WhmmtrstumS - Preise FSr Laibach: •e«li&6tig . . 8 fL 40 fr. d-lbjichrig. . . 4 „ 20 „ «rrteljLhrig . 2 „ 10 „ «vuaüi« „ 70 „ Mit der Post: Danzjihrig.........12 fl. HalblShrig......... 6 „ WmeliStrtg.......... 3 w Für JustrLong in« HauS' «lnttlj. 86 k., monarl. 9 kr. •tnytnc Wummern 6 kr. Laibacher Redaction Bahnhvfgaffe V. ! 32. Tj Expedition- & Jincrateo-Burcau: Longreßplatz Vir. 81 (Buchhandlung von Jgn r. Kleinmayr & geb. Oombcrc.) Jnsertionspreise: Für die einspaltige Petiyeile ä 4 kr., bei zweimaliger i£f schaltnng ä 7 !r., dreimalii ä 10 kr. " X Jnserticnsstempel jedesmal 30 tr. Bei größeren Inseraten und Öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht znrückgesendel. Nr. 96. Mittwoch, 29. April 1874. —- Morgen: Katharina v. S. 7. Jahrgang. Laboulaye über die Lage Frankreichs. Im „Journal des Döbats" äußert sich Herr Eduard Laboulaye über die gegenwärtige Lage. Als Berichterstatter über das Gesetz vom 20. November, um welches sich der ganze dermalige Berfasiungs-tmb JnterpretationSstreit dreht, hat er ein besonderes Recht, gehört zu werden; aber auch davon abgesehen, bezeichnen seine Auslassungen den Standpunkt des linken Centrums, welches zu einer wichtigen, vielleicht zu einer entscheidenden Rolle in den bevorstehenden Verfassungsdebatten berufen ist. Mit dem Gesetz vom 20. November, sagt Herr Laboulaye, beschloß die Nationalversammlung dreierlei: 1. daß die Gewalten des Marschalls siebenjährige Dauer hätten, 2. daß der Marschall den Titel eines Präsidenten der Republik tragen würde und 3. daß der Umfang dieser Gewalten durch die sogenannte Constitution Rivet näher bestimmt werten sollte, bis er durch die Verfasiungsgesetze abge-ättbett werden könnte. Der Text und der Sinn dieses Gesetzes könnten nicht klarer sein. Der Marschall ist durch sieben Jahre Präsident der Republik. Es ist dies ein unanfechtbares Gesetz, dem die Kammer selbst Gehorsam zu leisten hat, wie ganz richtig bemerkt wurde, eine constitutionelle Bestimmung, der erste Artikel der künftigen Verfassung. Was aber den Umfang dieser Gewalten betrifft, so liegt es auf der Hand, daß die Verfassungsgesetze ihn abändern können. So kann z. B. dem Präsi- denten ein unumschränktes Velo oder sogar, wie beantragt wird, da« Recht verliehen werden, in gewissen Fällen und unter gewissen Bedingungen die Abgeordnetenversammlung aufzulösen. So lautet der Beschluß der Kammer. Rechtlich und thatsächlich hat sie eine siebenjährige Republik eingesetzt. Die Giltigkeit des Gesetzes kann durch die Klagen und Behauptungen gewisser Deputierten, daß sie nichts dergleichen beabsicht haben, nicht angetastet werden. Es läßt sich nicht verhindern, daß ein für sieben Jahre mit dem Titel eines Präsidenten der Republik ernanntes Staatsoberhaupt während dieser Frist die erste obrigkeitliche Person einer Regierung ist, die man gern oder ungern eine republikanische nennen muß. Gegen dieses Gesetz nun erheben sich gewisse Abgeordnete, die zur Zeit der Abstimmung den glühendsten Eifer an den Tag legten. Sie bestreiten nicht, daß die oberste Gewalt dem Marschall für sieben Jahre anvertraut ist, das Gesetz spricht sich darüber zu deutlich aus; aber sie behaupten, daß es der Nationalversammlung, wenn sie die Verfasiungsgesetze beschließen wird, freisteht, die Monarchie oder die RepMik einzusetzen, indem sie nur auf alle Fälle der Dauer der dem Marschall anvertrauten Gewalten Rechnung zu tragen hat. Wenn ein Republikaner behauptete, daß die Nationalversammlung die definitive Republik aus-rusen darf, so erschiene diese Meinung begreiflich, denn es ist klar, daß die Proclamierung der Republik nur die Bestätigung der gegenwärtigen Zustände wäre; nichts würde dadurch in der Republik geändert und das Ansehen des Präsidenten würde dadurch nicht nur nicht erschüttert, sondern bestärkt. Trotzdem aber könnte sich der Republikaner auch in diesem Falle nicht auf das Gesetz vom 20. Novem-ber stützen, welches den Zweck gehabt hat, den Kampfplatz allen Parteibewerbungen zu schließen. Willman uns jedoch weiß machen, daß die Asiemülse kraft des Gesetzes vom 20. November morgen die Monarchie ausrufen dürfte, ohne das Recht zu haben, während sieben Jahren den König zurückzuberufen, so übertrifft das an Spitzfindigkeit alles, was die Logik der Parteien auszuhecken imstande ist. Kann man sich den Marschall als General - Statthalter des Königreichs durch sieben Jahre und mit dem Aufträge betraut denken, während dieses langen Zeitraumes den König, den er vertritt, von dem ihm angehörenden Throne fernzuhalten? Ich glaube versichern zu können, daß dieser mehr als sonderbare Einfall sich in der Commission nie hat vernehmen lassen und daß am 20. November niemand gewagt hätte, ihm auf der Tribüne Worte zu verleihen. In der damaligen Verwirrung der monarchischen Partei hatte man nur ein Ziel vor Augen: einen Damm von sieben Jahren gegen die defini-nitive Republik aufzuwerfen. Aber jedermann war guten Glaubens und verstand unter einer siebenjährigen Gewalt eine wirkliche, über jede Anfechtung erhabene Regierungsgewalt von sieben Jahren. Wenn, was man sagt, wahr ist, so hätte sich Ieuissetou. Am N a n o s. Wenngleich die Aufgaben eines Aipenvereine« überhaupt und daher auch der Section Krain des deutschen und österreichischen «lpenvereines ungleich hüher sind, als das gelegentliche Arrangement gemeinsamer Bergbesteigungen und der genannte Verein zum Beispiel in der bereits im Zuge befindlichen Regelung deS Bergführerwesens in Krain den mv rrkennenswerthen ersten Schritt zur Lösung der großen Aufgaben, die seiner zum besten unseres Landes Hirten, zu thun im Begriffe steht, so hat die Veranstaltung gemeinschaftlicher Bergbesteigungen doch immerhin den Vorzug, dem in neuerer Zeit in seiner Abart zwar zu Alpensport und alpiner Vereins« weierei herabsinkenden, in der Erfassung seiner eigent-lichen Zwecke aber zur Höhe der wissenschaftlichen Forschung sich aufschwingenden Vergnügen der Bergfahrten neue Freunde zu gewinnen und den Sinn föt die Schönheiten der Natur auch in den nicht allen Sterblichen zugänglichen Heiligthümern derselben zu wecken und zu heben. Maffenbesteigungen dürfen sich aber nicht auf bedeutende Hochlandssahrten rrstrecken, die nie in größerer Anzahl als zu drei höchstens vier Personen gemacht werden sollen, son- dern sie finDeti ihr Gebiet nur aus Bergtouren, die als ganz gefahrlos bezeichnet werden können, da auf den großen Ersteigungen die Aufmerksamkeit der Führer auf die ihrer Verantwortlichkeit anvertrauten Besteiger zu sehr von dem einzelnen abgelenkt wird und dadurch unliebsame Verspätungen der Bergfahrten herbeigeführt werden. Es war daher ein glücklicher Gedanke der Section Krain, zu ihrer ersten gemeinschaftlichen Ausfahrt die südliche Hochwacht von Krain, das Wahrzeichen des Schiffers der Adria auf 100 Seemeilen Entfernung, den breiten Rücken des Nonos zu erwählen, und es war dieser Gedanke um so glücklicher zu nennen, als er der Section Krain Gelegenheit bot, der Section Küstenland brüderlich die Hand zu reichen und Verbindungen mit Männern anzuknüpfen, welche gleiche Interessen wie wir verfechten, ja deren Vereinsgebiet räumlich mit dem