Nr. 243. Mittwoch, 22. Oktober 1913. 132. Jahrgang. Wbllcher Zeitung l» »,. haldjilhri« ,, «. ssül di, Zustellung !n« H«u« »on»tüh?<< » ll. - »»s»»««,»»,v»tz»: sslll N, b. Die «Laibachei >>si!ung» ersckrint »üglich, mi» Autnahme der Könn- >mt. <>f,si>asss, Die >>»nt»»»M»n «iNeiiöftlllß» Ätr. 1V. 3vrechftunben brr «eballwn vmi » b« lv U!,l ftonntttag«. UnlianrieNc Vriese werben nichl ansenommcn. Mllliussrlpte nickt zurüsgeslellt. »»l«Ptz»» P». der V«»«!««»» 32. Nichtamtlicher Geil. Der Schiffbaufeiertag. Zu der Rede des englischen Mariueministers Churchill in Manchester werden noch folgende Ergänzungen mitgeteilt: Nach der Feststellung, daß die gegenwärtigen Flottenausaabcn nur durch ein internationales Abkommen erleichtert werden können, fuhr der Redner fort: Sie erinnern sich meines Vorschlages eines sogenannten Schiffbaufeiertages. Seit damals hat der deutsche Reichs lanzler geäußert, daß seinc Regierung detaillierte Vorschläge erwarte. Wir haben nicht die Absicht, in die Materie einzutreten, außer wenn dies die deutsche Regierung für angebracht hält. Es ist sehr wichtig, daß von unserer Seite in dieser Sache leine Schritte getan werden, die gegenüber Deutschland nicht vollständig fair wären, oder die so aussehen lännten, als ob wir Versuchleu, für uns den gutvn Anschein zu erwecken, als ob wir friedliche Vorschläge machten, dabei aber der Gegenseite das Unrecht einer Ablehnung zuzuschreiben suchten. Unsere Beziehungen zu Deutschland haben sich wesentlich ssebessert, ohne daß wir unsere Freundschaften mit anderen Ländern verloren härten. Deshalb ist der Augenblick nicht ungünstig, die freundliche Bezugnahme auf die Frage eines Schiffbaufeiertaaes aufzunehmen, die in der Rede des deutschen Reichskanzlers zu finden ift. Der Minister erörterte dann den Vorschlag eines Schiffbaufeiertages, zunächst was Deutschland anlangt, und fuhr hierauf fort: Das würde einen vollständigen Feiertag für ein ganzes Jahr für England und Deutschland ergeben, soweit große Schiffe ill Betracht kommen. Deutschland würde sechs, wir fast zwölf Millionen sparen, und die relative Stärke beider Länder würbe absolut unverändert bleiben. Ein völliger Stillstand für ein ganzes Jahr wäre unmöglich, wenn nicht andere Mächte überredet werdeil könnten, ebenso zu handeln. Nbei, wen» Deutschland und England die Initiative ergriffen, den anderen Mächten Europas voranzugehen, wäre da nicht große Aussicht auf Erfolg? Osterrcich-Ungarn und Italien werden, obwohl sic verbündet sind, wahrscheinlich große neue Flottenprogramme, die gegeneinander balancieren, inaugurieren. Obwohl Verbündete, »Verben sie vermutlich zwei oder vier aewaltiac Schiffe bauen, die jcdenl der bciden Staaten vielleicht zehn Millionen Sterling kosten. Das wirb wiederum wahrscheinlich Frankreich zu weiterer großer Vermehrung des Programmes zwingen und jedenfalls gewisse weitere Maßregeln unsererseits ^ obwohl geringeren Umfanges — erfordern. Ihre relative Stellung aber zueinander wird dadurch nicht berührt und geändert werden. Wenn aber Ostcr-rcich-Ungllln und Italien nicht bauen würden, würde die Verpflichtung dazu auch für Frankreich und England wegfallen. Die Tatsache, daß der Dreibund keine Schifft baute, würbe es für dic brei anderen europäischen Großmächte möglich lnachen, ohne das geringste Risiko einer Gefahr, dasselbe zu tun. Und würde ein solches Ergebnis nicht seinc Wirkung auf den Schiffbau Amerikas und Japans ausüben? Durch eine solche Politik würden viele Millionen für den Fortschritt der Menschheit frei werden und selbst wenn sie erfolglos bliebe, würde sie auf Europa einen wohltätigen Eindruck machen, der später sicher Fruchte tragen würde. Die Unregelmäßigkeiten in der bulgarischen Armee während des Krieges. Wie man drr „Pol. Korr." aus Sofia schreibt, hat der Ministerpräsident Radoflavov über die Einsetzung von Kommissionen für die Untersuchung der während des Krieges vorgekommenen Unregelmäßigkeiten und Versäumnisse dem Ministerrate einen Bericht übcrrnittelt, in dem cs heißt: „Mit der Anordnung der Mobilisierung am 30. September 1912 schlug die historische Stunde, für welche sich das bulgarische Voll dreißig Jahre hindurch vorbereitet hatte. Es handelte sich um die Befreiung von Stammesbrüdern, um die Einigung des ganzen bulgarischen Volkes und um die Erkämpfung jenes Platzes auf der Ballanhalbinsel, der dem bulgarischen Volle gebührt und für scinr lünftige Entwicklung nötig ist. Trotz der ungeheuren Opfer und der glänzenden Erfolge wurden die Söhne Bulgariens von einer unver- nünftigen Diplomatie zugrunde gerichtet. Von fünf Tei-tcn angefallen, wurde Bulgarien gezwungen, die Fehler seiner Machthaber durch eine neue Zerstückelung zu büßen, welche das Vaterland um Jahrzehnte zurückgeworfen hat. Das bulgarische Volk hat ein Recht darauf zu erfahren, wer alle Fehler und Veraehungen begangen hat. Ein großer Teil der Soldaten ist ohne entsprechende Bekleidung und Beschuhung in den Krieg gezogen. Sie mußten die entsetzliche Winterlälte ohne warme Kleider und Zelte verbringen. Es fehlte an Heilmitteln und Ver-bandlnaterial, wodurch Tausende, die gerettet werden konnten, zugrunde gegangen sind. Die Soldaten wurden schuhlos der Cholera und anderen Epidemien preisgegeben. In der ganzen dritten Armee