Nr. 138. Montag am 19. Juni 1865. Die „Laibllche, Zeitung" erscheint, mi» Aueliahnie d« ^r^«^Ns7 Insertwnsgebllhr filr eine Garmond-Spaltenzeil«, Sonn- und Feierlage, täglich, und lostet sammt dm °^" ^^ ^""^ derselben, ist fllr lmalige Einschlll, Veilagen im Comptoir ganzjährig 11 fl., halb- ^^^^^s^W^ tungSlr., fttr 2malige« kr., fllr 3mllligel0lr. u. s. w. Mrlg 0 si. 50 kr., mit Kreuzband im Comptoir Zn diesen Gebühren ist noch der Insertion« - Stempel sanzj. 12 si., haibj. 6 fi. Ml die Zustellimg iu's ^«W^HHWWWZH^W^ p« 30 tr. fllr eine jedesmalige Einschaltung hinzu zu Hau« find haibj. 50 tr. mehr zn entrichten. Mit ^»W«W^W^W^M rechnm. Inserate bis 10 Zeilen losten 1st. 90 tr. der Post portofrei gMyj., unter Kreuzband und ge- ^ »Mal, 1 fi. ^0 tr. ftlr « Mal und 90 kr. fllr brnckter Adresse 15 fi., halbj. 7 fi. 50 kr. "»^«R^W^^ ^ ^^ ^^ Inbegriff dt« Iusertionsfiempels). Ämllicher Theil. e5e. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 11. Juni d. I. die Wahl Sr. k. Hoheit dcS Herrn Erzherzogs Stephan zum inländischen Ehrenmitglied«: der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften allerguädigst zu genehmigen geruht. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Entschließung vom 3. Juni d. I. den k. l. Kämmerer und bisherigen Ministcrrcsidcnlcn bei den Bereinigten Staaten von Nord »Amerika Ferdinand Frcihcrrn von Wydcnlirnck zum außerordentlichen Gesandten uud bevollmächtigten Minister daselbst allcr-aundigst zu cruenucu geruht. Nichtamtlicher Theil. «aibach, 1<8. Juni. Heute vor fünfzig Jahren wurde die Herrschaft Napoleons I. in dcr Schlacht bei Wattcrloo zcrtrmn-mcrt. Die Preußen, welche durch ihr rechtzeitiges Eiutrcfscn den Sieg erringen halfen, haben die be-zichungörcichcre Bezeichnung: Schlacht bei Belle Alliance. Sie ist eine der glänzendsten Waffcnlhatcn, nn denen Preußen Theil hat; sie ist das Resultat einer palliotischcn Äegeistcrung seltener Art. Welch' ein ganz anderes Bild gewährt daö jetzige Preußen an diesem Tage. Rcgicrnng nnd Vollsvertrctung liegen im argen Streit; bei dem mißlungenen Vcr-suche, den absoluten Willen dcr Regierung durchzusetzen, ist cm budgetloscr Znstand cingctrctcu, dcr, wie die neueste Rcdc Bismarck's, mit welcher das Par-lament geschlossen wird, gesteht, auch jetzt noch fortdauert. Ein Trost bleibt dem preußischen Volle: seine Vertreter haben sich wacker gehalten und dcr Versuchung widerstanden, den Rcchtsbmch dcr Verfassung gegen die Annexion von Schlcswig'Holstciu auzncrlcnucu. Das ist auch ein siegreiches Aclle Alliance. Was sonst an politischen Nachrichten vorliegt, ist nicht erheblicher Natnr. Am interessantesten speziell filr nnS Ocsterrcichcr ist die Nachricht dcs „Botsch.", daß das dcn ungarischen Landtag einberufende Ncslript im Anfange dcö nächsten Monats erscheinen und damit die große politische Altion eingeleitet sein wird, als dcrcn Vorspiel die Einberufung dcs kroatischen Landtages gelten kann. Scit dcr letzten Vorlage dcS Finanzministcrs ist viel die Rcdc von dcr Suspension dcr Bunkattc. Es wnrdc das nöthig sein, wenn der Rcichsrath auf eine Krcditoperation nicht eingeht. Die „Ocstcrr. Ztg." bezeichnet eine solche Maßregel als wohlthätig; die Bauk würde mit 1 oder 2 pEt. oder dergleichen Pro-longationözmö sich begnügen, während cinc Finanz-Operation circa 8—10 pEt. kosten würde. Die Suspension der österreichischen Bankattc würde gegenwärtig auch nur die Ratcnzahlnngcn snr die Staatsschuld und nicht den Termin dcr AuSwcchSlnug dcr Noten gcgcn Münze betreffen; nnd selbst diese Snspcnsion bedürfte nur cinc cvcntncllc zn werden, wenn nämlich dcr Verlauf dcr Staatsdomänen nicht in bestimmter Frist, odcr cine anderweitige Krcditoperation nicht zu angc-mcsscncm Preise gelingt. Eine solche Abänderung würde der Finanzlcitung Zeit und Gelegenheit bieten, den Vortheil dcr StaatSfiuauzen zu wahren und dcn Kapitalicnmarkt nicht durch Offert ncucr Wcrthc für jede Acsscrung, für jede größere industrielle Nutcrnch-Nlung nnfähig zu machen. Ein Berliner offiziöses Blatt bekennt unumwunden und offen, cS stehe fest, daß Prcnßcn unter keinen Umstünde», die Errichtung cincs ncucn sclbstständigcu öllcinstaalcö im Norden zugcbcn wcrdc, wcdcr unter »wn ^"^"'burgcr noch auch uutcr dcin Großhcrzog " Oldenburg. Dcnn jcdcr neue Kleinstaat sci na- türlich als neuer Gegner Preußens anzusehen. Um sich aber ncnc Gegner zn schaffen, darum habe Preußen keinen Kricg geführt. Sein Streben könne blos daranf gerichtet sciu, die Zahl dcr Kleinstaaten zu vermindern nnd dcrcn Gebiete in dem Sinne nnd für die Zwecke feiner deutschen Politik zu konsolidircn! Die Wahrheit wird nicht scltcn auf Umwegen in dic Welt cxpcdirl, hier scheint ein solcher Fall vorzuliegen, In Spanien gestalten sich die Sachen sehr ernst. Es lanfcn Gerüchte um über die Vcrhängung dcs Belagerungszustandes übcr Eatalonicu, Valencia, Sa« ragosfa und audcrc Provinzen. Das wird vor dcr Hand von dcr amtlichen Prcssc dcmcntirt, aber auch von ihr zugestanden, daß alle Gouverneure in dcu Proviuzen dcn Befehl erhalten habcu, dcr Regierung zweimal dcs Tages Dcpcschcu „über die Stimmuug nud die Ruhe in ihren Distrikten" einzusenden. G» ncral Prim, dcr in Italien rcist, hat von der Königin Isabella dcu Bcfchl zur Rückkehr nach Spanien er-halten. Man glaubt, daß er dcn Vorgängen nnd dcr Verschwörung in Valencia nicht frcmd ist. 78. Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 14. Iuui. (Cchluß.) Berichterstatter Dr. Berger erklärt Namens dcs Ausschusses, die Allöschnßn„tnigc l'czwcckcn gar nicht cine Erläuterung dc-« tz. 1Z, davon sci in dcn> ganzen Berichte gar kcinc Rcdc, sondern fatlisch cinc Verfassungsänderung. Abg. Pratobcvcra rekapitnlirt die im Laufe dicscr Srssion übcr dcu ß. 13 stattgcfnudcucn Dc-battcn und Erllärungcn von Seite dcr Regierung uud greift dann anf die früheren Sessionen znrück, um zu zcigcu, in welcher Wcisc früher dcr §. 13 gc-handhabt wnrdc. In dcr zwcitcn Session sei das Haus in dic Lage gekommen, cincu Beschluß übcr, anf Gruud dcs §. 13 getroffene Fiuanzmaßrcacln zn fassen, in welchen es auch dcnsclbcn scine nachtrug-lichc Zustimmung crlhciltc. Dicscr Fall habc sich später wiederholt bci Gclcgcnhcit dcr Ablösung dcs Elbc-und dcs Schcldczollcs, wo selbst das Herrenhaus seine verfassungsmäßige Zustimmung ertheilte. — Wenn es sich anch bisher nur um Maßregeln haudelt, wcl-chcn dcr RcichSrath gcwiß scinc Zustimmung nicht verweigert, so könne es sich doch ein andcrcSmalum ganz andere Maßregeln handeln. — Nur Vertrauen erwerbe wieder Vertrauen, wcnu die Ncgicruug dem Hanse nicht vertraut, daß cß dcu gctroffcucu Maßrc. gclu seiuc Zustimmung gcbcu wcrdc, dann könne mau dem Hanse nicht verargen, daß ihm auch das Vcr-trancu fehlt, die Regierung wcrbc dcu §. 13 nur im Sinne dcö Hauses handhaben. — Er gcbc sich dcr Hoffnung hin, dic h. Rcgicrung wcrdc in Folge Al-lcrhöchstcr Ermächtigung dem Hause bcruhigcudc Er-kläruug übcr die künftige Handhabuug dcs tz. 13 gcbcu. Abg. Haßlwanter bekämpft die Ausschuß-antrage. Anf dcm Wege dcr Resolution könne ein Gesetz nicht crläntcrt wcrdcn, weil cinc Resolution nicht die Sanktion dcr Krone crhallcu kann Im Wcgc dcs Gcsctzcs sci wohl cinc Erläuterung möglich. Dlcsc köuuc doppelt scin, cnlwcdcr auS dcin Gcsctzc heraus, odcr in das Gcsch hinein. Lctztcrc hcbc daS Gesetz auf und sci leine Erläuterung mehr, sondern ein sclbststäudigcs Gesetz. Dies sci auch bci dem Auöschußaittragc dcr Fall. Mit dicscm Vorgehen kann sich Redner nicht einverstanden erklären und er ist daher für dcn Antrag dcr Minorität. Für dcn Fall, als dicfcr abgc-lchnt wcrdcn sollte, stellt er dcn Antrag, es wcrdc übcr das Gesetz zur Tagesordnung übergegangen. (Durch diesen Antrag wcrdtn dle Resolutionen nicht berührt.) Redner vergleicht dcn ß. 13 mit ähnliche» Ve-stimmungen dcr Verfassung anderer Länder und zeigt, daß diese auf ganz anderen Prinzipien beruhen. Das Moment dcr Dringlichkeit sci nach §. 13 einzig und allein dcm Kaiser anheimgestellt und er könne solche Gesetze anch wieder aufheben. Aber auch dcr RcichSrath könne sie im legislativen Wege aufheben, da ihm nicht nur die Erlassung neuer Gesetze, sondern auch die Aufhebung bestehender zustehe. Keinesfalls könne dicS aber durch bloß vcrwligertc Zustimmung gcschchcu. Redner gibt zu, daß der §. 13 der Krone mehr Rechte gebe als dcr Verfassung. Aber unsere Verfassung beruhe cbeu nicht auf dcm Prinzip dcr VollS-fouvcräuctät. §.13 fprcchc nicht einmal aus, wer die driu-gcndcVlaßrcgcl zu treffen habc, dies könne aber auch nicht Gegenstand ciucr Frage scin, cö ist die Krone. Dcr Kaiscr habc dcm Volke scin Vertrauen dadnrch bewiesen, daß er die Verfassung vcrlich, dcr §. 13 sci aber ein VcrlrancnSparagraph, dcn der Kaiser snr sich in Anspruch uehmc. Man gcbc dcm Volke, was dcs Volles ist und lasse dem Kaiser, was dcS Kaisers ist. (Der Antrag wird unterstützt.) Präsident erklärt, die Sitzung schließen zu müssen, da die Herren Minister zu einer Ministcr-lonfcrcnz sich begeben müssen, vorher ertheile cr aber noch dcm Herrn Finanzministcr übcr dcsscn Verlangen daS Wort. Finanzmiüistcr v. Plcncr legt hicranf in Folge a. h. Ermächognng cincn Gesetzentwurf, betreffend die Fortdauer dcr Stcucr-, Stempel« nnd Gebühren-Erhöhungen für die Monate Juli, August und September, vor. (Bekanntlich wurde die Erhöhung der Steuern in dem letzten dicßfalls erlassenen Gesetze bis Ende Inni festgesetzt.) Dcr Minister beantragt, dcn Gegenstand als dringlich zu bchandcln und dcm Finanzausschüsse zuzuweisen. Der Gegenstand wird als dringlich erkannt und der Antrag dcs FinanzministcrS angenommen. Die Sitzung wird hierauf geschlossen. 