Deutsche Wacht. artirre und IMmli 1111 11—12 Uhr vormittag« inur »usnabme von Rittw«d. eamcktaq und Sonntag). - Aeclamartonen sind »ortolret. — Bricht,, deren IdAftl dem Redacteur undeta»nt stnd, tonne» nicht berück- stchtigt werden. Zlu«Linrfte werden auch in der Buchhandlung M Herrn Fntz ÄaSch bereitwilligst ertheilt. Nr. 15. Cilli, Donnerstag den 21. Februar 1895. XX. Jahrg. Graf Hotjenwarl. E. T. Man hat behauptet, dass der am Samstag beschlossenen einmüthigen Kundgebung des steier-märkischen Landtages auch die Slovenen eine gute Leite abgewinnen könnten und die gemäßigte Sprache derselben sie eigentlich zum Aufgeben der Zbstinenzpolitik veranlassen sollte. Besonders conser-vativerseitS wurden diese Anschauungen vertreten. Aber jene Leute, welche sich mit solchen Hoffnungen beschäftigten, hatten mit dem unter Taaffe'S fiedelem Regime großgezogenen Heißhunger des interessanten Natiönchens nicht gerechnet, nicht mit dem rücksichtslosen nationalen Chauvinismus der führenden radikalen Politiker desselben, denn nicht einmal mit einer Prolongation ihrer die Ver-schluckung Cillis betreffenden Forderungen wären die slovenischen Herren zufrieden. So beabsichtigen sie, in der heute Mittwoch Kaltfindenden Sitzung des Clubs der Conservativen die Cillier Frage zur DiScufsion zu bringen und den Deutsch-Conservativen vorzuwerfen, dass sich dieselben durch da» Verschulden Karlon's von ihnen getrennt hätten. Mit diesem Vorstoß wird versucht, den Club zu vermögen, auf seine deutsch-conser-vativen Mitglieder einzuwirken, damit dieselben eine von dem Verhalten Karlon's abweichende Haltung einnehmen. Mit Verlaub! Nicht Karlon allein, sondern sämmtliche sleirischen Conservativen, ohne Ausnahme, haben sich zu einem gemeinsamen Vorgehen mit ihren andersparteiigen deutschen Stammesgenossen entschlossen. Mit Zustimmung aller conservativen Abgeordneten Steiennarks wurde jene Kundgebung beschlossen, mit der man slovenischerseits so wenig zufrieden ist. Wenn nun behauptet wird, dass die große Mehrheit des Clubs, mit Graf Hohenwart an der Spitze, auf Seite der slovenischen Forderungen stehe, fo würden die Herren es vor allem mit den steirischen Conservativen, und da wir glauben, dass unter der nicht auf Seite der Slovenen stehenden Minderheit des Clubs sich nahezu alle mit Volksmandaten ausgerüsteten Deutsch-Conservativen befinden, überhaupt mit den conservativen Vertretern des deutschen Volkes zu thun haben. Allem Anscheine nach würden auch die Deutsch-Conservativen den slovenischen Unwillen ziemlich leicht zu ertragen wissen, wenn nicht derselbe gleich-zeitig mit der Drohung verknüpft wäre, dass eine etwaige Weigerung, die slavischen Aspirationen zu fördern, das Mandat des Grafen Hohenwart kosten würde. Es ist nun bekannt, dass sowohl die deutsch-conservative Partei als auch andere Kreise daran unbedingt festhalten, Graf Hohenwart müsse dem Parlamente erhalten werden. Wir glauben nun, dass man diesem conservativen Axiom deutsch-fortschrittlicherseits die Anerkennung nicht ver-sagen sollte. ES ist nicht zu bestreiten: Graf Hohenwart ist eine Persönlichkeit von historischem Klänge, eine längstverflossene österreichische Regie rungSepoche ist in seiner ernsten markanten Gestalt verkörpert. Und es wird zugestanden werden müssen, dass man ihm gerade deutscherseits mit jener Achtung, welche aus der Anerkennung dieser Thatsachen resultiert, entgegenkam. Ebenso wird zugestanden werden müssen, dass seine erbittertsten Feinde nicht im deutschen, sondern im slovenischen Lager sich befinden und dass der giftige Geifer fanatischen Hasses doch besonders aus den Reden der bekannten radical-slovenischen Ultra'S gegen den alten Staats-mann spritzt. Heute würden diese Herren die Nicht-gewährung des Cillier Gymnasiums zum Anlas« nehmen, um gegen Hohenwart zu hetzen, morgen irgend eine andere nationale oder politische Frage. Und dabei hat dieser konservativste Politiker der Monarchie doch eine wahre Fülle von Erfolgen dem unbedeutenden und culturell un-tüchtigen Völkchen am Savestrand verschafft, für die ihm aber — siehe den radicalen, mit socialistischen Theorienliebäugelnden und dabei derZweiseelentheorie folgenden auch russophilen JungsloveniSmuS — gewiss wenig Dank geworden ist.» Sein rastloses Wirken für den Slooenisinus hat ihm keine Volkstümlichkeit verschafft, jeder radicale Maulheld, dessen Doctordiplom noch kaum trocken ge-worden ist, hat mehr Popularität im national verhetzten slovenischen Volke als der alte Staats-mann. Früher oder später wird darum auch sein Wahlbezirk von den Jungslovenen gestürmt und genommen werden. Graf Hohenwart ist nun, schon der Name sagt es, einem deutschen Geschlecht entsprossen. Wie «feil i ffeton. Schrecknisse mr See. Um keinen Preis möchte ich im Winter über den Lcean nach Nordamerika fahren. Die es thun, ivißen nicht, wie vielen Gefahren sie sich dabei aussetzen. Es gibt keine Wasserstraße, welche be-ledter ist als die zwischen der Nordsee^ und New-York. Auf diesem Wege wird die Schiffahrt immer schivieriger, denn die Zahl der Dampfer, die ihn benutzen, mehrt sich von Jahr zu Jahr. In früherer Zeit war eS auch deshalb anders, weil die Schiffe je nach den, Gutdünken ihrer Führer mehr ver-streut über den Ocean segelten. Der eine hielt diese Route für vortheilhaft, der andere jene. Aber seit Capitän Maury der Navigation seine Sailing DiniCtions für die kürzeste Fahrt gegeben hat. benutzen alle nur den einzigen, den günstigste«» Weg, und da ist die Gefahr des Zusammenstoßes vergrößert. Die Capitäne des Norddeutschen Llond und der Hamburg - Amerikanischen Paketfahrt - Actiengesell-schuft sind durchwegs erprobte Seeleute. Wer je mit ihnen zu thun gehabt hat, lobt ihr männliches, sicheres und dabei höfliches Wesen. Sie wissen ihr Lchiff vor aller Fährlichkeit zu bewahren im Sturme, bei Untiefen und bei der Begegnung mit Eisbergen. aber vor einem sind auch sie nicht sicher, und dies ist der oft frevelhafte Uebermuth britischer Capitäne. Die Engländer sind ja anerkannt tüchtig auf dem Wasser, aber viele ihrer Schiffsführer besitzen den großen Fehler, die Neigung zu geisti-gen Getränken. Diese hat schon namenloses Unglück verursacht. Das „All right!" und „Never minci!", das man von ihnen oft in den gefährlichsten Lagen hört, ist nichts andere», als der Aufschrei trunkener Tollkühnheit. An den meisten Collisionen zur See haben englische Capitäne die Schuld. Wenn sie berauscht sind, rasen sie darauf los und kümmern sich um gar nichts, irren sich im Commando, rufen unrichtige Befehle aus, und wenn alsdann ein Zu-sammenstoß erfolgt: „Never mirid!" Im allgemeinen sind die Engländer großherzig und ihre Seeleute sind der Aufopferung fähig! mit Absicht werden sie Schiffbrüchige nicht verlassen, aber in ihrer Trunkenheit wissen sie oft gar nicht, welches Unheil sie angerichtet haben, und verlassen den Schauplatz des Entsetzens itt der Umnachtung ihrer betäubten Sinne. Bei keinem der anderen seefahrenden Völker Europas findet man diesen Fehler. Er mag auch schuld daran sein, das» viele britische Schiffe in ihrem Aeußern so verwahrlost, ja schmutzig sind. Und doch ist Reinlichkeit eine Nationallugend der Engländer. Aber halten wir jetzt einmal bei den deutschen Schiffen Einkehr. Sie sind immer gut gehalten. Aber wie war es möglich, dass die „Elbe" in so kurzer Zeit wegsinken konnte? Wie ist es mit den wasserdichten Abteilungen bestellt? Sind sie gar nicht vorhanden oder ivar der Verschluss mangelhaft? Wenn ein großer Dampfer seiner Länge nach in fünf oder sechs wasserdichte Abthei-lungen geschieden ist, die vom untersten Raum bis zum Deck reichen und durch starke und doch leicht bewegliche Thüren oder Schotte schließbar sind, kann eine davon an der Außenseite des Schiffes | durchlöchert werden und dieses wird dennoch nicht sinken. Ist man von der Vorschrift abgegangen, das Schiff durch solche Sicherheitswände vor dem Untergange zu bewahren oder wird sie nicht befolgt? Und wie steht es mit den Booten? Jedesmal hört man, dass bei stürmischem Wetter und hohem See-gang Boote gleich nach dem Hinablassen vollschlugen und unbrauchbar wurden. Warum hat man nicht ausschließlich solche Boote, wie sie von den Gesell-schaften zur Rettung Schiffbrüchiger vom Strande aus gebraucht werben und die absolut sicher sind? Allerdings kosten sie viel Geld, aber die Menschen, die sich einem großen, stark bevölkerten Schiffe anvertrauen, müssen überzeugt sein, dass alles nur irgend Mögliche zu ihrer Sicherheit gethan ist. Die Salons und Cajüten der großen trans-atlantischen Dampfer werden jetzt mit einem fabel-haften Lurus ausgestattet. Unter denen, die sie zur Uebersuhr benutzen, werden nur wenige sein, die an so fürstliche Pracht gewöhnt sind. Mag Vanderbilt seine ^)acht ausstatten wie er will, aber auf dein transatlantischen