LaibacherIe ituna. .I.' »3. Samstag am >K April »854 t^! ^ halbjährig «ft. Mr die Z.mcllm.g in's Haus sin. y. ll'j. l,rig W lr. mehr zu nttMM. Mit der Post Porto-s ^^i^ 'i. >w ^ ^'.»d u,,d .^dnlcktcr Adrcss. 15 ft., halt'jährig 7 st. I<) sr. -. Ins. ra tious^l'ühr für m.c Epalten^ilc .dcr dcn Ramu dcchlbc», fur ein-> .'l ./<" , ä' m. 'l für w!imali!!Vfr., fin- w'im.ligc .-; sr. .', M, ^nsc'atc bi. ,2 Z.ilm k'ssc» < si- fi,r !i Mal. '.<> sr, für 2 Mal u.,d 4l> !r, für 1 Mal cinzuschaltm. '!n dilscn O/l'>>hrm'ist »a« wn „Pr^'ismischcu 0!.schc mm, U. Nuvcml" >-.'.^fül^nsnatimissta.üp.I" in'ch ll) lr. süv cinc jcdc^xaligc ^inschalt,»,^^» zu rcchm».____^_^^^ Ämtlichrr Tljlil An fr ll s an die edlcn Vswohncr Kraino und dcr Hauptstadt Laibach. IDit dem durch dic ,>Laibachcr Zeitung" vom ll. d. M. veröffentlichten, an den Herrn Minister des Innern gerichteten allerhöchsten Handschreiben vom tt. d. M., ge^ ruhten Sc. k. k. apostolische Majestäten großherziger Weise aus vollster Seele den Wunsch auszusprcchm, daß der bevorstehende Tag der a. h. Vermälung auch für die Armen ein Tag der Freude werde, und daß somit jene Mittel, deren Verauöga-bung an vielen Drten aus diesem Anlasse zur Veranstaltung verschiedener Festlichkeiten, namentlich öffentlicher Beleuchtungen und andercr ähnlicher Freudenbezeugungen beabsichtigt wird, bei der herrschenden Theuerung den Werken der Mildthätigkeit zur Linderung unverschuldeten Nothstandes zugewendet werden. In diesen so schön und rührend aus^ gesprochenen Worten unseres allergnädigsten Monarchen, liegt für die edlen Bewohner Krams und der Landeshauptstadt Laibach gewiß die mächtigste Aufforderung, ihren stets bewährten Wohlthätigkeitssinn auch bei diesem feierlichen und beglückenden Anlasse zu bethätigen, und den für die ganze Monarchie so festlichen Freudentag in den Hütten der Armuth und deS Elendes durch Werke der christlichen Liebe und Barmherzigkeit zum Tage des wirksamen Trostes und der hilfreichen Unterstützung zu machen. Die Noth und Armuth im Lande ist groß, mehrjährige ungünstige Ernteverhältnisse und wiederholte C'lementarunfälle haben sie herbeigeführt, die herrschende Theuerung steigert sie täglich; die Zeit bis zur nächsten Ernte ist aber noch zu lange, um unsere darbenden Mitbrüder bis dahin mit Hunger und Elend kämpfen und leiden zu lassen. Auf diesm in unseren: Lande immer mehr hervortretenden Nothstand der hilflosen Bevölkerung sehe ich mich daher veran-laßr, den milden Wohlthätigkeitssinn eines Jeden unter uns, der es nur immer vermag, mit der Bitte zu lenken, zur Linderung desselben nach seinen Kräften mitzuwirken, und die gewidmeten milden Beiträge — sei es nun im Gelde oder in Naturalien, namentlich an Getreide, mit oder ohne specielle Widmung — entweder an die zur Sammlung dieser Gaben immer gleich bereitwillige Redaction der »Laibacher Zeitung« oder an das Statthalterei - Präsidium einzusenden, von welchem letzteren sodann die weitere Vertheilung nach Maßgabe des Nothstandes oder nach der ausdrücklichen Bestimmung der hochherzigen Geber eingeleitet und hierüber genaue Rechnung gelegt werden wird. Je reichlicher diese milden Gaben einstießen, um so festlicher wird auch dieses Denkmal der Liebe durch die der Noth und Armuth geleistete Hilfe die Erinnerung an den für uns Alle so freudenvollen Vermä lungstag unseres allergnädigsten Kaisers verewigen, und Allerhöchstdesscn bei diesem Anlasse so hochherzig kundgegebenen Wunsch in der würdigsten Weise verwirklichen. Laibach, am U. April 18l>4. Gustav Graf Chorinsky k. k. Statthalter- ll. Verzeichn iß der ans Anlas; der allerhöchste Vernuilnog Seiner t. k apostol. Majestät bei dem k. k, Slatthallerei-Präsidinm in Laibach zur Gründung der „ (5 l i sa b e t l, e «-H t i ft u n st" für hilflose Waiscli eiligefiosselN'N Beitrüge. Herr Doctor Äluoü Rack, Hos. mid ft- kl- t». Gc'llchio-Ml'r^u in ^aldacl) . - i» — — Hnr Dottol-Cail Wurzdach i» Laibach U>0 — — in eine, klaiu.lvrliudelttlastuugS-'iDl'Ii: gcmon ütl'st ix>i, dazil gehörige» 1>» ^0l1p0ll<5. Herr Gustav Henna»», Haildelsmam» l» ^aldach........"^ '^ F. N. K.......... U-------- Herr osepl) Roch, k. k. Statthalterei- Secrecar m ^ndach..... !> — — Von den Herren Bcamteu des k. k. Bezirksgerichtes der Umgebung ^aibachs........2i!-------- (5. M...........20 -. ^ Herr Jacob Friedrich, Handelsmann iu Laibach.........20 — — Herr Franz Frech, von ^azarini. k. k. wirkl. Kammerer und HerrschaflS- lvslNer l» Flowing ..... 2U-------- Smmue . . 22li — — Hiezu die Summe ans dem l. Verzeichnisse pr........2ll0 — — ergibt sich eine Tocalsnmme von . si. ^'ž!' " ^ Mehrere edclsinnigc Bürger Laibache, welche umgenannt blelben wollen, h^^-ii dem Local-Truppen-h'ommando die namhafte Snmme »on Viechnntert Gnloen C)^. mic der Widmung übergeben, dieselb'e iNi dem glorreichen V»:rmülu»g0tage Sr. k. k. apostolischen Majestät an die Mannschaft der hiesigen Gmmson zu vettl>>len. Ebenso hac der hiesige Kalismann H>. Holzer Vierzig Gulden (^'. M. zur Vclhellung der auö dem Spicale reconraleocirenden Soldaceu bestimmt. Das ^ocal-Truppen'.Commando fühlt sich verpflichtet, sämmtlichen edeln Spendern den wärmsten Dank im Namen aller Vetheilcen auszusprechen, und diese patriotischen Handlungen znr .Kenntnis; seiner vorgeseyten Behörde zu bringen. Vom k. k. ^ocal-Truppeu^'ommando. Laibach am ^. April 1«^4. H. Vr. Haudel. General^))lajor. 