. Baronesse Marie war damals eil, blühendes Mädchen von 12 Jahren, die oft d?n ganzen Sommer anf dem Schloss in Gmtfi'ld zubrachte und mit dem siebzehnjährigen Pekarrk alsbald bekannt wurden. Die bei» den jungen Leutchen fanden sich häufig in den Weinbergen zusammen, sie plünderten und scherzten miteinander und obwohl dem jungen Commis bekannt war. dass die kleine Baronin so hoch gestellte Verwandt» schafl hatte, «dass sich kein Kaiser davor hätte schämen müssen», halte er doch nichts dagegen einzuwenden, als ihm Fräulein Marie proponierte. jetzt werden wir uns nur so lieben wie Bruder uud Schwester — aber bis ich groß stin werde, dann heiraten wir uns — und aus' ist's — möge mein Oukel. der Fürstbischof m Laibach, und mein zweiter Onkel, der Präsident des ApfteUatwushofes in Klagenfurt, dazu fagen. was sie Wollen. . A»,denhalb Jahre vergiengen den Liebend?« wie s^.,^!"'^" brach im Jahre 1813 der uuselige n ^ V ^"« "?' Paaret musste in die Heimat unter die Fahnen t,lm. M« .Vaterunser., welche die Vorlag«' an den Ausschuss behufs Einbeziehung des Wahlrechtes der Frauen mit 29 gegen 26 Stimmen angenommen. (Aus Istrien.) Aus Novigno wird unterm Vorgestrigen telegraphisch berichtet: Heute fand die constituiereude Sitzung des neugewählten Gemeinde-rothes von Rooigno statt uud wurde der pensionierte Oberlaudrsg-richtsrath und Advocat Dr. Peter Davanzo zum Podesta gewählt. (In ungarischen parlamentarischen Kreisen) verlantet, dass die Regierung nicht nur ihre Zusagen bezüglich der Uuterbreitung der Vor-lagen über die Verwaltungsrefuim in dieser Session einhalten werde, sonder» dass sie geneigt ist. die Oeffent-lichkeit noch früher mit de» Gruudfätzen dieser Vor-saqeu in geeigneter Weise brkanntzmnachen, damit die öffentliche Meinung genügend Gelegenheit habe. sich über die wichtigen Vorlagen rechtzeitig und genau zn unterrichten. (Dir Militärtaxe in Frankreich.) Das amtliche Blatt der französischen R publik veröffentlicht das Decret über die Erbebung der Militärtaxe. Dieselbe besteht aus einer Gruudtaxe von 6 Francs und je nach den Umständen aus einem Zuschlage, welcher Nllch der Mobiliarstener des Betreffenden oder seiner Eltern berechnet wird. Der Militärtaxe sind unter-worfsli alle diejenigen, welche nicht ihrer dreijähren Wehrpflicht genügt haben, mit Ausnahme der ehemaligen Soldaten, die wegen Wunden oder Krankheit des Dienstes entlassen werden mussten, und die nachweislich Armen. Die Steuerpflichtigen haben bis zum vollendeten 36. Jahre die Tax? zu entrichten. (Russische Bahnen.) Wie mau aus Petersburg meldet, hat die russische Regierung den Bau einer Kamieniec Podolski mit Nouosielica verbindenden Zweigbahn in Aussicht genommen. Feiner wird im Laufe des Jahres 1891 eine Eisenbahnoerbindnng zwischen dem Hafen von Krasnovodsk am Kauschen Meere uud dem Orte Molla Kara hergestellt und so-dann die Hafenstation von Uzun Ada nach Kraslwoodsk verlegt werden. (Aus Italien.) Nach «iner d>>r «Pol. Corr.» aus Rom zugehenden Meldung steht es nunmehr fest, dass die italienische Regierung der Kammer einen Gesetzentwurf vo»legen wird, durch wclchen die erstere ermächtigt werden soll, gegen Bischöfe, welche durch ihr Verhalten ihre Pflichtn gegenüber dem Staate verletzen, mit der Silspelldierung des königlichen Exe» quatnr (d. h. wr staatlichen Anerkennung ihres Amts und Pfrüi'dmgenusses) vorzugehen. (Zur Juden fr age.) Die reichen Juden i-> San Francisco beschlossen, einen Fonds vm, 50.000 Pfund Sterling zur Unterstützung der verfolgten Juden iil Russland aufzubringen. Es ,st im Plaue, eine Million Morgen Landes in Mexico zn kaufen, dasselbe in kleine Parcelleu einzutheilen und die aus RuZslaud ausgewanderten Juden daselbst anzusiedeln. ! Der Morgen Landes ist in M.xico für einen Dollar zu haben. (Zur Arbeiter-Aeweguu g.) Am Neu-jahrstage haben in Hamburg die Heizer der Dampfs fchiffe anf einer Massenversammlung einen allgemeinen Slreik beschlossen, der dauern soll, bis sämmtliche Heizer den neuen Lohntarif bewilligt erhalten. Der Streik hat nun iu der That begonnen; wie ein Telegramm meldet, sind fü'.lf Dampfer infolge desselben nicht bejeht. kleine Baronin um ihren Josef betete, halfen nichts — er wurde als 18jähriger Bursche in Iicin, wo damals «furchtbar rekrutiert» wurde, assentiert und in die 17. Linie zu «Prinz Reichsblan» uuter die Soldaten gesteckt. Pekarek focht uuter dem Obersten von Kark in einigen Schlachten, wurde in die rechte Schulter verwundet, sah in Dijon die Zusammenkunft der drei Kaiser, und wurde nach drci Jahren als «halbinoalid» nach Hause geschickt. Zufälligerweise verlor Oberst von Kark seinen ! lFourierschützen» uud da ihm Pekarek, wie dieser selbst ! zugesteht, «uugeheuer» gefiel, so nahm er ihn zu sich in Dienst. Eine Fügung des Schicksals wollte es, dass Oberst von Kark mit seinem Regimente nach Laidach versetzt wurde und das merkwürdigste Zusammentreffen der Umstände wollte es. dass der Oberst in einem ^ großen, hohen Hause Quartier nahm, in einem Hause, das dem Besitzer der Herrschaften See und Outellhof ^— dem alten Baron Klobuzhnik, gehörte. ^ Trotz langjähiigrr Tremiuug, während welcher die >! junge Baruniu uichts vou ihrem schmucken Gurtfelder ' ^ Verehrer Pckarek gehört hatte, bewahrte sie ihm den-l^noch ein freundliches Angedenken, und als sie ihu eines l Tages in der Uniform eines Priuatdieners anf der !! Stiege begegnete, da waren die