von <'atald-/.a gab es keine desinfizierenden Mittel, selbst solche nicht, mit denen sich die Ärzte die Hände hätten reinigen können. Die in den Schützengräben entkräftet liehenden Soldaten wurden mit verdorbenen, Speck und übelriechendem Käse genährt. Man führte die bulgarischen Soldaten schließlich auf die Schlachtbank, indem man ihnen leine genügende Bewaffnung und Munition mitgeben konnlc, um gegen den Gegner zu kämpfen. Alle dicsc Verfehlungen verlangen Sühne. Es muh die volle Wahrheit aufgedeckt werden. Diejenigen, die mit dem Blute und der Gesundheit der Soldaten Handel getrieben und in frevelhaftem Leichtsinn Tausende von Bürgen, dem Tode preisgegeben und das Vaterland acopfert haben, müssen der gesetzlichen Strafe zugeführt werden." Politische Uebersicht. Laib ach, 2l. Oktober. Aus Bukarest wird gemeldet: In Besprechung der Ernennung des österreichisch-ungarischen Gesandten Prinzen Fürftenbery zum Botschafter in Madrid schreibt die offiziöse „Politique": Das Avancement des Prinzen ift wohlverdient. Seine Loyalität, seine Offenheit und seine große Intelligenz haben eine Festigkeit in dm Beziehungen geschaffen, die unsere Regierung namentlich während der letzten Ereignisse gewürdigt hat, bei denen sich dieser Diplomat außerordentlich bewährt hat. Sein Feuilleton. Der schweigsame Gatte. Bon Ouidc» ^'^llc»v. (Schluh.) In den Monaten, die Kaspers Eheschließung sol^ ten, nahmen Kleins Bedenken beträchtlich zu. Es fing damit an, daß Kasper die durch lange Jahre hindurch gepflogene Gewohnheit eines abendlichen schweigsamen Spazierganges mit seinem Freunde plötzlich aufgab. „Du muht schon entschuldigen, . . . eine Verabredung mit meiner Frau!" hatte Kasper gesagt. Da war Herr Klein felsenfest davon überzeugt, daß sein arnier Freund ein vom Schicksal ungebührlich hart geschlagener Mann sei. Und dann begab es sich, daß er den Freund eines Tages in Begleitung seiner Gattin traf. Er sah ein Köpfchen, aus dem sich tausend wie Gold glänzende Söckchen ringelten, sah ein rosiges Gesicht, von einer weißen Federboa umrahmt, cin graziöses Figürchen, das am Arme des Gatten, eng an ihn geschmiegt, da-hinschritt. Der Mund konnte vor Plaudern und Lachen nicht einen Moment zur Ruhe kommen und das ganze Gesicht strahlte in sonniger Fröhlichkeit. Und Kasper, sein Freund, der schweigsame, grübelnde Kasper, schien in tiefes Zuhören versunken, auf seinen Lippen lag ein Lächeln, so wohlgefällig und behaglich, daß der Freund ihn kaum wiedererkannte. Eines Abends, als Herr Klein seine einsame Mahl' zeit im rauchigen Restaurant eben beendet hatte und stch «nschickte. seln ödes Zimmer aufzusuchen, traf er nach einigen Schritten seinen Freund Kafper. der gerade im Begriff war, ihn aufzusuchen. „Du hier? Ist etwas vorgefallen?" rief er ihm erschrocken zu. „Nichts, nichts, lieber Freund, beruhige dich nur." entgegncte Kasper. „Es ist nur schon so lange her, daß ich dich nicht gesehen habe. und schon seit langem habe ich mir vorgenommen, dich wieder einmal aufzusuchen. Meine An mrscnhcit stört dich doch hoffentlich nicht?" „Alicr . . . wie kannst du denken . . ." .Mso, nicht wahr." fuhr der andere geschäftig fort, „es ist doch eine wahre Schande, daß Freunde einander solange nicht gesehen haben, nichts voneinander wissen! Doch du wirst cs ja begreiflich finden, wenn ich dir sage, daß dieses erste Jahr »miner Ehe mir nicht viel Zeit gelassen hat. Diese Spitzbübin nimmt mich sehr in Anspruch so daß ich zu nichts anderem komme." Kaspar sprach in diesen paar Minute,! fast mehr als während seines aanzen früheren Lebens, und nur zaghaft brachte Klein die Frage hervor: ..Und . du bist zufrieden?" „Zufrieden? Sage: Glücklich, lieber Freund, überglücklich! Ich trage jetzt immer ein Gefühl mit mir herum, das mir früher völlig fremd war; mir ist. als sei ich plötzlich wieder ein Jüngling von zwanzig Jahren geworben, aber ein froher, glücklicher zwanzigjähriger Jüngling, nicht solch ein Griesgram, wie ich mit zwanzig Jahren einer gewesen bin! Jetzt fühle ich erst, »vas jung sein heißt! Was bin ich doch für ein Idiot gewesen !" „Und deine Gattin?" iMeinc Frau? . . Ah, war das ein< Überraschung für mich! Anfangs glaubte ich zu träumen! Ich. der ich an dieses ewige Schweigen um mich herum gewöhnt war, an diese Pedanterie und Gleichmäßigkeit, ich hatte plötzlich diese kleine Teufelin in meinem Hause, die alle Ordnung auf den Kops stellte, jedes Ding absolut anders haben wollte als es war, jeden Tag die Möbel von einer Stelle auf die andere rücken ließ, wie ein Wirbelwind durch die Zimmer ftate, immer in Bewegung, immer gesprächig, von einer Sachc redend und dabei auf tausend andere überspringend. Anfangs, wie gesagt, glaubte ich, dieses Leben nicht ertragen zu können! Aber nach und nach habe ich mich an all das gewöhnt, ja, noch mehr, ich begann einzusehen, baß es so viel besser sei." Unter diesen Gesprächen hatte das Freundespaar Kleins Haustür erreicht. „Mir soll es recht sein." sagte er endlich. «Ich freue mich sogar deines Glückes!" Aber Kasper schien diese Worte gar nicht gehätt zk haben. Sinnend stand er da, mit einem schweren Entschlüsse sümpfend. Endlich nahm er seinen ganzen Mut zusammen und sagte.