79. Sitzung des Abgeordnetenhauses von, 16. Juni. Auf der Ministerbanl: Schmerling, Mecs/ry, Wasser, Hcin, Bnrgcr, Scltionschef v. Kalchbcrg. Nach Vorlesung dcs Protokolls nnd MiXhcilnna dcr Einlänfc kommt cine von Dr. To man und Genossen an den Lcilcr dcs Handelsministeriums gerichtete Interpellation zur Vorlesung. Dic Interpellanten stellen folgcndc Fragen: 1) Welche Schritte sind gcschchrn, um dem von Sr. Majestät auf das Bestimmteste ausgesprochenen Willen, daß dic bcidcn Vahnlinicn Scmlin - Finmc und St. Pctcr.Fiume dcr verfassungsmäßigen Behandlung je eher unterzogen wcrdcn, durch die Vorlage dcr bezüglichen Projekte im Laufe diefcr Session nach» zukommen? 2) Odcr waS für begründete Hindernisse stellen sich dcr mit so vieler Berechtigung gewünschten nnd erwarteten Vorlage entgegen? Anf dcr Tagesordnung steht die Fortsetzung dcr Dcbatle übcr dcu Bericht dcs Ausschusses, betreffend dcu von dcm Abg. Bcrgcr bezüglich dcö tz. 13 der Verfassung gcstclllcn Antrag auf authentische Erläu« tcrung dcSsclbcn. Bcrichlcrstatlcr ist Abg. Bergcr. Abg. Wascr: Der §. 13 dcr Verfassung sei schon wiederholt in dicscr Session Gegenstand der Verhandlung gewesen, und die Auslegung, welche cr vou Scitc dcr Rrgicrung erfahren, habc dcn Antrag Bcrgcr provozirl. Man müsse sich nicht wundern, !daß das Abgeordnetenhaus eifersüchtig libcr feine 552 Rechte wache. Die Befürchtungen, welche in Betref dcr Anwendung des H. 13 laut werden, steigern sich, wenn man ihm die Auslegung gibt, welche demselben der Abg. Haßlwantcr gab und er hoffe, daß die Regierung selbst dieser Auslegung entgegentreten werde. Der §. 13 sei ein Unikum in den Verfassungen der ganzen Welt. Die Ausschußanträge sind nach seiner Meinung nicht nur korrekt und loyal, sondern auch schr empfehlenswert!). Ebenso die Resolutionen, welche dem Hanse einen festeren Staudpnnlt geben. Der Ausschußantrag erweitere den Wirkungskreis der Regierung und suche zugleich deuselben mit den In-tcntioncn des Hauses in Einklang zu bringen. Der Vorwurf Vrolich's. man wolle in das Gesetz hinein» bringen, was nicht in, §. 13 gelegen sei, sei nicht gegründet. Die Resolutionen halten sich strenge an den Inhalt dcS §. 13, das Gesetz suche aber der Regie, rung die Bcfugniß zu sichern, nach §. 13 im Wege der Vcrordnnug Maßregeln zu ergreifen, was nach dem Wortlaut dieses ParagrapheS bisher nicht ge-stattet war. Redner ist der Ueberzeugung, daß der §. 13 ohne jede Mcntalrcservation gegeben wurde, dafilr sei ihm der Charakter des Mannes Bürge, welcher be» tcmntlich auf die Abfassung der Vcrfassungsurkunde den größten Einfluß nahm. Aber VcrfassuugSur-kunden seien leine Vertraucusschciue, sie sind verschiedener Auslegung unterworfen. Man halte deshalb den Paragraph präciser fassen sollen. Jeder Regierung stehe die Gewalt zu, innerhalb der bestehenden Gesetze Verordnungen zu erlassen. Aber sie müsse auch das Recht habcu, iu außcrgcwöhulicheu Eventualitäten Verordnungen zu erlassen und dafür sorge der 8- l3. Dahin gehören die Einsetzung von Priscugcrichtcu, Belagerungszustand, Kontumazanstaltcn bei Epidemien, Verbot der Waffenausfuhr in Kriegsfällen :c. Dies seien Gegenstände, welche ihre Erlöschuug schon in sich tragen und dem Neichsralh als suit acmmpli entgegentreten; sie gehören gar nicht in die Kompe« tcuz des Rcichsraths. Anders sei es mit jeucu Gc< setzen, welche iu diese Kompetenz gehörcu, über diese sei in der Verfassung gar leine Bestimmung enthalten; der Ausdruck „Maßregeln" löunc auf diese Gesetze gar nicht ausgedehnt werden. Eine Minorität dcS Ausschusses glaubte, der tz. 13 könne auch auf Gesetze angewendet werden, wo sich die zwingende und dringende Nothwendigkeit dazu ergebe. Dieser Ansicht sei auch Abg. Haßlwauter, nnd nach dieser Anschauung konnte vielleicht die Re< gicrnng nach §. 13 in einzelnen Ländern oder Landes-theilen die konfessionellen Gesetze außer Kraft setzen, dann hätte man in Oesterreich eine doppelte Gesetz« gebnng, eine konstitutionelle und eine absolute; die unbeschränkte Monarchie, wenn der Rcichsrath nicht versammelt ist, und eine beschränkte, wenn er bei« sammen ist. Das sei aber nicht möglich, denn da brächte man die Krone mit sich in Widerspruch. Durch den Antrag des Ausschusses werde diesem Widerspruch ein Eude gemacht, indem der Regierung die Macht gcbotcn wird, wenn cS nothwendig ist, Verordnungen nnd Gesetze verfassungsmäßig zu erlassen, auch wcnu der Reichsrath nicht versammelt ist. Das vorliegende Gesetz liege deshalb auch im Interesse der Regicrnng. Den Resolutionen könne Jeder bei-treten, da sie auf den Gesetzen der Logik beruhen und bloße Erläuterungen des §. 