beiden jungen Leule ! außer sich vor Freude, dass sie das Schicksal in solch > merkwürdiger Weise wieder zusammengeführt hatte. Seit diesem Augenblick war Petarek täglicher Gast in der Küche des alten Barons, wo er von der reizenden 16jährigen Baronesse Marie mit altem Wein bewirtet. (Kaiser Alexander an Papst LeoXI l l) Der Zar gab in seiner an den Papst gerichteten Gliick wnnschoepefche zum Iahrcswechsel der Hoffnnng An«, druck, dass im neuen Jahre der Friede zwischen Russ« land nnd dem apostolischen Stuhle hergestellt werdeu würde. (Aus NewYork) wird telegraphiert: Die in Pinerigde eingtroffenen Verstärkungen wollen das Indianrrlager mnziugelu und die Indianer durch Aus-huugcrung znr Ergebung zwingen. Tagesnemgleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie der «Osservatore Triestino» mittheilt, zur Reconstruction des Hauses der barmherzigen Schwestern in Oörz 200 fl. zu spenden geruht. — (D?s Kaisers Rilck kehr.) Ans Nabmer, 5. Jänner, wird telegraphiert: Se. Majestät der Kaiser ist heute nachmittags um 4 Uhr in Begleitung Ihrer k. Hoheiten der Herren Erzherzoge Ferdinand, Groß-Herzogs von Toscana, und Franz Salvator sowie Seiner t. Hoheit des Prinzen Leopold von Vaiern mit einem SeparatlHi'fzuge, von Nadmer „ach Wien abgereist. — (Eine Reife um die Erde) ist heutzu« tag? zwar noch immer keine gewöhnliche Sache, immerhin ein Ding, zu dem sich Liebhaber und Theilnehmer finden, und so erklärt es sich, dass die englischen Blattet jetzt zu solcher Rundfahrt, welche 1440 fl. losten soll, auffordern. Die canadische Pacisic-Cifenbahngesellschaft schickt nämlich am 15. Jänner 1891 den ersten ihrer neu gebauten, für den Postdienst zwischen Vancouver und Hongkong bestimmten, von den Regierungen Englands und Canada's unterstützten Dampfer, die «Kaiserin von In-dien», von England aus nach ihrem Bestimmungsorte. Zwei weitere Schwesterschiffe, die «Kaiserin von China» u«d die «Kaiserin von Japan», werden bald nachfolgen. Alle drei find mit elektrifchem Lichte versehen, haben geräumige Cabinen, mehrere darunter 11 Fuß lang und 8 Fuß breit, ausgestattet mit allem modernen Comfort, darunter Ventilation durch elektrifchen Fächer, viele Bade« zimmer, Küche ersten Ranges. Der Erbauer hat 18 Knote» Schnelligkeit in der Stunde garantiert. Die Reise be» ginnt in Liverpool, geht von dort nach Southhamftton, Marseilles, Neapel, Alexandria, Port Said, wo del Aufenthalt zu einem Abstecher nach Kairo und den Pyra< miden ausreicht, Bombay, Colombo, Penang, Singapore, Hongkong, Shanghai, Nagasaki, Köln und Yokohama. Vo« dort nach Vancouver und nun mit der canadischeü Pacific-Nahn nach Newyork, Boston oder sonst einen« Hafen, von dem die Passagiere einen beliebigen Dampfet zur Heimreise auswählen können. Vevorzugt werden solche, welche die ganze Reife um die Welt machen wollen, iN' dessen sollen auch Billets zu Theilstrecken, etwa na«b Bombay u. s. w. ausgegeben werden. — (Zum Grubenunglück in Polnisch' O str a u.) Vorgestern nachmittags traf eine Cummissio« des Preisgerichtes Tcschen ein und begann sofort die a? richlliche Untersuchung der Katastrophe, welche jedoch M her von keinerlei Seitc ein Verschulden ergab. Aliens wurden zwei weitere Leichen aufgefunden und zutage g? fördert, so dass deren Zah! auf sechzig gestiegen; überdiel wurde noch ein Äergmann als abgängig gemeldet, desse» Lampe in der verbrochenen Strecke gefunden wurde; nal Angehörigen und Aussichtsorgane agnosciert und n»il von dem Kammermädchen und der Köchin Urschcl abel iu der auffälligsten Weise ausgezeichnet wurde. Pckarck war sich feiner inferioren Stellung all gemeiner Soloat zu sehr bewusst, als dass er es ii» entf.rntesten gewagt hätte, die ^Erinnerungen an u^ schuldige Liebesbetheueruugen von ehedem nnn nl^ Ernst u„d Erfolg zu verwerten. Allein als ihm dur« die Köchiu Urschel hintertragen wurde, wie sehr er del jungen Baronin auch als gemeiner Soldat gefalle -^ da nahm er sich ein Herz und brachte der Barones die KM und wechselseitigen Liebesschwüre lälM entschwundener Tage ins Gedächtnis zurück. Peka^ überzeugte sich, dass ihn die Baronesse heute «M ebenso feurig liebe, wie ehedem und als sie diese O' fühle durch eiue Umarmung besiegelte und Pekal<' aufforderte, mit ihr leben nnd sterben zn wollen, l^ wurde es dem armen Burschen klar, dass er eill^ Kampf gegen Vururtheile und gegen die Macht t^ Verhältnisse zu begiunen habe, aus welchem er nur ^' Gottes Hilfe als Sieger hervorgehe» könne. Allein Baronesse'Marie hielt daran fest: «O"" liebt die Armut» und kein Hindernis schien ihr mä'ch^ genug zu sein, um sie der Liebe zu dcm armen M' schen nntreu zu machen. Bald hatteu die jungen Lieb^' drn mit Hilfe der Kammerzofe und der Köchin UrsO so rile Gelegenheit zu gegenseitigem Mcinung^a^ tausch sowie zu geheimen Zusammenkünften gesund^ dass die Lohe ihrer Liebe immer höhere Flam»^ schlug. Stanko Vor. i'aibacher Zeitung Nr. 4. 