Mittheilungen des historischen Vereines für Krain tut October f HZV. Redigirt von dem Secretar und Geschäftsleiter, k. k. Finanz - Loncijnsten Äugn fl Dimitz. Das Privilsgienbuch deL ehmaligerr ^freisingischen Strrdt LasE in KraiN *)♦ Von Josef Zahn, k. k. Professor cm der Rechtsakademie in Preßburg. Sinter den Schätzen des königl, baier. Reichsarchives zu München finden sich bekanntlich noch große Mengen specifisch österreichischer Urkunden und Acten. Von besonderer Bedeutung für Jnneröstcrrcich sind jene der Kirchen zu Bamberg und Freising. Aus der Abtheilung der Herrschaften des letzteren Stiftes hebe ich für dießnial eine kleine Reihe solcher Stücke heraus, die sich auf den Hauptort der frei-singischcn Guter in Krain beziehen und in rechts- und culturgcschichtlichcr Beziehung möglichst ein abgeschlossenes Ganze bilden. In derselben ’) hintcrlicgt ein schmächtiges Büchlein in kl. Folio von etwa 86 Seiten starken Papiers mit der Aufschrift „Lack Freiheit,“ dem bekannten frcisingischen Wappen und anderen Zeichnen - und Schreibeproben. Es enthält in 16 Nummern, die ich sogleich anführen werde, unterschiedliche Stadt-, Handwerks- und Corporations-Privilegien für Lack und dessen Bewohner oder Unterthanen — meines Wissens durchgängig ungedruckte Stücke. Mit Ausnahme der Landeshandvcsten von Krain und der win-dischen Mark, welche der Sammlung vorangestellt find, ist kein landcsfurstliches Statut darin aufgenommen; vielleicht ist daher aus Conseguenz tm Principe der Anlage das Gerichts- und Straßen-Privilegium Kaiser Maximilian's L vom J. 1497 deßhalb auch ausgelassen 2). Die Zufammcntragnng geschah ohne Zweifel am Anfange des *) Unter andern höchst Werthvolten Arbeiten, die dem Gefertigten für sein beabsichtigtes und vorliinfig hinausgeschobenes „Archiv für Landeskunde Jnnerosterreichs ac." theils bloß zugesagt, theils schon eingesendet waren, nimmt der obige Aufsatz einen vorzüglichen Platz ein und es freut mich daher umsomehr, daß der Herr Verfasser, mein verehrter Freund, dessen unanfgehaltenen Abdruck in den „Mittheil, des hiftor. Vereins für Krain" zugestanden hat. Dr. E. H. Costa.' ') Die Signatur ist: Freising. Herrschaften, Oesterreich, Lack, Fascikel 18, Nr. 158. *) cf. MeichelUeck: Hist. Prising. II. 2. p. 313, Nr. 365. 16. Jahrhundcrtes und wenn mich nicht die Erinnerung täuscht, so ist die Handschrift, welche ich bereits in Hecken-staller’s Ffisingensicn des Domcapitels zu München gesehen habe, jene des Pflegers Paul Rasp, der fein Amt im 1.1510 überkam 3). Dafür spricht die erste Schrift, welche bis zu Seite 26 läuft, und deren letztes Document (Die Hafner-Ordnung) ans dem 1.1511 stammt. Jedenfalls hatte dieses Privilegienbuch immer nur.in der Pflegskanzlei und später in der sreisingischen Hofkanzlei gelegen. Denn man hatte zur größeren Bequemlichkeit bei Bestätigung der Privilegien der ersten Handschrift nur die Ein- und Ausgänge derselben und die Namen der Bischöfe geändert. Die späteren Schriften der Sammlung haben in der Regel bloß schlcu-dcrischc Concepte und nicht ordentliche Gopten eingezeichnet, doch geht keine derselben über die zweite Hälfte des 16, Jahrhundcrtes hinaus. Die eingetragenen Ulkundcn sind folgende: p. 1. Landhandvcste von Krain 1460 (resp. 1338, 1414). „ 6. „ „ der Mark 1444 (resp. 1374). „ 10. Freiheit von 'Lack 1451 (in Bestätigungen von 1499, 1536). „ 13. Freiheit von Lack, 1497. „ 14. Ordnung der Schuster daselbst, 1459. „ 15. Vertrag derselben mit den Schmieden, 1803. „ 18. Ordnung der Schneider, 1457 (Bestätigung von 1499, p. 19). „ 20. Ordnung der Kürschner, 1459 (deßgl. 1499, p. 21). „21. „ „ Schmiede, 1475 (deßgl. 1499, p. 23). „ 26. Vertrag zwischen denen von Lack und denen von Eysncrn, 1488. „ 28. Privilegium der Clarifferinen, 1509 (Bestätigung von 1545, p. 28). „ 43. Bestätigung des Privilegiums für Eysnern, 1548. „ 45. „ „ „ » „ „ 1521 (resp. 1354, 1379). 3) cf. Notizenblatt der kön. Akademie der Wissenschaften, 1858, und Mittheil, des histor. Vereins f. Krain 1859, Juni und Juli. — Das Inventar aus der Zeit seines Eintrittes hinterliegt im Origin nalc in Heckenst. Frising. Bd. 142, p. 239. Wenn genehm, kann es später in Vergleichung mit den Inventaren aus dem Ansauge des 14. Jahrh, gegeben werden. p. 49. Bestätigung dcßgl. für Nenseß und Rattendorf, 1449 (resp. 1551). * S3. Bestätigung des Testirnngs-Privilcgiums der Priester-schuft, ISS! (resp. 1454). Aus diesen Materien halte ich eine Auswahl für zweckmäßig, und zwar sollen für dermalen nur jene Ordnungen gegeben werden, die sich auf die Stadt Lack und ihre weltlichen Genossenschaften beziehen und noch ungedruckt sind, daher ich auch das obenangeregte Privilegium Kaiser Maximilian's von 1497 hier ausschließe. Die Absicht geht nämlich nicht dahin, alle bisher aufgefundenen Satzungen für die weltlichen und geistlichen Bewohner der genannten Stadt zusammenzustellen, sondern vorläufig nur diejenigen, welche das allgemeine gesellschaftliche Leben, so wie das industrielle Gebaren der Handwerker regelten und kennzeichnen. An und für sich können bereits diese ein abgerundetes Bild geben, dem der Umstand zu Hilfe kommt, daß die meisten der sieben zu erwähnenden Stücke nahezu in dieselbe Zeit fallen; sie schließen also in zweifacher Richtung die Ordnungen und Gnaden für geistliche Genossenschaften und Ortschaften der Umgebung aus. Von diesem Grundsätze wurde nur bei dem „Vertrage" von p. 26 abgesehen, weil derselbe mit seinem Inhalte zu sehr mit der Ordnung der Schmiede von p. 21 verflochten ist. Sönnt wählte ich ans den Statuten des Büchleins die von p. 10, 14 (und 18), 20, 21, 24 und 26, und gebe anschließend eine skizzirte Aufzählung der Normen der einzelnen Stücke sammt Verweisungen auf das Gemeinsame der verschiedenen Punctationcn. Nr. 1. Stadtordnnng von Lack. §. 1. Einsetzung des Stadtrichtcrs durch den Bischof; Jnstanzenzug von ihm an den Pfleger und von diesem an den Bischof 4). §. 2. Behandlung der gerichtlich erkannten beweglichen und unbeweglichen Pfandgüter, §. 3. Handhabung der Marktpolizei hinsichtlich der Fleisch - und Brotbänke, der Maße und Gewichte. §. 4. Theilnahme an Gemcindclasten 5). §. 5. Untersagung des Landhandels wegen Benach-theilignng der gutshcrrlichen Mauten °). , §. 6. Verbot des Vorkaufes 7). §. 7. Veistcllung von Holz und Frohnden zum Baue des von den Bürgern gepachteten Bades. §. 8. Verthcilnng der Steuern unter sich nach deni Tode jedes Bischofes und Vorlage dieser Verthcilnng. *) Ueber die Wahl der 12 Geschwornen (§. 3) und des Richters u. s. w. dürften wohl die Actenstiicke des Lacker Herrschafts-Archives, gegenwärtig im Archive des histor. Vereins f. Krain (es. Mittheil, dieses, 1852, p. 46, Nr. 100—107) Mehreres enthalten, was zur Aufklärung unserer lückenhaften Stadtordnnng dienen kann. ’) cf. Laibacher Privilegien in Klun's Archiv III. 236 (1320), 237 (1356), 239 (1367), 240 (1370), 245 (1385), 269 (1461). °) es. ibid. 272 (1461), 240 (1389) und diese Lacker Ordnungen Nr. 5, §. 