49^ Kamstag den 6. Derrmber 1828. Das N ä t h s c l. ") Die K o n i g i „ :i von L a b a. <«w^b deiner Klugheit, großer Köni^, Ist Sabas Herrscherinn erstaunt. Doch werd' ihr diescö Ncitl,ftl noch enthüllt: Was für ein Wasser ist's, Das nicht vom Hi^>n^„ ^ ^ Die Schlacht bei Varna. ^) Als Murad, einer der größten und menschlichsten Herrscher unter den Osmanen, seinen Kanzler zum Friedensschlüsse nach Ungarn gesendet hatte, (im Jahre 4^U4) war er, der großen Opfer wegen, zu denen er sich entschlossen, des Friedens gewiß. Ohne den Abschluß desselben zu erwarten, ging er nach Asien zurück, und legte die Herrschaft, die er 2Z Jahre geführt, in die Hände seines 46jährigcn Sohnes Mohamed. Er selbst ein 40jähriger Mann, ließ sich in Magnesia nieder, den Rest seiner Tage der Ruhe und dem Genusse des Lebens zu widmen. Wie nun die Kunde des gebrochenen Friedens durch den Despoten von Servier« nach Asien Abrang, hielten die Veziere und Bcge den jungen Sultan dem heranbrausenden Sturme nicht gewachsen; sie drangen in den alten Herrscher, bie sichere Hand wieder zum Befehle zu erheben, Murab rief schnell das Heer zusammen, und rückte an den Helle-spont : das Meer wimmelte von christlichen Schiffen, unter ^nen 123 Galeeren majestätisch und furchtbar hervorragten. Der Übergang war nicht zu erzwingen, oder zu erlisten, er wurde erkauft; die christliche Flotte ") Aui des Grasen I v, Mails th trefflicher Geschichte der Wqgyarcn. (Wien, dci !cndlcr) »l,r Theil, zog sich zurück. Heftige Stürme und Mangel an Lehensmitteln zwangen sie hierzu, so sagten die Führer, und venezianische und genuesische Kauffahrer verriethen die Sache der Christenheit um Gold. Murad zahlte Einen Ducatcn für jeden Kopf, und in einer Nacht waren W,0U0 Türken von Asien nach Europa übergeschisst. Das unvermuthete Erscheinen tödlete den Muth des griechischen Kaisers, und lahmte den thessalischen Fürsien. Dem Herrscher von Epirus, Skanderbeg, warf sich der Despot von Servien entgegen. Als diese Nach' richten im ungarischen Heer? eintrafen, riethen mehrere Führer zum schleunigen Rückzüge an die Donau. Der König (Wladislaw) und Hunyadi *) hielten fest clm ersten Entschlüsse, über Thracim nach Gallipolis zu ziehen. Indessen sie gegen Varna vorrückten, war Mu-rab von Adrianopel aufgebrochen. Er hatte alle Streitkräfte, so viel es in sieben Tagen möglich war, an sich gezogen, ging über denHämus, kam nach Nikopolis, und folgte den Ungarn auf der Straße, die sie voran nach Varna gingen. Er kam ihnen so nahe, daß er am Abende dort lagerte, von wo sie des Morgens aufgebrochen waren Der Sultan hatte genaue Kenntniß vom ungarischen Heere durch Kundschafter erlangt; die Ungarn wußten von der Nahe des Sultans nichts. Als die Ungarn .bei Varna lagerten, sahen sie am Abende gegen Norden zu, den ganzen Himmel geröthet; e< waren die Wachtfeuer des türkischen Heeres, welches suf einer Hügelreihe, nicht weit von den Ungarn entfernt, lagerte. Im ungarischen Kriegsrathe herrschten zweierlei Meinungen- Kardinal Julian rieth, dasLa-g«r zu befestigen, und sich darin zu vertheidigen, bis die christliche, durch Eilboten zu verständigende, Flotte berangesegelt seyn würde; dann könne