Omnibus genügt ein eleganter Comfort. Da wäre viel Geld zu sparen, somit für Vorrichtungen zur allgemeinen Sicher-heit viel Geld zu gewinnen. Ist diese nicht vor-Handen, da verwandelt sich die Stätte, wo seidene Tapeten, venetianisch« Spiegel, wo Gold und Knistall gleißen, binnen wenigen Minuten einen Ort des Entsetzens, des qualvollen ~ ' in ein nasses dunkles Grab. An keine 2 „Deutsche Zvacht" 1895 wäre er denn sonst auch eine solche monumentale Gestalt ehernsten Konservativismus geworden. Denn so wie da» irrlichternde radicale Flackern im sla« vischen, liegt die beharrliche konservative Art im deutschen Blute. Immer mehr bringt der dröhnende Ton national - chauvinistischer Schlagworte die Slovenen ins radicale Lager und immer geringer wird der Kreis, welcher dem gesinnungsfestestcn Tory Oesterreich'« Gefolge leistet. Wahre An-Hänger, erfüllt von gleichen conservativen Principien, findet Gras Hohenwart fast nur mehr im deutsch-conservativen Lager. Will er nun jetzt der leidigen nationalen Ueber-Hebung, das Volk verhetzender, kleiner radical-flovenischer Kreise zuliebe seine ganze machtvolle Persönlichkeit gegen die an ihrem Worte fest-haltenden sleirischen Conservativen kehren. Will er nun diese gewiss von wahrhaft gemäßigten G«° sinnungen erfüllten Vertreter der deutsch-katholischen Bauernschaft Steiennarks, deren Politik sich — sieh« die Karlon'schen Schulanträge — als eine für die conservative Sache erfolgreiche erweist, dahin bringen, einem fremden, von russisch ortho-boxen Anwandlungen heimgesuchten Volke Cphialtea-dienste zu erweisen? Außer dem Umstand«, das« die cons«rvativen Abgeordneten Steiennarks durch ein Eintreten für die unberechtigten slovenischen Forderungen ihr Wort brechen würden, würden sie damit jeden-fall« eine tiefe Kluft zwischen sich und den anderen Parteien zugehörigen Deutschen Steier-markS wieder eröffnen, die sich jetzt allgemach zu schließen schien, und wir glauben — nicht zu Nutz und Frommen ihrer besonderen conservativen Wünsche. Mit ihnen würde aber auch Graf Hohenwart au« der nationalen Schädigung der Deutschen keinen Gewinn ziehen. Der Radikalismus der Slovenen wächst mit ihren politischen Erfolgen. Auch die von ihnen jetzt verlangte Errichtung der slovenischen Parallel-claffen am Cillier Gymnasium im administrativen Wege würden diese ewig Fordernden nur als eine Etappe im nationalen Siegeszuge betrachten, bei dem ihnen Graf Hohenwart als Mauerbrecher dienen soll. denkend, weilen die Passagiere im Salon; einige sitzen beim Whist, andere beschäftigen sich mit Musik, wieder andere plaudern von ihren Erleb-niffen und Hoffnungen. Das elektrische Licht leuchtet aus gläsernen Blumen hervor und eine mild« Wärme erfüllt den Raum, der von Punsch leicht parfümiert ist. Dann begeben sich alle in ihre bequemen Kojen und schlafen, gewiegt von den sanften Be-wegungen des Schiffes in guter Ruhe ein. Wer noch wacht, hört draußen an der Schiffswand das Waffer gurgeln, unter dem Boden das Rollen der Schraubenachse, das leise Kreischen der Hängelampe und das Klirren der Gläser in ihren G«stellen. Einmal fuhr ich auf einem großen starken Dampfer von Norwegen an der jütischen Küste entlang. Auf dem Schiffe befand sich die erste Cajütc nicht, wie sonst üblich, hinten, sondern im VordeNheil, waü sonst nicht übel war, denn man empfand im Salon da« Rütteln des Propellers nicht und war auf Deck weniger von den Ruß-flocken belästigt, die vom Kohlcnrauch des Schlote» herabfallen. Dennoch hatte die Einrichtung eine unangenehme Seite, denn der Dampfer fuhr, um einen größeren Umweg durch die Nordsee zu ver-meiden, am Rande des seichten Grundes entlang, der sich von der Küste Jütland» und Schleswigs ( weit hinaus in« Meer erstreckt, und da musste ' beständig gelothet werden. Als ich nun nachts in der Koje lag, hörte ich von Zeit zu Zeit das Geräusch d«r Lothleine an der Bordwand, da» Tranqxln von Füßen über meinem Kopf, das Ausrufen der Tiefe in Faden und manchmal das laute Commando: „Stop !" Dann hielt d«r Wenn Graf Hohenwart sich wirklich auch nach der neuesten Wendung der Cillier Angelegenheit solidarisch mit den radical - slovenischen Förde-rungen erklären würde, würde die conservative Sache, und zwar inabesondere in Steiermark, den daraus resultierenden Schaden zu tragen haben. Dass er die wackeren sleirischen conservativen Abgeordneten zum Wortbnich, zum Eintreten für die Slovenisierung Cillis bringen würde, glauben wir nicht. Seinen Club würd« er aber einer enormen Belastungsprobe aussetzen zu Gunsten von Leuten, welche es unumwunden erklären, sich nie auf den gemäßigten Standpunkt der Deutsch-Conservativen stellen zu wollen. Den conservativen Deutschen Unrecht zu geben, um radicale Slov«nen zu befriedigen, wäre fürwahr eine schlechte conservative Politik. Erzherzog Albrecht f. Erzherzog Albrecht ist Montag um 1 Uhr nachmittags der Lungen- und Rippenfellentzündung, die ihn auf das Krankenlager geworfen hatte, erlegen. Die Trauerkunde beriihrt nicht nur unser Kaiser-haus, dem der Verblichene angehört, sondern auch das ganze Heer, desien ruhmvoller Führer im Kriege, deffen nimmermüder Organisator und Leiter Erzherzog Albrecht im Frieden gewesen. Nicht minder erweckt sie in der Bevölkerung, für welche der Name des Erzherzogs mit den Siegen der österreichischen Fahnen für immerdar verknüpft ist, tiefe« Bedauern. Erzherzog Albrecht wurde am 3. August 1817 als der älteste Sohn des genialen Siegers von Aspern, Erzherzog Karl, geboren. Er ist somit im 7«. Lebensjahre dahingeschieden. Schon früh zeigte sich die vom Vater ererbte hervonagende militärische Begabung. Nachdem er einige Zeit im Hauptquartier Radetzkv'S gelegentlich der Campagne gegen den König von Sardinien Carlo Alberto gedient hatte, übernahm er bei Mortara und No-vara ein Commando im Armeecorp« des Feldzeug-meisters d'Aspre, siegte selbständig bei Mortara und ttng wesentlich zur glücklichen Entscheidung bei Novara bei. Das Commandeurkreuz des The-resien-OrdenS belohnte dies« glänzenden Waffen-thaten. Im Jahre 18G6 führte Erzherzog Albrecht be-reit« als Feldmarschall das Commando der Süd- Dampfer. Ich machte die ganze Nacht hindurch kein Auge zu, denn wer konnte wiffen, ob das plötzliche Anhalten nicht dem Zusammenstoße mit einem fremden Schiffe vorangieng. Ich erwartete jeden Augenblick das Eindringen eines scharfen eisernen Vorstevens,'der mich in der Koje in zwei Stück« geschnitten hätte. Glücklicherweise geschah dies nicht, und ich kam wohlbehalten nach Hamburg. In der Einbildung leidet man, aber was ist es gegen die Wirklichkeit, zumal auf einem Dampser, der so viel Paffagiere fasst wie einer der großen transatlantischen. Und dann im Winter bei Nebel, Nacht und Kälte! Kein Mensch ahnt eine Katastrophe. Alle liegen auf ihrem warmen Lager und träumen von denen, die ihnen lieb und wert sind. Da, plötzlich ein Schreien, ein Stampfen von Füßen auf dem Deck. Dann wieder ein Augenblick der Todesstille. Darauf ein Krachen und Splittern; die Bordwand ist eingerannt. Man hört wieder Geschrei und das Flüstern de« Qualmes, der aus dem Dampfrohr gelassen wird. Matrosen kommen in den Salon und in die Cabinen und punen die Leute aus den Kojen mit dem üblichen Ruf: „Reiß aus Quartier in Gotte« Namen!" Die Erschrockenen springen im Nachtgewonde die Treppen hinauf. Von unten her, au» dem Zwischen-deck hört man Jammergeschrei, da« aber gleich wieder verstummt; dort geschehen Gräuel, dort ertrinken Männer, Frauen und Kinder im dunklen geschlossenen Raum wie Ratten in einer Cloake. Plötzlich erlischt überall im Schiffe da« elektrische Licht; da« Waffer ist in den Maschinen-räum gedrungen. Schwarz« Finsternis überall. Je arme«, mit der er am 24. Juni über die an Zahl weit überlegenen und von Victor Emanuel befeh-ligten italienischen Truppen bei Custozza einen für Oesterreich denkwürdigen Sieg ersocht. Das Leichenbegängnis des Erzherzogs wird, wie da» „Neue Wiener Tagblatt" schreibt, zweifels-ohne in Wien stattfinden und sich zu einer großen Trauerkundgebung des Heeres für seinen ruhmreichen Marschall gestalten. Erzherzog Albrecht war so recht eigentlich der Träger alter österreichischer Tradition, und wenn die Armee ihm das Meiste von demjenigen ver-dankt, »vas sie von alter österreichischer Denkungs-art gerettet hat, so ist auch schon gesagt, wie vielen Dank jedermann in Oesterreich, der noch Oester-reich liebt, seinen glorreichen Erinnerungen die Treue bewahrt, dem Erzherzog schuldet. Mit der ganzen Zähigkeit seines Naturells hieng er an dem einmal ins Herz geschlossenen Ideal eines einheitlichen Oesterreich, dem die Annee als Tvpus der Einheit gelten soll; soviel an ihm lag, pflegte er den Staatsgedanken in der Armee und suchte mit allenMttelndie Schäden der Nationalität»-Politik vom Denken und Fühlen de« Heeres, von dessen Organisatton