- „Ich hätte dir eigentlich noch eine Mitteilung zu machen!" „Was könnte das wohl sein? Ich bin auf alles vorbereitet?" „Es ift eine freudige Nachricht!" „Ich bin begierig!" „Also, es ... es handelt sich nämlich um folgendes: du bist doch immer mein einziger und bester Freund gewesen! Und deswegen wünsche ich, daß du der Erstej seiest, der von einem großen Ereignisse in unserem Leben Kenntnis haben soll! . . . Meine Frau und ich. ... also mit einem Wort: willst du Pate sein?" sslein war vor Überraschung schier gelähmt. Mül> sam stieß er die Worte hervor: „Wie, auch das noch?" „Ja, auch das." sagte Kasper lächelnd; «siehst du, auch dazu ift es notwendig, daß man nicht so ftumm nebeneinander herlrbt! Die arme Klara! Während dieser schweigsamen vier Jahre ... Ach was, in einer guten Ehr muß man eben miteinander auch manchmal redtn " Laibacher Zeitung Nr. 243. 2236 22. Oktober 1913. Scheiden wird in allen politischen und gesellschaftlichen Kreisen unserer Stadt lebhaftes Bedauern wachrufen. Tie Meldung eines Blattes, wonach König Karol von Rumänien dem Prinzen Wilhelm zu Wied geraten habe, den Thron Albaniens anzunehmen, erweist sich als unrichtig. Der König erklärte, er habe weder einen Rat gegeben, noch sich in irgend einer Weise in die albanische Thronfragc eingemischt. Aus Belgrad wird gemeldet: Finanzminister Doktor Lazar Pa, Bannlreis. Wir verstummten; mit dem wohlbekannten, prickelnden Gefühl eines leisen Schauers blickten wir drei in dic gleißende Wand des Greben, die sich aus grünem Lärchcnbeftanb ins satte Älau des Himmels reckt. Geblendet lehrten wir dn,n zu unserer nächsten Umwelt zurück, die in satten, weichen Herbsttöncn nnt der Schönheit von oben zu wetteifern schien. Ticfatmend standen wir ans der Talstufc, dic auf grünem Plan zwischen malerisch verstreuten Vüschen von wilden Rosen das Gehöft des Suhadolnikbauem trägt. Würdig paßt sich der schlichte Vau der hehren Landschaft an. Die weiten Speicher bilden eine reizende Gasse, die uns zum Vauern-hause leitet. Davor plätschert in glattem, silberhellem Strahle einladend die Quelle. Wir ließen uns zur Milch schmackhaftes, derbes Schwarzbrot reichen und machten kurze Rast, Den Plan, Hierselbst zu nächtigen, ließen wir fallen, nachdem mein in solcherlei Dingen kundiges Auge hoch oben in den Ko gcn alles vorhandene Wollzeug über die Ohren. Das Ge- > fühl angenehmer Müdigkeit leitete dcn Schlaf ein. Die zunehmende Morgenkälte weckte uns nach cini^ ? gcn Stunden. Wir versuchten nochmals einzuschlafen, r doch war dies Beginnen vergeblich. Jemand opferte sich i und machte Feuer. Die belebende Wärme ermunterte uns , bald. Es war 8 Uhr. (Schluß folfü.) l —-------------- - (Staattzvoranschlag.) In dem gestern dem Av-gcorbnctenhause vorgelegten Finanzgcsehe für die Zeit " vom 1. Jänner bis 30. Juni !914 finden sich folgende auf Krain Vczug habende Kredite: für das Stamm-verinögen des Religionsfondö 32.500 /^, für die Lehrer-und Lchrcrinncnbildungsanstalt 260 X, für die Bestellung des geometrischen Personales für agrarische Operationen 37.500 /<, für gewerbliches Vildungswesen 11.000 X, für Strahenbauten 109.800 ^, für Wasserbauten 74.000 k", für Neubauten bei der Vergdirektion . Idria 37.000 X; writers bei dcn Kapiteln: Ministerium ! des Innern 7550 /<, Ministerium für Kultus und Unterricht 13.229 X. — Die Gesamtsumme der Staatsaus-gabcn ist auf 1.564.45)8.879 ^'. die der Staatseinnahmen mit l.564,528.620 /< präliminicrt. woraus sich ein Über- ^ schuß von 69.741 X ergibt. - (Die nächste Gnneinderntssitnmgj findet Dienstag den 28. d. M. statt. x. «Melonvlllcszcntrnheim für Bedienstete der öfter« reichischcn Ttnntsbahnen.» Die Absicht dcs Eisenbahn-Ministeriums, für erholungsbedürftige Staatsbahnbedienstete ein eigenes Relonvalcszentcnheim zu schaffen, wird schon in der allernächsten Zeit der Verwirklichung zugeführt werden können, da die Frage dcs Standortes durch dic Erwerbung eines in jeder Hinsicht geeigneten Grundstückes bei Neulcngbach an der Westbahn vor kurzem glücklich gelöst worden ist. Die Pläne und Kostenüber-schlägc für den Nau sind bereits ausgearbeitet und der Bauplan zeigt, daß allen Anforderungen, die an eine moderne Anstalt dieser Art gestellt werden tonnen, Rechnung getragen ist. Es ist zunächst für die Unterbringung von etwa 5,0 Bediensteten Vorsorge getroffen, denen Verpflegung und ärztliche Aufsicht unentgeltlich beigestellt wird. Der Vollendung und Einrichttmg dcs Hauses darf bereits im Laufe des nächsten Jahres entacgcngeschcn werden. In der Schaffung eines eigenen Rctonvalcs-zcntcnhcimeö, welcher Altion Seine Exzellenz der Glsen-bahnminiftcr Freiherr von Förster das lebhafteste Interesse zuwendet, wirb man einen bedeutsamen Schritt der Staatscisenbahnverwaltung auf diesem Gebiete der humanitären Fürsorge für die Bediensteten erblicken dürfen. - (Erschreckende Zunähn« der Auswanderung.) Wir lesen im „Gottschccr Noten": Bis Mitte September l. I. sind, wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, von der l. k. Vezirkshauptmannschaft Gottschcc gegen 1300 Auswandcrcrpässc ausgestellt worden. Die Zahl jener jungen Burschen, dic sich durch Auswanderung der Ttcl-lungspflicht entzogen haben, beträgt im politischen Bc zirke Gotischer (Gerichtsbezirle Gottschce. Reifnitz und Großlaschitz) srit den, Iahrc 1876 rund 1400, in den letzt-vergangenen