tür Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt vvn Franz Hermann von Hermannsthal. ^ OK. Monag ain G. Februar 1843 ^V^H^ Von dieser Zeilschrift erscheinen wöchentlich ^wei Älunimcrn, jedes Mal ein halber Noaen. Der Preis des Vlatles ilt in Laibach nan^illbriaü» daibläbrin z ü. Durch die l. l. Pos: unter <2»uverl mit porioireier Zuiendunx a»n<<»dri« », bolbiädrig , fl. L. M., und wird balbiäbrx, u»rau«> Krainische Volksgesänge, in deutscher Sprache «achgebildet. 23. Der junge Sialltnecht. *) N> ^ Rosse putzt der Knecht fiirwahl Schon neben und ein halbes Jahr, Und Keinem träumt und fällt es ein. Daß er ein junges Mägdelein, Die Magd nur weiß es, die da locht, Weil sie ihn, stäls die Zöpfe flocht. Und heute ist der WeihnachtlaZ < 's kommt Slephanstag mit rasche». Schritt, Wo »us de,» Dienst der Stallknecht tritt. Es ist schon d» der Stephanstag, Wo er zun, Geh'n sich rüsten mag, Tritt schon in's schöne Schloß nicht fem. Abschied zu nehmen von dem Herr». Stäts hält sein Haupt bedeckt der Hut. »Mit lüoit nun, gnlld'gcr Herre gut!" Zum Abschied solches Wort er sagt. Doch nicht den Hut zu lüfte» wagt. Der Herr entgegnet ihm und spricht: «Weißt nicht, daß Ehrfurcht deine Pflicht? Warum entblößt dein Haupt sich nicht?« Der Stallknecht giebt dies Wort von sich: «Mein Haar ist häßlich absonderlich. Kein Anblick ist's, o Herr, für dich.» »Li, junger Stallknecht, mag's so sei», Nimm nur den Hut uom Kopfe fein. Und laß uns seh'n die Haare dein." Der Stallknecht nimmt herab den Hut, Und also Abschied nehme» thut; Da sind zwei Zöpfe gleich zur Hand, Dazwischen auch ein schönes Band. Der Herr nun aber redet Dies: «Hat rein gefegt den Stall gewiß Wohl sieben und ein halbes Jahr, Und wüßt' nicht, daß ein Weib es war! Jetzt nehm' ich dich zu meiner Frau, , Herzliebes Liebchen, ja, zur Frau!« Die Straßenzüge in Krai». Wo» Professor Ur. Hl üb et. (Fortsetzung.) Die Entfernung von Laibach beträgt: ") Siehe der »ZlnvenlKe pilm!, Ki2>i>l Klg,-, nürülln«,Seite l2ll. ersten Band, bis Allersberg „ Reifnitz „ Goccschee » Tschernembl „ Severin » Brod « Hof i '/^ 5 '/>, ? 7>, 13 '/,, 12, 11 '/., 10 V2 Meilen. Ii. Bei Lanische hinter Lauerza weicht rechts ein Weg, welcher theilweise über den laibacher Torfgrund führt, und sich oberhalb Piauzbüchel mit der sonnegger Moraststraße verbindet. Bevor die sonnegger Moraststraße angelegt war, mußte man diesen Zug passiren, um nach Sonnegg, Allers­berg :c. zu gelangen. <:. Hinter St. Marein bei Steindorf beugt rechts ein Weg aus, der bei Weißenstein vorbei und über Zo­belsberg geht, und bei »eieuilnv»!' in die obergurker Siraße fällt. 6. Bei Sittich, unweit der Poststation Pösendorf, lenkt rechts ein Straßenzug ab, welcher über Oberndorf, Seisenberg, Hof und Einöd bis Töolitz führt, und sei­ senberger Straße genannt wird. Die Seitenäste dieses Zuges sind: «) Der bei Oberndorf rechts ausbeugende Weg, wel' cher über Obergurk und deie»lcnv»l bis Nn^>i/.:» führt, wo er sich mit der «»!, n) angeführten gottscheer Straße ver­bindet. Die Länge beträgt 1300 Klafter. /?) Unterhalb Schuschitz lenkt rechts ein nach den Eisenhämmern zu Sagraz führender Weg ab. » Von Einöd auf dem linken Ufer der Ourk führt ein Weg über Breiten«« bis Verschün gleich vor Neu­stadtl. >s) Von dem Badeorte Töpliß führt in südwestlicher Richtung ein Weg über Aichenthal und Smuk bis Thurn, von wo man auf einem Aste der karlstädter Commercial­und Poststraße nach Mottling gelangt. I n östlicher Richtung führt von Töplitz ein Weg nach Neustadtl. Die Entfernung von der Hauptstadt beträgt: 333 biV Sittich 3 ' , » Sagvaz 4 Vi. ^ Obergurk 4 „ Seisenberg 5 » Hof « 7., » Töplitz „ Neustadt! 