Nr. 284 Donnerstag. 19. November 1914. 133. Jahrgang. Mbacher Zeitung P»«W»«er»N»»»»»^»: Mit Poftbtlstndun«: ga«ujähr<« »«»l, hllll>jähl>u 1» l<, ^m l»«>»or: ganziähri« ,8 ll, l,all»jühng 1115. Züi dle Zuftellun« ins Hau« «llnzMrh » «. - »»l»»U«»«»«z.iU,»: Ml N,we I„<«al.' tle zu vier feilen »o l>, 8rl»i>er, per Zeils 1» l»: bei »ftflen «ieberbosuugen per Zeile s b, Die unb Feiertage. Die A>»»»»lft»«No» befindet I«t> MiNoöiöstiake «r. 1«; die ««>«»»<»«« Aillluiiistrah' »r. 1«. Lprechstunben d« Nebattion von » l>i« lv Uh» vormittags. MlfranNert!' Vriese «erden nicht angenommen, Manuskripte nicht zurückgestellt. Itltph«» N«. >«» ««b«lN»» 32. AutMcher Teil. De» 17. November 1914 wurde in der Hof- und Si«ats' druckerel da« L., I^VI. LVII. und IH. Stück der kroatischen, das I^Xll. Stiick der rumäluscheu, das I^XVI. Stück der pol. Nischen, das CI.V., «I.VI., cl.IX., 0I.X. und ^XV. Stück der kroatischen, das LI^XVI. Stück der kroatischen und polnischen sowie daS OI^XVII. Stück der slowenischen «usgabe des Reichs. gesehbl«tte« des Jahrganges 1914 ausgegeben nnd versendet. <«ch dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 16. No« vember 1914 (Nr. 271) wurde die Weiterverbreitung folgender Preherzeugnifse verboten: Nr. 310 »,. «lf»roäi>i lint/», I. v^<1llui, b. «^»roäui lint^», II. ^ssRili pro ?r^uu, vom 11. November 1914. Nr. 8 «Wi»aomo««i kol8lliy 2 ?r»8'» "om 11. Nov. 1914. «V»t»k o»»äu« politill^ k ßvytovs ^»Ico» (^»n. II«,^1»8»). Klllll. ^<>«. li. Vilimk» v ?r»lv. I'iskom «vuio» , ?r»«v. Nr. 309 «Aaroäni list^», I. ^^ui, vom 10. Nov. 1914. Nr. 171 «Vrüxer Zeitung» vom 11. November 1914. Nr. 311 «Leipziger Nruefte Nachrichten» vom 10. Novem-ber 1»!4. Nr. 4b «llor»<:lls Ii«t?» vom 6. November 1914. Nichtamtlicher Heil. Zeichnet die Kriegsanleihe! Der bekannte AuSspruch Montecuecolis. wmiach zum .^rriegfühvcn Geld, Geld und nochmals l,^eld gehört, hat wohl noch in keinem Kriege so vielfache Bestätigung gefunden w»e gerade in dem gewaltigen, weltgeschichtlichen Volkerrinaen. dessen Zeuge das ssegmwärtige (^schlecht ist. Unsere herrliche Arme»,', dieses eherne Wahrzeichen eines einigen, machtia.cn Vaterlandes, hat bisher Wunder an Pflichterfüllung und heroischer Tapferkeit vollbracht inU) die bisherigen Erfolge sind uns Bürgsä)aft genug, daß der endliche Sien an unsere ruhmreichen Fahnen geheftet »ocroen muh. Mit Stolz und berechtigter Freude sehen wir auf unsere braven Truppen, die, Entbehrungen und Stra^ pazen aller Art trotzend, ihr Ueben einsetzen zur Ehre unb zum Wohle unseres Vaterlandes, das neuerftchen wird in ungeahnter Gröhe und achtunggebietender Kraftfülle, als machtvolles Bolltver! für den dauernden Frieden der Voller Europaö, als ein Hort der reichsten Segnungen für seine grosze Völterfamilie, denn es muß und wird sich der Wahlspruch eines erlauchten Habsburgers bewahrheiten: „Austria erit in orbc ultima!" Doch nicht allein an dcn Krieger, an jeden einzelnen Bürger unseres grohen Vaterlandes tritt die Pflicht mit eherner Gclvalt heran, einzuspringen in dcn GigcnUcn-lampf, um mitzuwirken, um mitzusicgcn! Die Kosten einer modernen Kriegführung sind enorm und können natürlicherweise durch die normalen Eingänge des Staates nicht beftrittcn werden, lveshalb dieser zu anderweitigen Deckungen schreiten mus;. ?lus diesem Grunde hat die österreichische Finanzverwaltung die Ausgabe einer Anleihe beschlossen, bei der sie an die Opferwilliglcit und das patriotische Gefühl jedes einzelnen, ob hoch oder niedrig, ob reich oder minder bemittelt, appelliert, sein Schcrflein beizutragen zur Bestreitung der weiteren Kosten der Kriegführung. Je größer die Beteiligung an der Anleil)e sein wird, desto leichter lann der Staat dcn Krieg mit Erfolg weiterführen und glücklich beenden. Wie aus dem in diesem Blatte bereits veröffentlichten Prospekte ersichtlich, legt die Staatsverwaltung eine steuerfreie fünfeinhalbprozentige öfterreich ische Kriegsau leihe auf, deren Subskription in der Zeit vom 16. bis 24. d. M. stattfindet. Durch diese Anleihe wird dem Subskribenten, ganz abgesehen von deren erhabenen, eminent patriotischen Bestimmung, Gelegenheit geboten, für seine Ersparnisse und flüssigen Mittel eine ausgesprochen erstklassige, die lveiteslgehenocn Vorteile bie« tende HVapitalsanlage zu gewinnen. Die Anleihe ist frei lion allen Steuern und sonstigen Gebühren jeglicher Art. wird mit fünfeinhalb Prozent fürs Jahr verzinst und ist am 1. April 1920 zum vollen Nennwerte rückzahlbar. Zieht man dcn günstigen Emissionsturs von 97,50 Prozent in Betracht, so wirft diese Anleihe, da dic cm der Emission beteiligten Banken fünf Achtel Prozent des Kurswertes bonifizieren, eine Verzinsung ab, die sich ungefähr auf 6,2 Prozent stellt; diese Verzinsung des Kapitals muh wohl als ganz ausnehmend günstig bezeichnet werden. Die Bedingungen für die Einzahlung auf die gezeichneten Obli gationen sind so vorteilhaft, oatz die Beteiligung selbst dem kleinen Manne ermöglicht ist, ganz besonders auch dadurch, weil die t. t. Postsparkasse, diese auch für das Ausland mustergültige österreichische Schöpfung, ihren Einlegern dic lueitestgchendc Erleichterung gewährt, wodurch es möglich ist, schon mit Teilbeträgen von 25 Kronen an der Sud» skrifttion teilzunehmen. Die Anmeldungen werden bei allen Banken sowie öffentlichen Staatskassen entgegengenommen; wir Verweisen auf die einzelnen Bestimmungen des von uns bereits veröffentlichten ausführlichen Prospeltes. Handelt es sich einerseits darum, durch einc möglichst rege Beteiligung aii der Subskription sein zu jedem Opfer für das bedrohte Vaterland bereites patriotisches Gefühl zu betätigen und dein Staate die Mittel an die Hand zu geben, unseren Feinden kraftvoll entgegen zu treten, so soll anderseits in glänzender Weise der Beweis erbracht lverden, daß wir auch in finanzieller Beziehung vollständig gewappnet und unüberwindlich sind. Aus den dargelegten Gründen ist es geradezu vaterländische Pflicht eines jeden Bürgers, an der Zeichnung der österreichischen Kricgsanlcihe vom Jahre 1914 teilzunehmen, um den Beweis zu erbringen, daß sich jeder einzelne der großen Pflicht bewußt ist. die er in dieser gewaltigen Zeit gegenüber dem Staate, gegenüber unseren braven Soldaten, die ihr Leben für uns einsetzen, und nicht zuletzt gegenüber der Wellgeschichte schuldet. Seine Maje» ^tät unser erhabener und heißgeliebter Kaiser hat wie unmer so auch diesmal als erster gezeichnet lind so ein leuchtendes Beispiel gegeben, daH vorbildlich sein soll für uns alle, in diesen so überaus schtveren und bewegten Zei» ten zusammen ,;u arbeiten uno der Regierung auch den finanziellen NücklMt zu bieten, der ihr gestaltet, mit Hilfe unserer braven Truppen den endgültigen Sieg über alle Feinde des Vaterlandes zu erkämpfen und uns so die Ge» währ für einc dauernd glückliche Zukunft ,;u sichern. Es steht zu erwarten, daß die Beteiligung an der Sulx stription eine glänzende sein wird und daß wir cnich in dieser Beziehung nicht unserem bewährten treuen Bundes-bruder nachstehen lverden. mit dem wir Schulter an Schulter für das gleiche erhabene Ideal kämpfen. In allen Landen, in allen Gauen vernehme man nur einen Ruf: Zeichnet recht ausgiebig die Kriegsanleihc und der Sieg wird unser sein! Feuilleton. Das Paket. Aus de» Papieren eines veilvuobeten^Öftetreichers. Mitgeteilt von Zr. FbanN Wantoch. Wic lange sie an diesem Tage schon