drci Stcllnngsjahrcn betrug sie allein nicht wcnigci als 300, d. h. durchschnittlich 100 pro Jahr. Ein so ungestümer Aiisluanderungsdrang wie heuer war bisher übclhaupl noch me da. Von den rund l300 heuer biohcr Anogcwandcltcn entfällt etwa die Hälfte auf Mädchen. Aic> Ende dcs Iahrcs dürften wir im poli' tischen Bezirke Gottschce 1500 bis 1600 Auswanderer pro 1913 zählen. Eine erschreckende Zahl, die zum Nach dcnll'!, stimmt nnd große Besorgnisse erregt! — (Landesftelle der „Allgemeinen Pensionüanftall für Angeftcllk" in Trieft.» In dcr kürzlich abgehaltenen Ausschnßsitzung teilte der Obmann über den Stand der Versicherten und die finanzielle Lage der Landcsstelle solgcndcs mit: Am 1. d. M. waren bei der Landcsstelle 7539, mit Ersatzvcrträgcn l948 und bei Ersatzinstitutcn 2013'Angestellte versichert. Abgelehnt wurden, wetl nicht vcrsichcrnngspflichl'N, 1061, ausgetrctru sind 8334 An-gestellte: eingebracht wurden 20.895 Anmeldungen. Vom l. Jänner 1909. d. i. vom Beginn der Wirksamkeit des Pensionsvcrsicheningsgcsetzes, bis 31. Dezember 1912 wurden Prämien im Betrage von 6,63l.335 X und vom -I. Jänner !913 bis 30. September l913 im Betrage von ! l 363 5)68 /< vorgeschrieben. Wird vom vorgeschriebenen , Gesamtbetrage (7,994.903 /<) der tntsächlich cingcnom-mcnc Betrag (7,096.091 K 86 /<) »i Abzug gebracht, so ! verbleibt ci» Rückstand von 898.811 /v 14 /,. welcher ' 1125 Prozent dcr vorgeschriebenen Prämien entspricht. , Dieser Rückstand ist zum Teile dcm Umstände zuzuschrci- l bcn daß dcn Rechtsmitteln gegcn Bescheide der Pensions- l anstalt aufschiebende Wirkung zukommt. Vom l. Jänner t l913 bis 31. August 1913 wurden 21 einmalige Abferti- t güngcn an Witwen, bezw. an Waisen, im Gesamtbeträge -von 30 780 /^ u»d im gleichen Zeiträume Prämienrück- » crstattungen, bezw. Prämienreserven, a» Angestellte, 5 deren Versicherungspssicht crlofcheu ist. 84.032 5 78 /< h ausbezahlt Die infolge Dicnstunfällen bisher bewillig- h ten Invaliditäts- und Witwenrenten sowie Erziehungs- C beitrage belaufen sich aus jährlich 2350 /<. n — (Die Mitglieder der Agramrr kroatischen Oper,) v die heute hier eintreffen, werden auf dcm Laibacher n Zentralbahnhofe von Mitgliedern des Luibacher Ge- s< meinoerates und der Theatcrkommission begrüßt wer^ 8 den. '- u — <3tiegen und Zugänge im Hauptlan«!.) Bekanntlich wird bei den neuen Ufermauern des Laibach-flusscs auch für verschiedene Zugänge vorgesorgt werben. So erhaltci, die Uferteile während der Errichtung der Kaimauern zwischen dem Froschplahe und der Sankt Iakobsbrücke auf einer Seite, der Grada^icabrücke und der erstgenannten Briute je zwei, die zwischen der Sankt Jalobsbrücke und der Hradctzkybrücke je zwei, weiter die Kaimauern zwischen dieser und der Franzensbrücke beiderseits je drei Zugänge, sodann die Ufer zwischen dieser und dcr IubUäumsbrücke je zwei und endlich jene zwischen der letztgenannten und der Petersbrücke je zwei Stiegen, bezw. Zugänge. Außcrbcm werden für eventuelle Unglücksfälle im Haupt- sowie im Gruberkanal seinerzeit bei den Stiegen mehrere Rettungskähne angekettet werden. x. — (Todesfall nnd Leichenbegängnis.) Am 17. d. verschieb in Kramburg nach kurzem Krankenlager Frau Maria K o p a 6, k. k. Grunbbuchsführersgattin, und, Schwiegermutter des Herrn lais. Rates Anton O r e h e t, k. k. Obersteucreinnehmers i. R.. im 83. Lebensjahre. Das Leichenbegängnis fand am l9. d. unter zahlreicher Beteiligung statt. —z». — lTiidlicher Unfall.) Johann Nizjan, vulgo Nu-lovec, aus Zaklanec verunglückte am 16. d. M. im Hause des Johann Prebil aus Zaklanec in der Weise, daß er im Balgen mit den bindern des Genannten über die unvcrwahrte Kellertreppe stürzte, worauf er nach 15 Stunden inneren Verletzungen erlag. Er war ein Gewohnheitstrinker und auch am Unglückstage stark angeheitert. — (Beim Pöllerschieftcn vcnmglültj.) Anläßlich des am 12. d. M. in St. Iobst stattgehabten Mrchweih-festes begann der Besitzerssohn Anton Tonrinc, ohne hiezu eine Bewilligung zu haben, schon um halb 3 Uhr morgens bei dcr Kirche zu St. Iobft mit Pöllern zu schießen. Beim Abfeuern dcs dritten Schusses drang ihm durch vorzeitiges Losyehen des Schusses die Pulverladung ins Gesicht und verletzte ihn schwer. Er wurde ins Landesspital nach Laibach überführt. — (Tchlldenfeuer.) Wie uns aus Adclsbcra, berichtet wirb, brach am 17. b. M. nachmittags aus dem Heu» boden des Besitzers Johann Meinar in Topolec ein Feuer aus, das den Stall und das Wirtschaftsgebäude samt den darin befindlichen Heu- und Strohoorräten, Feldfrüchten, landwirtschaftlichen Geräten, zwei Kalbm-nen und zwei Schweine vernichtete. Der Besitzer Me^nar crlcidct cincn Schaocn von 4000 /<, dem eine Versicherungssumme von nur 600 /^ aegenübcrsteht. Tas Feuer sollen mit Zündhölzchen spielende Kinder verursacht haben. — 2 Kronen, eignete sich noch zwei silberne Taschenuhren lnd eine elektrische Laterne an und ergriff die Flucht. Laibacher Zeitung Nr. 243. 