Mtmcher Nr. 17«. Plänum era ti onspie i « : Im somptmr ganzj. ft, l,. halbj. ft, 5 5<». ssüi die ^ustrllm,«, in« Hau» balbj. i>0 lr. Mil d« Post n«n,j, ft. »5, ball'!, ? 5<», Samstag, Z.August. Inl«rtlon«gebül: Ml Neine I»<«»tt bl» »» « gcUen «5 Ir.. «röß«e per »ietle e k.; bei «fteicn wicdcrholnngcn per Zcile » lr. 1879. Nichtailltllcher Theil. Zur Partcircformfragc. Den erraten Anscinandersetzungeil nnd publicisti-scheu Känipfen', z>l welchen das Ergebnis der Reichs rathswahlen dnrch geranine Zeit Anlaß gegeben, ist endlich jcnc Rnhc gefolgt, welche allein cine Annäherung dcr Gegensätze eine Verständignng unter jenen, welche gleichen Zwecken, wenngleich «licht ans gleichen Pfaden znstrcben, ermöglicht: Man sieht keine G^ Zensier mehr, nnd man schasst anch keine. Die Discussion verweilt ans dem Boden dcr Thatsachen nnd untersucht die Parteivcrhältnisse im nächsten Parlament. Das Bestreben, denselben Rechnung zn tragen, wird anch stets ersichtlicher, nnd in der That könnte man kanm noch von einer Realpolitik sprechen, wenn die Parteien, ohne die gegebenen Faetoren zn berücksichtigen, ihren allen Dogmen folgen nnd für deren Unfehlbarkeit eintreten wollten. Daß die nene Parteicunstellation des Hanfes übertriebenen Anforderungen, von welcher Seite immer sie kommen mögen, nicht günstig zn werden verspricht, beweist schon der Umstand, daß all diejenigen, von denen solche ausgehen tonnten, nnnmehr sichtlich maßvoller werden nnd die Grenzen für ihre Wünsche viel enger zieheil, als dies sonst von ihrer Seite zn geschehen pflegte. Vergleicht man die gegenwärtigen Anjprüche der czechischen Parteien, so wird man. welcher Meinung man sonst über deren Ersprießlichkeit und Realisierbarkeit anch huldigen sollte, jedenfalls emgestehen, daß sie im Vergleiche mit den früheren Aspirationen ein bescheideneres Maß angenommen haben. Wenn der nene Reichsrath in dcr That jenes Bild bieten würde, welches einige Organe von demselben zn entwerfen beflissen waren, wenn in demselben in der That das Stenerruder den der Vcrfassuug nnd der Reichsrinheit mißgünstigen Fractionen überantwortet worden wäre, dann hätten die Czechen wol keinen Grund zn einer Einschränkung ihrer Postulate gefunden, und sie würden auch nicht ihr einstens „föderalistisches Programm" in ein „autonomistisches" verwandelt haben. Wol läßt sich darüber streiten, ob die hier gewählten Bezeichnungen an ihrer richtigen Stelle angebracht sind. Die Begriffe föderalistifch und autonomistisch sind dermaßen weit und vieldeutig, daß eine Einigung über ihren Inhalt schwer zu erzielen ist, aber unbestreitbar ist es, daß die Configuration des ncucu Hauses die nationalen Parteien zu teiuer Steigcrnng, sondern zu einer Verriugeruug ihres Begehrens bewogen hat, und daß der neue Ncichsrath nicht ein Treibhaus zu werden verspricht, iu welchem der Föderalismus besonders üftpig emporzuschießen vermöchte. Und so wie nach dieser Richtung die Zeit die Klärung und Beruhigung gebracht hat, wird es auch in mancher anderen Hinsicht werden. Die Gegensätze, welche einander fast die Wagschale halten, werden anch ihre Einwirlnng anf ciucmdc. äußern, und wcuu vielleicht anch anfänglich die nach langer Zeit zum erstenmale znm Worte kommenden Parteien ihren Unmnth über die Vergangenheit znm Ansdrnckc bringen werden, so wird doch der Freiheit dcs Wortes keineswegs die Freiheit der That entsprechen. Die Gegensätze werden sich begnügen müssen, in Worten nnd Reden znr Geltung zn tominen. Die Entschließungen des Hanfes werden jedoch sicherlich nicht den gleichen Schritt mit diesen halten. Die Vernunft wird doch stets über die Leidenschaft den Sieg davontragen, und wol in Er« kenntnis dessen beginnen die Parteien ihre Kriegslauueu zu dämpfen. Während die Furtschrittspartei ans jede Verstümmclnng der Vrrfafsnng verzichtet, trachten die Ezechen, das föderalistische Programm in ein antono-mistisches umzugestalten, um eine Antonomistcnmchrhcit im Hanse ins Leben zn rnfcn. Ob diese Mehrheit über das Maß dcr erforderlichen Autonomie je zu einem Einverständnis gelangen könnte, dies wollen wir vorderhand uncrörlert laffen. Im „Fremdenblatt" begegnen wir folgenden Fra< gen und Erörterungen: „Solleu nur an dcr Ver-fassnngspartei allein die Wahlen spnrlos vorbeigezogen sein, full sis allein kein Bedürfnis empfinden, den wechselnden Verhältnissen Rechunng zu tragen? Soll stc ferner in einer bloßen Oppositiouspolitik' verharren, ln einer rein negativen Stellung? Ihre Organe dis-mtteren unablässig die von uns so vielfach betonte Nothwendigkeit einer Parteireform. Sie negieren noch immer eine solche und fragen verwundert, ob denn die neue Reichspartci wirlli.^ ein solches Bedürfuitz Ware, ob in der Verfassuugsftartei nicht die wahre Relchsparte, gewefen? Lange'vor den Nenwahlen schon haben wir an-gestchts des Zerfalles der Verfassungspartei und dcr Ueberwucherung der Cotericn im Hause hervorgehoben, daß endlich doch an die Stelle eines bloßen Parteien^ Parlaments ein Reichsparlament kommen müsse, mit emer Rechsparw und einer Reichspolltik. Wir thaten dies angesichts des bcklagenswerthen Anblickes, welchen d,e Abst.mmung über den Berliuer Vertrag bot. Wie viele Autrage und wie viel Bestrebungen entkeimten da mcht dleser angeblich einen Partei? Einfacher Uebergaug zur Tagesordnung, Ablchnnng dcs Ver-träges, Aunahme mit einem Tadel gegen die Re-giernng, Annahme ohne jeden Tadel — das waren Standpunkte, d,c von den Frattioncn im Hanse innegehalten wurden. In den einzelnen Klubs liefen die Tendenzen noch wirrer durchcinauder. Und gerade anläßlich dieser Frage traten die Schattenfeiten der liberalen Partei-Desorganisation am meisten hervor. Auf der Regierungsbant ein verfassungstreues Ministerium, dem von dem größten Theile der Partei der Gehorsam aufgekündigt wurde, auf den Depu-ticrtcnbänten Führer, welche keine Partei mehr hinter sich hatten. Nicht anders als in dieser war eö auch in jeder andern Frage, und nichts blieb stetig als die Tendenz, zu negieren. Es wurdeu nicht die grohen Gesichtspunkte, ohne welche die Politik zu einem kleinlichen Parteigewirre ausartet, den Mubs auferlegt, sondern die Klubmaximen auf die großen Tagesfragen verpflanzt. Kaun ciue Partei, welche einen dauernden Em-slllß auf die Schicksale des Reiches ausüben will, eine ähnliche Taktik verfolgen? Kann überhaupt eine Parte,, welche ihren Beruf stets, und selbst wenn sie in dcr Majorität ist, uur in der Opposition und nicht im positiven Schäften, im activen Eintreten für die Interefsen des Staates erblickt, einen solchen