marschiert sein inochten? Um 2 Uhr morgens war Aufbruch gewesen. Aber seither? Wie viele Stunden? Wie viele Kilometer, Wälder, Felder unb Steppen drehten sich vorüber. Und wiederum tauchten Wälder, Felder unb Steppen auf. Sie fühlten nicht mehr, wie es bei Sonnenaufgang fröstelnd kalt. wie cs dann waum, heih und wiederum kühl und kalt wurde. Sie ssiugen weiter. Immer weiter. Links, rechts, linkö. rechts. Ader es schien ihnen, als drehten sie sich im Kreise, Zeit unb Raum waren verlöscht, und nur dies wuhte der Schuster Franzel. dah jemand Plötzlich: „Staftl" kommandierte, daß sich die vor ihm und die neben ihm auf den Notxn geworfen unb den Mantel um sich geschlagen hatten. Und so tut er es auch. Es ist wohl das rechte. Auf einmal aber hört er eine Stimme: .Das ift für dich." Und seine Hände halten etwas, ein dlckes, braunes Paket, das sich mollig und weich anfühlt. Post! Nie lxrtte er sich danach gesehnt, wie hat er seinem New geschrieben, daß sie ihm, wenn es nur irgendwie von ihren Finanzen erlaubt sei, ein paar Zigarren sende! „BrUannica." wie er sie am Sonntag nach Tisch sich leiste. Und nun sind sie wohl da, da drinnen in dem Paket. Vine Sendung aus der Heimat. Aber was ist das eigentlich: Heimat? Es liegt so weit. so unsäglich fern, irgendwo am Rand seiner Erinnerung könnte er es wohl finden, aber er ist zu schlaff, es zu suchen: die Heimat tft ausgelöscht von der Müdigkeit. Und so schiebt er das Paket uneröffnet unter den Kopf. „Morgen/ denkt er nvch unbestimint. Aber am an> burn Morgen, um 3 Uhr, reiht sie das Alarmsignal auf. Ja, wenn er jetzt eine Zigarre hätte, denkt der Schufter Franzel. Ob sie ihm welche geschickt haben? Doch eö ist nicht Zelt, Im Sturmschritt geht es vor. Schwarmlinien l U»l> drei Stunden später mit eingelegtem Bajonett an b«, Feind, Nenn ste die Russen uus ihren Schanzen ge- schmissen haben, dann kommt cr wohl dazu, sein Palet zu öffnen, das er oben in den Tornister gesteckt hat. Das beschwingt ihn. Das macht ihn tollkühn. Der Korporal Schuster ist allen voran. Drei, vier andere reißt er mit sich. Eine ganze Gruppe der Nüssen sprengen sie rechts ab. Die Fünf. Er sieht zwar, daß sich sein Bataillon links wendet, daß die ganze Schlachtlinie mehr östlich läuft. Mer er sieht es wiederum nicht. Er sieht nur den Feind vor seinen Augen. Und wie die Russen sich der Braven mit ihm kaum erwehren können. Plötzlich aber sieht er nichts mehr. Von der Stirn rinnt ihm etwas verschleiernd über die Augen. Er reiht im Bruchteil einer Sekunde das Verbandspäckchen aus dem Rock, er knüpft mit zitternden Fingern die Bandage über seine Wunde, und in der nächsten Sekunde ist er umringt. Zwölf gegen ihn allein. Freilich, im nächsten Augenblick sind es nur noch elf. Aber auf die Dauer, eine sehr kurze Dauer, nützt es nichts. Von hinten entreiht ihm einer das Gewehr. Er ift entwaffnet, gefangen. Die elf Russen schleppen ihn mit sich. Sie glauben offenbar genug getan zu haben. Der Krieg dünkt sie nun eine böchft überflüssige, unwichtige Angelegenheit. Sie haben ihn: eine Beute. Und sie machen sich über !hn her, als ob der Krieg eine Nanditensache wäre. Ein bißchen erstaunt ift der Schuster Franzel über diesen ihm ungewohnten „Geift". Ein wenig überrascht. Die Russen untersuchen sewe Säcke, ihre Finger langen in seinen Tornister, unb das erste, was sie triumphierend hervorziehen, ift daS Palet. Natürlich, es lag zu oberst. Neugierig, mit einem fernen unb fast sachlichen Interesse ficht ihnen Korporal Schuster zu. Die Sltuation ist ihm ja auch ein bißchen neu. Er ist noch ganz wirr von all dem. Plötzlich aber sieht er gespannt hin. Sie haben die Schnur von dem Paket gelöst. Es gibt ihm einen Ruck. Als würde er fich erst jetzt des Ganzen bewuht, als strömte jetzt erst wieder seine ganze Energie in seine Muskeln, Erinnerungen an zu Hause, Gedanken cm sein Weib. das für ihn den kleinen Gemüseladen führt und mit abgedarbten Groschen diese Herrlichkeiten gekauft hat. Grinsend entbreiten die Russen den Inhalt: eine wollene Jacke, ein Stück Salamiwurft, wollene Unterwüsche, einen gestrickten Schal, unb dann auf einmal — Franz Schufter fühlt ftch wie elektrisiert — die Zigarren. Zwölf Stück braune, langfingrige wundervoll duftende Zigarren, bei denen sich die schwere Zeit überstehen und ans Wiedersehen denken läßt. Zwölf Stück braune Zigarren! Die müssen sie ihm lassen. Die muh er haben. E^ ist ihm, als wäre in ihnen die ganze Heimat verkörpert, als würden sie ihm ein Unterpfand für das Überstehen der Gefangenschaft, eine Gewißheit der Henn-kehr, ein Talisman sem. Seine ganze wiedererwachte Energie klammert sich an die Zigarren. Sein Wille zum Leben verbeißt sich in ihnen. Nein. so böse können die Russen nicht sein. Und er hebt flehend die Hände zu ihnen empor. Er bittet, er bettelt, aber eine Zigarre nach der anderen verschwindet in einem grinsenden Russen-maul. Gut, ja, sie sind ihrer elf unb sie nahmen ihm zwölf Zigarren. Jeder von ihnen mag eine haben, er hat ein Einsehen. Aber die letzte, die zwölfte, die mögen sie ihm lassen. Alles Liebe, sein Weib, der Gedanke an seine vier Wände daheim dünkt ihm in diesen Zigarren gleichsam ausgedrückt unb versammelt. Eine muß er haben. Eine wenigstens, ja? Er kriecht auf den Knien zu dem Anführer der Russen. Tränen dringen aus seinen Augen. Er umklammert seine Beine. Mit herzzerreißenden Gebärden macht er dem Russen klar: diese letzte Zigarre, Ihr seid ja nur elf. Abr cder Russe läßt sie in seiner Tasche verschwinden. Er lacht breit über sein Ge» ficht. Er reicht ihm mit höhnischer Gebärde den Strick, die Schnur, mit dem das Paket umwickelt war. Da kommt auf einmal eine große Ruhe über ihn. Eine eiserne, eisige Ruhe. Irgend etwas ift in ihm erstarrt. Er hat ein bisher unbekanntes Gefühl: Feinde Zum erstenmal empfindet er Haß gegen sie. Denn eigentlich war der Schufter Franzel, der das ganz unblu« tige, vegetarische Gewerbe des Gemüsehandels betrieb, ein sanfter Mensch gewesen. Er war in den Krieg gezogen, weil es sein Kaiser so anbefohlen hatte. Unb weil er wie alle Wiener für seinen alten Kaiser das Gefühl eines kindlich dankbaren Gehorsams hegte, war er gern und freudig in den Kampf gegangen. Und denn« noch überkam es ihn manchmal: Warum? Was habe ich ihnen getan? und sie mir? Jetzt erst dämmert es aus fei» nem eiskalten, ganz persönlichen Hah: sie sind Feinde, sie sind anders, nie hätte einer von uns. nie hätte ein Deutscher einem Flehenden solch eine Bitte verwehrt. Und er wirb ganz ftill dabei. Er Packt sich gleichsam fest zusammen. Laibachcr Zeitung 3tr. 284_____________________________2322_________ ______________________19. November 1914 TMsitcuiglcitcn. — tEiu Reiterregiment ohne Bärte.) So einen recht forschen Reiter denkt man sich meistens mit einem keck aufgezwirbelten Schnurrbarte. Und fast immer tragen auch unsere Reiter forsche Bärte. Bei unseren Bundesgenossen, den Österreicher,,, gibt es aber ein ganzes Reiterregiment, in dem schon seit mehr als anderthalbhundrrt Jahren weder Offiziere, noch Unteroffiziere und Gemeine Bärte tragen. Dies Regiment ist das Dragoner-Regiment .Fürst von Windischgrätz" (Nr. 14), das im 18. Jahrhundert er° richtet worden war. Die Bartlosigleit des ganzen Regimentes wird auf folgende Weise erklärt: Im Siebenjährigen Kriege waren einmal die älteren Leute des Regimentes fast alle gefallen oder in Gefangenschaft geraten. Da