und dem Dienste fernzuhalten. Mit soldatischer Offenheit tadelt der Armee-Jn-spector in Laibach, dass der Unter-officier nicht deutsch spricht; selbst Inhaber eines ungarischen Regimentes, belobt er den Verkehr in ver Regimentösprache, wacht jedoch eifersüchtig über die Einhal-tung der Grenzen der Rechte der deutschen Dien st spräche. Ganz ein Mann des Dienstes und des Kriege«, war er zu Zeiten in manchen Stellungen dem Heere werter als dem Volke, aber mit den Jahren und mit den ge-änderten Verhältnissen, als die Armee ein Volks Heer, der Schutz der Frieden», die Wehr im Krieg«, eine politische Institution, die treueste Verkörperung der Reichseinheit, dazu noch ein brauchbare« Mittel patriotischer Erziehung und Schulung geworden, stand sein« Volksthümlichkeit auf gleicher Höhe mir der Verehrung, die er in der Armee genoss. Das Aeutfchtöum im Zlnterlande. (Wir geben hier die Rede wieder, in welcher Dr. W o k a u n im Landtage seine Stellung zu dem de-schlosienen Antrag betreffs des Cillier Gymnasiums besprach.) Zu den Gegenden, in welchen wir, di« Deutsclien Oesterreichs, die empfindlichsten Verlust« während mehr das Schiff nach der Bresche sich neigt, in desto gewaltsamerer W«ise stürzt da» Wasser in den Raum, desto steiler stellt da» Deck sich auf. Ehe in der Schlacht bei Lissa der „Re d'Jtalia" sank, stand se>n Deck so steil, das« die Geschütze sich losrissen und herab-stürzend alles auf ihrem Weg« zermalmten. Erst wenn ein Schiff beinahe vollgelaufen ist, legt es sich wieder wagrecht; alle, die im unteren Raum nicht ertrunken sind, klammen, sich jetzt auf dem Deck fest, zähneklappernd vor Kalte undAngst. Es ist ein schreckliches Schauspiel; ach, wär« ich ni« dabei gewesen! Der Capitän aus d«r Commando-brücke gibt seine Befehl«. Dennoch entspinnt sich ein Kamps um die Boote. Man hört vom Wasser her das Schreien derer, die mit d«m ersten Boot ge-kentert find. Andere stoßen glücklich ab; wie c« ihnen ergehen wird, weiß man nicht, denn die Fahrzeuge sind überfüllt und die See geht hoch. Das Schiff richtet sich jetzt auf; das ist der Ansang vom End«. Sein Deck erhebt sich nur noch wenig« Fuß über Wasser. Der Vordertheil steckt zuerst die Nase weg. Die Wellen spülen darüber hm und waschen alle« fort, wa« in ihren Bereich kommt. Immer rascher sinkt da« Schiff. Der Ca-pitän stützt sich mit den Armen aus da« Geländer d«r Brücke. Di« nicht in den Booten sind, fühlen den Boden unter ihren Füßen weichen. Jetzt schwimmen sie im dunkeln Wasser und da« sal-zig« Element füllt ihnen d«n Mund, den fi« zum letzten Angstschrei öffnen. Nun schlägt auch dem Capitän da» Wasser über dem Kopf zusammen; «r hat seinen Posten nicht verlassen; er ist gestorben 1895 „yeutsche Macht" 3 der letzten fünfzehn Jahre auf nationalem und politischen Gebiete erlitten haben, gehört gewiss Untersteiermark. Der richtigen Erkenntnis folgend, dass Cilli das stärkste Bollwerk der Deutsche» im Unlerlande ist und dass mit dem Falle der deut-schen Stadt Cilli alle anderen deutschen Orte gar bald in ihre Hände gelangen müssen, haben die slovenensührer ihren Hauptangriff auf Cilli ge-richtet. Im Laufe des letzten Jahrzehntes hat Cilli so manches über sich ergehen lassen müssen. Der Redner zählt die zahlreichen Bevorzugungen der slovenen von Seite der Regierung auf und be-weist damit die planmäßige Zurückdrängung dcS deutschen Elementes. Dann fährt Abgeordneter Dr. Wokaun fort: Wenn trotz alledem die deutsche Bevölkerung Cilli« ihre Eigenart bis auf den heutigen Tag bewahrt hat, dann wird wohl jeder unbefangene Beurtheile? zugeben müssen, dass diese deutsche Bevölkerung lebensfähig und der Unterstützung ihrer Stammesgenossen würdig ist. Mit dem Antritte der jetzigen Regierung gab sich die Mehrheit der Deutschen in Oesterreich der Hoffnung hin. dass für sie eine bessere Zeit an-gebrochen sei. Diese Gutgläubigen sollten nur zu bald eines anderen belehrt werden. Ich will hier von dem, was sonst noch zum Rachtheile d«r Deutschen geschehen ist, nicht sprechen, sondern mich nur aus die Frage beschränken, die Gegenstand des vorliegenden Antrages ist. voulissengeheimniise dcr Koalition. Unter der jetzigen Regierung, der nach ihrem Programme an der Wahrung der nationalen Besitz-stände gelegen sein muss, soll nun durch Errichtung eines utraquistischen UntergymnasiumS in Cilli der entscheidende vernichtende Schlag gegen die Deut-schen Cillis und des ganzen Unterlandes geführt werden. Die Regierung hat durch den Mund des Herrn llnterrichtöministers erklären lassen, dass sie das von der früheren Regierung den Slovenen-sührern gegebene Versprechen, am Cillier Grnn-nauum Parallelclassen zu errichten, falls sich die am Gmnnasium zu Marburg bereits bestehende gleiche Einrichtung bewähren sollte, als ein Ver-mächtnis dcr früheren Regierung übernommen habe und durchführen wolle. Dass die Errichtung einer solchen Anstalt in einer so kleinen Stadt wie Cilli in den nationalen Verhältnissen der letzteren eine wesentliche Veränderung herbeiführen muss, ist geradezu selbstverständlich. Zum Beweise dessen will ich mich nicht in Einzelnheiten ergebn, sondern nur aus die Thatsache hinweisen, dass Städte in Nahmen und Mähren, welche früher deutsch waren. wie ein Held. Dann folgt der fürchterliche Wirbel; denn jedes Schiff sinkt früher weg als es ganz «oll ist. und das Wasser, das es dann mit Gewalt »och in sich saugt, dreht sich in Kreisen und reißt alles mit sich in die Tiefe. Schließlich rauschen die Wellen über die Stätte, wo vor einer Vier-lelsmnde noch Hunderte ivarmer Menschenherzen schlugen. Alles ist fort. Die seidenen Tapeten, die italiänischen Spiegel, das gleißende Gold dcr Talons, alles ist jetzt tief unten auf dem Meeres-fxüwn in Finsternis. Wenn ein Schiff nur so weit gesunken ist, dass Taucher es erreichen können, sucht man zu bergen, was aus dem Wrack hervorzuholen ist. Das Ein dnngen in den Raum ist höchst gefährlich. Vor allem hat der Taucher darauf zu achten, dass sein Lustschlauch sich nicht um scharfe Ecken legt und zusammendrückt; geschieht dies, so ist der Mann verloren: er erstickt. Es ist dunkel drinnen. Er kann sich nur mit den Händen forttasten. Fühlt er was Weiches, Elastisches, so ist es eine Leiche. Diese muss er zuerst hervorschaffen. Er bringt sie durch die Luke in helleres Wasier, und sie starrt i!rn mit weit geöffneten Augen an. Mir hat ein Taucher erzählt, dies sei das Graiienvollste, was nurn unter Wasser sehen kann. Aber er gab mir Aechl, als ich sag'e, vieles für Pracht und Prunk werde auf den modernen großer» Dampfern ge-thun, doch weitaus nicht genug für die Sicherheit der Marschen. Johannes Ziegler. Mit Zustimmung des Autors dein „Reuen Wiener Zogblatt" entnommen. jetzt, wenige Jahre nach Utraquisierung der dortigen Mittelschulen, tschechisiert sind. Diese Thatsache hätte sich die hohe Regierung bei Annahme des Vermächtnisses vor Augen halten und sich der dar-aus entspringenden Folgeir bewusst sein sollen. Haben die Mitglieder der hohen Regierung den Willen, dieses Vermächtnis anzunehmen und durch-zuführen, schon von allem Anfange an gehabt, diesen Willen aber den koalierten Parteien ver-schwiegen, dann ist die hohe Regierung ihrem Grundsatze der Offenheit und Wahrheit schon in dem Augenblicke untreu geworden, in welchem sie denselben zum erstenmale ausgesprochen hat. Hat aber die hohe Regierung diesen ihren Willen den coalierten Parteien und insbesondere der Vereinigten Linken sofort bekannt gegeben, dann ist es unbe-greiflich, wie eine Partei, die sich so gerne deutsche Partei nennt, in die Koalition eintreten konnte. In die Coulissengebeimnisse der Coalition bin ich selbstverständlich nicht eingeweiht! allein die Ge-ringschätzung, mit welcher selbst die dcr Vereinigten Linken entnommenen Herren Minister die Cillier Frage noch vor Jahresfrist behandelt haben, be-rechtigt zur Annahme, dass diese Frage erst später aufgeivärmt wurde und dass man. durch gewisse Verhältnisse dazu gedrängt, nach einem Auswege suchte und diesen gefunden zu haben wähnte, indem man sich auf ein mit dem Regierungsgrundsatze in grellem Widerspruche stehendes Vermächtnis berief. Pflicht der Vereinigten Linken, die sich als die Vertreterin der Deutschen in der Coalition aus-gab, wäre es gewesen, sofort, nachdem sie von jener Absicht der Regierung Kenntnis erlangt hatte, die anderen koalierten Parteien zur Abweisung des den Vertragsbestimmungen zuwiderlausenden Be-gehrenS der Slovenen aufzufordern, mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln auf die Erfüllung des Vertrages zu dringen und im Weigerungsfalle die einzig richtige Konsequenz zu ziehen. Statt dessen hat die Vereinigte Linke bis auf den heutigen Tag eine zuwartende Haltung eingenommen, und so ist es in der Folge gekommen, dass der Staats-varanschlag für 1895 eine Post für die