13 sind. DaS Gesetz hingegen appcllirc an das konstitutionelle Bewußtsein und er hoffe, daß auch die Regierung demselben beitreten werde. Abg. Kromer: Nach §. 13 ist die Negierung crmächligt und verpflichtet, in dringenden Fallen Maßregeln zu ergreife». Dieß sei klar, minder klar scheine ihm, ob die Negierung ermächtigt sei, dcrar-tige Maßregeln auf dem ganzen Gebiete der Gesetz-gcbung zu treffen oder ob die Ermächtigung nur auf gewisse Fälle nnd Maßregeln beschränkt ist. Im Zn-fammcnhang mit §. 10 und 11 der Verfassnng, welche den Wirkungskreis dcS Reichsrathcs uormircn, ergebe sich, daß der daranf folgende §. 13 auf diesen ganzen Wirkungskreis sich erstreckt, wenn eben der Rcichsralh nicht versammelt ist. Die weitere Frage, ob die nach §. 13 getroffenen Verfügnugeu sogleich oder erst uach Gcuchmigung des Rcichsrathcs verbindliche Gesetzeskraft erhalten, sei ihm klar. Der tz. 13 enthalte nichts von nachträglicher Genehmigung; wenn sie erst durch diese verbindliche Rechtskraft erhalten follcn, dann habcu sie diese Kraft uicht, so lange der ReichSrath nicht versammelt ist und können daher auch für die Bevölkerung bis dahin keine verbindende Rechtskraft haben, und sind daher überflüssig. Will man den tz. 13 nicht kä äl)«ur<1mn führen, dann muß man den §. 13 lassen, wie er ist. Redner untersucht mm, ob diese Verfügnngcn ihre Kraft verlieren, wenn eiu HauS dcS ReichsratheS diesen seme Zustimmung nicht gibt. Die sogenannte Mit« Wirkung dcs RcichSratheS sei, wie sie iu, Oktober-Diplom steht, ciu schr elastischer Begriff, erst daS Fcbruarpateut stelle deu Begriff fest, indem ts nor- mirt, wie die Gcsetzgebnug zu erfolgeu hat, wcun der Reichsrath versammelt ist, und in welcher Weise, wenn cr uicht beisammcu ist. Im ersten Falle steht das Recht, Gesetze vorzuschlagen, allcu Faltoreu der Gesetzgebung zu und die Uebereinstimmung aller ist uothwcudig, um einem solchen Vorschlag Gesetzeskraft zu verschaffen, dieß sei in den §§. 10, 11 und 12 enthalten. Der Z. 13 normirt dann, wie die Gesetz-gcbnng zu erfolgen hat, wenn der Reichsrath uicht versammelt ist und wie die Vcrfügungeu zu treffen sind, welche nicht bis zur RcichSrathsscssiou aufgeschoben werden können. Da soll die Mitwirtuug des Rcichsralheö nicht nothwendig sein uud die Erlassung der Gesetze der Regierung überlassen bleiben. Von einer nachträglichen Zustimmung könne nicht die Rede sein und stehe auch nichts im Gesetze, demgemäß lönucu sie auch uicht außer iiraft trcteu, wcun der Rcichsrath die Zustimmung uicht ertheilt. Sie köu-ncn nur aufgehoben werden, wenn dcr Reichsrath die Initiative zur Aufhebung ergreift nnd diesc im Wcge deS Gesetzes erfließt, oder wcuu die Regierung selbst sich bewogen finden sollte, das Gesetz aufzuheben. Den Rcfolutiouen erklärt Redner nicht beitreten zu köuneu, der ersten nicht, weil er die Gesetzeskraft einer folcheu Verfügung nicht von der nachträglichen Gcuchmignng deS ReichSralhes abhängig machen kann, und wcil dieß nicht in der Verfassung steht; ebenso der zweiten nicht, weil der §. 13 auf einen kleinen Kreis der Thätigkeit beschränkt wird, waö ebenfalls in der Verfassung nicht begründet sei. Der Ausschuß sei mit sich selbst iu Widerspruch gerathen, indem er durch die Rcsoluliouen clwaö iu dem §. 13 zu fiudcu vorgibt, was nicht darin enthalten ist und zugleich durch das Gesetz, welches eine Acudcruug bezweckt, stillschwcigeud zugibt, daß der §. 13 das uicht cuthalte, was die Resolutionen hineinlegen uud daher geändert werden müsse. Die Resolutionen anticipiren daher das Gesetz und können nicht augcuommcu werden. Die Rcgirruug habe bisher lcincu Gruud zu dem Verdachte gcgcbcn, als wollte sie den §. 13 mißbrauche». Er müsse cö daher ihr überlasse», ob sie zur Beruhigung ängstlicher Gcmülhcr dem Gesetze zustimmen will oder die Gründe auzugcbeu, welche sie bewege», dieß jetzt uoch nicht zu thun. (Vizepräsident v. Hopsen übernimmt den Vorsitz.) (Schluß folgt.) Oesterreich. Innsbruck, 14. Iu„i. Man erinnert sich noch, welches Aufsehen die Vcrhaftuugcn iu Wälschtirol hervorriefe», die dem Friauler Putsch voraugingcu und iu uaher Beziehung zu demselben standen. Es sind 30 Verhaftete hicher gebracht worden, und eS wurde vom hiesigen Laudcsgcrichtc der Prozeß auf Hochvcrrath im Siuue des §. 