LailmchcrMMtlmg. Nr. 133. PrHnumetatlonspleis: Im «louiptoil ffanzj. fi. ll. hnldl. ft. 5.50. yllr die Zuftelluilg in« Hau« halbl- 5" ll, Mil d« Poft gan,j. ft. !5, halbj. fi. ?.5<) Samötass, lö.Illlli l»n<«ltl«n«gebühi bi« :u feilen: lmaluuli. »m.kUll., 8m. , fi.!sonftpr. Zlilc Im. «lt.. «m.nll., »». ll» lr. u. I. w. ^n!e:li,li5ftcmpel ,eoc»m. 80 ll. 1872. Amtlicher Theil.' Statut der Hochschule fur Boden-cultur in Wien. (Schluß.) Prüfungen und Zeugnisse. § 19. Der Besuch der Vorlesungen und daS Verhallen wird den ordentlichen Hörern in MeldungS» bÜchern, welche für die ganze H.il dcr Studien gültig sind, und den außerordentlichen Hörern in für ein Johr ausgrstellten Mcldungsbögen bestätigt. Die ordentlichen Höier sind berechtigt, sich in den von ihnen gehörten Fächern prüfen zu lassen (ForlgangSprüfung) und über den Erfolg Zeugnisse zu beheben. § 20. Jeder ordentliche Hörer lann, auch wenn lr leine FortgangSprüsuug (§ N)) gemacht hat, nach Absoloirung eines oder mehrerer an der Hochschule für Vodencnllur gehörten Gegenstunde ein Abgangszeugnis ansprechen, welches die Bestätigung des Collrgiumbe' suches. des Verhaltens und, falls er eine oder mehrere ForlgangSprüfungen abgelegt hat, auch des Studien« erfolge« enthält. § 21. Jeder Hörer, welcher mindestens die Hauptfächer seiner Section (8 3) als ordentlicher Hörer fre« Huentirt hat, la,m sich einer strengen Prüfung unter, ziehen, bei welcher neust den Hauptfächern auch die begründenden und die wichtigere" Hilfsfächcr geprüft werden. Durch diese Prüfung foll dle Befähigung des Candidate« entweder für den landwirlhschailllchcn oder oen smslwirlhfchastlichtn Gcrnf erilücfcn werden, weshalb insbesondere auch die Anwendung der erworbenen Kennt» nisse auf die Praxis hiebei gfordcrl wird. § 22. Filr die Ablegung dcr strengen Prüfung ist tine Taxe zu erlegen, deren Betrag im Verordnung?» Wege vom Minislcrium festgestellt wird. Ueber die bestandene strenge Prüfung wird ein Di< plom llus^tfeltigl. § 23. Bei ungünstigem Erfolge der strengen Prii-fun« ist die Wiederholung derselben binnen der vom Professorencollcgium festgesetzten Frist gestattet. Zur Ablegung einer dritten und unbedingt letzten Prüfung ist über Antrag der PrüfungScommissionen die Erlaubnis deS Ministeriums nothwendig. § 24. Zur Vornahme dcr strengen Prüfung wird vom Ministerium eine Commission eingesetzt. Lehrkörper., § 25. Der Unterricht an der Hochschule für Bodencullur wird ertheilt von ordentlichen, außeror« dentlichen Proiessoren, honorirten Docenten und Privat-bocenten. Zur Unterstützung der Professolen tömien Adjuncten Und V»ss,steinen bestellt werden. § 20. Die ordentlichen und außeroldentlichen Pro» stssoren werden anf Vorschlag des Ministers von Sr. Vlujcstat. die Adjuncten vom Ministerium über Vor» schlag des Professoiencollegiums ernannt. § 27. Die Bestellung dcr honorirten Docenten ^solgl durch das Ministerium, jene der Assistcntrn ^ür die Dauer von zwei Jahren von dem Professoren» collegium, welches die Bestätigung des Ministeriums ein-zuholen hat. Nach Ablauf der zwei Jahre lann das Ministerium t'ne weitere Verwendung bewilligen. Die Bczilqe der honorirten Docenten werden vom "inisttlium festgesetzt. 3 2K. Prioaidoccnten werden für alle Lehrgegen. !«nde zufassen, welche die Zwecke der landwirlhschaft' l'chen Hochschule fördern löi'nen. Dle Bedingungen der Habilitation der Privatdo« ""ten werden im VcrordnunaSwege festgesetzt. . § 29. Die ordentlichen Proflssoren. dercn Anzahl °l'rch dag Erfordernis der Hauptfächer bestimmt wird. ^"d >n Hinsitl auf Rang« und Dienstvc,Hältnisse den ^lossssoreu an dem poiyltchnischen Institute in Wicn ^l!ch.;tsttUl. stehen in der sechsten Diiitenclasse und be» ^^l,tn als erste syxemmäßiar GlhaltSstufe 25>0() fl ö. W. !!"d ein Qxu'liergcll, von 4(X) fl. Dcr fystcmmaßige ^khalt jebcS vldcntlichsn PrufcssoiS wird nach jc fünf ^l,ren. die derselbe als eigentlicher Pioscssor an der vochschuie für Bodencullnr, eventuell auch vor seinem ^ntlllte in diese letztere, an einer anderen vom Staate "hallen,n Hochschule zugebracht hat. bis einschließlich iUm 25 Jahre dieser Dienstleistung uw je 200 fl. v- W. (Qmnquennal-Zulage) erhöht. Denselben Anspruch auf die bezeichneten Quinquen-nal-Zulagen begründet eine in der Eigenschaft eine« ordentlichen Professors zurückgelegte Dienstzeit an einer nicht vom Staate erhaltenen Hochschule, insoferne an derselben gegenüber den ordentlichen Professoren dcr vom Staate erhaltenen Hochschulen lraft einer von dcn Erhalter» derselben dcr Regierung abgegebenen Erklärung volle Reciprocität geübt wird. Eine Dienstzeit, welche diesen Bedingungen nicht entspricht, lommt nur dann in Betracht, wenn sie durch eine ausdrückliche Erllärung als zum Vchufe der Vor» rückung anrechenbar aneilannt wurde. § 30. Die außerordentlichen Professoren stehen in der siebenten Diätcnclasse, werden entweder ohne Gehalt oder mit von Fall zu Fall zu bestimmenden Gehalten angestellt. Die mit Gehalt Angestellten beziehen ein Quartier-gelb von 300 fl. § 31. Für die Pensionsbehandlung des Lehr-personales der Hochschule fur Vodencultur ist das Gesetz vom 9. April 1870 (R. G. V. Nr. 47) maßgebend. § 32. Ausnahmsweise lönnen einzelnen Professoren auch höhere als die systcmmähigen Bezüge und andere Begünstigungen zugestanden werden. § 33. Die Adjunclen stehen in der neunten Di-älenclasse und beziehen einen Gehalt von 1200 fl und 200 fl. Qüartiergeld. ß 34. Die Assistenten haben eine Bestallung von 600 ft. nebst 100 ft. Quarticrgelo. §. 