3. ') Diese Ordnungen Nr. 3, g. 6. N r. II. Ordn n n g de r Schneide r. Sie hatte ihren Ursprung in den Klagen der ehrsamen Handwcrksgenossen, daß auswärtige und unbefugte Schneider Arbeiten ihres Faches für Lack übernehmen und damit sic, die von ihrem Erwerbe Steuer zahlten, beeinträchtigten, ohne selbst etwas zu entrichten. Während bei den Kürschnern, Schustern und Schmieden gleich darauf Die Zunftordnung schon aufgesetzt ist, daß sie von dem Bischöfe nur angenommen zu werden braucht, waren um 1457 die Schneider, als Vorläufer im Zunftwesen von Lack, noch nicht so weit gekommen. Sie hatten bloß im Sinne, eine solche Zeche und Genossenschaft mit festen Regeln zu gründen und die Beistimmung des Bischofs ward ihnen im Allgemeinen auch gewährt. Vorläufig aber baten sie nur um Zusicherung gewisser Grundzügc ihres zünftischcn Verbandes, und diese waren: §. 1. Verbot, daß fremde Schneider ohne Erlaubniß der ansässigen Meister, für Leute in Lack arbeiteten. §. 2. Verbot, daß ein Ansässiger Schneiderei treibe, ohne in ihre Bruderschaft aufgenommen zu fein, und §. 3. Festsetzung, daß die Zuwiderhandelnden nach den Normen ihrer künftigen Zunftverfassnng bestraft ivcrden dürften. Die Artikel der Schneiderzunft dürften wohl jener der Kürschner und Schuster am ähnlichsten gewesen sein. N r. HI. Ordn u n g der K ü r sch n c r. §. 1. Bedingung der ehelichen Geburt zur Erlangung der Meisterschaft s). §. 2. Erforderniß eines Meisterstückes zur Aufnahme in das Handwerk a). §. 3. Aufnahme bei durch Geburt oder Heirat Berechtigten und bei solchen, wo diese Umstände nicht Platz greifen. §. 4. Verbot des Abdingens der Gesellen vor Ablauf der vertragsmäßigen Zeit 10). §. 5. Bedingniß des Bürgerrechtes für einen fremden Meister zur Uebernahme von Arbeit. §. 6. Verbot des Vorkanfes von Wild H). Nr. IV. Ordn um g der Schmiede. §. 1. Pflicht des feierlichen Mitgangcs bei Frolm-leichnams-Prozession und 8 Tage darnach 12). §. 2. Bedingungen der Ausübung der Meisterschaft in der Heirat, Ansässigkeit auf Lacker Gründen, Erwerbung des Bürgerrechtes binnen Jahresfrist und Einkauf in die Znnftlade. §. 3. Verbot des Ahdingens der Gesellen 13). ') ib. Nr. 6, §. 1. 9) ib. §. 2. 10) ib. Nr. 4, §. 3; Nr. 5, §. 4; Nr. 6, §.8. “) ib. Nr. 1, §. 6. Mit dieser auf's Wort gleichlautend ist die Ordnung der Schnster. '=) ib. Nr. 6, §. 13. '=) ib. Nr. 3, §. 4; Nr. 5, §.4; Nr. 6, g. 8. §. 4. Beschall der Feuerstätten und Anhalten zur Veränderung der gefährlichen. §. 5. Quatember-Zahlung in die Zechlade 14). §. 6. Verbot der Arbeit nach der Zahl oder nach dem Tausend für Bürger, Meister im Burgfridcn und Schmide bei der Pfarre 15). §. 7. Begleitung des Begräbnisses verstorbener Meister le). §. 8. Versammlung am St. Aloystage, dessen Namen die Zeche trägt, zur Wahl eines Vorstandes 17), Nr. V. Vortrag unter den Schmieden zu Lack und jenen zu Eysnern. Es waren unter diesen Handwerksgenosscn wegen der Stadtwage, > des Wochenmarktes, Eisenkaufes, der Schmid-knechte und der Nagelschmide Streitigkeiten entstanden, die unter Sanction frcisiug. Gesandter in folgenden Vertragspuncten beigelegt wurden: §. l. Abwägen der Produkte Per Schmiede, von Eysnern auf der Stadtwage zu Lack und deren Verkauf nach dem Stadtgcwlchte. §. 2. Bedingtes Vorkaufsrecht der Schmiede zu Lack hinsichtlich dcS Eisens der von Eysnern. §. 3. Untersagung des Handels in „Pfennwcrtcn" außerhalb Lack 1S). §. 4. Verbot des Abrcdens der Gesellen 19). §. 5. Desgleichen der Arbeit nach dem Tausend 20). §. 6. Dergleichen des Aufkaufes der Nägel u. s. w. bei denen von Eysncrn durch ledige Knechte und Hintersassen. Nr. VI. Ordn u n g der Hafner. §. 1. Bedingung der ehelichen Geburt zur Meisterschaft 21). . . §. 2. Dcßglcichcn eines bestimmten Meisterstückes, einer Zahlung zur Ergetzung und eines Einkaufes in die Lade 22). §. 2. a- Niederlassung und Aufnahnle eines fremden verheirateten Meisters zu Lack. §. 3. Verbot der Uebernahme einer bedungenen Arbeit eines Meisters durch einen andern. §, 4. Feier des Begräbnisses eines Meisters in der Stadt oder in der Pfarre 23). §. 5. Feier des Begräbnisses eines Meisters der Bruderschaft in der Kirche. §. ü. Jahresfest der Bruderschaft am Ostermontage24). “.) id. Nr. 6, §.7. ,s) ib. gir. 5, §.5. ") ib. Nr. 6, §. 4. ”) ib. Nr. 6, §.6. “) ib. Nr. 1, §.5. *») ib. Nr. 3, g. 4; Nr. 4, §. 3. =") ib. Nr. 4, §.6. 21) . ib. Nr. 3, §. 1. 22) ib. Aß.-2 u. 3, und Nr. 4, g. 2. 2S) ib. Nr. 4, §. 7. 2‘) ib. Nr. 4, §. 8. §. 7. Quatember-Zahlung in die Zechlade 2S). §. 8. Verbot des Abrcdens der Knechte 20). §. 9. Untersagung der Arbeit bei Meistern oder Knechten wegen schlechter Aufführung. §. 10. Festsetzung der Dicnsteszeit für die Lehre-Behandlung und Versorgung der gelernten Knechte während und nach ihrer Zeit. §. 11. Verbot der Aufnahme eines solchen Lehrgesellen durch einen andern Meister vor Ablauf der drei Lehrjahre. §. 12. Bestimmung des Wochcnlohns und dessen Maximums. §. 13. Desgleichen des Arbeitlohnes nach der Zahl. §. 14. Pflicht des Beiwohnens der Frohnleichnams-Prozession 27). Nach diesem kurzen Auszuge der Punctationen lasse ich die Statuten selbst folgen, und zwar in Uebereinstimmung mit dem Auszuge in chronologischer Ordnung. * Nr. I. Das ist der stat freyhait zu Lack. • greif in g, 5. October 1451. Wir Johann s von gotcs genaden Bischoue zu Frcystng, Bekennen vnd thun knndt offenwar mit diesem briefs allen den, die in sehen oder Heren lesen, daß Frid-rich weyllend unser Statrichter zu Laack von wegen des richtcr rat und gantzen gemacht dasclbs unser lieb gctrewcnn, mit ainem gläwbbrieff von in und uns lawtend für uns khumen ist, ir notturfft an uns zubringen vnd vns die-muctigklich gebeten hat, daS wir demselben Richtcr rat vnd der gantzen gmain der benantcn vnserr stat Laack ctlich artigkl hernach gcschriben zu bcstattigen vnd zu confirinirn gcnedigklich geruechtcn. Vnd wann nun aber vnnser bischoff-liche wirdigkaitt, darinn wir dan von gotlichcr schikung gesetzt vnd allzeit in pillicheu guten fachen und sunder den vnsern willige arbait zuthun willig vnd berait fein, wie wir das am heften khunnett oder thun mugen, haben wir angesehen die redliche pete vnd auch willig dinste vnd vn-verrugkte trew, sodann vns dieselben vnscr lieb getrew der Richter, rate vnd gantze gcmäin derselben vnnser stat Laack vns vnd vnserm gotzhaws offt vnd willigklich, gctrcwlich vnd vnncrdrosscnlich beweist vnd getan haben, vnd fürbas in kunfftigen zcitcn thun mugen vnd sullen, vnd haben darnmb mit wolbedachtem Mut,, gnetem vnd zeytigem ratt vnd rechter wissen int vnd der yetzgcnantcn flat Laack nutz miss vnscr widerruffcn oder vcrpessern solcher artigkl hcrnachgcschribcn vcrgnnnct, bestatt vnd confirmicrt, vcr-gunnen, bestatten vnd confirmiern die in crafft des brieffs vnd maynncn, setzen vnd wellen, das sy fürbaser biß auff solid; vnnser widerrueffcn over verpesscrn krafft haben 2ä) ib. §. 5. 2°) ib. Nr. 3, g. 4; Nr. 4, g. 3; Nr. 5, g. 4. 27) ib. Nr. 4, §. 1. sullen, alsdann in denselben hernachgeschriben artigkln ge-schriben und begriffen ist. Vnd das sein die artigkl: (§. 1.) Item von erst das ain yedcr Statrichter, der (§. 