27 7. Jänner 1891. Namen versehen und gleichzeitig die Art der Verunglückung sowie die Zahl der Hinterbliebenen seitens der Com« ^ Mission erhoben. ' — (Mac Kinley-Nill.) Die Gegnerschaften der Mac Kinley'Tarifbill in Umerila haben die Versuche, die Giltigteit der Bill in Processierungen anzufechten, noch keineswegs aufgegeben. Die «Times» melden aus Philadelphia: Marschall Field and Company in Chicago, das größte Handelshaus in den Vereinigten Staaten, strengte einen Process an, um die Verfassungs-mäßigleit des Mac Kinley-Tarifgesehes festzustellen. Der Process stützt sich auf die erfolgte Weglassung des Tabak-rabatt-Paragraphen, wodurch, wie behauptet wird, das ganze Gesetz ungiltig geworden Ware. Die Regierungs-beamten äußern Zweifel, ob diese Behauptung sich werde völlig begründen lassen. — (Graf Egbert Velcredi.) Der bekannte Führer der clerical-feudalen Partei im mährifchen Großgrundbesitz, Graf Egbert Nelcredi, ist, wie der Brün« ner «Hlas» meldet, in der Nacht von Sonntag auf Montag auf dem linken Auge erblindet, Sehr auffällig ist, dass der Erblindung kein Leiden vorangieng. Sonntag legte sich Graf Belcredi noch ganz gesund zu Bette und Montag in der Früh bemerkte er, dass er auf dem linken Nuge vollkommen erblindet sei. An das Lager des Er« blindeten wurden sofort Aerzte aus Brunn herbeigerufen. — (Die neue Donaubrücke bei Press» bürg) ist bekanntlich jüngst in Gegenwart des Kaisers feierlich dem Verkehr übergeben worden. Auf Kosten des ungarischen Staates erbaut, übersetzt die Blücke die Donau in senkrechter Richtung 570 Meter ström-abwärts der ursprünglichen Stelle der alten Schissbrücke beim ehemaligen Krönungshügelplatz. Die Brücke hat fünf Hauptöffnunqen mit vier Stiompfeilern und zwei Seitenöffnungen mit je einem Laudpfeiler und je nnem Brückenkopf. Mit Rücksicht auf die strategische Wichtigkeit der neuen stabilen Brücke ist diefelbe mit einer Demoliernngs-Minenanlage versehen worden, und es genügt. faUs Kriegszwecke es erfordern — ein einziger elektrischer Schlag, um das in einen der Mittel-Pfeiler einzuführende Dynamit zur Explosion zu bringen und die Brücke in die Luft zu sprengen. Der Bau wurde im März 1889 begonnen. — (Ein Opfer von Monte Carlo.) Aus San Renio wird gemeldet: Die Spielhölle von Monte Carlo hat vorgestern bereits ihr erstes Opfer in diesem Jahre gefordert. Bei San Remo fand man einen anscheinend den besseren Ständen angehörenden Fremden erschossen. Man sank bei ihm nur einen Zeltel mit den Worten: «800.000Rubel verloren. Mein Rame bleibe verschollen.» — (Der jüngste Sohn Wilhelm II.) Wie aus Rom gemeldet wird, hat Kaifer Wilhelm das italienische Kör,igspaar um Uebernahme der Pathenstelle bei seinem jüngst g'brrenen Sohne ersucht. König Humbert antwortet telegraphisch, dass er die Einladung mit Freuden annehme. Wahrscheinlich dürsten der Herzog von Genua mit Gemahlin das Köuigspaar in Berlin bei der Taufe vertreten. — (Räuber in Macedonien.) In Ma-cebonien, in der Umgebung von Prilip, treibt einer Constantinopeler Meldung zufolge eine aus 250 Mann bestehende Räuberbande unter Anführung von Mila» Tella ihr Unwefen. Nachdruck verholen, Derstoßs« nnö verlassen. Roman von Emile Vttchebourg. (174. Fortsetzung.) Herr Lionnet küsste die Rechte der Greisin. «Sie beschämen mich, meine Damen. Ein Mann, welcher seine Pflicht erfüllt, leistet nichts Großes damit. Ich habe das meiner Obhut anvertraute Kind sehr lieb gehabt, und sie hat mir tausend frohe Stunden bereitet.» «Wir schulden Ihnen deshalb doch ewigen Dank und Sie bleiben jetzt und immer ein Glied der Familie Saulieu. Wir werden Sie immer als den Adoptm« Vater Laurence von Merulle's ansehen, und es soll uns zu jeder Stunde freuen, wenn Sie im Palais Saulieu diejenige aufsuchen, welche zwanzig Jahre hindurch als >lyre Tochter angesehen worden ist.» «Frau Marquise, ich danke Ihnen bewegten V.erzens für ihre gütigen Worte. Ich werde dieselben '^vergessen, sie sollen mir tief ins Herz geschrieben n..^. «,^!^ Großmutter, nicht wahr, du wirst aber uucy Ulbert einladen?, bat das junge Mädchen. -Wer ist Albert?. «?" stürmischem Veifalle hin. Auch zum Schlüsse wurden d.e ausübenden Künstler durch Hervorrufe geehrt. ^ " Herr Ger st ner spielte dann, vom Herrn Anton Foerster auf dem vom Herrn Professor Dr. Pozar in liebenswürdigster Weise zur Verfügung gestellten Pedal' Harmonium begleitet, drei Violinsoli vor, A. Ritters «In der Christnacht», Karl Goldmarks «Air» aus dessen Violinconcert und das Händel'sche «Largo». Herr Gerstner entfaltete diesmal den ganzen Zauber seines künstlerisch durchgeistigten Spieles, einen wunderbar breiten, vollen und markigen Ton, und eine Innigkeit des Gesanges, wie sie eben nur einem so temperamentvollen Künstler gelebt, werde ich mich plötzlich von einem Kreise lieber Menschen umgeben sehen. Ich danke Gott, der mich so reich beglückte!» «Gnädige Frau.» sprach Herr Lionnet, «von dem Wunsche beseelt, mich Ihnen gefällig zu erweisen, habe lch jene wenigen Habseligkeiten mitgebracht, welche die llelne Laurence ihr eigen nannte, als sie in meine ^bhut kam. Ich wollte ihr diese Reminiscenzen an 'hreln Hochzeitstage überreichen; nun gebe ich sie der gutter als Erinnerung an jene heilige Stunde, in der ste nnr chr Kind anvertraute!» Während er sprach, hatte Herr Lionnet die we. »«gen Effecten der kleinen Laurence vor den Damen ausgebreitet, welche dieselben mit thränenvoller Rührung betrachteten. Ein neues Klopfen an der Thür unterbrach die eingetretene, weihevolle Stille. Der Vicomte öffnete. Heinrich Merson überschritt die Schwelle. Seme Augen leuchteten; er glaubte, nur sie wiedersehen zu sollen, welche er liebte; beim Anblick der Marquise von Sauliru und einer anderen Dame, welche 3/'^..