Aktivierung eines Staats-Uirtergymnasiums in Cilli mit deutsch-flovenischer Unterrichtssprache enthält. Redner wirst sodann die Frage auf. ob denn wirklich ein Be-dürfnis vorhanden sei, in Cilli eine solche Anstalt zu errichten, und verneint diese Frage an der Hand eines erschöpfenden statistischen Materiales. • » * * Die slovenische Sprache und dentsche Gymnasien. Redner tritt dcr Legende entgegen, dass die slove-nischen Schüler durch Besuch der Vorbereitungs-klaffe ein Jahr länger studieren müssten. Selbstverständlich wird keinem Kinde die Aus-nähme ins Gymnasium verweigert, ivelches die hiezu erforderlichen^Kenmisie bekundet, mag cs sich diese da oder dort erworben haben. Wenn daher behauptet wird, dass die Kinder der Slovenen diese Vorbereitungsclasse mitzumachen gezwungen sind und ein Jtfhr länger als die deutsche» Kinder auf der Schulbank sitzen müssen, so entspricht die« ganz einfach nicht der Wahrheit. Richtig ist, das« die Kinder, welche anstatt der vierten Volksschul-classe am Lande die Vorbereitungsclasse in Cilli mitmachen wollen, ihren bisherigen Wohnort um ein Jahr früher verlassen müssen. Wollen sie dies nicht und ist ihnen daran gelegen, von der Volks-schule weg unmittelbar in ein utraquistisches Gym-nasium zu kommen, dann brauchen diese Kinder, welche, um nach Cilli zu gelangen, sich ohnedies einer Reise zu unterziehen haben, diese letztere nur um l lj% Stunden fortzusetzen und sie sind mit einem ganz geringen, 1 fl. kaum übersteigenden Mehrkostenaufwande in Marburg oder Laibach, wo ihnen das heißersehnte utraquistische Untergymnasium zur Verfügung steht. Diese beiden Städte sind, was Unterkunft u. f. w. anbelangt, nicht theurer als Cilli. Die Frage, ob die slovenische Sprache in ihrer Entwicklung weit genug vorgeschritten ist, um als Unterrichtssprache an einem Untergymnasium mit vollem Erfolge dienen zu können, will ich insofern berühren, als gerade diese Frage wahrscheinlich so manchen slovenischen Bauer, der noch nicht ganz unter dem Einflüsse der slovenischen Agitatoren steht. veranlassen wird, seine Söhne ihres späteren besseren Fortkommens wegen doch noch immer das Gym-nasium mit deutscher Unterrichtssprache besuchen zu lassen. Die Slovenen verfolgen mit ihrer Forderung nur den Zweck, ein neues Mittel zur Sloveni-sierung Cillis und des ganzen Unterlandes zu ge-winnen. Wären wir davon nicht schon früher vollend« überzeugt gewesen, so liefert uns das Verhalten der Slavenführer den schlagendsten Beweis. Vor beiläufig drei Monaten haben die Märkte Sachsen-feld und St. Georgen a. d. Südb. um Errichtung eines slovenischen Untergymnasium« in ihren Orten petitioniert. Sobald die Slovenenführer davon Kenntnis erlangt hatten, wussten sie die Gemeinde-Vertretungen dieser beiden Märkte zu Gegen-Petitionen zu bestimmen. Daraus geht wohl un-zweifelhaft hervor, dass es den Slovenensührern nicht um eine Unterrichtsanstalt als solche, sondern nur um die Gewinnung einer neuen Pflegestätte für ihre SlovenisierungSbestrebungen zu thun ist, und aus diesem Grunde müssen wir un« auch gegen die Errichtung eines slovenischen Untergym-nasiumS, sei eS in, sei es außer Cilli, au«-sprechen. Solchen unter dem Deckmantel kultureller Bedürfnisse einherschleichenden Slavisierungsbe-strebungen müssen und werden wir stets den ent-schiedensten Widerstand entgegensetzen. Man sagt »NS. eö sei nicht politisch von un«, wenn wir in dieser Cillier Frage nicht nachgeben. Immer das alte Lied! Ich kann mich jedoch mit einer Politik nicht befreunden, deren ganze Kunst darin gipfelt, dass immer nur die Deutschen nach-geben und dadurch zur Machterweiterung der Slaven beitragen müssen. Seit Jahren lobt im Unterlande der nationale Kampf, der die besten Kräfte verzehrt. Möge sich die hohe Regierung die Erbitterung, welche ihr Vor-haben, in Cilli ein flovenifches Untergymnasium zu errichten, bei allen Teutschen hervorgerufen hat, zur Warnung dienen lassen. Wir haben ein gutes Rech! darauf, uns in unserer Eigenart frei und ungestört zu entwickeln, wir werden diese« Recht immerdar vertheidigen und für dasselbe bis zu unserem letzten Athemzuge kämpfen. Im eigenen sowie im Namen meiner engeren Gesinnungsgenossen gebe ich hiemit die Erklärung ab. dass wir für die Anträge des SonderauS-schusse« nur aus dem Grunde stimmen werden, damit dieselben die Auslegung erfahren, dass sich die Anträge gegen die geplante Errichtung eine« slovenischen Untergymnasiums, sei es in, sei e« außer Cilli aussprechen. Das slovenische Gymnasium kein Bildungsbedürfnis. Dr. Starke! hebt zunächst hervor, das« der von der deutschen Landtagsmajorität eingebrachte An» trag als eine deutsche Mannesthat bezeichnet wurde. Es komme bei einem solchen Antrage gewiss nicht auf eine mehr oder weniger scharfe Fassung an, allein vor allem ist bei einer solchen Kundgebung wichtig und unerlässlich, dass dieselbe klar, offen und unzweideutig auöspricht und sich nicht scheut, zu sagen, was zu bekämpsen, gegen was Stellung zu nehmen ist. In dcr Resolution der deutschen Landtagsmajorität war es klar und deutlich aus-gesprochen, dass die Errichtung eines slovenischen Untergymnasiums in Cilli nicht einem Bildung«-bedürfnisse entspreche, sondern nur den Zweck ver-folge, die Stadt zu slovenisieren. Nach dem. wa« der berufene Vertreter der Stadt Cilli gesprochen, war zu entnehmen, dass mit dieser Behauptung nicht zu weit gegangen ist. Redner weist zur Ergänzung de« Gesagten darauf hin, dass für das Bildungsbedürfnis der Slovenen reichlich mit Unterrichtsanstalten vorgesorgt ist. Thatsächlich finden ja auch die Studierenden flovenischer Rationalität genügend Gelegenheit, sich für die Hochschule auszubilden. Es gibt genug slovenische Hochschüler und gewiss auch genug slovenische Bewerber um Stellungen im steirischen Unterlande. Redner betont weiters, der steirische Landtag musste seine Pflicht, dahin erfüllen, das« er sich direkt gegen die Er-richtuug eine« slovenischen Gymnasium« in Cilli ausspricht. E« sei daher nicht die Aufgabe des Sonderausschusses gewesen, einen Compromisö-Airtrag zu stellen, sondern den Antrag der geschästS- 4 ordnungsmäßigen Behandlung zuzuführen und dem Haufe, von dessen Majorität er eingebracht war, wieder vorzulegen. Der neue Antrag, wie er vom Zwölfer-Ausschuss vorgelegt wird, enthält von diesen Punkten, die der ursprüngliche Antrag klar und offen enthalten hat, keinen. Seine Fassung ist nichts weniger als klar und offen. Der Ausschuss hätte also den ursprünglichen Antrag acceptieren und vor das Haus bringen sollen, nicht aber hinter demselben weit zurück» bleiben. Redner kann sich den politischen Erwägungen, welche im Ausschüsse maßgebend gewesen sein müssen, nicht anschließen. Wenn er überzeugt wäre, im Hause Unterstützung zu finden, würde er als Gegenantrag den ursprünglichen MajoritätSantrag neuerlich stellen und zur Annahme empfehlen. Redner gibt schließlich die Erklärung ab, dass er für den ersten Punkt des vom Ausschüsse ge-stellten Antrage» stimme unter der Voraussetzung, dass dieser Antrag gegen die Errichtung des slooe-irischen Gymnasiums in Cilli und gegen die Er-richtung slovenischcr Parallelclassen gerichtet ist. Was den zweiten Punkt anlangt, könne er dem-selben nur in der Envartung zustimmen, dass der Landeü-Ausschuss in dcr Erwägung über den An-trag Karlon und Genossen die Auffassung haben werde, dass das bisherige Geltungsgebiet, welches der deutschen Sprache heute an den Mittelschulen eingeräumt ist, nicht im mindesten verändert wird, was sich der Landes-Auöschuss stets vor Augen haltm möge. # ♦ * Bekanntlich wurden die Anträge des Ausschusses einstimmig angenommen. In der darauf folgenden Sitzung gab Abgeord-neter Karlon folgende Erklärung ab: „Angesichts der Deutung, welche dem Votum unserer Partei in Sachen des Cillier Gymnasiums in den öffentlichen Blättern gegeben wird, sehen wir uns genöthigt, zu constatieren, dass sich unser Votum nicht auf den gedruckten und mündlichen Bericht, sondern nur auf den Wortlaut der be» antragten Resolutionen bezogen hat." Abg. Baron Hackelberg beantwortete dieselbe: „Als Obmann des Ausschusses sehe ich mich ver-pflichtet, ebenfalls hier zu constatieren, das« ivir die Abstimmung nur über die beiden Resolutionen beantragt haben. Ich muss aber auch weiter con-statieren, dass auf meine ausdrücklich« Anfrage, ob der gedruckte Bericht zur Kenntnis zu nehmen ist, diese meine Ansicht einstimmig und Widerspruchs-los acceptiert worden ist." Ms Stadt und Fand. Hur steiermärkischcn Bismarlk-Aeier schreibt man: Die Vorbereitungen für die deutsche Kundgebung sind getroffen, die Aufrufe und Sam-melböaen in Graz und im Lande verbreitet. Möge jeder Deutsche beisteuern, dass dem größten Manne unseres Volkes der Dank der allezeit deutschen Steirer in würdiger Weise abgestattet werde! Jene heuch-leriiche