6.) Item mann gosst ochsen, sch mein oder ander viech zu der stat Lank auf freien Markt treyben, sodann sol in nveniant entgegen gccn vnd dassclb vndterwegen von unserm genedigcn Herrn von frcysrng2S) yctzo oder abkawffen, sunder sol man das auff den markt doselbs hinfur gesetzt ist, gewaltsam in der stat Laack sein vnd den j treiben lassen, damit arm vnd reich ain gleichen kauff ge- aber solbes vebcrfert, den sol ain Handen unsers genedigen Herrn von (gwalt) also doselbsst haben sol, als ainem statrichter zm | haben mngen. Wer Recht zugehocrt, wuerde aber yemantz wider recht gedrun- phleger zw Lagk zu gen oder beschmaert, der mag das an aincn phlcger zw Laack bringen, dcrfelb sol dan anstat unsers genedigen Herrn von freysing zu denselben zeyten darob seyn, damit yedcrman bey gleich vnd Recht gehalten werd, wer aber ain sach au unsern genedigen Herrn von freysing dingen will, denselben sol weder phlcger noch Richter, noch ye-mantz ander dar an hindern. (§. 2.) Item es sullen alle Pfand wie sy genant seyn, die da» mit recht erlangt vnd von gcricht geantwurt werden, nach der stat recht Laack furgetragen Erb vnd gelegen gut zw sechs wochcn, varunt guet zu vierzehn tagen vnd dann in offen kamnivn 23) vcrkaufft werden, als vor herkhomen ist. (§. 3.) Item cs sol auch der Richter vnd die zwelff des rats der stat Lagk mit vleis dar ob seyn, danut fleisch, wein, brot, rechte maß vnd mag reichen vnd armen gleich geben werden, und wer wider solchs tact, der sol zu Handen vnsers genedigen Herrn von srcysing statrichter zu Laak gestrafft werden, und sölhs alle wochcn beschämt werden, damit armen vnd reichen an den gewichten vnd maß, als oben begriffen ist, recht bcschehc. (§. 4.) Item das alle dy in dem Burgkfrid zm Laak hcuslich gesessen sein, das dieselben mit der flat vnd nach pcrschafft in allen noturfften derselben stat mitleyden haben, anß gcnomcn wecr von unserm gencdigen Herrn von frcysing bcgnadt vnd gefreyt ist oder muerbe 30). (§. 5.) Item das nyemandt kain kawffmanschafft oder hanndl bailor am lannd treiben sol, es sey mit eysen, oll, wein, lcynbatt, hewten, pachen, schulltern oder swein, sunder sol das alles in die stat auff frcyenn markt gen Laak gebracht, dosclbs auch vcrkawfft vnd damit gehandlt werden, damit all mewt vnnserm gcnedigcn Herrn von freysing danor geben werden, wclher aber solihs vberfucre vnd kawffmanschafft dauor am landt trib vnd nit mit aygcncm Rugk in dem Burgkfrid gesessen unsere, das sol dan ain Castncr als landrichtcr zw vnnsers gencdigcnn Herrn von freysing Hamiden «einen, und den darnmb straffen, der solhcs vcberfert. 3S) Der Abfasser bcs Bestätigungsbriefes hat sich offenbar nicht die Mühe genommen, die vom Stadtrichter Friedrich gemachte Vorlage so umzuändern, daß durch die ganze Urkunde der Bischof in erster Person erwähnt werde. ”) Ich sann mir den Ausdruck „famaton" nicht anders erklären, als für das im friaulischcn Dialccte und im Deutschen angenommene italienische Wort citnmino, der Weg, die Straße; der „offen kamaton" hieße dann so viel, als auf offenem Platze, öffentlich. *“) Solche Befreiungen hatten in der Regel nur bischöfl. Beamte. Frcysing daruinb straffen. (§. 7.) Item als der hochwirdig fuerst vnd Herr, her Johanns bischoue zu Freysing unser gcnedigcr Herr dem Rat und gantzcn gniain der stat Laak das pad vnd den kamerschatz vnd auch den klain Hofzins in derselben fiat vmb fnenf phunt pfcnyng guter muenß vnd ycrlichcr guilt in den Cassten gen Laak ze dienen geben hat, alsdann wann die benannten purgcr dasselb pad paw en wellen, sol in ain phlcger daselbs gchucltz auß den waclden darzue zu nehmen vergunnen, auch ain yctzlicher castner die fron dartzue schaffen, als man vor darznc gcfronet hat. (§. 8.) Item wann aiu Herr von Freysing, da got allbeg laimg vor sei, abgect, das dann der rat vnd gmain der stat Laak ainem yctzlichcm kunfftigem Bischone vnd term, der von dem mirdigcn capitcl zu frcysing crwcllt und bestactt ist, allbeg gehorsam und willig seyn, hilff zethucn vnd stcwr zugeben nach vcrmugen, und das allbeg solche hilff vud stcwr under inen angelegt werd armen vnd reichen ycdcm nach seinem vermugen, vnd wann solches angelegt ist, dann sullen der Rat vnd die gantz gemain zw Lakh solchs an ainen erwaelltcn vnd bestatten Herrn von srcysing, dem phlcger doselbs oder ander dy man darzu schafft bringen, nach aius ycglichcn crwcllten (und) bestaeten Herren vnd bischoucn geuallen vnd wolbedang-kcn. Vnd das dy vorgcnanten Richter, rat vnd dy gantz gemahnt vunser der benantcn stat Lagk allermenigk-lich unbehindert, dabey wir sy auch sonder vnd trcwlicheu biß auf unser widcrrueffen oder verpessern hanthabcn, schcr-tticn vnd gerueigklich welcibcn lassen wellen, vnd wir ge-gcbieten auch darnmb allen und yetzlichcn vnsern phlcgern, richtern, supan, ambtlewten, cdln vnd vnedlcn, rittcrn vnd knechten und sunst allen andern vnsern vnd vnscrs stifftS Freysing vnderthanen vnd getrewn, ernstlich und vlcissigk-lich mit diesem briefs, das sy dy vorgenanten richtcr, rat vnd dy gantz gmain unser der benanten stat Lakh an den obgcnantcn treu genaden, die wir in also von sondern gnaden zuegegeben haben, nicht hindern, noch yrrn in kain weg, sunder dy auch gcruelichen gcbrawchen und ge-nycsscn lassen, als lieb in unser schwacre vngnad sey zu vermcydcn, Mit vrkund des bricffs den wir in darumb gegeben haben mit unserm aigcn anhaiigunden insigl wcsi-gclt, Geben zu Freysing nach sand Franciscentag nach Gristi vnsers lieben Herrn geburdc Tawscut vierhundert vnd darnach im ain vnd fiinffzigstcn iar. Ans der Bestätigung tldo. Lack 17. Sept. 1499, welche die Freising. Abgeordneten, Domdechant Joh. v. Lamberg, Domherr Ruprecht Awcr, Hofmeister Michael v. Rotenberg und Pfleger Warmund v. Fraunberg zum Huebenstain anstatt des Bischofs Philipp ausfertigten. Gleichfalls bestätigt wurde diese „Freiheit- durch Bischof Heinrich 11., ddo. Freising 14. April 1536. . Nr. II Der schneider bruedcrschafft frenhait. . .... 21. October 1457. Wir Zoba n n s von gots gnaden Bischouc zu frcysing, Bekennen das für vns lomen sein vnnscr getrcw die maister gemainklich des schneider hantwerchs vnb haben an vns bracht die großen gebrechen vnd schaden, so sy von den frömden vnd awsscrn schneidern in vnserr stat vnd Burgkfrid Laakb cmpfahn mit dem, daß sy dar tim arbait auffncnicn vnd das hantwcrch treiben vnd doch kaincrlay ftcwr oder dinst weder der stat noch dem gemahnen hantwcrch dauon nicht thuen, vnd haben vns darauff vleissigklich gebeten ine solche» gebrechen zu vudcrkumen vnd gcnedigklich zuuergunnen darinn ain bruedcrschafft, zech oder ordnung vor an got dem alnicchtigcn zu lob vnd ernt von gniains nutz wegen sur-zcnenicn, das wir also vinb ir bete willen getan haben vnd thun auch das von sunder gnadenn wegen in crafft die; brtcffs, das wir mm fürbas wellen (§. 1.) das kam frembder schneider, er sey maister oder kuccht, in vnserr vorgenannten stat Laakh vnd dem Burgkfrid dasclbs schncivcrbcrch treiben, noch vebcu sol, weder haimlich noch offenlich, es sey dann mit gunst, willen vnd wissen der maisterschafft des schnayder hantwerchs, (§. 2.) des sy auch nycmandts gestatten füllen, dann er sey in yrer zcchbruederschafft oder ordnung. die sy dann fürau machen vnd fürnemen werden, (§. 