2238 22. Oktober 1913. Das Mord instrument warf er in einem unweit des Hauses befindlichen Gebüsche weg. Die geraubten zwei Uhren und die elektrische Laterne hatte der Mörder noch bei sich, während er das Geld bis auf 14 /< bereits verbraucht hatte. Dw Ermordete war dort nur Geschäftsleiterin ihres erblindeten Vruders und Besitzers Matthias Tolenc, der sich am kritischen Morgen mit einem Neffen zum Frühgottesdienste nach Nischoflack begeben hatte. Sie war 42 Jahre alt und verehelicht, doch war ihr Mann schon längere Zeit in Südtirol auf Arbeit. — Der Mörder wurde verhaftet und dem Bezirksgerichte in Littai eingeliefert, von wo er dem Landesgerichte überstellt werden wird, — (Aufgefundene Diebs beute.) Vor einigen Tagen wurden in der Waldung bei Kozjak im Gebüsche versteckt ein noch gut erhaltenes Fahrrad und ein grauer, breitkrempiger, mit breitem grünem Bande versehener Filzhut aufgefunden. Tle Fundgegenstände, die offenbar von einem Diebstahle herrühren, wurden dem Gendarmerie-Posten in St. Martin übergeben. — (Wegen eines Hundes verhaftet.» Gestern nahm der Wasenmeister aus Laibach in der Gemeinde St. Veit, wo die Hundekontumaz verhängt ist, über behördlichen Auftrag eine Streifung vor und kam bei dieser Gelegenheit auch zu einem Bescher in Staneiiöe, der der behördlichen Anordnung, den Hund anzuketten, zuwiderhandelte, um den Hund einzufangen und abzunehmen. Der Besitzer widersetzte sich aber dem Wasenmeister, riß ihm den Hund mit Gewalt aus der Hand, so daß sich der Wasenmeister, um seinen Dienst durchzuführen, gezwungen sah, Gendarmerieassistenz anzusprechen. Da der Besitzer von der Widersetzlichkeit nicht abstehen wollte, wurde er verhaftet und dem Landesgerichte eingeliefert. — (Verhaftung eines Diebes.) In der Nacht auf den 11. d. M. wurde dem in der Brauerei zu Manns-durg bediensteten Kellermeister Vaclav Kavtsky, während er in seinem Zimmer schlief, eine lederne Brieftasche mit 250 bis 260 X gestohlen. Der Gendarmerie gelang es, den Täter in der Person des 19 Jahre alten, ebenfalls in der Mannsburger Brauerei bediensteten Kellermeisters Vaclav Havelka auszuforschen. Der Dieb hatte 140 X im Hutfutter und im Futter seiner Sportkapfte eingenäht, während er eine Hunderttronennote in der Zigarettentasche versteckt hatte. Er wurde dem Bezirksgerichte in Stein eingeliefert. — (Verhaftung wegen Diebftahles.) Gestern wurde in Gleinitz-Nova vas der 30 Jahre alte, schon oft abgestrafte Arbeiter Michael Wolyemut aus St. Martin, Bezirk Krainburg, verhaftet, weil er dringend verdächtig ist, am 19. d. M. dem Wasenmeister Weithauser in Flödnig 45 X Bargeld gestohlen zu haben. Er wurde dem Bezirksgerichte eingeliefert. — (Ein lästiger Gast.) Donnerstag nachmittags kam cm gewisser Robert Szabo aus Neu-Leopoldau bei Wien in ein Gasthaus in Adelsberg, belästigte die Gäste und wurde schließlich ins Freie gesetzt. Da er sich auch dem einschreitenden Gemeindewachmann gegenüber beleidigend und gewalttätig benahm, wurde er verhaftet und dem Bezirksgerichte eingeliefert. — („In hoc siano vinces!"» Dieser sensationelle historische Film wird im hiesigen Kino „Ideal" vom 7, November an durch sieben Tage zur Vorführung gelangen. In der nächsten Woche (Dienstag bis Donnerstag) wird Zolas „Germinal" zu sehen sein. Theater. Kunst und Ateratur. ** Philharmonische Gesellschaft. Erstes Mitgliederlonzert den 20. Oltober 1913. Mit ihrem ersten Mitgliederkonzerte haben die Philharmoniker die Musiksaison in würdiger Weise begonnen. Mit Fug und Recht räumt die Bevölkerung unter den ein höheres Interesse beanspruchenden künstlerischen Veranstaltungen den philharmonischen Konzerten einen Ehrenplatz ein und es käme einer Verleugnung aller Erinnerungen an eine ruhmvolle Vergangenheit gleich, wenn dem anders wäre. Den Quellen der Erscheinungen, die in der Tiefe der Tonkunst sprudeln, nachzuforschen, das Charakteristische aus ihnen herauszuhören und sie als wichtigen Beitrag auf sich einwirken zu lassen, sollte das ernste Bemühen jedes sein, der es mit der Kunst ernst nimmt. In der Wahl der Vortragsordnungen soll die edle Anschauung Robert Schumanns maßgebend sein, die in den Worten ihren Ausdruck fand: „Was nützte es, eine Kunst zu treiben, in der man nichts mehr zu erreichen sich getraute? Die anderen aber, die sich kräftiger fühlen, die sich für mehr halten als pompejanische Arbeiter, die über dem Suchen nach alten Palästen und Tempeln nicht die Kraft und Zeit verloren, selbst neue aufbauen zu lernen — möchten sich die Hände reichen zu neuen großen Werken." Ein Blick auf die Wahl der Vortragsordnungen der fünf Mitgliederkonzerte belehrt uns, daß dem Ideale des edlen deutschen Meisters nahe zu kommen, ernstlich gestrebt wird und die Konzerte Anregung, Belehrung, ehrlichen künstlerischen Genuh bieten und auch bedeutende Erscheinungen der Neuzeit berücksichtigen werben. Das Konzert begann mit Brahms' zweiter Sinfonie in D-Dur. Mit noch unverbrauchten Kräften trat also das Publikum dem gewaltigen Werke entgegen, und die Fülle reicher und tiefsinniger Kombinationen wurden nicht an bereits übersättigte Zuhörer verschwendet. Die Sinfonie in klassischen Geiste, die mehr die Phantasie als das Nervensystem beschäftigt, macht uns für die folgenden Stücke nicht abgestumpft. Die Störungen durch jenen Teil des Publikums, der zur Sinfonie zu spät kommt, sind nicht so empfindlich wie das Flüchten vor dem letzten Satze am Schlüsse, das geradezu peinlich wirkt. Über die D-Dur-Sinfonie schreibt recht bezeichnend Deiters, sie verhalte sich zur ersten Sinfonie Vrahms' wie etwa Beethovens „Eroica" zu der ihr