3IichtalnllickM^ TM Die Unlcrstütznugeu der Neftievung «»it Bezug anf die Ornteergibniffe von >»5il. il. ' Wir wollen, ehe wir bezüglich der Verhalt' nisse deö Nothstandes au<5 A„las: ^r Getreidetheue-rung und der seit Ende v. I. in dieser Hinsicht ge-troffenen Vorkehrungen die einzelnen Kronlcmder der Monarchie einem geeigneten lleberblicke »uterziehen, noch ejmge für die Approvisionirungsfrage im Allgemeinen wichtige Momente hervorzuheben nicht un» lerlassen. Den nördliche-i Provinzen, vorzugsweise abtr dem galizischen u«id schlefischen Aerwaltnngsgebiete kommt der Umstand zu Guten, daß l'ei dem von der russische» Regiernng verhlingleu stjetreideausfnhrver-lwte d,e aus Rnßland durch Polen gehenden Transpose u„d eben so die über das Glänzzollamt Ma> chowice nach Krakau bestimmteu Sendungen ausgenommen sind. Für die westlichen Kro»lander, namentlich aber sin Ob?» osterreich wird sich, auS ter Znsichernng der Donandampfschissfahrtgesellschaft, bei der nunmehr erfolgten Wiedereröffnung ihrer Fahrten, Mes auf» zubieten, um den Gelreidehandel zwischen den südlichen Donaullindern nnd Obeldsterreich möglichst lebhaft zu «rhaltcn, ei» wesentlicher Vortheil ergeben. Um i» dieser Beziehung die in Galacz und Iblaila für österreich. Rechnung anfgespeicherteu Ge« iieidemassen, im beilc«ufigen Werthe von acht Millionen Gulden, für alle Eveutualitateu zu sichern, die aus dem türkisch - russischen Kriege hervorgehen könnten, ist, wie wir veruehmeu, die geeignete Mitwirkung der diplomatischen Behörden in Anspruch ge» «wmmen worden. Znr Hintanhaltung unzulässiger ManöoerS einiger Getreidespeculantcn in Ungarn, die insbesondere auch auf die Gestaltung der Getreidepreise in der Resideuz einen schädlichen Einftusi übteu, sind an Ort und Stelle von der obersten Laudesbehorde be« rettS die geeigneten Maßnahmen vorgekehrt worden. Zieht man noch iu Erwägung, daß durch das russische Ausfuhrverbot auü den Häfen des schwarzen Meeres der Gelreidepreis auf dem Weltmärkte über« Haupt eine Spannung erlitt, die gleichwohl nicht so weit ging, nm eine bedeutende Steigerung desselben zu bewirken, so läßt sich uicht verkennen, daß letzteres Symptom au und für sich eiuen vorlheilhafcen Umschwung uud die Rückkehr zu uormalen PreiSver« halluissen bezeichuet. ÄudererseitS dacf auch nicht übersehcu wndeu, daß der insbesondere hoch gestei» gerte Bedarf iu Italien aus deu mit einer guten Erute gesegntteu Gebieten deS Kaiserstaates einen namhaften Getreideerport veranlaßce, der, weuu er anch die Preise straff erhiclc, doch durch deu sich er^ gebendl,'» Gewinn der Gesammtheit vorcheilhafc zu Statten kam. Truppeubeförderuuft auf der südlichen Staatsbahn. In Folge der zu Änfaug deS Jahres 1863 allerhöchsten Ortes anbefohlenen Couceutriruug von kais. Trnppcn in Croalieu und Dalmatien wurde es Aufgabe der südl,cheu Staatsbahu, die Beförderung namhafter ErgänzuugStrauoporte uud des gesammien in und um Wien diolozirceu !). Armeecorps von Mürzzuschlag nach Pöltschach u»d Laibach zu vermitteln. Vom 24. Jänner bis leftten Februar v. I> wurden 34.1Ü7 Mann, 3ij39 Pferde und «29 Mst« wagen sammt Kanouen uud anderem Kriegsmaterial 5»M g'bßlen?heil in der ganzen Strecke ro» Mnrz« zuschlag bis Laibach befördert. Dafür waren nebst den regelmäßigen Zügen «4 Separatjüge. und zur Nückschaffnng der leeren Wagen in der nämlichen »7« Zeit 85 Separatzüge erforderlich. Die Beförderung der Truppen geschab zur möglichsten Schonnug der> selben mit der erhöhten FahrschneUiqkeil von lü'/^ bis 16 Stunde», eingerechnet den zweistündige» A»f enlbalt in Marburg. Trop der u»gü,'st>qeu Jahreszeit wurde bei alle» Zügen — mic Ausnahme de> am 19. und 2l1. Februar durch Schneeverwehungen herbeigeführten Verzögerungen — die a/dßte Regelmäßigkeit ohne Beeinträchtigung des gewöhnliche,, Bahnbetriebes und ohne irgendwelchen Unfall einge halten, selbst in den Tagen vom 6. bis 20. Februar, wo täglich 4 bis 6 Züge mit Militär oder mic lee. ren Wagen verkehrten. Eolche Leistungen, noch erschwert durch das einfache Geleise der Bahn und verbältnißmäßlq unzureicheüde Beförderungsmittel, waren nur bei größter Thätigkeit und aufopfernder Anstrengung von Seiten der sämmtlichen Betriebsbe-diensteteu zu ermöglichen. Wie groß bei Einzelne» der Wetteifer war, ist unter Anderm darans zu ersehen, daß einige Lokomotivführer in Fallen de, Nvtb jammt ihrem Heizerpersonal »riUig uud unver drosteu in der ^1'/, Meilen langen Bahnstrecke nni ihrer Maschine ohne Uütelbrechuug an dem Zuge bliebe» Se. k. k. apost. Maj. haben nnn mittelst aUerh. Entschll, ßnng vom 27. März d. I. geruht, diese verdienst» cheu Leistungen der sütllchen StaatSelsenbahu m>, Befriedigung zur A. g. Kenntniß zu nahmen. Alißer dem wurde tas sämmtliche, dabei behelligte Dlenex personal dieser Vahn vom Handeloministerium m>l eiuer namhaften Geldbelohuung erfteut. So viel steht unzweifelhaft fest. unsere Eisenbahnen werden die Beweglichkeit deS kaiserlichen Heeres, somit anch die Defensiv» wie Offeusivstälk« des Landes noch ganz unabsehbar erhöhen. (Austria.) Orientalische Angclestenheiteu. Wien, 12. April. Dem „W. Lloyd" wird vom Kriegöschauplape Folgendes geschrieben: I Nachrichten ans C o n stan ti n o p e l vom 3. d., welche heute hier einlrafen, bringen verschiedene interessante Einzelnheiten. Am 31. März Nachmittags warf „Christoph Colomb" vor GaUipoli Anker j er hat die Generale Canrobert. BoSqnel und Martinpary, den Stab und 800 Jäger an Vord. Dem „Christoph Colomb" folgten in kurzen Zwischenräumen 6 andere Schiffe mit Landungstruppen. Der griechische Gesandte, Her, Metara, hat am 3. Constantinopel verlassen. Den griechischen Unterthanen