3.) Wclich aber dawider täten vnd solhc ordnung nicht hielten, die sullen vnd mucgcu die maister vnd gantze zech woll darmub nach gestallt der Verhandlung straffen vnd in die prudcrschafft puessen, Darumb so cinpfelhen wtr vnscru getrewcn dein Richter vnd rat vnserr slat Lakh vnd wellen auch, ernstlich gebietund, das ir den rnaistcrn vnd der bruedcrschafft zech vnd ordnung verguennct vnd sy dabei bleiben lasset, hant-habet, schützt vnd schermet vnd von vnscru wegen nyeinant darin kaiuerlay gemalt oder vnrccht zerreiben gestattet. Das ist unser ernstliche Mahnung, doch so wellen wir vns vnd unsern nachkhoinen vorbehalten sein, solche der schnei-der bruedcrschafft vnd ordnung, so durch sy fürgcnoiuen wierdct, zcniindcrn vnd zeiucrn oder dy ganz wydcr zu-uerkhern vnd abzcschaffen, Mit vrkund ditz brieffs den wir in darumb mit unserm auffgcdrugktem secret versecretirt geben mit pfintztag der ainlcf tausend maid tag anno domini Miilesimo quadringeniesimo quinquagesimo seplimo. Bestätigt von denselben Personen wie Nr. i, mit 13, September 1499. Nr. ill. Der KuerSner briiederschafft frcyhait. Freising, 26. December 145S. Wyr Johanns von gots gnadn bischoue zu freysing, Bekennen offenlich mit betn bricne das für vns ku-men sind die Ersamen beschaiden unser lieb getrcw gemaynk-lich das gantz hantwcrch der Chursner vnnsrr stat Lack vnd brachten an vns, wie sy vinb auffnemnng, auch fruem, Ger vnd nutz willen seres hantwerchs zeitlich betracht vnd mit gutem rat furgenornrnen vnd etlich artikli vnd ordnung in yrer zech gemacht Helen, die sy vns bmt auch fuchtelten, vnd batten vns darauff gar vleissigklich, das wir in solch ir guet fürnemen vnd artikli gcnedigklich geruechten zebcuest-nett vnd zu bestatten, Nachdem vnd wir in vns betrachten, das solch ir beger zyemlich vnd diesen fachen gleich wäre, sein wir guetwillig vnd wolgeneigt in sölch ir fur-neinen mit6 pesscrung, auch nutz vnd auffnehmnng willen tret" zech vnd hantwerchs zu erfüllen, vnd haben darauff die selben artigkl all vnd ir yeglichen bcsunder, wie die hernach geschriben stend, also bestet vnd beuestcnt, bestattn vnd beuestcn die auch wissentlich in dem briefs also, daS sy all samentlich vnd ir yedcr sunderlich, als sy geschriben stend bei int krcfftn. getrewlichcn vnd vnitberfarn beleiben vnd dabey gehalten werden, Bund gebicttcn darauff allen unsern phlegcrn, Richtern vnd andern unsern ambtlewten, viidertanen in vnserr herschafft vnd stat Lack, dy yetzo sint oder kunfftigklcich werden, allen vnd yeden besundcr und ernstlcich vnd wellen, das ir das gemellt hantwcrch bei int artigkln vnd diesen vnserr bcstatigung, sotten- das an Ew ist, hanthabet vnd schermet nach Ewrem pessten vcr-mügeu. Doch das das vns vnd unsern uachkomen, auch vnserr Herrschaft, stat vnd gcricht Lak in all weg vnsched-lich sei. Wir vorbehalten auch vns vnd vnscru nachkoinen dieser artigkl und bcftätigung verpcsserung, die zc myndcrn vnd zcrneern nach notdurfftigcr erlewterung. Und sind das-dy artigkl: (§. 1.) Bon erst, das kaincr vnder in maister werden sol, er sey dann cehlich gcporn. (§. 2.) Item cs soll auch kaincr vnder in maister werden, er sey dann vorann durch die maister desselben hantwerchs bewärt, das er die lernt mit seiner arbeit ver-sorigcn kun vnd mug. (§. 3.) Item welcher under in maister werden will, der ains maisters sun ist, oder ains niaisters tochtcr zw Laak uymbt, der sol in die zech geben vicrzigkh schilling agier pfcnyng vnd ain pfund wachs, Ist er aber nit ains maisters sun oder das er nit zu ains maisters tochtcr heirat der sol bmt geben in dy zech scchtzigk schilling aglcr pfenning vnd mit pfund wachs. (§. 4.) Item cs soll auch kain maister dem andern seinen kuccht abwerben, dicweill er dem andern maister sein versprochue zeit nit außgcdint hat, vnd welher dawider tät, der wär alsofft in die zech zwaintzigk schilling agier denar vnd ain pfund wachs vnd dem Gericht sein pccn verfallen. (§. S.) Item es sol auch fain frembder Maister bet,an dem hochwirdigcn vnb hochzeitlichisten tag gotesleichuam nit atu burger ist in dem Burgkfrid uit arbeiten, vub j in bcr procccß geeu orbcuulich, am yeber mit aiucr prin- wcr bas übcrfucr, ber ist in bic zech verfallen zwei pfunb uenbcn kcrtzeu in bcr Haub als annber in aunbcrn zechen wachs vnb betn gcricht sein pccu. | vnb zunffteu thun vnb gccn werden, Gleicher weist sullen (§. 6.) Item es sol auch nyemant in bcr hcrrschafftss'y auch an dem achten tag in der Proceß gern als vor-Lagk gesessen vub ber nicht Burkrecht hat in der selben ! gemelt ist, vngencrlich mtb welher das also nicht tät, der herrschafft gcuilb kawffeu, zu aintzing damit er bas zusa- ist in die zech zu aincm yeden Mal ain pfunb Wachs men bring, sounder cs sol in der stat Lackh miff bent offen, verfallen. marckht bracht werden, bo baun yederman kawffen mag, (§. 2.) Auch ist beredt mtb auffgesetzt worden, wann als damit sürkawffen gewert werde, vud welher das überfuer, ain schmid ober Nagclschmid Maister mit werden vnb im der ist in die zech zegeben verfallen ain pfunt wachs vud! Burgkfrid oder zu Burgkstall will arbeiten, das der selb dem gericht sein peen. Mit vrkundt ditz brieffs mit Eemal sol haben ain Etliche wirttu mtb sol gesessen sein vnscrm anhangunden jusigl versigelt, an sand steffans tag ze wcichnachten Herren gebürt do mau zallt tauscnt vierhundert vund in ncwn vnb sunffhigisten jar. Bestätigt von denselben Personen, wie Nr. I und II, am 14. Sept. 1499. Mit dieser orduuug Wort für Wort und auch im Datum des Originals wie der Bestätigung übereinstimmend, ist die Ordnung der Schuster zu Lack. Nr. IV. Der schmid bruederschafft freyhait. Lack, 26. Juni 1475. Wir Sixt von gottes geuadeun Bischouc zu freysmg, Bekenen mit dem briefs offenulich. Das für vns tonten sind unser getrew gemaiuklich die btt eff vnb nagelschmid in nnb vor unsrer stat Lack in dem Burkfrid gesessen, dar-zue die schmid zue Burckstall vud haben vns anbracht, wie sy vor etlichen tarnt aus gueter bcwegnus, zu vcrdrist zu lob mtb zu ere got dem almechtigen, seiner lieben mueter der lobsamcn jungksrawen Marie vnb in dem namen des lieben Herren sand Aloycu zech vud ordnuug in tritt erb ernt hantwerch vmb merung vud auffuemung willen des dinst gotes vnb aynes gemaynen nutz gemacht vud geordnet haben, Wie daun das alles in ainem papieren briefs dar vcbcr vuder unsers ucgsteun vorforderun Herrn Johaunsen wcylleud Bischoue zu Freysing zerugk auffgedrugkhtem secret nttfgnmtgen 3I) von ainem artigkl aitff den andern inuhelt vud baten vns vudertcnigklich, das wir in die selb ir zech vud ordnung wie sy hernach begriffen ist, gcuedigklich geruechten zu bestatten, Solich ir erber fürnemen vnb bete haben wir angesehen vud in dieselb ordnung vud Artigkl bcstät, bcstäten vub beucstuen die auch wissentlich in vein brief. Also das sy der zukunfftigcn zeiten nach erberkait mtb in der maynung vud sy fürgenommen ist, gebrauchen vud nachgeen trugen, wie hernach volgct, (§. 