Anrufung des „Patriotismus" kann doch auf keinen Deutschen irgend einen Eindruck machen; denn der beste Vaterlandsfreund ist derjenige, der sein Volk über alles liebt und feine großen Männer ehrt. Mögen also alle Volksgenossen zu den Sam-melstellen eilen und ihr Scherflein für diese Kund-gebung deutschen Volksthumes beitragen; jede Gabe ist willkommen, auch die kleinste, da ja die Hul-digung erst dann so recht vollwertig wird, wenn jeder deutsche Landsgenosse sich nach seinen Kräften an ihr betheiliget. Als Beispiel, wie unangenehm die Bismarck Feier gewissen Herren ist, mag Fol-gendes dienen: Am 8. und 9. Februar veranstalteten die Liedertafel der deutschen Studenten und die „Germania" in Prag einen Festabend und eine Fest-kneipe zu Ehren der deutschnationalen Abgeordneten. ' Dort fand insbesondere die Rede Bareuther'ü, die in eine Verherrlichung Bismarck's auslief, ungeheuren Beifall. Das aber schien der k. k. Polizei unangenehm gewesen zu sein, wie ihr überhaupt der Name Bismarck recht verhasüt sein mag. Die Obmänner der Liedertafel und der Germania be- ..Deutsche Wacht" kamen nämlich seitens der Polizei Perwarnungen wegen politischer „Demonstrationen" (!); die Liedertafel, weil Bareuther über Bismarck gesprochen hatte, die „Germania", weil in vorgerückter Stunde das Lied „Hast du dem Lied der alten Eichen" von einem Theile der Anwesenden zum „Germania"-Marsch gesungen worden war. Der Geist Sedl-nitzky's und Kempen's schwebt wieder über den Wassern. <£iiic Kundmachung deS Bürgermeisteramtes bringt die Bestimmungen betreffs der Reinigung und Bestreitung der Trottoirü in Er-innerung. Ev wäre sehr zu wünschen, dass den-selben auch überall die gehörige Beachtung geschenkt werden würde. DaS Lchüheukränzche», welches am 10. Februar in den Gasthoflocalitäten des Herrn Franz Kunei in Oplotnitz abgehalten wurde, gestaltete sich durch das vortreffliche Arrangement des Herrn Georg Hafenrichter, sowie durch die Musik der Kapelle des k.u.k. 7. Jnsanterie-RegimcntS überaus glänzend. Ein großes Contingent von Gästen stellten Gonobitz, Cilli. Marburg. Faal, W.-Feistritz, Pölschach und Heiligengeist. DaS zarte Geschlecht ivar recht zahlreich vertreten und wurde von den unermüdlichen Tänzern bis in den grauenden Morgen in Athem gehalten. Das für den 2,'*. d. M. angekündigte Veteranen-.Kränzchen wurde infolge des im Kaiserhause eingetreten Trauersalles, des Todes des Commandierenden der österreichischen Armee, Erzherzog Albrecht, abgesagt. Die Leetiou „<£iUt" des Deutsche» und Testerreichischeu AlpeuvereiueS veranstaltet Donnerstag den 21. d. M. in den Casino-feilen einen Vortragsabend, an dem sich eine Unter-Haltung mit darauffolgendem Tanz anschließt. Da der Abend ein ganz amüsantes Programm bietet, dürfte eine zahlreiche Betheiligung sowohl von Seite der Freunde des Vereines in Cilli, als auch von auswärts zu erwarten sein. Zweite Lchwurgerichtssitzung. Für die zweite Schivurgerichtssitzung im Jahre 1895 wurde bei dem k. k. Krcisgerichte in Cilli als Vorsitzender des Geschworenengerichtes der k. k. Landesgerichts-rath Alexander Balogh und als dessen Stellvertreter die k. k. Landesgerichtsräthe Lorenz Rattek, Josef Reitter, Dr. Emanuel Eminger und Anton Edler v. Wurmker berufen. (Hestolilene Winterröcke. Bei dem am 10. d. M. in Pettau stattgefundenen Kränzchen des „Kriegervereines" machten mehrere Besucher im Lause der Nacht die unangenehme Entdeckung, dass ihre Winterröcke aus der Garderobe verschwunden waren. Der Mann, welcher sie gestohlen hatte, ein Eisen-bahnarbeiter, wurde bald eruiert und des andern Tages fand man auch die Winterröcke unter einem auf der Straße lagernden Haufen Holz versteckt. Der PetitiouSfchwiudel, welcher von den bekannten windischen Hetzern behufs Erbettelung der Slovenisierung des Cillier Gmnnasiums angezettelt wurde, nimmt seinen Fortgang. Die Herren Pfarrer plagen sich im Schweiße ihre Angesichtes um die nöthige Anzahl Petitionen zusammen-zubekommen. Jetzt haben die Herren eine neue Aufgabe: Glückwunschtelegramme und Briefe an die aus dem Landtag ausgetretenen windischen Abgeordneten zu senden. Bereits hat Herr Dr. Detschko einen solchen Zustimmungszettel aus Luttenberg erhalten, und sein Leibblatt gibt der Welt jubelnd davon Kunde. Diese Petitions- und Zustimmungskomödien können aber heute niemanden mehr täuschen. Die nationale Thätigkeit der „Tüd-mark" hatte in der letzten Woche folgenden Um-fang. Dcr Ortsgruppe Villach wurden zur Errichtung einer Volksbücherei in Kärnten Biicher im Werte von 25 fl. geschickt. Dem Oberlehrer Höltschl zu St. Egydi an der Südbahn wurden zur Erhaltung der unter seiner Verwaltung stehenden Volksbücherei dortselbst 25 fl. übersandt. Die Gründung der Ortsgruppe St. Ruprecht-St. Martin bei Klagenfurt findet am 10. März statt. Die Satzungen der Frauen-Ortsgruppe Villach sind der kärntischen Landesregierung vorgelegt worden. In Wiener-Neustadt ist die Bildung einer Frauen-Ortsgruppe im Zuge. — Der altdeutsche Verein in Berlin hat der „Südmark" eine Bücherspende 1895 für Volksbüchereien übersandt und versprochen, durch Ausrufe in öffentlichen Blättern und durch Werbungen weiter in dieser Richtung thätig zu sein. — Die Ortsgruppe Wiener-Neustadt gibt am 26. Febru« einen Maskenball zu Gunsten der „Südmark." — Spenden sind dem Vereine zugegangen: von den Gemeinden Hartberg (5 fl.), Leoben (25 fl.), Villach (20 fl.), von dem Turnvereine Stock>rau (1 fl.), von den Herrn Dr. v. Ehrenreich un» Genossen in Krems a. D. (8 fl.). Herr Robert R. v. Schöppt! hat dem Vereine als Erlös für gebrauchte Briefmarken 3 fl. geschickt. »lovenische Zturmversuche. In Völker-markt in Kärnten soll im Frühjahre mit dem Bau« einer slovenischen Mädchenschule begonnen werden, welcher bei 16.000 fl. kosten dürfte. Bekanntlich richten die windischen Hetzer in Kärnten den Haupt-stürm gegen diesen Ort, ebenso wie jene Steier-markS gegen Cilli. Das Marburger Wenden °^rgau wünscht, dass der slovenischen Jugend überhaupt nicht deutsch gelernt werde. Mit diesem Wunsche können die schärfsten Deutschnationalen einverstanden sein, da den Schaden sicherlich doch die Slovenen zu trage« hätten. AuS NeuhauS bei Cilli wird uns geschrieben: Schneepegel Station Bad NeubauS vom V. Februar, 11. Woche: Bad Neuhaus 58 Cent., Leutichdors 51 Cent.. Oberburg 60 Cent. Paul WeSzther. An Spenden für die Wärmstube sind eingegangen:' Vom Bauern-Ball der Hund»-brucka Tischgesellschaft 15 fl.. Frau Marie Rebenscheg Fleisch und Speck, Herrn Karl Regula Brot. Die gegen das Tchneidergewerbe ge-richteten Angriffe der „Südsteinschen Post" haben in den Kreisen der Kleingewerbetreibenden, wie zahlreiche an uns gelangte Zuschriften zeigen, die größte Entrüstung hervorgerufen. Besonder» I eine derselben beschäftigt sich mit einer ausführlichen Widerlegung der verachtungswürdigen An-griffe. Eö wird darin klar nachgewiesen, dass die von dem Slovenenblatte beliebten Angriffe auf den Schneiderstand von tendenziöser Unwahrheit sind, und der tiefen Entrüstung besonders der Cillier Kleidennacher Ausdruck gegeben. Der frech« slovenische Angriff auf arbeitsame Gewerbetreibende war sicherlich kein Heldenstück. Der Selbstmord eines MarbnrgerS i» der Fremde. Aus Niedergrund wird un» unterm 14. d. M. geschrieben: Der bei der Firma Rott & Schlesinger in Stellung gewesene Buch-Halter Mirko B er da jS, 21 Jahre alt, aus Marburg gebürtig, warf sich heute vormittag« zwischen dem Wächterhause beim Straßenübergange und jenem in der Nähe der Station Niedergrund b« dem Eintreffen des um */«10 Uhr einfahrende» Perfonenzuges in selbstmörderischer Absicht knam vor der Locomotive auf die Schienen, würd« von derselben überfahren und mit bis zur nahen Station Niedergrund geschleppt, wo der Körper de« Unglücklichen als verstümmelte Mass« von der Maschine und denSchienen e«t-fernt wurde. Der Körper war vollständig zer> stückelt, so dass der Tod augenblicklich eingetreten sein muss. Die unmittelbar nach Bekanntgabe de» Unfalles erschienene, vom Herrn k. k. Bezirksgerichts-adjuncten Paulich geleitete Gerichtscommission da! sichergestellt, dass der Oekonomiegehilfe Hr. Äenz«l Ulbricht in Niedergrund Nr. 121, welcher am 14. Februar l. I. etwa 7»9 Uhr vormittag» auf der Straße von Niedergrund gegen Warnsdoff fuhr und den ihm wohlbekannten BerdajS übn-holte, diesen grüßte und befragte, wohin er gebe, worauf dieser ansang» keine Antwort gab. dann aber erwiderte, dass er mit dem Zuge fahre» wolle und schlug BerdajS den Weg zur nächste» Rampe ein, gerade, als bereits das Signal de» fällig werdenden Cisenbahnzuges hörbar war. Ja» Benehmen de« jungen Manne« siel dem Ulbricht auf: dieier beobachtete, dass BerdajS bei dem aus der nächsten Rampe angebrachten Bahnschranke« stehen blieb; al« der Zug von Grund-George»-thal in die Nähe dieser Rampe kam, kroch