35. Das Ausmaß der Bezüge der honorirten Docenten wird vom Ministerium von Fall zu Fall bestimmt. Leitung. § 3C). Die Hochschule für Vodcncultur unlelstchl dem Ackcrbauminislcrium, welcbeS in allen dieselbe bc» treffenden wichtigeren Beifügungen gemäß dem Olsctzc vom 3. April 1872 das Einvernehmen mit dem Unle» richtsmmislcrinm ftfleftt. 8 37. Die Leitling jcdcr Section lommt dem Professorencolleaium derselben (SectionScollcginm) zu. An der Spitze jedes SeclionScollegiumS steht dcr aus demselben jährlich gewühlte Decan, welcher eine FunctionS^ulage von 300 fl. bezieht. § 38. Die Leitung der gesammten Hochschule ist dem Gcsamml'Profcssorcncollcgium übertragen, an dessen Spitze der Rector steht. Solange nun die lanbwirlh» chaflliche Section verwilllicht ist, entfällt das Decanal und das Scctio!iscoUegium und es tritt die alleinige Leitung durch Profcssorcncollcgium und Rector ein. ^ 39. Dcr Rector mird von dem Gesammt-Proicssorencollegium auf die Dauer je eineS Jahres auS dcn ordentlichen Professoren der Hochschule, und zwar, wenn beide Sectionen ins Leben gerufen sein werden, abwechselnd aus einer oder dcr anderen Scclion a/wählt. Die Bcnäligung der Wahl ist dem Ministerium vorbehalten. Dcr Rector bezicht cine Flmctio!l?z>ilaa.e von 600 fl. — Derselbe wird im Vcrhmderllngesallc durch seinen Vorgänger im Amte vertreten. l; 40. DaS Scctionöcollcgium besteht auS den ordentlichen und außcrordelillichcn Professoren der bc« treffenden Section und einem von dcn übrigen Docenten aus ihrer Mitte gcwähücn Vertreter. — DaS Gcsamnlt.ProflssorencoUcgium besteht auS dcn beiden SeclipnscollcgilN. §41. Für den Zustand jeder Gcclion in wissen^! schastlichcr und disciplinärer Beziehung ist daS Sec-tionSlollcgium und sür die gleichen Zustände der gc» samlmcn Hochschule das Gesamml-Plofessorcncollegium veranlwortlich. Die Rechte und Pflichten deS Rectors, des Ge-samm!-Profcsso,cncoUeg>UlnS und dcr Seclionscollcgien werden durch ein: vcsondcre. vom Ministerium erlassene DiensteSinstruction festgestellt. Kanzlei- und Dien st personale. H 42. Da? für dic Hochschule erforderliche Kanzlei-und Dlcnstpcrsonlllc wiid vom Ministerium nach Be» darf bestellt. Der Minister deS Innern hat im Einvern,hmcn mit den bclhti'iglen anderen l. l. Ministerien dem Herrn Otto Maaß die Bcw,U,gung zur Errichtung einer «clieligescUschlifl unter der Firma ..Acliengesellschaft für Buchdructcrei. Vilhographie. Sch'iftgicßriei undvclwan'le Industriezweige" mit dem S'hc in Wien ertheilt und deren Statuten genehmigt. Der Minister des Innern hat dcn ärztlichen Landes-regierungS'Concipisten Dr. Friedrich Kees bach er zum ordentlichen Milgliede deS Landes-ScmitütsralheS in Kram ernannt. Der Juslizm nister hat den GerichtSadjuncten des Landesgerichles in Trieft Johann Perozzi zum Raths, sccrelar bei demselben Landesgerichte ernannt. Der Justizminister hat den AuScullanten Johann Nabernil zum BezirlSgcrichlsadjuncten in Stein ernannt. Dcr Minister für Cultus und Unterricht hat dcn Supplcnten am l. l. Obergymnasium zu Marburg Franz Standfest zu«: wirtlichen Lehrer an demselben Gymnasium und den Supplcnlcn am Staats-Real- und Obergymnasium zu Nudolfswcrlh, Dr. August Bö hm zum wirtlichen Lehrer am l. l. deutschen Obergyrrmasium in Olmüh ernannt. Der HandelSminister hat dem cH«neral<5"sveclions-Commissär Rudolf Kralochwil Ritter v. Löwenfeld eine Inspcctorsstclle zweiter Klasse bei dcr l. l. General-Inspection der österreichischen Eisenbahnen verliehen. Am 1A. III!!! 1K7li wmd«! il! dsl l. l. Hof- Uüd Slac,!«-druclrlei m Wir» die ilalifnischs, l>öl»il,ilchs, polnischf, llilhsiiischs, slovrinschl', lroalischs »nid romanischc Ällögadl brl am ii7, April ii'id II. III»! 1^sii Aü^gnbr, sischielirne» Stilllr XXll lind XXX des Rluchessl'sehblatlsS aus, geglbrn und vrrslüdrl. Daß XX!!. Slilct riühält m,ttr Nr. 5»7 die Veroidnuiiss des MmislerS sOr (iulilis mid Unterricht vom 15. April 1872, durch welche slrd U!ll,rsti!h,i,isss!l ane« sioat«. müttln f^!l dir durch lltdrrschlUsNüüllNss'i! >m Füllnahre 1^72 heimgrsiichlfli «Vrqi-iid^i drS .«oiilssrrichs«« Göumcil. (Wr, Zlg. Vir lli3 vom ^^. Juni. Nichtamtlicher Theil. Am 13. Juni dcS laufenden IahreS feierte der Wiener l. l. Schuldüchcrvcrlag das hundertste Jahr seines Bestandes, nachdem derselbe durch daS von Weiland Kaiserin Maria Theresia dem Schulfonds erlhc llc Vcr-lagSprivilcgium auf die für dcn Elementarunterricht bestimmten Lehrbücher, datirl vom 13. Juni 1772, in« Leben gerufen worden ist und seither ohne Unterbrechung seine Wirlsamteit entfaltete. Se. l. und l. Apostolische Majestät haben die, zu diesem Anlasse herausgegebene „Dcnlschrifl" uls Haupl-berichl über die Errichtung, dcn Fortgang, dcn Gciland und die Willsamlllt duses Institutes Hllerhöchstbero Privatbiuliolhel allergnädigst einverleiben zu lassen geruht. Sc. Excellenz dcr Herr Handelsminister hat an die E»s nbahüverwaltllngcn dcn nachfolgenden Erlaß gerichtet : „Die Zunahme von Fällen öffentlicher Gewalt« lhätigleil an E>s(»'bahnen macht die sorgfältigste Never-wachung der Bahnen durch die Organe der öffentlichen ^ehöiden, die eingehendste Untersuchung uno strenge Bestrafung der Bahnsrcvler erforderlich, ^ndem ich in dieser Vczichung die trsordcrlichen Einleilunncn treffe, lade ich dc» BerwaltungSralh im Intcrfsse dcr Sicherung deS VerlctjlS