Ar. 38. Donnerstag, den 12. Wai 1881. VI. Jahrgang. Cillier Jntnug. Pränumerations-Bedingungen. Für ffiüi: Mit V»ft. Versendung e vteikei^hrtg . . 1.60 Haldjtlhri« . . . Z.»<> «KanuähriH . . . S.4«. 1Nor»tl»ch . . . —.55 Vierteljährig. . 1.60 MtjMrm • • • Go»^jahrig. . . «l.— Erscheint jeden Donnerstag und Sonntag w«ml Einzelne Nummern 7 kr. Morgens. Inssrsts vorlivn sngsnommaa in «er V;»tMtloit bet „«Hier Zeit»»,", Her. rcitgtff« Kr. * <«uchdr»aere> con Z»h«„ M«tuf4). »e»»«» 3«ltt«ic litt »te ,.9IEin d'itmij" »I! #. m#ne j, ©itit, tinb aUcie Aestfeier in ßissi. Unter dem millionenstimmigen Jubel der Völ» ker Oesterreich« beging gestern Kronprinz Rudolf deS Lebens schönste Feier. Die unwandelbare Liede und Treue eines dankbaren Volkes konnte sich nicht heller, nicht strahlender offenbaren, al« in der Art und Weise, wie e« diese Feier beging. In den fernsten verborgensten Thälern fand die Freude über daS Ereigniß im Herrscherhaus« brausenden Widerhall. In Worten und Thaten, in Liedern und Gebeten überströmten die Gefühle de« H.'r» zenS, Glück und Segen für das erlauchte Paar, da« dereinst die Geschicke der Monarchie zu lenken berufen ist, erflehend. Auch unsere Vaterstadt, die stet« mit Freuden ihrer loyalen Gesinnung Au«» druck gibt, bot Alle» auf, um die Festtage recht würdig, recht solenn zu begehen und trotz de« launischen Wetter«, da« so manche Vorkehrungen illusorisch zu machen drohte, verliefen die Feier-lichkeiten in erhebender Weise. Sonntag bereit« fand im Theater eine Festvorstellung statt, zu der die Honoratioren der Stadt, die Spitzen der Civil-und Militärbehörden erschienen waren. Regisseur H a m p l sprach schwungvoll einen von Franz Tiesenbacher verfaßten Prolog. Die Bühne war diesmal überaus geschmackvoll decorirt. In sinnreicher Weise waren neben den Bildern de« kronpriiijlichen Paare« und den Büsten Kaiser« und der Kaiserin die Austria, der Geniu« de« Frieden« unv die Gerechtigkeit al» lebende Bilder entlegenen Stadttheil kennen? Zudem war er ganz von dem beruhigenden Gefühl durchdrungen, welche» eine edle Absicht immer dem Herzen mittheilt. Und eine edle Absicht war'», die den jungen Mann diesen Hang führte. War er doch im Begriff, jU einem armen, verlassenen Waisenkind zu gehen, nach welchem die glanzvolle, von reichem Geschmeide schimmernde, aber unergründlich falsche und ver-führerijche Dirne, die eine Weltstadt immer ist, ihre Arme ausstreckte, um dasselbe an ihren Busen zu ziehen und in verlockenden, süßtöncnden Worten mit dem Gislhauch ihres Mundes zu berauschen. Willibald hatte feit jenem Herbstabenb, als er ein schöne«, weinende« Mädchen hilflos au der Kirchhofsmauer fand, schon öfter den Gang nach Dori'« Wohnung gethan. Heute war er ihn nicht allein gegangen. Er hotte e« nicht bemerkt, daß ihm, al« er au» einer der belebteren Straßen in diese kleine Quergasse einbog, zwei Männer folgten, die ihn beim hellen Gaslicht erkannt hatten und, sich neu-gierig fragend, was er wohl in dieser finstern Häuserzeile zu verrichten höbe, hinter ihm her schritten. E« waren zwei Bedienstete de« väterlichen Hause«. Al« sie Willibald in jene« düstere Hau«, worinnen Dori'« Wohnung war, hatte» hineingehen