5)8 c St. G. gegen dieselben eingeleitet. Die Schlußucrhaudluug faud scit dem 15 v. M. bis zum 3. d. M. Statt, doch war die Ocffeutlichlcit auügeschlosseu. Dieser Tage erfolgte nnn die Vcrlüudiguug dcs Urtheils. Darnach sind 15 dcs Verbrechens dcs Hochvcrraths schuldig erlauut, 4 wurden zu TMrigem uud 11 zu 5jährigcm schwere» Kerker ucrurtheilt. Die mcisteu stud Ausassigc in Rovercdo, Riva, Tionc, Pcrginc, Roucone, Saonc, ElcS in Südtirol, Kaufleute, Apotheker, Jäger, auch zwci Doktoren der Rechte, ehemalige Garibaldiner und picmontcsische Soldaten. Die übrigen 15, meist der niedersten Klasse und dem Arbeiterstande angehörend, wurden aus Unzulänglichkeit der Beweismittel freigesprochen. Pest, 15. Juni. (N. F.) Der Präsident der Akademie theilt in geheimer Sitzuug die Ursache mit, weshalb die Akademie am 1l). August cröffuct werde» soll. Beide Majeslätcu wollcn znm Stcfansfcst uach Pest kommen, uud cS sei gegründete Hoffnung vorhanden, daß sie der Erösfnnng der Akademie anwohnen werden. Diese Nachricht wurdc vom Direltionsrath mit einstimmiger Acclamation aufgcuommcn. Ausland. Verlin, 15. Juni. Der Bericht der Budgetkommission dcs Herrenhauses über deu StaatShauS-haltöctat von 18(i5 bcautragt: ErstcuS den Vudgct-gesctzcutwurf, wie cr aus dcn Beschlüssen dcs Abgeordnetenhauses hervorgegangen, abzulchueu; zweitens als erfolglos davon abzusehen, Verhandlnugcu zur Vereinbarung über die Diffcrcnzpunkte zwischen bei» dcn Hänscrn, respektive dcm Abgcorductcnhausc und dcr Staatsregicrung herbeizuführen; drittens, weil sonach das EtatSgcsctz gemäß dcm Vcrfasfuugsartitcl W uicht vcrciubart ist, die StaatSrcgicrung zn ersuchen, die zur heilsamen und dcn Aufgabcu PrcußcuS entsprechenden Fortführuug dcr Staatövcrwaltuug erforderlichen Ausgabcu als VcrwaltungSnorm fcstzu-stellcu und nebst dcr Staatsciunahmc für 1865 be-kannl zu machen. Berlin, 16. Juni. Das Herrenhaus nahm iu sciuer hcutigcu Sitzung sämmtliche Anträge dcr And- ^gettommissiou mit großer Majorität an. Vor der Abstimmung erklärte der Finanzminister: Die Regierung erkenne die Bndgctsragc als eine sehr ernste an. Da das Budget des Abgeordnetenhauses von Seile der Regierung unannehmbar sei, so müsse die Regierung eine BcrwaltlingSnolln feststellen, welche in Ermanglung eines Etaltlgcsctzcs auch als Etat zu betrachten sei. Dieselbe werde auf Gruud ciucr gemeinsamen Vereinbarung dcS Kabiuets dcm Könige zur Genehmigung vorgelegt und uach Scssiouoschluß, wenn anch nicht in Gesetzfolm, veröffentlicht werde» kännen. Florenz. Im gegenwärtigen Momente wird dic Mission Vcgczzi'ö onich ei» Ereignis; untergeoro-nctcrn Ranges in dcn Hintergrund gestellt. Der Banditcnführcr Giardullo hat zwei englische Photographen aufgehoben. In dcr Mcinuug, ciucn reichen englischen Lord gefangen zu habe», schickte cr dcn einen von ihnen nach Neapel, nm das Lösegcld für deu Andern, die Bagatelle von 100.000 Franks, aufzutrcibcn. Dcr Engländer wandte sich aber au den cuglischcu Konsul in Neapel. Dieser (Bonham), ciu Mauu vou großer Energie nnd Vollblnt-Engläu-der, was Kaltblütigkeit und Kühnheit betrifft, tele-graphirtc sogleich nach London, um über dcn Vorfall zu bcrichtcu, sowie uach Malta, um ein Kriegsschiff zu rccmirire», uud nach Florenz an deu Miuistcr des Inucrn, uud erst uachdem das geschah, wandte er sich an den Prüfcllen von Salerno und forderte ihn auf, die geeigneten Maßnahmcu zu treffen, nm seinen Landsman» zu befreien. Er selbst begab sich, während aus dcr Umgebung an 15.000 Mauu italicui« scher Truftpcu hcraurücktcn, iu Äcglcituug einiger englischer Offiziere i» das Bivouac des Baudilcu. Giardullo, vou diescu Vorgänge» in Kcnulniß gesetzt, uei langte lein Lösegcld mehr, sondern nur cincu Gc-lcilschciu, um Italien verlasscu zu können, nnd versprach, wie bisher dcn Gcfaugcncn mit aller Zuvorkommenheit zu behandeln. Der Konsul berichtete hier» über nach Loudou uud es ist uicht unwahrscheinlich, daß die Ecruirnng au einem Puutlc uutcibrochc» wcrdcu wird, auf daß Giardullo mit sciuer Baude auf ein englisches Schiff entkommen und von dem-fclben in Sichcrhcit gebracht werden töuulc. Neapel, 15. Juni. Während der Frohnlcich-uamsprozessio» fand in den an die Kalhedrallirchc anstoßenden Straßen ein Auflauf vo» etwa 400 Bo»»" bouistcu und Klerikalen, unter dcm Rnfc: ES lcl>c die Religion, es lebe Christus! Statt. Sie uud mit ihnen einige Priester wurden vom Volle nnt Stücken ucrfulsst und in die Flucht gejagt. Eg wnr- dcu einige Verhaftungen vorgenommen. Die hiesigen Journale spreche» sich für dic Nothwendigkeit dcr Untcrsagnng dcr Prozessionen außerhalb dcr Kirche aus. Ueber die Verschwörung in Valencia liegt folgende Mittheilung vor: „Eine militärische Verschwörung ist in Valencia entdeckt, aber sofort unterdrückt worden. Die Sache ist schr ernst, denn dcr Oberst und die Offiziere dcS in dcr genannten Stadt liegenden Regiments Barcelona ware» dic Urheber dcS Komplots. In dcr Nacht vom 10. anf dcn 11. Juni sollte die Verschwörung ausbrcchcn. Dcr General-Kapitän, dcr von dem Ziuilgouvcrucur der Stadt, Rubio, benachrichtigt wordc» war, crgriss sofort energische Maßregeln und verhütete deu Ausbruch dcr Verschwörung. Gegen Mitternacht, also eine Stunde vor dcr vou dcn Verschworenen fcstgcsctzlcn Zeit, überraschte er den Obcrstcu, Offiziere und Sergeanten deS Regiments iu der Kaserne, wo sie sich