folgenden D-Dur-Sinfonie. Man kann sie als den Ausdruck ruhiger, behaglicher Freude über das Gelingen der ersten Sinfonie ansehen. Dem edlen, träumerischen zweiten Sahe folgt in entzückender Grazie der dritte, der auch bei seiner diesmaligen Aufführung die freudigste Stimmung erweckte. Der letzte Satz in seiner filigranartigen Arbeit bringt die mannigfaltigsten Verwebungen mit dem Hauptmotiv des ersten Satzes und weist die große kontra-ftunktliche Kunst des Meisters auf, die dem Musiker eine immer neue Fundgrube bietet. Die Erstaufführung dieser Sinfonie erfolgte unter Brahms' persönlicher Leitung am 10. Jänner 1878. Direktor Herr Rudolf von Weis - Ostborn bewährte sich in diesem Konzerte wieder als Dirigent, der die Vorzüge eines trefflichen Musikers mit Vlutwärme und begeisterter Hingabe für die edle Sache vereint und auch sein Orchester hiefür zu begeistern versteht. Das Orchester, das manche frische vorzügliche Kraft gewonnen hat, besticht durch seinen Wohlllang, die Reinheit der Stimmung, Frische und Schwung. Während diö Holzbläser im Vorjahre das Schmerzenskind des Orchesters bildeten, sind sie jetzt in vorzüglicher Zusammensetzung. Daß die Blechharmonie häufig ein Übermaß an Kraft verschwendet und die Streicher deckt, ist wohl auch der Akustik des für große Orchesterkonzerte viel zu kleinen Saales zuzuschreiben, der die Tonmassen viel zu unvermittelt auf den Zuhörer einwirken läßt. Dadurch erscheint auch die Spannung der Dynamik beengt und die Vorbereitung zu gewaltigen Steigerungen von Pianis-simi an nur in beschränktem Maße ausführbar. Die Abweichungen vom Zeitmaße gehen Hand in Hand mit den Abstufungen im Vortrage und erzielten bei der temperamentvollen Art des Dirigenten ihre beabsichtigte Wirkung. Natürlich ist das Zeitmaß Auffassung«sache, und es kann — wie wir schon wiederholt bemerkten —, dem Dirigenten nicht verwehrt werden, seine eigene Auffassung zu haben, die vielleicht nicht immer mit der des Kritikers übereinstimmt. Das Klavierkonzert in G-Dur von Beethoven, Op. '<)8, gehört zu jenen Werken, über die beim besten Willen nichts gesagt werden kann, was nicht schon gesagt worden ist. Soll die klassische Kunst nicht ins Leben treten, so muß sich auch die nachschaffende Kunst, die Aufführung, ans Klassische halten. Wir glauben, der klassische Stil, den man so gern ins Treffen führt, steht in genau abgewogenem Ebenmaß, ausgestattet mit der vornehmen Auffassung, gepaart mit Natürlichkeit und Wahrheit im Spiele. Hiezu sind vor allem zwei Bedingungen nötig: Empfindung und Anschlag. Herrn Iulmv Varga haben wir bereits seinerzeit in dem Vortrage des Klavierkonzertes von Rachmaninov als begabten Pianisten mit hochentwickelter Technik kennen gelernt. Natürlich liegt dem jungen Künstler die Freude an dem rein Technischen, an dem Virtuosen, kurz die moderne Klavierkunst, näher als die Vertiefung m den klassischen Stil. Die Verbindung des Virtuosen mit dem gediegenen Musiker und Poeten, der den aus dem Innern quellenden Strom edler Empfindungen zum Ausdruck bringt, wird sich erst mit der Reife vollziehen. Die Anwendung pianistischer Ausdrucksmittel ist, noch nicht der rechte Ausdruck für den klassischen Stil. Das Konzert spielte Herr Varaa zumeist mit leichtflüssiger Technik, die kräftigen Stellen auch mit Schwung, die im modernen Virtuosenstil gehaltenen Kadenzen von Dohnanyi auch mit Brav our. Freilich müssen wir der einfacheren, aber stilgerechteren Kadenz von Reineke den Vorzug geben. Im Andante vermißten wir die echte poe- tische Wärme, obgleich stellenweise auch feinere Empfindung angenehm berührte. Im ganzen verdient die Wiedergabe um so mehr Anerkennung, als wir überzeugt sind, daß die Empfindung fürs Klassische bei Herrn Varga wohl vorhanden ist und nur der weiteren Entwicklung bedarf. Das Publikum ehrte den jungen Künstler durch warmen Beifall. — Das Orchester besorgte die Begleitung mit voller Hingebung. Den Beschluß bildete Webers wundervolle Oberon-Ouvertüre. Bekanntlich entzückte unter Meister Löwes Leitung die zündende Wiedergabe des prächtigen Werkes vor einigen Jahren das Laibacher Publikum. Manches in der Ausführung unier Herr» W e i s O st-borns Leitung, besonders die rhythmisch scharf akzentuierten Akkorde und das Herausarbeiten des reizvollen Melos in der Einleitung erinnerte an jene Leistung. Zur vollendeten Durchführung des dahinstürmenden Tcinpos in einhelligem Zusammenspiel gehört ein virtuoses Orch^ ster. Immerhin war die Ausführung frisch, lebensvoll, voll Schwung und Wohlklang. Das Konzert beehrten Seine Exzellenz Landes-Präsident Baron Schwarz sowie vielc Honoratioren mit ihrem Besuche. .1, ** (Kaiser Franz Ioscph.Iubilänmsthentcr.» Gc stern stellten sich in der Operette „Ein Walzertraum" Herr Iac Walden und Fräulein Klemy Tschoyer, und zwar ersterer als Niki, letztere als Franzi vor. Herr Wal den macht durch seine hübsche, elegante Er« scheinung einen sympathischen Eindruck und verfügt über genügende Stimmittel für eitlen jugendlichen Gesangs-komiker. Das Publikum bereitete ihm einen freundlichen Empfang. Allerdings gibt die Rolle des Nlli keinen vollständigen Aufschluß über die Darstcllungskunst eines Tenorbuffos, die sich hoffentlich auch in anderen Rollen bewähren wird. Fräulein Tschoyer brachte der Franzi