1.) Von erst ist geordnet vnb aufgesetzt worden, das all schmid vnb nagelschmid, die in der selben zech sein ober noch hinfür kucnfftig werdcut, sullen alle tar ierlich 3I) Diesem Ausdrucke nach scheint die Schinidorduung gleichzeitig mit jener der Schneider 1457 anerkannt worden zu sein. Geben zu freysing ^ auf ben grundten; darvcber ain stat Richter zu Lakh zu nach vnsers lieben bieten hat vud vuder keiner anbent Herrschaft nicht, damit er mit der stat leyd als a mtb er Burger thuen, vud sol auch timer fares friss das ftatrccht cmpfahen vud in die benanteu zech geben viertzigk schilling, ain pfunt war vn-geuerlich vud sol auch den Maistern geben ain virtl mein zuuertrinckhen. (§. 3.) Auch ist beredt vub auffgesetzt worben, wann ain Maister dem annderu on sein wissen vnb willen amen gedingten kuecht, cs sein hueffchmid ober nagelschmid, ab taidingt oder aufnymbt, das wissenlich wurde, der selbig war in die zech ober zuufft zwey pfunt wax verfallen vud dem Richter viertzigk schilling zw wanndl. (§. 4.) Es sullen auch die zechmaister der bcnantcn zech oder zunfft all tat ierlich zwier tut iar all smieden, essen vud fewerstät beschawen vud wo few öcrfluenden, daß solich essen mtb fewcrstct waren, dauon schaden komen möcht, die sullen sew schaffen zewenuden vud welcher ba-itmt nicht gehorsam fein noch wenben wolt, als die zech-maistcr schueffcn, der wär dem richtet' viertzigk schilling ztt wandt vud vmb die vngehorsam zwey pfnub wachs in die zech verfallen. (§. 5.) Es sol auch ain yeder maister, es sein hues-smid ober nagelsmib all quotember geben zween schilling mtb welcher des nicht taete vud zu der quotember Pfingsten all iar die vier quotember nicht außrichten vngencrlich, der unter der benanteu zech am halb psnut wachs verfallen. (§. 6.) Auch sol fain burger die zw Laak noch auch saht maister des handtwcrchs der huefschmib mtb nagelsmib weder in betn Burgfrid zu Laak, noch auch bey der pfarr keinem knecht auf die zall ober tnmfent zu arbeiten geben, vud auch fntiten fremden knecht in seiner smio arbaitten lassen, sunder ain gesessner maister der mag seinen gedingten knecht auf das tausent oder taglon zu arbeiten geben, mtb sonst nyemant anders, wenn sich des artigkls die smid bey der pfarr also mit in verwilligct haben, vud welcher das veberfuer, der war alsofft das beschaehc meinem gene-digen Herrn von Freysing ain pfunt pfenning verfallen vud in die zech viertzigk schilling. (§. 7.) Item man ain brucder vusers hautwerchs mit tob abgeet, so sullen die maister, huefsmid vud nagelsmib, all die daheym siut, mit dem toten gen streiten geeit, wer das vberfur, der ist alsofft in die zech nin Pfund wachs völlig vnd dem gcricht zwclff schilling. (§. 8.) Auch sullen die maister vnserS hantmerchs an sand Aloy tag all bey einander fein, damit man des selbigen tag zcchmaister setz vnd die bruederschafft vcrrait, wer das vberfert, der ist in die zech ain pfuud wachs in die bruederschafft vellig vnd dem gericht sein pcen, alles getrcwlich vnd vngcuerlich, Doch so vorbehalten wir vns vnd unsern nachkoemen die obgenanten zech vnd ordnung zumyndern, zuincru vnd furo bnriint zehanndln, wo des nott thun lvürde nach vnserm guct bedunkhen. Mit urkund ditz briefs, Geben zu Laak am ertag vor sand Pettcr vnd Paulstag der heiligen zwelffpoten, nach unsers lieben Herrn gebärde Tausent vierhundert, vnd im fite uff vnd siebenzigisten iare. Bestätigt von denselben wie Nr. HI, am 14. September 1499. Nr. V. Vertrag zwischen der Burger vnd dem Kant horch der smid in der stat Lak an ainem vnd der smid zu Eyssnern wonhafft anderStails. Lack, 9. Sept. 1488. Ich Wolfgang Nueger Canntzler vnd ich Wolf, gang Pulling er zu Artenkirchen des hochwirdigen fucrstcn vnd Herren, Hern Sixten Bischoue zu Frcystng vnscrs genedigcn Herrn anwaldc zu Lagkh, Bekennen der zwyctracht vnd ycrrung halbenn, so sich gehalden haben zwischen der Burger vnd dem hantmerch der schmid gemaink-lich zu Laak an ainem, vnd der Eysner zu Eysnern am andern tayllc von wegen der stat wag zu Lakh des wachen markbts, des cysen kawffs, der schmid knccht vnd vndersacs halben, so ye zu Zeiten Nägel gemacht oder haben machen lassen, das wir mit ordennlichen vlcis aus beuelh des obe-rurtenn unsers genedigcn Herren wcmellt yerrung vnd zwi-tracht verhoerct vnd mit baider partheyen verfolgsem willen ain vertrag vnd mittl, bey dem cs der vorbemelten artigkl halben fueran bclcibcn vnd gehalden werden sol, gemacht haben in hernachuolgunder maynung: (§. 1.) Item am ersten so sullen dy bestimbten unsers genedigcn Herren cyssner zu Eyssnern ir cysen, was sy des gen Lakh zu der stat verkawffen, solich cysen zu der statwag bringen vnd nach demselben gewicht verkawffen, damit manigklichen rechte wag verfolge vnd der stat nutz dardurch gefucrdcri werde. (§. 2.) 3tem die bcrucrten Eyssncr sullen ir cysen, was sy des yc zu Zeiten verkawffen werden, den.Bürgern vnd smiden zu Lakh, besunverlich den so im Burgkfrid gesessen sein, vor allermcnigklich vergiuinen, doch nach pilli-chein wert des kawffs. (§. 3.) Item es sol vnscrs gencdigen Herrn phleger zu Lak durch rueff vnd gepct zu Sclhach vnd Eysnern bestellen, das alle pfcnnwert, es sey ledcr, leinbat, hewt, khaes, schmaltz, loden oder nnnder dergleichen pfennwcrt, von dem unserm gencdigen Herrn mamet gcuallen, in die stat Lakh auf den wochenmarkht kommen vnd gebracht (werden), damit die mavt in betitelter stat Lakh vnd die nutz unsers gencdigen Herrn dardurch gcsuerdert werde. (§. 4.) Item cs sol kain eysner den schmiden in der stat Lakh vnd dem Burgkfrid doselbs gesessen, kain knecht, fmttien, noch andern arbaitcr gcuerlichen miff reden, abtay-bitißctt, noch des durch ander ntt thun lassen in kain weg. Dergleichen sullen die beruertcn schmid in der stat Lakh vnd dem purkhfrid doselbs den oberurten von Eyssnern auch nit thun, noch thuen lassen. (§. 5.) Item die bcmclltcn Eyssncr sullen kainem vndcrsaessen noch ledigen knechten auff die zall der naget zu strömten geben, Es sey dan, das derselben vndersacs diner oder mer, so hewslich under »unserm gencdigen Herrn sitzen, der rechten maister ainem zw Eyssnern auff geding vnd nicht im selbs nagel mache. (§. 6.) Item die beruertcn Eyssncr sullen nickt gestaetten noch verhaengen kainem vndersässcn noch ledigen knechten, nagel auffzukaufcn vnd dicselb zuuerfucren, noch znucr-brauchen, sunnder die beutelten knecht sullen den benanten maistcrn auff iar, quotembcr, nimmt oder wochcnlon gedingt sein. Zu solchen oberurten vertrag vnd myttl haben benant parthey bcdcrseys zugesagt vnd vcrwilligt volg zuthun vnd gebeten, yetzlichcr parthey der ding ain geschrifft zu geben, das wir also in gleicher lawt gethan, haben auch darzue gesetzt vnd gcordent, ob das wer, das icnimit in discn artigkln ainercherlay verbreche, der selb ist und sol sein vmb ainen yetzlicheu artigkl seiner verbrcchung ain gnldcin zw auffgesctzter pcen vellig vnserm obbcrucrtcn gencdigen Herren in seiner genaden kamer, doch vorbehalten, ob der yetzbenant unser gcnediger Herr (vnd) seiner genaden nachkoemen aynicherlay in discm Handel mern, myndern oder gar widcrrueffcn wollen, an das sol es der Massen, als oben angezaigt ist, gehalden werden, trcwlich vnd vngeucr-lich, Zw vrkhundt biser fachen haben wir obgcnant vnser aigcnc insigl auff den gcgcnmucrtigen vertrag gedruckht, Geben vnd beschchcn zw Lakh nach Christi gepurt tawscnt vierhundert vnd im achtvndachtzigisten