man hoffen, mit Erfolg die Türken zu bestehen. Hunvabi rieth zur Schlacht, weil das Heer ausgehungert werden würde, nsch ehe die Flotte käme, und weil die Türken schon oft von der Minderzahl ungarischer Krieger geschlagen tvurtzen. Der König pflichtete ihm bei, und überließ ihm die Schlachtordnung. Als dcr Morgen des 19. Nov. anbrach, stellte Hunyadi das ungarische Heer bogenförmig auf; er lehnte den liüken Flügel an den Dewiner-Sumpf ^) (es waren 5 Fahnen ungarischer Reiter, von ihm und Georg von Servien geworben; neben diesen standen Drakul's ^00 Wallachen; ihnen folgte das Banderium milder schwarzen Fahne), das Banner des Bischofes von Er-lau, Simon Rozgon, der Ban von Croatien, Franz ron Talläc;. Den rechten Flügel bildete Kar -^ . Iu- ^ 2er ungarische Feldherr, ein natürlicher 3ohn TiZmlmdi, tes ^ W2iwöde,i von Si>'l'cnbürqen. ") Den Divno-T»nqn, dcn p°m A?ccrt üheischnxmmlen Theil d«s Uferi lian mit den Kreuzsoldaten, auf beiden Flügeln war eine Wagenburg aufgefahren und mit Fußvolk besetzt. Hinter dem rechten Flügel stand der Bischof von Groß-wardein, mit seinem eigenen Bandcrium unter d.'rFah^ ne des heiligen Ladislaus,- das Banderium des Königs, die Polen unter Lesko Bobrich und Johann von Tar: now. Man hielt den rechten Flügel für den gefährdet-sten. Der König stand, mit der 500 Mann starken polnischen und der ungarischen Leibwache, hinter .dem Centrum, ungefähr in der Mitte des Thales. Die Fahne des heiligen Gorgs trug Stephan Bathori; sie wehte nebcn demKö,iige. Eine traurige Ahnung, wie sich der Tag cnden würde, mag wohl manche Brust durchzuckt ha-ben, als sich plötzlich eine Windsbraut erhob, und sämmtliche Fahnen des ungarischen Heeres zerriß, bis auf die des heiligen Georgs. Die Türken schaarten sich nach gewohnter Weise: der Beglcr-Veg von Asien, Karad-scha, auf dem rechten, der Veglcr-Beg von 51iumili, Turachan, auf dem linken Flügel; in der Mitte die Ianitscharcn, bei ihnen Murad; vor ihm ein mit Pfählen vertheidigter Graden, 5^ger und Troß hinter ihm. Die Urkunde des gebrochenen Vertrages wurde, auf eine Lanze gesteckt, durch die Reihen der Osmanen getragen. Die Türken zahlten 100,000 Mann, bi« Ungarn 25,000 Krieger. Ddr linke Flügel des türkischen Heeres überschritt die Hügel, welche die belde^, Hecre trennten; nun entbrannte die Schlacht. So wi^ die asiatischen Truppen in einzelnen AbtdeiUing?n über die Hügel herunter zogen, wurden sie von den Croacen und dem Bischöfe von Erlau, angegriffen, und Haufen auf Haufen geworfen. Als der Bischof von Großwardein die Flucht des Feindes sah, verließ er seinen wichtigen Platz, um an der Verfolgung Theil zu nehmen. Die ordnungslos Verfolgenden stießen aufrin nen heranziehendes türkisches Corps, und wurden in regellose Flucht geschlagen. Der Bischof von Großwardein wollte über den Sumpf dem Hämus zueilen', und versank sammt dem Pferde. Der Bischof von Erlau suchte nach Galnta zu entkommen, wandte aber um, kehrte auf das Schlachtfeld zurück, und verscholl. Der Ban von Croalicn brachte seine Schaar auf den ersten Platz M'äck. Die Türken drängten nun mit Übermacht nach, die Croaten und Kreuzsoldaten wurden an die Wagenburg zurückgepreßt, und die