gesehen, wünschten sie sich im Herzen Glück zu gruppir». Da« Verdienst de« Arrangement« gebührt dem Regisseur H a m p l, denn auch da« gewählte zahlreiche Publikum durch reichlichen Beifall au«-zeichnete. Dem Prologe folgte da« Görner'sche Lustspiel „Ein glücklicher Familienvater", in dem Heir H a m p l i» frischer humorvoller Weise den Max Leichthin spielte. Auch die übrigen Darsteller, namentlich Fräulein V a » »i> i als Clara, trugen nach Kräften bei, die Vorstellung zu einer recht gerundeten zu gestalten. I.i den Vormittagsstunden de« Montag« be-gann die Stadt Toilette zu machen. Fahnen in ollen Farben, unter denen jedoch die kaiserlichen und steirischen prävalirten, wehten von den Dächern und Fenstern der mit Kränzen, Guirlanden oder sonstigen Feston« geschmückten Häuser. Leider de» gann in den NachmittagSstunde» Jupiter pluviu» sein Füllhorn zu leeren und damit die für den Abend festgesetzten Ovationen zu gefährden. Die Aprillauue des Regeugotte« vermochte indeß nicht die Iudelstimmung der Bevölkerung zu beeinflussen. Trotz de« strömenden Regens sand um acht Uhr der Zapfenstreich statt. Die gesammte freiwillige Feuerwehr, sovie der Turnverein belheiligten sich am Fackelzuge. Erstere trug Pechfackeln, letzterer Lampions. Gefolgt von einer großen Volksmenge und unter den Klängen der Mufikvereinskapelle durchzog der stattliche Zug die Straßen. Die Illu-mination fiel glänzend au«. Namentlich am Stadt-Haufe, wo am Balkon neben diversen Flammen-arabesken die drei Sterne de« Eillier Wappens erstrahlten. Auch an verschiedenen stimmungsvollen Transparenten fehlte es nicht. Wir erwähnen hier nur jene am Haufe der Firma Wogg u. Radako-vilS, sowie das Transparent am prachtvoll illu» minirten BezirkShauptmannschaftSgebäude, weiches über den vereinigten Wappen Oesterreich« und Belgien« die Devisen beider Monarchien führte. Einen wunderbar schönen Anblick gewährte auch die Beleuchtung der beiden Thürme der Iosefskirche. Der Morgen de« VermählungStage« wurde mit einer Tagreveille der Kapelle de« Cillier» Musikoereines und durch Böllerschüsse eingeleitet. Um 8 Uhr fanden sich sodann die Spitzen der Civil- und Militärbehörden sowie der Lehrkörper der einzelnen UnterrichtSanstalten zum feierlichen Hochamte in der Stadtpfarrkirche ein. Nach dem Hochamte beging das k. k. Gymnasium eine recht erhebende Festfeier. Dieselbe begann mit einem von den Sänger» der Anstalt vorgetragenen Festchor de« Gesanglehrers I. L. Weiß. Hierauf hielt Direktor Dr. Soododa eine dem Freudentage entsprechende Festrede. Run wechselten Gesangs-vortrüge mit DecUmationen in deutlcher, slovenischer und lateinischer Spracht. Sämmtliche Vortragende wurden für ihre wackeren Leistungen mit wohl-verdienten Beifalle ausgezeichnet. Den Schluß der Feier bildete die Voikshymne. Achnlicht Festlichkeiten fanden hieraus in den städifchen UnterrichtSanstalten statt. — Da? für den Nachmittag an« dieser Entdeckung . . . denn, daß der junge Chef | hier auf „verbotenen Wegen" wandelte, schien ihnen selbstverständlich, und e« gewährt ein ganz besondere« Vergnügen, von seinen „Herrschaften" pikante Ge° schichten" erzählen zu könaen. Einer der beiden war iu der