Vereinsgebiete von Krain stellenweise zusammenfällt. Die laibacher Touristen zogen in mehreren Partien zerstreut, das Gros derselben mit dem Samstagnachmittags-Post-zuge nach Adelsberg und versammelten sich Samstag abends und nachts jm freundlichen, billigen, wenngleich bezüglich der Bedienung nicht mit Dampf-kraft arbeitenden Gasthause dcö Herrn Kauciö in Präwald, wo bereits Herren der Seclion Küstenland mit dem VereinSobmanne Baron v. Czoernig derselben harrten. Der Herr BezirkShauptmann von Adelsberg Globocnik hatte die Freundlichkeit, sich den laibacher Touristen anzuschließen und daS Unternehmen durch seine überaus liebenswürdige Sorgfalt, die er mehrfach an den Tag zu legen Gelegenheit hatte, auf das nachdrücklichste zu unterstützen, wofür ihm an dieser Stelle der Dank der Gesellschaft ausgesprochen wird. Um */,6 Uhr morgen« brach die Gesellschaft 23 Mann stark (17 Laibacher, 1 Adelsberger, 4 Triestiner, 1 Görzer) mit 4 Trägern auf und erreichte nach zweistündigem, mäßigem und beschwerdelosem Steigen, an der Hieronymuskapelle kurze Rast haltend, um V,8 Uhr den Gipfel des NanoS, die Germada; bei der nicht besonders günstigen Aussicht schien es überflüssig, den nur um ein unbedeutendes höheren Gipfel Suhi hrib zu ersteigen. Auf den herrlichen, wolkenlosen, leider aber auch unnatürlich warmen Samstagabend folgte ein zwar sonniger SonntagSmorgen, aber nebelgraue Dünste waren über Land und Meer gelagert und eine windstille, schwüle Luft verkündete dem prophetischen Auge des erfahrenen Touristen aufsteigende Gewitter. Trotz dieser Ungunst der Situation gestaltete sich der Ausblick doch zu einem imposanten. Da lag zu unseren Füßen die Hochfläche des adels« berget Beckens, das grüne, gartengleiche wippacher Thal, die Orte Adelsberg, genefetsch, Sessana, pt» der Marschall durch die neue Sprache der Organe der Rechten verletzt gefühlt. Dies ist begreiflich. Er hat die Hände nicht nach der Gewalt ausgestreckt, sondern sie ist ihm aufgedrSngt worden. Die Rechte sowohl als das rechte Centrum wollten fit ihm auf zehn Jahre verleihen, er hat sie nur auf sieben Jahre angenommen. Was er jedoch angenommen, was das Gesetz ihm gewährt Hot, ist eine Gewalt, die niemand kürzen kann und welche selbst die Kammer nicht mehr direct oder indirect in ihrer Dauer zu beschneiden berechtigt ist. (Scbluß folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 29. April. IrUand. Das vom Grafen Andrassy den Delegationen vorgelegte Rothbuch befriedigt nie. wanden. Dasselbe hätte ganz gut in den Archiven des Ministeriums des Aeußern verbleiben können, ohne daß das Publicum dabei etwas verloren haben würde. .Diese Sammlung von 142 Documenten — meint die „N. fr. Pr." — ist das armseligste und interesseloseste, was der Delegation vorgelegt werden konnte. Im Jahre 1873 fanden die Monarchenbesuche in Wien statt und wurden weitere wichtige Begegnungen vorbereitet; große europäische Angelegenheiten wurden verhandelt, die Zukunft beherrschende Fragen wurden ventiliert und, ohne die Situation zu kompromittieren, konnte das Rothbuch anderes und wichtigeres veröffentlichen, als was es thatsächlich enthält. Graf Andrassy scheint aber einen ganz besonderen Werth darauf gelegt zu haben, ein Rothbuch so nichtssagend als möglich zusammen, zustellen, ut aliquid fecisse videatur." Wie man der „Köln. Ztg." von Wien schreibt, ginge die Verblendung der maßgebenden Kreise der Curie so weit, trotz des Kaiserbriefes an den Papst zu hoffen, daß man die Sanctionierung der neuen Kirchengefetze durch Kaiser Franz Josef vielleicht doch zu durchkreuzen und zu verhindern vermöge. „Der neue päpstliche Nuntius, dessen Aeußeres freilich diesem Theile seiner Aufgabe wenig zu Hilfe kommt, suche deshalb vornehmlich mit den — Damen der höchsten Aristokratie sich ins Einvernehmen zu setzen, um durch deren Vermittlung Einfluß bei Hofe und den ausschlaggebenden Persönlichkeiten zu erlangen. Man glaubt sogar annehmen zu dürfen, daß die etwas auffällige Hast, mit welcher Mott-signor Jacobini seine Ankunft in Wien und seine Einführung beim Kaiser betrieb, mit dem geheimen Wunsche zusammenfiel, noch den Rest der Saison benützen zu können, um seine Verbindungen im feudalen Lager auszunützen und sich Beziehungen mit «ina, Präwald, St. Veit, Slap und eine Unzahl von anderen Dörfern, von Weilern und Gehöften; «in reizender Wechsel von saftigem Grün in Wiese, Wa'd und Feld und vom Grau des öden Karst-gebieteS, und darüber im Norden und Nordwesten die schneebedeckten Häupter deS Monte Canin, des Man gart, des Triglau, im Südosten des Schnee« bergt», in klarem Morgenlichte strahlend. Doch wir gtsagt, der Blick auf das Meer war um-düstert, wie in Dissoloing BiewS leuchtete da« Weiß des Leuchlthurmes von Pirano durch den Dunstkreis herauf, der Tagliamento zeigte sich als schwach glän. zender Lichteffect, das Land hinter demselben blieb den nach den Wundern Italiens lüsternen Blicken verhüllt. Zwar behauptet man, daß verhüllte Schön> hkit mehr reize als unverhüllte, allein zugegeben diesen Satz, hätten wir es doch vorgezogen, wenn die Ra« tut bei der Entfaltung ihrer Reize etwas weniger Prüverie gezeigt hätte. Nachdem die Gesellschaft längere Zeit in den Anblick der geoplastischen Karle von Krain und Küstenland wie versunken gestanden, mittelst des AneroivbarometerS die Höhe gemessen war und man sich durch Fernröhre einzelne Details der Rundschau je nach Vorliebe des einzelnen näher gerückt hatte, gemahnte ein kräftiges Hungergefühl an die Restauralionsarbeit mit Hilfe eines reichlich torbehachtrn Morgenimbiffes. der aristokratischtn Damenwelt so schnell als möglich zu erschließen." Die Czrchen scheinen endlich doch immer mehr zur Erkenntnis der Unfruchtbarkeit und Aus» sichtSlosigkeit ihrer bisherigen großmannssüchtigen Politik zu kommen» mit der sie um jeden Preis die Gestaltung Oesterreich» bestimmen und in Europa eine Rolle spielen wollten. ES ist dies den sehr offenherzigen Geständnissen der Organe beider czechi-scher Parteien zu entnehmen. Wenn neulich die Jungczechen die Situation der czechischen Politik sehr bezeichnend in dem einen Satze zusammenfaßten: „Wer in der Welt spricht noch von uns?" so führt das Organ der Altczechen denselben Gedanken noch deutlicher aus, indem es schreibt: „Wir Czechen mögen thlln, was wir wollen, wir können in die liberale Strömung in Europa nicht hineinkommen; sie mögen uns nicht." Wie man aus Pest meldet, soll der neue Wahlgesetzentwurf schon nächste Woche im Reichstage eingebracht werden. Die bekannten Bestimmungen des Entwurfes bezüglich des Cenfus lauten etwas präcifer, als jene des bestehenden Wahlgesetzes, lehnen sich jedoch im großen ganzen an die Normierungen desselben an. Es verlautet, daß Finanzminister Ghyczy die Interpellation über die Banksrage noch in dieser Woche beantworten wird. A»Sla«d. Die Thronrede, mit welcher Kaiser Wilhelm den deutschen Reichstag geschloffen, konstatiert die tiefgreifende Wichtigkeit der gesetzgeberischen Ergebnisse der abgelaufenen Session. Vor allem gedenkt sie des Militärgesetzes und der allseitigen Verständigung, aus Grund deren es zu Stande kam Die definitive gesetzliche Regelung