Burg selbst angegriffen. Das Bandcrium des Kö. mgs und die Polcn wehrten sich mannhaft. Lesko Bobrich, Johann von Tarnow, Martin und Stanislav von Raßnow, die Tapfersten, fielen im heißen Kampfe. Da zogen der König und Hunyüdi mit den Wallachen heran. Sie warfen die Türken, die sich eiliq auf die Hügel zurückzogen. Das christliche Heer v?rfo!gl? sie, nno nach e'mem harten und hartnäckigen Kämpft w'.n'- be die Linie der Türken gebrochen. Die'Wallachen warfen sich plündernd in das türkische Lager, und die ungarische Reiterei ließ sich vom Eifer der Verfolgung fortreißen, ohne des noch stehenden türkischen Fußvolkes zu gedenken; ein Theil nur stürzte sich gegen die Mitte hin, wo der Sultan stand. Schon wandte Murad sem Noß zur Fluchti da siel ihm Karadscha in den Zügel, und hemmte ihn. In demselben Augenblicke sank der Begler-Beg, von einem ungarischen Säbel getödtet; aber Murad hatte seinen Muth wieder gewonnen, und stand. Es war der Augenblick, welcher die Schlacht entschied; denn die polnische Leibwache, welche die Schlacht schon gewonnen ,,laubte, und am Siege auch Theil nehmen wollte, ricf den König auf, daß er sie zur Schlacht führe. Der König bejahete ihren Wunsch, und sprengte, in der Mitte jener auserlesenen Schaar, in vollem Rosseslauf? gegen die Ianitscharen an. Diese wichen dem unwiderstehlichen Stoße; die Polen drangen bis an den Graben vor; hier oben wurden sie von der Überzahl des feindlichen Fußvolkes umgarnt, des Königes Noß, verwundet, stürzte mit ihm. Ein alter Ianil-schar, Chodscha Chifr, schnitt ihm den Kopf ab, und steckte ihn auf eine Lanze; die gebrochenen Augen des ««glücklichen Fürsten starrten die Urkunde des nicht gehaltenen Vertrages an; die Leibwache war erschlagen, nur zwei Polen und Stephan Bathori hieben sich durch; die Schlacht war verloren. Als Hunyadi auf das Schlachtfeld zurück kam, um die Seinen neu zu ordnen , stand nichts mehr. Das ungarische Heer war aufgelöst, wenige warftn sich ins Lager, die meisten suchten Rettung in der Flucht. Hunyadi ritt zwei Tage und zwei Nachte, kam glücklich an die Donau, shiff-te bei Laßlowcze über den Fluß, wurde aber in der Wallachey auf Befehl des Fürsten Drakul gefangen. Kardinal Julian entkam glücklich bis zur Donau; ein Wallache, der ihn in einem Kahne über den Strom ruderte, sah Gold an lhm, erschlug ihn, und warf den Leichnam in die Fluchen. Viele Flüchtlinge rettete Skan-dcrbeg, der die Servier geschlagen hatte, und eben her-anzog, um sich mit dem Könige zu vereinen. Als er die Niederlage der Christen erfuhr, wandte er sich nach Epirus zurück. Auch Johann Talwcz entkam glücklich. Murhd hielt die ganze Nacht die Schaaren geordnet. Am Morgen wurden die Wagenburgen erstürm» und beinahe Alles niedngcsäbelt; hier fand Stephan Balhori den Tod. Nach osmannischer Weise erließ Murad Siegcsschreiben an die befreundeten Für-si,n. Dem Sultan von Ägypten sandte er fünf und iwinzig Geharnischte, damit ersehe, was für Mä'n-e 8oe,6te äe (^en5 6e I^ttses« in Paris erschienenen Werke. C. The las. Nahn. Sonderbar, daß dieses in den edelsten, höheren Beziehungen gebrauchte altteutsche Wörtchen vom Sprachgcbrauche immer mehr und mehr aus dem täglichen