Folge der fort-währende Beobachter Willibald'S, und bald wußte man, daß dieser seine Besuche in jenem Hause fast alle acht Tage wiederholte. Und man war auch bald dahinter, daß im dritten Stock diese« Hause« ein schöne« junge« Mädchen mit Namen Dori'« Mildern wohnte. Ja, der junge Chef geht auf „verbotenen Wegen" und denkt euch: er ist verlobt und hat eine hübsche, reite Braut! Wen» sich die Dienstboten ein Mal etn»a« erzählen, dann dauert e« in der Regel nicht lange, so ist da« „Geheimniß" im ganzen Hause bekannt. Und in der That wußte Frau LiSwendt acht Tage vor Weihnachten schon au« dem Munde ihre« Stubenmädchens, daß ihr Herr Sohn in bestimmten Zwifchenräumen in einem Hause in der "** gaße Einkehr halte. Und daß ei» junge», schöne« Mädchen daselbst wohne, auch da« war Frau LiSwendt bald bekannt. Die angestellten Nachforschungen ergaben, daß e« eine „arme Nähteri»" sei . . . Ein seltsame« Gefühl durchdrang die Brust Valeska's, als ihr die» Gerücht zum ersten Mal zu Gehör kam. gesetzt gewesene Volksfest am Schtoßberge mußte leider in Folge der ungünstigen Witterung abge-sagt werden. Es wurde daher unter Mitwirkung de» Gesang»- und Turnvereines eine Festfeier im Gartensalon des Hotel» zum „gold. Löwen" abgehalten. Der Andrang zu dieser Feier war ein so großer, daß die gewiß räumlich bedeutende Locali-tät sich zu enge erwies. Hier hielt Professor Marek eine schwungvolle Festrede, und mit jubelnder Be» geisterilng stimmten die Zuhörer in da» dreifache Hoch, welche» der Redner auf das neuvermählte Paar ausbrachte, ein. Die Freude uns der Froh» sinn der Anwesenden wurden durch die exacten Vor« trüge des Männergefang-VereineS, sowie durch die schwungvoll executirten Weisen der BereioStapelle vollend» entfeffelt. Recht stürmischen Beifall fanden auch die Produktionen der Turner. — Kleine Chronik. Cilli. 11. Mai. (Ernennung.) Der Leiter des Iustizmini-sterium» hat den Auscultautc» Albert Sander zum BezirkSgerichtS-Adjunctcn in Brück an der Mur ernannt. (F e st k r ä n z ch c n i m C a s i n o v e r e i n.) Der hiesige Casinoverein arraogirt» aus Anlaß der Vermählung des Kronprinzen Rudolf mit der Prinzessin Stefanie von Belgien, al» Vorfeier am 7. d. M. ei» Festkränzchen, welchc» als ein wür» diger Beginn der späteren Freuden Feierlichkeiten bezeichnet werden muß. Die festlich geschmückten Räume der VereinSlocalitätcn, insbesondere aber der nun auch mit dem neu angeschafften Bildnisse der hohen Braut gezierte und mit frischen Blume» und Kränzen geschmückte große Tanzsaal boten einen besonder« festlichen Anblick: eine zahlreiche Gesellschaft, u> ter welcher sich alle Spitzen der hiesigen Civil- und Militärbehörden befanden, ver» herrlichte den feierlichen Adend. Mit wahrer Früh-lingslus« wurde di« in die frühen Morgenstunde» dem Tanze gehuldigt. (H ü t t e n f e st.) Da« Hüttenfest der Arbeiter der k. k. Zinkhütte vom 9. d. begann programmgemäß um 1l Uhr Vormittags mit dem Kirügangr de-gleitet vom klingenden Spiele der Musikoerein»-kapelle. Um 2 Uhr Nachmittag« fand ei» Concert im neu angelegte» Garten vor der Restauration „zum Hüttenmaun" statt, zu welchem Statthaltereirath HaaS, Bürgermeister Dr. Neckermann, Ober» dergcommissär