Einfluß, wenn sie ihn einmal erlangt hat, auch dauernd behaupten? Nicht die Grundsätze, aus denen die Ver-fassuugspartci beruht, erheischen ciue Aenderung, wol aber die Tendenz, welche sie beherrscht hat, der sie in der letzten Zeit mit besonderem Eifer gedient hat und welche sie im vorhinein in Gegensatz mit allem und schließlich in Gegensatz mit sich selbst gebracht hat. Zu einer Zeit, wo die staatsrechtlichen Parteien die Politik der Passivität ansgcbcn, ist es auch für die Verfassnngspartei an dcr Zeit, jene der Negation aufzugeben und sich Rücksichten unterzuordnen, welche nicht iu erster Linie den Interessen der Partei, fondern jenen des Reiches förderlich fein müssen. Ihre Politik muß den Stempel der exclusiven Parteitatnl verlieren, sie muh von den positiven, realen Zwecken erfüllt sein, welchen der Staat sich nicht entfremden kann und welche ohne Rücksicht auf die jeweiligen Träger des Portefeuilles erreicht werden müssen. Wenn dic Verfafsungspartei oder doch ein namhafter Theil derselben diese Bahn betritt, dann wird es im neuen Hause neben den Fractionen, welche nur an ihre Sonderzwecke denken, auch eine solche geben, welche auch an das Reich, seinen Frieden, feine Con-solidierung und die zahlreichen, allen Parteien iu gleicher Weise zum Vortheile gereichenden Aufgaben nicht vergessen wird, und wir wissen nicht, wie einer solchen Parte, ernsthaft ihre Berechtigung abgesprochen werden kann." _____ Die Wucherfrage. Einige Wiener Journale brachten vor lurzem Nachricht, daß das österreichische Justizministerium mit dcr Ausarbeitung eines Wuchergesetz«Entwurfes be- Jeuilleton. Pfarrkirche «nd „Schatzkammer" in Veldes* Von P. v. »iadicö. ^ ?^ ?? k?iue" Allhöhe am Fuße des Schloß- 2"""'" reihte Pfarr- Ein mächtiger, massiver Glockenthurm — der drei Banpcrloden anfweist - gibt diefem Gotteshanse im Hne.ne ,mt dem hlerlands vielfach üblichen, dem Haupt-üb . ""^1 eilten, zur Anfnahme einer qrGercu, "li, ^. ! ""Wgsranm der Kirche hinausgehende,, 'WM bestimmten, gedrehten und UM) Awaits geöffneten hallenartigen Vorbane mit Schreckenstagen der „Türtenvisiten" MmMmden Rmgn.ai.er dcs ..Tabors", die hentc den, " tssr,edhof als Umfafsnng dient, uud in. Vereine mit n^n!'!>^"""'!.. b"' Kirche trotz Um- uud Znbanten Guthik ein so eigenthümlich gemischtes X,"^.w,e man es wol selten au einem und dem-'"den Kirchenban antreffen mag. Ws^ !! ^"sikchore, im Plesbyterinm nnd auch im nock, 7 !<^'" si"dm sich - wie schon augedeutet -"»"I dentluhe Reste der Späthgothik. die Nii?s? "chäologischcm Iuleresse ist aber uamentlich der ^ .!^ ""l" d"'i Mnsitchore, die, mit der in ~ ""l"'swßcnden ersten Etage dcs Thurmes besiud- Aus dcm sucwl erschienenen „Führer für Veldcö". lichen, in den Hauptumrisseu gilt erhaltenen Gothil zusammengehalten, zu dem Schlüsse berechtigt, daß in diesen, heutigen Eingaugstheile der Kirche die älteste Anlage derselben zu snchen sei. Es ist hier nicht dcr Ort, dies näher zu er« örtcrn, doch bin ich für den Hinweis auf diese Eou-struction des Thurmes dcm mir äußerst freundlichen l^chwurdigen Herrn Pfarrer Umck zu besonderem Danke verpflichtet. m-^^ Pfarrkirche von Veldes, die ciniae gute Bilder anfwclseil kann und an ihrer Außenseite mit guten Fresken aus dem Aufaug dcs vorigen Jahr. hnndetts vcrfehen ist (folchc Fresken zeigt auch das zwljchcn Kirche und neuem Pfarrhof gelegene alte ^larrgebäude), umschließt am Eingänge ins Presby-terlum d,e Gruft des alten krainischen'Grfchlechtes der Freiherren v. Gri m fchitz, der früheren Eigenthümer des hente m, Besitze Sr.Exeellenz des Baron Schwegel be uiollchrn. i„ unmittelbarer Nachbarfchaft von Veldes gelegeilen Schlosses Gri mschitzhof. Johann Lndwig v. Grimschitz erbaute die eine dcr Kapelle,, m der Vcldcser Pfarrkirche, und zwar die dem heillgeu Autun von Padna geweihte. D,e bei dcr Pfarre Vcldcs erliegenden Tauf-bncher reichen bis znm Jahre 1070 zurück, und er-offuete diefcs älteste Taufbuch die Agues Schwcgel, Tochter des Carl und der Mariua Schwegcl aus Vellach. Der befonderen Liebenswürdigkeit des obengenanu-ten hochwürdigcn Herrn Pfarrers von Vcldes danke ich welters die Einsicht in die ^ „Schatzkammer" von Iuselwerth. Man denke nicht an die Schatzkammern von Maria-ZcU oder anderer vielgenannter Onaden-urtc, wo seit Jahrhunderten die Groheu und Mächtigen der gläubigen katholischen Welt zusammenströmen. Der Schatz der Wallfahrtskirche Maria-See beschränkt sich auf nur wenige werthuolle Gegenstände, aber diese verdienen volle Beachtung. Von hervorragendem Interesse ist unter den vorhandenen Stücken ein R eliquie nha lter in Mon-strauzenform ans dem XIV. Jahrhundert mit Reliquien des Alboin, Bischofs von Ärixen (Saben). dem bekanntlich Kaiser Heinrich II. im Jahre 1004 das Schloß Veldes für seine Kirche geschenkt hatte. Die deu Reliquien beigeschlossene Autheutil sta«mt aus den, Jahre 1580 von Nicolaus Stana, Bischöfe und MinMiten. Weilers ist von Werth eine schöne Monstranz« aus dem XVI. Jahrhunderte mit Wappen und Gra-vuren, sowie mit schotten eingelegten Stemen. Ein Rosenkranz aus Äernste.» überrascht durch die Größe dcr „Kugeln". Da qibt es ftrncr schöne Kelche, 'lwne u,ch vergoldete, dann Votwgciben, Kerzen «"s A'rgtrystall m.t Silber eingefaßt, ganz aus S.lber, Fuße aus S ber, Sieaelstöcke ans Silber und uut Stemen u. dgl. m. En m besonderen lokalgeschichtlichen Werth aber hat die beute schon sehr seltene, lveil zur Zeit chrer Ausvräanng sch"' rare Prä mien münze „der evangelischen Landschastsschulc iu Kram" aus dem Jahre 1b84, als der berühmte schwäbische Gelehrte und Theo« 15l<> schüftigt sei und dieser Entwurf schon dem im heurigen Herbste zusammentretenden Parlamente zur verfassungsmäßigen Behandlung vorgelegt werden soll. Eine authentische Bestätigung dieser Meldung liegt zwar bis heute noch nicht vor, aber nach Ansicht des „Prager Abendblatt" hat diese Nachricht insoferne große Wahrscheinlichkeit für sich, als die Regierung schon vor längerer Zeit von sämmtlichen Handelskammern und autonomen Körperschaften der westlichen Reichshälfte Gutachten darüber abgefordert hat, ob die Erlassung von strafgesetzlichen Bestimmungen gegen den Wucher sich als nothwendig herausstelle, und die große Mehrzahl dieser Outachten bejahend lautet. Allerdings sind die positiven Vorschläge, welche an die einzelnen Voten geknüpft wurden, sehr widersprechend und mitunter geradezu undurchführbar, in dem Einen Punkte stimmen jedoch nahezu sämmtliche Kundgebungen überein, daß unter allen Umständen etwas geschehen müsse, um dem in