ein, sowohl durch die ebenen Organe die sorgfältigste Ucberwachiniu deS Vahi'loiperr zu Hand« haben, als auch dcn politischen und Gerichtsbehörden vorlommendcn stalls die lräfli^sle Unieislützung ange» deihcn zu lassen, und bringe zu diesün Vchuj, dssnnders den HandelSwinisterialerlah vom 12. sugusl l856 zur Darnachachtung in Erinnerung." Zonrnalstimmln üblr >as Lanlwlhlglslh. Die ,.N. Fr Pr." lähl sich heule über dir No-vrlle zum Landwehrgesrtzc und die diesbezüglichen Verhandlungen im LllüdwehrauSschussc in sol^cxs'er Weise r>rrn,hmen: „Um wa<< hundclt eS sich >n der Vanswehr-gischfiagc? Doch nur darum, die Landwehr fcslcr zu organistren. ihre AclionSsähiglcil fchon in ssrledeliSzelten stcherzusltllen und zu diesem Ende BataillonScadreS aus dem Status der Landw hr selbst cin^urichlen. Der Entwurf des Landcsvcrtb.eidigungs ° Ministers Horst nird von Fachleuten als tüchtig gerühmt und auch wir bil» 972 ligen das Princip, welches demselben zu Grunde liegt, ' Wir stehen auf dem Standpunkte, daß die Landwehr eine gesetzliche Institution ist. welcher eine wichtige Auf. gabt innerhalb des Rahm«,« unseres Wlhrsystems zu« gewiesen wurde und die daher berechtigten Anspruch auf Entwicklung hat. Zie lann nicht zwischen Leben und Sterben schweben, sie darf leine papierene Existenz fristen, sonder» muß volllräfti^ organisirt sein, um irn Bedarfsfälle der Armee ihre lrieastüchtige Unterstützung angedcllM zu lassen. Daß die Cadres ein wesentliche« Element zur Heranbildung dieser Tüchtigkeit sind. wird so wenlg bestatten, daß auch die Gegner de« Entwurfes für die Cadres einstehen, dieselben aber der stehenden Armee entnehmen wollen. Da es sich jedoch darum handelt, innerhalb der Landwehrtörperschaft selbst tüchtige Elemente heranzubilden, so kann jenes Surrogat dem angestrebten Zwecke nicht genügen. Ist aber die Aufgabe, welche der Regierungsentwurf zu lösen unternommen, schon fachlich eine berechtigte und nothwendige, dann sollte das politische Moment um so wirksamer in die Action treten. Die Verfassungspartei ist es, welche sich oft genug auf die Parität mit Ungarn berufen hat. Als es galt die Schwurgerichte iu Preßsachen einzufüb/ ren, war die Parität mit Ungarn ein wichtiges Argument. Für die Wahlreform wird abermals die Parität mit Ungarn, und mit Recht, in die Wagschale der Entscheidung geworfen. Ganz gut; da« ist eine Parität der Rechte. Aber cS gibt auch eine Parität der Pfllch» ten. Und eine solche ist es, welche die Entwicklung der österreichischen Landwehr erheischt. Denn eS ist nicht zu läugncn, daß Ungarn mehr auf seine Landwehr ver> wendet als Oesterreich, daß seine Honved'Gataillone vollständiger orgunisirt sind, als die Bataillone der österreichischen Landwehr. Wenn nun auch die Landwehr nicht zu den gemeinsamen Angelegenheiten gehört, so hat sie doch den Beruf, die gemeinsame Armee zu ergänzen und sich als ein thatkräftiger Factor im Wchrsysteme der Monarchie darzustellen. Oesterreich hat daher gewiß keine rechtliche, wohl aber eine moralische Pflicht, auf dem ihm ooibehalleuen Gebiete der Vertheidigung nicht weniger zu leisten als Ungarn." Die „Presse" meint, daß nach der Lage der Dinae in Ab«eordnctclilreisen es sehr wahrscheinlich m „vermuthete Unvollständigteit der Grundzüge" >st auch eine vorhandene uud von ihrem Autor nicht bcstrittcii-, wie z. B. bezüglich des Census und der Eintheilu^ der Wahl» bezllte; wegen des Fehlens einer Bcslomnung. daß in dem künftigen Reichswahlaesehe daS p ssine Wahlrecht nicht an die Provinz gebunden sein wild, ist aber schon heute nicht im mindesten zu zwcif.ln, daß Dr. Herbst für eine gleiche Wählbarkeit in allen Provinzen eintritt Die „Bohemia" spricht nur in kurzen Gassen von „wesentlichen Mänqeln", die daS Project hab,', ohne dieselben näher zu definiren; eS fcheint aber, daß damit das Ausmaß der ländlichen Vertreter als ein zu großes bezeichnet werden will. Eine keineswegs wohlwollende Stimmung hat das „Vaterland" für den Herbst'schen Entwurf. Die Verficht« rung, daß die berechtigten Interessengruppen in ihrer Vertretung ungeschmälert bleiben sollen, bezeichnet das „Vaterland" nur als „Köder"; ihm fehlt die Bestim» muna, „daß der zur Wahl berechtigende Grundbesitz wenigstens ein einfach erblicher, wenn nicht ein in mehre» ren Generationen vererbter sein müsse." Das „Vaterland" bemerkt, daß auch in der Hohenwart'schen Wahlordnung für Böhmen eine solche Bestimmung fehlte, und es kann daher auch retrospeetiv diesen Fehler „nicht genug be» klagen". Die Kritik des „Vaterland" beginnt erst bei Betrachtung der beiden anderen Gruppen, der Städte und Landgemeinden. Da wird der Enlwmf „die Aue» lieferung des Staates an eine Coterie von liberale» Bantiers und Fabritannteu" genannt; „wenigstens vco oierfacht" müßte die Zahl der ländlichen Abgeordneten werden, wen» daS Verlrctungs-Ideal des genannten Blattes erreicht werden foll. „Eine Kaste versucht tcn Staat ausschließlich zu beherrschen." ruft das „Vaterland" und fragt sich: „Welche Mittel sind vorhanden, um diesen neuen Staatsstreich des dritten Standes zu ver» citeln?'' Die Antwort, die sich daS genannte Blatt selbst gibt. lautet: „Directe Wahl trag während dieses Zeitraumes jedesmal in das Jahres-budget eingestellt werde. Hiernach werden die Ausschußmitglieder zur Vorberathung mehrerer Gesetzentwürfe gewühlt. Der Anlrag der Aba. Dr. Roser und Genossen wegen Ermäßigung des Tarifes für Geld- und Fahr» Postsendungen