Riede! und viele Freunde de« Arbeiter-stände« erschiene» wäre». Leider wurde durch de» eingetretenen Regen das Concert, sowie da« vor» bereitete Feuerwerk vereitelt. Letztere« wurde daher erst gestern abgebrannt. (Scheibenschützen-Gesellschaft.) Bei dem von dtr hiesigen Scheibeaschützen-Gesell» schast veranstaltete» Bestschießen, welche« am Montag Nachmittag und am DirnStag stattfand. Man konnte nicht sage», daß sie eifersüchtig war; sie fetzte di«her ihr volle« Vertrau.» in Willibald'» ehrliche und ungtthellte Liede. Aber sie vermochte e« doch nicht zu unterdrücke», daß eine wunderbare Bangigkeit durch ihre Seele zog. War e« doch kaum noch «in Vierteljahr di« zu der Stunde, wann sie mit Willibald den Bund für da« Lebe» schließe» sollte, und uvter diese» Um» stände» mußte e« ganz erklärlich erscheinen, wenn ein Gerücht wie da«, welche« man jetzt im Hause von Mund zu Mund raunte, sie etwa« beunruhigte. Zudem kann man sich in juageo Männern immerhin täuschen, und Willibald ... er stand ohnehin bei den Seinen in dem Rufe einer etwa« abea-teuerlichen Seele . . . Jetzt aber besonder«, seit dem letzten Arbeiterlärm, jetzt war er immer so tiefsinnig und schien ganz eigenen Gedanke» »ach-zuhänge», und mit dem „frechen Menschen," dem trotzigen Helmbold, sah man ihn sogar in öfterem Gespräch, ... unv daß manche Leute die Ehe-abschaffung wolle», davon hatte BaleSka auch schon gehört, und dieser trotzige Helmbold gehörte zu diesen Leuten. — Mein Gott! Wenn nur Der nicht etwa gar dem Willibald solch' verkehrte Ideen in den Kopf gefetzt hat! dachte sie. Eine seltsame Gedankcnreihe! Aber man muß «in unerfahrene«, naive« Fraaevherz kennen, um begreiflich zu finden, daß sich Baleska i» der That wurden 583 Schüsse von 21 Schlitze« abgegeben jinb 142 Treffer geschossen. Den ersten Preis, — zwei CelfarbenbrucftulPer, „Erzherzog Rudolf und Princessin Stefanie", sammt vergoldeten Rahmen — für den tiefsten Schuß bestimmt, gewann Herr kalligarilsch, de» zweiten — einen österreichischen Dukaten — für den nächstbesten Schuß. Herr Aloi« Walland, den dritten — einen Kreuzthaler und zwei Silbergul"en — eine Widmung de» biederen Ehren-Oberschützenmeister» Herrn Earl Sima sen. für die größte Anzahl Kreise, Herr Lieutenant Ed. Maggi. den vierten — zwei Vereinslhaler — für T>ic größte Anzzhl von Schwarzschiissin, Herr Franz WaUanv und den fünften — einen Vermählung»« thaler — für die größte Anzahl von Hupfern, Herr Julius Rakusch. Auch batte man nicht desjenigen Schützen vergesse», der das größte „Pech" hatte, ihm wurde ein Bierknigel als Preis zuerkannt. E» wäre wünschenswerlh, daß da« gegenwärtig sehr daniederliegende Schutzeuwesen bei unserer Einwohnerschaft eine größere Förderung fände. (Billiges Geld.) Bei einem Wirthe in Trifail erschien im verflossene» Monat ein Reisender. Derselbe gab vor, ein Engländer zu fein und für eine Schweizelsadrit, weiche sich mit der Verfertigung österreichische» Papiergelde« be-fasse, zu reise». Er erzählte, daß ein ehemaliger Beamter der k. k. Münzanstalt die Rotenfabrikatlon leite, daß die Falsifikate von echte» nicht zu unter-scheiden seien und daß circa 4'/, Millionen solcher ?iote» im