8 V2 Meilen. 0) Bei Rodotendorf nimmt rechts die St. märthner Bezirksstraße ihren Anfang, geht über Sella, Sabrasche, das Gur Wagensberg, Peter und Paul und Rann bis zur Ueberfuhr nach Ponovitsch, und beträgt 1 ->/> Meile. Am linken Ufer der Save setzt sich der Weg bis Sa» gor fort. Bei Dernouscheg, vor der linken Wendung nach Sagor, ist eine Ueberfuhr zu dem rechcufrigen Treppclwege längs des prusniker Canals. Uebrigens führt auch gleich von Sittich aus ein Weg nach St . Märchen, welcher sich bei Perer und Paul mit dem vorigen vereiniger. Die eigentliche Sc. Märchens Bezirksstraße beginnt in St. Märrben bei Licha,, und geht über Preschgan,e, Kleintrebelzu und durch das Weßnitzerihal bis Sostru, und von da bis Laibach. Ihre Lange beträgt 5 Meilen. t') Am Fuße des Bärenberges hinter Großgaber lenkt links die ncudegger Commercialstrasie ab, welche über Gr. Lak, Kalklaken, Neudegg, beim Schlosse Kroisendach vor­bei bisjNassenfuß gehr, un d2 ", Meilen 43 5 Klafter beträgt- Von der ncudegger Commercialstraße lenkt bei Dor­ negg, zwischen Krmsenbach und Nassenfuß, links ein Stra­ ßenzug ab, der über Gabriele, Piauze, Hinze bis Sauen­ stein, und von da durch Natschach bis zur Ueberfuhr über die Taue bei St . Katharina, wo der Sannfiuß in .die Save munder, geht. Von diesem Aste trennt sich links bei Piauze ein Zweig, der über D>?or bis^Honemesch, unterhalb Ratschach führt. Dieser Zweig kann zwar nicht befahren, wohl aber selbst vom Militär passirt werden.") Entfernung von der Hauptstadt' bis Neudegg 7, » Kroisendach 7 V '2 ' » Nassenfuß 8 « Sauenstein » ^ und . Ratschach t l '4 Meilen. ») Bei dem Dorfe Wekounig, unweir der Ablenkung der vorangehenden neudegger Commercialstrasie, lenkt links die Thurn bei Gallensteiner Bezirksstraße ab, welche über Großgaber, Streine, Vorst, den Berg Guinig nach Sa­ rau, St . Ulrich, Herrschaft Gallenstein, heil. Kreuz, Oraische, Feistritz, Mariathal «. bis Ratschach geht, wo sie sich an die gegen Steindrucken (in Steiermark) führende Be­ zirksstraße (von Gurkfeld nach Rarschach) anschließt. Ihre Länge beträgt 3 V4 Meilen 4?0 Klafter. (Fortsetzung folgt.) Bilder aus der Ferne. 3. Italienische Reisebilder. (Fortsetzung.) Wer hier zu verweilen nicht Muße hat, unterlasse wenigstens nicht, beim Vorübersegeln um die Landzunge ^) Auf diesem Wege erspart d«S Militlir l Stunde geaen den Haupt« z,ve,a; daher mrdient er wenigstens in militärischer Beziehung einige Äusmertsamt eit. de» schönen Seearm gegen Ke<:»<» recht in'? Auge zu fas. sen; er steht dem Arme gegen <'»»,«, an pittoreskem Reize wenig nach, welcher durch den Anblick der neuen herrlichen Kunststraße aus dem Velilin noch erhöht wird, welche, wie man mir sagte, das prachtvollste Werk dieser Art im österreichischen Kaiserstaate sein und dem Wunderbau über das Worms«- und Scilfserioch sich würdig anschließen soll. Unweit hinter der Landspitze und dem Flecken Lellnl:. xio zieht indessen am rechten Ufer die schongelegene an­sehnliche Ortschaft V-ü-eun, wo die Majestäten am 25. Au­gust übernachtet, unsern Blick auf sich; che wir sie errei­chen, fesselt ihn aber ein seltsamer Anblick, der X'imn« I.