wurden denn ganz junge Burschen eingereiht, bei denen auch nicht der geringste Bart-ansatz zu spüren war. Das jugendliche Aussehen aller dieser Reiter zog nicht nur den Spott der anderen Truppen auf sich, auch die Vorgesetzten hielten mit ihrer Meinung nicht zurück, daß sie von einer solchen Reitertruppe recht wenig erwarteten. Aus gekränktem Ehrgefühle und um den anderen Truppen zu beweisen, daß es das Alter und die militärische Erfahrung allein nicht tue, zeigte sich dann diese jugendliche Truppe ganz besonders tapfer und gewann sich damit den Respekt, der chr vorher von den eigenen Kampfgenossen und von den Vorgesetzten verweigert worden war. Noch öfter soll sich dann das bartlose Regiment ausgezeichnet haben, so daß die Zugehörigkeit dazu schließlich als ein Vorzug galt Um das Regiment zu ehren, lamen die Vorgesetzten und Offiziere überein, daß auch künftighin kein Angehöriger des Regimentes, ganz gleich, ob Offizier oder Rekrut, einen Bart tragen dürfe. Das ist denn so geblieben bis auf den heutigen Tag. — (HeitunaMcrkäufcr im Schützengraben.) Von dem lebhaften Bedürfnis der französischen Soldaten nach neuen Zeitungen erzählt Calza-Bedolo im „Gior-nale d'Italia". „Jeden Abend", schreibt er, „wenn die Soldaten ihre Stellungen für die Nacht verstärken, kommen die Zeitungen an, und dann werden die Neuigkeiten vorgelesen, während feindliche Kugeln herumschwirren und hie und da einer einen Schuß auf den Gegner abgibt. Die Zeitungen sind den Soldaten in den Schützengräben zum Bedürfnis geworden wie die tägliche Nahrung, und es ist erstaunlich, wie sich diese Stücke Papier, als ob sie gepanzert wären, jeden Tag durch das heftige Feuer hindurchfinden: Auf die KneMnleihe M zeichnen, ist Wcht jedes Österreichers! im Automobil, auf dem Zweirad und womöglich im Krankenwagen. Die Zeituugsverkäufer sind von erstaunlicher Kühnheit und fahren täglich mit ihren Passagierscheinen die ganze Schlachtfront ab, um ihre Ware an den Mann zu bringen. Einer diefer Verkäufer verirrte sich eines Tages mit feiner Mappe in die deutschen Linien. Man holte ihn von seinem Rad heruuter und sah sich den Inhalt der Mappe an, die er bei sich führte, dann wurde ihm die Rückkehr in die feindlichen Schützengräben gestattet, aber vorher tat man ihm in seine Mappe ein Paket mit Exemplaren der jetzt in Brüssel erscheinenden deutschen Zeitung. Er hat jedoch damit bei seinen Kunden keine guten Geschäfte gemacht . . ." — (Wic die Voraussagungcn der Madame de Thebes — nicht eingetroffen sind.) Die Schwätzerin von Paris hat für die Kricgszeit „prophezeit", was sich hätte vom 11. September bis zum 7. Oktober in Deutschland ereignen sollen; 23. September: Tod eines großen Monarchen; 4. Oktober: Revolution in Deutschland; 25. Oktober: Tod Kaiser Wilhelms II.; 29. Oktober: die Franzosen in Deutschland! 7. November: Siegesfeier in Frankfurt, Ende des Krieges. Beachtenswert ist nun nicht so sehr, daß diese trefflichen Prophezeiungen alle zusammen nicht eingetroffen sind. Kulturgeschichtlich bedeutungsvoll ist vielmehr dic Tatsache, daß diese merkwürdigen Wahrsagereien von den Behörden an den Kirchentüren angeschlagen worden sind. Die französische Regierung vermengt also geschickt den Glauben mit dem Aberglauben. — (Die Granate als Wünschelrute.) Die „Freiburger Zeitung" erzählt von einem lustigen Vorfall, den eine Batterie deö Freiburger 76. Artillerie-Regimentes erlebte. Die Batterie hatte sich angesichts des Feindes in der Nähe eines Dorfes in ihrer Feuerstellung eingegraben. Als sie von der feindlichen Artillerie beschossen wurde, schlug eine Granate dicht hinter der Batterie in den Erdboden ein, glücklicherweise ohne Schaden anzutun. Die Erde spritzte wie gewöhnlich hoch auf und mit ihr eine blutrote Flüssigkeit. .Was war denn das?" Diese Frage konnte man auf den Gesichtern aller Kanoniere lesen. Sie wurde bald gelöst. Als man nachgrub, stieß man auf ein Lager iu der Erde vergrabener Rotweinflaschen Daß sich die tapferen 76er diesen Wein recht gut h.iben schmecken lassen, braucht wohl nicht besonders erwähnt zu werden. Mal- und Provinzial-Nachnchten. — (Vertreter von Feuerwehr»Landesverbanden beim Erzherzog Franz Salvatur.) Seine k. und l. Hoheit der durchlauchtigste Hcrr Erzherzog Franz Salvator als ProteNor-Slellvertretcr der Osterreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuz Hai den Wunsch geäußert, die Mitglieder dos Rettungsausschusses des Österreichischen Feue!4 begonnen. Sie entHallen je 31 Halbjnhrcouftons (Coupon Nr. 39 bis ein-schließlich Nr. 09 zu 10 Mark deutscher Ncichswähnm.g gleich 5 Gulden österreichischer Wahrung) mit dc» Fälligkeitsterminen 1. Mai 1915 bis einschließlich 1. Mai 1930. 2.) Die neuen Couponsbogen werden bei der Staatöschnldentasse in Wien ausgefolgt. .">.) Als Vermittlungsstellen für diese Couponsoogcn-Ausgabc wurden im Inlande die Finanz-Landcskasscn außerhalb Wien, die Filial-Lcmdeskassc in Kralau, sämtliche Sleuerämter und die Finanz- und gerichtlichen Depositenkassen in Wien aufgestellt. 4.) Vci der Staatsschul-dcntassc haben die Parteien die Talons mMclst Konsignation in einfacher Ausfertigung, hingegen bei den unter Punkt 3 angeführten Vermittlungsstellen mit Konsignationen in doppelter, wenn möglich im Turchschreibuer-fahren hergestellter Ausfertigung einzureichen. Die Kon-signationcn haben die Nummern der Talons in arith-mcüscher Neihcufolgc und deren Stückzahl zu enthalten und sind von der Partei unter Angabe ihrer Adresse zu unterfertigen und zu datieren. Über mehrere Konsigna tionen ist ein Summarium mit Annabc der Gcsamtstück-zahl der eingereichten Talons beizubringen. 5.) Die Behebung der Eouftonsbogcn kann nur bei der Stelle stattfinden, bei welcher die Talons zum Zwecke der Cou-ftousbogewErnvucrung eingereicht wurden. Die neuen Couponsbogcn werden den Parteien ohne Anrechnung von Kosten oder Gebühren verabfolgt. — (Spenden für das Note Kreuz.) Die Ortsgruppe Laibach des Osterreichischen Flottenvereines 40 /^: der Lehrkörper drr Volksschule in, St. Veit bei Sittich die Gchaltsrücklnsse pro November 4 /^ 35 /<; Prof. i. N. Max Pletcr-nik 20 /v; Hermann Straus 10 /^; Maria Grcgorec in Mannsburg (durch E. Vohincc) die Sammlung von 7 /5; Ton^i Kra^nan und Zinka Fabjan in Markt Tüffer Gchaltsrücklässc pro Novenlber von je 2 X, daher zusammen 4 /<; Antonia Tovgan 2 X; die Ortschaft Ostroino brdo bei St. Peter in Kram von der Sammlung per 37 /v den Nest von 20 X, während 1? /v für die Anschaffung von Wolle verwendet wurden; die Verwaltung des „Slovensti Narod" Sammlung von 21 X 44 /t (und zwar die Schulleitung in Altenmarkt bei Laas die Gehaltsrücklässe für November 5 X 84 /i, Vilma ^cftc in Sagor an der Save Verkaufserlös von patriotischen Abzeichen 5 X 60 /,, Advokat Dr. Oblak als Vergleich Vetter gegen Orehck 10 X): die Funktionäre des Gcbührenbemcssungsamtes Laibach Gehaltsrücklässe pro November 4! X 80 /,, der Klub „örna lava" in Lehen bei Vrezno (Steiermark) 6 /<. — (Verwundete in Laibach.) (Fortsetzung.) Ins. Dornik Alois, LIN 27, K. 3, aus St. Christoph bei Markt Tüffer, Schuß durch den linken Oberarm; Inf. Douscha Josef, IN 42, schwere Schußverletzung des linken Kniegelenkes; Kan. Dragota Giordano, GAN 12. Biegung des rechten Fußes; Inf. TuZeay Georg, IN »l7, Schuß durch die rechte Wange mit Zersplitterung des Kieferknochens; Ins. Farkas Ladislaus, IN 68, Schuß durch die rechte