Umlaufe wären. Er offerirte gleichzeitig dem Wirthe da« Hundert solcher E'ngulden-Rote» für dreißig Gu'.den und fügte bei, daß er ihm 2000 fl. in Ein- und Aehnguldeiifalsificaten von Görz au«, woselbst er im Lauf der nächsten Tage mit dem in Tirol reisenden Agenten zusammen-»reffen werde, schicken wolle. Er gab auch dem Wirthe al« Muster eine Gulden - Rote. Die Gendarmerie, welch von diesem Vorfallt durch den Wirth in Kenntniß gesetzt wurde, verhaftete den Hochstapler in Sagor. Unter den Effecten de« Verhafteten befände» sich mehrere mit Schleifen versehene Päckchen, die zu vberst und unterst echte Eingulden-Roten, in der Mitte jedoch leere Papier-blätier enthielten. Die vom hiesigen «reiSgerichle eingeleiteten Recherchen ergaben, daß der Industrie-ritler Stefano de Leonardo heiße, unv wegen diverser Betrügereien vom Landesgerichte Trieft steckbrieflich verfolgt werde. (Endlich!) Die Stunde der Erlösung für den unfreiwilligen Pensionär de« hiesigen Stadt-omte«, Robert Geister, hat nunmehr geschlagen. <5ine Ministerialentscheidung «klärt die Stadt Linz al« seinen Heimaisvrt. Der Genannte tritt daher heute seine Reise dahin an. (Erklärung.) Ueber Ersuchen des Privatbeamten 4?mn Roman Iug. welcher bei einem Theil- der Sachsenfelder Einwohnerschaft im Verdacht« der Autor-^chasl der in den Nummern 33 und »4 der .Cillier so sonderbaren Grübeleien hingab. Willibald ver-rieth sie von ihren Empfindungen nichts, sie wollte ihn nicht unnöthigerweise beunruhigen, sondern forschte mit all' jener liebenswürdigen Schlaucheit, die den Frauen unter solchen Umständen zu Gebote steht, in der Seele de« Geliebten, ob sie da drinnen irgend eine Veränderung gewahre. Aber Willibald blieb der Alte. Klar und «in mußte Vale«ka immer und immer wieder den Spiegel seiner Seele vor sich liegen sehe». Er liebte sie wie zuvor . .. nicht stürmisch, nicht mit der lodernden Gluth verzehrender Leidenschaft, aber mit jener immer gleichen, andauernden Ruhe, die dem geliebten Herzen so wohl thut wie der träumen-■*>«i Erde die Iunisonne, wenn sie wärmend üb«r den Fluren liegt und langsam die Saaten reift. . ES war Dori» bisher nicht gelungen, eine neu« Stillung zu finden, wie sehr sie sich auch um eine solche bemüht und obgleich schon Über drei Monate seit ihrem energischen Entschluß, jede Verbindung mit Herrn Wanitz aufzuheben, ver-flössen waren. Gleichwohl war sie nie darauf eingegangen, so oft ihr auch Willibald leise und behutsam seine Bereitwilligkeit, sie zu unterstützt», angedeutet. Sie wollte sich eben keinerlei Fessel» wieder anlegen. Von den Ersparnissen aus dem Ertrag ihrer früheren Stellungen war bald nichts mehr übrig Zeitung" «rschi«nenen Corr«S pondenzen au« Eachsens»ld steht, und aus diesem Grund« Insulten der eigenen Partei befürchtet, constalirrn wir hiermit, daß Herr Roman Iug obig« Korrespondenzen nicht geschrieben hat. LlUldtvirtschast, Handel, Industrie. (ErprobteVertilgung derZeit-losen auf den Wiesen.) Die Zeitlose, Colckicurn autumnale, ist eine sehr heftig wirkende Giftpflanze und al« da« lästigste Unkraut auf den Wiesen jedem Landwirlhi gut bekannt. Die lilafarbenen Bluten «rschtiutn im Herbst«, die breitlanztttförmigen