Berdoj» durch den Schranken und lief dem Zuge auf dem Geleise entgegen, wobei er den Tod fand. T« Unglückliche soll bereits längere Zeit mit Selbst- 1395 „ventsche Wacht" 5 morbgebanfen umgegangen fein; vor etwa acht Tagen hat ihm einer feiner Vorgefetzten einen Revolver abgenommen, den er in Seifhennersdorf gekauft hatte, und ein Bahnwächter fall bereits am Mittwoch, als der Abendzug verkehrt hat, nur mü Gewalt den jungen Mann aus der Bahnüber-feyung bei der Aerarialstraße nächst der Station Niedergrund herausgebracht haben. Im Besitze des Unglücklichen fallen sich 18 Stück scharfe Patronen, dann eine Barschaft von 10 sl. 20 kr. beftinden haben. Die Ursache des Selbsimorbes ist unbekannt, doch wird angenommen, dass ein schwer heilbares, körperliches Leiven den jungen Mann au der unseligen That getrieben habe, was au» früher von ihm gemachten Aeußerungen gefolgert werden kann. Der genannte Buchhalter war wegen seines Humors ein gern gesehener Gesellschafter und sollte am heutigen Tage nach Wien fahren, um die hiesige Stellung mit einer im Wiener Geschäfte oben ge-nannter Firma zu vertauschen. Wegen seiner tüchtigen Sprachkenntnisse (er sprach deutsch, slavenisch, italienisch und französisch» hätte ihm noch eine glückliche Zukunft können beschicken fein. Aus Stor^ wird uns geschrieben: Am 16. d. M. hielt die Ortsgruppe Stor6 des Teutschen Schul verein es ihre erste diesjährige Vollversammlung, verbunden mit einer Festlich-keiit in Herrn Lokoschegg's (Hastlocalitätcn, ab, welches Fest auch von mehreren Gästen aus Cilli, darunter die Herren Bürgermeister Stiger, Stationschef Hauser. Holzhändler Tepp ei, Ku»; und noch andere beehrt wurde. Um 7 Uhr abends eröffnete Herr Werksdirettor Jelleck als Obmann der Ortsgruppe die Versammlung, be-grüßte auf das herzlichste die sehr zahlreich er-schienenen Mitglieder und Gäste und gieng sogleich zur Erledigung der Tagesordnung über, aus welcher nur das Ergebnis der Neuwahl hier er-wähnt sei: Obmann Herr Werksdirettor Jelleck, Schriftführer Herr Ingenieur Hruschka, Zahl-meister Herr Werksbeamter Heger. Zahlmeister-Stellvertreter Herr Oberlehrer Höhl. Nach der Versammlung, welche um 8 Uhr abends geschloffen wurde, ergötzten sich die Festgäste und Mitglieder an mehreren Schaubuden, welche vom Comite im Festlocale errichtet wurden, wie auch an dcr Ver-theilung der zahlreichen Spenden in nntura, welche gegen eine freiwillige Widerspende in Geld zu Gunsten des Deutschen Schulvereine« verabfolgt wurden. Die Zwischenpausen wurden durch Musik-und Gefangovotträge ausgefüllt. Der hiesige Männergesangv erein, wie auch Herr Handels-mann Peer als Gcfangskomiker brachten die gewählten Lieder ausgezeichnet zum Vortrage. Ein Dilettanten-Musikquartett, bestehend aus den Herren Lehrern P i l h a k und Albert, dem Werksbeamten Dulajun. und dem Oberlehrer Hötzl, sowie die beliebte Musikkapelle Napolitan entledigten sich ihrer gestellten Aufgabt in sehr gelungener Weise. Besonders muss hier der Damen von Storö ge-dacht iverden, welche weder Opfer noch Mühe scheuten, zu Gunsten des Deutschen Schul Vereines Iurgegenstände, Blumen :c. zu spenden, nach Kräften mitwirkten und somit ihre Sympathie für die deutsche Sache an den Tag legten. Dass unter den Bewohnern von Starv noch der echte deutsche Sinn herrscht, dass die Sympathie für die deutsche Schule und deutsche Erziehung flackert und glimmt, beweist wieder dieses deutsche Schulvereinsfest, welches ein Reinerträgnis von 113 fl. 72 kr. zu Gunsten des Deutschen Schulvereines abwarf. Es fei hier nochmals allen Spendern wie allen Damen und Herren, die an dem Gelingen dieses Felles mitwirkten, dcr wärmste Dank ausgesprochen. FafchingS-Liedertafcl in Mahrenberg. Aus Mahrenberg wird uns unterm 17. Februar geschrieben: Der Mahrenberger Gesang-Verein „Liederkranz" besteht seit 2» Jahren, doch wie alle seine Mitglieder behaupten, war noch keine Liedertafel so gelungen, als die heurige, welche am 16. Februar abgehalten wurde. Die Gasthaus-Localitäten de« Herrn Johann Bruder-mann konnten die Menge Gäste, die erschienen waren, kaum fassen. Das Local war schön deco-riert. Der Gesangverein, dessen Vorstand Herr Dr. Franz Glas ist, besteht au« 22 Mitgliedern. Der Sangwart Herr Franz Ruß, Lehrer in Mahrenberg, hat durch seinen unermüdlichen Eifer die Sängerschar so weit gebracht, dass sie Er-staunliches leistete. Zum Vottrage kamen: 1. „Mahnruf", Männer-Vollgesang von Reinhold Becker. 2. „RilluS-Ralluü". Männer-Vollgesang aus I. Wolf's „Rattenfänger von Hameln" von Wilhelm Handwerg. 3. „Ein Sonntag auf der Alm", Walzer-Idylle für Männer-Vollgesang mit Clavierbegleitung von Th. Koschat. 4. „Pinkeles, Jeitele«, Jsaak Schalem und Moses Hersch". polnischer Juden-Vier- und Einzelgesang und Tanz mit Clavierbegleitung von Emil Neumann. 5. „Moderne Wanderlust", Männer-Vollgesang von Franz Gernerth. 6. „Eine Sängerfahrt nach Kamerun", heiterer Auftritt für Männer-Voll-und Einzelgesang mit Clavierbegleitung von Ernst Simon. Alle GesangSvorträge ernteten reichen Beifall, am meisten aber das Quartett der Juden, welches im Costüm vorgetragen und wiederbolt werden musste. Auch die „Sängerfahrt nach Kamerun" hat in ihren ausgezeichneten Costümen großen Reiz auf die Lachmuskeln auögeiibt. Fräulein Mizi GlaS, die Schwester des Gesangs-Vorstandes, hat aus Gefälligkeit die Gefangspiccen am Clavier mit bekannter Meisterschaft durch-geführt. Den Schluss des Abends bildete ein Tanzkränzchen, welches die froh« Gesellschaft bis zum frühen Morgen beisammen hielt. tzissier Gewervevund. Im Hotel zur „goldenen Krone" hielt ver-flosienen Sonnlag der „Cillier Gewerbebund" seine diesjährige General-Versammlung ab. welche durch die Beschlußfassung über einen vom Aus-fchus« eingebrachten, die Altersversorgung der Gewerbetreibenden betreffenden Antrag überaus interessante Momente bot. Nachdem der Vorsitzende KammerrathAltziebler die erschienenen Herren: Bürgermeister Stiger, Vice-Bürgermeister Ra kusch und mehrere an-wesende Gemeinderäthe begrüßt hatte, wandte er sich zur Besprechung der Thätigkeit der Vereins-leitung. So habe man sich mit der Regelung der Verhältnisse der Gewerbeschule beschäftigt. Hierauf erstattet der Cassier, Herr Gamschegg. den Cassebericht, welcher ausweist: Piunahmen: Saldo Ende Februar...... . fl- 7S.03 An Mitgliederbeiträgen..... 81).1(0 Zinsen pro 1893 ....... 8.74 fl. 172.H7 Ausgaben ab. 79.48 bleibt Saldo . . fl- 93.19 Davon wurden in die Spareasse eingelegt......... * 85.74 An bar verblieb. 7.45 Ausgabe»: Für Vereinsdiener....... . fl- 11.20 ZeitungSabonnement...... 41.27 4.80 Resolut. Sitzung März..... 3.81 1.10 Kränze und Schleifen..... 17.30 Summe. . fl. 79.48 Derselbe wird beifällig zur Kenntnis genommen. Obmann-Stelloertreter Herr HauSmann gibt dann bekannt, dass sich unter den Einkäufen ein von mehreren Tischlern Cilli« unter-zeichnete« Schreiben befindet, in welchem darüber geklagt wird, das« der Leichencommisiär Herr Wratschko die Särge nicht bei Cillier Tischlern herstellen lasse, sondern ein ganzes Lager fertiger Holzsärge habe, die er alle aus Wien be-ziehe. Ferner kaufe dieser Herr rohe Holzsärge, die er dann selbst anstreiche und bearbeite, und übe so ganz unbefugter Weise ein Gewerbe aus. Der Gewerbebund möge sich also bittlich an den Gemeinderath wenden, damit dieser Herrn Wratschko anweise, sämmtliche Holzsärge in Cilli herstellen zu lassen. Die Cillier Tischler würden die-selben zu den gleichen Preisen wie die Wiener liefern. Herr Altziebler bemerkt, dass der Gemeinde- rath da kaum etwas machen könne. Herr Wratschko habe das Gewerbe, Särge zu verkaufen, angemeldet und fo lasse sich von Seite der Gerwerbebehörde höchüens gegen das von ihm beliebte unbefugte Anstreichen von Särgen etwas unternehmen. Herr Nasko verlangt dem gegenüber, dass der Gemeinderath den Wratschko anweisen möge, bei hiesigen Tischlern Särge arbeiten zu lassen und beantragt in diesem Sinn« eine Eingabe an den Gemeinderath zu leiten. Ebenso sprechen die Herrn Jerebitschnegg undPietuschegg. Herr Vicebürgermeister R a k u s ch bemerkt, dass der Gemeinderath Herrn Wratschko wohl nicht Verhaltungsmaßregeln betreff« de« Einkaufen« von Särgen geben, wohl aber ihm nahelegen kann, feine Bestellungen möglichst in Cilli zu machen. Nach längerer Debatte werden sodann die Herren HiegerSperger und Witlazil in den Au«-schuf« nachgewählt. Herr Altziebler referiert dann über die Schaffung einer Altersversorgung für Gewerbetreibende. Er weist auf die bedrängte Lage der selbständigen Gewerbetreibenden hin, ivelche im Alter oft jeder Stütze entbehren. Es war daher schon lange iua Auge gefasst worden durch Einzahlungen einen Fond zu schaffen, aus dem später jeder Gewerbetreibende, falls er invalid geworden oder unschuldig verarmt ist, Unterstützung erhallen soll. Den Grundstock müsste