««e, ein kleines Gewässer, das, über eine Höhe von mehr als 200 Fuß senkrecht herabstürzend, während seines Falles sich in eine Schaummaße auflöset und unter den unzähligen Cascadellen, die auf beiden Seiten der Berg­wände herabrieseln, sich vorzugsweise bemerkbar macht. Die Sirecke zwischen Nulw^w, wo Zder See seine größte Breite von etwa einer halben Meile erreicht, se wie bald hinter Vnrena seine größte Tieft von etwa 18W Fuß, wird, als ungefähr die Mitte desselben bezeichnend, ^.me^.'nn. genannt und, wie man sogt, nichr ohne Grund mit der Umgebung von Xi,, ^ verglichen. Unter den zahl­ reichen Uferortschaften fesseln, nach einander folgend, bc sonders cncwnnbdill (wo der beste Gasthof dieser Gegen den), inen^io, in vorzüglich reizender Gegend, und 5n­ dwlw, mir berühmten Gypsgruben, unsere Blicke. Wei­ ter hinauf tritt am entgegengesetzten rechten Ufer der Fle­ cken Nkiwun mit einer uralten Kirche hervor, vracdr»ell am Fußgestelle des allmählich gegen den fernen Hinter, grund sich zu einer MeereShöhe von nahe an ?500 Fuji erhebenden Berges «r^u» gelagert. Nahe davon hat am Ausgange des riesenreichen 8a.<«inl. Thales der Wildback rinveru!,, sich einen engen Durchgang durch einen Schiefer­ felsen gewühlt und einen senkrechten Fall von 200 Fu>, F^öhe gebildet. Man genießt dies; furchtbar schöne Natur­ schauspiel, sehr bezeichnend „I^ricln" genannt, am besten von einem Balcon, zu welchem man auf einer in den Fel­ sen gehauenen Treppe hineinsteigt. Auch soll die Brück über die «»wvei-na eine sehr schone Aussicht darbieten. Eine Reihe malerisch gelegener Ortschaften »erschein die beiderseitigen Ufer des sich allmählich wieder mehr «er­ engenden Sees; unter ihnen zieht vorzugsweise zur Lm> ten das Dorf Ne^uuico mit der dasselbe überragende» alten Schloßruine, zur Rechten aber die Ortschaft »!"""> auf einer vorspringenden Landzunge gelegen, unjere Aul merkscimkeit auf sich. Das linke Seeufer auf dieser Erre­ cke ist übrigens wegen seiner ungesunden häufige Fieber erzeugender Lage berüchtigt, wcßhalb sich hier auch weingr oder keine Villen befinden, welche erst wieder bei ."nve­ <,«»» beginnen, wo gesunde Luft weht, und die .>„'!">'!« sich auf das entgegengesetzte Gestade am Fuße des ^eL''»"" Gebirges, beim Ausfluße der ^Ueia in den See, hinüber gezogen Hai. Hier zeigt sich der oberste Thcil des 3«) in seiner hohen und ernsten Erhabenheit. Besonders fü ^ sich der Blick des Beschauers an das rechte Seeufer g>' 323 fesselt, wo über den bei 5000 Fuß hohen l^nnucino der über 8000 Fuß hohe Nnnt» i^uuno seinen kahlen, schwe­felgelben, schongeformten Rücken erhebt. Wälder und Alpenweiden bilden das Fußgestell des ernsten Bergriesen und locken mächtig zu seiner Besteigung. Man erreicht seinen Gipfel von Ottioo aus in ? — 8 Stun­den und genießt von demselben eine überaus prachtvolle Aussicht über das ganze Veltiin, den Comer- und Luga­nersee und die landkartenähnlich ausgebreitete Ebene der