Vereinigte Laibach cr Zeit l^g. Dienstag den 6. Iuny 1819. I n l a n d. Angekommene Schiffe in Triest vom 14, bis 21« Mai "^--ie englische Goelette Anna, von 100 Tonnen, von Maltha in ,4 Tagen, mit Kasseh und andern Waaren, auf Nechnnng von Grant Hepburn. Die neapolitanische Bngantine, der Frühling, ron 66 sonnen, von Messina, mit Wein, auf Rechnung von Nrcol. Corrente. Das österreichische Dampfboot Car-olme, von Venedig in .5 2^2 Stunden, mit i« Retsenden. Das österreichische Nave, die Fruchtbare, von 400 Tonncn, Capitän Ios. M. Zottig von Alexandricn in 25 Tagen, mit Wolle und Gummi, auf Rechnung von, Math. Tarabocchia. Die englische Brigantine Anna, von i5o Tonnen, von Port Herrn Kaspar Grafen v. Sternberg, dem Pilsner Herrn Kreishauptmanne Breinl, und vielen andern Anwesenden, Augenzeuge dieser rührenden Scene. —> Der schönste Tag begünstig.e diese Feyerlichkeit, und erhöhte die Freude dieses Festes. Abends war der Tempel der Carolinenquelle, welcher mit deck Bildnisi Ihrer Majestät der Kaiserinn, einer Arbeit des Töpler Stiftsmahlers Fuchs, geziert ist, geschmackvoll mit Transparenten erleuchtet. Auch Grätz erfreut sich nun der heilsamen Anstalt einer Schwimmschule, welche sie dem edlen Eifer des Hcrrn Obersten vom Regiment Chasteler, Freyherrn von Pailmgartten, verdankt. (Wdr.) Ausland. Italien. Genua, den 22. Mai. Ein ^jähriger Mohr aus Egyptenging wahrend seines hiesigen Aufemhal- ' tes öfters in dieSonntagspredigtfn des Professors SconniV, und als man ihn fragte, warum er als Türk sich immer bei unsern Religionsübung.,'« cinfande, gab er zur Antwort, weil er sich zur Annahme der katholischen Religion berufen fühle. Wirklich wurde er auch am Himmelfahrtsrage unter dem Zulauf einer großen Menge Volks auf eine feierliche Art getauft. Pachen waren der Marq^s von Mari und die Herzoginn von Dalberg, Gemahlinn dcö hiesigen französischen Gesandten. R 0 m, den 22. Mai. Hier wurde wieder ein Iohanniter- oder Maltheser-,Ordensritter aufgenommen, nemlich ein Hr. v. Ciccolini aus Macerata. Er legte unter den gewöhnlichen Feierlichkeiten in der diesem Orden zugehörigen Kapelle die Ordensgelübde ab. — Hr. Denison, ein Engländer, überreichte S. p, H. ein Exemplar von den von ihm und dem Engländer Walkins verferngren Pro-specten von Pompej. Der heilige Vater nahm es mit Vergnügen an, lobte dieses Werk, und beschenkte den Engländer mit zwei großen Denkmünzen, einer goldenen und einer silbernen. — In der Nähe der Stadt Velletri würd? em Hirt von e:'ner wüthenden Ziege gebissen, worauf er nicht lange darnach unter den fürchterlichsten Symptomen der Wasser« scheu starb. Das sonderbarste bei diesem Unglücksfalle war, das; der Hi/t essen und trinken mochte, wahrend bekanntlich die von wüthenden Thieren gebissenen und von der Wasserscheu befallenen Schlacht« opfer weder essen, noch minder trinken mögen. Parma, den 17. Mai. Vor einigen Tagen ist der Graf Stakelberg, kaiserl. russischer Gesandter bei dem neapolitanischen Hofs, mit einem großen Gefolge nach dem Ort seiner Bestimmung hierdurch vassin. Eben so reivte am 12. d. der Fürst Cara» daja, ehemaliger HospoDal der Wallachei, durch unsere Stadr nach Toöta^c,. >— Zwischen unserm Her-zogthum und dem Königreich Neapel ist das Nechh der Freizügigkeit eingeführt worden. (W. Z.) H e« r z 0 g t h ü m M 0 d e n a. I^kk. HH. die Ev^rzo^inn Beatrix, Herzoginn V5N Massa und Fü?" Zurückberufung derVer« bannten erstattet worden. Der. Berichterstatter, Hr. v. Cotton, meinte, das; man von Seiten der Kammer nichts anders thun könne, als mit ehrfurchtsvollem Stillschweigen den König nach seiner Gerechtigkeit und nach seiner Güte handeln zu