^' blieb er überrascht stehen; sein Antlitz druckte unbestimmte Unruhe aus; er verneigte sich ehrfurchtsvoll. Vor welches neuen Räthsels Lösung «Trelen Sie näher, Herr Merson.» sprach die -"tarqmse. «lch begreife, dass Sie überrascht sind. Ee« Mten Sie mir. Ihnen alles zu erklären. Der Vater Nnjelm. der Dienstman» aus der Straße Saint An-tome, besteht nicht mehr. Anstalt seiner stelle ich >5ynen hier den Vicomte Ernst von Merulle vor. Sl>. die früher Genevieoe Lionnet geheißen, heißt jetzt Laurence von Merulle und hier ist ihre Mutter, Gabriele von Saulieu. Vicomtesse von Merulle — meme Tochter!» " zugebote steht. Technische Tüchtigkeit in der Handhabung des Instrumentes kann durch Fleiß erreicht werben, aber künstlerisches Fühlen, daS muss angeboren, sein und nur dann wirkt es auch Verständnis und Mitgefühl weckend beim Zuhörer und darin liegt der Hauptreiz im Spiele des Herrn Gerstner. Herr Foerster. dem wir und das Publicum auf dem Podium der philharmonischen Gesell« schaft mit lebhaftester Freude leider diesmal zum erstenmale begrüßten, behandelte sein Instrument, wie wir es bei einem so hervorragenden Meister nicht anders erwarteten, und bewunderten wir insbesondere den Geschmack, mit dem er sich in den B^gleitungsstellen dem Solisten anschmiegte w'd uxterordüete. Rauschender Beifall folgte dem vollendeten Spiele beider Meister. Den Gipfelpunkt des Abends aber bildete Händel« «Largo» in der Hellmesberger'schen Bearbeitung, nur wurde die Orgel durch das Harmonium und die Harfe durch das Clavier erfetzt. Der seelenvolle Gesang der GerstneVschen Violine, die wundervolle Klangwirkung vom Harmonium und Clavier und das exacte Zusammenspiel der Ripie'n'Violine und Violen, vor allem aber die weihe» volle und ergreifende Composition erzielten einen Erfolg, wie ihn die Annalen unferer Kammermusik noch kaum je zu verzeichnen hatten. Ein geradezu enthusiastischer Bei« fallssturm donnerte durch den Saal. der sich erst legte, als die Künstler die Piöce zur Wiederholung brachten. Und auch nach der Wiederholung folgten wieder Beifall und Hervorrufe. Uns aber drängte sich der Gedanke auf, wie viel schöne Musik die philharmonische Gesellschaft in ihrem künftigen neuen Hause in ihre Programme ein« beziehen könnte, wenn sie iiber eine Concertorgel ver« fügen würde, wie solche in allen modernen Eoncertschulen aufgestellt sind. Doch dürste dieser Gedanke vorderhand wohl nur in der Kategorie der frommen Wünsche regieren. Den Schluss des Abends bildete daS Doppel«Quartett in v-moll, 0p. 65, von Ludwig Spohr. Spohr, einer der bedeutendsten Compositeure der nachclassischen Zeit, verleugnet auch in dieser Arbeit nicht den Einfluss dieser Periode kunstvoller Durcharbeitung der Themen. Viel» stimmigkeit der Sätze, überraschende Modulationsübergänge. Schönheit, stellenweise Originalität der Motive und Rhythmen verrathen den formgewandten Meister, fchiitzen sein Werk aber nicht vor dem Vorwurfe der zu often Wiederholung der Motive, wodurch in dem Hörer stellenweife das Gefühl der Ermüdung wachgerufen wirb. Ueber alles Lob erhaben aber war die Ausführung deS Werkes, was umsomehr zu bewundern ist, als die Mehrheit der Mitwirkenden nicht aus Verufsmusikern be-stand. Nach dem Gesagten beglückwünschen wir sämmtliche Mitwirkende, vor allem aber unseren wackeren Concert« meister Gerstner zum wahrhaft glänzenden Erfolge dlefes Abende«. __________ — (Personalnachrichten.) Der Herr Landes» Präsident Andreas Freiherr von Winkler und der Gutsbesitzer und Advocat Herr Dr. Max Edler von Wurzbach. Tannenberg wurden zu Ehrenmitgliedern der Gemeinde Moräutsch ernannt. — (Das Schloss Bischoflack) mitfammt dem zugehörigen Grundbesitz ist einer Meldung des «Slo« venec» zufolge in das Eigenthum des dortigen Ursulinnen« llosters übergegangen. Wie bekannt, war dieses Schloss mit einem ausgedehnten Grundbesitz vom Kaiser Heinrich II. Der junge Mann konnte eine^ unwillkürlichen Ausruf höchster Ueberraschung nicht unterbrücken; fast erschrocken wich er zurück. Frau von Saulieu errieth, was in seiner Seele vorgieng. und fasste nach seiner Hand. «Herr Merson.. sprach sie. «ich weiß bereits, dass Sie meine Enkelin lieben und Herr Lionnet Ihnen die Hand der jungen Dame zugesagt hat. Der Vater des Mädchens hat Ihnen dieselbe nicht verweigert, und die Marquise von Saulieu wird nichts an dem ändern, was geschehen ist!» «O, Frau Marquise,« stammelte er. kaum der Wort? mächtig, «die Situation ist nicht mehr die gleiche, ich kann, ich darf nicht Unmöglichkeiten er« sehnen!» «Sie finden, dass das Fräulein Laurence von Merulle, die Enkelin der Marquise von Saulieu, zn hoch über Ihnen steht? Die Liebe, welche die Herzen vereint, überbrückt jede Kluft. Sie gehören zu jenen vornehm und edel veranlagten Naturen, denen es vergönnt sein darf. jede Höhe zu erklimmen. U« ". wiederte Liebe vereint Sie mit Laurence von ^n«ur, und durch dieselbe gehören Sie der Fan" .< v"' ^ lim an! Ihre Lieb, H" M"so^ rung, aus Zartgefühl, Der Vicomte hat "ur «"^ ^°" , ^^ratter ist Sie «'eine Ente..n walrh ^ b"- ^^^^.^ glücklich! Daz ist N was ich. ihre Großmutter von Ihnen erstehe! Reicht euch die Hände und möge der Segen de2 him« mels auf euch ruhen, meine Kinder!> Eine lange Pause entstand, eine inhaltsschwere Pause. (Fortsetzung solzt.) Vaibacher Feitnng Nr. 4. 