wnrde zur Ordnung ihre» Angelegenheiten eine Frist von 16 Tagcn gegönnt; mittlerweile sind sie unter belgischen Erlm!) gestellt. Omer Pascha war am 30. iu Schumla. Die verein. Flotten, stehen in Varna, die Dampfer derselben kreuzen an der Küste der Dobrndscha bis zu den Dona»-. Mündungen. > Nachrichten aus C o n sta n t i u o p el, die über Marseille cinirafen, wollen neuerdings von einem erfolgten Zusammenstoße russ. Schiffe mit Schiffen der Schnpsiotten wissen. Diese Nachrichten pcnalysi-ren die heute ans Constantinopel über Trieft eingelangten Berichte von spaterem Datum, dle über die-st«» Zusammenstoß nichtS melden. I Nach einer aus Bukarest eingetroffenen Nachricht vom 6. d. trifft FM. F. v. Paskiewitsch definitiv am 1^. d. dort ein, und wird ohne langen Aufenthalt mit Fürst Gorlschakoff die Neise on die Donau antreten. Eine Nachricht aus Bukarest, den 8., meldet, daß die Türken Tschernawoda am Trajanowalle am 6. geräumt, und nach Zerstörung der dort neu errichtet gewesenen Schanzen den offe« nen Play den Nüssen überlassen haben. I Nach Berichten ans Bukarest vom 4. d. wird aus Bulgarien gemeldet, daß die Balkanarmee an die Donau rückt, und einzelne Corps bereits eingetroffen sind. Das unterhalb Rnstschuk am Kara Lom gelegeue zerstörte Fon Csernow wird hergestellt und stark befestigt. In den ersten Tagen Aprils Hal daS Vombenwerfen von Nustschuk gege„ Giurgewo wieder begonnen. Die Türken haben au folgenden Punkten Material? znm Brückenbau angehäuft: oberhalb der Mündung deS SchrMisseS und oberhalb der Allltamündung bei Nicopoli, bei Nustschuk und zwischen Tasariya und Silistria- Die russ. Reservttrup» pen habcn am 1. d. den Maisch auö der Moldau an tie Donau angetreten. j Die neuesten Berichte vom Kriegsschauplätze an der untern Donau vom 9. d. mellen, daß sich dle Gülten ln der D l a vom 4. d. ist zu entnehmen, daß die russ. Truppen nach dem Ueber-^ange über die Donau und Beseyung der Donaufe-stungen ein vorzügliches Augenmerk der Befestigung oer Seeküste ,n der Dobrudscha zuwenden. El» großer Theil der Truppen, welcher fur die Dobrudscha bestimmt ist, geht dahin ab, und werden u»v»rzilgliH Eil.lellungen getroffen, um ForlS uud Batterien au 0en verschieoeneu geeigneten Punkten der Rüste anzulegen. Auch m dieser Thatsache liegt zum Thelle die Uljache der langsamen Bewegungen deS russ. Corps gegen den TrajalisrraU. > Ueber d«e Einnahme von Tulischa durch die k. rnss. Trnppe» belichtet man dem „Sl»b. Bocen" : ^lm 29. März, )iachm>ccago 4 Uhr, eiöffnettu die Pulken Mll der Stlaudbacielle bei Csatal eln Feue, anf d>e gegenüber auf der russischen Selie st.helide» Bail d>e Türken nur 2 Veoviuidece, sowie auch die Aacierie unbeschädigt blieb. Gleich beim Begin»e c>,e>el Kanouaoe turchbohrien 4 russische Kanonenkn-^eln den beiläufig ^00 Schrlit unieiholb der lüitl schen Valterle vor Anker gelegenen englischen Dreimaster „Belindon," rroranf derselbe uncerglug. Dieses Schiff war m>t nngesahr 20.000 Const. Kllo Mais oou Galacz delate». Der Schlffscapltän, wel-chcr auch einen FIliilenschuß bekam, rettete sich mil Der Mannschaft und dem Piloce» anf e»»e Barke, und ruderte auf den Wink der Rnssen anf die russl-sche Sette, vou wo er uach Ismail gtführt wurde, wo er sich auch gegenwärtig befindet. Der Uebergang der Russen über die Donau bet Tullscha war folgender-. Am 23. Morgens nm li Uhr wurde diel tin tische Scrandbalcerie bei C fatal durch em heftiges Kanonenfenei, dann der vi«-ü-vi« der türkischen stehende» rnss. Batterie angegriffen. Das Feuer war »on beiden Seuen ein äußerst lebhaftes bis um 10 Uhr, und begann smiach al^nnchmen. Geq>.'N Vilttag fingeu die Rossen an, d«e Do„au vnn«ihalb der türkischen Batterie mit Barken zn vassne», seycen u,ue< dem Kancneofeuer der Tiuken l)00 Mann Infanterie ans lüiklsche Ufer in die Gerla, nnd als der Ueber-^ang w gedeckt wa>', passirte anf der bald daranf ^eschlag^iien Brücke die ganze Dwislon Uss^koff. bei' läufig lll.000 Mann, worunter 2 Cavallerieregimen-ter, herüber. Die Tiuken halten reguläre Infanterie, eine Anzahl Vuznk Vasi, ebeu so Tacaren und Kavallerie nebst Geschüpen. Die Russen wurden gleich im Ansang mic einem ungestümen Mnöketenfener empfange», welches ron beiden Seiten bio spat ln die ?l'acht fortgeseyt wnide. D>e Türkei, kämpfte», anf Verstarknng von Isaktscha hoffend, nm die Bai' terie nicht aufzugeben, mit einer solchen Wuth, daß die Russen, welche in der Gerla gepreßt waren, uno von der Batterie, daun 4 Caoalleriegeschüyen und deu türkische» Plankern beschossen wurden, n,chr weiter vordringen konnte». Erst um MitMnachr gelang rs den Nüssen um den Preis eines sehr bedeu-denten Verlustes, die Batterie Mit StnrM einzunehmen. Die bei der Einnahme der Batterie gemachten 90 Gefangenen, worunter Oberst Ali Bey. wurden nach Ismail escortlrl. Sadik Pascha, Chef der Volontäre, früher Czaifowskl genannt, welcher anch zwi-schen den Balterlevercheidlssern sich befand, wnrde uach der Einnahme derselbe» von den Rnssen massa-krirt. D>e türkische reguläre Truppe hat mit unge. wohnlicher Tapferkeit gekämpft, die Buznk Vasi da-qegen nnd die Tataren ergriffen mit Islam Pascha und Chan Murza Bey bald die Flucht. Der beiderseitige Berlnst war ein sehr bedentender. Der Rück-zng der Türken anS der Stadt war, ungeachtet der vielseitigen Befürchtungen, ein ruhiger. Mit dem Einzug der Russen schlich sich von allen Seiten eine Anzahl Diebe ein, welche in der Nacht znm 26., als sas russische Militär, nm zu campiien, ans der Stadt sich begab, in ränberischer