Lombardie. Leider unterließ ich diesen Götierauüfiug, ob­gleich derselbe in meinem ursprünglichen Plane lag und überdies noch besondere begünstigende Nebenumstände ein­traten. Eine hohe junonische Gestalt, offenbar schon über die Dreißig, aber von manchen persönlichen Annehmlichkei­ten, von welchen ich sogar, was man immer von meinem Geschmacke denken möge, einen recht ritterlichen l'ohlschwar« zen Schnurrbart nicht abrechnen möchte, hatte, wie dies schon bei Dampfschifffahrten der Fall ist, schnell mit mir Bekanntschaft gemacht und sich als weiblicher Cicerone um meine Orientirung in den stets wechselnden Seegegenden nicht genug anzuerkennende Verdienste erworben. Auf meine Aeußerung, daß ich bei wiederholter Seefahrt den l^noiiL von Oulio» aus zu besteigen vorhätte, erhielt ich sowohl die cheilnahmsuolle Warnung, auf dieser fieberhaf­ten Sene ja nicht zu lange zu verweilen, als auch die freundliche Einladung, vorerst eine der Dame ungehörige Villi» in einer der Ortschaften am entgegengesetzten Ufer zu besuchen und mich erst am andern Morgen zum 1^3. ««ue überschiffen zu lassen. Das schöne Project unterblieb ledoch, weil ich mich, noch von den Schweizer-Bergen stark mitgenommen, neuen allzuheftigen Fatiguen nicht aussetzen wollte. Am linken Seeufer, gegenüber vom Qe^uouo, sind un­terdessen die stattlichen Ortschaften «r-ivklwu!» und o»!». ,n!l»n an uns vorübergerückt, »l-üvoänull ist ein großer Flecken, nördlich von hohen Bergen umgeben, worunter der l'lnu sil Liviu mit einer ausgedehnten Ebene auf sei­nem Scheitel und der Turmaline liefernde «n««« neut«. Hier ist der Palast des Herzogs von ävii» und eine, In ­schriften aus dem ölen Jahrhunderte einhaltende öde Kirche sehenswerth. Von hier aus führt ein interessanter Berg­weg über den bei 6ß00 hohen l>li5»<> 6> Kni, ^ur<<> ^8. 6i­ui-lli») in ? bis 8 Stunden nach Leliin/.oiül, dem Fuß­wanderer ein kürzer und zweckmäßiger Verbindungssteig zwischen den Comersee und l^c> Äil>»«i»i-o. Die schön ge­legene Ortschaft Oummü»» enthält nebst reizenden Villen mehre Sägemühlen und Seidensilatorien. Hier wendet sich das Schiff und steuert, dem pittoresken Fußgestelle des majestätischen I^znuus sich immermehr nähernd, über die Breite des Sees nach Oulioo, wo während eines Auf­enthaltes von beiläufig einer Stunde, Passagiere und Waaren ausgeschifft und deren neue von den sich hier ver­einigenden Straßen gegen den Splügen und das Worm­ser-Ioch aufgenommen werden. Hinter (.'»lion, welches seiner ungesunden Lage wegen berüchtigt ist, läuft der untetste The,l des Velilmthals in trostlosen Sümpfen, die im Sommer großen Schlangen zum Aufenthalte dienen sollen, von den mehrfachen Mün> düngen der Hc>«> durchschnitten, in den See hinaus; aus dieser melancholischen Gegend ragen die Trümmer des ehe­maligen Forts l'nLntsz! hervor. Einen erhebenderen An­blick bietet die hinter dieser Sumpfebene und dem l^nzn c>i l«82x»i!» — dem obersten Bassin des Fanersees — ge­gen Norden geöffnete Schlucht des 8t. Kincomn Thales in der Richtung nach dem Splügen, dessen von den Riesen, bergen der südlichen Schweiz umschanzte Krümmung man bis gegen 6!