der Friedensstärke des Heeres sei hienach der Zukunft Vorbehalten, während die regelmäßige Berathung des Militäretats und die Entwicklung des Verfas-sungslebcns dem Lande und den künftigen Reichs« tagen die Ueberzeugung gewähren werden, daß die Herstellung einer gesetzlichen Unterlage für die jähr-lichen Budgetberathungen nolhwendig sei. Die Thronrede legt, wie man sieht, Gewicht darauf, der Ansicht entgegenzutreten, daß das Budgetrecht durch das Militärgesetz aufgehoben sei. Sie berührt sodann noch die getroffenen Bestimmungen bezüglich der Jnvalidenverforgung, die {Regelung des Papiergeldes. Das Prcßgefetz ist auffallenderweise nicht ausdrücklich erwähnt. Der Passus über die aus--wattigen Verhältnisse betont ziemlich nachdrücklich die Machtstellung des deutschen Reiches in der feinen Wendung, daß Europa in der sorgsamen Pflege, welche die geistigen, sittlichen und materiellen Kräfte Deutschlands finden, ein Pfand des Friedens und Die Stunde nach vollbrachter Mahlzeit, die wir da beim Anblik des herrlichen Rundbildes, die Cigarre rauchend, in heiterer Rede und an Scherzen unerschöpflich am Boden gelagert zubrachten, zählt gewiß zu den besten Erinnerungen des ganzen Tages. Um 9 Uhr morgens verließen wir die Gipfel, mit Hellem Jauchzen Berg und Thal noch einmal grüßend und zogen nach Westen die grünen Berggehänge hinab. Um halb 11 Uhr war man beim ersten Nanosbauer angelangt; der nun bereits 3'/,stündige Marsch, noch mehr aber die Schwüle des TageS hatten den Durst zum unerträglichen Gefühle gesteigert, und beim Nanosbauer trifft man das etfie» mal auf Wasser auf diesem wafferarmen Kalkgebirge. Die Bäuerin brachte da« ersehnte Getränk in einem Schaffe, frisch aus der Cisterne geschöpft, doch zeigte dieses Waffer ein so bedenkliches Colorit, daß nur der Anblick der alten Bäuerin, die ihr Alter ja bei diesem Getränke erreichte, und unser Durst uns den moralischen Mnth gaben, dieses Waffer mit einem wahren Ilaut-goüt zu trinken, umsomehr, als die weise Vorsicht eines Triestiners es verstand, mit Hilfe von Zucker unh Limoniensaft i» demselben jenen Geschmack zn maskieren, der sonst vor dem Forum eines Gesundheitsrathes gewiß keine Gnade gefunden und ein bogenlanges Referat an die Behörde zur Folge gehabt hatte. der gesicherten Fortbildung feiner-Kultur erblicken werde. Der Reichstag hat es durch die angestrengteste Arbeit in Tag. und Nachlsitzungen möglich gemacht, nicht nur daS Preßgesetz und da« Kirchendienergesetz, sondern auch in aller Eile noch den elsaß-lothringischen Verwaltungsbericht zu erledigen. Der klerikale Elsässer Simonie, Abgeordneter für RappoldSweiler, hatte in einer einstüudigen Rede Zeit genug, die Beschwerden seiner Landsleute vorzutragen. BundeScommiffär Herzog entwickelte dagegen die Auffassung der Reichsverwaltung und betonte die Pflicht der Regierung, energisch aufzu-treten. Der ermüdete Reichstag nahm darauf de» Schluß der Debatte an, und so ist der befürchtete Scandal glücklich vermieden worden. Die Elfäffer werden jedenfalls besser dabei fahren, wenn sie ihre Beschwerden in gemäßigter Form Vorbringen. Bei der Annahme deS Kirchendiener-gesetzeS ist sehr bemertcnSwerth, daß dieselbe mit nahezu Zweidrittelmajorität, nemlich mit 214 gegen 108 Stimmen, erfolgte. Nicht einmal alle Ultra-montanen waren da, um „Zeugnis abzulegen", gewiß ein böses Omen für die von der „Germania" angekündigte Politik des Widerstandes. In einer Beziehung trifft man indeß schon Vorsorge, um der Verwaltung die Controle zu erschweren. Die Ausgabe eines Schematismus des katholischen Klerus wird nemlich, wie das „Schief. Kirchtnbl." erfährt, in diesem Jahre „aus Gründen, deren Besprechung sich für die Oeffentlichkeit nicht eignet", unterbleiben. Von Bilbao nichts neues. SerranoS Artillerie beschießt in längeren Pausen die Höhen von Somorrostro. „Die Carlisten schweigen!" sagen die Telegramme. Da» schließt aber nicht aus, daß andere ihrer Batterien die unglückliche Stadt Bilba» mit wiederholtem Bombenregen heimsuchen. Der Zwischenfall „Lesfeps" ist abgethan. Nach langem Sträuben, wobei er sich zu der Drohung verflieg, den „feinen Kanal" passierenden Schiffen durch Auslöschung der Lichtfeuer die Passage unmöglich zu machen, hat Lesseps sich in die Anordnung der internationalen Suezcommission gefügt. Die englische Politik kann sich diesen Erfolg als einen Sieg anrechnen, den nur die französischen Aktionäre beseufzen.__________________________________ Sur TogesgeMchle. — Die „Äqrower Zeitung" plaidiert in einem Leader für die Erwerbung von Bosnien, dieselbe fei für Oesterreich qrrodezu eine „Lebensfrage". Denn 90T Fortsetzung in der Beilage. -W» Um 11 Uhr wurde wieder zum Aufbruch geblasen und nun gingS auf schlechtem Wege in steilen Windungen nach Wippach hinab, daS etwa */* Stunden, ehevor man es erreicht, plötzlich unten im Thale erscheint, so daß man wie aus der Vogelperspektive auf die rothen Dächer, in die Gaffen deS freundlichen Marktes und in den Hofraum btt darüber auf steilem Hügel aufregenden Burgruine hinunter schaut. Der Ausblick von dieser Stellt ist prachtvoll. Unten das freundliche Wippach, Log mit feiner dteithütmigen Kirche, darüber hinaus Heidenschaft und der Blick nach Görz zu, dem Standpunkte gegenüber die nach Zoll aufsteigende Straße und darüber die weiten und breiten Schlünde de» Tarnowaner Waldes. Nun ging« steil hinab, die Mittagssonne brannte direct und im Wege des Reflexes von den glühenden Steinwänden indirect auf uns herab; der Schreiber dieser Zeilen treibt sich schon seit 30 Jahre« auf den Alpen herum, aber eine solche Hitze, wir bei diesem letzten Abstiege nach Wippach ist ihm noch nicht vorgekommen. Doch nicht« vergeht leichter und schneller, als solches Touristenungemach, das kühle Bier, der wippachcr Wein, ein reichliches Mahl in den gastlichen Räumen des „SandwirtheS", die Ruhe nach der Strapatze und vor allem der unverwüstliche Humor der Gesellschaft sorgten dafür. Beklage zum ^Lalbacher Tagblatt- Dalmatien sei ohne dieses Hinterland der langsamen Aushungerung vreiSgegeben. UeberdieS besitze Bosnien utiernte§(t(ke Schätze, welche eine rationelle Acker« l^u u;.b Aorflkullur heben könnte und die unter der gegeuwüitigen MiSwirlhschaft zum Theile zugrunde gehen. Wie aber diese Erwerbung zu bewerkstelligen sei, darüber kann uns vorderhand die „Agramer Ztg." keine Auskunft geben. — Deutsche Auswanderung aus Rußland. Aus Odeffa wird geschrieben: „Die seit einiger Zeit begonnene Auswanderung der deutschen (Monisten inS Ausland hat nunmehr einen solchen Umfang angenommen, daß man an die in den Jahren 1859 bis 1861 stattgehabte ähnliche Bewegung unter dem Tataren erinnert wird. Im Jännkr und Februar konnte man ganze Eisenbahnzüge voll von diesen Leuten sehen. Ganze Colonien im Gouvernement Cherson, wie Landau, Neudanzig, sind von ihren Bewohnern , ohne Unterschied der Religion, verlassen worden. Einzelne dieser Auswanderer haben einen Grundbesitz bis zu 400 Deffjätine» Land. Mobilien, Vieh, Alles wird verkauft, um der neuen Heimat in Amerika zuzueilcn; speciell ist es der Staat Nebraska, den sich die Auswanderer ausersehe» haben. Die Gründe für diese Bewegung steht