Absicht zu schießen mid sich ;n »ölten anfing, wodurch die Einwohner in die größte Angst und Verwirrung veiseyt wurden. Der russische Dwtsir".!?comma»dant lu'ß daher 3 Bataillons in die Scadt marschiren, mehrere Diebe wnrden gefangen, und so legte sich der Tumult nach 2 Stuuden. G e lt e r r e l ch. Wien, 12. April. Se. k. k. apostol. Majestät qerubten heuce bei der Rückreise »ach Wien zum er-, sten Male die Bahn über den Semmering zn be-ni,l)?n, und zugleich die Bahn Allerhöchstchrer Besich-ligung zu würdigen. Der Zug mit der Maschine „Emmerbera." fuhr »m 7 Uhr Morgens vou Mürzzuschlag ab; vou die« ser Station bis znr Scacion am Haupt-Tunnel be» fanden sich Se. Majestät, beqleuec von Allerhöchst-,hrem General.Adjnta»leu FML. Baron KcUner von Köllenstei», im Hoftragqon. Dießseits des Haupc-Tunnels an dem dort er« banre» Stat!o„0l)lc>l)».' »vliide anqehalien. woranf Se. Mol/ssät ans dem Wa^qon stiegen, und den Tunnel ,n Augenschein zn nehmen geiuhlen. Vom Statioosplafte „Semmeri»sser Hanpt-Tnn-„el" seyten Meihöchstoieselben, l.m die freie Aufsicht über die Bahn zu erhalte», oie Fahrt auf einem un, gedeckte» Waggon fort. und geruhten im untern .'lol!«)qraben den über dieses Tbal erbanten gioßen V'aonct zn besichtige», worauf d>e Fahrt b'S znr kal< ten Rinne vor sich q,!,g. Daselbst alu,la»a.t, be-fahlen Se. Majestät anzubalr,». und geruhten den <» 2 Eiaqe» erbaute» hohen Viaduct von der linken Seite des Tdals in Angenschei» z„ urbmen. Wahrend der Weiterfahrt von der kalten Rinne al'wärtS wnrde in der Station Prettenslv,,, und über 'Nlle!höchsten Befehl an der große» W.i>,zetlelwand-Gallerie a"gehalt.n, woselbst Se. Maj,stät die AnS-künfte über die Bauverhallnisse der ganzen Weinzet« lellra>id e»cgeg?n^nn,hln>'» geruhten. Von da abwärlS wnrde noch in Clam n»d Payelbach qehcilten nnd uu-qeachtel dieser mehrfachen Anfeniballe langte der Zng >nn Gloqguiyer Pah>,hofe um 8 Uhr li0 Minnieu a», so das: die F^hrt, bei welcher auch der k. f. Be» crlel'5 Director der südlichen St^acseisenbahU'Secllou !, Dr. Kulsche>a, welcher ro» Wien aus t^u Se« p.'ralzuq Sr. Majestät gefiihrc, znqpgeu zu sein das Gluck batte, über den ganzen Semmermg nicht volle 4we> Stunden gedanert hat. ^Üährend der Fal)rc har der k. k. Ministerial« latd Ritter v. Gh>qa sich die Allerhöchste Erlanbniß erbeten, dae> Personale, welches mit der Detailalis« führnnq der Bah« beschäscigt war, vorstellen zn dürfen, welche Allerhöchste Gnade auch in Glogguii) dem k. k. Inspector Bolze und deu Oberiugenieuren Pl-larski und Salzmann zu Theil wnrde. Vor der Abfahrt aus dem Glogqniyec Bahu« Hofe gernhteu Se. k. k. apostolische Majestät dem k. k. Minisserialrath Ritter v. Ghega über die Vahn und d,e Vanten Allerhochstihre volle Anerkennung auSznsprechen. * Wien. 12. April. Wie sehr die orientalischen Wirren anch auf die Geldverhältiüsse des Auslandes hemmenden Einfluß üben, ergibt sich zum Theile auch ans der Thalsache, daß die Vergütung, welche Rußland für daü ans Otsterreick bezogexe c3alz am 1. 0. M Mit dem Beirage von circa 160.000 fi. zu entrichten hatte, nicht wie früher in Wechseln bezo-qeu werden konnte, sondern in klingender Münze »beimacht werden mnßse. (Oest. Csp.) — Die Gesa»dt>chaft Or. Majestät des KonigS beider Sizilien in Wlrn, erinnert alle Ie»e, die auS den Staaten Sr. k. k. apostolischen Majestät nach dem Königreich beider S>c>lleu reise», ihre Pässe bei cieser Gesandtschaft oder bei den verschiedenen Con» snIar-Ageule» in den Provinzen, gemäß den zwischen Den beiden Regiernnqen in Kraft stehenden Couven« tionen vldiren zu lassen, um bei ihrer Ankunft iu den k. neapolitanischen Staaten keinen Schwlerigkei« ten ansgescht zu sein. — Se. k. k. apostolische Majestät haben die WitMlma. des »ächst erscheinenden Bandes der Ab» dandluiiqen der k. böhmischen Gesellschaft allergnädigst anzunehmen gernht. — Die vollständige Eröffnung der Augsburg« I.llmer Eisenbahn wird eö in der nächsten Zeit mög« Iich machen, die Fahrt von Anqsburq nach der ftan» ^ösischrn Glänze (Kchl) in ecwa 9^ Stunden zn-inckleqe». Wien, 13. April. Vor kurzer Zeit sind auf einer Donan-Insel gegenüber von Brassorata sieben« l'ürgische Viehwüthe von türkischen FreirvlUiqen über» falle», nnd nicht nur die Hirten — beiläufig 30 an der Zahl — ermordet, sondern auch etwa 7000 Schafe geraubt woiden. In Folge dieser Graneltbat, gegen welche schon der k. k. Viceconsnl in Varna die energischsten N<» clamationen z» erheben bedacht war, hat der k- k. InternnntinS in Constanlinopel von der d- Pforte 0ie Ausfertigung eineo in jeder Bezieh»"«, befriedi. genden VesirialschreibenS an den qroßlier,lichen Ober« commandirenden in Bnlgarien. Omer Pascha, errviskt, welches bereits an den k. k- Vlceconsul il, Varna gesendet wurde. Gleichzeitig ist Se. Erc. der Inter« »nnt'us mit Rücksicht auf d,e sich mehrende» Klagen der Mokaue bei der l). Pforte eingeschiitlen, um je» oer Wiederholuoa ähnlicher Uebergriffe und Missethaten durch strenge Verbote entgegenzutreten. Wien, 13. April. Die A'beicen znr Ansschrnü» ckung der k- k. Hofpfarrsilche zu St. Augnstin für ox Vermälungsfeier Sr. Maj, des Kaisers daben heute begonnen. Anf die Daner der Arbeiten ist die Kirche von heute an geschlossen. Der Gottesdienst wild in der Seitencapelle abgehalten, der Einaa»g ist durch die Sacriste». Die Kirche wird am Tage »77 der Feler »m vollste,, Schmucke glänzen. Die Sei^ tenwande werten mir röche», goldoerzierten Sammet^ stoffen decorirt, am Fußboden prachtvolle Teppiche gelegt. Die