vcrsam« melt hatten. Unter denselben befand sich auch cin Offizier des Proviuzial-RcgimentS von Valencia. Dcr Gcneralkapitän ließ alle verhafte», uud da die audereu Offiziere und Unteroffiziere die Verhaftungen vornahmen, so nimmt man an, daß daS Komplot noch leine große Auödchnuug gcwouncn halte. Da der General-Kapitän anch crfahren halle, daß eine gewisse Anzahl Bewohner dcr Stadt an dcr Bewegung Thcil ucl>> men solltcu, so begab cr sich sofort nach dcm Easiuo, wo cr 13 Pcrsoucn vorfand, die er verhaften ließ. Man kcnnt noch nicht die Absicht dcr Verschworenen, auch weiß man nicht, ob die Garnisonen anderer Städte a» dcr Verschwörung Thcil gcnommcn. Am 12. wurdc die Ruhe in Valencia uicht gcslört." Velssrad, 14. Juni. Es ist bekannt, daß die Türken die Absicht haben, in diesem Jahre iu dcr Hcrzcgowiua uud um Moutcncgro ucuc Straßen und Kastelle auzulcgeu. Zu dcm Zwecke wurdcu nuu' i» Dmlmaticn an 1000 Baumeister angeworben, dc»c» acht türkische Bataillons als Arbeiter zur Vcrsüli»»>1 gestellt werden. Zugleich machen die Türken aroßc kriegerische Vorbereitungen und sührcu Wasfcu uud Munition in Massen nach Gacko, Nilsic und Trc-binjc herbei, auch langen immer mchr Truppcn iu dcr Herzegowina an. Der Zweck ist bei der ruhigen Haltung dcr Bevölkerung" unbclaunt. — Lula Vnla< lovic hat sich vor einigen Tagen mit 15 Gefährten über die Grcuze nach Oesterreich geflüchtet mit dcr Absicht, sammt Familie nach Rnßlaud auszuwandern, wohin Luka Vukalovic auch einige Hunderte anderer Hcrzcgowiuaer Familien bewege» will. 553 Ans Vtediua treffen höchst bcnnrnhigcndc Nachrichten über cine dort herrschende Cholera-Epidemie ein. Während des Knrban-Bairum sollen nicht Weniger als 40.000 Pilger der schrecklichen Seuche Ml Opfer gefallen sei» , nnd obwohl die Intensität etwas im Abnehmen begriffen ist, so soll doch noch die Stcrblichlcit sehr groß sein. Die Einwohner haben sich sciillintlich geflüchtet, nnd dic Straßen liegen voller Leichname. Vcn den persischen Pilqern sind allein 5000 umgekommru, unter ihnen Scheich Mirza Ha-schcm, welcher, trotz seines Geruches uon Heiligkeit, mit seiner ganzen Familie starb. Der Scherif Abdullah Pascha h,I" machte gestern einen Ausflug nach Obcrlaibach. — Die Direktion dcS historischen Vereins für Krain hält morgen, Dinstag, eine Sitznng znr Fest. stcllnng des Tages und Programms der allgemeinen Jahresversammlung des Vereins, welche noch in diesem Monate stattfinden soll, nnd wobei die Wahl ciueS DirellionsmitgliedeS vorgenommen werden wird. Vortrage, welche bei dieser Versammlung allenfalls gehalten werden sollen, wären sofort vorliinfig der Direktion bekannt zn geben. — Die „Mittheilungen dcS historischen Vereins f>!r Klllin" ftlo Nlmi enthalte» : Epinraphifchc Go richliaimgen von P. Pctruzzi; Nrlliiidclireacsteli zur Geschichte strain's von Dr. Ignaz Tomaschel; MouatSversammlung vom Viai; eine Berichtigung, betreffend den Laibachcr Bischof Peter von Sccbach, und Erwerbungen. — Aus Ncustadtl geht uns ein Schreiben zn, dessen Verfasser im Hinblick anf die in, Monat Au-anst stattfindende Jubelfeier Ncustadtls den Vorschlag macht, den alten Namen „Rudolfswcrth" anstatt , Ncustadtl" wieder anznnchmcn, nnd der die Bürger Ncustadllö crmahut, alle Ncibnngcn, allen Zwietracht nnd Spaltuug unter sich aufzugeben, nnd das Jubel-fest ..mit vereinten Kräften" zu bcgchcu. — Es scheinen demnach in Ncnsiadll bezüglich der Jubelfeier Parteien zn bestehen, über deren Treiben uns unser Kor-respondent bis jetzt ohne Nachricht gelassen hat. Wir hoffen in Kürze Genaueres zu erfahren. — Die am 8. und 18. Juni ausgegebenen beiden Kurlistcu RömerbadS weisen 85 Parteien mit 147 Pcrfoueu nach, darnnter Ihre Dnrchlauchtcn die Fürstinnen Louise Stahrcmbcrg nnd Marie AucrSpcrg, der nugarischc Hosvizclanzlcr Baron v. Belc, der SüdbahndirtltorVonloux, der Hofopcrnsängcr Draller, dann ans Laibach die Herren A. Samassa, I. E. Mayer lc. — Ans Nann, 14. Inni, schreibt man der „T. P.": Gegen die Insassen von Brückt, ^welche sich Eingriffe anf die dem Gute Rann gehörige ()ate/cr 3In erlaubt hatten, wurde vom KrciSgcrichtc zn Ncnstadtl wegen öffentlicher Gewaltthätigkeit die strafgc-richtlichc Ulilcisuchuug eingeleitet nnd gegen die scchö Rädelsführer der Haftbefehl erlassen. Vorgestern nun wurden fünf davon aneinander gefesselt durch die t. k. Gendarmerie nach Ncnstadtl cSkortirt, während der sechste (der Gemeindevorsteher) erkrankte nnd deßhalb nicht abgeführt werden konnte. Für den 16. Juni sind sämmtliche übrigen Brücklcr zur Verhandlung nach Neustadt! vorgeladen. Im Fallc ihrer Abnrlhci-l"ng verlieren alle ihr Wahlrecht. Wer wird in diesem Falle in Brückt zum Gcmeindcvorstand und znm Ausschüsse gewählt werden tonnen? -- In A gram wurde am 14. d., Punkt 6 Uhr 35 Minuten