der Correfpondent theilS in der Erschöpfung des Bodens, im MißwachS, theilS in der Aufhebung der Privilegien und der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht. Dazu kommt da» nur schwache Band, welches sie an ihre neue Heimat Rußland knüpfte, und die glänzendere Zukunft, welche die Landwirlhfchaft in Amerika bietet. Für das Gouvernement Cherfcn ist tci Wegzug dieser Leute ein großer Verlust. Wechsels. Brandschaden - Versicherungsanstalt in Graz. Rechenschaftsbericht für das Jahr 1873. Der Rechenschaftsbericht des VerwalluugSratheS der wechselseitigen Biaudschaden- Versicherungsanstalt in Graz für daS 45. Verwalliingsjahr 1873 liefert den Beweis, daß diese Anstalt mit großer Umsicht geleit» wird und eine be-btnteiibe GeschäftScrweiterung stattgefunden hat. Besonders hervorzuheben ist jedoch, daß während der Krisis im abgc-lailsklik» Jahre von Seite de? Lerwaltnngsrathes und der Direktion dieser Anstalt im öffentlichen Interesse Vorschüsse erlheilt worden find, und zwar wurden gezeichnet 100,000 ft. für den steiermärkischen Garanticsond, ferne» erhielten entsprechende Vorschüsse die Gewerbebank, da« Versatzamt, einige Bczirlssparkassen imi mehrere Creditinflitnte. Ü*ei allen diesen Operationen sind gar keine Verluste vorgekommen. Wir lassen nachstehend de» in der Generalversammlung am 20. Aprit l. I. vorqclraaeiien äicchmfdioftebtricht voüiti halllich folgen: „Wir hatten das adgewichene VerwallungSjahr 1873 mit der Bestrebung begonnen, die neuen Statute» sowohl als auch die bei der Anstalt eitigcfilhrten Reformen durchz« > daß alles Leid rasch vergessen war und Lust und Freude eroberten sich ihren früheren Sitz im Sturine wieder, wo sie nach dem SDiittogcssen in einer gemütlichen improvisierten Kneipe im Fclsenkeller „pod skalo“ den sichtbaren und mehr noch den hörbaren Ausdruck fanden. Nun ging« an den Abschied von den Triestinern, und als sie ihren Wagen bestiegen, rief man sich zu: „Auf Wiedersehen am Peter und Paulitage auf der Höhe de« Schneeberges." Die Section Küstenland baut nemlich eine UnterstandS-hütte am Schneeberg und lud die Krainer zur Eröffnungsfeier an dem gedachten Tage ein. Um 6 Uhr abends fuhren auch die Laibacher durch das wippacher Thal nach Adelsberg zurück. Die Fahrt durch das wippacher Thal an den grünenden Weingärten vorüber ist an einem lauen Mühlingöabende, wie es der am Sonntag war, das reizendste, was man sich denken kann. Die üppige Begetation im Thale, das saftige Grün an den Berggehangen der Rebernica, dazwischen die stattlichen Dörfer mit südländischem Baucharakter, dem stachen Hohlziegeldache, den venetianischen Rundbogen am Mittelsenster, die Weinlanbe vor dem Hanse rankend, nnd vor allem das herrliche Concert der Nachtigallen, die in süßen Klängen ihr Liebeslied in die laut Nacht hinausklagen, dies alles erzeugt in uns das Gefühl, daß wir in einem großen Nr. 96 vo« 29. April 1*74. führen und nicht blos durch die neu errichtete Mobilar-BersichcrungSabtheilung, sondern mich durch die Ausdehnung unserer Wirksamkeit außerhalb bn Grenze» des Stammge-bieteS der Anstalt neue Mitglieder zu gewinnen. Die vorliegende» Rechnungsabschlüsse sowie die Bilanz — welche von dem RevistonSanSschusfe geprüft worden sind — werben Ihnen über de» Erfolg unserer Bestrebungen genauen Aufschluß gebe». Sie werben daraus entnehmen, daß der Zuwachs bei beiden Versicherungsabtheilungen ein bedeutender war und nach Abschlag des Abganges gegen das Vorjahr ein Mehr von 1129 Teilnehmern, 3367 Gebäuden, 3518 Versicherungsscheinen über Mobilieu, und 20.321,222 fl. Verfichernngswerth erreichte uub daß der DuichschnittSwerth eines zugewachsenen Gebäudes 1092 fl. beträgt, während jener eines in Abfall gebrachten blos 666 ft. anßmacht, woruach sich der GesammtversicherungSstand der Gebäude-Abtheiluug wieder erfreulich gebessert hat. Der Durchschnittswerth eines Mobilarversicherungsscheines beträgt im directen Geschäfte 3300 fl. Auch die Einnahmen weisen ein bedeutendes Mehr gegen bas Vorjahr auf, nemlich 93,776 fl. 63 tr., und wenn sich dagegen auch die Ausgaben vermehrten, so ist dies eben in ber Erweiterung beS Geschäftes und in deu größere» Brandschäden begründet. Das abgelauseue BerwaltuugSjahr muß inbezug auf' Zahl nud Höhe der Brandschäden ein ungünstiges genannt werden. Die Zahl d,r vorgekommeueu Bräude an bei der Anstalt versicherten Objecten erreichte die Höhe von 368 — gegen das Vorjahr um 32 mehr, — und wenn die Summe der bezahlte» Vergütungen in beiben Abteilungen nur 306,17!» fl. 12 tr., daher blos um 50,026 fl. 18 fr. mehr beträgt als im Vorjahre, so haben wir bies nur dem bei ber Anstalt eiitgcfiihrten und sorgfältigst gepflegten Rttckver-sichernugöfyfteme zu danken. Den größten Theit der Brandschadenvergütungen nah men landwirthschastliche Versicherungen in Anspruch. Bemerkt wird noch, daß 37 Brandfälle infolge Blitzschlags entstanden sind und daß von der Gesammtvergüt>»gSsnmme 12-35 auf Objecte unter harter Dachung, 14'75 "/„ auf Objecte unter Holzdachung nnd 72 90 u/0 auf Objecte unter Strohdachung entfallen. Die BerwaltnugSauSlageu weisen 13,302 fl. 95 kr. mehr gegen da« Vorjahr aus, und find die Mehrauslagen theilS auf Rechnung der GeschäftSerweiternng und Organisierung, theilS auf Rechnung der Adaptierung und Einrichtung der Bnreaulocalitäten nnd der liebet fiedluug zu sicllcn. Zieht mau aber die zu den lausenden Verwaltungs- kosten nicht gehörenden Auslagen für Organisierung, Ortsbeschreibungen, für Suventarialgegenftäubc b-i der Direclion und den Repräsentanzen, für giimatnsclii der Disirictsconi-mifjäic nnd Agenten, für Adaptierung und Ucberfteblnng im Gcfammtbctiagc von 18,743 fl. 23 kr. von ber unter dem Xitel „Verwaltuugskosten" auSgewiefenen Summe ab, so zeigt sich, daß die Verwaltungskosten blos 75,889 fl. 3 kr. betragen und sich daher gegen da« Vorjahr nm 5440 fl. 28 kr. vermindert haben. Rach Bestreitung aller Schadenvergütungen, der oben auSgcwieseu lt außerordentlichen, sowie der lausenden Ver-waltnngdund sonstigen Auslagen und nach Zurückstellung reichlicher Reserven resultiert ein Ueberschuß, uub zwar: bei der Gebäude-Abtheilung von 10,173 fl. 33 kr. bei der Mobilarablheilnng von . 