erschreckender Weise überhandnehmenden Wucherunwesen Schranken zu setzen. Namentlich sind es die autonomen Körperschaften, welche die Erlassung eines Wuchergcsetzes als in hohem Grade dringlich bezeichnen, obschon auch sie nnverholen ihrer Ueberzeugung Ausdruck geben, daß selbst die strengsten Strafbcstlmmuugen nicht im stände sein werden, den Wucher gänzlich auszurotten. Was die Handelskammern betrifft, so haben dieselben ohne Ausnahme die Initiative der Regierung in der Wuchcrfrage zustimmend begrüßt und nur dagegen sich ausgesprochen, daß ein Maximalzinsfuß gesetzlich fixiert werde, weil eine solche Maßregel wol die freie Bewegung des Kapitals, nicht aber auch den Wucher behindern würde. Im übrigen plaidiert die Mehrheit der Kammern dafür, daß in dem neu zu erlafsenden Wuchergesetze weniger die Ueberschreitung eines gewissen Zinsmaßes, als vielmehr die planmäßige Ausbeutung der Noth, des Leichtsinnes oder der Vcrstandesschwäche mit Strafen belegt werde. Als Vorbild empfehlen sie jene Bestimmungen, welche die vom deutschen Reichstage zur EnquLte über die Wucherfrage eingesetzte Kommission beschlossen hat. Dieselben lauten: „Wer unter Ausbeutung der Nothlage, des Leichtsinnes oder der Unerfahrenheit eines andern für ein Darlehen oder im Falle der Stundung einer Geldforderung sich oder einem Dritten Vermögensvortheile versprechen oder gewähren läßt, welche den üblichen Zinsfuß dergestalt überschreiten, daß nach den Umständen des Falles die Ueberschreitung in auffälligem Mißverhältnisse zu der Leistuug steht, wird wegen Wuchers mit Gefängnis bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafen bis zu 1500 Mark bestraft. Wer sich oder einem Dritten die wucherischen Vermögensvortheile verschleiert oder wechselmäßig oder unter Verpfändung der Ehre, auf Ehrenwort, eidlich oder unter ähnlichen Versicherungen oder Betheuerungen versprechen läßt, wird mit Gefängnis bis zu Einem Jahre oder mit Geldstrafe bis zu 3000 Mark bestraft. Neben der Gefängnisstrafe kann auf Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden. Dieselben Strafen treffen denjenigen, welcher mit Kenntnis des Sachverhaltes eine Forderung der vorbezeichneten Art erwirbt und entweder dieselbe weiter veräußert oder die wucherischen Vermögensvortheile geltend macht. Wer den Wucher gcwerbs- oder gewohnheitsmäßig betreibt, wird mit Gefängnis nicht unter drei Monaten und zugleich mit Geldstrafen von 150 bis 0000 Mark bestraft. Auch kann auf Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden." Eine große Meinungsverschiedenheit herrschte in> den einzelnen Kammern darüber, ob man sich für die von vielen Seiten empfohlene Einschränkung der Wechscl-fähigkeit ausfprechen solle oder nicht. Wol wurde allseitig anerkannt, daß die derzeit bestehende unbeschränkte Wechselfühigkeit große Schattenseiten habe und namentlich für die bäuerliche Bevölkerung in hohem Grade nachtheilig sei; allein anderseits furchtet man wieder, daß eine zu weit gehende Beschränkung in dieser Richtung der freien Entfaltung des Verkehrs, der unter den heutigen Verhältnissen selbst bei der Nodenbcwirth-schaftung des kaufmännischen Charakters nicht ganz entrathen kann, abträglich wäre. Auch hat die Er-fahruug in anderen Ländern, wo die Wechselfähigkeit beschränkt war, gezeigt, daß dic Wucherer stets Mittel und Wege zu finden wußten, für ihre unsauberen Geschäfte den Wechsel entbehrlich zu machen, indem sie Notariatsurkunden, schiedsrichterliche Urtheile, Kanf-, Taufch- oder Pachtverträge, Schenkungen :c. an die Stelle der Accepte treten ließen. Trotzdem haben einzelne Handelskammern, zahlreiche Bezirksuertretungeu und die meisten landwirtschaftlichen Vereine sich dafür ausgesprochen, daß die Wechselfähigkeit auf den eigentlichen Kaufmannsstand, beziehungsweise auf protokollierte Firmen, auf Erwerbs- und Wirthschafttzqenosscn-schaften, dann anf Grundbesitzer, welche auch land-wirthschaftliche Gewerbe betreiben, beschränkt werde. Natürlich erscheinen damit die Vorschläge zur Bekämpfung des Wucherunwesens nicht erschöpft. Im Gegentheile heben die meisten der eingelangten Gutachten ausdrücklich hervor, das; von wirthschaftlichcn Reformen, namentlich von der Verbesserung der Kredit-organisation, Ausbreitung und Erleichterung des Genossenschaftswesens, rascherer Durchführung der bereits im Zuge befindlichen Grundbuchsreform und Gruud^ stenerrcgulienlng, vor allem aber von der durch unsere neuen Schulgesetze angebahnten Hebung dcr allgemeinen Volksbildung weit mehr zn erwarten sei, als von noch so strengen oder noch so rationell abgefaßten Wncher-gesetzen, die unter allen Umständen nur als Palliativmittel betrachtet werden müssen. Die wirksamste Schutzwehr gegen den Wncher sei eine entsprechende wirthschaftliche Entwicklung der Bevölkerung, die jedoch nur allmählich erreicht werden könne. Erst wenn das Volk selbst so weit in der Intelligenz vorgeschritten sein werde, daß Leichtsinn, Genußsucht, Hang zum Spiele, Müssiggang, Trunt-und Prozeßsucht und ähuliche in manchen Gegenden unserer Monarchie leider noch sehr häusig vorkommende üble Eigenschaften zu den sporadischen Erfcheiuungeu gehören werden, können die Quellen des Wnchers als verstopft und damit auch der Wncher selbst als besiegt angesehen werden. Zeitungsschau > Das Vaterland deutet an, daß die czechischen Abgeordneten mit einer Art Rechtsverwahrnna. in den Reichsrath eintreten dürften, wie die mährischen Abgeordneten vom Jahre 1874, jedoch in präciserer Form. Das genannte Blatt möchte diese Verwahrung noch vor Ablegnng des Gelöbnisses abgegeben wissen. Mit einer solchen Saluiernng des eigenen Standpunktes wäre eine danernde Mitwirkung der Bühmen an der gemeinsamen Arbeit gesichert. Die Dentsche Zeitnng erwartet vom Grafen Taaffe kräftige Wahrung der österreichischen Interessen gegenüber den ungarischen in der Frage der Sisset-Novibahn und der Herstcllnng der Linie Pantschova- loge Nicodemus Frischlin Rector dieser Schule gewesen. Dieser „Ehrpfennig" der Landschaft, der den „Fleißigen" als Belohnung für die Fortschritte im Sinne der gleichzeitig mit der Stiftung der Medaille erlassenen nenen Studienordnung ausgesetzt war, besteht in einein Goldstücke (beiläufige Größe eines heutigen Viertel-Guldenstückes) uud zeigt auf dem Avers das Wappen des Herzogthums Krain, den einköpfigen Adler mit dem geschachteten Halbmond an der Brust, auf dem Revers die Legende: ^l-^mium sodolae lro-viuci:üi8 OariMi^ 1584". Wie kam dieses „lutherische" Münzstück in den „Schatz" der Wallfahrtskirche? Wahrscheinlich als „Opfer" eines prämiierten ausgezeichneten Schülers, der in den bald darauf gefolgten Tagen der Gegenreformation sich dem katholisch geistlichen Stande gewidmet und mit der Hingabe dieses „Ehrpfennigs" der evangelischen Landschaft jedes Gedenken seiner früheren Theilnahme an der „Ketzerei" abthun wollte! Der seiner Größe nach — wie gesagt — nicht bedeutende Schatz von Inselwerth war in der Epoche der französischen Zwischenherrschaft in Kram (1809 bis 1813) der Gegenstand lebhaften Begehrs seitens der neuen Herren und infolge dessen auch der unmittelbare Anlaß zu eiuer neuen „Szene" zwischen den französischen Beamten und der Bewohnerschaft von Veldes und seiner Umgebung! DieWeibe r waren es, die sich der beabsichtigten Wegnahme des Inselschatzes in Massen und bewaffnet widersetzten, nachdem die Männer alle Schiffe zur Ueberfuhr nach der Insel, wo damals noch die Schatzkammer sich befunden, beseitigt hatten. Die Bade-In Haber in aus Schalkendorf, Ursula Ferjan, war es, die bei dieser Emeute der Weiber die Rolle der Amazonenführeriu spielte und dem Pferde des Forstmeisters in die Zügel fiel, daß die Trcnsc brach. Sie drohte weiters den Reiter von seinem Sitz herabzureißen — sie war ein überaus starkes, sehniges Weib. Der Ueberraschte ergriff seine Pistole, und der Schuß fiel. Glücklicherweise fuhr er — nur das Kleid der Badbäuerin streifend — iu den Boden. Doch auf den Schuß uud anf das ununterbrochene Sturmläuten in der Insclkirche kamen nun auch die Männer ans ihren Hinterhalten hervor nnd nöthigten den französischen Steuereinnehmer (li^cvom-), den Forstmeister und die Gendarmen zum — „geordneten Rückzüge". Daß dieser möglich war, dankten die Franzosen dem besonnenen Einschreiten des Maire von Veldes, Ignaz Novak, und seines Adjunctcn Anton Potocmk, welch' letzterer eine seither vielfach benutzte und mitunter mich novellistisch ausgeschmückte Schilderung des Ereignisses hinterlassen hat. Dem Takte der beiden genannten, bei dem Volke der Umgegend sehr populär gewesenen Männer ist es auch zuzuschreiben, daß es bei dem Aufstand „der Weiber von Veldes" zn keinem Vlutbade gekommen war! Kikinda. Er werde in diesem Falle ganz Oesterreich hinter sich haben. Das Extrablatt will erst iu dem bedingungslosen Eintritte der Czechen in den Neichsrath den nothwendigen Beweis dafür erblicken, daß es denselben nicht um Herrschaft, sondern um „loyalen" Einfluß auf die Angelegenheiten Oesterreichs zu thuu sei. Der Mährische Korrespondent schildert den Kampf und die Verworrenheit im czcchifcheu Lager und fragt, welche Vortheile sich die Czechen davon versprechen, daß sie täglich den Grafen Taaffe haranguiereu. Die Silesia glaubt, was immer die Czechen beschließen mögen, dürfe man ruhig den Zusammen^-tritt des Reichsraths abwarten und brauche an der Znknnft nicht zu verzweifeln. Die Reichend erg er Zeitnng ist der Meinung, daß sich die Czechenführer über ihr Vorgehen noch nicht klar geworden sind. Auch die polnischen Blätter beschäftigen sich angelegentlich mit dem Verhalten der Czechen. Die G a -zeta Narodowa ist angesichts der auf czechischcr wie auf polnischer Seite gleich deutlich zum Ausdrucke gekommenen Annähernngstendenz der Meinung, daß mit den positiven VerhandlnilM nicht länger zn zö< gern sei, uud daß die Lcmbcrger uud Krakauer Frao tion bei letzteren in gleicher Stärke vertreten sein sollen. Der Dziennik polsti gibt den Czechen zu bedeuten, daß etwaiges Coqucttiere'n mit Rußland sie der polnischen Sympathien sofort verlustig machen würde. Czas legt anf einen galizischen Minister ohne Portefeuille im österreichischen Ministerium einen großen Werth, welcher der Ernennung eines Fach-nn'nisters aus Galizien nicht im gleichen Grade inne-wohnen würde. Die Lage in Montenegro. In Cetinje erblickt man, wie der „Pol. Korr." mitgetheilt wird, in dcr Absetzung Husseiu Paschas ein erfreuliches Zeichen der Annäherung seitens dcr hohen Pforte; man hielt es deshalb anch in Cetinje für angezeigt, von montenegrinischer Seite dies Entgegenkommen dnrch irgend einen Act der Freundlichkeit zu erwidern. Der Fürst beschloß also, sein Land am Hofe des Sultans vertreten zn lassen. Für diesen momentan freilich nicht allzu wichtigen Posten wurde der bisherige Minister des Aeußcrn, Stanto Radonic, ansersehe», der mit den am Bosporus herrschenden Verhältniss"» ziemlich vertraut ist und dort von seiner letzten Mission her eine augeuehme Erinnerung lMerlassen hat. N"^ erfolgter Grenzregulierunq dürfte Herr Nadunic all«' dings keine besonderen Interessen in der türkischen Hauptstadt zu vertreten haben. Der Lauf der Ereignisse, welche an die Stelle des ewig unruhigen ottomanischen Nachbars in der Herzegowina die wohlwollenden österreichisch-ungarischen Militär- und Zivilbchörden setzten, hat ja die Zahl dcr geographischen und politischen Berührungspunkte zwischen Montenegro und dcr Türkei bedeutend ver< ringcrt. In Albanien aber ist die montenegrinische Interessensphäre ans enthnographischen nnd religiösen Gründen eine änßcrst geringe. Die Thätigkeit des Vertreters des Fürsten am Goldenen Horn dürfte also fürs erste eine bescheidene sein, und Herr Radonic wird hauptsächlich die harmlose Mission haben, dnrch seine Anwesenheit in der ottomanischen Metropole Zeugnis für den in Cetinje gehegten Wunsch abzulegen, mit dem traditionellen Gegner'künftighin in Frieden nnd Frcnndschaft zu leben. Ob die Herren Albanescn, in deren Lande die Autorität der Pforte im fortdauernden Sinken begriffen ist, die Realisierung dieses Wunsches in vollem Maße ermöglichen werden, ist freilich eine Frage, auf welche erst die Zukunft Autwort zu ertheilen vermag. Nachdem die in Cetinje weilenden Vertreter Italiens und Englands nach Skntari abgereist waren, beschloß der Fürst, einen Ausflug nach'der dalmatinischen Grenze zu machen, um die neu durchgebrochene, Dcü-mazien mit Montenegro in bequemer Weise verbindende Handels- und Verkehrsstraßc zn besichtigen. Vom k. nnd k. Ministerrcsidenten v. Thömiucl, ferner von mehreren czcrnagorzischcn Würdenträger!« nnd einer Militärsuite begleitet, begab sich Nikolaus 1. über Njegus, dem Stammsitz seines Hauses, nach Krstac. Pricevo < Gnvuo und dem auf österreichischem Tcrri" torium liegenden Gorota-Trulo und nahm sämmtliche auf dieser Route vollendeten Arbeiten in Augenschein-Der Fürst zeigte sich über den raschen Fortgang der letzteren sehr befriedigt und bat den Obersten ""N Thömmel, er möge seinen (des Fürsten) lebhaft"' Dank für die eifrigen, auf die Beschleunigung d^ internationalen Straße gerichteten Bemühuugen dein k. k. Statthalter Freiherrn von Rodich übermitteln. Der Fürst erblickt in diesen Maßregeln der k. k. Ä^ Horden eben einen neuen Ausdruck des von Mont^ negro nach Gebühr gewürdigten Wohlwollens, we^ ches die k. und k, Regierung stets, namentlich aber "l der letzten Zeit, für Montenegro an den Tag gele^l hat. Cr erwartet zugleich vou der nenen Kunststra^ eine wesentliche Besserung der ökonomischen Verhält nisse in den an der montenegrinisch - dalmatinisch^ Grenze liegenden Nahijen. 