ein fesches stußercs entgegen und gewann das Publikum durch die schneidige Charakterisierung des gutherzige» Wiener Mädels. Sie verfügt über eine Soubreltenstimme, die besonders in der hohen Lage Schlagkraft besitzt. Ihre Leistungsfähigkeit in modernen Tanzopercttcn, wo die Kunst nicht nur in der Kehle, sondern auch in den Knien liegt, wird Fräulein Tschoyer i» einer der nächste» Novitäten erweisen könne». Sie erfreute sich warmen Beifalles, .7 — (Gastspiel der Aa.ramei Oper.) Aus der Thea-terkanzlci: Zur 100jährigen Geburtsfeier des großen Tondichters Giuseppe Verdi wird vom Gesamtcnsemblc d>.r Aqramer Oper die vieraklige romantische Oper (acht Bilder) „Troubadour" heule (Anfang um 8 Uhr) und morgen (Anfang um M Uhr) zur Aufführung gebracht werden. Frau Milcna von k u g h war Primadonna am Stadttheater in Linz und in der vergangenen Theatersaison erste dramatische Sängerin am Hofchcater in Darmstadt- in der laufende»! Saison ist sie als ständiger Gast am königliche», Nationalthcater in Agram engagiert. In Laibach singt sie die Partie der Gräfin Lconorc. Frau Anna Horvat, Gemahlin des kroatischen Abgeordneten und Advokaten Dr. Alexander Horvat, hat sich erst vor zwei Jahren der Theaterlaufbahn gewidmeti sie hat eine geradezu phänomenale Altstimme, die vorzüglichste Schulung und ist auch eine ausgezeichnete Schauspielerin. Ihre außerordentliche Begabung befähigte sie, sofori die arößtcn und schwierigsten Mezzosopran- und Altpar-lien bei der Agramer Oper zu kreieren. Im September sang sie in Prag die Partie „Carmen" und erntete den größtmöglichen Erfolg sowohl beim Publikum als auch in den Rezensionen. Herr Marko V u ,^ k o v i <' war viele Jahre an einigen großen deutschen Bühnen in Deutschland sowie am Nationaltheater in Prag tätig und ist jetzt erster Heldenbariton in Agram. Seine große baß-baritonalc Stimme ist von außerordentlichem Schmelz und seine Darstellung stets originell und interessant. Herr Stanislaus Iastrzebski hat seine Karriere als Heldentenor vor sechs Jahre» in Laibach begonnen und hat in Agrain rasche Fortschritte gemacht, so daß er bereits zwei Jahre als erster dramatischer Tenor mit dem schönsten Erfolge beschäftigt wird. Er hat eine schöne, mächtige Stimme und entwickelt im Spiele viel Temperament, weshalb er bei seinen Gastspielen in Belgrad und Krakau bejubelt wurde. Herr Zvonimir Slrmuc, erster Vpe-rettentenor, ist wegen seiner munteren Eleganz und sympathischen Stimme der Liebling des Agramcr Publikums und wirkt sicher und flott auch in der Oper mit. Als Aassist ist Herr Josef Kri^aj, unser Landsmann, in Assram tätig und wird die Partie des Fcrranbo in Laibach singen. Die Oper „Troubadour" wird vom Oftcrn-direttor Felix, Albini, Opern- und Operettentompo-nistcn, dirigiert werden. Sie gelangt nur heute und morgen zur Aufführung. 4008 20-4 Laibacher Zeitung Nr. 24.5___________________________________2339________ 22. Oltober 1913. — (DaS gestrige Kunzert der „Glaöbcim Viatica") im Laibachcr „Mcstin dom" mit Violinoorlräg«n des Prasser Violinvirtuosen Hernl Iaroslav it o c i a n, mit GcsanaMorträaen der heimischen Koilzertsängcrin Frau Paula Lov^e (Nolc) sowie mit Klauiervorträgen des Planer Konzertpiauisteu Herrn M. Eisner nahm vor llusucrlaustem Saale einen glänzenden Verlauf, worüber ein näherer Vericht folgt. Neben vielen anderen Notabilitäten nahmen am Konzerte teil die Damen Frau Landeshauptmann Dr. 8 u st e r 5 i ö und Frau Bürgermeister Dr. T av 5 a r, ferner die Herren Hofrat Landes-schulinspeltor H u b a d, Landesgerichtsfträsident i. N. von Levi henstcin ist heute gestorben. Budapest, 21. Oktober. Magnatenhausmitglied Dr. Otto Freiherr Schwartzer Babarcz ist heute im 60. Lebensjahre infolge Herzschlages gestorben. Die Canadian Pacific. Budapest, 21. Oltober. Das Ungarische Telegraphen-Korrcspondenzbureau meldet: In den Berichten über die den österreichischen Agenturen der Canadian Pacific Railway Company gegenüber erfolgten Ma,;..ahmen wird auch dcr Tätigkeit der Agenturen in Ungarn Erwähnung getan. In dieser Beziehung wird an maßgebender Stelle erklärt: In Ungarn waren gegen die Tätigkeit dcr Agenturen der Canadian Pacific Railway Company lcinc Sondermaßnahmcn notwendig, denn es sind gcgcn jede Äuswanderungsagentur strenge Verfügungen getroffen, die von den Behörden rigoros durchgeführt werden. Durch die Behörde wurde festgestellt, daß die Behauptung, die Canadian Pacific Railway hätte eine nroße Zahl Auswanderer ohne Pässe aus Ungarn befördert unwahr ist. Entsprechend den, Ergebnisse dcr Verhandlungen zwischen der ungarischen und dcr österreichischen Regierung werden in Zukunft die Maßnahmen zur Hintanhaltung folcher Mißbräuche noch wirksamer werden.. Dynamitexplosion. Colmar im Elsaß, 21. Oltober. Um die Gewalt einer Dynamitcxplosion zu erproben, brachten zwei junge Burschen gestern abends in Obercnzen während einer ländlichen Theatervorstellung eine Dynamitpatrone zur Entzündung. Dem „Elsässcr Courier" zufolge wurden durch die Explosion zwölf Personen verletzt. Unrnhcn in Lissabon. Paris, 21. Ollober. Die „Agence Havas" meldet aus Lissabon: In der Hauptstadt haben sich ernstere Ruhestörungen ereignet, die aber bald unterdrückt wurden. Das Grubenunglück in Cardiff. Cardiff, 2t. Oktober. Die in der Grube „Universal" cingefahrcnc Rettungsmannschaft, die von drei vcrschic-oencn Stellen vordrang, ist jetzt etwa zwei Drittel Mei-cn von dcr Sttccke entfernt, wo ohne Zweifel die Leihen der Mehrzahl dcr Vermißten liegen. Jede Hoffnung, ioch irgend jemanden am Leben zu finden, ist endgültig ulfgegeben worden. Verantwortlicher Redakteur: Anton F u n t e k. w»^^ ««^ ««^ »VM «1l^ >M«^ »«^ ««« ««^> »8^< «^^ L ?av'° äckte I A 5o6enei Mineral»PMllen Z ^ noi-cion 2U» c!en U«i!qu«I!on III u. XVlII » > 0'0 Das Tagesmitlel der gestrigen Temperatur beträgt b'b", Normale 9 b". Wien. 21. Oltober. Wettervoraussage für den 22. Ol-tober für Steiermarl, Kärnten und Krain: Wechselnde, später zunehmende Vewöllung. unbestimmt, Temperalurzunahme, leb« hafte Winde. — Für Ungarn: Temprraturucrällbcrung nicht wahrscheinlich. Hinweis. Unserer heutigen Nummer » '¦ » " PA*"2 w «ö M'7C ä 4-2°/0 ,, a«b.Apr.-Okt.r.K.4U M'siO «*« *lU'«n/n ,, „ „ „p.A.4-8 8360 S8SC Losev.J.1860iufi00fl.ö.W.4 ' /870 161C Lo83 v.J.lfieOz.HOOH ö.W.4 436 — <«6- L0MT.J.1864xni/4 /04- /0«-— Galii. KarILudwigeb.(d.St.)4 60 90 filS'C Nordwb.,ö.a.«üdnd.Vb.(d.S.)4 Site Stic Rmdolfnb.i. K.-W. stfr. (d.S.)4 «068 met \*m Staaten. Zablnnpfthem. ^UfnkaBi-PrioritlU-OliliK. iiöbm. Nordbahn Em. 188U 4 —•- —— t'uhm W OHtbahn Ein. 1885 .. S2 90 SI9C B^hn u i Nor !wb., Oeet. 200 fl. Silber 6 9SK0 99-tO dto. I..A E.19OB(d.S.)K3'/, 7*"— 76-Nordwb.,Oost. L.B.üOOfl. 8.5 99-4f> 100-45 dto. L.B.E.19()3(d.S.)K3>/, 7640 76-40 dto. E.188üaOOü.iOOOn.S. 4 8S-76 84 7s, RndolfgbahnE. 1884(d.S.)S. 4 8IC26 842t Staataoiaenb.-G. 500 F.p.St. 8 #60- t60 — dto. Er'/7.-Neti500F.p.St. 3 »44— 146-SUdnorddenUcheVbdgb.fi. S. 4 6*60 8» t,0 Ung.-gal.E. E.l887a00flüber4 SOSO 8f»0 Ung. Staatsschuld. Ung.StaaUkas8cnBch.p.K.4V» »3'fl0 S9-7E Ung. Rente in Gold ... p. K. 4 98-66 98-76 Ung. Rente i.K.Btfr.v.J.1910 4 80-20 gO-40 Ung. Rent« i. K stfr. p. K. 4 80-20 60 40 Ung. Prftmien-AnlehenälOOfl. «*»•— 469 - U.TheiBS-R.n.Sxeg.Pnn.-O. 4 287— t9T - U. »080 .9/60 dtn. inh.50J. verl.K. 4Vt Sf- S3- (ialiT-.LandoRb.ftH/jJvr.K. 4«/! »^'«0 «¦« dto. K.-Obl.lII.Ein.4aJ. 4«/j S0-- 9f— l«tr. Hodenkr.-A.36j.ü. W. 6 »726 latr.K.-Kr.-A.1.68«/,J.v.K. *'/» **'s0 Ä!)'«0 Mähr.Hypoth.-B.Ö.W.n. K. 4 «4/0 86-10 Nied.-öst.Land.-Hyp.-A.66J.4 8.T60 84-60 Oeat. Hyp.-Bank i.50 J.verl.4 «226 83 zc Oest.-ung. Bank60J.v. ö.W. 4 H6-20 8720 dto. 50 J. ». K..........4 87-— 88-~ Centr. Hyp.-B. ung. Spark. 4'/i «0 — 91- ¦ Comrxhk., Peot. Ung. 41 J. 4'/i B1-26 9226 dto. Com. 0. i. .W/, J. K 4'/, 90-76 91 76 Herrn.B.-K.-A.i. 50 J.V.K4V. 8976 9076 Spark. Jnner«t.Biid.i60J.K4/4 SlbO 82-60 Spark. V. P.Vat. C. 0. K ..4'/j 89-60 90 60 Ung. Hyp.-B. in Pest K . .. 4V, 90-60 91-no dto. Kom.-Sch.i.60J.T.K4Vi 0*2« 94-26 Eisenbahn -Prior.-Oblig. Kasch.-Oderb.E.1889(d.S.)S.4 8040 81-40 dto. Em. 1908 K (d.S.).. .4 *<><>0 8160 Lemb.-Czer.-J.E.1884800S.8-6 76-S6 76-86 dto. BOOS............4 «'-«0 82-80 Staatseisenb.-Gesell. E. 1896 d.St.)M. 100 M........8 «27« 83-76 Südb. Jan.-J. 60« F. p. A. 26 S46-96 t46S6 UnterkrainerB.(d.S.)Ö.W. .4 B1-— 92-60 Diverse Imse. Bodenkr.iist.E.1880älOOfl.8X «77-60 287-60 detto E. 1889 ä 100 fl____3X 246-60 266-60 Hypoth .-B.ung. Präm. -Schv. & 100 a................* 234-60 244-60 Herb.Prttmien-Anl.älOOFr. 2 109-— 117- Bnd.-BaaUica(Donib.)5fl.ö.W. 26 76 SQ76 Scblpükurg Geld | Ware Cred.-Anst.r.H.o.G.IOOfl.ö.W. 47S-- 488- r^aibach. Präm.-AnJ.200.«.W 64-- 68-— RotenKronr.ÖBt.G.v.lOsl <:• W er— ßß- dotto ung.G.v. .. 5fl.ü.W. »060 »4-60 TUrk.E.-A.,Pr. 0.40()Fr p.K. 226--- 2Ž9- — Wiener Kommunal-Lose vom Jahre 1874.....li»f]..i.W. 476- 486--- (iewinatach. dor 3«/„ Pr.-Sch. derBod.-Cred.-Anst.E. lg80 36 60 89-60 •ieuinstfich. der 3°/, Pr.-Sch. der Bod.-Cred.-Anst. E. 1889 68-— 69-• Jowinstsch. der 4°/p Pr.-Sch. der ung. Hypotheken-Bank 26- 80- — Transport-Aktien. Donau-Dampf.-G. 600 fl. L. M. 1246 - 1266 — Ferd.-Nordbahn 1000 fl. C. M. 4790- 4830-— Lloyd, österr.. ......400 K 60S — 610-— Staata-Eieb.-G.p. U. 200 fl. S. 687 40 G884C Südbahn-O. p. U. ...600Fra. 110-10 inio Bank-Aktien. Anglo-ÖBtcrr. Bank 120H.18K »86-26 187 16 Kankver. Wr.p.U. 2OOH.3O „ 611-60 61360 LSod.-C.-A.allg.ÖBt. 3OOK64 „ H68- 1172- Crodit-Anst. p. U. 820 K 32 „ 62226 62326 flredit-B.nng.allg. 200H.42 „ 819 60 820-60 Eakompteb. Btoior. aOOfl.32 ,, 664— 667- EBkompto-G., n. ö. 400K88 ,, 7<0— 74*- l.ündcrb.)öst.p,U. 200Ü. 28 ,, 6/o'-- 6/7'— Laibauhor Kreditb. 400K28 ,, #00-— 410-60 ÜOHt.-ungar.B. 1400K90BO ,, 1067- 2077 — Unionbankp. U. . . 200fl.BS ,, 6«7-60 688-60 Verkohrabank,allg.l40fl.20,, 86726 S68-J6 /'ivnosten.bnnka IOOfl.14,, 163-60 264-50 Industrie-Aktien. Herg-u.HUttw.-fi., ÖBt. 400 K Ulf— I2t6--HirtenbergP.,Z.u.M.F. 400K /6/fl — /828 — KouigRh.Zoment-Fabrik 400K S49-— Sb2~ LenjensolderP.-C.A.-G. 250K too— 110- Schh>Okut» Geld | Ware Vlontang»s.,5aterr.-alp lOOfl. 888-60\ 8.14 60 PorlmooBor h K. u. P. lOofl. *62— 464 — L>r«KerKiscnind.-Gosell. 600 K 2S<8- 295« ¦-Rimamur.-Saljjö-Tarj. lOOll. 679- 680- Salgö-Tari. Stk.-B.....10011. 744 - 760-- ¦ütodawdrke A.-G. PIIh. 200K 80S— 804 -Watfen-F.-G.,ttst«rr. .. lOOfl. lOOS- — 1004 60 A'eiflonfelsSUhlw.A -G. B0()K 7*0— 790 — Woatb. Bergbau-A.-G lOOfl 626 - 6S0 — Devisen. Kurie 8loht«a nad Soh«oka. 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