2,180 „ 51 „ zusammen daher..........................Ufi,353 fl. 84 kr. und herrlichen Garten im8' befinden, und Erinnerungen an Italiens träumerische Nächte verdrängen das Bewußtsein, daß es ein Stück der Alpenwelt ist, in dem wir wandeln. Eye ich zum Schlüsse meiner Beschreibung eile, will ich für Botaniker noch in kurzen Worten der Ausbeute an blühenden Pflanzen gedenken, die am Nanos und seinen Abhängen gefunden wurden und die mir durch die Güte eines Mittouristen, Herrn Kunstgärtner Metz, zur Beifügung gestellt wurde. Aus der Hohe des Nanos wurden in Blüte angetroffen: Pulsatilla montana, Anemone ne-morosa, Hepatica nobilis, Globularia vulgaris, Gentiana obtusifolia und campestris, Gnapltalium germanicum, rulmonaria oftieinalis, Crocus albi-florus, Muscari botryoides, Galantlius nivalis, Daphne Mezereum, Ikntaria enneapbyllos, Viola canina und primata, Corydalis nana, Polygala comosa, Thlaspi praecox, Petasites albus, Po-tentilla hirta. Am Abhange gegen Wippach zu: Paeonia of-lieinalis, Primula Aurieula, Geranium disseetum, Amelanchies vulgaris, Cytisus hirsutus, Coro-nilla montana und Emerus, Orchis militaris und rubra. In den Gärten Wippachs waren die Obst-bäume, welche jetzt hier in Laibach in schönster Blüte stehen, längst verblüht und reicher Fruchtansatz läßt Der Verwaltungsrath beantragt die Zuweisung dieser llebcrscküsfe au den Reservejond, welcher hiedurch, sowie durch eineu ihm zugesalleueu Gewiuu 6er Staats'ofe vom Jahre 1860, bann durch anderweitige statutenmäßige Zuflüsse und »ach Abschlag der denselben treffende» Auslagen, bann nach Abschreibung einer- namhaften Summe älterer uneinbringlicher oder dubioser Activen einen reinen Zuwachs von 33,053 fl. 69 kr. erlangte und mit Schluß des Jahres einen Stand von 766,808 fl. 60 kr. erreichte. Aus Anlaß des Regieningsjnbitäums Sr. Majestät de« Kaisers wurde von mehreren Affecuranzinstituten Oesterreich-Ungarns ein Fond gestiftet, welcher den Namen: „Kaiser jubiläumSfond österr.-uugar. Assecuranzinstituie zur Unterstützung verunglückter Feuerwehrmänner unb bereu Hinterbliebenen" führt und t?eit Zweck hat, solchen Berufs- oder freiwillige» Feuerwehrmännern der österr.-ungar. Monarchie, welche in Ausübung ihres Dienstes sich eine schwere Krankheit oder ein Gebrechen zuzogen ober verunglückten — in letzterem Falle eventuell deren Hinterbliebenen — Unterstützungen zu gewähren. Dieser Fond besteht derzeit aus 35.000 fl. in einheitlichen österr. Staatsschuldverschreibungen, welche bei der k. k. Landeshauptkaffe in Wien deponiert sind, und wird burch ein von unb ans bett Gründern gewähltes Comite verwaltet. Der Verwaltuugöralh hat zu diesem Fonde einen Beitrag von baren 2000 fl. aus dem Reservefonde der Anstalt gewidmet und erbittet sich hiezu Ihre nachträgliche Zustimmung. Obgleich sich bie Anstalt mit keinerlei ©peculationen befaßt unb nur die statutenmäßigen Zwecke verfolgt, fo blieb dennoch die im vergangenen Jahre hereingebrochene finanzielle Katastrophe infoferne auf dieselbe nicht ohne Einfluß, als I ein Theil des ReservefondeS und auch ein Theil der mobile» Gelder zur temporären Aushilfe für die Jnbustrie, für bas Gewerbe, für die Landwirthschaft und für den gefährdeten Credit überhaupt verwendet wurde. So haben wir 100.000 fl. für den Garantiefond zur Hebung und Erhaltung des LrediteS im Lande gezeichnet, die Gewerbebank, den Verfatzamtsfond, Bezirkssparkassen und andere Greditinftitute nach Kräften dotiert, um ihre schwierige Lage zur Zeit der alles bedrohenden Krisis zu erleichtern. Die Anstaltsverwaltung konnte sich der Ueberzeugung, daß es patriotische Pflicht sei, zur Zeit gefährlicher Krisen zur Abschwächuug der dem Allgemeinen drohenden Gefahr beizutragen, umsoweniger verschließen, a S auch die hohe StaatSregiernng zum directen Eingreifen aufforderte und als auch vorgesorgt werden mußte, daß die in die Kassen der Anstalt diesmal reichlicher als sonst eingeflofsenen Gelder sofort nutzbar gemacht werden. Heute sind alle diefe Einlagen unb Dotationen bis auf eine einzige Post eingezogen, ohne daß der Anstalt ein Schaden erwachsen wäre, liebet' die noch in der Schwebe befindliche Post wird Ihnen seinerzeit Bericht erstattet werden. Der von Ihnen in der letzten Jahresversammlung beschlossene Anhang zn den Statuten wurde zufolge des Erlasses des k. k Ministeriums des Innern vom 11. 3uni 1873, Z. 11157, von der hohen Staatsregierimg genehmigt, und erstreckt sich hiernach die Wirksamkeit der Anstalt auf alle im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. lieber die Durchführung der in der vorjährigen Jahresversammlung gefaßte» Beschlüsse betreffs der Ausdehnung unseres GefchäftSbetrieicS auf andere Länder und Zweige werden Ihnen die Berichte abgesondert erstattet und die einschlägigen Anträge des Verwauuugsrathes zur Beschlußfassung vorgelegt werde». auf eine gesegnete Ernte rechnen. Von Blüten-sträuchern bemerkten wir in den Gärten jetzt in vollem Flor: Cytisus Labumum, Syringa vulgaris, Kerria japonica, Tamaris germanica, Glycine chi-nensis, Viburnum Opulus; selbst Rosen sind schon im Aufblühen begriffen. Auf der Rückfahrt von Präwald nach Adels-berg zog am Nanos ein Gewitter auf und in hell-leuchtenden Blitzen sendete derselbe uns seine letzten Grüße in das Thal herab, leider schickte er uns auch einige Thränen nach, indessen glücklicherweise nicht zu viele, so daß wir mit heiler Haut um 10 Uhr nachts in Adelsberg ankamen und im Gast' hause der Frau Doxat noch in der Eile eine kleine Stärkung genießen konnten. Hier endet die Ge» schichte, denn Referent flieg in Adelsberg in den Nachtpostzug ein und wurde plötzlich durch den . Ruf: „Station Laibach" in nicht unangenehmer Weife aus seinen Träumen gerissen. Nachdem ich aber nicht über Träume, sondern nur über die ■ Nanoöpartie berichten wollte, so kann ich getrost , mit dem Wunsche schließen, es mögen alle ferneren - HochlandSsahrien des Alpenvereins stet« so vom > Geiste der Gemüthlichkeit und Geselligkeit, aber.auch ° von so reichhaltigen touristischen Erfolgen begleitet t sein, als diese erste Ausfahrt des krainifchen Alpen-t Vereins auf den NanoS. Erwähnt fet hier nur, daß die im Lause be$ Jahre-1873 gemeinsam mit der mährisch-schlesischen wechselseitigen Versicherungsanstalt für die Länder Nieder- und Oberösterreich, dann Salzburg in Wien errichtete Repräsentanz ganz gut prosperiert und daß sich unsere Anstalt m jenen Ländern einer ebenso regen als gerechtfertigten Theilnahpie erfreut. lieber die Rechuungsrevisiou wird Ihnen der von Ihnen gewählte Rcvisionsansschuß selbst Bericht erstatten. Wenn Sie unsere Thätigleit in dem abgelaufeneu Jahre1 nach diesem Berichte und nach den Ihnen vorliegenden Rechnungsabschlüssen beartheilen, so werden Sie finden, daß seit der letzten Jahresversammlung sich bei unserer Anstalt beinahe mehr bedeutende Veränderungen ergeben haben, al« in allen früheren Jahren seit ihrer Gründung, und daß das Äisammtresultat de« abgewichenen Jahre« umsomehr al« befriedigend bezeichnet zu werden verdient, al« diese« Jahr da« UebergaugSjahr war, in welchem die bei der Anstalt titv geführten Reformen und Neuerungen erst völlig durchgeführt wurden. Wir hegen die zuversichtliche Hoffnung, daß der gegenwärtig in voller Entwicklung begriffene Fortgang unserer Thätigkeit und die in jeder Richtung zur Anwendung gelangenden soliden und dem von uns vertretenen Prinzipe entsprechenden Verwaltungsgrundsätze einen raschen gedeihlichen Ausschwung unserer Anstalt um so sicherer herbeisühren werden, als das Vertrauen und die Theiluahme allgemein wächst, bei entsprechender Geschäftsausdehnung eine weitere Ermäßigung der Vereinsbeiträge mit Grund erwartet werden kann und als auch Sie durch Ihre einsichtsvollen Beschlüsse das Streben de« VerwaltnngSrathe» gewiß fördern werden." Die vollständige Bilanz befindet sich im Jnferatentheile de« Blattes. Local- und Promnzial-Angelegeuheitek — (Concert zum besten der Schule,) Die Schule, im weiteren Sinne des Wortes, zu pflegen und zu fördern, losten sich nicht nur die Besten und Edelsten aller Völker aufs eifrigste angelegen sein, sondern in richtiger Erkenntnis der