Blatter im Mai mit de» breisächerigcn, aufgeblasene» Samenkupjel». Tief in der Erde sitzt die fleischige, in braune Haute eingehüllte Zwiebel, die »ur eine einjährige Dauer hat. Jede« Jahr bei dem Hervorlrewen der Blätter bildet sich am Endt de« Bläiterfttnget« in der Erde neben der brauneu Zwiebel eine neue ansarg« ganz kleine. Mit dem Wachsen der jungt» Zlviebtl beginnt auch da« Welkwerven und Absterben der ein Jahr alten. Sobald die Reu-bildnng der Zwiebel btginnt, ist dieselbe auch höchit empfindlich gegen jede Beschädigung, daher da« sicherste Mittel, um oe« oft masscnyajten Unkrau-US aus den Wiesen in kurzer Zeit fertig zu wer-den, wenn man in dieser Zeit (Monat Mai) die Blätter der Zeitlosen mit der Hand faßt und sachte sammt oem Blätterstenget ans der Erd« zieht. Oft gelingt es bei diesem Vorgehen, daß man die in der Neubildung begriffene junge Zwicbtl mit herauSdtkomml. Durch da» Heraus-ziehe» des Stengel» bildet sich ti»t Röhre in Die Erdr, die bei Regenwelter oder durch Feuchtigkeit der Wiesen mit Wasser gefüllt wird, und die be-schädigte jungt Pflanze verfault und stirbt mit ihrer Mutter ad. Die ausgezogenen Pflanzen kann man gleich an Ort und Stellt Uegt» lasjcn, wo sie bald verwesen und für die Futterpflanzen einen guten Dünger bilden. Durch diese» einfache Ver-lilgungsmltttl habt ich durch eine Rcihc von Jahre» in vrrschitdenen Gegenden in klirze»er Zm die Witsen von dt» Zeitlosen gänzlich gereinigt, da selbst der zu dieser Zelt noch unreife Same auch zu Grunde geht. B .... r. (Oe st erreich isch-nngarischer Eisen, badnverkehr im März 1881. — Befördert wurden auf den österreichisch - ungarischen Eisen-dahiitn im Monate März 2,590.852 Personen und 4,059.805 Tonnen Güter. Die Gesamait-Einnahmen betrugen 16,005.979 fl. per Kilometer 871 fl. (Im ersttn Quartale 1881 betrug die Gesummt-Einnahmt 45,86i).594 fl.) (W einhandel in Frankreich.) Die französische Regierung hat neuerdings Anortnungen getroffen, durch welche der Vertrieb von ei.cheimijchen wie fremden Weinen mit einem größeren Gchalt an schwefelsaurem Kali (sulsate de potasse) al» geblieben, und der Tag konnte nicht ferne sein, an welchem fie den l.tzten Pfennig für Brod au«-geben mußte. Sie hotte ein recht einsame» Weihnachten gehabt. Voll tiefer Wehmuth gedachte sie der Zeit, wann die Eltern noch am Leben waren und draußen in der Provinz ihr ein lichter Christbaum gestrahlt. Nun war ta» Alle» vorbei.....Vater und Mutter waren dahingegangen; vor drei Iahren war auch drr einzig« Bruder gestorben, und die andern Verwandten lebten als arme Leute in der Welt zerstreut. Sie hatte seit Langem nichts von ihnen gehört . . . weiß Gott, wo die jetzt wohnen mochten. Diese Gedanken zogen Don» eben durch den Sinn, al« sie die Gardinen herabgelassen — es war einige Wochen nach Weihnachten — um sich von aller Welt abzuschließen. Sie mochte nicht mehr hinausblicken in den grau dämmernden Abend voll wilden Schneegestöbers und auf die düstere, schmucklose Häuserzeile drüben. Sie wollte allein sein mit sich selbst, mit ihren Gedanken, allein ... «i« zündete kein Licht an. Seine Strahlen schrecken oft die Gedanken und stören sie aus sanften Träumen