wird dem Finanzausschüsse zugewiesen. Hierauf werden die Gesetze, betreffend die Locomotiv« eisenbahnen in Böhmen, nämlich jener von Mlatz über Karlsbad an die böhmisch'sächsische Grenze bei Iohann-Georgenstadt, jener von Pilsen über Klattau an die döhmisch-baierische Grenze bei Eisenstein, jener von Brür über OberleutcnSdorf und Klostergrab an die böhmisch, sächsische Grenze bei Mulde; endlich jener von Kloster» grab nach einem geeigneten Punkte der böhmisch-sächsi-schen Grenze in der Richtung gegen Pirna, angenommen. Parlamentarisches. In der am 12. d. abends siattgcfundenen Sitzuna des Landwehrausschusses wurden die §tz 10 und 13 der Rea.icrrmgsvo'laß.l', betreffen!) die Aufstellung von Cadres und Evidenzhaltung der Landwchrmänner, Urlauber und Ncseivemänncr des stehenden Heeres, endlich betreffs der Anrechnung der Dienstzeit in veränderter Fassung angenommen. Die Negierungg-Vertreluilg bei Credit-Instituten. Sc. Excellenz dcr Herr Finalizministtr hat folgen-den Erlaß an die landesfürstlichen Commissäre und deren Stellvertreter.bei Creditinstituten yerichttl: „Die Emis' sion neuer Alticn vor erfolgter Vollmizahlung der Aclien früherer Emission ist ausnahmslos unstatthaft, und eS ist jede wie immer geartete Umgehung dieses Verroles hintanzuhalten. Dieser Grundsatz hat auch in dem Falle Anwendung zu finden, wenn eine neue Emission von Aclien inneihilb des statutenmäßigen Grundcapitals beabsichtigt werden sollte, ohne daß, wie e« hie »nd da in früheren Jahren geschehen, das N^chl zur Ausgabe neuer Aclien vor Volleinzahlung der bereits lüutlnttll in den Statuten ausdrücklich eingeräumt wo'den ist-Wo hingegen die Stat«len dies ausdrücklich gestatten, bleiben selbstverständlich die statutarischen Bestimmungen maßgebend. Es ist ferner darauf zu achten, daß r>on Seite der Crcditinstitule nicht nur die Statuten, sondern überhaupt alle Gesetze, insbesondere dus Handelsgesetz und namentlich die Bestimmungen des letzteren über die Firma^ protolollilungund Firmazeichnuna (Art, 18.2l0.212.228, 229. 233.243. 244, 247). dann über die Bilanz (nnlRücksicht ans Art. 5). die Ärt. 29 und 31. dann Art. 225, 239 und 240) genan cm^halten werden. Zugleich ist darüber zu wachen, daß die Bestimmung des Art. 248 des H »G.-V-, welcher die Bedingungen normirt, unter welchen eine theilweise Zurückzahlung dcS Actiencapilals allein zulässig erscheint, genau beachtet werde. Ms eine Zurückzahlung des Actiencapitals ist jede Bcsitzcrwerbung dcr eigene» Actien zu betrachteli, welche selbstverständlich als eine Reduction deS eingezahlten Acticr,capitals erscheint, daher nur unter Anwendung der diesfälligen Bestimmungen des Handelsgesetzes zulässig ist. Wenn eine Gesellschaft, welche sich gegenwärtig noch im Besitze derart zurücke lauster eigener Actien befindet, ditse über Aufforderung des l. f. Commissars nicht allsoglcich wieder verkauft, so ist sofort hievon die Anzeige an den Finanzminislcr zu erstatten. Bei Hypothclar.Instilutcn ist strenge da« rauf zu schcn, daß bei Bewilligung der Darlehen die in den Statuten geforderte Sichcis^llulig nachgewiesen ist, und darf vor dieser Nachwcisuna lein Pfandbrief und keine Schuldverschreibung von dcn staatlichen NufsiclitS-organen unterschrieben werden. Wenn bei einer neuen Actiengesellschaft das eingezahlte Acliencapital mittelst GuchauSzug einer bereits bestehende, Acticngesellschcift ausgewiesen wird, so haben sich die staatlichen Aussicht» or^ane von der slattgcfundentn wirklichen Einzahlliüg im gegenseitigen Vernehmen die Ueberzeugung zu litt< sct-affen." Laibach. 14. Juni. „Naplo" und „Reform" befchäftigen sich in ihren Leitartikeln vom 13. d. mit dem Verhältnisse S e r b i l,M von czechischcr Seile aus Prag das Anerbieten acmcicht worden, die Documente einzusenden, welche die Einml-schung tier serbischen Ncgenlschast in ungarische Angelegenheiten beweisen. Der seit 16. Juli 1853 zwischen Oesterreich.Un-aarn und zwischen Belgien bestehende Ver brecher-AuSlieferunasoertrag soll. wie dem .P. Ll." aeschr,ebe» wird. einen Addilional tunde ausgeführt, welche 350 Fuß Durchmesser mißt, und deren tonisches Dach anf 32 eisernen, 80 Fuh hohen Pfeilern ruht. Die Construction und die Or-rechnungcn wurden im Ingenieuibureau der General« direction verfaßt, das Project für die Ausstellung wurde vom Ollllunternehimr der Generaldircction vorgelegt und vom Ingenieurbureau nach vorgenommener Revision als Nut befunden u»d angenommen. Nach diesem Projccte HarlorlS wird der ovcre über den eisernen Pfeilern lie» sende Ring dcr Rotunde, welcher den Fuß für das lo-"ische Dach derselben bildet, mit den zugehörigen Köpfen der Tragpfeiler am Bauplätze zusammengesetzt und dann °ls Ganzes mittelst 64 Schraubcnspindcln auf die ganze Höhe von 80 Fuß aufgehoben. Die Hebung geschieht teilweise, indem nach je einer Hebung von 20 Fuß immer 32 Pfcilerslücke von je 20 Fuß Höhe unters/tzl Und an den gehobenen Theil angenietet werden, wonach ble untersetzten Pfeilertheile angefaßt und »m weitere 20 uuß gehoben wer^n. so daß nach vier Hebungen der aanz< Unterbau dcr Rotunde ansgcsttllt sein wird. D,e "lte Hebung deS RingcS von einem Gewichte von ^000 Ce»lnern b.al nun begonnen und derselbe schwebt ^lcils gegen li Fuß über den Bölonpfeilern, welche dic, ^°sis dcr Rotunde bilden. Diese eiste, in Vez»g auf 7°s statische Moment schwierigste Hebung geschah ohne llben Unfall und genan nach dnn auf Grund der