Nachmittags, ein leichtes, wellen-lorm.acs Erdbeben in der scheinbaren Richtung von Nordwest nach Südost versviirt. Wiener Nachrichten. Wien. 18. Juni. Se. l. l. Apostolische Majestät haben den Zöglingen des l. f. WaiscnhanscS ein Allerhöchstes Gnadengeschenk von 200 fl. mit der Bestimmung übersenden zn lassen acricht, daß hievon den Zöglingen an einem geeigneten Fciialtagc eine Unterhaltung im Freicu veranstaltet werde. — Sc. Majestät der Kaiser haben den im September v. I. von einer Fcucrsbruust schwer heimgesuchten Doifinsasscn von Lnchoni, Bezirk Sliaßnitz in Mähren, eine Unterstützung von 00^) st. allcr-gnädigst zuzuwenden geruht. — St. Maj. der Kaiser Ferdinand haben der Frcilischslifluug für Juristen in Prag den Betrag von 200 fl. zuzuwenden gcrnht. — Ihrc Maj. die Kaiserin Karolina Augusta haben zu dcn Kirchcnbaulichkciten der Gemeinden ilroatisch'Wagram und Kopfsteltcn im Marchfcldc zn-sammcu 290 fl. allcrgnädigsl zn spenden geruht. — Sc. t. Hoheit der dnrchlanchtigstc Herr Erzherzog Karl Ludwig haben zum Zwecke eiuer styl-gerechte» Ncstauriruug der Expositurlirchc iu Pcrcha (bei Bruuncck) 100 fl. zu fpcudcu geruht. Neueste Nachrichten und Telegramme. Berlin, 17. Iuui. (E. Ocst. Ztg) Preußen erhebt gegen die sofortige Einbcrufuug der Stände Einwendungen. Es macht sie von der Entfernung des Herzogs von Augustenburg abhängig. Berlin, 17. Juni. In dcr henligen Sitznug dcS Abgeordnetenhauses wurden die Verträge mit dcn ZollvcrcinSstaatcn, betreffend die Fortdauer des Zoll-vcrcinS nnd die Handelsverträge mit Belgien nnd England ohne Debatte einstimmig angenommen. Der Landtag wnrdc heute geschlossen. Minister-Präsident v. Viömarck hielt solgcude Rcdc: „Erlauchte, edle und geehrte Hcrrcu von beiden Häusern des Landtages! DcS Königs Majestät haben mir den Auftrag zu ertheilen geruht, die Sitzungen beider Hänfer des Landtages dcr Monarchie in Allcrhöchstihrcm Namen zn schließen. In der abgelaufenen Sitzungsperiode verdankt das Land dem Zusammenwirken dcS Landtages mit dcr Rcgicrnng die Erneuerung dcS deutsche» Zollvcr-eiucs, den Abschluß dcr Zollvcrlrägc mit Frankreich nnd Oesterreich, mit England nnd Belgien, daS neue Bel,iqcseh, die N.,il,l Pfd. Banaler, Raab, fl. 3 50, 88 Pfd. MaiS, Vacslacr, Transito, fl. 2.40, 80 Pfd. Banaler, Transito, fl. 2.45, 80 Pfd. Hafer: Ungarischer, Transito, von fi. 1.5)0, 50 Pfd., bis fi. 1.54, 47 Pfd. Ungarischer, Transito, von fi. 1.53, 51 Pfd., bis fi. 1.58, 5)0 Pfd. Ungarischer, Transito, von fi. 1.00, 51 Pfd., bis fl. 1.62, 52 Pfd. Umsatz in Weizen 15—20.000 Mctzen. Mehlpreise unverändert. «aibach, 17. Juni. Auf dem heutigen Markte sind erschienen: 2 Wagen mit Getreide, 6 Wagen mit Heu uud Stroh (Heu 0 Ztr. 20 Pfd., Stroh 41 Ztr. 40 Pfd,), 108 Wagen und s'. Schiffe (30 Klafter) mit Holz. (Wochenmarkt' Preise.) Weizen pr. Metzen fl. 3.70 (Magazins-Preis fl. 4.03); Korn fi. 2.08 (Mgz. Pr. ft. 2.07); Gerste fl. -.-(Mgz.Pr. fl.2.37); Hafer fl. —.-(Mgz. Pr. fl. 1.05); Halbfrncht fi. —.— (Mg;. Pr. fi. 2.02); Heiden si. 2.70 (Mgz. Pr. fl. 2.85); Hirse fl. —.— (Mgz. Pr. fl. 2.70); Kulurutz fl. —.— (Mgz. Pr. fi. 2.84); Erdäpfel si. 1.80 (Mgz. Pr. fl.-.-); Nnscn fi. 4.- (Mgz. Pr. fi. -.-); Erbsen si. 3.70 (Mgz. Pr. fl. —.—); Fisolen fi. 3.75 (Mgz. Pr. si. —.—); Rindsschmalz pr. Pfd. kr. 55, Schweineschmalz kr. 44; Speck, frisch kr. 32, delto gcränchert kr. 42; Bnttcr kr. 5)0; Eier pr. Stück kr. lj; Milch (ordinär) pr. Maß kr. 10; Rindfleisch pr. Pfnnd kr. 18—20, Kalbfleisch kr. 10, Schweine-fleisch kr. 22, Schöpsenfleisch kr. 12; Hähndcl pr. Stück kr. 25, Tanben kr. 12; Heu pr. Ztr. fi. 1.30, Stroh kr. 85; Holz, hartes 30", pr. Klafter fi. 8.5)0, dctlo weiches fl. 0.50; Wein (Mgz. Pr.) rother pr. Eimer 13 fl., weißer 14 fl. Verantwortlicher Redakteur: Ignaz v. Kleimnayr. Druck und Verlag von Ignaz v. Kleiumayr K5 Fedor Vamberg in Lmbach^ 554 Fremden »Anzeige »om 16. Juni. Stadt Wie«. Die H,rren: v. 6der, s. l. Major, von Graz. — Werner, Kaus,!nnin, von Wien, -NndSmann, Vergbaü-Direltol, von Küflach. Elephant. Die Herr.n : Baron Mertens, l. l. Feld» maisch^ülisutcnant, von Vlned'z. — Stsger, K»iusma>ln, u»d Grünwald, Handelsnian», vo>» Wien — LlNgyl, K^ufüiann, vo» ^^uischl,, — Pog^tschcr, Hol^hündler, aus Ol'lrsr.nn. Wilder Mann. Die Herren: Hcßc, Kaufmann uon Nir» dorf. — Thor^ind. Kliüfmann, vcn Nim, Baierischer Hof. Hcrr L^sch^n, k, l, Polizci-Loiniüiffäi', ren Wien.________________________________ (1229—1) Nr. 5122. Mlnetungs-Edikt. Von dem k. k. Bezirksamte Mödlmg, als Gericht, wird zir Vornahme der bewilligten exekutiven Feilbietung der auf I2<). Postzabl 117. Ull'.^Nr. 518 uorkommen» den Ncalitäl gehörige Wiese Irlönik Parz.«Nr. 488. dann dir Wiese Topo» lo^je Parz,'Nr. 236. die Wilse nun Acker luul lvl>m«ncnm Parz, »Nr. 238. und die Wicse Makooccuka Parz. u!