auf. Freilich, so sanft sie waren, e» bebte ein tiefe» Leid in diesen Träumen. Dort schimmert da» Mahagoniholz de» Pia-nino'S und die hellen Leuchter glänzen. — E» ist doch gut, braver Freund, daß Du zwei Gramm pro Liter von Beginn be» Monat» August 188 > ab in Frankreich verhindert werden soll. (Anilin-Tintenflecke zu entfer- »e n.) — Zur Entfernung von Tintenflecken, die von rother Aniliminte herrühren, behandelt man dit deteffende Stelle mit starkem Alkohol, der mit Essig fauer gemacht worden ist. Im Falle die Tinte nicht etwa E4in gelöst enthält, verschwinden die Flecke ohne bemerkenSwerthe Beschädigung de» Papier«. Vorversuche sind indeß stet» erforderlich, wenn man sicher sein will, daß da» betreffende Papier eine derartige Behandlung auch wirklich verträgt. Eingesendet) Die Hochgeborn« Hrau Cajelana Gräfin von HoyoS hat aus Anlaß der Zestfeier am 10. Mai für die Arm«n in Cilli 10 ft. gespendet, für welche mild« Gab« ich im Namen der Betheilten den wärmsten Tank hiemit aus-spreche Cilli, den 11. Mai 1831. Anton Wretschko, Abt. Interessant ist die in der heutigen Nummer unserer Leitung sich befindende Glücks-Anzeige von Samuel Heckfcher senr. in Hamburg. Dieses Hau» hat sich durch sein« prompt« und verschwiegene Auszahlung der hier und in d«r Umgegend gewonnenen Belräqe einen dermaffen guten Ruf er« worden, daß wir Jeden aui dessen lxutiges Inserat schon an dieser Stelle aufmerksam machen Kourse der Wiener Börse vom II. Mai 1881. Einheitliche Staatsschuld in Noten . 78.20 „ „in Silber . 78.50 1860er Staa>.«-Anlehcnslose . . . . 1.-J2.50 Ereditactit»..... ... . 351.40 Navolcond'or......... 100 Reichsmark........ HisenVakn-SaKrordnung. Richtung W i« n - T r i« st. Ankunft Abfahrt Tage«-Sil,ug................ 3.43 3 45 Nachm. Nacht Eilzug................. 3.29 3.31 Nacht». Postzug.....................11.32 11.4» Mittag. Poftzua.....................11.33 11.38 Nachts. Gemischter Zug.............. 5.22 r.,32 Nachm. Richtung T r i e st - W i t n. Ankunft Abfahrt Tage« Eilzuq................ 1.12 1.14 Nachm. Nacht Eilzug.................12.16 12.18 Nacht«. Poftzug.....................4.— 4.0K Früh. Poftzua..................... 4.3 t 4.40 Nachm. Gemischter Zug.............. 8.55 9.03 Vorm. mir diesen einj'gen Trost in meinem Leid erhalten! spricht fir unbewußt leise bei sich selbst. Und erst ... wie hatte sie Willibald be-schworen, sein Wort zurückzuziehen: fie würde diese Güte nicht annehmen, nicht annehmen können, nicht annehmen dürfen, und sie hatte dabei erklärt, sie würde den Eigenthümer selbst auffordern, da« Instrument au» ihrer Wohnung zu entfernen und Dem zu bringen, der es gemiethet . . . Aber Willibald ließ sich niemal» seinen Gleich-muth nehmen und wich mit sanften Worten alle» ihren drängenden Reden au«. Und manch' Mal bedauerte e« Dori« fast, doß sie den sonderbare« Fremdling kennen gelernt. Er war ein so seltsame» Wesen, w«e sie e« in der Residenz noch nicht ze-funden hatte . . . wer weiß, wa« er im Schilde führte, wa« sich hinter feiner geheimnißvollto Ruhe verbarg...... Aber dann schalt sie sich wieder au», daß fie ein solche» Mißtrauen zu hegen vermochte, und jener Abend stand mieden vor ihrer