Leben verbrängt wird. Ist es doch als ob die höheren Stände ausschließlich gleichsam des Lohnes sich schämen, da sie sämmtlich einer ganz andern Benen« «una ffch bedienen. So erhalten z. B. Dn ersten Staatsbeamten — Besoldung. De'e unteren Offizianten — Gehalt. Dle außerordenl. Ossiziant. — Remuneration. Der Offizier — Sold. Der Eommis — Salär. Der Schriftsteller — Honorar. Der Schauspieler — Gage. Niemand will Lo^n haben, und nur die untergeordnetste Volksclasse, derDienerunb die Magd bekom« men Lohn, selbst der gemeine Soldat erhält Löhnung, während wir in der erhabensten Bedeutung dieses Wor-tes jeden Augenblick ausrufen - „Gottes 5!ohn dem edlen Geber!" — «Der Lohn des Himmels begleite Deine Schritte!« — «Wie soll ich Oir, Hochherziger es belohnen?'« — «Des Künstlers Lohn ist die Kunst.« — »Der Tugend Lohn strahlt imewigm Jenseits« u.s, w. Es verlohnt sich in der That schon der Mähe, dar-über nachzudenken, warum das Wörcchen Lohn in der täglichen Anwendung so gesunken, ja, so geächtet ist. Georg Hacrys. Meiste Quellen als Hähnerfabrikel?. Der ehrwürdige Greis Bonnemain, der zu-»»st in Frankreich Cyer im Großen bebrüten lehrte, und der wahre Erfinder der neuern Wasserheitzung, durch die das Feuersystem der Fabrikanten, die sich mit Gä'h-rung zu beschäftigen haben, so wie unsere Badeanstalten bald eine gänzliche Umwandlung erleiden müssen, ist im Alter von 85 Jahren noch immer thätig, und ei-hat sich eine Gesellschaft gebildet, die fein System in Paris im Großen ausführen will. Aber unmittelbare, und dem großen Publicum sehr willkommene Früchte können Vonnemains Ideen durch des Chemikers D a r-c e t glücklichen Einfall tragen. Dieser schlägt nämlich vor, die warmen Bader Frankreichs, wie zu Vichy, Chaudes-Aignes ic. zu Hühnerfabriken zu benutzen, indem man daselbst mit der geringsten Mühe und ohne alles Brennmaterial dle nöthige Brutwärme erhalten und unterhalten kann. Die Badinhaber können auf diese Weise ihre Badgäste im Sommer und die benach-barten Städte im Winter mit jungen Hühnern versehen. Unsere Bäder zu Pfeffers, Gastein, Baden bci Wien, Aachen, Wiesbaden u. f. w. sind warm genug um Hühner aus Eyern auszubrüten, und es ist nicht zn zweifeln, baß dieser Gedanke auch bei uns bald aliV^c-führt werden wird. M i s c e I l e n. Nach der Verst'ch«rung des Dr. Reverson in einer Philadelphia Zeitung, ist Kohlenstaub ein vortreffliches Mittel gegen Lungen- und Leberkr.inkheiten. Ein Mann, der an diesen Übeln tttt und dnech hektische Fieber gan^ erschöpft war, fand sich, nachdcm er drei Wochen Morgens und Abends täglich zwei Theelöffel voll davon in frischer Milch genommen, fo gestärkt, das er ausretten konnte. Er wurde vollkommen hergestellt. W o m o n V m e. Ralch und bthöi»d«, nie l-ihend noch we, Ob auch Jahrtausende blöichtcil mcin Haar, Sichst 0u schnellnMg dem Ziele nacheili,!» Mich, die manch' Tapferer Grabslactl war, Klein dock anluckcnd durch saftige FMe, Hlll wi« Rubin« im Goniitnfchem; zindtt dnn Blick wich m blätt'ngel Hülle, K^m ich erfrischende Nahrung dir sey,,. Auflösung ver Wamonymr im DUz?r. Vlatte Kr, 48. Die Jungfrau, NeVacteur: ^sr. Vav. Keinrich. Verleger: Agnat Äl. SMer v. Hltlnmayr.