> ^r-x-». 8, April 1865, Z. 1654, bicramts eingebracht, worüber zur münd« lichen Verbannung die Tags.'hnng ans ocn 9, September 1865, früh 9 Uhr. mit dcm Anhange des §, 29 a. G. O. angeordnet nnd dcn Gc-Ilagtcn wcgcn ihres nnbck.innlcn Aufcnt< lialtcs Herr Anlou Pratina ^'on Ustja als (^li'iUol- lui uclllm anf ihre Gefahr n»d 5tl?stcn bestellt wnrdc. Dcsscn wcrdci' dieselben zu dem Ende ucrNcmdigct. dab sic allenfalls zu rechlcr Zclt sclbst zu erscheinen, oder slch einen andern Sachwalter zn bestellen und an-ber nnmhafl zumachen dabcn. widrigenS diese Rechtssache mit dem anfg,stellten Kurator verhandelt werden wird. K. k. Bezirksamt Wippach, als Ge> richt, am 8. April 1865. (1211—1) Nr. 2179. Uebertragung 3. crekutiver Feilbietung. Vom k. k. Vezirksamle Planina, als Gericht, wird bckanot gemacht, d.iß die ^ll Folge Ediktes uom 18. Ncwember 1864. Z. 5313. in der (wklilionssache des Johann Knapp von Oberot^we. gegen Johann Knapp von Machnelc l'l^l. 140 fl. c. 5. l-., anf den 25, ?lpli! ». I. angeordnete drille erlkntive Feil» bietung der Nealitäl >»!) Rekl..Nr. 912 nll Haasberg mit dcm frühern Anhange auf den 30. Inni l. I.. Vormittags 9 Uhr, hicrgerichtö uon Amlöwege» übertragen worden se>. K. k. Veziilöamt Planina. alö Gericht, am 11. Mai 1865. (1158-3) Nr. 1345. lzmmenmg an Georg, Franz und Anton Slibil. un> bekannten Aufenthaltes, nud dessen Erbe», lbcnfallö unbekannten Aufenthaltes. Von dem k. k. Vczirksamte Wippach, als Gericht. wird den Georg, Franz und Anton Slibil. unbekannten Aufeüt» Haltes, und dessen Erben, ebenfalls un« bekannten Anfcnlhaltls, hiermit erinnert: Es habe Theresia Aianchi von Hai-drnschaft wider dieselben die Klage anf Anerkennung des EigeüthnmsrechteS auf eic im Gllindbuche Freisassen Urb.» Nr. 36, R.'Z, 4li, Fol, 153 vorkommenden, in der Sleuergemeinde Ustj^ gelegensu Nealiläten, ali>: Acker l'v, I«»,ikl» Parz,. Nr. 1472j.^ im Auömaße von 254^'/,^ l^nad. Klafter; Wiesen gleichen Namens Parz.«Nr. 1472^!, 254 Qnad. «Klafter messend; Parz.-Nr. 789^': 1 Joch 375 Qnao..Klafter messend; Parz.-.Nr. 789^!' 1 Joch 376',<,„ Q»ao.'Klafter messend; "u!» iir^>. 2^. März 1865. Z. 1345. h!«ram»s ciügrbr^cht. >volül»er zur mimd> lichen Verhandlung die Tagsal)nng aufden 9. September 1865, frnh 9 Uhr. mit den. Anhange des §, 29 a G. O. bieramts angeordnet, und oen Geklagte» wegen ibres unbekannten Anfsnlhaltes Martin Krezbizh von Uslj.i als l^ulcllor '<> richt, am 24. März 1865. (1170-3) Nr. 1127. Dritte exekutive Feilbictimg. Mit Vezug auf das Edikt vom 28 Flbruar 1865. Z. 417. wiro kund ge> macht, daß nnnmbr am 27, Juni d. ). znr drillen crckniiven Fcilbietling dcr dem Franz Alieröperger gcbörigcn, im Grlmdlmche der Hsrlsch.ift Tbnrn « Gal-lenstein >ul) Nekt,-Nr. 57 vorkommenden Hnbrcalität, und der ebcndort >u!) 'I'lis».. Nr. 5 —2) pralt, Zahnarzt anS Grnz, (I2 for!schritl«lil,!,'c»dc!l ^ndustticNcn mit bc> bciilcndcn Borlhcilcn Einssanss nnb ÄcijaN sscfnndc». ! l'lllruuilkli't nn lilrix l-li,!«,,, KNoi^Ilclx'n «m«l pür^Olllicn lllis^»! ^^M^ KN0NNN. 6NI8^ ! v<»>, I,,'!V>>>>"!^^N!>^I- ^»Xülillil — I!!!'l,l N»!' »>8 !iü»lli>:^c:3 IV>o<>!- »I«! VV»»l,>!^Ä»«cl', »U!«!l!i'» »l»!«:!» n!» oil> !!el'l!<<:ll«g lüediliglnoülii«!.'» Iliiler.'ili'lt/Uüsi^ilüll».'!, «e!^!«)« lliu I^I>el!8^«>»lo!' ! ui'!nul>lo!'l. »lnl «Uiskl. ! »««> >» ^ »«»«««»^« >»» ^ '" ^'"' '"'^ liül->jl0N unV.) ! >V«^9^ ^I» vnü^ummuli /^««ikeülüi'rlx'linüc! >n>l1 <1l!N'.l!2!lg U ü »<'.!> ii l!» !>!<:!! !>!!,,l-^2i!ilt, »Ml di« ^tt>>!'- »in! 1i,!-ll!!,,l'o, «OW!,: ,!>s, ^!,^i)s>!)l,uul> in »!!u„ I,u!ic!l>i>;<:l! ! l><:llnlliru!!^uil il!l>!N(t 7.» slirlx:«. loi'lwlit l^LÜ <^!Nl>l!llit, !<'!> ^!',-i<:>!/,».'!l!^ /um I>'u»l1»zr ä^Iü^ilc!!; ^ !» Oii^'lü.il'jUx^en i» 50 ^l^>^A)^2V i,,^ s^s lcmn,s nu»rl«lnmlen, ^li»»«-!«n « 1 l'l. ! ^^^^^^ ?,,!><.i!!>N!l:i!z;l!ll ?u« /,<>n-l!^sl:ictt:n, ?,»r »lil,!-!w»^, 8ll,!-li>my U!1-,'»,!i<)n<;nli^ ,l- ll,u^,!,- U!!«1 Itni-l-ll.ilo-f,, üuvviu /Us Vc!r!»ülm^ '!",-! »o l!z«l!^Li! 8<^l»ui'i!0n- Ulttl ^lucllwndil^ul!^. > in l/, uml '/, l'i^kolull ü 70 Ull ,Ici' x-isnx: lüxt '^» /.!,l!»s!,>!. lü-lneilt ««« I'-^l-, ^!<>!< !!/«,'!l>^ >1i!!nN!!i!>!l) l,iicl!5l ^volillliütißc: ^llZsilll!. V5l^d/ Vnlsannsch^Oliven.S'eife ! I) nmoi, >l»c! ii, >»llorn nüF^Io^eüt!!'-!,''!, umiiol>l<'!>: — -« Ol>^>!>.'!!-l'!il-,li<^<:i! 35 Klo------ > ^«'l'o^x /,,!!> ^nnztü-vii-ui!^ ">"l V<,'r5<'!wM!!-»!!k ,» a «IO. Wl^WD > ssI" unter (» li l a ll t l <.' ll « l- 1^ <: ll l ll <; l l -LH »siis «»«" »^»'»'«»««»^ii» ß.Vi.s.l!.. . ^Il»', ^'N,r<,-uml .!<»,,. 8ul»i.^' >/^>«,n^u^/.' I''«"- ls, ,V>tt.vi«,///: ^i>s>»'. No,„. liixxolv, 5',,,'//,".' !ll. .^ll». VVi'Ilur, l'///«c/t: KI'.'l!,. ^ill^. (<'>lO—0) Hiezu ein halber Bogen Amts-und Intelligenzblatt.