Schlüsselbeingegend; Ins. Fnrkas Lorenz, IN 68, Schuß durch Oberarm uud Lunge; Iäg. Fcrlatti Johann, FIN 7, K. 2, aus Cornions, Schuß im rechten Unterarme; Korft. TitZgf. Firm Stephan, FIB 20, K. 2, aus Softote bei Rann, Schnapncllvcr-Ictzung des linken Zeige- und Mittelfingers mit Knu chenzertrinnmerung; NcsKorft. Forrai Istvan, HonvIN 32, Schußvcrletzung des linken Fußes; Gefr. Fürih Mihnly, IN 'i0, eiternde Schrapnellschußvcrletzung des Achten Untettiefers; Iäg. Gergely Michael, FIB 23, Echuß durch den linken Fuß; Inf. Glaser Anton, .IN /4- Schuß durch den rechten Oberschenkel; Korft. Go-lorsch z^ranz, LIN 15, Weichschuß durch den linken Oberarm; ResInf. Gorenc Franz, LIN 27, K. 12, aus Homgstem Schußverletzung des linken Zeigefingers; Korp. Grabar Andro, LIN 25, Schuß durch den linken Fnß; ErsRcs. Grm Franz, IIR 27, K. 1, aus Pod-gora bei Gottschee, Schuß durch die linke Mittelhand; ResInf. Gubanyi Franz, HonvIN «, Tnm-Dum geschoßverwundung des liilyen Ober- und Unterschew kels; Inf. Györkös Gyula, HonvIN 20, Schußuer-letzung des linken Ellenbogens; NesInf. Hahn Franz, IN 92, Schuß durch das Gesäß mit Wundtctanus und Gewebsentzündung; Iuf. Hanlusch Wilhelm, IN 42, Oberarmbruch und Schuß in Ellenbogen und Oberarm; NesInf. Hnvlik Franz, IN 94, Schrapnellschuß im Rücken und in der Lendengegend mit Wundletanus; Korp. Havrcmek Josef, IN 36, Schuß durch den linken Oberschenkel; Inf. Heer' Wilhelm, IN l, Schrapnell schuß durch den rechten Oberarm; NesInf. Hembach Leopold, LIN 1, Schuß durch den linken Unterschenkel; NesInf. Höffcr Ferdo, IN 78, Schuß im rechten Unterschenkel; Inf. Horvat Andro, IN 16, Streifschuß am rechten Fuß; ErsNes. Hudovcrnik Johann, LIN 27, K. 12, aus Veldes, Schuß durch den linken Unterarm; Iuf. Ivan^i« Josef, LIN 26, K. 6, aus Cirkvenica in Kroatien, Schuß durch den linken Oberschenkel; Nes.-Gefr. Junit Johann, IN 56, Quetschung beider Füße durch Erdvcrschüttung; Korft. IecM Thomas, IN 17, K. 7, aus Neumarltl, Streifschuß an der linken Hand; Inf. Jen ei Valentin, IN 38, Schraftnelldurch schuß durch beide Füße mit Bruch des rechten Fußes; Inf. Iozsa Islvan, IN 68, Schuß durch den linken Fuß; ResInf. Ka'mr Ilija, LIN 26, K. 3, aus Hreljin bei Ogulin, Tchuß dlirch den linken Unterschenkel; Inf. Kalan Emil, LIN 27, MGA 1, aus Zaier bei Zwischenwässern, Schuß durch den linken Klcinfinger; Inf. Kaliope Alois, LIN 27, K. 1, aus St. Georgen unter dem Kumberge, Schraftncllschuß durch die linke Mittelhand; Fähnrich Knlusny Edgar, LIN 27, aus Resicza in Südungarn, Magenkatarrh; Inf. Kauler Ignaz, IN 94. Schuß durch das rechte Schienbein und Unterschenkel-bnich. — (Ans der Diözese.) Zu Archidiakoncn wurden folgende Herren Kanoniker ernannt: Kolar für Untertrain, Dr. l'ekal für Laibach Umgebung, Nnorah für Innerkrain, Dr. Grnden für die Stadt Laibach uud Dr. Lampe für Oberkrain. — Herr Dr. Franz U^cni^nik wurde zum Aktualkonsistorialrate ernannt. ^ Installiert wurden die Herrcu: Joses Plantar!«!-, Pfarrer in Dobrova bei Laibach, auf die Pfarre Treffen und Peter Hauptmann, Pfarradministrator i. N., auf die Pfarre Dobrova. — (Erweiterung deo Ttraßenbahnnehes in Laibach.) Bekanntlich ist der Allgemeinen österreichischen Klein-bahwGcscllschaft in Wien die Bewilligung zur Vornahme technischer Vorarbeiten für zwei neue Linien der elektrische Straßenbahn in Laibach, u. zw. eine von einem geeigilclen Punkte dieser Straßenbahn abzweigende und nach Unter-^ka führende Linie sowie für eine durch das Vurgviertel nach Gleinitz führende Linie auf die Dauer eines Jahres erteilt. Diefc Vorarbeiten sollen ^ wie wir erfahren ^ noch im Laufe dieses Jahres vorgenommen werden. Mit der Durchführung diefer Vorarbeiten wurde Ingenieur Eduard Maicr der Osterreichischen Sicmcns-Echuckert-Werlc) in Wien betraut. — (Eine Znsammcnlunft der Ärzte) findet morgen lün 7'/2 Uhr abends in der Pilsner Restauration „Zur Nose" statt. — (Gefundene Gencnständc) in der Zeit vom 9. bis 16. November: ein Geldtäschchen mit 2,20 /v, eine Handtasche mit Handschuh und ein Koffer mit alten Kleidern. — (Verlorene Gegenstände) in der Zeit vom 9. bis 16. November: ein goldenes Kettenarmband ohne Anhängsel, eine ZwanzigkronenbanknM, tzme gestrickte Handtasche mit einem Schlüssel und einer Geldtasche mit zlna 19 X, 119 X samt Geldlasche, verloren am 27. Oktober, 16 /< in Geld ohne Geldtasche, eine Zehn-lroncnbanknote, ein Bündel Wäsche. — ^Wochcnvieljinartt in Laibach.) Auf den Wochen-viehmartt in Laibach am ll. d. M. wurden 3'.'i Ochsen, 5 Kühe und 4 Nutzschweine aufgetriebcn. Darunter befanden sich 30 Schlachtrinder. Die Preise notierten für Ochsen mit 90 bis 100 6 für 100 Kilogramm Lebendgewicht. — (Billiges Wildbret.) Die Wildbrethandlerin Frau Johanna Florjamn<1 wird morgen und übermorgen allerlei Wildbret, wie Hasen, Fasanen, Nehe und Schnepfen, zu bedeutend reduzierten Preifen verlaufen. 1«>—. — (Preziofcndiebftähle.) Sonntag vormittags wurden einem in der Chröngasse wohnhaften Drechslergehil-fen aus nnversperrtem Zimmer eine silberne Anlcruhr mit Dopfteldcckcl und einige Tage zuvor aus einer Schachtel eine goldene Uhrtette wmt einem goldenen, viereckigen, mit zwei Brillanten besrtzten Anhängsel entwendet. In der betreffenden Schachtel befand sich auch cin größerer Geldbetrag, den aber der Täter merkwürdigerweise unberührt ließ. — An, verflossenen Freitag zwischen 12 Uhr mittags und 3 Uhr nachmittags wurden einer an der Petersstraße wohnhaften Privaten in ihrer Abwesenheit aus versperrter Wohnung, die gewaltsam geöffnet wurde, folgende Wertgcgenstände gestohlen: eine goldene Tamenremontoiruhr, ein goldener Brillant-ring, ein goldenes, mit einem Brillanten besetztes Ohr gehänge und ein Sparlassebuch über eine größere Einlage. Wenige Stunden nach dem Dicbstahle wurden die Täter in einem Iuwclierladen in dein Augenblicke verhaftet, als sie die entwendete Uhr und das Brillant-ohrgehängc dort verlausen wollten. Es sind dies die 1882 geborene stellenlose Dienstmagd Maria Amalia TonuU<-aus Ba^a, Gemeinde Grafenbrunn, und ein Infanterist des 97. Infanterieregiments. Die Tom^ic- wurde dem Landesgerichtc eingeliefert, der Infanterist hingegen der Militärbehörde übergeben. — (Ein diebischer Passagier.) In der vori,gen Woche kam eines Abends der 35 Jahre alte, wegen verschiedener Dicbstahle schon oft abgestrafte, beschäftigungslose Taglöhncr Anton Poznik in ein hiesiges Restaurant und wollte dort angeblich übernachten. Als sich der Hoteldiener ins erste Stockwerk begab, um einen Meldezettel zu holen, schlich sich Poznik in dessen Zimmer, entwendete dort eine 14 /< werte Pelerine und wollte sich damit eiligst entfernen. Der Hoteldiener aber sehte dem sauberen Passagier nach und nahm ihm die Pelerine ab. Poznik entschuldigte sich damit, daß er sich infolge angeblicher Trunkenheit geint habe. — (Lodendicbstahl.) In der Nacht auf den 12. d. wurden der Besitzerin Maria ('oft in Scheraunitz 25 Meter kaffeebraunen Lodens entwendet. — (Taschcndicbftahl.) Vor einigen Tagen wurde, einem betrunkenen Arbeiter in einem Gasthause an der Wiener Straße ein Geldbetrag von 52 X entwendet. Das Geldtäschchen wurde später, seines Inhaltes entleert, unter dem Tische aufgefunden. ^ (Eine diebische Magd.) Vorgestern wurde auf der Maria Theresiastraße die 24 Jahre alte, stellenlose Dienstmagd Iosefa Konjar aus St. Marein verhaftet, weil sie ihrer früheren Dicnstgeberin einen Muff im