Beleuchtung wird durch beilduftg l00 größere uut) kleinere glister bewerkstelligt. Die sammc-llchen Decorirungögegeustande sind ans der k> k. Hof' bürg. Vor dem Hochaltar wird unter einem schrob benden Baldachin der Belschamel für das allerhöchste Blanlpaar aufgestellt, auf der Evaugelinmseice del Thiou auf clnem Slnfengauge errichtet. Für das diplomatische Co a>llr<,cen, nnd 8 Tage in Prag verwel-len werden. — Nach dem bisherigen, zum Theile schon ein-gelitteten Arraugonenc für da» V^lkofest >m Praccr, welches am 29. d. stacifi,>det. wird dasselbe m einer den früheren Volks- und Klichireil)f.'sten ,n der Vrl-gittenau ähnlichen Welse abgehallen. Es werde» Tanzplape ,m Freien hergestellt. Kunstreiter-, Feuerwerks-, ^nftschlffcr. und audere Produclioneu staccfiu-. den. In jedem der 02 Gasthäuser wild Tanzmusik oder Production abgehalten. D>e Tauzplape im Freie,, werden durch Gulrlanoeu n»d Fahuen encsprecheüd ausgeschmü^r. Abends «st große Illumination im Prater. — Um Unfälle, Störungen oder Hindernisse bei der Nose Ihrer königlichen Hoheit der dnrchl, Kaisnbrant auf der Dona» von ^inz nach Wien am 22. hiuianzlihalteu, hat die niede, österreichische Stall-halterei mit Erlast vom hencigen Tage verfügt, dasi, Falle äußerster Nothwendigkeit ausgenommen, in der ganzen Strecke dle Bewegnngen anderer Fahrzeuge an diesem Tage bis znr Vorbeifahrt des Dampfboies eingestellt werden. — Dle Vorsteher der hiesigen V ä ck e r > n n u n g haben an ihre InnungSgenossen ein Nundschreidcn mit der Einladung eilassen, am Tage der Vermal lungsscier des Monarchen eü'e dem Gewerbebetriebe entsprechende Quantität Brot znr Verthellnng an d,e ^l rmeu Wiens zn backe,,. Die Bäckermeister sind dieser Eiüllidnng unverzüglich nc>^>^'kom>r>en, und cs woo sonach durch die Vückclinuuoc, eine Vertbellnug von mel>rerl stacc-finden. Wie verlautet, werden auch die Fleischer und die Gastwirihe Wiens m ähnlicher Weise mitwirken, um den Armen der Residenz am Vermal lungstage Sr. Majestät des Kaisers eineu Freuden-tag zu bereiten. — Nachdem Se. kaiserliche Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Wilhelm gestern am l>0. Tage dcr Krankheit auf kurze Zeic das Bett verließen, Eß-lust und Kraft« in den lepte«: Tage» zunahmen uud der hohe Kranke der gewünschten freudigen Wieder-genesuug ei>rgegengel)t, so werden die KrankheitS-Be^ richte hiemit geschlossen. Wien, am l3. April I8ii4, Morgens 8 Uhr. Hofrach Seeburger, Dr. Stemmaßlers k. k. erster Leibazt. Stabofeldazt. Professor Dr. I.iDppolzer. Dr. Schmerling. — Aus Bosnien. Endc März, wird dc, „Agramer ^citung'^ geschrieben: Tlügcn nicht all. Zeichen, so bedarf cs auch i» Bosnien nur eines An-stoßes, um das ^and nickt uur iu Gahrring, sondern in offcnen Aufstand zu bringen, und zwar nicht das christliche, sondern das eingeborene mohamedanisebe Element. Dcr Druck der R'gicruiig hier zn i!>,ndc, vorzüglich aber die Slclurlast. hat dic moh^med^iü' scheu Bosuiakl'u zum Aenßelsten gebracht, und die sllben sind bcreils mit dem Gebaut»» schwanger, da^ es wohl jetzt .,n der Zeit fell, köunte, die Osmanli'5 sammt drm Nizam, der vereinzelt im Üanoe liegl, hinauö^uiagrn, nnd ihre früheren Obrigkeiten, l)!< eingfdor»t,l!i B gs ulid Ag ^caina ist dir UnzufrilDcndcit beieilS der Art gc>. steigert, daß sich ^_ „„ wahrhaft uneryölter Fal!! -""e ^'^and.rung der ,m't:anuda»lsckm Bosniakcn nacb Oesterreich wirtlich vorbereiten soll! Auch bei der Raja, d.e sonst so uderaus aedu! dig alle Unbilden der türkischen M.,ä,td.N^r hiun.'hm fangt es sich zu "gen an; — es »vl.d o,c ei„e Sprach, geführt, die staunen macht, und es sind bereits Fäl!. vorgckonnmn von trotzigem, selbstdlwußlcm Auflle ten dcrsrlden. Die für das mit >2. März abgelaufene Vcr Waltungsjahr fälligen Steuern sind k^nim einglz„l'll und man degiunt abermals mit Allsschrclduug Ol, Neuen, welchc wohl schnell cutlichtet werden müssen, da die Ncgierung bedeutenden Geldmangel leidet. —- Bc! Eintreibung derselben wird cs an Strenge und Gewaltthätigkeiten jeder Art nicht fehlen und den drohenden Umsturz wohl eher als man meml. herbeiiü'hrcn. Graz. 10. April. Se. k. k. apostol. Majestät baden z» der beantragten Bezeichnung der Verbm-bungsstraße zwischen dem großen Glaclo ulid der Sc. ^eouhardler Gemeinde, welche blSher „Pittonl-Scraße" bleß, mit dem Namen „E l l sa b e t be „ - S tra ße", d« allergnadigste Bewilligung zu ertheilen geruhc. Italien. Aus Turin, 3. April, wird dcr „Mg. Ztg." qcschricbm: Dcr HcrM von Guichc, franz. Ocsandtcr in Turin, ist die Person, welche vermocht hat. den Ve-schluß der Einzichunq deö Kirchengutc< noch rechtzeitig umzuwerfen. Er unterstützt auch ausdrücklich jetzt das erneuerte Begehren Oesterreichs bezüglich der lombar» oisch' venctiauischen Flüchtlinge. Unsere Regierung soll sich nämlich bindend verpflichten, daß sie unter Drohung völliger Ausweisung die Flüchtlinge bestimme, die neue von Oeiterreich voroereitetc Amnestie anzunehmen und in ihre Heunat zurückzukehren. Sehr dringend begehrt auch ^c. Ercell. cin neues Preßgesetz mit schärferen Einschränkungen nnd eine Rücknahme der Aenderungen an dem Strafgesetzbuch bezüglich der politischen Verbrechen der Geistlichen. Inzwischen sammeln die Franzosen bedeutende ^treitkräfte an der Gränze Savoyens. Die Garnison von Pierre-Cl>>tc1 ist verstärkt worden, ebenso wie das 3ort l'Ecluse. Ncnc Truppen langten in Ger an, und oie Vesatzung des Forts Varreaur wurde verdoppelt. Ein Kavallerie«Regiment ist ferner nach Ehapperaillon verlegt worden, und (5hambcry wimmelt