Seele. Sie hörte die milden, theilnrhmrndt» Worte: „Wa» fehlt Ihnen, mein Kind?" Sie fühlte, wie er facht feiue Hand auf ihre Schulter legte, fie er-innrrlt sich so mancher seiner Worte, die er im Gespräch hatte fallen lassen, und da« waren Worle^ silbernen Perlen gleich, die nur au« einer di« in den tiefsten Grund spiegelklare» und reine» Seele emportauchen konnten! (Fortsetzung folgt.) Eine (gute Zfttlier lammt Utui and Schule sowie auch eine Violine Ist billig tu verkaufen im Pacchiaffo'schen Haus« Hauptplatz No. 103 bei 8ehrlber. 221—1 Weinessig der Liter au 30 kr. zu haben bei And. Pratter, Bahnbofgasse. 212—3 y y 'V y v v y Ein leistungsfähiges streng solide» Weingross-handlongshau» in Budapest wünscht für Cilli und Ujugebung einen tüchtigen und verträglichen Vertreter aufiur.ehmen. Offerte unter B. M. 1742 an Haasen-stein & Vogler Budapest 230—2 Eine Schwarzdrossel, ein Jahr alt, welche 3 Stocke, nämlich 2 Stocke ans dem Kärtner-Marsch nnd den Postillion nachpfeifen kann, wird an Liebhaber um 10 fl. abgegeben. 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Die Gewinn« dieser vortheilhasten Geld- Lotterie, welche plangemis» nur 100,000 Lose enthält, sind folgende, nämlich: Der grösste Gewinn ist ev. 400,000 Mark Prämie 250,000 M. 1 (iew. a 150,000 M. 1 G w. a 100.000 M 1 Gew. a 1 Oew. ä 2 Gew. a 3 Gew. ä 4 Gew. & 2 Gew. ä 12 Gew. ä 1 Gew. a 24 (>ew. ä 5 Gew, ä 3 Gew. ä 64 Gew. a 76.000 M. 60,000 M. 40,000 M. 30.000 M. 25,000 M. 20,000 M. 15.000 M 12,000 M. 10,000 M. 8,000 M. 6,000 M 6,000 M. nnd kommen solche in 5 Gew. a 4000 M. 105 Cew. a 3000 M. 263 Gew. a 2000 M 12 Gew. a 1500 M. 2 Ce/r. a 1200 M. 631 Gew. a 1000 M. 873 Gew. a 500 M. 1050 («ew. a 300 M. 60 Gew. a 200M. 100 Gew. ä 150 M. 28860 Gew. ä 138 M. 3900 Gew. a 124 M. 75 Gew. a lOOM. 7800 tfew.a 84 u 67M. 7850 1 iew. ,i40 20M wenigen Monaten in 7 Abtheilungen zur wiehere» Hntseheidang. Die erste Gewinnziehung ist amtlich festgestellt und kostet fttr diese erste Ziehung das ganze Original-Los nur 3 fl. 50 kr. das halbe Original-Los nur I fl. 75 kr. das viertel Original-Los nur 88 kr. und werden diese vom Staate garantirten Ori-ginal-Lonse (keine verbotenen Promessen) gegen frankirte Einsendung des Betrages selbst nach den entferntesten Gegenden von mir versandt. '197— Jeder der Beteiligten erhält von mir neben «einem Original-Lose auch den mit dem Staatswappen versehenen Original-Plan gratis und naen stattgehabter Ziehung sofort die amtliche Ziehungsliste unaufgefordert zugesandt. Die km^m ü. Versendung der Gewinnjelder erfolgt von mir direct an die Interessenten prompt nnd nntur strengster Verschwiegenheit, ms- Jede Bestellung kann man einfach auf eine Posteinsahlungskarte oder per reconi-mandirten Brief machen. Q4£* Man wende sich daher mit den Anftrtt-gen der nahe bevorstehenden Ziehung haibor bis zum 16. Mai «1. J. vertrauensvoll an 181 Samuel Hecksclier sen., Banquier nnd Wechsel-Comptoir in Hambisrc. Die besten und billigsten sind zu haben in der EisenMii im „eisernen Man" Cilli, Hauptplatz 104. Q Preis-Courants und Zeichnungen gratis und sranco. I Druck und Verl.tg von Jolmnn Kakustb in Cilli. Verantwortlicher Bedaeteur Max Besoczi.