Werte von 170 ^ entwendet hatte, der bei ihr auch vorgefunden wurde. Die Konjar wurde dem Landcsgcrichte eingeliefert. — (C'in genügsamer und reuiger Dieb.) Dem Besitzer Franz Kr/.iö in Nakitna wurde diesertage ans einer im unvcrspcrrten Kasten befindlichen Brieftasche, worin sich ein größerer Geldbetrag befand, der Teilbetrag von 40 X gestohlen. Zu gleicher Zeit und offenbar durch den gleichen Täter wurde einer im selbe» Hause wohnhaften Inwohnerin ein Geldtäschchen mit über 30 X entwendet. Nach einigen Tagen aber brachte der unbekannte Dieb das Geldtäschchen samt Inhalt znrück und hinterlegte es unbemerkt beim Hause. ^ (Dicl>stal,l.) V>m uergaussonen Mittwoch nachlv wurde dein Besitzer Joses Ttlibu- in Zalog lie', ^losljka ülier .'Ml >uloHrcnmn ,nuturuz entwendet, der ungeschält unter der Dreschtenne i>, Kolben hing. Vom Täter fehlt jede Spur. Theater» Kunst und Literatur. Philharmonische Gesellschaft. Konzert zu Ehrm der zfru',;so»'rwu!idcte,l dm I-'», Nov. 1914. Es war nicht nur ein schöner, sondern auch ein glücklicher Gedanke, uuseren braven verwundeten Kriegern eine edle Anregung in Gestalt einer gediegenen musikalischen Vortragsordnung zu vermitteln. Die Musik ist ja eine Sprache, die jeder versteht, und die Zuhörer, die seit drei Monaten nur Kanonendonner als düstere Schlachtmusik gehört, umfingen nun die sanften, ein-schmeichelnden Melodien des Friedens und der Freude. Die zahlreichen Verwundeten, die den Saal füllten, gehörten fast allen Nationen der Monarchie an. Als aber die weihevollen, ergreifenden Töne der Volkshymne erklangen, da fühlten alle, daß sie ein einziges, zusammengehöriges Voll sind, einig in der Liebe zu Kaiser und Vaterland, die sie in heldenmütigen Kämpfen mit ihrem Herzblut besiegelt haben Hätte Haydn nichts anderes geschrieben als dilv Volkshymne, die Unsterblichkeit wäre ihm gesichert gewesen, denn es spricht aus der einfach volkstümlichen, zugleich ergreifenden Weise aus, was der Gcmütszu" stand des Volkes ist. Vom musikalischen Standpunkte aus ist der Bau der Mlodic ein Meisterstück, und die Variationen aus dcm Kaiserquarletle, dir nntcr Konzertmeister Gerstncrs lunsterfahrencr Leitung cdel und eindringlich von ungefähr 40 Streicher!» vorgetragen wurden, zählen in ihrer Fomischünheit zu dem Schönsten der Kammermusik. Das Publikum hörte die Volkshymnc stehend an und gab seiner Ncgeistening beredten Ausdruck. Die Nachtmusik von Mozart für Streichorchester erfreut durch die Haupttugenden Mozarts: Klarheit, Wohllaut und Formschönheit. Es unterscheidet sich von manchen Gelcgenheitskomftositionen des Meisters durch den anmutigen Idcengang, aus dem die Lust nnd Freude blinkt. Zaril und empfindungsvoll vorgetragen, wirkte das holde Musikstück mit verjüngtem Ncize. Sein musikalischer Wert erhebt es weit über die gedankenarme Serenade von Vollmann Nr. 3 in D-Moll, deren Cellosolo Herr Paulus mit schöner Empfindung vortrug. Herr Julius Varga errang mit dem brillanten Vortrage der Ballade in G-Moll von Chopin und der Paraphrase über den Fcuerzauber ans der „Walküre" neue ftianislische Lorbeeren. Jedes Vortragssrück wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Das Konzert beehrten Herr Oberstabsarzt Dr. Geduldiger, Herr Oberst i. N. von Hollegha, Herr knis. Nat Mathian als Vertreter des Roten Kreuzes und andere Honoratioren mit ihrer Anwesenheit. .1. — („Ljubljansli Zvun"<) Inhalt des November-Heftes: l. Franz Albrecht: Der Wind. 2.) Milan Pugelj: Ko,^ak. 3.) Marko Petrovi^: Im Eisenbahnzuge. 4.) L. Pintar: Über Ortsnamen. 5.) Karl Dolenc: Skizzen. 6.) Josef Hrastar: Aus den letzten Tagen. 7.) I. W ester: Dr. Skets Briefe aus Bosnien. 8.) Dr. Fr. Ile^i^: Böhmische „Eintagsleute" oder slovenischc „Kontrollore ^trobar". 9.) Lite-raturbcrichte (mit Beiträgen von Ivan Vezenj und K. Ogrizek). — („6as".) Inhalt des 6. Heftes: 1.) Dr. A. U^eni^nik: Die Bedenken gegen das christliche Knb turpriuzift. 2.) Dr. Lambert Ehrlich: Das große Sterben des 21. Jahrhunderts. 3.) Dr. 1'. Guido Nant: Einige Gedanken über den Ursprung der Religion. 4.) Fr. Sal. Spindler: „Parsifal". 5.) Doktor Leopold Lenard: Fany Hausmann, die erste stove-nische Dichterin. 6.) Dr. A. U^eniunik: Übersetzung ' des Schluhgcsanaes der „Divina Commcdia". 7.) Umschau (Religionswesen und Kultur, Soziologie, Kunst, Kritik). Laibacher Zeitung Nr. 284 2324 19. November 1914 Der Arieg. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondent-Vureaus. Österreich - Ungarn. Bon den Kriegsschauplätzen. Wien, 18. November. Amtlich wird verlautbart: l8. November: Operationen der Vcrlmndcicn zwangen die russischen Haufttkräfte in Russisch-Polen zur Schlacht, die sich an der ganzen Front unter Bnstisscn Bedingungen entwickelte« Eine unserer Kampfgruppe» machte gc-ftcrn über MM Gefangene. (Gegenüber diesen grüßen Kämpfen hat das Vordringen russischer Kräfte gegen die Karpathen nur unterordnete Vcdeutuug. Vein« Debouchic-ren au^ Grybow wurde starte Kavallerie durch überraschendes Feuer unsern Batterien zersprengt. Der Stell Vertreter des Chefs des Geüeralstabe^ n v>öser, (Generalmajor. Wien, 18. November. Vom südlichen Kriegsschauplätze wird amtlich gemeldet: 18. Noveiilber: Auf dem südöstlichen Kriegsschauplätze mehrfache größere Kämpfe. An den zerstörten Kolubara-übergängen eigene Kräfte bereits am jenseitigen Ufer. Am ltt. November wurden 14UN Gefangene geinacht, viel Kriegsmaterial erbeutet. KriegsauSzeichnungcn. Wien, 18. November. Das Armeevcrordnungsblalt veröffentlicht zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Orden der Eiserneu Krone erster Klasse mit der Kriegs-detoratiou in Anerkennung tapferer und erfolgreicher Führung seines Korps dem Kommandanten des dritten Korps, General der Infanterie (5olerns von Geldern sowie den Orden der Eisernen Krone zweiter Klasse mit der Kriegsdeloration dem Kommandanten der 44. Feldm,arschall-> lenlnant Heinrich von T sch n rtsch c nth a l e r, das Ritterkreuz des Leopold'Ordens mit der Kriegsdckora-tion den Generalmajoren Edlen, von Hrozny, Kommandanten der 9. Gebirgdbrigadc, und Paul u. N a g y, Kommandanten der ungarischen 73. Landwehrbrigade. Zwei neue Klassen des Militärvcidicustkrcuzec'. Wien, 18. November. Das Militärvcrordnnngs-blatt veröffentlicht cincu Nachtrag zu den Statuten für das Militärvcrdicnstlrcuz, Wunach Seine Majestät der Kaiser mit Allerhöchstem Vcfehlschreibcn vom 23. September die Einführung zweier ncmr Klassen des Militärverdienstkrcnzes verfügte uud diesbezüglich Folgendes anordnete: Das Militärverdieustttcnz zählt in Hinkunft drci Klassen, wclchc nach Maß der Verdienste verliehen werden. Dic I. Klasse ist ohne Band auf der linken Vnlstseitc, die II. Klasse ist an dem bisher in Gebrauch stehenden Bande mn den Hals zu tragen, die 111. Klasse entspricht dein bisherigen Militärverdienstkreuze. Alle drei Klassen werden als Friedens- nnd anch nut der Kriegsdckoratiun verliehen. Diejenigen, welchen eine höhere Fricdcnsklasse verliehen wird, nachdem sie bereits früher die Kricgs-dekoration einer niederen Klasse besahen, erhalten das Militäruerdienstkrenz I. (II.) Klasse, mit der Kiicgs-deloration II. <1II.) Klasse. Der Kaiser hat bewilligt, daß das im Felde erworbene Militärverdienstkreuz auch dann getragen werden dürfe, wenn sich der Besitzer desselben vur dem Feinde die Kriegsdetoration hiezu erkämpft oder erworben hat, weiters, daß bei Verleihnng einer