iare, am Ertag nach vnser lieben Frauentag der gepurde. Nr. VI. Der Haffner satzung, ordnung vnd frcyhait. .Freising, 5. August 1511. Wir Philips von gots genaden Bischoue zu Freysing, Phaltzgraue bey Rhein, hcrtzog in Beyren re. Thun kund mit discm brieffe, das für vnns kumcn sind vnser burger zu Laakh vnd lieben getrewen die Maister des Hannt-werchs der Haffncr vnd brachten vns für ctlich statuten, satzung vnd ordnung, die sy zu fuerdrung vnd auffnemnng yeres gemellten hanntwerchs mit willen vnd zuegebcn nines Richters, rates vnd gemcltcr statincnig vnnserer stat zu Lack, auffgericht vnd gemacht, out taeten vns darauff mit hohem vndcrchcmgem vleis bittet?, d eis wir tuet? solch satzmig, ftotuten vrnit orbimitßcn Die fit gemeltcm hautwerch jit nutz unb gut furgenomen hetten, gciiediglichen zulassen, yer-gorimcn, conftrmient unb beraten molten, Dieweil uns aber solich satzung ynb orbnrmg in zeittigem rat enoegen zymlich betn hanntwerch ynb gemähter stat fur nutz ynb auffnembltch angesehen, haben wir yneu zu gnaden all ynb yedlich, wie die hernach artigkl weis uoigcit, yevgunt, zugeben, eonfirmiert ynb bestatt, nergunnen, ooiiftnnicrn ynb bestachen tuen die auch in ynb mit erafft bitt brieffs ynb beitelben baranff unfern phlegern, Burgrauen, Ca finer, Richter, Rat uub allen andern unfern ambtlewten der herschafft Laakh, bas sy obengemelts hantwerch der Haffner bey solchen treu gegeben, beftneten ynb eonfirmierten gimbcn, satzmig unb Ordnung hanthaben, schützen ynb fcbirmcit, ge-trewlich unb yngcuerlM), Sßiinb stub diese nachuolgeiinbt die ftsltiitt, Ordnung unb satzung. (§. 1.) Item uon erst bas kainer mag Maister werden, sol auch in der brueberschafft nit fein, er sey bann Eelich geborn. (§. 2.) Item, der sich beheyrat ynb maifter mil werben, der so! in gegenmart der Zechlewt oder inhaber der brueder-schafft unb uicr oder sechs maifter sein hantwerch bewaern, uemblich in irent beywesen ain Hafen machen, der (als) groß (sey), bas ain Helm trn ib barein gee, unb so er solchen (§. G.) Item die brueberschafft sol (erlich begangen werben in der stat bey sand Jaeob am Montag inn Oster-feyertagen mit einem gesungen mubt uon unnfer lieben sramen unb eingelegter collector uon sand Florian. (§. 7.) Item ain yeglicher Maister sol all quotember in die brueberschafft zwei? schilling und ain knecht der (umb) Ion dint, ain schilling geben, unb welher die bezallnng über drey quotember a usten lasst, der sol in die brueberschafft verfallen seyn zubezallen ain halb psund wachs ynb daunoch die bezallnng auch thuen. (§. 8.) Item bas fain maifter bent andern sein ver-bingten knecht, weil er ime sein uersprochen zeit nicht hat anßgebint, sol abwerben noch ober feinen willen sol anff-nerneit bey ainer penn ain pftind wachs in die brueberschafft unb seinem georbenten Richter zwaintzigfh schilling zugeben. (§. 9.) Item wurde am maifter ober knecht mit viter* bergen ober unlarotiger hannblung befunden, dem sol bas hanntwerch zu nrbaiten oerpoten unb niedergelegt sein. (§. 10.) Item ainer, der sich des hautwerchs uuberftet unb das lernen will, bet sol seinem meisten, der ine anfeugk-lich nufnimbt, barumben byenen drey gantze iar ynb der maifter sol im in der zeit der brewer iar Versetzung thun mit speis, täglichem klaid unb so er des brüt iar ausdünnet. basen gemacht unb mit der arbait fertig ersannt mint, bann i dann sol ine der maifter fertigen uub ime geben ain newes sol er denselben Inhabern der brueberschafft und den maistern j klaid, zunersteen Rvkh. Hosen, Joppen ains mitten? tuechs geben viertzigkh schilling omb ain taufen unb sich in bic.S« sechsunbbreissigk oder vierzigkh schilling die Ellenn unb brueberschafft prefentiern mit ainem pfunbt wachs. (§• 2 = ) Item begacb sich auch bas ain beheyrater maifter des hauntwerchs von nnubern cunben hie her khaem. sol furan der knecht beS hautwerchs erborg gehalten werben. (§. 11.) Item welher knecht uon ainem maifter aus der gedingten zeit der dreyer iar aus dem biuft tract, bent sich hier nyeber laßen unb bes hauntwerchs arbaiten wolt, sol fain ander maifter in der herschafft arbait geben in fnin der sol sich in die brueberschafft Muffen mit zwayeu pfunt wachs, den Inhabern der brueberschafft unb dem maifter geben sechtzigkh schilling umb ain jaiufcn. (§. 3.) Item fettn maifter sol bent andern in fein gedingte arbait treten, es sey tu was fachen bas welle, welcher aber bas thuet, der sol in die brueberschafft zu penne bezallen zway pfuub wachs und seinem georbenten richter an alle gnad sechtzigkh schilling. (§. 4.) Item wan ain maifter des hauntwerchs ober fein Hausfrau? mit tob abgeet, dann sullen all maister in der stat unb bey der pfarr wonhafft zu der begrebuus fönten, welcher anders anheyin luacr, ban fot fein Hausfrau? sein stat vertreten und solh absterben stillen die tu der stat betten bey der pfarr y.nb die von der pfarr betten in der stat so offt des zu schulden fumbt mit uletu zewisseu thun, bey nincr penite welher das generlich und an eehafft noth that versammelt, der ist in die brueberschafft au alle gnad ain pfunb wachs gegeben verfallen. (§• 5-) Item wann ain maifter ober niaifterin aus der brueberschafft stirbt, so sullen in albcg aus der brueberschafft, neinblich yetzo ausenglich mit gesungen ainbt bey der pfarr gehalten und begaititgcti werben, will aber fein freuntschafft merers thuen, soll auf ir selbS coftimg beschehen. weg unb des hautwerchs nicht redlich geacht sein. (§. 12.) Item bas fain maifter ainem knecht anff bas wochenlon über achtzehen schilling nit geb, aber barhinder, uachdem ain yetzlicher maifter mit aiitcit knecht mag gebiugen nach geuallen seiner arbait. (§. 13.) 3tent bas gros tawsent sol umb hundert unb das fiatu tawsent umb achtzigk schilling genrbnit werben. (§. 14.) Item der proeeß an gotzleichnamstag unb am achten tag darnach tarnt der schtnib briefs sollen inn die haffner auch lassen geuallen. Doch wollen wir uns unb unsern nachkhonten all unb yebe obgcmclt puntt und artigst! nach gestallt der lewff unb unserm guetbebungkhen zwmynnerit, zwmeern ober gmttz abzuthun vorbehalten haben unb an unser obrigkhait umtergriffen, Zw urfuiibt haben wir unnfer secret an btfcit briefs thun hemtgeu, der geben ist zw Freysing am Erlag fand Oswaltstag nach Cristi unsers lieben Herrn gebürt Tawsent funffhunbert unb im niulefften iure. Preßburg, 18. October 1839. Grabstein des Herrn Georg v. Lenko-vitsch. Freist. zuFreyenthurn und Word!. Durch P. v. Radiči. Die Mittheilungen der Central-Commission für Erforschung und Erhaltung der Baudcnkmale brachten im 11. Bande, p. 183 die Abbildung des im Franciskaucr-Klofter zu Ncnstadtl befindlichen Grabsteines des Herrn HanS Leu-kovitsch (achten obersten Feldhauptmanncs der mindischeu und krobatlschcn Laude — Valvasor XII, p. 52). Seines Sohnes, Herrn Georg v. Lcnkovitsch' Grabstein befindet sich in der hiesigen Stadtpfarrkirche zu St. Jacob (ehemals Kirche der PP. Jesuiten) im Boden der Capelle des heil. Johannes auf der Epistelseite eingelassen. Dieser Stein ist schon so ziemlich beschädigt, die Umschrift ist nur mehr thcilwcise, das Epitaphium gar nicht mehr zu lesen, das