der Land-tag widmen und es wäre wohl ein schöner Gedanke, wenn derselbe die bevorstehende KaiserjubiläumSfeier zu einer derartigen Handlung benützen würde. Er müsste etwa den Betrag von 500.000 fl. zahlbar in zehn oder zwanzig Jahresraten gewähren, zur Schaffung solch eines segenSreichenLan desversicherungs-fondes, von dem erwerbsunfähige Personen bei-derlei Geschlecht« im ganzen Lande Nutzen ziehen würben. Zur Aktivierung des großen Planes werde der Cillier Gewerbebund an den Tteiermärkifchen Gewerbcverein und andere Gewerbeverbände heran-treten behufs Anbahnung eine« gemeinsamen Vor-gehens. Die große Idee würde sicher auch unter den LandtagSabgeordneten Förderer finden. Ueber die näheren Umstände der geplanten Landesver-sicherung äußert sich der Redner dahin, dass die Teilnehmer kleine Raten zu zahlen hätten und nach ihrer Jiwalidwerdung. spätestens im 50. oder 60. Lebensjahre eine Rente beziehen würden. Diese Raten würde gewiss jeder Meister mit Vergnügen zahlen, da ja das eingezahlte Geld reichlich wieder in feine Säcke gelangen werd«. Unter Beifall spricht sich die Versammlung für die Gründung diese« Jubiläums-Versicherungsfonds aus und beauftragt über Antrag des Kammerathe« Altziebler den Ausschufs mit der Abfassung der betreffenden an den Landtag zu richtenden Petition. Weiter« wird beschlossen, Herrn Dr. Wokaun mit der Vettretung der bezüglichen Petition zu betrauen. (Lebhafter Beifall.) Nach dem sachlichen Verlauf der bisherigen Ver-Handlungen gestatteten sich die weiteren Redner etwa«- mehr Freiheit. Herr Hausmann bemerkte zum Fall Wraschko, dass sich da wieder die Nothwendigkeit einer festen Vereinigung der Gewerbetreibenden erweise. Leider seien die Versammlungen des Gewerbebundes meistens schlecht besucht und e« herrsche große Flauheit. Der Redner tadelt dann, das« zu wenig Fühlung mit den Gewerbetreibenden gesucht werde. Innerhalb der kleinen Gemeinde in der man lebe, müssen doch Standeüunterschied« so viel als mög-lich schwinden. Dann werde der für Cilli so nöthige Localpatriotismus mit gesteigctter Kraft erstehen. ^Lebhafter Beifall.) Vicebürgermeister Rakufch begrüßte diese Worte und bemerkt, es sei selbstverständlich, das» der innige, Rangsunterschiede beiseite setzende Contakt der verschiedenen Stände untereinander stets zu schaffen und aufrecht zu erhalten gesucht werden müsse. iBeifall.) Bürgermeister Stiger theilt mit, dass die Angelegenheit der Gewerbeschule in längstens 8 bis 14 Tagen geregelt sein werde. Den Stand-punkt des Gemeinderathe« in der Sarg-Angelegen- 6 ..Deutsche Wacht" 1895 heit hab« bereits Vicebürgermeister Rakusch aus-einanbergesetzt. (Lebhafter Beifall.) Mit DankeSwarten an die Erschienenen schloss der Vorsitzende hierauf die Versammlung. Wann geht die Wett unter? Ein astronomisches Capitel. Jeder der stchs Trillionen Quadratmeter Sonnen= oberfläche strahlt eine Wärme au», die zur Heizung «iner Dampfmaschine von 75.000 Pferdekräften genügen würde. Nach menschlichen Begriffen aeht diese ungeheuerliche Arbeitskraft zum größten Theile in dem Welttnramne verloren, da wir Erdenpilger von ihr nur d«n '/»"ooooooo Theil zuertheilt erhalten. Da die Anziehungskraft der Sonnenatom« zur Zeit fünfmal mehr Wärme erzeugt als unser Fixstern ausstrahlt, so wird diese auf viele Jahr-tausend« hinaus noch immer wärmer werden, bis der unausbleibliche Zeitpunkt eintritt, in welchem sich sämmtliche Sonnenatome so dicht aneinander gedrängt haben, das» sie sich nicht mehr näher zu kommen vermögen und das Gestirn damit seine Fähigkeit, Wärme zu erzeugen, verloren hat. Die Folge davon ist eine immer weiter um sich greifende Abkühlung der Sonnenoberfläche, welche zuletzt einen verödeten Anblick geivähren wird, wie ihn jetzt der Mond darbietet. Natürlich muss lange zuvor schon alles Leben auf unserer Erd« erstorben sein, und um die todte Sonne würden die erloschenen Planeten in schauerlicher Regelmäßigkeit durch alle Ewigkeit die vorgeschrie-bene Bahn durchkreisen, wenn die Natur nicht auch hier vorgesorgt hätte. Geht die Seele heim und lässt den Körper verwesend zurück, so trennen sich die Atome, welche des letzteren Bildung ver-mittelt und die am todten Organismus nutzlos haften würden, um befreit am Aufbau eines ver-jüngt stehenden Lebens weiterarbeiten zu können. Wie hier im kleinen, so schreitet auch die Ver-wesung und Auflösung der geivaltigen Himmels-körper unaufhaltsam fort, bis auch deren Atome zu neuer Weltenbildung sich wiederum vereinigen. Zunächst schließen sich die erkaltenden Planeten immer näher ihrer Sonne an; die Richtigkeit des hier Gesagten ergibt sich nicht nur aus dem Umstände, dass in dem ungeheuren Weltenraumc zahllose Meteore, Sternschnuppen und sonstige winzige Splitter untergegangener Himmelskörper umherschweifen, sondern auch aus der Bewegung unseres eigenen, längst erkalteten Trabanten, des Mondes. Dieser beschleunigt seinen Kreislauf in jedem Jahrhunderte um etwa zwanzig Secunden, er verengert also um deren Betrag seine Umlaufs-bahn und nähert sich in gleichem Maße der Erde, auf welche er schließlich zweifellos herabstürzen muss. Durch den gewaltigen Anprall des Mondes auf die Erdoberfläche wird natürlich in einem einzigen Augenblicke so viel Hitze entwickelt, dass die festen Erdbestandtheile sofort in Weißglühhitze gerathen, während die leichtentbund«nen Gase einen dichten Gürtel glühender Atmosphäre ring» um die Erde bilden. Durch diesen Process wird die Wärmeerzeugung der Erde noch einmal gestei-gert, bis sich »uch deren Schicksal erfüllt und sie auf die ebenfalls wännebedürftige Sonne niederfällt, welche ihr das gleich« Schicksal zubereitet, das der Mond gefunden hat. So kehren die Planeten zu ihrem ursprünglichen Ausgangspunkte wieder zurück; die niedrigste Stufe im Weltbildungsprocesie ist, wie dies beim Menschen-leichnam der Fall ist, erreicht und die Natur harrt dc» gewaltigen Werderufa, um mit der Ewigkeit zweiter S««und« zu beginnen. Wi« wir aber zu-weilen früher nicht beobachtete, hellaufflammende Sterne, die in Wahrheit nichts and«r«s sind als sich verzehrende Himmelskörper, wahrnehmen, so werden auch die Bewohner weit entlegener Wellen-räume den Untergang unseres Sonnensystems ge-wahren. Weit seltener prallen natürlich zwei ebenbürtige erloschene Sonnen wider einander; dadurch muss eine solch gewallige Erhitzung beider Weltkörper entstehen, dass der ganze, bereits längst verdichtete Urzeugungsstoff sich sofort wieder in seine ur-sprüngliche Gasform zurückverwandeln muss. Statt de« nur kurze Zeit hindurch hellschim-mernden Sternbildes, welches dem Menschenauge den Untergang zweier Weltkörper offenbart, entsteht bei einer solchen, ganz« Sonnensysteme zermal-menden Katastrophe, ein Nebelflecken. Diese be-zeichnen die unt«rfle EntwicklungSphase im Ltbens-gange der Himmelskörper und ihrer erblicken wir abertausende am Firmamente. Wir wissen also, «inen Weltuntergang im eigent-lichen Sinne gibt eS nicht; wie des Menschen Leib in die Grube sinkt, vergehen Himmelskörper, aber ewig bleibt das Weltall. Theater. Samstag wird an unserer Bühne Goethe'S Faust zur Aufführung gelangen. Jedenfalls dürfte das interesiant« Experiment — die Auf-führung des großartigen Werkes an einer kleinen Bühne ist doch jedenfalls als ein solches zu be-trachten — ein volles Haus sinden. Herr Irwin wird Faust, Fräulein Fritz Gretchen darstellen. — Es waren wirklich „gefährliche Mädchen." welche wir in dem letzten aufge-führten Lustspiel zu sehen Gelegenheit hatten, die Damen S tauber und Kohl er als Backsische. Frl. Stauber besonder» hatte sich schon seit längerem für da« Fach schneidiger Schwieger-mütter und ältlicher Koketten entschieden, die sie ja vortrefflich spielt und nun — dieser unerklärliche, dem Publicum gar nicht erfreuliche Riicksall ins Naive! Trotz aller durch ihre ganz ahnsehnliche schauspielerische Routine verschärften Anstrengungen verunglückte denn auch der jungen Dame der übermüthige Backsisch so ziemlich. Frl. K o h l e r. welche das andere „gefährlich« Mädchen" unserer Bühne ist, jedenfalls Fleiß entwickelt und sich auch kleiner, ihr selbst vielleicht unangenehmen Rollen annimmt, that gleichfalls ihr Bestes — ohne dabei einen besonderen Erfolg einzuheimsen. Lodenswert erscheint vor allem der verschwenderische Photograph Wendel des Herrn Femminger, welcher diesen mit köstlicher Laune überaus wirkungsvoll gab. Sein« drastisch« Komik ent-fesselte Lachsalven und sein lebendiges Spiel machte dem Publicum das sich manchmal ganz langweilig hinschleppende Lustspiel erträglich. Herr Irwin erwieü sich wieder als mit Takt und Eleganz spielenden Künstler. Herr Ren« ivar als schüchterner und verliebter Architekt gleich vor-züglich in Maske und Spiel. Von den sonstigen Mitwirkenden wären noch die Herren Herrnfeld und Schwartz und die Damen Austerlitz und