>i»vounll überblickt. Die Rückfahrt, die bei günstigem Winde schnell vor sich ging, gewährte, wenn auch dabei der Reiz der Ueber. raschung wegfiel, einen wo möglich noch höheren, jeden­falls aber noch reineren und ruhigeren Genuß; mit den Hauptpuncten bereits befreundet, konnte das Auge, früher von der Fülle wechselnder Prachtscenen geblendet und uer­wirrt, auf denselben nun mit klarerer Anschauung genießend und vergleichend verweilen, und fürwahr, wie alles Schöne, so kann auch der Comersee bei wiederholter Beschauung nur gewinnen. Auch die neue Reisegesellschaft, die sich vom Splügen und namentlich vom Wormserjoch her zur Rückfahrt eingefunden hatte, war von hohem Interesse; sie bestand größtentheils aus diplomatischen Personen höhe, ren Ranges, welche der Krönungfeier in Mailand ent­gegeneilten, und deren Zusammentreffen mit dem Fürsten Metcer n ich, welcher mit seinem Gefolge bei den un­teren Villen wieder das Dampfschiff bestieg, dem Letzte­ren beinahe den Glanz eines reichbesuchcen divlomalischen Salons verlieh. Der späte Abend dunkelte bereits heran, als wir, der l'iimilml und der Vül«, ci' L«tü vorüber, uns dem traulichen ciumn wieder näherten. Aus allen zahlrei­chen Villen strahlten freundlich erleuchtete Fenster, was sich neben dem lief dunklen Grün ihrer uegetationrcichen Umgebungen herrlich ausnahm; es waren gleichsam einzeln flatternde Leuchtkäfer zwischen tiefer Buschnacht, die hell­erleuchtete Stadt 0nm<» glich aber in der Ferne einer gan­zen Heerde solcher lieblicher Glanzkäferchen , bis ihre Nähe und endlich das Anlanden im Hafen allen Träumen und Bildern deses unvergeßlich schönen Reisetages und Abendes ein Ende machte. Ja wohl war er unvergeßlich schön! Ich fühle dies schon daraus, daß mich, so oft ich daran gedenke, eine unbesiegbare Wehmut!) befällt. Woher diese Wehmuth bei der Erinnerung an die schönsten Lichtpuncte Unserer Vergangenheit? Wohl aus der Sehnsucht nach einem im Vergleiche mit der Gegenwart besseren und be­haglicheren Zustande! - Diese Erklärung Hai für mich — abgesehen davon, daß sie mich mit einem ertödtend kalten prosaischen Frosthauche anweht — etwas durchaus Unbe­friedigendes und Unzulängliches in sich. Ich avpellire deß. halb an das Gefühl aller höher organisirten Menschen, und füge für die niederer organisirten nur die einzige Be­mertung bei, daß wir uns selbst in der behaglichsten Stim­mung und Lage, ja selbst, wenn wir in weit glücklicherer Lebensstellung ein Uno,,,«, fe,ern, z. B noch einmal den Comersee überschiffen, von demselben seltsamen remani,. ZIH' — schen Wehmuthbauche angeweht fühlen. Es mag daher schon auf unserm wunderlichen tellurischen Planeten die auf eine,« weisen Weltvlane beruhende Veranstaltung be­stehen , daß Wonne und Wehmuth immer darauf verschwi­stert sein sollen; den tiefsten Grund davon, der in dem Gefühle der Flüchtigkeit und Nichtigkeit alles Irdischen liegt, mochte aber wohl Fichte in seiner „Anweisung ^in> seligen Leben" mit folgenden goldenen Worten aus­gesprochen haben: „Und so irrt denn der arme Abkömm­ling der Ewigkeit, verstoßen aus seiner väterlichen Woh­nung, immer umgeben von seinem himmlischen Erbcheile, nach welchem seine schüchterne Hand zu greifen bloß sich fürchtet, unstäcc und flüchtig in der Wüste umher, allent­halben bemüht, sich anzubauen, zum Glücke aber durch den baldigen Einsturz jeder seiner