Wappen, eine geflügelte Schlange, nur schwer zu erkennen. Die Umschrift, wie sie am Grabsteine zu lesen, heißt: „Hie liegt begraben d. woledle H. H. Georg Lcnkovith ;it Freyenthurn u. Wort Rhöm..............oberst der crobatischen und Maergrenzen, der starb 8. Juny 1601. ght glücklicher Zufall ließ mich ein für unsere Landes-gcschichte vielfach interessantes Manuscript in der Bibliothek des hiesigen fürstbischöflichen Seminars auffinden; es ist dasselbe eine zum Drucke vorbereitet gewesene Zusammenstellung von Copien der Laibacher Grabdenkmale aus dem Jabre 1688. Verfasser dieses „Cypressuk Labaeensi«“, so heißt der Titel, ist der durch seine „Epitome Labacen-sis“ bekannte Joh. Georg Thaluitscher (Doluitschcr) von Thalberg, J. U. Dr. Die Anzahl der in diesem Mauuscripte aufgeführten Inschriften beläuft sich auf nahezu 2.00, von denen die überwiegende Mehrzahl von, für Kraiu wenigstens, h i st v r i s ch c n Personen Nachricht gibt. Der Werth dieses Fundes ist um so größer, da von den berührten Grabsteinen nur äußerst wenige bis auf unsere Tage erhalten find; ich behalte cs mir vor, an einem andern Orte darüber ganz ausführlich Bericht zu erstatten. In dieser eben genannten Sammlung ist nun auch eine Copic des Georg v. Leukovitsch'schen Grabsteines enthalten und .zwar in der Abtheilung II: „ln E c o 1 e s i a Divi Jacobi P. P. 8. Jesu.“ Nr. 2. Die Umschrift lautet hier ganz so, wie die oben angeführte, nur hilft sie uns, jene Lücke zu ergänzen, denn wir lesen nach „Rhöm.“ weiter: „Kaps. Mas. Rittmeister H. vnd Erzherzogen Ferdinand Rath, Laudshaubtman in Krain, obrisi der Croatischen vnd Märgrenzeu, der da gestorben den 8. Juny 1601.“ Aber auch das ehemals unter dem Wappen befindliche, nun bis auf wenige Buchstaben ganz verschwundene Epitaphium ist hier seinem vollen Inhalte nach aufbewahrt. Es lautet: „Clamlis Lenkovitum genus hie Mustri Georgi 2. Eximium Patriae Militiaeque decus 3. Turcicensis alate draco Tu Sardara Bassam 4. Funclis et arc la Tuo marie Petrina stetit 5. Hoc pius in superos proprio strut's acre sacellum 6. In studiis in op es perpetc dole sove« Praemia Vita solo nequit tihi dig na referre Digna Tuis tact,'« Praemia summe Polo.“ Herr Georg v. Lcnkovitsch war, wie schon der Stein besagt, Rhöm. Kais. Mas. Rittmeister, dann Erzherzog Ferdinand's Rath, Landeshauptmann in Krain (nach Valvasor „Ehre des Hcrzogthums.Kraiu», Buch IX, p. 66, der LI!.), als solcher legt er am 18. März 1595 in der Lautagsstube zu Laibach das Jurament ab (stand. Archiv-Protocoll d. Landtags vom Jahre 1595 — 99, Fol. 25); ferner Oberst der (windischen) croatischen und Meergrcnzcn (nach Valvasor 1. c. XII. 56, der XVI.) In dieser Eigenschaft wirkte er zwei Mal, 1594 und 1595, entscheidend im Kampfe gegen die Türken; cs galt beide Male ihnen ihr Raubncst Petrinia zu entreißen. Da war Georg Lcnkovitsch immer bei der Hand, der mit seinen Kramern sofort den Ausschlag gab und die Veste gewann (Valv. 1. c. XII. 45. — Hornmayer Archiv 1819. p. 347 ff. -— Valv. 1. c. XII. 46.), worauf auch V. 3 und 4 des Epitaphiums hinweisen. Die Vereinigung der Landeshauptmanns- und Gene-ralsstclle in seiner Person war von nun an der größte Vortheil in Sachen der Grenzverthcidiguug; sein rasches entschiedenes Wirken auf den Landtagen bildete nun die Grundlage, auf der ein kräftiges, geordnetes Vorgehen im Felde möglich wurde. Lcnkovitsch war in dieser Richtung so eifrig, daß er ein Mal erklärte: „Die Landschaft solle »ur die Schützen nach Ottochaz bewilligen, er erbiete sich hingegen, falls die Unkosten bei Hof nicht p a s s i r t werden sollten, -Eine E r s a m e L a n d s ch a f t ohne S ch a d cn -zu halten"' (Land-tags-Protocoll Nr. 7. — Fol. 30, 32. Sitzung vom 3. April 1595). Ein anderes, höchst mühevolles Amt, dessen Führung Lcnkovitsch durch das Vertrauen seines Erzherzogs zu Theil wurde, war das eines Commissärs der sogenannten Reli-gions-Reformations-Wiumissiou. Diese Commission ward vom Erzherzog Ferdinand für Krain im Jahre 1600 eingesetzt und hatte zum Zwecke, durch Güte (aber auch durch Strenge, wenn cs Noth that) die von der kathol. Kirche Abgefallenen wieder zu ihr zurückzuführen. (Ueber das Wesen und die Einrichtung dieses Institutes, vgl. meinen Aufsatz „Ueber ein Protocol! Religion,'« Reformation« in Krain, aus dcu Jahren 1614 — 1618“ im „Vodnik-Album).“ Für das erste Jahr wurden vier solcher Commissäre eingesetzt, diese waren: Bischof Thomas Chrön, daun Herr Georg Lcnkovitsch, ferner Josef Rabatta zu Dorn-berg, Landes -Viccdom in Krain und Herr Phil. Khobenzl Freiherr zu Proßck und Lugk (Rosoleuz Jacob, Probst zu Stainz: Gründ!. Gcgcubcricht auf des D. Rungii falschen Bericht von der tyrannischen päpstlichen Verfolgung. Cap. IX. Fol. 63). Mitten in diesem Wirken für die Kirche ereilte ihn der Tod int Jahre 1601. Kurz vor seinem Ableben vermachte Leukovitsch dem adeligen Seminar zu Laibach, unter dessen Mitgründern er genannt wird (errichtet 1600, aus welchem dann im Anfange des 18. Jahrhunderts das jetzige fürstbischöflichc Seminar hervorging), eine jährliche Gabe von 200 fl., die demselben endlich nach mannigfachen Hindernissen im Jahre 1604 am Festtage des heiligen Georg zum ersten Male ausbezahlt wurden (Histoiia Sraiinarii Labacensis etc. Ab anno MDC. Manuscr. der k. k. Studicn-Bibliothek). Auf diese Stiftung bezieht sich V. 6 des Epitaphiums. Herr Georg war vermalt gewesen mit Susanna des Grasen v. Zriny und der Sophie, geb. v. Stubenberg; die Hochzeit war zu Pettau gefeiert worden 26. April 1897 (Kal. Cbröns 1897, April). Die krain. Landschaft, deren Verordnete er dazu eingeladen, hatte (Kal. Chröns ibid, zum 3. März), hatten ihm als Hochzcitgeschcnk ein schönes silbernes Gießbecken im Werthe mm 600 Reichs-thalcrn verehrt (Land. Prot. Nr. 7, Fol. 276. Valv. IX, 67). Des Lenkovitsch Herrschaften, von denen er seine Prä-dicatc führte, waren Freyenthurit (ein Schloß an der Kulpa, unweit Mottling und Tschernembl, abgebild. bei Valvasor Band Xi, p. 144) und Word! (bei Ncuftadtl, abgebild. Valvasor Band XI, p. 688). Laibach, trn Juli 1889. (Suit n rhrstor ifch es. Von P. v. Radio. Ueber den weitreichenden Ruf des alten Wippachcr Weines finden wir in österreichischen Dichtern des 13. und 14. Jahrhunderts Andeutungen, die für den Culturhistoriker. von Interesse sein dürften. In P. Suchenwjrth's historischem Gedichte „von Herzog Albrecht's Ritterschaft“, welcher gegen die heidnischen Preußen 1377 zog, um sich die Ritter-sporen zn verdienen, heißt es bei Schilderung des prächtigen Mahles, welches dem Ritterschläge folgte: „Nicht ander ttanch man tzu brat mal Nur Wippach er und Rainfal Und Suttenberger guten Wein, Der fach mil ich getzeng sein." Wippacher Wein war also von den Rittern ins Preußen-land mitgenommen worden. Auch V. 118, wo es heißt: „Die Tische sah man berathen mit w e l dt ischc n und mit Oftmucm“ meint Primisscr (p. 199), sei unter welch i s ch — südlich (überhaupt) nebst andern auch der Wippachcr Wein zu fassen. Ucbcrdieß wird dieser Weingattung auch in des Ottokar v. Horncck Reimchronik gedacht (Ausgabe von Pcz p. 310), Eap. CCCL. „Wie cs den Vene-dicrn ergangen fei“, als sic mit dem Patriarchen Rapmund von Agnilcja in Fehde lagen, wird der „Wein von Wippach« mit dem Rainval, Terrant, Malvasier, Mns- caller n. a. als das Blut erhitzend, zum Kampf crmnthi-gend, genannt. Vergl. über diesen Wein noch Valvasor, II. 263 ibid. 270. Seifricd Hclbling (geb. 1230), ein östcrr. Dichter, sagt in seinem Lehrgedichte „der junge Lucidarins“, einer Nachbildung jener vielverbreiteten, in Gcspräcben zwischen Meister und Schülern abgefaßten. Lasen - Encyclopädie des Mittel-alters, int XIV. Büchlein, wo er die Eigenthümlichkeiten der einzelnen Länder des damaligen Oesterreich aufführt (V. 47—49). %c Kreine sl wir des gebeten Daz wir win di sehen treten Nach der blatcrpsifen. „In Krain sind wir darum gebeten, daß wir Windischen treten nach der Blatterpfcifc.