15N Die Belebung von Handel und Wandel und die damit Hand in Hand gehende Hebung der materiellm ^rhaltnisse des Fürstenthu,ncs gestalten sich für das llmlc Land immer mehr nnd mehr zur Lebensfrage. D.e letzten Kriegsjahrc haben der Arbeit die tüchtigsten Kräfte dauernd entzogen, und die Erhaltung der Mumien sicl als harte Pflicht den Weibern zn. Die von den Fahnen Entlassenen fanden daher ihre Angehörigen in änßerst bedrängten Lagen, und es blieb gar vlclen nichts übrig, als' sich ins Ausland zu begeben uud neue Erwcrbsquelleu aufznsnchcn. Der Vtroul der Emigration schwillt noch immer an, uud dle Zahl der Ausgewanderten wird bereits auf 8- bis 10,(X)0 berechnet. Viele begeben sich in die verschiedenen Provinzen der Türkei, andere suchen Serbien auf, eine ansehnliche Anzahl wanderte nach Bosnien uud iu die Herzegowina aus, wo die Arbeit lohueud ist uud deren Fruchte gegenwärtg jedermann durch strenge Hand-Ylwuug des Rechtes garantiert sind. Dadurch wird die kttuatiou der Zurückbleibenden allerdings einigermaßen verbessert, denn nun sind die Arbeitgeber in ein richtigeres Verhältnis zu dcu Arbeitnehmern gebracht worden. Der erkrankte Minister des Innern, Masa Ver-mca, ist crfreulichcrwcifc gesundet uud hat bereits stmc Fnnctionen wieder aufgeuommeu. Uebrigens dürfte dadurch die Nothwendigkeit eines partiellen Minister-Wechsels nlcht behoben werden. Erstens mnß der Posten 0es Munsters des Aenßern ueu besetzt werdcu, danll ist oas Bedürfnis, das Portefeuille des Unterrichts einer compctenten Persöulichtcit anzuvertrauen, eiu allgemein kN'pfundenes, endlich steht aus verschiedenen Grüudcu oas Ausscheide» des Fiuanzministers ans dem Kabinette vevor. Es ,st mehr als wahrscheinlich, daß der bis-!w'^ ^ unstcrfträsident Bo,^o Pelrovic bald mit der -"tMiun dctraut werden wird, ein, wenn auch uicht durchaus ueues, su doch aus einem Theile der alten Kabiu7zu"bilde!7'" Mitglieder,, zusammengesetztes Politische Rundschau. mit den bishcrigell M ldmmen ^' !'" Widersprüche der Landtagsscsfiou m AW 2 ftellt V^"' ^'^"" lich aus Liuz säneibt .i,. ?.,. ^^e man uam- MDWW Da"er de/^^ '"er "orläufig nur vierzehutäg gen sMu in d. ^"^^ ^'' ^^bcn. die Reichsmtl s-gmuen soll "^ ^ ^ ^'""^ ^"^er be° ^' «?»-<,^cn wird einem Provinzblatte geschrieben, dle Munster Dr. Glaser und Freiherr v. Pretis wurde» zu oder uumittelbar vor Veginu der ueueu Legislaturperiode aus dem Kabinette ausscheiden uud drei Mitglieder der Neichspartei für die Portefeuilles des Innern, das Graf Taaffe übergibt, der Justiz ^ der Finanzen in die Ncgicrnng eintreten. Minister H. v. Chlmnecki der kein Abgcordnetenmandat erhielt, wll ms Herrenhaus berufen werden. Mittheiluugeu, welche der „Pol. Korr." qcsteru zukameu bestätlgcu die Meldung, daß der türkische ^otschafter ,n Wien, Edhem Pascha, einen zweimonat-ncyru Urlaub allgesucht habe, um sich zur Regcluug von Prwatverhältuisseu uach Koustautiuopel z,l bcgebeu. ^s wird zedoch hiuzugefügt, daß Edheni Paschas Ver-a 'gen von Konstantinopel aus abschlägig beschiedcu A nd^.n^"3 '7^"' lei' angesichts der totalen s» , ?'s^ ^Z "' b"l türk.schen Regiernngs-^ M^ ?/". ""^"^" hat, auf die Realisierimg P M. N'!?^ ^"?llg zu verzichteu. Unter den di. A ^ '' "" ^ von Koustautiuopel seiuerzeit Me Aufrage ergangen war. ob sie geueigt wäreu. die ^ ston zu uberuehmeu, mit deu griechischeil Koni-F! 7 "bor die Berichtigung der türtisch'giiechischeu f«N^l s zll verhaudelll, soll sich Edhem Pascha gleich. !we^^ ^m,s3^"^^^""""'""ioilalenGrenzkom>nissioli, '"" lich „lit dem serbische,. Kon.: m sm Oberstlleuteuaut Veriuiroviö, uud dem Major mn ^ ^' ""H der Grenze bei Mali-Zwornik begeben, Milne,?^ ^. Wnelle Grenzberichtignng durch-N. Die übrigen internationalen Kommissäre vcr-A "'' u°ch "mge Zeit in Belgrad und sind nut dcr ^lsaideitnng dcr Deiailprotokolle beschäftigt. Anßer W t^"'^"3!"^""' ^" Dörfern erhielt Serbien noch Di. ^ ^.Dörfer am Kupavuikgcbirge zugesprochen. sM.n V"Vk"t dieser von deil Serben bereits be-nm .l"^7^ war bisher eine strittige Frage, die S b 5 Ä^^ internationale Kommission zuguusteu Serbiens eutsch.edeu wurde. Mis^^'"^' ""lautet, hat der Miniswrath den und V. bs" ^"tretern O esterreich - Ungar,ls Enim^f^ ^ > ^'" ^ vereinbarten Eiscnbahnconvcntions- ^nfnl^. ^ unwesentlichen Modificationen genehmigt. """"" man die Ernennung der serbi- e tens ^"?">..""che, mit den nöthigen Vollmachten ' «"» oer serbischen Negierung ausgerüstet, behufs definitiven Abschlusses der genannten Convention sich nach Wien begeben werden. Auch die zweite nach Karlovo abgeschickte Koni» mission hat bis zur Stunde lein Resultat geliefert, und es gewinnt immer mehr den Anschein, daß die Schuldigen straflos ausgehen werden. Es wird vielfach behanptet, daß die „Alliance Israelite", um die in der bulgarischen Bevülkcrnng gegen die Juden entfachten Leidenschaften zu beschwichligen, selbst für mildestes Vorgehen plaidiert und blos die Bestrafung einiger Rädelsführer austreb!. Zn diesem Zwecke soll anch Herr E. F. Vencziani, Bruder des in Karlovo Mißhandelten Daniel Vencziani. hicher geschickt worden sein. Derselbe hatte bereits mehrere Unteneduugcu mit dem Direktor dcr inneren Ang.'legenhl'iien, Herrn Krestovic, nnd dem Exarchen Joseph, welche dem Delegierten der „Alliance Israelite" einen ehrenvollen Empfang bereiteten. Hagesneuisslmten. — (Der Nordpolfahrcr Payer), welcher bekanntlich vur längerer Zeit den üstcrrcichischcn Dienst quittiert hat, hat sich nun in Frankfurt a, M, als Historienmaler niedergelassen. — (Eisenbahnarbciten.) Die Arbeiten zur Herstellung dcr Eisenbahnlinie Mürzzuschlag - Neuberg nehmen einen raschen Fortgang; der Unterbau ist bei den verhältnismäßig geringen Schwierigkeiten fast vullen-det, und wurde, bereits mit dem Baue der Bahnhos-gebäude in Kapellen und Neuberg begonnen. Mau hofft diese ueuc Strecke bis läugsteus 15. Oktober d. I. dem Verkehre übergeben zu können. — (Schutz bauten in Szegcdin.) Die auS. wärtigen Fachgelehrten haben, nachdem sie aus Sze» gcdin zurückgekehrt waren, erklärt, daß sie spätestens bis