Hütten erinnert, daß er nirgends Ruhe finden wird, als in seines Vaters Hause. (Fortsetzung folgt.) Kleine Landeschronik. I m hiesigen k. k. botanischen Garien und auf dem laibacher Schloßberge sind folgende Gewächse durch die Milde des heurigen Winters zu höchst ungewöhnlich früh­zeitiger Blüche gekommen: Den 28. Jänner: 6:lil,nt»,>8 lnv.'ili!!, gem. Schnee, glöcklein (t!l bei, >j:<>n/,!!!l! nl 2>uß<>i/,i>ili); hat sonst im März geblüht. vn>>>,uo «o/.Li-eum, gem. Seidelbast («ißvji I'»i>e>' »1 VLIK? ^u5>>e!v,L); hat sonst in Mär z und Apri l geblüht. Den 28. Jänner : 'j'»«8i>!,Z<> 'rni-füri-n, gem. Huflattig (r»meul i.!,»^e); hat sonst in Mär z und Apri l geblüht. Den 2». Jänner : Ueilodnruz ui^er schwarze Nießwurz (doli 'lein!,); hac sonst in März und Apri l geblüht. Den 30. Jänner : ^ui-xln« Hvü>skr<->!,); hat sonst anfangs März geblüht. Dieses Pfiänzchen wird von mehren Nichtbota­nikern für das c?«Io>>il)um llutuniu-il«, (Herbstzeitlose, »>»<«­I«N«.) was im Herbst blüht, gehalten und damit verwech­selt. Den 3. Februar: ür-iLi, en,i-c>«n, fleischfarbiges Hei­dekraut, (ruäe?,!» «he); blüht sonst im März und April. Andreas Fleisch mann, Neues aus der Monarchie. Wüthende Hunde I m Scabsorte Neugradisca sollen, wie der „Pilger" berichtet, viele Menschen von wüthenden Hunden gebissen darniederüegen und einer bereits an der Wasserscheu ge­storben sei». Wien-Triester Staatscisenbahn. Bei dem Bau derselben sind, wie wir im „innerö'ster. Industrie- nnd Gewerbeblatte" lesen, gegenwärtig nur über 500 Menschen, iheils Italiener, theils Böhmen, beschäf­tiget, wovon über 800 beim Steinbruche und die übrigen zum Pillotenschlagen und sonstigen Vorbereitungen zum Brücken- und Wasserbau verwendet werden. Gegen Ende laufenden MonaiS und Anfangs März sollen aber mehre Tausend fremder Arbeiter, wozu bereits über 4000 Ita ­liener fubscribirc sein sollen, beschäftiget werden. Vorläufiges über das Goncert des Herrn Vessane. Das in unserem letzten Blatte angekündigte Concert Des Mclophoni« sten, Herrn Ludwig Dessau« und seiner Lohne, hat in dem Saale der phli> harmonischen Gesellschaft eine bedeutende Zahl von Kunstfreunden Verlan,' melt. Unter Vorbehalt einer ausführlicheren Besprechung bemerken wir vor­läufig über den Lrfolg dieses Concerles »ur, daß derselbe in Beziehung auf das ueuerfundcnc Instrument, dessen Behandlung und wundersame Wirkung eclatant war. und de» allseitigen Wu,!sch hervorrief, sich an den, äußerst melodischen und reinen Tönen desselben noch öfter ergötzen zu tonnen. Leopold Ledenig. Theater in Laibach. Zehnler Brief. Am ly. Jänner ward »der Kaufmann und Maler« von Fricdria> Kaiser gegeben, worin die Herren Colas, Sebastian, und Toniaselli, Florian, ihr komisches Talent mit de», gewohnten glücklichen Erfolge Zeltend »lachten. An, 20. gab Dlle. Vcsscl zu ihrem Bcnefice »König und Bauer", „ach I-nriel e!e Veg» von Halm . Das gebildete Publicum weiß es der Unternehmung gewiß Dank, daß sie uns Heuer neben dem Flil­ lergolde der besser» Producte der.frivolen Neuzeit, auch schon so manches echte Gold geboten, und der Erfolg belehrt sie, 5»ß selbst der',,2l,,,»p« ihr Streben lohnet. Die heutige Vorstellung war wieder eine beso,« dcrs gelungene. Daß Hr. Thome , König» ausgezeichnet war, daß Dlle. Grasen bcrg durch ihr glückliches Talent auch die kleine Rolle der Rosaura höchst interessant zu machen wußte, «ersteht sich von selbst; ober auch Hr. Hagedorn , Jean Womard, erntete heule durch wackeres Spiel die durch seinen Fleiß längst verdiente Ehre und Freude des Hervorrufe!!