lassen, und trug am Schlüsse des Berichts auf die Tagesordnung an. Für diese erklärten sich sogleich eine Menge Stimmen. Doch erhielt Hr. von Caumartin da? i37 Wort/ um dagegen zusprechen, nnd die Verweisung der Bittschriften an das Ministerium vorzuschlagen. Nachdem aber der Großsiegelbewahrer (unter wieder-höhlten lallten Beyfallsäußerungen) gesprochen, und auch die Tagesordnung vorgeschlagen hatte, rief man von allen Seiten: ^ I'u^k« cw MN'! und sie ward sofort angenommen. (Wdr.) Das Pariser correttionelle Polizeigericht verur-theilte am 19. Mai einen Kuvfcrstichhändler Delau-nay, der ein aufrührerisches Gesellschaftsspiel: l<°: xk> Ut dan k'nnn^ vit encoi^, in Steindruck hatte ausführen lassen, zu zweiMvigem, dessen Frau aber 'zn dreunonaclichcm Gefängniß. Der Lithograph, Namens Thien'p, wurde freigesprochen. (Ostr. B.) Großbritannien. In Malta kam kürzlich ein Schiff von Larissa mit einer Ladung von Wolle an. Mehrere Schissleute waren an der Pest gestorben. Man har die La° düng verbrannt^lnd das Schiff versenkt. Diese Vor, sichtsmaaßrcgeln, verbunden mit der strengsten Auf-sichr über die übrige Mannschaft, verbannen alle Furcht einer Weitcrverbreitung. Am 10. diest5 Monaths wurde zu London der Versuch mit einer, durch Herrn Charles Kenda neu verbesseren Schwimm-Maschine gemacht. Sie besteht aus einem ledernen, mir Luft gefüllten Anzüge; Herr Kenc^l und sein Arbeiter stiegen bey Blackfiiars-Brücke in die Themse, und gingen durch die Bogen der Southwark-und London-Brücke bis zum Zollhause aufreche im Wasser in 2c> Minuten anderthalb (englische) Meilen; sie widerstanden dem starken Wassersall unter der London - Brücke ohne Gefahr, und ein junger Mensch, welcher aus Neugierde dieses Experiment mitmachen wollte, hielt sich an Herrn Kendiü fest, und wurde durch denselben glücklich ans. Land gebracht. In der Nacht vom 17. auf den 18. Mai kam die Katholiken-Angelegenheit im Oberhause zur Sprache, und wurde auch hier, wie im Unterhause, abschlagig entschieden. Lord Donoughmore machte die Motion zu Gunsten der Katholiken, welche von Lord Grey, dem Marquis von Lansdown, Lord Darnley, dem Bischof von Nonpich und Lord Camarvon un- terstützt, und von den Bischöfen von Worcester und Peterborough, dem Lord Kanzler, Lord Dunstanvil-le, den Grafen von Liverpool und von Westmore-land, und dem Herzoge von Wellington bekämpft wurde. Die Debatten dauerten bis halb 2 Uhr Morgens. Bei der Stimmenzahlung fanden sich 147 Stimmen gegen, und 106 für die Motion, welche sonach mit einer Mehrheit von 41 Stimmen verworfen wurde. (Ostr. Beob.) Rußland. Am 18. April, als am ersten Ostertage wurde zu St. Petersburg die kirchliche Feyer dieses Festet nach dem Ritus de,r Griechischen Kirche in allen da-sigen Kirchen dieses Ritus begangen. T>ie Versammlung zum nachtlichen Gottesdienste am Vorabende des Festes, sowohl in der Hofkirche als in alleit Stadtkirchen, wurde um 11 Uhr in der Nacht durch das Signal eines Kanonenschusses angekündigt, dem um 11 1^2 Uhr ein zweiter und um 12 Uhr ein dritter folgte. Um Mitternacht begann der Gottesdienst. Wahrend der Ankündigung der Auferstehung wurden die Kanonen von den W«llen der Festung gelöser. Die Ordnung, in welcher sich die hohen Reichs-Dignitarien und die verschiedenen Verwaltungsbehörden nach dem Gottesdienste Sr. Majestät dem Kaiser und Ihren Majestäten den Kaiserinnen zur Gratulation in die Hofkirche näherten, waren ^olgen-de: 1) der Reichsrath, 2) der Senat, 5) der Mi« nister - Staats - Secretär des Konigsreichs Pohlen, 4) das Militär, 5) die ersten Hofbeamten, 6) die zweiten Hofbeamten, 7) die Staats-Secretär, 6) die Kammerherren, 9) die Kammerjunker, 