vor-^gegangenen Berechnungen aufgeslclllen Programme. ^ ist zu erwarten, daß auch die weitere Hebung °'t Zweclmaß'gfeit der aelroffen Einleitungen bcltallgcn ""d der ganze 80 Fuß hohe Unterbau der Rotunde 's^°" gegen Ende dcS laufenden Monat« aufgestellt Mnwird. Hassesnmiglieiten. «. ^- (FUr die Verunglückten in Böhmen.) ^e bisherigen (linnahmen de« Central. Hilfscomuös der ' Hauplftadt Prag belragen im Ganzen 212.221 fl. . -— (Die neue 3l en len.E m is s i o n.) Die 'Uns Millionen Rente zur Deckung des böhmischen Noth. !. Nbs'Anlehens werden nicht unmittelbar begeben, sondern , ^ Regierung wird dem Präger Lande«hilsScomu6 jeweilig "' erforderlichen Betrag zur Verfügung stellen. — (Für da« Nr illpa r zer ' Mo num en l) ^ bis jehl 49.821 st. eingelaufen. ^ — (Ein echter Wiener Fialer.) Graf ^ternberg vergaß am 12. d. in einem Wiener Fialerwagen ^!"e Handtasche mit dem InHalle von 20.000 Francs. Der ^"tscher, welcher später die weclhoolle Tasche fand, depo» ^""le dieselbe bei der Behörde. — (Bäderbesuch') De»zeit befinden sich in Gleichenberg 900, in Krapina.Töplih 700 und in Ischl !600 Badegäste. i — (Von der Nordpol,Expedition.) Am i 13. d. ging die österreichische Nordpol.Expedilion in See, der „Tegelchoff" verläßt die Weseimündung, wo er bisher vor Anker lag, um die lUhnen Nordpolfahrer in noch nicht durchforschte Regionen zu trogen. Die Dauer der Expedition ist bis zum Herbst 1874 veranschlagt. Gelingt das Werl, dann werden so manche Probleme der Wissen» schaft ihre befriedigende Lösung gefunden haben. — (Statistisches Über Turn-Vereine und Feuerwehren.) Deutschland zählt 1000 Turn, vereine mit 60.000; Italien, Venedig ausgenommen, nur 30 Turnvereine mit 600 Mitgliedern. In Venedig tu» nen 7000 Männer und 3000 Frauen. — Deutschland zählt über 1000, Italien nur 3 Feuerwehren. — (Die Ausstellung in Mo st au) wurde am 11. d. vom Großfürsten Konstantin feierlichst eröffnet. Einzelne österreichische Ausstellungen, namentlich die Post-Section, sind sehr gelungen. ^locales. Die Assitation ssegen die neuen Schulgesetze. .) Da lam ein neues föderalistisch gesinntes Ministerium an's Nuder, und eine seiner ersten Thaten war es, daß es in die Landeshauptstädte sogenannte Enqueten, Commissionen einberief, um über die blicken und Mängel zu be-l rathen, welche sich aus der bisherigen kaum einjährigen Praxis der neuen Schulgesetze ergeben haben sollten. Und wenn auch die meisten dieser Schule>>quele» dies Ansinnen deS damaligen Ministeriums einfach zurückwiesen, so trat in Folge dieses Erlasses doch das ein, was dem Minister im Abgeordnetenhause gleich nach dem Bekanntwerden des Erlasses ins Gesicht gesagt worden war: Die Feinde der Schulreform, bisher laum etwas niedergehalten durch das strenge Einstehen für die neuen Gesetze von Seiten der Regierung, sie erhoben sofort wieder kühn ihr Haupt, um von Neuem an diesen Gesetzen und somit an der verbesserten Volksschule zu rütteln. Wieder wird gegen diese Gesetze gewühlt und gepredigt und die lalholisch'poli-tischen Casinos in Böhmen, mit welchen wir seit einiger Zeit beglückt worden sind, damit sich nun auch dic Deutschen im Lande bekriegen, und welche den Zweck haben, uns Deutsche in Böhmin an die Feudalen und die mit ihnen vereinten Czechen auszuliefern, beeilen sich, Petitionen an den Kaiser abzusenden, in welchen sie nichts mehr und nichts weniger als die gänzliche Beseitigung der neuen und die Wiederherstellung der alten Vollsschul-gesetzgebung begehren. Und so stehen wir denn bei den mehr und mehr hervortretenden reactionären Tendenzen deS abgetretenen Ministeriums bezüglich dcr Vollsschul,,csctzge-bung vor einem neuen Kampfe, dem Kampfe um Auf-rechlhallung deS bisher Errungenen! Ein hartes Slück Arbeit war eS, die Reform der Volksschule überhaupt zu beginnen, ein härteres Stuck Ar, beit noch war e«, diese Reform ins Leben zu rufen, und doch fcheint uns noch das härteste Stuck Arbeit bcvolzu« stehn, nämlich die Sorge dafür, daß uns diese Reform, soweit sie bisher pünlllich durchgeführt wurde, nicht wie» der genommen werde. Wenn wir zurückblicken auf die Jahre, auf die Mllhe und Arbeit, welche uns die Einführung von Reformen in der Vollsschulgesetzgebung bisher verursacht hat, wenn wir zurückblicken aus die Kämpfe und Stürme, die wir dadurch heraufbeschworen haben, muß sich gewiß Jedermann die Frage auswerfen: Mußte denn all dies sein? Mußte in unser sonst von allen möglichen Parleibeslrebungcn zerrisse» nes Vaterland auch noch diese Brandfackel geschleudert werden, um neue Flammen emporlodern zu lassen? Konnte man hier den allen Zustand, nach dem sich nun so Viele, vor Nllem die Katholisch'Polilischen so sehr sehnen, nicht fortbestehen lassen? Um all«! diese Fragen eingehend beantworten zu können, müßie man Schulmann sein, der aus lanWhliger, reicher Elsahrung schöpft; man müßle aber auch Schulmann scln, um seinen Auseinandersetzungen mil Verständnis folgen zu können. Abe» es ist gar nicht uölhig, diese Fragen so ein. gehend zu behandeln, um eine Antwort auf dieselben zu finden. Die frühere Vollsschulgesehgebung ist ja lein böhmi« sche« SlaatSrecht, das sich, so osl man e« lennen lernen will, vor dem neugiengen Beschauer in das Grau der Vor» zeit verliert; noch efisllren einige Exemplare der „polm-schen Verfassung der demschen Schulen in den l^ls. lönigl. d«ulschen Erdstaaten", jener Sammlung, in welcher die VoltSschulgesetzgcdung der frühern