von franz. Offizieren, die dorthin vorzugsweise ihre Vergnügung^ reisen richten. Außerdem spricht man hier immer sorgm-uollcr von Bildung eincr Armee bei Grenoble. — Dcr Herzog Valentino is von Monaco wurde mit seinem Adjutanten nach dcr Festung Villafranea gebracht, sein Arzt in Freiheit gesetzt. )n Mcntonc hat oic Nationalgardc 2A Personen verhaftet, nnd von denselben 11 dem Gerichte übergeben, 12 frei gelassen. Dcr Herzog gestand, daß vier schwachköpsigc Menschen ihm dic Vcrlcgcnheit bereitet, indem sie ihm glauben machten, daß die ganze Bcuölkernng sich für ilm erhoben hättc. Als der Herzog in die Caserne gebracht worden war, warfen sich dic Nationalgardcn nnd das Volk über dcn Wagen her, in der Meinnng, Proclamationcn nnd andere Documentc in dcmsclbcn zu finden; allein man fand nur einen Sack mit Geld, welches unberührt gelassen wuroe. Parma, 7. April. Die „G. di'Parma" schreibt: „Sofort nach ocm fluchwürdigen, an dcr geheiligten Person Sr. k. Hoheit weiland Herzog Carl lll. am 2li. Mär; mit unerhörter Veriocgcnbeit verübten Meuchelmord hat die Militärbehörde eifrige Nachforschungen behnfs oer Enwccknng des Mörders nnd der Mitschuldigen an dicscr verruchten Missethat angestellt." „Nach Znsammenstellnng der Untcrsnchungsakten nnd nach Anhörnng des vom Kriegsanditoriat abgegebenen Gutachtens hat die Militärbehörde, autorisirt durch den 3. Artikel oes Erlasse vom 2tt. Sept. 1«4<), am 4. l. M. die Angelegenheit an die Eivil-Criminal-behörde von Parnia sainmt den bezüglichen Akten über-gcbcn." „Dic bezüglichen kivilbehörden werden die eingc-leitcten 'Nachforschungen ohne Unterbrechung bis zur Vollendung der Untersuchung mit dem cincr so hochwichtigen Sache angemessenem Eifer fortsetzen." ^ r « n k r c l lij. Paris, 7. April. Der „Monimn" enthalt ei: uen Bericht deü Marineminlsterö an den Kaiser, des-. !e>, Zn^ck dahin geht. der Flocte einen Bestand von 3000 Kanonieren zn sichern. Der Min'ster schlagt dle Errichtung von 2 Vorbereunügsschulen ;u Bress und Toulon auf Schiffe',' mit bedeckter Batterie, die steco auf der Rhede ankern sollen, so w verlegenden Avplicationo» schule vor. Anßerdem beantragt der Minister di^> Bewilligung gewisser Vorrecht au die Matroftüka^ ion<«ie, um ihre Recrumuoiz »^,d Ausbildung zu e,-lelchccrn, und sic durch ein Reizmittel des Interesse? in den Nelhen zurückzuhalten. Dem Berichte folgl >in kaiserlicheo Decrec, welches die Vorschlage des Miuisterü guc heißt, die Schulen organ,sirl. und die Stellung der Matrosenkanoniere regelt, Se. Eminenz Ca>di»al ron Vonald und Erzbi« >'chof von Lyon hat ebenfalls einen Hirtenbrief erlassen und öffentliche Gebete angeordnet, um deu Sieg der ftanzösischen Waffeu über die Nüssen zu >>lsi<^eil. Der „Patrie" zu Folge wird sich der Mar. üball Ss. Arnaud auf der Dampffregatte „ßhrlsto-. pl)e Colema" elüschiffen. die man nächstens von ,h-ler ersten Relse nach GaUipoll in Toulon zurück ^wartet. Groljl'Nlallnicn und Irland Lun?un, 7. April. Dcr Grmeinderalb der City bat gestern den B.schluß gefaßr, Ihrer Maje>1ac der Königin durch den ^ord Mr" und c,e obe,st,n 'Uiürdentl^ger der City e«ne ^oy^licat^adresse über-. reichen zu lassen, worin die getremn Bürger der City oon Londo» der Königin ih^ herzliche Unterstüßung m der Führung des Knegeo gegen Nußland zosage», lhre Uiberzeugnng auoznsprecheu. oaß di.ftr Klleg g,^ lecht liüd nothwendig ist, um das politische Gleichge» wicht iu Europa aufrecht zu halcen, und dle Hoffnung ausdiücke,» , daß er zu eluem baldige,, u»d dauernden Fuedeu führen werde. D gekommen, daß gegenwärtig drei Viertel der unbeweglichen Güccr m der Türkel geistliches Elge»-thum geworden; eine Maßregel nun, welche diesen gauzen Zustand ündere und deu Widerstand aller Ule-mao und geistlichen Corporatione» herausfordere, sei gewiß ,m höchsten Grade kühn nnd gefährlich, »ichte» oestoweuiger aber unerläßlich für daft Land, für Her« stellnng gleicher Rechte ohne Unterschied der Confes« sion für Begründung der künftlgen Stürke des türkischen Reiches. „Chronicle" hofft, die Nachricht von der Confiscation der Mofcheengüter werde sich als ei» Irrthum oder eine Uebertreibung herausstellen. Nach E>klarung der „Jewish Chronicle" hat Lord Claieoton einer hiesigen jüdischen Dsplltation dle Veisichernng gegeben, daß die jüdischen Unterthanen des Sultans dieselben Rechte und Freiheiten erhalten werden wie die christlichen Rajahs. London, « April. Von der Admiralität ist der ^denhl aubgegangsn, cinf Flottille kleiner Dampfer unverzüglich auszuiüsten und nach der Ostsee zu enlsrnoe». Der Versucb, hier eine türkische Anleibc zu con. tr^hiren, ist uor dtr Ha->d — wie „Times" meldet — auig'gcl'en und Namir Pascha soll rin^weilcn bloß 400,000 Pf St, ron der französischen N«n>f. rung eih'lltcn haben. Es sei aber sel)r linwahrschein-Iich, d>,'ß man Frankreich, mil dem England l'i5h!ch!l>aß!g alle vorbereitenden Ällistlmgei, zllr Be» >chlll)l!ng der Tültci getragen hal)l-, in diesem Geld-puncle habe allci» handeln lessen, nanientlich da eine ocrllili^e einseitige Gelduntcrstützung zn sehr ernsten Verwicklungen beim eventuellcil ^lledrnsschllisse jüh. en töüntc. Am End, werde man twch die nöihi» gen Summen >n Paris uno London zu gleichen Theilen auftrciben müssen, waS jedoch kaum mög' lich sein wtlde, wenit die beiden Regierungen sich "icht zur Bürgschaft für die Pforte bequemen. Von Huosioicn aber seine keine Rede, und wenn Geld vorg, streckt wird, werde rs die Aufgabe der Regie» runden sein, oie Stipulationen derart zu stellen, daß !