28 7. Jänner 1891. dem Gisthum Freisingen zum Geschenke gemacht worden; später wurde es Staatseigenthum. Vor linigen Decennien halte es der verstorbene Fideli« Terpinz läuflich erworben ulld nun wurde es von dessen Erben — wie verlautet, um den Vctrag von 10.000 st. an das dortige Ursulinnen» llofter veräußert. — (Slovenisches Theater.) Pas einactige Drama von Vrchlkln «Naä propHciom» vermochte das Publicum nicht recht zu erwärmen. Es ist dies zwar eine recht geistreich geschriebene Plauderei, die eigentliche Handlung ist jedoch so geringfügig und mit so lang' wierigen Arabesken eines ermüdenden Dialogs verdeckt, dass eigentlich nur der dramatisch effectvolle Schluss belebend auf den Zuhörer einwirkt. Gespielt wurde recht brav, und es erfreuten sich die Darsteller Herr uud Frau Vorßtnil sowie Herr Pauilo eines schönen Er-folges. Allerdings müssen wir betonen, dass ein solches Conversationsslück sehr fließend gesprochen und daher auch die Rollen sehr gut studiert werden miisstn. Die wiederholt gegebene Operette «Ne8oöm<:a,» von Zajc nnnde neuerlich sehr beifällig aufgenommen. Die gelungene Ve-sehung der Hauptrollen durch Frau Gerbic, Fräulein Danes und Nigrin ist uns von den früheren Auffühlungen bekannt und verdient auch diesmal alles Lob. Die Rolle des Pominil wurde diesmal von Herrn Perd an sowohl in gesanglicher als schauspielerischer Beziehung recht brav durchgeführt. Ueberflüfsig und störend erscheint uns das wiederholte Glockeusignal vor jeder Musilpiece. ^. — (Krai nischer Iehrerverein.) Gestern vormittags hielt der seit 18 Jahren bestehende krainische Lehrerverein im Confereuzsaale der l. l. Lehrer°Bilduugs' austalt seine ordentliche Generalversammlung ab. Der Obmann Herr Vend a begrüßte die Erschienenen und berichtete über die Thätigkeit des Vereines im Iahte 1890, namentlich über die Herausgabe des Vereinsorgans, die abgehaltenen Vereinsabende und die Ausschusssitzungen. Dem folgten die Mittheil«ngen des Vereinscasfiers Herrn Gerlmann. Aus denfelben leuchtete hervor, dass sich der finanzielle Stand des Vereines infolge umsichtiger Gebarung zu einem günstigen gestaltet hat. Auch der Voranschlag für 1891 wurde beifälligst begrüßt. Ein An» trag auf Aenderung eines Paragraphen der Statuten wurde fallen g'lassen. Darnach wurde zur Neuwahl des Vereinsausschusses geschritten. K. l. Uebungslehrer Herr Johann Sima gab schon früher gegenüber dem Vereins-obmanne die bestimmte Erklärung ab, eine Wiederwahl in den Ausschuss, dem e» durch 18 Jahre angehört, nicht mehr annehmen zu können. Die Wahl ergab nun sol» gendes Resultat: Obmann Herr Benda, Obmannstell-ve, treter Prof. Hallaba, Vereinscassier Herr Gerk-mann, Schriftführer Herr Ver fin, Ausfchüsse Fräulein Schulz und die Herren Linhart, Eppich, Erler und Ludwig. Die Redaction der «Laibacher Schulzeitung» wird ein Redactions-Comitc besorgen. Als verantwortlicher Redacteur wird Herr Prof. Linhart fungieren. Im abgelaufenen Jahre befand sich die Re-daction des Vereinsorgans bekanntlich in den Händen des Herrn Prof. Hallada. m — (Fünfundzwanzigjähriges Jubiläum.) Wie bereits gemeldet, feierte am 31. December der Reichsraths« und Landtags'Abgeordnete, beziehungsweise Gemeinderath Johann Nabcrgoj im Kreise seiner Freunde und Gesinnungsgenossen sein fünfundzwanzigjähriges Jubiläum als Vertreter seines Wahlkreises im Triefter Territorium. Am 31. December 1865 wurde Herr Nabergoj in den städtischen Gemeinderath gewählt und behielt diesen Vertrauensposten bis heute. Aus Anlass dieses Jubiläums wurden dem verdienten Manne, der sich stets mit treuer Hingebung den Interessen seiner Wähler gewidmet, mündlich und schriftlich zahlreiche Ovationen dargebracht. Der politische Verein «Cdinost», dessen Präsident Nabergoj ist, beglückwünschte, durch zahlreiche angesehene Persönlichkeiten aus dem Territorium vertre-ten. deuselben am Neujahrstage, Pas Organ dieses Vereine« brachte am Iubiläumstage einen Festartilcl, in welchem auf die eifrige Förderung der Interessen der Slovene« durch Nabergoj hingewiesen und der Wunsch ausgesprochen w»rde, es möge ihm beschicken sein, noch lange Jahre für das slovenische Voll wirken zu lönncn. — (Das Koch'sche Heilverfahren.) Von her Koch'schen Wundrrlymphe ist endlich eine entsprechende Quantität direct von Berlin an die hiesige Spi talsdirection eingelangt, und werden nun damit eingehende Versuche an Lunzentuberculösen vorgenommen werden. — (Deutsches Theater.) In den letzten Bericht über die Aufführung des Vaudevilles «D^r Trompeter »on Sättingen» hat sich ein sinnstörender Druckjchler eingeschlichri,, indem es heißen soll «Musik von lkchicr» und nicht von «Neßler», und writers .die einzige Originalarie ,behüt' dich Gott' von Ncßlcr» u. f. w. Uebrigens sri hier noch weiters erwähnt, dass auch der Name «Keßler» fingiert ist und dass eben die Enttäuschung des Publicums darin bestand, dafs ein großer -ty"l gelben der Erwartung war, die Originalmusil Auis^^. ^ "°" N'bler zu hören. Die gest^e Ausführung der -Fatimtza. von Suppe war eine recht bcfr.edlgende. Frau VrM) Habrrland führte die Titel- rolle mit vielem Humor und auch in gesanglicher Ve» ziehutig gelungen durch. Die übrigen Darsteller, insbesondere' Herr Haberland als Kantschuloff, forgten für die Heiterkeit ebenfalls in ausgiebigstem Maße. — (Kleine Gäste.) Unsere Landeshauptstadt hat einen hohen Besuch zu verzeichnen — doch nein! es ist eigentlich ein sehr niedriger Besuch, nachdem von den prinzlichen Hoheiten die höchste nur 82 Centimeler hoch ist. Da ist zunächst Prinz Paul, 22 Iahle alt. und dessen Bruder, welche beide in Ungarn das Licht der Welt erblickten. Der Prinz