höheren Klasse des Militärverdienst-treuzes die früher verliehene niedere Klasse nicht abgelegt werden muß. Graf Tiszn im deutsche» Hauptquartier. Wien, 18. November. Wie im bisherigen Verlaufe des Krieges cs stets der Fall war. bot der Aufenthalt des königlich ungarischen Ministerpräsidenten in Wien auch diesmal Gelegenheit, zu cincr eingehenden Besprechung Mischen dem Minister dcö Äußern und den beiden Regierungschefs. Hiebei trat der schon wiederholt erörterte, lind von der deutschen Regierung sympathisch aufgenommene, Gedanke neuerlich in den Vordergrund, das bestehende oollc C-uwernchmcn Mischen den Vcrbündetcn durch cine mündliche Aussprache zu bekräftigen. Über Anregung und Wunsch dcr Konferenz hat sich Ministerpräsident Gras Tiöza zu diesem M'cckc heute alicnds ülx>r Berlin in das deutsche Hauptquartier begeben. Die Kriegsanleihe. Wien, 17. November. Wie in später Abendstunde bekannt wird, wurden bei der Äodcnkrcditanstalt in Wien nahezu N Millionen Kronen gezeichnet, so das; die heute subskribierten größeren Beträge bei den gcnmm-ton, Banken in Wien !00 Millionen Kronen bereits übersteigen. — Unter Bezugnahme auf die sonntägige Mitteilung ist die „Korrespondenz Wilhelm" in der Lage zn melden, daft der vom Armee Oberkolmnandanten Erz- herzog Friedrich gezeichnete Betrag von vier Millionen Brunner 200.000 Kronen; writers beschloß die hiesige österreichischer und vier Millionen Kronen ungarischer Kriegsanleihe bei der Österreichischen Vodenkrcditanstalt, bei der Osterreichischen Creditaustult für Handel nnd Gewerbe, dem Wiener Bankverein in Wien nnd bei der Ungarischen allgcm. Kreditbank in Budapest zur Anmeldung gelangte. Gleichzeitig hat die Gemahlin des Erzherzogs Friedrich, Erzherzogin Isabella, 100.000 Kronen für die österreichische und 100.000 Kronen für die ungarische Kricgsanleihe gezeichnet. Endlich hat auch die Tochter des crzherzoglichcn Paares, Prinzessin Henrietta, sich mit einem Betrage von 100.000 Kronen an der KriesMnleihe beteiligt. — Der Rcllor der Technischen Hochschule, Professor Schumann, richtete iu einer Kundgebung an die Studierenden die Aufforderung, sich nach Tnnlichkcit an der Zeichnung der Kricgsanlcihe zu beteiligen, -- Für die Kricgsanleihe zeichneten ferner: Die Neue Wiener Sparkasse drci Millionen, die Verg-nnd Hüttenwcrksgesellschaft und die Firma, Eduard I. Weinmaun in Aussig je zwei Millionen, die Bnschtic-hrader Eisenbahn und die A. E. G. Elektrizitätsgesell-schast je 1'/2 Millionen, Max Springer 1,800.000 Kronen, Äöhlcr und Ko., die Slaalseisenbahngescllschaft, die Wiener Lokomotiufabritcn, der Österreichische Verein für chemische und metallurgische Iudustric, die Jute-Spinnerei nnd Webcrci, die Österreichischen TerMwcrle A.-G., die Allgemeine Versicherungsgesellschaft und die Mineralölindustric, vorm. David Anton Ko. je eine Million Kronen. Wien, <8. November. Der Vorstand der berufsgenos-senschaftlichcn Unfallversicherungsanstalt der österreichischen Eisenbahnen beschloß in seiner gestrigen Sitzung, einen Betrag von zehn Millionen Kronen ans die Kriegs-aulcihc zu zeichnen. Wien, 18. November. Die Nssicnrazioni Generali in Trieft hat ? Millionen anf die österreichische und 4 Millionen anf die ungarische Kriegsanleihe gezeichnet. Aei der ersten österreichischen Sparkasse wnrden hente .",0l>0.000 Kronen gezeichnet. Die kaiserliche Akademie der Wissenschaften hat hente in außerordentlicher Gesamtsitzung das Präsidium ermächtigt, 250.000 Kronen zu zeichnen. Wien, 16. November. Auf die Kriegsanleihe haben nnter anderen gezeichnet: Die österreichische Eisenbahnverkehrsanstalt 1'/. Millionen, die Eternit-Werte 1 Million, und zwar «00.000 anf die österreichische und 400.000 auf die uugarische; die Internationale Unfallversicherung U00.000 ans dic österreichische nnd 200.000 anf die ungarische; die Telephon-fabrik-Altiengescllschaft vormals Velliner zeichnete 200.000 nnd namens ihrer Veamten 100.00 X für die österreichische Kricgsanleihe nnd deren Zweiganstalt in Budapest 200.000 K anf die nngarische Anleihe. Erzherzog Karl Stefan hat bei der Filiale Vielitz der Böhmischen Unionbank eine halbe Million Kronen auf die Kriegsanleihe gezeichnet. Wien, 18. November. Bei der Niederösterreichischen Eskomptegesellschaft haben auf die Kriegsanlcihe gezeichnet: Die österreichische Versicherungsgesellschaft „Donau" vier Millionen Kronen, die Vcrsicherungs-Aktiengesellschast „Danubins" eine halbe Million auf die österreichische nnd nngarische Kriegsanleihe; weiters Hcrrenhluismitglied Anton Dreher eine Million, die Schraubensabrlls - Aktiengesellschaft Brcvillier- Urban eine Million, Dr. Richard Baron Dräsche eine Million Kronen. Wie», 1«. November. Vei der Verkehrsbaul zeichneten die Lcipzig-Lundenburger Fabriksakticngcsellschaft 500.000 Kronen, der Mub Industrieller 100.000 Kronen, das Pcnsionsinstitut der Angestellten der Textilindustrie 600.000 Kronen, die k. k. priu. Versicherungsgesellschaft „Österreichischer Phönix" eine Million, der Krankenverein der Arzte Wiens 50.000 Kronen. Wicu, 1«. November. Wie die Postsparkasse mitteilt, wurden heute über 13.000 kleine Zeichnungen bei der Postsparkasse auf die Kricgsanleihc gemacht. Die Direktion des österreichischen Schulbüchervrrlagcs zeichnete eine Million, das Land Niederösterrcich 7,900.000 Kronen auf die Kriegsanleihe. Innsbn'ck, 1«, November. Eine Umfrage bei den hiesigen Banken hat heute vormittags eine Zeichuuugs-summe von 7,300.000 Kronen ergeben, wobei jedoch die Üandcsämtor und Sparkassen nicht eingerechnet sind. Der Fürstbischof von Brixen hat einen Aufrnf an seine Diözesaneu erlassen, in dem er zur Zeichnung der Kriegs-auleihc auffordert und auf den Bibelspruch: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist" hinweist. Innsbruck, 18. November. Hier wurden bisher rund sechs Millionen Kronen anf die Kricgsanlcihe gezeichnet. Trieft, 18. November. Bei der Filiale der Credit-Anstalt erreichten, die Zeichnungen auf die Kriegsanleihe bis heute mittags den Betrag von vier Millionen Kronen, bei der Bama Commcreiale Trichina wurden bis heute Zwei Millionen gezeichnet, darunter Fratelli israelitische Knllnögemeinde, 100.000 Krollen zu zeichnen. Den Blatten, Zufolge beschloß die Niunione Adriatic« di Sicurta 6^/-» Millionen zu zeichnen, und ziuar vier Millionen auf die österreichische uud 2^ Millionen Kronen aus die ungarische Kriegsauleihe. Hierin sind die Zeichnungen ihrer Tochteranstalt nicht inbegriffcn. Pl-ng, 18. Novcmdcr. 'Auf dic >)ricgsanleihc haven gestern Weilers gezeichnet.- Der Pcnsionsfouds dcr deut-schcn Spnrka-sscn Österreichs in Prag 4 Millionen Kro-nc», dic öwnostcnska banta ans eigenen Mittcln li Millionen. Die deutsche Settion des Landcslulturratcs hat an dic deutschen Landwirte cincn Aufruf zur Zeichnung dcr ,^ricg3anlcihc gerichtet, der mit den Nortcn schlicht: Deutsche Landwirte! Wie Ihr cs immer gclan, wie Ihr cs auf den Schlachtfeldern Rußlands und Scrbicns vcwic-sen haiit, Ix'weist auch hicr den Patriotismus unseres deut-schcn Voltcs in Österreich ciugcdcnt des Aibelwortcs: „Gebot dein Baiser, was des Kaisers ist." Prn«, 1«. November. Bei dcr Böhmischen Umonbant wurden oisher msgcsamt ^ Millionen Kronen gczcichnct. Der Asseturanzvercin dcr ^uckcrwdustrie in Prag und das Peusiousinstitut desseldcu zeichneten bci dwcrscn Van-tcn zwciciuviertcl Millionen östcrrcichischcr uud dreiviertel Millionen uugarischcr Kricasanlcihc. Johann Freiherr von Licbig zeichnclc bci der Ncichcnbergcr Filiale dcr Böhmischen Uuionbant cinc Million. Prnn, 18. Novcmbcr. Nber Anordnung des Stn-tthal-tcrs Fürstcu Thun hat dic Statthaltcroi für die von ihr verlvaltctcn Fonds und Stiftungen 11 Millionen Kronen uei dcr Pragcr Filiale dcr Österreichisch-ungarischen Baut auf dic ilricgsanlcihc gezeichnet. Prag, 1«. Novembcr. Tic Böhmische Sparkasse ha! beschlossen. 