>e zur Zeit eingehalten werden. Nu ß l a n d. Der „Magd. Corrcsp." erfahrt aus St. P e» teroburg, daß, sobald die Fe«ndftligkeicen im sin» Nischen Meerbusen eröffnet seien, Ihre Majestät die Kaiserin, die Großfürstinnen kais. HH. nnd ihie Hof« staaten sich »ach Moskau begeben, und dort bis z»m Friete» oeiweilen werden. Es geschehe dieß auf Bit« ten der Bojaren, der Gilden uud d. April 1864. Hermann l>. Gilm. Theater iil. Nachdem ü^cr das Ncpcrloir im Allgemeinen, sowie l'iblr die drilling des Unternehmens selbst oic Ansicht ausgespiochen wurde, crüoliget „och cn,e Be--sprechlmg der „Gäste" sowie des engagirlm Personales, All Gasten bekamen wir in ocr vergangenen Saison zu sehen: den europäisch berühmten Tra> göden Ira Aldridge, 0er sich des allgemein" Beisalls erfreut,, und an 4 Abenden uns wayrhasl großartige Kunstgenüsse verschaffte. Auch Herr S ch ö-nau — Gcsangvtomlker in Pesth — llyeilerle insbesondere durch den ausgezeichneten (Zouplet-Aorlrag einige Abende; wahrend Herr Eolas —aus Agram — auS dtM dopp.ltcn Gruildc nicht ansprechen tonnte/ da emclseils o,e Wahl d^ Stücke keine glückliche war. andererseits aber cüi G c sa ng ö komiter ohne Stimme keine erfrruliche Erscheinung ist. Erst das Gastspiel des Herrn Lehfcld - vom Theater z» Gratz —eleltrisirtc das Publikum, und animirte ^um Theaterbesuche, sowie überhaupt die Einwirkung die-srs trtfflichcn Künstlers auf die übrige Gesellschaft sichtlich hervortrat. Nachdem auf dessen ausgezeichnet«! Leistungen bereits wiederholt in diesem Bl>>tte hingewiesen wurde, müssen wir noch seiner Darstel-lung des „Wallen stein" rühmend erwähnen. Diesen colossalen (5harakttr, dcn beständigen Zweifler, dcr durch den Drang äußerer Verhältnisse auf dem ein-mal betretenen Pfade unaufhallfam vorwärts gedrängt wird, bis dcr kleine Funke, der in derchrgei-zigen, unruhigln Seele anfänglich jchlummertt, wächst und wachsend um sich greift und verheert, endlich als gewaltige Flamme über seinem Kopse zusammen-schlägt, und den stolzen, übermüthigen Helden i» den Ruinen begräbt; —diesen Charakter gab Hr. Lcl)< seid mit wahrer Künstlerschast, und dicse Darst/l-lung kann zweifelsohne den ersten Leistungen dramatischer Künstler Deutschlands an die Seite gestellt werden; jede Miene, jede Bewegung, ,edes Wort bewieS es klar, er habe Schiller's Wallenstcin lief studiert und verstanden, die ganze Persönlichkeit aber war wie „aus Einem Gusse.« Neben Herrn Üchfeld verschwanden die übrigen Persönlichkeiten, und dle mangcih^ftenVorjührungcn — von tieferer Auffassung lst gar nicht die Rede - der „Gräfinn Terzky", die so mächtig in das Schicksal Wallcnstein's eingreift, lhn begeistern und cnlsiammen soll, die mit „königlicher Gt,n,!,ung" ihse» rhrgcizigen hochfahren,, dn, Plan nach der Krone Böhmens für Waltenstein verbindet;— oder des jugendlichen Ideales von Kraft, Liebe und Hingebung an eine als gerecht erkannte *) Aus dclnMctidblattc der kaiserl. „Wiener Ztg." ^>acl>e, die wir a» ,>,Ul>.v l'j<'l!<»l!»n>n!" beivundei,! und liebc,,, - von c.i^'cn und ähnliehe,, ^),,i>st hebenden Gedankcu an den „Walle>,stein^ auch in dcr Erinnerung nicht schwachen. Herr Lchfcld hatte sich überhaupt ciner ganz außergewöhnlichen Theilnahme bei dm hiesigen Kunstfreunden, und dieß mit vollen, Rechte, zu c> freuen. i^'on den cngagirten Mitgliedern des rccitircn-den Schaufpieles war F,l, Alexandrine (Galliano unbestritten der Licbling der Theaterbesucher. Reicht auch ihr Organ in hochlragifchen Parlhien niclt alls, so zeichnet sich ihr Spiel durch Feinheit, Anmuth und Wärme vorzüglich olis, und in (^on vcrsationsstücken, in naiven, muntern P nthicn ist sie jederzeit sehr liebenswürdig. Dabei isl ihr Fleiß höchst lobenswert!), und feit Jahre,, genießt sie den allgc-meinen Beifall drs Thcatcrpublikums. Mit ^iergnü' gen gedenken wir anch ihrer D,>rstel!llng von Jane ^yrc in „die W>»ifc von Lowooo", ^,, welcher Par° lhi.' sie von einem in der That „nicht enden wollen den Beifallsstürme" ausgezeichnet wnrdc. Im ge nannten Stücke theilte sie diesen Beifallssturm mil Hetrn L »'hfc l d (Rochcstcr), dcr, wie stets, mit leben digcr Nahrheit s.inen Pa,t durchführte. Besonders lubcnswcrthe Hcicorh'bung verdient neben dcn Neiden üi diesenr Stücke Frl. (5 c r i n i (^«istreß Haelcigh), welche die ruhige, besonnene Alte trefflich bis in di? Ileinstei, Nuancen gab. — Fr. N a n i n i . An, standsdame und e>',,ste Mutter— bcilicdigtc häustq, obwohl sie gegen Ende der Saison merklich nachließ und sich vielfach aus den Sonfieur zu ve,I.iffe!, schien; im Ganzen wä,e sie eine annchiilbare Acqllisilil'N für li>i>> Provinzdühnc, - ^jei Frl. O l n ,n l a ehn e r — dramatische Liebhaberin und jugendliche An-standsdame — müssen wir besonders ihren Fleiß lind ihre WiUiahrigklit loben, mit ler sie selbst die kleinsten Parchicn in Posseil spielte, .^n große» >'!>oll.'N bekamen wir sie selten zu sedm, obwohl s>> die Titelrolle i» der „Lady Tartuffe" z»r Zufrilden-I,eit und mit Verständniß gab. Uebrl^ens vermistt m,,n cin'N höheren Grad vo„ Wärme in ihrem, Spiele, und il>r Vortrug wiro zeitweise unverständlich. Welches Feuer erfordert cinc Elifadeth (im !'