hohen Wichtigkeit der Schult gewinnt fie täglich immer weitere Kreise für sich und überall wirken Vereine zur Förderung deS Schulwesens, zur Unterstützung der Lernenden in der segensreichsten Weise. Auch unsere Stadt und unser Land sind hinter diesem allgemeinen Streben der Zeit nicht zurückgeblieben, haben vielmehr bei jedem gebotenen Aulaste in direkter oder indirecler Weise ihr Sche,stein zu gedachtem Zwecke gtopfert und jedes bezügliche Unternehmen war vom besten Erfolge gekrönt. Die Hoffnung, daß ein zum Vortheile der Vereine zur Unterstützung von armen Schülern der beiden hiesigen Mittelschulen zu veranstaltendes Concert (noch dazu wenn Schüler dieser beiden Lehranstalten dabei in hervorrragender Weise «itwirken) sich einer günstigen Ausnahme erfreuen werde, ist demnach wohl eine nicht unbegründete und wir sind überzeugt, daß ein solches Unternehmen sich allseiliger Unterstützung und Förderung erfreuen wird. In der That ist in einem Kreise von Schulmänner» und Freunden der Schule die Idee eines derartigen ConcerteS gefaßt und geht ihrer demnächstigen Verwirklichung entgegen und vorstehende Zeilen haben den Zweck, dieselben in ihrem Beginne aus^umuntern und die geehrten Leser für die kräftige Unterstützung d«S Unternehmens zu gewinnen. — Wir werden nächstens in der Lage fein, näheres darüber mitzutheilen. — (Unsere Lehrerbildungsanstalten.) Da die Mitarbeiter der görzer „Soca“ giößlentheils dsriige slovenische Mittelfchulprofestoren und BoltS-fchullehrer sind, kann eS unS nicht wunder nehmen, wenn sich diese» Blatt zeitweise mit pädagogischen Fragen besaßt. Es kommen dabei allerdings oft die wunderlichsten Ansichten zu Papier. Erst jüngst kanzelte jemand in diesem Blatte die Lehrerbildungsanstalten ab, und es ist höchst wahrscheinlich, daß der betreffende selbst ein geplagter LehrarnlScandidat entweder noch ist, oder erst unlängst dem Neste entflog. Seine Lamentationen gipfeln in folgendem: die LehramlScandidaten feien mit Unterrichtsfächern zu überhäuft und werden besonders durch die realistischen Fächer ganz zu Boden gedrückt. Tie Studienzeit an der Lehrerbildungsanstalt dauere zu lange. Dann klagt der erwähnte Pädagoge Uber die Unbill, daß man von den LehramlScandida-len nebst der Prüfung der Reife noch eine Lehrerbe-fiihitzungSprüfung verlange. Und schließlich die unvermeidliche Klage über die schlechte Entlohnung der Volksschullehrer. Gecien diesen BallirnathiaS wendet sich nun in der letzten Nnmrner des görzer BlalteS fein l,ibacher Eorrespondent „P.*, ein bekannter slovenischer Literat Und Professor au der laibacher Realschule. Sr weist die erwähnten Auslassungen (die er anfangs wunderbarerweise sogar liberal find«) mit viel Geschick, aber viel zu viel Schonung zurück. Vielleicht hätte „9ß." sein Opfer von der humoristischen Seite in die Arbeit genommen, wenn nicht der jüngst an die Oeffentlichkeit gekommene neue Lehrplan für die österreichischen Lehrerbildungsanstalten eine ernsthafte Verhandlung dieser Fragen berechtigt erscheinen ließe. Denn auch die hohe Schulbehörde scheint nicht übel Lust zu haben, die Bildungsweise der LehramtSzöglinge wieder jener veralteten Methode zu nähern, nach der die angehenden BolkSbildner jeden Tag einige Stunde» im Schuljimmer Praxis nehmen und sonst sehr brav Religion und Musik büffeln mußten. Methode, Methode! Bildet den Geist des Lehrers, leitet ihn an, den Charakter des Menschen mit Leichtigkeit zu ersoff«i, dann wird sich die Methode wohl von selbst finden. Dies kann jedoch nur geschehen, wenn man von dem heute verlangten zum mindesten gar nichts streicht. Bekommt man ja doch selbst heute noch an der Lehrerbildungsanstalt Antworten zu hören, die in ihrer klassischen Originalität einzig dastehen. Und was ist es mit der virlver-schnenen übergroße» Stundenanzahl! Sechs, höchstens sechs Stunde» jede» Tag, und da wird alles so gewissenhaft in der Schule erklärt und durchgeprüft, daß man nur achtzugeben braucht, um sich alles Lernen zu Haufe zu ersparen. Hiebei können wir uns nicht enthalten, den Herren Lehrer» der Lehrerbildungsanstalten die Mahnung de- „P.* zu Gewissen z» führe», sie sollten strenger werden. „Landgraf, werde hart!" Zeigt den Jungen nur einmal die Zähne, dann werden sie sich schon ordentlicher darein legen. ES wäre vielleicht auch gut, wenn man bei der Ausnahme in die Lehrerbildungsanstalt etwas wählerischer verginge oder doch den Vorbereitungskurs sehr bald ins Leben treten ließe. Von dieser Seite ist auch der Borwurf berechtigt, den der erwähnte Correspondent an die Stipendien knüpft, nur hätte er nicht so allgemein gehalten fein sollen. Der Staat thut da allerdings mehr, als anderswo; aber ist das nicht nolh-wendig? Während an jeder ändern Lehranstalt eine Menge Privatstifiungen bestehen („Paulus" kennt doch wohl auch die Knafl'schen 200 fl.), hat die neue Lehrerbildungsanstalt ein viel zu junge- Leben, um sich dieser Wohlthat zu erfreuen. Zum Schluffe zeigt sich auch der Pftrdefuß, und „P.“ protestiert entschieden gegen die Erhöhung der Lehrerbesoldungen in Kroin, weil sie da scharenweise ins deutsche Lager übergehen. PauluS, hast es doch selbst gesagt: „Bildung macht frei!" — Allein, „eS ist nicht ein jeder frei, der feiner Feffeln spottet." — (In Sachen der Spedition des ,Ta gb lattes." ) Auf unsere Beschwerde, daß unseren Abonennten in Oberkrain das „lagblatt“ jetzt um einen halben oder ganzen Tag später zngestellt werde, erwidert uns die löbliche Postverwaltnng mit Zuschrift vom 28. l. M., daß Postsendungen nur mit den um 1 */, und 6 Uhr 10 Minuten nachmittags abgehenden Zügen der Kronprinz Rudolfbahn abgefertigt werden, und daß zur Benützung des NachtzugeS um 1 Uhr 10 Minute» nach Mi»ernachl vorläufig kein Auftrag ertheilt wurde. Da es un» nicht möglich ist, das „Tagblatt" spätestens um fünf Uhr nach-mittag in das Brieffpeditionsamt zu stellen, so bleibt unS nichts übrig als die löbliche Postverwaltung im Interesse unserer Abonennten zu bitten, gütigst einen Auftrag zur Spedition deS BlalteS um 1 Uhr 10 Minuten nachts erwirken zu wollen. — (AuS dem Sanitätsberichte de« laibacher StadtphysikateS) für die Woche vom 19. bis inclusive 25. April 1874 entnehme» mir folgendes: Die SlerdUchkeit war in dieser Woche eine mäßige, geringer als in der Vorwoche um 3 Todesfälle. Es starben nemlich in dieser Woche 14 Personen (in der Vorwoche 1 <). Davon waren männlichen Geschlechtes 8, weiblichen 6; Erwachsene 10 und 4 Kinder. — Daher das männliche Geschlecht und die Erwachsenen überwiegend an der Sterblichkeit par« ticipiertcn. Als häufigste Todesursache traten ans: Blattern und Tuberkulose je 2mal, b. i. 14 4 fl/„ ; Lebensschwäche, Durchsall, Gehirn- und Lungenlah-mung rc. je Imal, d. i. 7 2 °/# aller Verstorbenen. Der Oe ul ich k eit nach starben im Civilspitale 6, im landschaftliche» Filialspitale 1, im k. f. Straf* Hause 1, in der Stadt und den Vorstädten 6 Personen. — Diese letzteren vertheilen sich, wie folgt: Innere Stadt 2, PeterSvorstadt 3, Polanavorstadt 0, Kapuzinervorstadt 0, Grodischavorstadt 1, Krakau- und Tirnauvorstadt 0, Karlstädtervorstadt und Hühnerdors 0, Moorgrund 0. — (Cigarren- und Tabakconsum) Im