Zeit vereinigt voizusin. de« lst und so können wir unS ja leichl durch Verglel» chung der frühern Gesetze mit den jetzigen Bestimmungen über daS Vollsjchulwesen emen Einblick »n da« Wesen der BollSschule nach der frühern und l'etzlgeu Gesetzgebung ver. fchaffen. Au« der Gesetzgebung Über die Volksschule aber können wir uns dann die Frage beantworten, ob eine Äe, form des Vollsschulwescns nothwendig war oder nicht. Selbstverständlich lann es nicht die Absicht diese« Vor» träges sein, die ältere Gesetzgebung Über diesen Vegenstand vollständig und erschöpfend mit der neueren zu vergleichen W,r begnügen uns blos damit, den ^'ehrplan der allen , Volksschule und die Stellung der VollSschullehrer nach der politischen Schulverfafsung hier ii> ihlen H^uplmomenlen lurz in Erinnerung zu bringen. Was den ^ehrplcm, c»!so den Umfang des Wissens betrifft, das an der Volksschule den Kindeln beigebracht werden scll, so bestimmt der § 28 der Echuloerfafsung hierüber wdlllich: „Da es nun allemal ein Hauptfehler 5er Volls!)il-dung ist, wenn sie einseilig auf die Bildung ('.»er einzelnen Scelcnlrafl hinausgeht, oder wenn sie bei der Uder-cinstilnmenden Ausbildung aller Seelenlräfte nicht auf daS Bcbiilfllis dcr Klasse, dic sie bearbeitet und un'ernchtel, Rücksicht nimmt, sondern jeder Klasse alles Wisfeni sen; denn allcS Weitere ist für Leute, deren vorzüglichster Beruf, wie sich die Schulverfassung an einer andern Stelle ausdrückt, die Moralität und ein Wandel ist, der sie mit den Bebördcn in leinen Conflict bringt, nicht nur über» flüssig, sondern sogar schädlich! — Dabei ist aber nicht etwa bestimmt, baß ein Kind die Volksschule nicht eher verlassen darf. als bis cS wenigstens diese Lehrgegenstände vollständig erlernt hat. Nach der Schulverfcissung genügt es. wenn baS Kind überhaupt nur vom 5. bis zum 12. Lebensjahre den Wiederholung«' unterricht besucht. Ob eS dabei wirllich etwas lernt oder nicht, das kümmert die Schulverfassnng nicht weiter. Kann man sich da wundern, wenn man so viele, viele Menschen im Staate Oesterreich dahinleben sirht, die darum auch nicht einmal dies wahllich höchst bescheidene Wissen auS der Schule ins Leben hinübergerellel habe»? (Fortsetzung folgt.) — (Die Liedertafel) der philharmonischen Gesellschaft wird den Nothlcidclidcn in Böhmen ein Mein» crträgnis von 370 sl. 68 kr. zuführen. — (Localnachrichlen.) Dcr Hutmachergesclle Johann Vaupeliö auS Homcz, Bezirk Stein, hat dem Tröd». lcr Seiy Wäschstücke cniwendet; er wurde dem l. l. Bezirksgerichte zur Untersuchung gestellt, — Ein herunwagi» render, geisteskranker, unbekannter Mann wurde der Til«» lion der hiesigen WohllhätiglcllSanstalten übergeben. --Der Magd Slanlovic wurden auS versperrter Küche zwei Tüchel und einige Barschaft Von einem chr unbekannten Knaben entw ndel. — Cine alle Weibsperson, angeblich mit Namen Slupla auS Rudnil, wurde wegen körperlicher Verletzung der Brodverläuferin Maria Ianz aus Hühner« dorf Nr. 19 an daS l. l. Bezirksgericht eingeliefert. — Dcr Schustersgattin Anton Raunicher in der Kapuziner« Vorstadt Hnus Nr. 03 wurden aus unversperrter Küche A goldene Ringe im Geldwerthe von. 9 fl. durch unbekannten Thäter gestohlen. — Dem Holzscheiber Johann H^c'evar in der Tyrnau Haus Nr. 38 wurde während deS Schlafes eine Baarschaft »on 20 sl, enttvendet. — Theresia Rode auS Oberluibach wurde wegen bedenlllchm BcsitzcS und 'Ver-laufeS von Oel beanständet und dem l. l. Bezillsgerichle eingeliefert. — Der Bäckerlehrjunge Fianz (5rjauz hat für Rcchnung seines Meisters von versch'ebeuen Kundjchasten den namhaslen Benag von 66 fl 45 kr. einl^ssi l und veruntreuet. - Maria Oswald au5 W. llendms l>> ihr angeblich lodlgedorneS Kind in den Gultfluß grwolsen. Das hiesige k. l. LandeSqerlchl w»rd d»e UnlersuHung einleiten. —, Wegen Ulberireiung der Marktordnung wurden im Verlaufe der lctzien Woche 4 Personen mit G^ldstrasen be» legt. — Im Verlaufe der letzten acht Tage ' wurden 3 Individuen wegen Dicbstahl, 10 wegen nächllichen und arbeitslosen HcrumvagllenS 5 wegen Ilunlenhell i n°) 2 wegen Exceß von der slädlifcheu SicherhcllOwache becin« ständet. — (Schadenfeuer durch Blitzschlag.) Am 10. d. traf der Blitz da« HauS des Johann Iegl»? in Srednava«, Beziil Krainburg, wodurch der Dachstuhl abbrannte. Das kräftige Zusammenwirlen der Torsvewohner hat jeden welieren Biandschaden beseitigt. — („Das neue Blatt"), ein illustrirles Fami» lieN'Iournal, erscheint wöchentlich in Leipzig, Preis pr. Quartal 15 S. G., enthält Novellen, Gedichte, wissenschaftliche Aufscitze. Biographien berühmter Männer, Rath. geber für Hau« und Heerd, Räthsel, bringt alle Monate mc neusten Moden und vierteljährig einen Stahlstich gra-n«. Wir machen unsere geehrten Leser aus dieses interessante, billige Wochenblatt aufmerksam und bemerken, dah Bestellungen hierauf auch von der Buchhandlung Klem-MM^H^Mmbera besorat weiden. 