Ende August ein auf die hvdrotechuischen Arbeiten in und um Szegediu bezügliches motiviertes Gutachten abgeben werden, damit mit den nöthigen Arbeiten je eher begonnen werden könne. Das Gutachtcu wird sich namentlich auf die Frage der eventuellen Ableitung der Marosmündung, der Ausweitung des Flußbettes, respec» twc der Zurücksetzung der Dämme bei Szenedin, und auf die Frage beziehen, ob die Pereseraer Dämme der ganzen Strecke entlang, uud iu welcher Weise sie besser in Stand gesetzt werden sollen oder nicht. Die Aufrechterhaltung des Ringdammes, respective die entsprechende Instandsetzung desselben auf die ursprünglich gevlaute Höhe könne gar nicht Gegenstand einer Discussion bilden. Ob der Riugdamm beim sogeuaunteu Balto eiu wenig abgerundet und dadurch um ein Geringes abgekürzt werde» soll uder nicht, sei eine gnnz untergeordnete Frage. — (Aus dcr Tuuristcnwelt.) Am 2b. Juli wurde der M»ntlilanc zum ersteu male heuer bestiegen, und zwar von drei Oesterreicheru, dem Markgrafen Palla-vieini, Dr. Bruno Wagner nnd von dem bekannten wuristischcu Schriftsteller Meurer. Der Austieg dauerte des viele» Neuschnees halber 15 Stuudeu; bei ihrer Rückkuuft wurde» die Reifenden, welche von drei Führern! begleitet waren, mit Püllerschüssen empfangen. fokales. Aus dem Gemeinderathe. Laibach, 1. Angust. Vorsitzeudcr: Vizcbürgrrmeister Bürger; Schriftführer Magistratskauzleilciler G. Mihaliil. Auwescud 17 Gemcindcräthe. Zu Vcrisicatorcu des heutigen Sitzuugsprotokolles nomiuicrt der Vizebürgcrmeister die Gcmeinderäthe Ziegler uud Pirtcr. 1. Bericht dcr Schulsection. GR. Pirker beantragt namens der Section die Renulneriernng des Religionslehrcrs Herrn Killer ail der städtischen Excurreildoschule auf den. Earolinen-grnnde für das abgelaufene Schnljalir im Betrage per 50 fl. (Angcnommeu.) U. Bericht der Finanzsection. GG. Dr. v. S ch r e y beantragt namens der Section : Der Gemcinderath wolle den Magistrat ermäch> tigcn um Vewilliguug zum Forlbczuge oer Pflaster-lnanth anf weitere fünf Jahre einzufchreiten. (Wird ohne Debatte genehmigt.) UI. Berichte der Naufection. 1.) GR. Ziegler referiert namens der Section uud beautragt: il) Die Nothwcudigkeit der Erweitcruug des städtische,! Archives ini z'weileu Stockwerke d'cs Rathaus-gebäudes wird anerkauut uud der Bau uach dem Pro zctle des städtischen Äanamtes im Gcsammtanfwande per 1l80 fl. mit dem Bemerken genehmigt, daß derselbe mittelst Accord hinlanzugebeu sei uud die hiefür prälimiiuerto Summe in leiner Weise überschritten werden darf; d) der Magistrat wird beauftragt, zu veranlassen, daß diese Rewnstrnctiuns- uud Ädaptierungsarbeiten sogleich i„ Angriff genommen werden, um bei der güustigeu Bauzeit uoch rechtzeitig zur Durchführuug zu gelaugcn; c) nach Vollendung des Baues ist die Collaudie-ruug vorzunehmen und der ganze Liquidatiousact dem Gcmeinderathe vorzulegen. GR. Regali befürwortet die Vergebung der Adaptierungsbauten im Licitationswege. Referent GR. Ziegler erwidert, diesem Ansinnen sei bereits in den Sectiunsanträgen entsprochen. GR. Deschmann unterstützt die Sectionsanträge wärmstens, da die Adaptierung driugeud nothwendig sei. In einem Theile des jetzigen Regiftraturslolales, der sehr feuergefährlich ist, befinden sich werthvolle historische Acten vom Jahre 1490 bis 17 »9. deren Verlust unersetzlich wäre. Bei der Abstimmung werden die Sectionsanträge angenommen. 2.) GR. Ziegler beantragt namens der Section: »,) Die Nothwendigkeit der Regulierung, respective Erweiterung der Dampfmühlgasse in der Strecke längs des Ackcrgrnndcs des Herrn Jakob Zupaniii wird auerkauut uud die hiefür entfallende Entschädigung per 400 fl. mit Einbeziehung der Beitraasleistung der trainischen Industrirgesellschaft per 100 fl. genehmigt, d) Dcr kraimfchcn Industriegesellschaft wird für die zur Straßenerweitcrung nöthige unentgeltliche Grund» abtreNmg uud für deu gespendeten Betrag per 100 st. dcr Dank der Gemeindevertretung ausgesprochen und der Magistrat bcanftragt, dieselbe hievon zu verständigen. GR. Josef Luckmann erklärt, er enthalte sich als Verwaltungsraih der lrmnischen Industriegesell» jchaft dir Abstimmung. Die Anträge der Section werden hierauf angenommen. 3.) GR. Ziegler referiert namens der Section über den Mißerfolg der Subscriptionseinleitung von freiwilligen Beiträgen zum projektierte» Ärmmenbaue auf dem Deutscheu Platze, uud beantragt: Nachdem die absolute Nothwendigkeit der Neuherstellung eines Äruuuens auf dem Deutschen Platze nicht als dringendes Bedürfnis angesehen werden kann und im Laufe dieses Jahres sehr nothwendige Kanalisierungs-arbeitcn zur Ausführuug gelaugcn sollen, den Bau dieses Äruuuens bis zu jeuem Zeitpunkte zu verschieben, wo der Bedarf desselben sich als unbedingt nothwendig herausstellen wird. GR. Dr. Pfefferer sagt, der Bau des Brunnens sei vom Gdneinderathe beschlossen, müsse also auch ausgeführt werde». Die Verschiebung des Vaues wurde nur dadurch veranlaßt, weil GR. Regali eine monnmentale Ausstattung des Brunnens durch freiwillige Beiträge der in nächster Nähe wohnenden Haus» bcsitzcr befürwortete. Der Bau des Brunnens sei da-!her im Sinne des betreffenden Gemeinderathsbeschlusses auszuführen. Im weiteren Verlaufe der Debatte, au welcher sich die Gemcindcrathe Dr. Snppautfchitfch, Dr. von Schrey. Dr. Schaffer, Potocuit, Regali, v. Zhuber uud der Refereut Ziegler betheiligcu, werden eine Reihe von Aliträgen gestellt, bei der Abstimmung jedoch der Sectionsantrag angenommen. 4.) GR. Ziegler referiert namens der Section über die Petition hiesiger Frauen um Belassung der noch vorhandenen achtzehn Bäume in der Franz-Iosephstraße an ihrer Stelle. Referent erklärt, daß diese Petition der Fraueu durch die erflosscne Ent> scheidung dcr Regierung bereits erledigt sei. Dieselbe hält zwar prinzipiell an der Entfernung der Bäume fest. gestattet jedoch, daß dieselben vorläufig stehen bleiben. Die Section stellt writers den Antrag, die Regierung zu ersuchen, im Falle die jetzt stehenden Bäume seinerzeit entfernt werden müßten, dieselben durch klciuerc Bäume, ähulich jenen in der Maria-Thercsienstraße. ersetzen zu dürfen. GR. Dr. Bleiweis ist gegen die Entfernung der jetzt stehenden großen Bäume, desgleichen Ge-mcinderath Regali. GR. Deschmann betont, nur das Straßenärar, respective die Landesregierung habe über das Verbleiben der jetzt stehenden Bäume zu entscheiden. Referent GR. Ziegler, den Sectionsantrag befürwortend, sagt, die Frauen Laibachs haben die Petition nnr darum au den Magistrat gerichtet, well sie i,l den Bäumen einen Schnt/ für die Kinder vor den die Straße oft passierenden Reitern sehen. Bei »der Abstimmung werden die Sectionsautriige angenommen. IV. Bericht des Tivolicomites. GR. Dr. v. Schrey referiert namens des Comite's über die Anflassung oer städtischen Baumschule in der Ziegelstraßc und befürwortet dieselbe, da deren Ve-anfsi'chtianng der Sladlgemeinde zu große Kosten ver. '"sache. Bezüglich der m dcr Baumschule bchndllcheu Aäume beantragt Referent, die Maulveerbaume zu verkaufeu, die Pappeln auf die Sonneggerstraße, o e Eschen in dcu T.ooliwald zu "erpftauzen und d'e Kastanienbäume zur Anlegung neuer Alleen längs der Straße am Verpfleasmagazm zum Coliseum und der Fahchraße vom Coliseum zum Schwe.zerhause sow« änqs der plotestantischel, Kirche zn verwenden. . Ueber die Sectionsanträge entspinnt ftch nun eme ^^ GN^A^i w eis befürwortet die Bepflanzung des rechten Laibachfers mit Kastamenbäumen von der Fleischer- bis zur Polanabrücke. 