1,0) die übrigen /Anwesenden. Am zweyten Osterfeyertage war allgemeine große Cour auch für die frem^lt Gesandren. (W. Z.) Schweden und Norwegens - Den Gerüchten von Mißverhältnissen zwischen Schweden und einigen andern nordischen Mächten wird in mehreren Briefen aus Stockholm bestimmt widersprochen. Von kriegerischen Rüstungen weiß ma« in 'diesem Lande nichts, und selbst 5ie allgemcmet! Vertheidigungsmaßregeln, deren Plan bereis vor i83 mehreren Jahren entworfen wurde, werden so lang- ' fam bttrieben/daß zu ihrer Beendigung noch mehrere Jahre erforderlich seyn werden. (W. Z.) Dänemark. Der Gehalt sämmtlicher Beamten in Dänemark betragt jährlich ungefähr Ü5o,0ao Rbthlr. Silber, welche Summe auf 5oao Individuen vertheilt ist. Tie Beamten der Herzogthümer geineßen jahrlich zwischen 5 und 600,000 Rbthlr. Silb.-r. Vsir. B.) Spanien. Das Journal des Debats liefert in einem Pri-vatschreihen aus Madrid vom 5. Mai. die Nachricht, daß zu Madrid Deputirte von Buenos-Ayres angekommen waren, die den Auftrag hätten , dem Könige unter annehmbaren Bedingungen die Unterwerfung der insurgirten Provinzen am la-P!ata-Stro-me anzubieten» Diese Bedingungen waren: Bewilligung einer Nationalrepräsentation, Gleichheit der Zoll- und Handelsreglements mit dem Mutter? ^ lande, und Ernennung eines Prinzen aus der kö-Znglichen Familie zum Vicekonig. Nur dieser letzte Punct, meint das Schreiben, dürfte Schwierigkeiten fnden. (Ostr. B.) Spanisches Amerika» Amerikanische Zeitungen wollen wissen, der Kaiser von Rußland habe zu Gunsten der vereinigten Staaten allen seinen Rechten auf die wichtige Nordwestlüste von Amerika, südwärts vom 26sten Grade der Breite, entsagt. Folgt nun Großbritannien nach den zehn Jahren, die es sich im letzten Tractate als Bedenkzeit ausbedungen hat, diesem Beispiele, so tommen dle vereinigten. Staaten in. den. Besitz einer fruchtbaren, mit den schönsten Häfen reich ausgestatteten Küste von i5 Graden Ausdehnung am stillen Ocean. Die Halbinsel Florida, oder Ost-Florida, ist bis jetzt für nicht viel mehr a!s eine Wildnisi anzusehen. Der Boden ist nicht besser als der in West-Florida, allein der ganze Vortheil der Lage in Beziehung auf den Handel im mericanischen Meerbusen ist jetzt hinlänglich anerkannt. An der Westseite hat sie zwei besonders schöne Häfen. Dann gibt es mehrere kleine. Häfen mit 7 Fuß Wasser am Eingang', für Küstenschiffe zugänglich, sowohl an der Westküste als an den Florida-Keys und auf dem Riff, an der nördlichen Einfahrt des letzteren besonders Kay Bis-canio, der seiner Lage nach die Küstenfahrt dort herum ganz beherrschen könne, und sich für einen Leuch-thurm besonders schickte. Aber alle diese Hafen haben bisher bloß zu Schlupfwinkeln für Seeräuber lind Freibeuter von den Bahama-Inseln gedient; und so seltsam es klingt, ist es nicht weniger wahr, dasi, wenn Besitz von der Seeseite her ein Recht gibt, fa,st die ganze Küste von Ost-Florida eigentlich unter der Botmäßigkeit der Bahama-Insulaner sieht; indem auf der ganzen Küste und allen Inseln derselben: vom Apalache fast herum bis St. Augustin keine Niederlassung, auch nur von emer einzelnen Familie anzutreffen ist, und die Bewohner des Bahama's ununterbrochen von dem köstlichsten Schiffbauholz so viel, als ihnen nur immer beliebt, hier fällen und wegführen. (Ostr. Beob.) Wechsel-Cours in Wien vom 3. Iuny l3iH. Conventionsmü^e von Hundert 246 l^2 Bekanntmachung. Die resp. Herrn Abnehmer der Laibacher Zeitung, welche noch mit dem Prä-Mweralionsbetrage für dieses Halbjahr im Rückstände sind, werden hiemit gehorsamst um Berichtigung desselben ersuchet. Gedruckt bey Ignaz Aloys Edlen von Kleinmapr.