974 — (Aus dem Amtsblatte.) Concur« zur Besetzung der Postmeistersstelle in Villichgratz. Gesuche dis 15. Juli an die t. l. Postdirection in Trieft. — Kundmachung über den heurigen öffentlichen Badeplatz in Laibach. — (Der Ha gel schlag) hat im Bezirle Tscher» nembl am 10. d. grohen Schaden angerichtet. In fünf Gemeinden wurde die in Aubsicht stehende Ernte total vernichtet. Auo dem Verichtssaale. Am 11. d. begann beim hiesigen l. t. ^andesgerichte die Schlußverhandlung gegen 62 Anfassen in Oberlrain wegen des Verbrechens des Aufstandes und Aufruhrs. Die „Presse" .berichtet Über den Gang dieser Schluß. Verhandlung Folgendes: „Da« Fiinfrichler'Collegium ist gebildet aus dem Vorsitzenden Landesgerichtsrach Varon Rechbach und den Vo> tanten Landesgerichtsralh Schmied, Adjuncts« Mar und Ndjunclen Scdetina. Die Anklage ist durch den Staat«, anwalts-Substituten Dr. Koöevar, die Vertheidigung durch Dr. Razlag vertreten. Der ganze Verhandlungssal ist von Angeklagten angefüllt. Der Anklage entnehmen wir Folgendes: Die Insassen der obertrainischen Dörfer Studorf und Allhammer sind im Vereine mit der trainischen Industrie-Gesellschaft Besitzer der Waldungen in Voglar und Boje. Ein von der Landes'Orundlasten-Hblösungs-Commifsion im Jahre 1671 erlassenes Edict ordnet ein Provisorium bis zur endgiltigen Lösung der Servitutsfrage an, welches sowohl den Insassen der Orte Studorf und Allhammer die zum Hausgebräuche nöthige Herausnahme von Brennholz aus den frliher genannten Waldungen, als auch der lraini» schm Industrie-Gesellschaft die Herausnahme des verdorbenen Holzes zur Erzeugung von Kohlen, sowie eines bestimmten Quantums Bauholzes gestattet. Die Insassen von Studorf und Althammer aber waren mit diesem Provisorium nicht einverstanden, und als am 3. Juli 1871 drei bei der lrainischen Industne-Gesellschast dedienstete Förster in diese Waldungen gehen wollten, wurden sie von etwa 70 Bauern aus den Dörfern Eludorf und Althammer verfolg», welche ihnen den Weg in oie Waldungen verwehrten, welche, wie sie sagten, lhnen ge« ^ hören, da sie die Steuern entrichten. Der Förster Gorlcoil j erklärte den Bauern, daß er laut Provisoriums der Landes» Grundlasten'Ablösungs-Commission das Recht halle, in den Wald zu gehen; trotzdem verweigerten die Bauern dem. selben mit seinen zwei College« doch den Eintritt in den Wald, indem sie sagten: „Heule anerkennen sie gar keine Rechte, die Wälder gehören ihnen." Die drei Fürster wurden von der Bauernschaar arre« lirt und zum Bürgermeister von Srednjavas geführt, wo die Bauern die Aufnahme eines Protokolls verlangten, welches in Abwesenheit dcs Bürgermeisters der Gemeinde» schreiber unter Intervention von zwei Gemeinderälhen verfaßte. In diesem Protokolle wollten die Bauern constatirt wissen, daß sie den drei Förstern nichts zulcide gelhan und blos den Eintritt in die ihnen gehörigen Waldungen verweigert hätten. Da die drei Förster, Bartelmä Goriönil. Anlon Gom und Jakob Kavalar, auf den Forstschutzdienst von der Bezirlshauplmanuschaft Rüdmaunsdorf vorschrifls» mäßlg beeldet fir-d. sich am li. Juli 1871 in Ausübung ihres Dienstes befanden und die Dienstausübung durch die Zusammenrottung mehrerer Insassen von Stutvlf und Althammer und durch den ihnen von der Rolle entgegenge^ setzten Widerstand vereitelt und diese Vereitelung durch die Zusammenrottung auch bezweckt worden ist, begründet tiefe durch die beschworue Auesage der drei früher erwähnten Förster erwiesene That das Verbrechen des Aufstandes nach § 68 des Strafgesetzes und gestehen der größte Theil der Insassen der Orte Studorf und Althammer die Betheiligung an dem Wlderstandsacle von Anfange bis zum Ende, daher die Anklage gegen diese ob des Verbrechens des Aufstande« nach den §§ 68 und 69 des Strafgesetzes und nach den G 140. Z. I., 142 und 200 der Strafproceß'Oco-r.ung begründet ist." (Fortsetzung folgt.) Eingesendet. Allen Leidenden Gesundheit durch die delicate NK. silr 5:76 Tassen st. 36. Zu beziehen durch Barry du Barry ,^ iech!l << Frank, in i!inz Hasclmaycr, »n Pcsl Törül, in Präs, I. Fürst, in Biülin F. Eder, saune >n allen Släd!.-» bci gülen Apalhellrn und Siic^rreihäudler»'; auch versendet dn6 Wiener Haue i^ach allen Gegenden gegen Postanweisung aber Nachnahme Ten Herreu Laudwirthcn zu liesoudercr Bcachtuug. Zn enipfchlen sind Drrsch ililschiüeu, welche u»n der rciiommirten Firma Moritz Weil jun. in Frankfurt a. M. !>!r solche Oelonomic» gclicfn werden, auf welchen grofze Dampf-dreschmaschinen nicht »nt Vortheil angewendet werden lännen. — Es sullen sich dieselben als su praktisch erwiesen haben, daß sich ;»hlrcil1,e landwirlhschaftliche Behörden und Vereine angelegentlich nln derc» Verbrcilliüg bemühen, u„d das; iui'crhalb 2 Jahre» 3000 Slücl verlauft wurden — Der Preis soll ein sehr geringer sein und schon bei ft, 88 oder Thlr. .'>0 silr eine comvlm- Maschine anfangen. — Weitere Anfragen bilten wir lni,il>H an obige Firma direct zu machen. Neueste Post. (Original Telegramn'e der „Laibacker Zeitung.") NZien, >4. Juni. Die heutige „3Viener< ^eitnug^ veröffentlicht ein kaiserliches Hand' schreiben an den Statthalter Freiherrn von Koller in Vöhmen, womit denlsrlben znm Heichen des besonderen kaiserlichen Dankes fiir sein aufopferndes Tttirken zur vinderunss dcr Ueberschwemmunsssnoth und in Aoerken-nunss seiner ausgezeichneten Dienstleistung überhaupt daS Groftkreuz dcs Ucopoldordens verliehen wird. Pest, > 4. Juni Im Naaber Oomitate siegten die Dentisten, wudurch die Apposition einen Sitz verlor. Preftburg, 14. I»»ni. Hier wurden Graf Lonyay und Haudelsminister Tzlavy gewählt Telegraphiscker WecdselcurS »0.11 14 Juni Papier - Rente 65. - Silber» Reute 72.40. - 1k<50er 5?.!!,!>^-Vl!zlehs!! 104,25. - Bcüis.Ac',^» «54. . Cr.dll ?ct>!i !j45.10. - i'llndcr, lll.65. — ^'^'. 1,'9.3^. - 5 t Ä!»n», 5 36 - Navolt!',!