Fritz lobend zu erwähnen. HchriMbum. Die zuletzt erschienene Nummer von D i l l i n g e r' t „Reisezeitung" hat folgenden Inhalt: Eberstein. Von R. Waizer. (Mir Illustr.) — Stift Melk. Von Ernst Kciter. (Mit zwei Illustr.) — Aus dem schönen Brixen. — Neues von Borneo. — Schloss Raglan. (Mit Illustr.) — Die Basteibrücke. Von Andieas Dillinger. (Mit Illustr.) — Verkehrswesen. — Touristik. — Eine wundersame Reise. Bon Dr. Heinrich No«. — Theater. — Kunst. — Literatur. — Sport. —. Vermischte». — Der Fremdenverkehr in Vorarlberg. — Mittheilungen von nah und fern. „Neue R e v u t." Die Wochenschrift für Politik. Wissenschaft. Kunst und öffentliche» Leben. „Neue Revue", veröffentlicht in Heft Nr. 6 (VI. Jahrg.) vom 0. Februar folgende Aussähe: I. Lippau: „Treitschke's Deutsche Geschi »>te im lv. Jahrhundert"; Dr. L. Strauß: «Tie Frage der Börsen-Schied»-gerichte"; Corvettcn-Capitän Paul Frank!: „Die Katastrophe der „Elbe"; Felirie Noffig-Prochnik: „Die Frauenftage im Lichte der neueren biologischen Forschung"; Eectionsches Dr. Lorenzo. Liburnau: „Zur Fleischversorgung Wien»"; JerümeJer0me: „Katzen"; Theater und Literatur; Miniaturbilder ous der Zeit. Vierteljähriger AbonnemcntSpreiS fl. 1*75 und Porto = Mark 3.50. — Probehefte dieser Zeitschrist, die allen Freunden einer ernsten und anregenden Lectüre bestens empfohlen werden kann, gratis durch alle Buchhandlungen und durch die Erpedition, Wien, l., Wallnerstraße Rr. v. Schriftthum. Inhalt der „Wiener Haus-frauen-Zeitung" Nr. 7. Differenzierte Frauen. Von Elli». — Die Kunst für die Kleinen. Von Dr. Maurus Hoffmann. — Fragen und Antworten. — Korrespondenz der Redaction. — Graphologischer Briefkasten. — Aerztliche Briefe. — Für Haus und Küche. — Speisezettel für ein bürgerliches Haus. — Aus den Papaqeienleben. Von Paula Fürst. — Für unsere Backnschchcn. — Am Arbeits« tische. Von Susanne Heiter. — Album dcr Poesie: Eisblumen. Von Jda Fürst. Einerlei. Bon Franz Heikertinger. — Miscellen. — Räthsel-Zeitung. — Schach-Zeitung. Redigiert von Karl Schlechter. — Silvig. Bon S. G. — Feuilleton: Ein Frauenbild. (Die Wahrheit über Philippine Weiser.) Von R. o. EndereS. Kleine Theaterplaudereien. Von Benjamin Schier. — Inserate. — Prei» halbjährig fl. 2.50. Die in Wien bei Friedrich Schirmer er-scheinende Halbmonatsschrift „DaS Blatt der Hausfrau" hat auch in diesem Quartal eine groge Anzahl neuer Verehrerinnen gewonnen. Das ist leicht erklärlich, denn der Inhalt des Blattes ist ein der-artiger, dass e» bei seinen Leserinnen Beifall sinden muss. Nicht» Oberflächliche», aber auch nicht» Pedan> tische» wird geboten; alle Artikel sind durchgeistigt von einem zielbewusSten Streben, welches den In-tereffen edler Weiblichkeit dient. Ob e» wohlgemeinte Rathschläge sind oder unterhaltende erzählende Bei-träge, ob die Erscheinungen auf dem Gebiete der Mode oder diejenigen im Bereich der- praktischen Neuerungen und Erfindungen Berücksichtigung finden, alle» wird in gefälliger ansprechender Form geboten. Und darin liegt das Geheimnis der großen Der-breitung von „Das Blatt der Hausfrau". Mit Vergnügen empfehlen wir diese Zeitschrift unseren Leserinnen. Jede Buchhandlung oder Postanstalt ver-mittelt Abonnements. Eingesendet. Infolge Ableben» Seiner k«is. Hoheit de» Errheriog» Albrecht findet da» am 23. Februar 1895 angesagte Peteranen Kränzchen nicht statt. K. k. Aönig Albrecht von Sachsen 3. Pragoner-Aegiment. Zeugnis. Ueber das von Ihnen erzeugt« und dem Regiment« zur Erprobung üderqebene LcdernahrnnqSfctt, welches »um Schmieren der Stiefel, als auch zum Einfetten de» Riem> zeuge« verwendet worden ist, wurde hierüber folgende Mi», cheilung erstattet: „Da« Riemzeug, mit diesem Fette geschmiert, wird sehr «eich, ohne auszudehnen. Sowobl beim Schmiere» der Stiefel, wie auch beiin Putzen de« RiemzeugeS ist dir Anwendung des LedcrnahrungSfetteS alte» anderen bisher gebräuchliche» Mitel« vor-zuziehen." Bezugnehmend auf diese Meldung, füge ich bei, dass Ihr Ledernahrungsfett mittels Reqiment5'C«mniand»-?. tzisenKaKn-Kahrordnnng giltig ab 1. Letober 18S4. Cilli-Wien: Adfahit von Cilli: Schnellzug 1U.45A. mittag«. 1 U. 37 M. nach!»; Postzug 5 U. 24 A. abends. 3 U 10 M. nacht»; Personenzug 8 ll. 25 M. srüh; Gemischter Zug 3 U. St) M. früh (bis Mürzzuschlag). Cilli Trieft: Abfahrt von Cilli: Schnellzug 3II. 27 Jt. nachmittags. 4 U. 18 M. früh: P ojtzug 1V ll. 6 8. vormittags, 1 U. 61 M. nachts; PersonenzuzSII. üb 3*i. früh (bis Laibach); Gemischter Zug 0 U 40 M. abend ; Personenzug i> ll. 30 M. abend» (bis Lteinbrück). Cilli Wölla«: Abfahrt von Cilli: Gemischte Züge 7 11. 15 M. früh und 3 ll- 50 M. naÄm>NagS. Wöllau (5illi: Abfahrt von Wöllan: Gemischte Züge 5 N. 50 M. früh und 2 11. 35 M. nachmittags. Pöltichach «»wnobili: Abfahrt von Pöltschach: 10 11. 25 M. früh und 4 II. 10 M. nachmittag». lSouobiq Pöltschach: Absah« von Äonobitz: 8II. 30 A. früh und 1 ll. 10 M. mittag». 895 „Deutsche Macht" 7 Herbabny'S aromatische GICHT-ESSENZ (Neuroxyliii)* Sei» Jahren bewährte, schmerzstillende Einreibung t*i allen schmerzhaften (nicht entzündlichen) Zuständen, wie sie insolg« von Zuglust «da Erkaltung i» den Anochei». Gelenken und Mu«!eln srisch auftreten oder bei Witterungswechsel und feuchtem Wetter periodisch . w iviedertehren. Wirkt auch belebend und stärkend aus die fjjlllH Muskulatur. | n Preis: 1 Klarem 1 fl., per Post für 1—3 Flacons 30 kr. mehr für Emballage. 2JBF" Nur echt mit neben-stehender Schutzmarke. Central versendungs-Depot: Wien. Apotheke „,«r Barmherzigkeit" VII I KaittfrxIraiiSf 73 und 7S. Depot«« bei den Herren Apothekern: Cilli: Karl Gela, Banmbach's Krben, Apoth. I>eius<-h lra/: Anton Xedwed. I.eibnitz : 0. Ruswheim. Marbnrs : »«ndung. Ltadtamt Cilli, am 6. Februar 1895. Der Bürgermeister: ms (aiiKtav Stiger. Her WMtiil, fein schMny mehr! MOHRQll Vn Sebramh der reu- ii'iifAi man 100 Ktniti U'nsdie In einem lialbrn tag* tabcllc«, tflil im» KM«. Pie Wasch« Wirb „och einmnl solange erhalten al« bri jeber aiibrrtn »elf*. titi Gebrauch bei iren- Wirb bi» Wuscfce nur einmal »atl nie sonst dreimal (Kwaschen, itieuinnb brauch» nitnmrhr Mit HitrS»» |u waschen odt, (in, tc« fchäbiich* Atoichputbrr |ii bcitH|M. Grsparni» an 3rit, ürenninciter inl unb Ärticitohrnft. 1'ollhonimeiie Unsiiiabltrtihett hritbtiu: dmid Attest d>« (. I. 6onbfi«scrl«il>iti drflrtlicn Sachi>«stilndtgm Herr» Dr. Adolf Jollen. IM ■V ?» haben in alten größeren Speieroi nnb Ton sin, Geschäft»», sowie im I. Wiener »"on-fumnrrrin unb I. Wiener Hanasranen Perein. Haupt Depot: Wien, >., Renngasse 6. LeStttillh in out» Flllbeil Mosaik-, Holz-, Marmor-, Tischbarchente, Kautschuk, Tisch-Decken, Tischläufer, Lervier-Tecken, Kastenstreifen, Lino-leum-Imit. 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Bank- und Wechselhaus Herausgeber und Eigenthümer de» Moniteur Autrichien Wien, IV., Varoiitenstraaae v!7. T>hifrMiii»-A4r«a*» Kl.dliavbaak. Wlaa. tiW-3 Alfred Pungerscheg Buchbinder C^tüt, Herrengasse Nr. 15 enrviieblt sich zum Einbinde» aller Zeit-schristcn und Bücher für Kanzleien. Schulen, Bibliotheken >c., sowie zur Anfertigung von Sckirribmappen. Cartonagrn. Pasi.-pirtoutS unv Monticruna Zlickereien billigst. Darleihen auf Ntadl- und l.and-K«*alität«-n. zu 4,/j0;'o u. 5°/o, von Lpaeeassen u. Priixileri verschafft schnell und billigst die Kanzlei deß M. Schuch Graz, llnnptpl. 3, 2. Stock. (Personal Credit und Wechsel-Keschä^te au«> geschloffen.) 117— 2 Abomieiiieiit-JEiiiladung »«i Das schönste farbige deutsche Witzblatt. Wor oiu .VboDudmuut bnahxichtigt. Ubsr7.au^e sich vorher durch Verlaufen .»iiver Gratis-Prob^nummer wn dem reichen textlichen Sniuüta und den briliaal ausyesilhrton sarbifen IiJa«irationea. GetchärUatelle Jar Meggendorfer Blätter München CorneUnsetraAee 19. 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A." au die Annoncen«Expevwoi, Kienreich in Graz. ijHa Innerhalb jedes Plan-sprengeLs jedes Po«taratj suche bis längstens 15. SRjt» an die Kan.tei des Teutschen Cchulvereine« i» Wie«. I., Bräunerstrajzc v. nch:eu. Ehrenerklärung. Ich Endesgefertigter erkläre, das« ick die am 21. Jänner 1859 imtöaft» Hause des Herrn Franz Werbnigg gegen Herrn Anton Ätanzrr, t. k. Postmeister in Gonobiv, aus-gesprochenen ehrenkränkenden und be-leidigenden Anwürfe auf das tiefst« bedauere »nd hiemit obigem Herrn öffentlich Abbitte leiste. Gonobitz, am 15. Februar 18S5. Franz Valland 1A> Hausbesitzer und Wagnermeister. «2 (Snlden etn Pelz-Saeco. fl- ei n 6.'« k! ein ytsam Sradtpctz. ebenso die fetnsten Sorte« stet« bei Jato» Roehberger. t. u. I Hoi. lieferant, Uten, L, Sieptz«»«» pla| At. S. Täglich 5la 12 UQr nacht» offen. 11«—5S ölriliilich-Ntrjms. TrorkencS gesundes Buchenholz offeriert -I G-nt Sallaeh. 1 Meter-Klafter nach Eilli gestellt mit II st. 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