1512 GR. Potoönik wünscht, es möge der Strafhausverwaltung eine genügende Anzahl von Bäumen zur Anlegung von Alleen am Schloßberge behufs Verschönerung desselben zur Verfügung gestellt werden. GR. Deschmann ist gegen die sofortige Auflassung der Baumschule, da ja fortgesetzt junge Bäume gebraucht werden und die Baumschule an der Triester« straße nicht lange bestehen kann. GR. Regali beantragt, statt Kastanienbäume auf den neu herzustellenden Promenaden Linden zu sehen. GR. Gorsi? wünscht die Bepflanzung der Stadt-waldftraße mit Kastanienbäumen aus der aufzulassenden Baumschule. GR. Dr. Suvvantschitsch erklärt sich gegen die Anlegung einer Allee an der vom Coliseum zum Schweizerhause führenden Straße, da diefelbe die herrliche Aussicht auf die Alpen mit der Zeit fperren dürfte. Nachdem der Referent GR. Dr. v. Schrey die Sectionsanträ'ge vertheidigt und mehreren Zusatzanträgen zugestimmt hatte, wird zur Abstimmung geschritten. Die Auflassung der Baumschule in der Ziegel-ftrahe wurde für den Spätherbst des Jahres 1879 bestimmt, nachdem der vertagende Antrag det Gemeinderathes Deschmann abgelehnt worden. Weiters wurde beschlossen, die Maulbeerbaum-Allee nächst der Baumschule zu belassen, die Papftel-bäume auf die Sonneggerstraße, die Eschen an geeignete Stellen zu verpflanzen, die Kastanienbäume am rechten Laibachufer der Polana anzupflanzen und eine genügende Anzahl der Strafhausverwaltung am Schloß« berge zur Verfügung zu stellen. Bezüglich des Antrages des GR. Regali, an der zum Coliseum führenden Straße hinter dem Ver-pftegsmagazin Lindenbäume anzupflanzen, entspinnt sich eine Debatte, während welcher die Versammlung beschlußunfähig wird und der Vizebürgermeister dieselbe um halb 8 Uhr schließt. — (Leichenbestattungen.) Gestern nachmittags wurde die sterbliche Hülle des am 30. v. M. in Strasisch verstorbenen Herrn Med. Dr. Sigigmund B u -iar unter zahlreicher Betheiligung vonseite der nationalen Vereine hier zu Grabe getragen. — In der sechsten Abendstunde fand die Uebertragung der Leiche des im Schlosse zu Rothenbüchel plötzlich verstorbenen k. k. Obersten i. P. Herrn Alexander von Boichetta aus der Todtenkapclle zu St. Christoph auf den allgemeinen Gottesacker daselbst statt. Ein Bataillon des 17. Infanterieregiments Freiherr v. Kühn, welches unter Kommando des Herrn Oberstlieutenants Braun zum Leichenbegängnisse ausgerückt war, gab die üblichen Ehrensalven ab. — (Laibacher Liedertafel.) Die Direction der Kronprinz Rudolfbahn hat für den morgigen Aus' flug der „Laibacher Liedertafel" nach Krainburg bereitwilligst eine Fahrpreisermäßigung zugestanden. Anmeldungen zur Theilnahme an diesem Sängeraussiuge werden in der Spezereiwarenhllndlung der Herren Pohl H Supan bis morgen um 11 Uhr vormittags entgegengenommen. — (Nachtrag zum Anthroftologentage.) Einige Mitglieder des Anthroftologentages unternahmen am 30. v. M. einen Ausflug nach Adelsberg, um die dortige weltberühmte Grotte zu besichtigen. Ueber Verwendung des Herrn Musealcustos Carl Deschmann wurde die Grotte mit 1800 Kerzen beleuchtet. Der Eindruck auf die Besucher war ein so großartiger, daß niemand dieses erhabene Wunderwerk der Natur ohne tiefste Ergriffenheit und Bewunderung verließ. Die liebenswürdige Führung des Grafen Wurmbrand und des Herrn Szom-bathy, die alle Geheimnisse der Grottenbildung ausführlich erklärten, trugen ebenfalls zu dem rechten Genusse dieser Wunder bei. Auch hatte die Grottenverwaltung dadurch, daß sie zahlreiche Eisenbahnwägclchen für die Rückkehr ans Tageslicht zur Verfügung gestellt hatte, für die Bequemlichkeit der Gäste bestens gesorgt, da die zweistündige unterirdische Wanderung immerhin, namentlich für die Damen der Gesellschaft, nach schlafloser Nacht etwas anstrengend war. Nachmittags wurde von Adelsberg aus ein Ausflug nach dem in Felsen gehauenen Schlosse Luegg unternommen. — (Große Fcuersbrunst.) Gestern vormittags um 8 Uhr brach in Brunndorf nächst Laibach ein Schadenfeuer aus, welches ungeachtet der herrschenden Windstille 35 Wohnhäuser sammt Nebengebäuden in Asche legte. Eine Abtheilung der hiesigen freiwilligen Feuerwehr rückte nach Signalisicrung des Brandausbruches sofort nach Brunndorf ab und war den ganzen Tag hindurch auf der Brandstätte thätig. — (Zum Brande in Oberlaibach,) Der Sonntag den 27. v. M. in Oberlaibach ausgebruchene Brand äscherte 28 Häuser, vier Stallungcn und die Kirche St. Lconharoi ein. Das Feuer kam in bisher noch nicht aufgeklärter Weise im Hause Nr. 140 zum Ausbruche und verbreitete sich, begünstigt durch den herrschenden Sturm, in rapider Weise, so daß trotz der in aufopfernder Weise von der Loitscher Feuerwehr gebrachten Hilfeleistung dem Weiterschreiten des Feuers lanm Einhalt gethan werdeu konnte. Leider sind von den Beschädigten wieder einige nicht versichert. — (Hagel schlag.) Die Stcucrgcmcinden Tscha tesch, Großdolina und Koritnu der k. t. Bezirkshaupl-Mannschaft Gurkfeld wurden am 23. v. M. durch ein heftiges Hagelwetter heimgesucht, welches die anzuhoffeude Ernte der betreffenden Gemeinden theils zur Hälfte, theils zum dritten Theile vernichtete. — (Fleischtarif für den Monat August.) Das Kilogramm bester Qualität von Mastochscn tostet 58 tr., mittlerer Qualität 50 kr., geringster Qualität 42 kr.; von Kühen und Zugochsen kosten die drei Sorten Fleisch 52, 44 und 30 kr. Das uinkauFl 6i«dL Lrauäunglüek, vveloli68 unnorL ^ucddll.1-Ort^ciiatt 15 r u 11 nä 0 r t' a,ut <1om Uom'^l'mul 0 licuw detrollsn du,t, vmu.ulu.88t mic!l, äcm ^äl;i-mutll uii86i6r 8tuät,dow0lin6r mit. äor Üitt« un-/urulen, (I16 milden 15oit,rii^L