5 Millionen kriegsanleihe zu zeichncn. Troppau, 18. November. Landeshauptmann Graf ^ariscb-Mönnich erließ einen vom tiefstcu Patriotisms erfüllten Anfnif, in welchem er schließlich die Bevölkerung in eindringlichen Worten zur möglichst starken Zeichnung dcr Kriegsanlcihc auffordert. Er selbst zeichnete eine Million Kronen. Vei hiesigen Bankfilialen erreichten die Zeichnungen fast drei Millionen Kronen. Budapest, 18. November. Anf die ungarische Kriegsanleihe haben weiters gezeichnet: der Bischof vou Vesz-priin Kardinal Baron Hornig eine Million, der Bischof vou Fiiufkirchcn Graf Julius Zichy und das Fünf-kirchcncr Domkapitel 760.000 Kronen, der Großpropst von Iaszo Melchior Takacs 500.000 Kronen, das griechisch-katholische Domkapitel von Eperics 500,000 Kronen, die israelitische Kultusgemeinde von Arab 300.000 Kronen, der serbische Natioualfondü 700.000 Kronen, die Stadt Kaschau '250.000 Kronen, dic Stadtväter der Stadt Kaschau 514.000 Kronen, dic Audapester Vieh-martttusse 500.000 Kronen, der Landesverband der Schneidermeister 412.000 Kronen, die Landes-Zentral-sparkasse zwei Millionen, die Vcrsichmmasacfellfchaft „Phönix" 500.000 Kronen. '" ' Budapest 13. November. (Uug. Tel.-Korr.-Bur.) D,e Gesamtsumme der bisherigen Subskriptionen auf die ungarische Kriegsauleihe bei der hiesigen Filiale der Anglo-österrcichifchen Vant beträgt 10,ll2.000 Kronen. Verschärfte Maslnnlimcn aca.cn die englischen Staats-angoliürigen. Wien, 18. Nov<'!nber. Die ..Korrespondenz Wilhelm" mcldet.- MN Nucksicht auf die traurige ^age. in dcr un-scrc Staatsangehurigcu namentlich sich in England bcfin-dcn soUcn. wurdcu in lehtcr Zeit, Mcyznahmcn bei uns crgriffeil. Spczicll gegen die l^ilgländer verschärft, indcm alls;cr der Äcranlassung von wcitcren Intcrnicrungcn invt'csondcrc auch verfügt wurde, das; cnglischc ^-tantsangc-hörigc ohne Untcrschicd des Alters ulid (^cschlechtcs in dcr Zcit von « Uhr abends bis ^i Uhr früh dic Wohnung nicht verlassen oürfcn, öffentliche Lokale alicr überhaupt uicht besuä^'n diirfcn. Diese Vcrschärfungen bleiben so lange aufrecht, als nicht GewihlM besteht, das; auch unscrcn Staatsangrhörigcn in Ellgland eine andere, Behandlung zutcil wird. Dic intcrnicrlen Ausländer wcrdcn bci uns überall gut bchandclt. da hicr nicht der Ehrgeiz besteht, tinrbarischc Sittcu nachzuahincn. Ausrüstung eines Hilfszngcs für Verwundete. Prag, 18. November. Aus Budweis wird den Abendblättern gemeldet, daß Fürst Johann Schwarzenberg einen Hilfszug für 100 Verwundete ausgerüstet hat. Der Fürst reiste heute zum Zwecke der Abholung der Verwundeten ab. Abreise dcr dritten Kompanie dcr Wiener polnischen Legion anf den Kriegsschauplatz. Wien, 16. November. Heute reiste die dritte Kom« panic der Wiener polnifchcn Legion auf den Kriegs« fchanplatz ab. Die Cholera. Wien, 18. Noveinber. Vom Sanitätsoeftartement des Ministeriums des Innern wird mitgeteilt: Am !8. November wurden sieben Fälle asiatischer Eholera in Wien, vier Fälle in Krems (Nicdcröstcrreich), ein Fall in Kämteu, vier Fälle in Böhmen, drei Fälle iu Mähreu, 14 Fälle iil Schlesien uud fünf Fälle in Galizien battoriologisch festgestellt. Laibacher Neitunq Nr. 284 ^ 2325 19. November 1914 deutsches Reich Vo» den Kriegsschauplätzen. Berlin, 18. November. Das Wolff-Nureau meldet: Großes Hauptquartier, 18. November vormittags: Die Kämpfe in Weftfiandern dauern fort. Die Lage ift im Wesentlichen unverändert. Im Argonnenwalde wurdo unser Angriff erfolgreich vorgetragen. Französische Angriffe südlich Verdun wurden abgewiesen. Ein Angriff «egen unsere bei St. Mihiel auf das westliche Maatzufer geschobenen Kräfte brach nach anfänglichem Erfolge gänzlich zusammen. Unser Angriff südöstlich Cirey veranlaßte die Franzosen, einen Teil ihrer Stellungen auf« zugeben. Chatillon wurde von unseren Truppen im Sturme genommen. — In Polen haben sich in der Ge« gend nördlich Lodz neue Kämpfe eittsponnen, deren Entscheidung noch aussteht. Südöstlich Soldau wurde der Feind zum Rückzug auf Vtlawa gezwungen. Auf dem äußersten nördlichen Flügel ift starke russische Kavallerie am 16. und l7. November geschlagen und über Pilllallen zurückgeworfen worden. Oberste Heeresleitung. Gin Armeebefehl des Generalobersten von Hindenburg. Nerlin, 18. November. Das „Berliner Tageblatt" meldet aus Thorn folgenden Armeebefehl des Generalobersten von Hindenburg: Seine Majestät der Kaiser antwortete auf meine gestrige telegraphische Meldung folgendes: Generaloberst v. Hindenburg. Für den schon gestern und heute erreichten vielversprechenden Erfolg der von Ihnen geleiteien Operationen sende ich Ihnen in hoher Freude Meinen kaiserlichen Dank. Auch Ihres Generalstabschefs und Ihrer anderen Helfer gedenke Ich in höchster Anerkennung. Ihren braven, nie versagenden Truppen entbieten Sie ebenfalls meine Grüße und Dank für unübertreffliche Leistungen in Marsch und Gefecht. Meine besten Wünsche begleiten Sie für die kommenden Tage. Wilhelm. — Generaloberst v. Hindenburg fügt in dem Armeebefehl zum Telegramm des Kaisers hinzu: Diese Allerhöchste Anerkennung soll uns ein Ansporn sein, auch ferner unsere Schuldigkeit zu wn. Generaloberst v. Hindenburg. Herzog Ernst August von Braunschweig. Verli», 17. November. Der „Lokalanzeiger" ist ermächtigt, festzustellen, daß an den im Auslande verbreiteten Gerüchten, Herzog Ernst August von Braunschweig sei verwundet oder ertrantt oder gefan< gen oder werde vermißt, kein wahres Wort ist. Eine Falschmeldung über ein württembergisches Land-wehrregimcnt. Verlin, 18. November. Die „Agencc Haba3" verbreitet eine Meldung, wonach sich das württemberyischc Land-»vchrvegiment Nr. 123 in (Ncbweiler cincr Brandstiftung schuldig gemacht haben soll. Dabei sei gelegentlich einer Meuterei ein Soldat von seinem Vorgesetzten erschossen worden. Demgegenüber ist folgendes amtlich festgestellt worden.' Das württcmbergischc Landwehrrcgimcnt Nr. 128 unternahm am 25. Oktober einen Angriff. Vei diesem Angriffe wurden durch unsere Artillerie Häuser in der Ortschaft Sennern in Vrand geschossen. Die Häuser aus denen geschossen wurde, wurden angezündet. Alle anderen Darlegungen über Vorkommnisse innerhalb des Regiments sind gänzlich erfunden. Unfall eines Laznrettzuged. Vlüuchcu, >8. November. Die ,.M. N. N." melden: -Der bayrische ünzarcttzug der freiwilligen Krankenpflege wurde bei einem Eiscnbahnzuscnnmcnstoß in Lille schwer beschädigt. Ein Materialzug mit 60 Wagen war von rückwärts auf dcn Lazarettzug aufgefahren. T>cr Lnzarcttzug wurde auscinandcrgecissen und die Lokomotive mit mehreren Wagen cine Strecke weit fortgeschoben. Die Insassen wurden aus den Betten geschleudert. Auch der Material-^ilss wurde schwer beschädigt. Drei Personen wurden bei dem Zusammenstäke getutet und 14 schlocr verletzt. ^ Italien Der Papst für das Neuttalitätsprinzip. «öl«, 18. November. Die „Kölnische Vottszeitung" welket aus Rom: Der Papst erklärte dem Leiter einer katholischen Zeitung in