Jahre 1873 find in Oesterreich 1131.034,823 Stück Cigarren der eigenen Fabriken und 6.983,572 Cigarren ausländischer Fabriken, ferner 4.123,583 wiener Pfund Schnupftabak und an Rauchtabak 213.791,675 wiener Pfund verkauft worden, wofür im ganzen 59.591,043 fl. gelöst wurden oder 4.070,881 Gulden mehr als pro 1872. An inländischen Cigarren wurden allein im Jahre 1873 89.152,971 Stück mehr verkauft als 1872, dagegen 280,868 Stück ausländische weniger als im Vorjahre. Ausweis Über den Stand der Blat ternepide tnie in Lai« bach vom 21. bis inclusive 23. April 1874. Born letzten Ausweise sind in Behandlung verblieben 9, seither zugewachsen 5, genesen 4, gestorben 1 Kind, in Behandlung verblieben 9 Personen. — Seit Beginn der Epidemie wurde» 422 Blatterukranke amtlich gemeldet, von diesen sind 335 genese« und 78 gestorben. Im landschaftlichen Filialspitale in der Polanavorstadt waren am 21. d. M. 14 kranke, da 1 zugewachsen und 2 genesen sind; am 22. und 23. d. M. 14 Kranke. Stadtmagistrat Laibach, am 24. April 1874. verstorbene. Den 28. April. Theresia Schivitz, k. k. Amt«««-' nerswcife, 30 I.. Stadt Nr. 195, Zehrfieber. - Dem Loren, Kaschier, Cvmmiffionar, sein Kind weiblichen Geschlechts. 3 Stunden, nochgetauft, Stadt Nr. 135, Apoplexie. u. . i • 71 K 71.75 "4 £51 74.50 Ceft.»Wotbireftca6n Eiebenbürger EtaaiObabn *6 50 HS. 25 •W 60 96.76 81.60 Aetlen. 6Ubb..iee|.)tt 500 Bi. bto. Bon« 6 eet. 109 75 96 s: HO.— 96.75 Unglo-Bant I28.50H89.— Lose. itetitanüal! . . . 81*50 «13.- Depositenbank . . . . 89. - 80.- Steblt = 8. 58.60 169.— üecomptfÄnflalt . . franco - San! . . »60. 86».- «utelf».« 12 ßO 13.- 31.50 31 76 Handelsbank etnbcibanlenBercin. . 68— 50.- 68.50 53 — Wechsel (3SRon.) l Matlonalbint . . Oeften. allg. Bank . üett. «anlgesells. . Union - Bank . . . Berein»bank ilerklhrSbank.... »78— 47.5. 800 - 94.75 11.75 874 47 50 801.-95 85 18.— 90 ?ug». loon.iitbb.ö KranN. 100 fl. . . Hamburg -•onton io *(. eictl 8a«i# 100 ftnuef . 93 80 94 10 54.90 ni.ho 44.20 94.- »4.30 5V.-111/0 44 30 Hudln, «laon .... 139 60 140.6 Jlflnien. »arl->!ndw!a.. 803 — 805 - 8.95- 8.96- 6uat»batn . . . . GÜddahn 820 — 141 60 811. 142.üO Lreuß. »asseafcheioe. Wilder .... 1.66- 166» •06 76 Telegraphischer Curtbericht am 29. April. Papier-Rente 69- Silber-Rente 73 60 - 1660er StaatS Anlehen 102 75 — Bankaclien S68- «redil X12 60 — London Ul 75 — Silber 106 — — SO-tFranc«-«ttttft 8S8. «iugeseudet. Akeu Scriltea -rast und Grsaadheit ohae Ätevljla and ohue Ksftea. Revalasciöre du Barry von London. Seiet »rantbrtt Mi mag der kelicaten Benleeeitre da Barry u etr crfteten, nnb brietttit dieselbe ohne Hübijln asb ohne Höften au« «rlejen-, «etera«, 8cnfc, dangen-, Leber-, Stäfen-, »aieim&ant., etScm», t> lasen« nsb «Knmteibcn, Inbetctuose, «chwinksncht, Isthoa, duften. Uneerkeiltchlttt, verstopsnnz, Diarrhöen, Schlalloftgleit, diunotrhoibcn, wassersncht, Sieb«, Schwindel, etetonfflet. IM. Ot>;endraa<«n, tUBdtelt nnb Erbrechen selbst wShrendder Schwan-‘,tt|6oft, *)labet«, MtlanSoUe, Ebmaaertrag, fthcamattlmnl Wicht »iritzsocht. — -lii»,ü-e an« 75.000 Sertiftcaten «»kr »enesnngen, dt, ilet jjieMtln »ikertanktn, werke» ans «erlangen franco dngcsenbet. «Ohrhaster al« (F.eilch «spart die BaralMeitr* bei «taachfena *ub Ihnbcm fäaiilamal iotox Preis in Ätjncitn, 3n «lechbächten eon ein halb Wnb 8. 1-60. 1 Pft>. fl. I M * Pft eL *60, 6hl*. 10 st.. W Pik. SO fl., M Psd. *6 fl. - U.-’tiweilta-BiieaiUa m «üchseu 1 fl. S-50 nnb fl. 4*60. - BiTilseeitr« CtocoUt*» io »olen unk in »»bleuen sür IS lassen fl. 1-50, 84 taflet !l. s-50, 48 iafien fl. 4-60, in Pulver jtt 1*0 taffen fl. 10, ffe *8t lasten ft. «0, für »76 taffer fl. 86. — itn beziehen knrch Barr» d« Batte * 8 3 m <). in Wien, Wallflaohgease *r. e.inLelbaot tti je, Mahr, sowie in allen 6tobten bei guten Apothekern unk Bpt-jereihi-vlern i -och »»sendet da« «jener Hau« na* allen Ikgeeken gigsc i'ottaanx-.fua« ok«t »achaaOm«. Bei Setegenijeit btt am Sonntag stattgehabten dies-jährigen Eröffnung des hiesigen Schiegstandes wurde un8 Gelegenheit geboten, über die Erzeugniffe de» Büchsenmachers Stefan Kaiser ein Urtheil zu fällen, insbesondere bezüglich der von ihm für mehrere Rohrschützen angefertigten Hinter-laderstutzen (System Werndl), welche, was Präcifion des Schuffes und fleißige Arbeit anbelangt, nichts zu wünschen übrig lassen. Indem wir hiermit Herrn Kaiser dieses Zeugnis wohlverdienter Anerkennung mit Vergnügen ausstellen, können wir nickt umhin, jedem Schützensreund diesen tüchtigen Büchsenmacher wärmstenS zu empfehlen. Laibach, 29. April 1874. Mehrere Nohrschühen- Wittemug. Laibach, 29. April. Fortwährend anhaltender starker Ostwind, auf den Bergen frischer Schneesall. Wärme: morgen« 6 Uhr + 2 0’, nachmittags 2 Ubr 4- 8 9° C. (1873 + 12 4* 1872 f 17 0’) Barometer 73764 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 61', um 4-8° unter dem Normale. Der gestrige Niederschlag 4-25 Millimeter. Telegramme. Wie«. 28. April. Abgeordnetenhaus. Specialdebatte des Klostergesetzes. Das Amendement Fux', daß zur Errichtung neuer Orden und Klosteransied-tun gen ein Reichsgesetz erforderlich sei; der Antrag K o p p' S, daß in die inländischen Klöster nur österreichische Staatsbürger eintreten und in den. selben Borsteher sein dürfen; der Paragraph betreffs Aushebung der Klostergenossenschaften mit dem verschärfenden Amendement Ruß' und endlich der Zusatzantrag Mayrhofers betreffs Aufhörens der Wirksamkeit des Gelübdes der Ehelosigkeit werde« angenommen, die übrigen Amendement« aber verworfen. Der Gesetzentwurf wurde sodann bis § 16 erledigt. Im Verlaufe der Debatte erklärte der CultuSminister, die Regierung könne den obigen Abänderungen nicht zustimmen. — Seidl beantragt, die Regierung möge ausgesordert werden, eine Gesetzvorlage betreffend die Mittel zur Hebung der Wein, production einzubringen. — Syz interpelliert dm Handelsminister wegen der Eisenbahn Tarvis-Ponteba. Literarisches. Die Geschwornenge-richte und die wichtigsten Bestimmungen der neuen Straf-prozeßordnuny. Für das praktische Bedürfnis erläutert und mit Formularien versehen von Dr. Willibald Müller. Verlag von Karl Prohaska in Tefchen. Preis 30 kr. Gegen Postanweisung über 36 kr. erfolgt frankierte Zusendung. Durch das Rechtsinstitut der Geschwornengerichte in Oesterreich find viele lausende von Männern aus den verschiedensten Berusskiaffen zur Theilnahme an der Strafgerichtspflege herange-i°gen worden. Unumgänglichnoth-wendig ist cs nun, daß derjenige, welcher in die Lage kommt oder *>°ch kommen kann, als Geschwo-te«er eine der erhabensten Bür-9fl<>fHd)ten bei der Ausübung der Gerechtigkeit zu erfüllen, genau den "Mfang seiner Rechte und Verpflichtungen kennt. Die wichligen und einschneidenden ^Bestimmungen des neuen Strafverfahrens kennen zu lernen, ist aber nicht nur sür Geschworne, sondern sür jedermann, weß Standes oder Berufes immer er auch sei, im ftlbst-«igenen Jntereffe dringend geboten. Nirgends kann dem unbescholtenen SDZonnt ein größerer Nachtheil zugefügt werden, als wenn er aus Unkenntnis der Grundsätze und Vorschriften der neuen Strafprozeßorvnung eine im Gesetze vorgeschriebene Frist z»r Geltendmachung eines Ln-fpruches oder zur Anwendung eines Rechtsmittels versäumt. Dasjenige, waS dem Geschwornen Und jedem Staatsbürger in dieser pinsich, zu wiffen nothwendig ist, '»leichtsaßlichcr Weife darzustellen und die Kenntnis der wichtigsten ^kstimmunaen des neuen Straf-"etfahteiis im Volke möglichst zu Mkeiten, ist Ausgabe des Ver->°ssers, deren Lösung insbesondere uch durch die angebrachten zweck Obigen Formularien kräftig un-"stlltzt wird. In Laibach zu Liehen durch die Buchhandlung 'kinmayr & Bamberg. .. Gedenktafel 1U8bct dir am 30. April 4 Itattftnocnocn «tciio tionen. Piökur'schc Real, ad «Ä 1®- Sittich - fltcliz. *• atl Sittich, 28,453 87 356,179 12 ■ 30,»44 76 — — 37,823 75 — 67,868 51 — — — — 25,796 06 — — 16,965 63 — — 42,761 69 — — — 81,339 52 — — 13,292 74 — - 94,632 26 — — — - 427,873 27 892,778 86 17,932 -0 114,468 19 445,805 47 1.007,247 05 — - — — 10,173 33 — - 2,180j51 ! I 12,363 ! 