“ Was ist die Blatterpfcifc? Nichts Anderes als der Dudelsack. Mater für Blase, Blatter (Balg), daher Blatcrpfife ein Instrument, zusammengesetzt aus einer Pfeife (Schalmei) und einer Blase, einem Balge oder was dasselbe ist ■— ein Dudelsack. Die slavonische Bezeichnung „rnrh“ für Dudelsack (siche das große, noch im Druck befindliche Wörterbuch) ist auch von der Blase, dem Balge, oder dem Blasbalge, was Alles durch „nutfi“ ausgedrückt wird, hergenommen (Janežič, slov. - deutsches Wörterbuch ml votiern „meh“). Daß der Dudelsack bei den alten Kraincrn gebräuchlich war, bestätigt Linhart, Geschichte von Krain, II. p. 318. „Ueber das „windisch treten“ — tanzen, erfahren wir bei Linhart, I. c. p. 320 das Nähere. TTereins=3istcs)rtcs){en. Die am 6. October 1859 ftattgcfuiibeiie Dtonats - Versammlung des histor. Vereins bot nach dem in der „Laibacher Zeitung" veröffentlichten Programme zwei Vorträge, und zwar 1. vom Vereins-Secretär: Ueber eine int Archive.des Vereins vorgefundene italienische Original-Correspondenz des Laibacher Fürstbischofes Otto Friedrich Grafen v. Pnchaim (1641 —1664). — 2. Vom Herrn L. Germonig: Zur Geschichte des Jahres 1797 in Krain. Der erstere Vortrag war mit Vorlage der Original-Urkunden begleitet. Diese wurden bereits für das September-Heft der „Mittheilungen," insoweit sie auf Geschichte des Laibacher Bischnms Bezug haben, bearbeitet, und der Vereins-Secretär beschränkte sich daher darauf, ans denselben Einiges für dfe allgemeine Geschiehte Interessantes über die Vorgänge bei der Papst-wahl Jnnocenz X. (1644) hervorzuheben. Der wohlunterrichtete Correspondent Giuseppe Mecholi, im täglichen Verkehr mit den angesehensten Würdenträgern der Curie und in allen Stadt- und Staatsnenigkeiten wohl bewandert, schildert die durch die verzögerte Entscheidung des Conclave's hervorgerufene Spanunng, den interessanten Jncidenzfall, in Folge dessen Cardinal La Queva beinahe Papst geworden wäre, indem 40 Stimmen auf ihn fielen, eine zufällige Unterredung zwischen zwei jüngeren Cardinälen aber diese Eventualität vereitelte. Mehrere Cardinäle, Mattei, Cornaro u. A., verließen daS Conclave. Endlich erfolgte die von der spanischen Partei in Rom mit Freude begrüßte Erwählung des Cardinals Joh. Bapt. Pamfili als Papst Jnnocen; X., bereit Folge fruchtloses Ankämpfen gegen den wachsenden französischen Einfluß auf Italien. Der hieraus folgende Vortrag des Hrn.L. Germonig verbreitete sich über die Umstände der ersten französischen Invasion in Krain im 1.1797, worüber die Mittheilungen Ausführlicheres bringen werden. Tr. E. H. Costa sprach schließlich über eine, jüngst im zweiten vermehrten Abdruck erschienene Broschüre: „Deutschland, Oesterreich und Italien. ErinnerungSblätter an bic im September 1858 in Triest stattgefnndeue Conferenz der deutschen Eisenbahn-Verwaltungen. Bon Josef Lehmann. Leipzig 1859. 8. 95 und namentlich über die 5 Blätter (p. 29 fg.), welche Krain betreffen. Der Verfasser, Redacteur des bekanntermaßen sehr tilchtig redigirten und interessanten „Magazins für Literatur des Auslandes" beweist auch hier seinen richtigen Blick und seine Publicistische Gewandtheit. Es mag daher, wenn er auch uns nichts Neues sagt, und keinerlei besonders denkwürdige Bemerkungen über uns und unser Land macht, — die vorliegende Skizze für Ausländer immerhin dankenswerth sein. Es ist zu bedauern, daß sich auch in diese wenigen Blätter einige erhebliche Irrthümer eingeschlichcn haben. So hat L. von den wahren sprachlichen und nationalen Verhältnissen keine Ahnung und die einzige richtige Bemerkung betrifft die »Novice,« deren nachhaltiger Einfluß auf die Volksbildung hervorgehoben wird. Ebenso irrthümlich sind einige Angaben in Betreff der „Gottscheewerer" (eine unglücklichere Wortbildung läßt sich nicht leicht denken) u. dgl., sowie auch Gottschee kaum unter die „in der Nähe von Laibach liegenden Orte" gezählt werden kann. A. D i m i tz. De» 5*. T. Vereins-Mitglieder!! zur gef. Wissenschaft. Um die Benützung der dem histor. Vereine durch den Verkehr mit den meisten gcMjrten- Gesellschaften Oesterreich's, Deutschland's imb selbst des übrigen Auslandes zugehenden wcrthvollcn Publicationen den Vereins-Mitgliedern und sonstigen Freunden der Wissenschaften zu erleichtern, hat der Vereins-Secretär die Verfügung getroffen, daß Vom Monate October 1859 an sämmtliche gelehrte Publicationen und Zeitschriften ans dem Tische des Bibliothek-Zimmers aufgelegt und stets durch die učit einlangenden ersetzt werden. Das Vereins-Locale ist täglich von 5 bis 7 Uhr Abends geöffnet. Fremden wird der Zutritt auch außer diesen' Stunden über -vorläufige Anmeldung beim Vereins-Secretär, Capuz.-Vorstadt'Nr-. 70, bereitwillig eröffnet. Vsreieh uiß der tum -cm historischen Vereine für Srnin im J. 1859 erworbenen Gegenstände: XCll. Vom Alterthums - Vereine in Wien: 228. Berichte und Mittheilungen desselben. Band III. Abtheilung I. Wien 1859. 4. XCTIl. Von den betreffenden "Studien-Directionen : 229. Programm und Jahresbericht des k. k. Ober-Gymnasiums zu Laibach für das Schuljahr 1859. 230. Siebenter Jahresbericht der k. k. selbstständigen Unter-Realschule in Laibach. Veröffentlichet am Schluffe des Schuljahres 1859. 231. Classification der Schüler, an der k. k. Muster - Hauptschule in Laibach, nach geendigteni zweiten Semester 1859. XCIV. Von der k. k. Hof - und Staatsdruckerei in Wien: 282. Reichsgesetzblatt für das Kaiscrthnm Oesterreich. XIX. bis XXVII. Stück. Ausgegeben und versendet im Mai 1859, nebst dem Inhalts - Register. — XXVIII. bis XXX. Stück. Ausgegeben und versendet im Juni 1859, nebst dem Inhalts-Register. — XXXI. his XXXIX. Stück. Ausgegeben und versendet im Juli 1859, nebst dem Inhalts - Register. XCV. Bon der k. k. Central- Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale in Wien: 233. Mittheilungen derselben von den Monaten Mai, Juni, Juli und August 1859. IV. Jahrgang. 4. XCVI. Von Sr. Excellenz P. T. Herrn Andreas Grafen v. Hohenwart, k. k. wirkt, geh. Rathe, jnbil. k. k. Hof- und Statthaltern-Rathe rc.: 2H4. Dcscrittionc delle grandiose solennila, celebrate alia Sublime Prešerna di Sua Encellonza il Sign. Conte Ludovico Kevenbiller, Conte del Sacro Romano Imperio etc. il di 12. Febbrajo 173(5, per le Augustissime Nozze di S. A. R. Francesco Stefano, Duc,a di Lovena, e della serenissima Ärciduchessa Maria Theresia