ist nach d?m neuesten Modejournal gekleidet und trägt weltmännische Maxieren zur Schau. Seine Braut, Prinzessin Paulina, ist 20 Jahre alt und ihrem Bräutigam insoferne über den Kopf ge^ wachsen, als sie selben um ganze 2 Centimeter iibrrragt. Die Herrschaften ließen sich vorgestern und gestern im Casino-Glassalon vor dem hiesigen Publicum sehen: sie sa>,gen, tanzten und führten komische Scenen und Pantomimen auf. Viel Bewunderung erregte der 22jährige Prinz als Athlet, wobei er sich mit echten Gewichte«, bis 120 Pfund producierte. Besondere Sensation riefen die wunderbaren Leistungen des Malers obne Hände hervor; derselbe malt, zeichnet, schreibt, spielt Karten lc. — mit den Füßen. Die putzige kleine Gesellschaft sowie der Maler ohne Hände producieren sich heute abends im Hotel «Stadt Wien», und kann der Besuch der Vorstellung schon der Curiosität halber empfohlen werden. — (Mutter und Kind verunglückt.) Man berichtet uns aus Radmannsdorf: Am 30. v. M. vormittags wurde die 42 Jahre alte Inwohnerin Maria Potoönit in ihrer von innen versperrten Wohnung in Kroftp fammt ihrem bei 2^ Jahre alten Kinde todt aufgefunden. Maria Potocnil. welche dem Vrantmei»-trunle ergeben war und an Epilepsie-Anfällen litt, dürfte auch gelegentlich eines folche» Aufalles gestorben sein. Dieselbe wurde über der Wiege ihres Kindes liegend aufgefunden, welches unter der Last der Mutler erstickt sein dürste. — (Die Section « K r a i n ») des deutschen und österreichischen Alpenvereines hält heute um 8 Uhr abends im Casino-Iahnzimmer ihre Hauptversammlung ab. Auf der Tagesordnung stehen folgende Punlte: Ansprache des Obmannes; Bericht des Schriftführer«; Vorlage des Rechnungsabschlusses für 1890 und des Voranschlages für 1891; allfällige Anträge der Mitglieder u»d schließlich die Neuwahl des Obmannes und von sechs Ausschussmit» gliedern. — (Ein Meisterwerk der Tchmiede-lunst) bildet das Firmaschild des Schlossermeisters Josef Rebel am Franzensquai Nr. 13. Dasfelbe ist nämlich ausschließlich Hände-Arbeit (geschmiedet) und verdient ob seiner gefälligen Form und künstlerischer Ausführung befonders hervorgehoben zu werden. —u., — (Die Adelsberger Titalnica) ver» anstaltet in diesem Carneval zwei Tanzunterhaltungen, und zwar die erste am 10. Iäniier, die zweite am 1. Fe^ bruar. In den Ausschufs des Vereines wurden bei der jüngst abgehaltenen Generalverfammlung gewählt die Herren: Anton Vilc (Präsident), Alois Kraigher, Anton Ditrich, Jakob Dimnik, Richard Scheber, Georg Pfeifer und Johann Ruzicka. Im Lefefaale des Vereines liegen 25 verschiedene Blätter auf. — (Aus der Laibacher Diöcese.) Am kommenden Sonntag wird der bisherige Administrator Herr Franz Sven da! als Pfarrer in Neumarltl feierlich installiert werben. In Kobiljaglava am Karst ist am 3. d. M. der dortige Vicar Herr Anton Maluc gestorben. — (Erfroren.) Am 2. d.Mts. gegen 7 Uhr früh wurde vom Kaufmann Michael Grobelnik von Möttnil der 27 Jahre alte, ledige Schlosser Franz Hri-bar an der Bezirlsstraße außerhalb des Ortes erfroren aufgefunden. Die sofort angestellten Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Der Verdacht einer Gewaltthat ist völlig ausgeschlossen. — (Neue Secundarä rzte.) Die Herren Drd. Mano Iagodiz und Drd. Rudolf Repic wulden vom Landesausschusse zu Secundarärzten er» nannt, und zwar ersterer für die chirurgische, letzterer für die dcrmatologische Abtheilung des hiesigen Landesspitales. — (Schadenfeuer.) Im sogenannte,, Thier» spitale auf der Polaua brach heute nachts um 1 Uhr ein Brand aus, welcher in lurzer Zeit die Schmiede der Husbeschlagsschule sowie den Dachstuhl der Stallung uud die unter demselben verwahrten Fuüervorräthe einäscherte. Die Entstehungsursache des Brandes ist biiher nicht be-taunt. D^r Schade, welcher infolge des Brandes die k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft als Eigenthümerin trifft, ist „och nicht ermittelt. ^ (Aus Mottling) wird gemeldet: In den Ausschuss der hiesigen Citalnica wurden gewählt die Herreu: I. Navratil (Präsident), F. Kliznar, F. Wacha, Albiu Smola, Franz Dovgan, Franz Gustin und Iguaz Premer. — (Der neue Bahnhof in Fiume.) Am Neujahrstage wurde der für den Personen- und Gepäck» dienst bestimmte Neubau des Fiumaner Bahnhofes sür den Vrkehr eröffnet. Eine besondere Feierlichkeit fand aus diesem Anlasse nicht statt. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Zeitung». Wie«, 6. Jänner. Das heute stattgefundene Fest< bankrtl anlässlick der Schaffung Oroß-Wiens versam< melte über 600 Theiluehmer unter dem Präsidium Schmerlings. Der Bürgermeister, zahlreiche Abgeordnete und Eemeinderäthc sowie die Bürgermeister der Vororte waren unter den Theilnehmern. Schmerling brachte einen mit stürmischer Begeisterung aufgeuom» meucn Toast auf den Kaiser und schloss mit dem Aus< druck des Danke«, der Versicherung der Unterthanen« treue und kindlicher Liebe des Volles. Das dreimalig? begeisterte Hoch auf den Kaiftr wurde unter den Klängen de, stehend mitgesungenen Volkshymne brausend wiederholt. Dr. Herbst toastierte auf die Kaiflrstadt. deren gedeihliche Entwicklung erhoffend; Bürgermeister Dr. Prix würdigle die Verdienste der Regierung, des Grafen Taaffe und des Statthalters sowie all^r an dem Vereinigmiqswerle Beteiligten, denen er rin herzliches Prosit ausbrachte. Vicebü'ger-meister Dr. Borschke wastierte auf die Verbrüderung der Bewohner Oroß-Wirns. Agram, 