.. Acle der Maria Stuart) oder Oräsinn Terzky (m Wal' lenstein), — in solchen P.nthicn gei,ü,'lc sie nicht, In zweiten Parthicii tiatcn Frl. Adelshcim, Frl. Van ini und Fr. Scotti auf, von denen die clste mitunter recht befriedigend war, dic deidci, an-dcrn aber wcnigstens nichts verdarben. Seit drm Abgehen der Fr. Mereni mußte Fr. Vanini .,ucl) die comischen alten Mütter spielen, was jedenfalls für die Darstellerin wie für das Publikum linangen.hi-n war; denn es gehört viel dazu, sich in einer Darstellerin heute eine MaiPnse lebendig zu ocrge^enwärtigen, die m>ni erst gestern als ,,F>'au Baberl"u. dgl. belachte, und nue eil, großes Künst-lerlalent vermag es, die ENrcme in dc» Charakteren mit Wahrheit und Würde zur Geltung zu bringen. Herr K l e c n> a n (Held) tonnte in keimr 3üase entsprcclmi, n,>d wir cinhallei, uns, jetzt noch in eine Aufzählliog seiner vielen Mängel llns einzulassen, w.ßhalb wir scioe mißlungenen Produttionen mit tcm nachsichtigen Schleier dei'Nächstenliebe zudecken.— Herr Gra u be Liebhaber, Bonuiva-il) >v,'.r i>, Par^ lhien, welche die cngen kränze,! des F'ohsinns, der ingcndlichen Lebcnsllist nicht überschreilcn, recht zufric-dcnstellcnd; wenn er jedoch Eharattcre, wie Boling' broke, Qualinlna, Max Piccolomini vorstellen solNe, blühen. 9iur Fleiß und Ausdauer, Achtung für das Publikum und für sich selbst, können selbst bei vorhandenen Talenten die Grundlage bilden, auf welcher der angehende .Künstler da/Gebäude einer schönern Zukunft aufführen k,,„n. Uebcrhaupt machte sich Herr Fels seine Ausgabe sehr leicht, und nu,- ein Paar Mal gelang es ihm. sich der Zufriedenheit zu erfreuen. An Herrn Ecotli (zweiten Vater) hatten wir cin ve>wendba!ls, fleißia/s Inrioiduum; cr verdarb niemals eine P^rlhie, wohl abcr tin.; cr in der Rrqel zum Gelinge», des Ganzen bei. In den Ensembles der P,oduclionen war go wohnlich o.r M >l ngel an Proben sichlb.ir; die meiste» Rollen wuiden hastig nur gelernt, seilen wahr. haft studieit; war Letzteres der Fall, so bekamen wir gernndcte, züfricdcnstellcndc Darstellungen zu sehen, was jedoch leider »ur selten der Fall war. Die Posse halle in dieser S.nson cbensalls tlichl jene Anziehungskraft, wie wir es in den Vor-j.ihrcn ersohrcn hatten. Herr S ch o l z ist dein Publikum durch seine mehrmalige Anwesenheit in Laibach hinlänqlicl) bekannt; seine v>5 »^»mil-,«, sowie seine lebendige, naturgetreue DarstellllNgsgabe .'lüeüten sich stets lines rauschenden Beifalls; leidn aber streift cr öfters über jcnc seine Gränze, die zwischen dcr echten, gefunden und dennoch anständigen Komik und der Tri ialität gezogen ist. Wir machen deßhalb Herrn Scholz umsomehr darauf aufmerkfam, als l'eim cininaliqen Ueberschreiten dieser Gränze die Komik unanfhallsam auf dem Gebiete der Trivialität fortstürmt, zum Nachtheile ofs guten Geschmackes und des Kunstsinnes des Publikums, Dic wahre Komik ist zn Grabe getragen, sobald der Zuseher seinen Blick abwenden muß, sobald frivole W^rtspülc die Wange der Zuseherinncn erröthen machen; — nnd es ist Ausgabe dcr Kritik, an d>r vorbezeichneten Gränze Wache zu stehen, um dem Komiker das li5c^i<; tuncl<>,n zuzurufen.—Herr '^> l u m I a ch » e r - Gesanssskomiker — ist ein Neu-, li«^ in diesem Fache. Obwohl ihm musikalische Bildung, Fleiß und Stredsamklit nich! abgcspro^ chen werden können , — was bei cincm junge» ^'.innc sicherlich empfehlenswerh ist — so fehlt ihm doch noch oi.l zu einem Gcsangskomikcr. Vor Allem geht ihm jene Zlmgcuscltigkeit. die bei Ne-stroy'schen Rollen cinc nothwendige Bedingung ge^ ncmnt werden muß, ad; da>n, wäre ihm mehr Agilität, und cine lebendigere, fnschcre Darstellung zu wünsche,,, Bei dem Fleiße dcs Herrn Blum-lach» er läßt sich noch Manchcs erreichen.— Frau, I^in Ecrini (L.'calsängciinn) ist ebenfalls eine geschulte Sängciin, die auch in dcr Oper (als Nancy, Ritla ic,) verwendet wurde. Ihre Stinime hat zwar die Kraft und Fülle schon verloren, doch ist ihr Spicl durchdacht; aucl) ist sie eine vielseitig verwendbare Schalispi'lelin, wie wir oben bei dcr „Waise von Lowood" bemerkt haben. — Da jedoch dcr Willc nicht immer für die That angenommen werden kann, so läßt sich ans ocn Trägern dcr Posse mcht unschwer dcr Schluß ziehen, daß dieselbe deil A»5 fl'sdernngen nicht entsprach, was für das Pnblikum wic für die Direktion nicht erfreulich sein konnte. Wir wollen hoffen, da wir cs zugleich wnn' schei', daß die nächste The.itcrs.nsol, de» b i l i a c >l Anforderungen d e s P u b l i k l, n, s E N t-spr c ch c n d e re 5 l c i st c >, werde, als cä in dcr verfangenen der Fall gewesen ist, 1)l>. V.F. Klun. M i s c e l l e u. (Zacharias Dase) hat cilien Gcistesbrudcr gesunden. In Uster bei Zürich lelt cin Rechcnkünstler, Namens Jacob WinkIcr, von dem die eidgenössische Zcilung Folgendes mittheilt: Mit unglaublicher Si-cheiheit und Schnelligkeit zog er dic Quadrat- und Kubikwurzel aus zehnziffcrigcn Zahlen. Er recilirtc cine Zahlenreihe von sechs^ig Ziffern, dic ihm cin Mal vorgesagt würden, vor.- und rückwärts. Er berechnete das Alter cincs Anwesenden (fünfzig Jahre) genau bis auf den Tag i» Minuten und Secunden. El rcchnclc die Geschwindigkeit des Falls cincs Körpers in cincm Zeitraum aus, der bis in die Quadriolliun.'n hineinging :c. Und zllm Schlnß wiederhollc cr alle an ihn gestellten Aufgaben nochmals hintereinander, Winilcr versichert, d>,ß seine Kunst ourch,,lls nicht aus l^edächt^ iliß, sondern ^nf einem von ihm erfundenen System beruh.', mit dessen Hilfe sie Jeder auch lernen könnc. D.'sselbe soll sich auch aus die Sprachen anwenden lassen. Anwesende, völlig competcnde Männer überzeugten sich auch. daß Winklcr umfassende wissenschaftliche Sludi.i, in der Mathematik gemacht hat. Nächstens soll „uch in London cin m^lhemalischeö Werk von ihn, heians^onimen. Druck und Vcrlag uon I. v. Kl^iunl»^yr ^- H. Vautt'crg in^^ v. Kleinmalir tX,' F. Bamvcru.