«.'' in 8.N2'/, Verstorbene. Den 7. Inni. Dem Herrn Anton Spelal, Verzehrung«-steuer-MllUlhlinuehUlcr, seine Frau Maria, alt >W Jahre, im Liuil-spital am Marasmus. — Dem Josef Onen, Hail^Iiesitzcr, sein Kiud Francisca. alt « Monate, in der Tiriiauvorstadt Nr. 51 an Fraisen. — Franz Wagner. Maurer, all 35 Jahre, ill ill der Hradezlyvorst^dl over dem Hlebä'schen Hcmse Nr 3^ in Folge eines epileptischen Anfalles gestorben, wuldt da todt aufgefunden und von da nach St. Christoph llbertragsn. Den 8. In n i. Franciaca K^nobl, EigarrenfabrilSarbeiterin, all 23 Jahre, im Livilfpilal am Thphus. Den 9. Juni. Dnn Herrn Simon Bolüa. l, l. Marine-Diclnr eislcr Classe, in Pension, sein Soh» Franz, alt >4'/. Iahle lint s> Tage, iu der St. Prttrovorstadl Nr. 37 an der ?nngentubercl,lose. - - Andrea« Men^iüger, Inwohner alt 42 Jahre, im Üwilspilal an Uresis. — Fran Theresia Sterger, Pri-vale, alt li-j Jahre, in der Kralauuoistadt Nr. 13 an der kutt-gellcillzilndiiüg, — Dem Josef Balanl, Taglöhner, sein Kind Ursula, all 7 Monate iu der Karlsiädlervorstadt ')ir. 2 um Durch-falle. De » 10. I u n i Frau Ursula Libensli, prov. t l. Tabal-amtS-Hansiücistersluilwe, alt 8») Jahre, im Eiuilspital an der chronischen Kehllopsenl^lludung. Den l !. Juni, Ursula i'ampii. Nähcril,, alt 36 Jahre, im Cioilspital an der Lungenrnlzuudung. Den 1 .V Juni. Dem Franz Dclacüida, Cichorisabrils-Pacler, sein Ki»d Johann, alt 10 Jahre, in der St Peters-Vorstadt Nr ?l. am Brechdurchfälle. — Herr Franz Fürst, Ne-qnislteur nnd ständischer Thealerzettelträsser, alt II Inlir«'. i» der Stadt Nr. >tt9, u»d Heleua Seiäcn. Näheliü, all i Elschöpfuug der KrUfle. - Dem Herrn Johann Pirual, Bäctermsifter, sein Kind Amalia. alt l l Monate, in der Polanavorstadt Nr. <>0 an der Abzehrung. Ilugekommene Ifrcmde. Am lX. Inni. «>Ss«,»«. bitter v. Gamböberg, l, l, Postsecretär, Triest. -^ Paterniauer, >laufm.. Wien. — Wanzer. New Vurl. — Her» zog, wisenliäudlcr, Oraz. — Halbert, Militar-Intendant, (Äraz--' Svetec, t. l. Notar. Idria. Balu,ih, l. l hauptman», Warasdill, — Eiscnstätter, Handelöm,, Schleinitz «Ungarn.) ' ^,'odes, Forftbeamte, Sava. — Trinl stimmt ssrau, Tarvis. -^ Scklesinger, Wien. — Kralj, Bescher, Steinbrilcl. — Dolls»z, Gntsbeschcr, Nußdorf. - ssaugarvlli, l t. Hauptm., Znai>". ^t««lll 5Vl«„. i,'uttna. Kaufm', Biilnn. — Buchberger, Kauf-mann, Wien. - Uossegger, Kanfm., Triest. — »iacmann, Agent, Prag. !?«»»,>?«.'». Pertelel I. und Pertelel i'., Studenten, Unterlrai"-— Htrenn, Möbelha'ndler, Graz. ^ . .? N tt : -i A ' ^ tt U ' N !N K U. Mg. 73', »4 >>3.a windstill grilßlh. bew. 14. 2 „ N. 736.« »24.» W mästig halbheitcr ^ 0.cllc-ning, Fl-dlr- und HanfenwoltlN, ans Nord ziehend, Wärme zu-»ihmslid. Abends 10 Uhr lebhasles Wesserleuchte» in Nordost. Das Tagcömitlel der Wärme -s- I«'4", mit dem Normale l!bcr-einstimmeüd. ^^cüüwortsicher Nrl'aclenr: Ic,nu, u. Kleiumnui, Danksagung. Die Fachbulschen dcS Krllncrocreini! silhlcn sich verpflichtet, der freiwilligen Feuerwehr, ilibbesonoers dein Herrn Hanplmann Fran^ Dobcrlel silr die Znsammei.sslMig d,'S Eonduc!!-?, sowie allen Frciilil den und Belaiiiilen siir die Belheiligung am ^cichrn-begäiizililsse ihres unlielgesilichen Lvllcg»'», Herrn ihren vcrbilldlichslüi Daxk ailsziisprechen. Laibach, am 15. Inni l«72. ?^^l«»n!,<»»'»^i,t Wie», l3. Juni. Die Börse war im allgemeine» fest, rücksichtlich einiger Papiere in sehr lanflnstiger Stimmung. Die grolle Aufmerksamkeit erregten neben Aügl"' HlUlflNlll,llU)l. Actien noch jene der Vereiusbanl und der Wiener Ballgesellschaft. 5. ^ügemelne « iZiieder-Oestcrreich. . .. 5 , 9425 94.75 Obci.-Okslcrre,ch .' , 5 .. 9375 9450 Hi:vtNbl!rssen ... .. 5 « 80— 80.50 <5tciürttla:l . - - « 5 ^ 91 ^ <^^ - Ungarn.....5 .. 82. - 82.50 «.'. Andere öffentliche A»lel,en DonauregulirungOlost zu 5 püt. l,6 50 96.75 Ui a. Eisenbahnanlehcn zu 120 fl. ü W. Silber 5", pr. Stuck 108 75 109.25 Uua Prämlcnaullhcn zu 1O) fl. H,^.^'" ^^''2^!,^«, ^tti<» 10525 106 50 Wiener «lommunalanlehln, rillt- Geld Waare j zahlbar 5 p». Attlen »V» ^i'»sli,s»i«ut«7> «nalo-ilfterr. «anl . . .328 75 329 Var.tuerein.......334.-335 «adeu-Credita.islalt .... 281.— 283 — Hrrditanftall s Handel u. Gew. . 343. 343 25 Waare Nlsold-Hiumaucr Bahn . . 181 50 182.50 Vühm. Wcstvllhn.....255.— 255 - «larl-iiudwia-Bahn.....26025 260.75 Douau-Da'npsschifsf. Oe^ellsch. . 614. - 615 - Elisakclh-Wefibahu.....252 25 252 50 Vlisabeth-Westbahu (Linz -Vud, weiser Slred^.n- pst. ,n Silber 104. - ls'4 25 'iy..!lZ3I.rültz.zu5'Pilcd.'Nl!ft. ,u s>',, p(i<, 89 75 9^.25 Lz. ^Veioritalsobliaallonen >lis.-Weftb, iu T. vcrz. (I. Ertnfs.) 93.— 93.50 F.'rdinauds-Nordd in Gild, nerz. 103 80 104-z^.l.z.I^sephS.A^, . . . .10150 10175 .5,5arl.i!r5».Ä.,. F.,«..!,«m 105 - ,05.50 ^.,^ V^k^.s:^.',^ . 101.40 101.70, siebenb. Vah« m Tilder verz. . 93.25 ^« 3lllal«l>, G. 8'/. <.5.00Fr. ,.I,Em. 131 - !31-'V 3<»db. Ä 3°,. , 500 Frc pr. Stuck 115 75» 1 Ui '^ SUdb.-O.i. 200 fl.,. 5« „ sllr 100 fi. 95 75 95.9" Sllt,l>.-«°u<, 6", sI87,»-74) , f,00 Frc« pr. stuck . , —.— " T^ ,n« Ofibahu fllr 100 sl . 8290 ^j 1" ». Privatlos, tukals.S,,f!,mg ,u 10 st. . . 14.75 1b ^ 5U«chsel (3M°n) G,ll> W°«r» »u«-durß für 100 sl lli«. W. 93 80 94. Frallsmta M. .'00 ,1. d:ito 93 90 ^' Ha-nbnr«, fiir 1<» Mar? Banco 82 t.0 v^ l'lmd-,,. s«r 10 Psnnd 3t?'li>!^ Hl.«»' ^^5 lia^l«. sllr U)<> siran?« . .4380 «"> ». ^nz-Duca^ 5 ft. 35 cr. 5«. 36 r. üavols°n«d'l)r . . 8 « ^aj -. " ^ ^., ^Kassenscheine ^1 ^ ^ ^ .,,', «rainische VrundenllaftMl»« . ^bttqation«', ^' '-..^t.r-'.,!.- «5.75 5>5 86 '^''