6 Jänner. Die Mittheilungen einiger Blätter über stattgehabte uud gescheiterte Fusionsoe» Handlungen der beiden oppositionellen Parteien sind unrichtig. Solche Verhandlungen habe» niemals stattgefunden. Berlin, 6. Jänner. Der Flügeladjutant des Kai< sers, Major vuu Hülsen, «st „ach Constantinopel ab< gereist, um dem Snltau einen prachtvollen Ehrensäbel als Geschenk des Kaifers zu überbringen. — Nach eimr Mittheilung des äußeren Amtes anerkannte Deutschland di^ Republik der Vereinigten Staaten vo» Brasilien. Paris, 6. Jänner. Der aus Palermo zurückgekehrte Journalist Grögoire, der Padlewsky beherbergt hatte, wurde gestern abends verhaftet. — Herzog Nikolaus von Leuchtenberg ist heute gestorben. Lyon, 5. Jänner. Bei Samt'Nomain stießen zwei Güterzüge zusammen, wodurch zahlreiches Vieh ge-tödtet und sechzehn Waggons zertrümmert wurden Der schuldige Weichensteller ertränkte sich. Constantinoftcl, 6 Jänner. Die griechisch orthodoxen Kirchen wurden heute wieder geöffnet. Ncwyorl, 6. Jänner. Neuerdings hat ein Kamps zwischen Indianern und Unionstruppen stattgefunden, welche die im letzten Kampfe grtöoteten Indianer v> erdigen follten. Verstorbene. Den 2. Jänner. Agnes Osredkar, Schuhmachers' Gattin, 33 I., Krafauerdamm 24. Tuberculose. — Ioscf Ape. Hafners-Sohn, 7 Stunden. Schießstclttgafse 8, Lebensschwäche. Den 3. Iä n n r r. Johann« Krizaj. Näherin, 20 I„ Pctcrsftraße 77. Tubercuk'se. Den 4. Jänner. Theresia Sustersic, Hausbesitzer!» 72 I., Hilhnerdorf 8, Apoplexie. — Valentin Npe. Hafners Sohn, 2 Tage, SchiefMttgasse 8. Lebensschwäche, Den 5. Jänner Maria Strnkelj. Malers-Gattin, 32 I Wien'rstraße 7, Tubcrculose. — Maria Verhovc. Imvohneri» 56 I., Kuhthal 11. Krebs-Dyslrasie. — Anna Pajl, Arbeiters Gattin, tt? I., Pctersstraße 55, Lungentuberculose. Den li. Iä n n e r. Aloisia Orel. Private, 60 I., Grube» gaffe 1, Lnngenlähmung. — Karl Gerdina, Heizers»Sohn, 4'/, I,, Martinsstraße 11, Fraisen. Im Spitale: Den 8. Jänner. Agnes ^Groselj, Köchin, 2« I>, Tuberculost. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 5.2 . N. 730 1 ! -54 W. schwach Schnee !A.A 9 > ?il..! 729-1 -5-0 ! W. schwach ' Schnee ^"" ?U. My,! 729 3 —4 0 windstill bewölkt ^ ' Tagec^üittel der Temperatur an den beiden Tagen —7 3° ul>° 4 1°, beziehungsweise um 4 5 und 13 unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglic. > Danksagung. ^W Für die warme Theilnahme, welche während der lM Krankheit sowie anlässlich des Hinscheidens meiner theuren Mutter, der Frau > Theresia Schusterschitz W geb. Gollmnier ^ so vielfach zum Ausdrucke gekommen ist, spreche ich W> hiemit meinen tief gefühlten Danl aus. W La < bach, 7. Jänner 1691. W Johann Schusterschitz, l. u. l. Oberlieutenant. StaÜHH&cr 3*tao ftr. 4, 29 7. Jänner 1891. Course an der Wiener Börse vom 5. Banner 1891. Nach dem officiellen Coursblatte. ^ Gelb Ware StaatS'Änlehen. , 5"/., einheitliche «enle in Noten S0-Ä» »U'40 Sllberrentc....... 90 HU »0 40 1854er 4- ganze 500 fl, 1!j7'L»^«- — i»«)er » » Fünfte! wo sl, llN - li? — i»«4er Etaatslose . . 100 ft. 177-5»'I7« — » . . . 50 fl 177 50 178 — ü"/»Von,,Pfb!)r, i», 180ft, , . 14175 - — <°/,c>est, Goidrente, steuerfrei . «07 5» 10770 vesterr, Notcnrente, ' . 1U»-25 10!<-40 Garantierte Eisenbahn» Vchuldverschrribungen. Ulisabelhbal,!! i» O, steuerfrei , 110 — 11^' Fraiiz.^uleph Bahn >» Silber , 115 75 11«! 75 V«rarlbcr>^r Äalin in Silber , 103 — 104 — !ll!sa^tl)lm>„i 200 fl, CM, , . 2»« — 2»»'— dto, Lui,, Äudwcis 200 fl, «, W. 217 — 221 — dto, Olllzb, Tiru! 20l, st. ü, W, ^09- 211 - ltlisabe!Iida!)n für 200 Marl , 10? 75 10» 75 dto, für WO Marl 4"/„ , , , 112 5l1!I1!l 50 lfranz-Iosepl, Äahn Em. i«»4 . »«'-- 97'— Vorarlbeiger Äahn Kmiss, »884 94-50 9550 Ung. Golbrente 4«/« , . 102-7^102-90 dt«, Papienente 5"/., , , . 100 80 100 50 t»U>, Gisenb.Aill.I00fl.ö.W,T. 113 .,Il3»0 detto cumul, Ctticke 87—! »7 ?u blu, Ostbahü Prioritäten . , —-— —-— b»o, LtaatsObliM, v, I, 187« il0'— 111 — blo, Weixzehent.Abl, Ob,i00fl. 99 «0 — — l>l«, Präm,°«lnl, ^ 100 ss, ö. W. 1»ü 50 13U - ^..,. bttto il 5Ufl,Ü,W, 135 50 136- »htiß.N«,.U«se 4"/, 100 st. 0,«, 187 —!IL? 50 Gelb Ware Grundtntl.-Gbllgationen (für 100 fl. EM,). 5"/« «alizische...... 10820 104'50 5«/„ »»zhrischr...... 109'5U — - 5°/„ ttrain und ttiistexlanb . , —'— —'— 5"/„ nieberösterreichischc . . . 109 — 110 - 5"/„ steirische...... — — — — 5«/„ lroatische und slavonische . 104 — 104 50 5°/„ siebenbiiraische . . , , 10» 50 — — 5"/„ Temesrr Äanat , . . , ing — 110 — 5"/„ ungarische...... 88-20 90- Andere üssentl. Anlehen. Tunan Nlü, Lose 5<^^ in» fl, , ,21 „. i!i^-— dto, !)ln!ei!,e 1«7« . . 1l)5 50 10650 Nnlehen b« Stadt Giirz . . m-— — — Anlehen d, Eiabtüemeinbc Wien 104—105 — Präm-Anl, d, Itadt^em, Wien —-— - -- Äörjenban Änlehen verlvs. 5"/„ 98— 99 — Pfandbriese > 4»/„ . . 99'70 100-l!) detto 50jähr. ' 4"/„ . ,! »9-70 100-l«, PriolitätL'ybliaalionen ! !,für !>»0 st,), Ferdinand«! Nordbcchn Hin, I8»ü 100'bs 101 ü" Galizische Karl»Uudwig - Aahii Vm, 1»»1 »00 fl, T. 4'/,"/, , »9-10 »970 Gelb Ware Oesterr, Norbwestbahn , , , 105-5" 1NL-30 Staatsbah» .... , . __>— i«?'50 Sudbahn i^ H'/«..... 14950 —-- ^ !»"/„..... 117-— 117-75 Un«.°«aliz, Bahn..... 100 50 101-5!) Diverse Kose (per 2>>>cl). Crcbitlose 100 ss...... 181'— 182 — Llar» «ose 40 fl...... 54>2!» 55-25 4"/,. Donau Dllinpf<. i»<> fl. , 125-— 127 — ilaibachü»' Pläm, Änleh, 20 fl. —-— —-— Ofener Uose lu fl..... 55.