«. Nebenbei aber Halle ich heute Gelegenheit zu bemerken, daß das Publicum es nicht gerne sieht, wenn, während die Hauptrollen im Vorder' gründe in interessante!! Sccnen Nühru„g zu erwecken streben, die »„beschäl' »igten Nebenrolle» im Hintergründe zur eigenen oder fremden Unterhaliung «o»> Dichter nicht vorgeschriebene Kurzweil treiben, dann, daß das Pubüein,! auch während der Acte störenden Lärm und Rumor hinter den Couliffen und zwar um so weniger liebe, als schon der eigene oft seine ganze Äl> luld und Nachsicht in Anspruch nimmt. Am 22. ward »Steffen Langer wiederholt, nm 24. »der reiche Mann «der die Wasserkur«, von Töpfe r recht gut gegeben, und die Herre,! Thome, August Freiherr »on Wampe, und Mad. Henscl, Wilhclminc, fanden besonders laute Anerkennung. Am 25. wurde »die vcrhä,!gniß»»lle Faschingsnocht«, am 26, «die Memoiren des Satans«, beifällig aufgenommen. (Beschluß folgt.) Mannigfaltiges. Holländische Reinlichkeit. Es ist in der Thal nicht möglich, heißt es in den bei Schweig hauser in Basel kürzlich erschienene» »Mitlheilungen aus dem Tagebuch! eines deulschcn Naturforschers«, sich ein ruhigeres, friedlicheres, wohlhabi» geres, ich möchte sagen, pastoroleres Aussehen zu denken, als dasjenige, was ein holländisches Dorf hat. Selbst das kleinste Häuschen trägt dm Charakter hoher Ordnungliebe und vollendeter Reinlichkeit, und Nichts wird daran bemerkt, was das verwöhnte Auge beleidigen könnte. Ich konnte mich nicht enthalten, in eine kleine Wohnnng einzutreten und, wie natürlich, fand ick das Innere im vollkommensten Einklang mit dem Acußcren. Wie Hnusthüre und Schloß, Fenster und Vorhänge, geleckt, glänzend, krys!»ü< hell und schneeweiß »o,, außen dem Auge sich darstellen, so durchaus rein« lick erweist sich das Innere. Alles zeigt 'eine Frische, eine Staub- und Fleckenlosigteit, als ob es in Holland Dasjenige gar nicht gäbe, was man in andern Ländern «Schmutz« nennt, und selbst Dinge, die täglich für sehr gewöhnliche Zwecke gebraucht werden, sehen aus, als ob sie nie eine Hiüid berührte, als ob sie zur bloßen Schau, zur Zierde aufgestellt wären. Die Küche namentlich, die bisweilen a»ch als Wohnstube zu dienen schein» gewährte mir einen sehr vergnüglichen Anblick; wie steht Alles in Parade da, wie glitzerten und funkelten anf den Schäften herum die Pfannen Md Kannen, und was sonst uon Metall an diesem Orie gebraucht wird! Lenle, die so sehr darauf bedacht sind, in ihrem Hauswesen und unmiilelbaren Um­gebung Reinlichkeit und Pnneilichkcit auf das Höchste zu treibe,!, können unmöglich nachlässig und schmutzig i» Bezug auf ihren eigenen Körper sein. I n der That sind mir auch an Niemand lein ungewaschenes Ansehen, un­reine Wäsche oder schmutzige Kleider aufgefallen. Selbst das Vieh scheint l» Holland zierlicher und reinlicher »Is anderswo zu sein, und sich »w^ höchst regelmäßigen und geordneten Aufführung zu befleißigen. Laib ach. Druck und Verlag des Joseph Vlasuik.