M- ^j<; Verunglückten lui äi« llerrou Zexilkävorütclior oder uu ämi Nil,- I^idaeu, äou 1. ^u^U8t 1870. Der 1iür^c;rmLi»toi: l^U5<:llkN m. p. Oeffentlicher Dank. Ich siihlc mich verpflichtet, öffentlich den Dank der freiwilligen Feuerwehr von Loitsch aufzusprechen, die zumeist meine von fcssclloscu, verheerenden Flammen umgebenen Gebäude durch ihre eilige Hicrhcrtunft und Umficht fchadlos beschichte. Oberlaibach, 1. August 1878. Leopoldine Mulley. Anläßlich der am 27. Juli den Markt Oberlaibach wieder so traurig und in so großer Dimension brtroffcncn verheerenden Fcueröbrunst ist die lobt, freiwillige Feuerwehr von Loitsch eiligst und sclbstwillig bereit ycr angelangt und hat mit allcr Energie und größter Aufopferung thatkräftigst an der Bewältigung des Elementes gewirkt, so daß derselben die Anerkennung der Net» tnng cincs Theiles dcs Marktes zugesprochen werden muß, wosiir ihr vonscite der gesammttm Acscher Oberlaibachs hicmit der wärmste, innigste, würdig verdienteDant ausgesprochen wird. Obcrlaibach am 31. Juli 1879. Neueste Post. Original «Tel eg ram me der „Lail,. Zeitung." Versailles, 1. August. Die Kammer nahm die Herabsetzung der Bezüge der Bischöfe und Erzbischöfe und die Erhöhung der Bezüge der Pfanuerweser an. Bei dem Budget des Ministeriums des Aeußeru betont Waddington die Friedenspolitik und den Wunsch nach Aufrechthaltung der ausgezeichneten Beziehungen m allen Mächten. — Der Senat lehnte den Ferry-schen Entwurf betreffs Freiheit des höhcrn Unterrichtes ab. — Ein Schreiben des Grafen Chambord weist die Anschuldigung zurück, daß er freiwillig im Jahre 1873 die Gelegenheit, den Thron zu besteigen, zu benutzen unterließ, und behält sich vollständige Aufklärung vor. Er wollte nicht König einer Fraction fein, und will mit Unterstützung aller Rechtschaffenen Frankreich retten. London, 1.'August. Im Unterhause kündigt North-cote einen Nachtragskredit für den Zulukrieg an. — Im Oberhause erklärte auf eine Anfrage Stanhope's Salisbury, daß Ostrumelieu gänzlich von russischen Truppen geräumt sei. Äonstautinopcl, 1. August. Die Journale „Neo-loges" und „Thrati" wurden suspendiert. Gerüchte verlauten, daß neue Aenderungen im Kabinette bevorstehen. Prag, 31. Juli. (Presse.) Der österreichische Handelskammertag soll Ende September in Prag zusammentreten. Als Vevhandlungsgegenstände sind in Aussicht genommen: Erörterung des zollpolitischen Verhältnisses zu Deutschland in'Verbindung mit der himn't zusammelchängcildcn Eisenbahnlariffrage; ein Antrag betreffs der Einberufung einer Zoll- und Handelskonferenz im Sinne des Artikels 21 des österreichisch-ungarischen Zoll- nnd Handelsbündnisses; ein Antrag auf Erlassung eines Gesetzes über die An-fechlullg von Rechtshandlungen zahlnngsnnfähiger Schuldner, und endlich eine Resolution betreffs eiuer neuen Zivilprozeß- und Eoucursorduung. Telegrafischer Wechselkurs vom l. August. Papier - Rente 67 05. — Silber - Rente 63 45. — Gold« ,'ilcntc 78 85, 1860er Staats-Anlehen —-. Nanl-Actie» 830. — Kredit-Acticn 272 25. — London 115 70. — Silber — —. K. l. Mimz«Dutatcu 5 46, — 20 ^ Franken - Stücke 9 22. 100°!)lcichsmart 56 75. Angekommene Fremde. Am 31. Juli. Hotel Stadt Wien. Atlas, WilMnim, Tcwelcs und Neichl, ,Mc,, Wicu. — Schuster, Gottschrc. Littrow, Fiume. — Schiuk, hdlsm., Sagor. — Zächbauer, Ueltpriesler, Obcr' öslcrlcich. — Schuuparek, Architekt u.Etadtbaumcistcr, Agram. — Kümmel, Ksm., Nürnberg. Hotel Elefant. Humcr, Ksm., .Nrniuburg. Vraig, Kaufmauns'' aMiu; horvatiu, Pfarrer; Schrcuteüfuchs, Agent, uud Greif, Gumnasialproscssor, Trieft, — Leicht, Private', und Stabler, Kfm., Wien. — Malll), t. t. Professor, Tabor. — Guadc, Kfm., Hannover. Hotel Europa. Kasorch, Prof.; Pachcr und Kiiutti, Lehrerinnen, Trieft. Kaiser von Oesterreich. Trngar, Villach. Mohre». Poto?O. schwach heiter l. 2 „ N. 7^5 7« >272 O. schwach heiter 000 9 ., Ab. 7^5'.18 ^-21-4 O. schioach heiter Schöner Tag. Das Tagesmittel der Wärme -j- 21-4°, u,n 16" über dem Normale. ilierantwortlickcr Redacteur: j^ ttn n, n ^ V< » l, <» ^ ^> ^lirs^nlipril^t ^""i "' I"" <1Ubr) Ungeachtet der Äedürfuissc des Ultimo war uud blieb der Report'volltommcn leicht. Dieser Umstand, dauu Mcinungsläufe in Vautpapicrel chaftcs war nicht bedeutend. ", > > , ..^..^ . ..,^ ^»„^^.^ «elb w«c Papierrmte........6685 6695 tzUberrmte........68 30 68 40 Volbrente.........78 80 78 90 Lose. 1854........115 50 116 . 18S0........-- -- . I860 (zu 100 fi.) . . - - -- 18s4........158 25 15350 Una. Prämien««nl.....102 25 102 50 Lredit.L.........l6850 168 75 Uudolfs'L.........16 2b 18 50 Prämienanl. der Stadt «ien 110 70 110 90 Donau-Rcgulierungs'Lose . . 108- 1082.', Domänen - Pfandbriefe . . . 142' 142 50 «Desterr. Echatzscheine 1881 rück« zahlbar ......10090 10110 Oesterr. Schatzscheine 1382 rück» zahlbar ......10080 101 - Ungarische Goldrente .... 9545 955i> Ungarische Eisenbahn.Anleihe . 11180 11210 Ungarische EisenbahN'Anleihe, Cunmlativstücke......111 25 111 75 Ungarische Schatzanw. vom I. 1874..........- - - - Anlehen der Stadtgemeinde Wien in N. V......9950 99 70 Veld wa« GrundentlattungS'vbliaationen. Böhmen.........10250 10350 Niederösterreich......105- —- Galizien.........91^ 9l 50 Siebenbürgen.......85 — 8525 Temeser Vanat......85 50 86 — Ungarn..........8? 50 87 75 Actlen vsu Vanlen. «eld wo« Anglo<österr. Nanl..... 12725 12750 Kreditanstalt ....... 27275 27285 Depositenbank....... — — - Kreditanstalt, ungar..... 258 50 258 75 Ocstcrrcichisch-ungarische Vanl 82? - «28 Unionbanl........ 8840 8860 Vcrlehrsbanl...... N6 50 116 75 Wiener Vankverein..... 12? -^ 127-25 klcllen von TransvortNnterneh-münzen. «eld waie Nlföld.Vahn .......138 - 138 50 Ponau«, Wal. Karl'Ludwig'V, 1. (5m 102 75 103 ^ Oesterr, Nordwcst'Nahi, . . 06 - 96 25 Siebenbürger Vahu . . , . 7220 7250 Staatsbahn 1. Em..... 168 - 16825 Siidbahu » !!«/,...... 12075 121 " 5«/....... 102 _ 10226 Devisen. Auf dcutfche Plätze..... .^,6 40 56 55 London, kurze Sicht .... lI5?5 lls»^ London, lange Sicht .... lI685 116^' Paris.......... 4575 45»" «leldssrien. «elb wave Dukaten . . - . 5 fl. 46 kr. 5 fl. 48 lr- Napoleoüsd'or . 9 ^ 22'/,^ 9 » 23 -Deutsche Reichs» Noten .... 56 . 80 . 56 „ 8>» " Silbergulden . , . ^ .» ^ — ^ - Krainischc Grll!identlastunsssu'>l' Geld 91 5». Ware — —. Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papierrente 66 35 bis 66 95. Silberrente 68 40 bis 68 50. Goldrente 78 80 bis 78 90. Kredit 272 60 bis 272 75 Analo 127'20 b« 127 50. London 11b 75 oi, 116-. Napoleons 9 22'/, bis 9 23. Silber 100 - bis 100 -. "