84 Mobilar- Abtheil. Gebäude- Abtheilung Mobilar- Abtheil. Zusammen Gulden ß. SB. Gulden ö. SB. I. Brandschaden-Reserven. . . II. Pensionsfond der Beamten der Anstalt . ........................ III. Saldi der Rückversicherungs-Gesellschaften ..................... IV. Sonstige Passiva................ V. Vereins beitrags- u. Prämien - Reserve........................ VI. Reservefond . ................. 427,873 763,319 609,220 419,004 43 33,169 13 1.235,801 46 C. Lila»!. Aktiva. I. Barguthaben: a) beisteier.Eredit' Instituten ö.W.fl.2S2,00458 b) bei steier.Spar- kaffen. . . fl. 197,215-70 c) bei dem k. k. Versatzamtsfondein Graz... fl. 10,000 - d) bei derStadtge- meindc Graz fl. 150,000'— II. Wenheffeclen nach d. Course vom 31. Dezember 1873: a) Silberrente nom. fl. 46,000 Ü74, Ü.W. fl. 35,520- b) Lotterie - Anleh.» Oblig.v.J.l8M, nom. . fl. 10,000 ä 1035/,,. . fl. 10,390-— c) Lotterie -Anleh.-Oblig.v.J.1860, gezogen m. nom. Werth fl. 10,000 Gew. fl. 41,440, ö. SB. fl. 51,440-- III. Die auf das Erfordernis pro 1874 vorgeschriebenen Ber-einsbeiträge...................... IV. Beitrags-Rückstände . . . V. Saldi der Repräsentanzen, Distrkts - Commiffäre und Districts-Conti................. ] VI. Saldi derRückversichenmgs- Geseüschasten............... VII. Sonstige Activa.............. VIII. Rückversicherungs-Prämien Reserve..................... IX. «asse-Barschaft............... Gebäude Abtheilung 18,172 15 1,546 61 538 23 6,747 12 33 56 Zusammen D. Reservesond. Stand des Reservefondes mit 31. Dezember 1872 Neuer stmpsaug. An statutenmäßig dem Reservefond zufließenden Nebengebühren, dann an Beiträgen von früheren Jahrgängen An Gewinn der 1860er Lotterie-Anlehens-Obligationen .................................................. Cmsgewjnn bei den. Wertheffecten.............................................................................. Sonstige Empfänge.............................................................................................. Die dem Reservefond zugeführten Ueberschüsse aus der Gebahrung im Berwaltungsjahre 1873 und zwar: A. der Gebäudeabtheilung.................................6. SB. fl. 10,173 33 B. der Mobilarabtheilung.................................... „ „ 2,180-51 Hievon ob; Abschreibung an Mobilargebühren und älteren Beiträgen bis 1872 ..........................................' . . Cursverlnst bei den gezogenen Lotterie-Anlehens-Obligationen ................................................ Pensionen und Erziehungsbeiträge............................................................................ • Beitrag zur Kaiser Jubilänmsstiftnng österr.-ungar. Afsecnranzen für verunglückte Feuerwehrmänner , . Stand deL Reservefondes mit 31. Dezember 1873. Oesterr. Währ. Gulden 733,754 91 1,730 204 12,353 57,719 11,344 24,665 33,053 766,808 Eduard Merticek m. p., Generalsekretär. Für den PerwaltnngSrath: Franz Itzraf von Meran m. p. Anton Ritter von Spinler m. p., Buchhalter. Dr. Mort; Ritter von Schreiner m. p. Directionsobman». Revidiert und mit den Bücher« der Anstalt vollkommen übereinstimmend besnuden: Fran; Vrandstütter »>. p. Dr. Josef valtl m. p. Alois Raad m. Miscelle. Stroh- und Photogra^ phien-Schacher. Ans Rom wird geschrieben: Ein aus Belgien über Baiern zurückgekehrter i Römer erzählt in einem Briefe an die „Liberia," unglaubliche Dinge über den Schacher, den die Geistlichen in jenen Ländern mit dem Stroh treiben, das ihnen angeblich aus dem Batican, und zwar von der Lagerstätte zukommt, auf welcher der gefangene Papst ruht. In Antwerpen, wo der Verfasser dieser Erzäblnng mehrere Jahre gewohnt, sah er nicht nur in den Händen zahlreicher ungebildeter Betschwestern dergleichen kleine Strobbündel, sondern auch bei Leuten, 'ic den sogenannten gebildeten Ständen angehören und die sie wie Reliquien in besonder« Urnen auf: bewahren. Zn wie vielen Ver-i wünschnngen, sagt er, gegen die ■ Henker, zu wie vielen Acnßernn-' gen des Mitleids mit dem erlauchten Opfer gibt dieses Stroh den Herzen der Gläubigen nicht Ver-! anlassung! Und wem, ibr diesen i-guten Leuten begreiflich machen 1 wollt, daß der Papst nicht gefan-! gen, sondern vollkommen frei ist, ; werdet ihr höchstens ein ungläu-i biges Lächeln Hervorrusen. Das ! Stroh ist da, es liegt vor ihren | Augen und bildet ein nnwider-. legliches Zeugnis. An einem I Fastensonntage schilderte ein Prediger die Mißhandlungen und Ungerechtigkeiten, die der heilige Vater in feiner Gefangeschaft zu erleiden habe, mit den lebhaftesten Farbe», wobei er ausrief: „Wie kann man daran zweifeln, wenn : wir das Stroh vor Augen haben, aus dem der heilige Sinter in Fesseln liegt?" Bei diesen Worten brach die gesammte Zuhörerschaft in Thränen und Schluchzen aus und ein jeder wollte vom Pfarrer ein BUndelcben Stroh, das fünfzig Centimes kostet. Fast alle Pfarrer haben dasselbe zu verkaufen und liefern die Hälfte des Ertrages als Beitrag zum Peterspsennig an den Vatican ab. Allein »och «ehr, in Gent verkauft man Photographien, auf denen der-heilige Vater in einem mit Eisenstäben versehenen Käfig, als Gefangener dargestellt ist, während ein italienischer Soldat mit der Flime davor Wache steht. Diese Photographie, sagen die Leute, sei nach der Natur, und der Photograph, der sie heimlich abgenommen, schmachte jetzt in einem der surchtbarsten Gefängnisse von Rom zur Strafe dafür! Diese Photographien werden an die Mitglieder katholischer Vereine für fünfzig Centimes verkauft, für Nichtmitglieder kosten sie 1', Francs. Der Absatz Darin muß kein geringer sein, denn diejenige, welche der Verfasser dieser Aufzeichnungen besitzt, trägt die Nr. 45,343 der neunten Serie. Die Hafte des Erlöses fliffit ebenfalls in die Kasse des PeterSpsennigö. Bei seiner Anknnst in tltorn begab sich der Verfasser in den Vatican, um sich zu überzeugen, ob etwas wahre« an der Sache« sei, und fand daselbst, nachdem ihn ein Schweizer eingelassen, Tausende von bewaffneten päpstliche» Soldaten, so daß er die Lüge mit Händen greisen konnte, die keinen anderen Zweck babe, als den: Tendenz zu machen und vor allen« ; das nnwisseiide Volk um sein Geld ' zu beschwindeln. "Sru« von 8gn. v. Klein*««* ft »ed. »aiberg in i'aibach. Verleger und (Ur die Redaction verantwortlich Onvmar Bamberg.