— 5«»-^ Palffy Lose ^0 f>...... 53 50 5450 »lutlirn ttrenz, öst, Oes v 10 fi, —-— — — Nndulph Lusr 10 fl..... 19— ,'.,-50 Salm Lose w fl...... 80 — W 7» Et.Geiiols Uose 40 fl. , . «3— l>4 — Waldstein Lose 2« fl. ... »6'— »N50 Windiich Vräv Lose 2» fl . . 4?-— 48 — (sew,'2ch, d, 3"/,. Präm, Schuld» verschr, der Äodencredilanstalt 87'— ü« — Kank'Ättien (ver Stüil). Ansslo öst. Van! 300 ft. uo>/ G. . i(i5 20 l»!5?0 Äaiiworeln, Wiener, lül» fl. . ii!',-!)U^l7-20 Ädn, Äüst, üst,, 2W st. E,40V^ 3»5 50!^,'!l>-50 Crt>>, «üsl, f. Hand, u. G. 1U0ss, 30!! 50307-' Crebildanl. All^ un^,, 200 st, , 35»50 3«0 - Neposltenbant, Ma.., 200 fl . 19975 200- lkscompte Ges., Nbrösl.. 500 fl. 098 — «02 — «ir«'U.C«ssenv,, WienerLOVfl, —'— ^--^ Gelb Ware Hypothelenl,,, öst. UNNfl. 25°/„E. N9— «9-50 Länderbanl, öst, 200 st. O. . , 21» — 218-50 Oesteir.uilg. Aanl UU0 fl, , . 983-- 995»— Unioübanl 200 fl.....24225 24275 Verlehrsbanl. Nllg., 140 , , lü?-— 158 — AlUen von Transport« Unternehmungen. (per Stück). Albrecht Änhn 2N0 fl. Tllber . »- Wcslbahn 200 sl. . , . 333 — 33?-- Vuschtielirader Tis, 500 st, !lM. 1198 1202 dtu, Mt, N,) 200 fl, . 480 — 482 — Donau ^ Danipflchifffalirt - Ges., Oesterr. 500 fl. CM, , . . 2«1-— 8»»'— Dräu Eis, (A, Db, Z.) 200 fl. E. —--------"-- Dux Vodenb. (5is, V. 2U0 fl. I, —-— —-— Ferdinands Nordli. !0 stEilb, 2165,0 217 50 dto, (lil, n,) 200 fl, S. . . 223 25 224 — PraN'DuxerEisenb. 150fi.Silb, 85-25 85'7Ü Swatl Actien 10« fl......95-b» 9«5<> U»g,-g!>liz. Visenb. 200 fl. Tilber >19S — 19075 Geld Ware Una.. Norbostbahn 200 st. Ollber 196-5U 197 — Ung,Westb.(3laal>-Graz)80Nst,S. 1»«'75 197-25 Induflrit'Hctien (per Stück), Vaua.es,. «lla. Oest,, 1N0 fl. . — — — — ltssydirr Eise» und Stahl°Inb. in Wie,, 100 st..... —-— —- - C-isenbalmw Lelh«., erste, «0 st. 9!)-— 100 — .Elbemiil,!. Papiers, u, P.'G. 45— 4»' — L>esin«er Vranerei 100 fl. , . 90— 90'50 Montan GescN,. östcrr, alpine i»1'50 92 — Präger Eisen Ind, Oes, 200 st. 373 —37L-— SalW Tarj. Steinlohlen «0 st. 438 — 440'— , Papiers. 200fi. —-— —-— «Ntel»«rniül>l',Paplerf,u.N,'O. 128 — 129 — Trifailer Kohleuw. Ges. 70 st. . 151 50 15250 Waffenf.'G„llcst, Gescheide vom 3W. wcutiven ssZf,; .^' ^swrten drttten Tebevc von ^^".""9 der dem Iernej «atulet «ud Einlaß ^° ""Mgememde ^^Mt^e^ K f m «"hange angeordnet. (5361) 3—3 ^l. 4205. <)Kli(5. (^!. lcr. okra^nu ^i>1i^6 v 'I'rsdn^m na/nan^a ilyxnllnu k^k v ^m«l iki di-v^oöi 1'61-e/^i ^ucnh ':>: 0rla!l6, 6a ^6 /oper n^u vloZil ^nwn Ärk ix HtekL^s V»«i wibo 66 prass. 5. 6s- ^ cembl-H 1890, ät. 4205, x» katkro »6 ^6 nar6k v sklttjsano raxpravo äo-l0Ä! na 6an 2V. ^anuvarjll 1891. l. od 9. uri äopoluäns. ^oiisni 36 NÜ2NÄNM, 6ll 86 ^i ^6 ^ÄN6X /upanöiö is I^uis Kui-»tc)l.j6m »6 actum poulllvil, » Kat6iim »6 bo66 »lvar i»xpr»vlMia, aku N6 iul6nu^6 6n6 6. öeosmbra 1890. ! lllHitllüllllllllllflilMl^ Ob Capitalist oder Speculant wer Gewinn erzielen oder Verluste vermeiden will, benöthigt rechtzeitige und richtige Informationen; diese ertheilt ein tüchtiger Fachmann, Christ, derselbe gibt Auskunft über Verzinsung, Steigerungsfähigkeit und Sicherheit aller Anlage- und Specula!ionswerte. Käufe und Verkäufe sowohl für Anlage als auch für Speculation werden reell und pünktlich durchgeführt. Prolongation billigst. Discretion gewahrt. Beste Referenzen. Briefe unier „Solid 1000" befördert die Annoncen-Expedition M. Dukes, Wien, I., Wollzeile 6. (4404) ig-h fJiii'Miiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiin Apotheke ¥ 11*1 Alt II A ¥ Alt fl L» Singerstrasse „zum goldenen I KVPV|| III MV \ Nr. 16 Reichsapfel" U. 1 MUl HUlUl ij Wien Blutreinigungs-Pillen, ^^tT^^^Zk^.' Von diesen Pillen kostet 1 Schachtel mit 15 Pillen 21 kr., 1 Rolle mit 6 Schachteln 1 fl. 5 kr., bei unfrankierter Nachnahmesendung 1 fl. 10 kr. Bei vorheriger Einsendung des Geldbetrages kostet sammt portofreier Zusendung- 1 Rolle Pillen in o n krA 2 Rollen 2 ü- 30 kr-> 3 Rollen 3 sl- 35 kl>' 4 Rollen 4 sl- 40 kr., 5 Rollen 5 fl. 20 kr., iu Kollen 9 fl. 20 kr. (Weniger als eine Rolle kann nicht versendet werden.) Es wird ersucht, ausdrücklich „J. Pserbofer's Blutreinigungs Pillen" m verlangen und darauf zu achten, dass die Deckelaufschrift jeder Schachtel den auf der Gebrauchs-Anweisung stehenden Namenszug J. Pserhofer, und zwar in rother Schrift trage. Frostbalsam % &£££&, W 40 kr" Englischer Balsam, iti«*.** Spitswegerichsaft, t Fmschchen 60 kl, Fiaker-Brustpulver, JÄSSL" &'krmit Amerikanische Gichtsalbe, ÄelllL Tannochimn¦ Pomade r^ST Pulver gegen Fusschweiss, pSÄr -£1 "a" .w,,-,^ I 50 kr., mit Francozusendung 75 kr. UlUvörS&l " lüaStÖr 50 kr., mit Francozusendung ¦ KrOt5f-Ba.kA.m \ Flasche 40 kr., mit Francozusen- 75 kr. ¦ ^V1 ^<*löCWU, dung 65 kr. TT ' 1 -H • • C-U von A. W. ¦ Lebens-Essenz(PragerTropfen)"ST" ^SSffiA^ I Ausser den hier genannten Präparaten sind noch sämmtliche in österreichischen ^el^enni'oht I gekündigte in- und ausländische pharmaceutische Specialitäten vorräthig, und werden aue _ H am Lager befindlichen Artikel auf Verlangen prompt und billigst besorgt. - *"?„ a^n^eJen Nach- fl werden schnellstens effectuiert gegen vorherige Geldsendung, grössere Bestellungen auch gegen « | nähme des Betrages. v****; A" A" h Bei Torlieriger Eiu8endni.g des Geldbetrages (am besten mittels Post- I anweisung) stellt sieli das Porto bedeutend billiger, als bei Nachnahmesendungen. I