Florenz, die italienischen Katho-l'ken sollten um jeden Preis das Ncutralitätsprinzift in bcm gegenwärtigen Weltkriege aufrecht erhalten Der heilige Vater bitte Gott, daß er die gegenwärtigen schmerzvollen Tage abkürze. Alle Katholiken sollten sich nnt lhm in dem Wunsche vereinigen, nach Möglichkeit darauf hinzuwirken, daß den kriegführenden Machten der ßriede bald wieder gegeben werde. Keine italienische Zeitung, kein wahrer Katholik Italiens sollte irgend welche Bestrebungen geigen, den Krieg gegen die eine oder andere Nation zu befürworten und so dem Heiligen Stuhle und der Staatsgewalt in der gegenwärtigen Stunde Verlegenheiten zu bereiten. Die italienische Militärlritil über die deutsche Offensive .lsngs der Weichsel. — Die italienischen Freiwilligen in Frankreich. «attand, l7. November. „Corriere della Sera" verzeichnet heute mit auffälliger Überschrift die siegreiche deutsche Offensive längs der Weichsel, deren großer Er- olg am besten an der Zahl der Gefangenen und der erbeuteten Geschütze zu ermessen sei. Im übrigen wird jetzt auch von der italienischen Militärkritik bestätigt, daß die deutsche Gegenoffensive rechts und links der Weichsel den russischen Aufmarsch stört und verlegt. -Demselben Blatte zufolge werden die italienischen Freiwilligen in Frankreich nach dem Lager von Mailly-Le-camp gebracht, wo sie noch ausgebildet werden, um dann Ende des Monates an die Schlachtftont gefchickt zu werden. Journalisten werden in diesem Lager nicht geduldet. England. Aus dem Unterhaufe. London, I«. November. Schahtanzier Lloyo George legt ausführlich die finanzielle Lage dar und erklärt, datz für den Zeitraum bis zum 31. März 1915 eine Summe von 535 Millionen Pfund erforderlich sei, davon 839,575.000 Pfund für Kriegsausgabcn. Der Schatztanzlcr schlägt eine Erhöhung der Einkommensteuer vor, die tatsächlich einer Verdoppelung nahekommt, und zwölfcnchalv Millionen Pfund einbringen soll. Er beantragt ferner eine höhere Belastung des Vieres, einc besondere Besteuerung des Tees im Ausmahe von drei Pence pro Pfund sowie eine Beschränkung der Abzahlung an den Tilgungsfonds. Autzcr-dcm mutzten 321,325.000 Pfund aufgebracht werden. Ferner schlägt der Schatztanzlcr die Ausgabe einer Anleihe von 350 Millionen Pfund dreieinhaldprozcntiger Rente zum Kurse von 95 Prozent vor, die im Jahre 1828 zu pari einlosbar sein soll, und teilt bei dieser Gelegenheit mit, das; die Regierung bereits Angebote zur Übernahme von 100 Millionen Pfund empfangen habe. Das Haus nimmt schließlich die gesamten Vorschläge der Regierung an. Auf die Anfrage eines Abgeordneten, der um Aufklärung über die Politik ersucht hatte, die die Regierung bei der Erklärung von Ql und .Kupfer als Konterbande verfolgte, antwortete Premierminister Asquilh, die Regierung habe aus verläßlichen Quellen erfahren, daß die, Essenzen, Kupfer und gewisse andere Stoffe, die nach Deutschland und Österreich-Ungarn eingeführt werden sollen, dort ausschließlich zu militärischen Zwecken vcrlvcndet werden. Die Regierung habe es deshalb für gut befunden, diese Artikel der Liste, der als unbedingte Konterbande geltenden Gegenstände hinzuzufügen. Alle möglichen Maßnahmen seien ergriffen worden, um zu verhindern, daß wirklich für neutrale Länder bestimmte Öle, Essenzen und Kupfer davon betroffen wurden. Der Liberale Jonas lenkt die Auf» merksamteit des Hauses auf gewisse vom Arbeiterführer Kcier Hardie genmchte Angriffe auf den König und die britische Nation sowie die verbündeten Völker. Keir Hardie liabe in Zeitungsartikeln beispielsweise geschrieben, Vergewaltigung von Frauen ist immer eine Begleiterscheinung dcs Kricncs. Sogar die „Times" und andere Alättcr zeigten beträchtliche Bestürzung darüber, lvas in den heimischen Truppenlayern vorging. In einem anderen Arti» lel heißt e3, es bestehe kein Zweifel darüber, daß bei dem Einbruch der Deutschen in ^'lgirn Greise. Frauen und Kinder getötet oder verstümmelt wurden. Könne aber je-, mnnd behaupten, daß die gleichen Sachen nicht auch in dcn von den Verbündeten wiedererobcrtcn Städten und Dörfern sich ereigneten? Jonas bemerkt hiezu, daß seit dem Erscheinen der Artikel die Ergebnisse der Rekrutierung in Eüdwales beträchtlich zurückgegangen scien. Schließlich sprach Hardie von König Georg als unserem königlichen Ofenhocker, während er hervorhob, da-ß Kaiser Wilhelm wie jeder Soldat die Gefahren an der Front teile. Die Offiziersverluftlifte der Indier. Frankfurt, 18. November. Die „Frankfurter Zeitung" meldet aus London: Die Offizicrsvcrlustlistc der Indicr in den KänHfen an den Flandrischen Kanälen weist 138 eingeborene Offiziere und sechs englische Oberste auf. Ausfuhrverbot. London, l8. November. (Amtlich.) Wie verlautet, hat die englische Regierung die Aussuhr von Zinnplatten nach Dänemark, Holland und Schweden verboten. Kein Neutralitätsbruch Chiles. London, 16. November. Das Preßbureau teilt mit: Die in der englischen Presse erschienenen Berichte, wonach Chile die Neutralität nicht bewahrt habe, stimmen mit den Tatsachen nicht überein, und geben in keiner Hinsicht die Auffassung der Regierung wieder. Die Niederlande. Der Salpeterverlehr zwischen Chile und Holland. London, 18. November. Der „Times" zufolge erklärte der chilenische Gesandte im Haag, daß auf seine Initiative ein Übereinkommen bezüglich der Wiederaufnahme des Salpcterversandes zwischen Chile und Holland zustande gekommen sei. ,,. A Frankreich. Verhaftung eines norwegischen Schriftstellers. Kopenhagen, 18. November. «BerlingskeTidende» meldet ans Paris: Der norwegische Schriftsteller Sven Elvestad wurde in Calais als Spion verhaftet, da er trotz des Verbotes versucht hatte, nach Diwtnchen zu gelangen. Dcr norwegische Gesandte ist bemüht, seine Freilassung durchzusehen. Rußland. Die deutschen Staatsangehörigen in Nußland. Kopenhagen, 18. November. „Centralnews" berichten aus Petersburg, die Regierung sei unschlüssig, wie sie sich gegen eine Anzahl deutscher Staatsange« höriger zu verhalten habe. In Rußland sei es notorisch, daß die Ostseeprovinzen von den deutschen Ober-Nassen beherrscht werden. Eine große Anzahl Deutscher wurde bei Kriegsbeginn nach Schweden gesandt, was jetzt bedauert wird, da sie besser als Geiseln fttr russische Kranke in deutschen Badeorten und die zwei Millionen russischer Landarbeiter zurückbehalten worden wären. Schweden Ein offener Vrief Sven Hedind. , Stockholm, 18. November. Anlählich der Angriffe, die der Präsident dcr geographischen Gesellschaft in Paris Le-mire do Vilers, in dcr inländischen und ausländischen Presse gegen Sven Hedin gerichtet hat. veröffentlicht dieser einen offenen Brief an Vilers, in dem er dessen Behauptung über sein Anrecht auf scinc französischen Or-dcnsauszcichnungcn entgegentritt und sagt. cr würbe es. wenn Vilcrö' Auffassung von dcr französischen Regierung und der öffentlichen Meinung Frankreichs geteilt werde, für seine Pflicht ansehen, ohne jemanden verletzen zu wullen, sein koinmandenrtreuz der Ehrenlegion dcr französischen Regierung zur Verfügung zu stellen. Sven Hedin tritt ferner der Behauptung entgegen, oatz er in Deutschland unter der Protektion dcs Kaisers eine kräftige Agi° tation getrieben habe. um Frankreich anzuschwärzen. Er hade im Gegenteil seine wärmste und aufrichtigste Shm. pathie für Frankreich ausgesprochen und nur oic Politik bedauert, die Frankreich in diesen Wirbel und dieses Un< glück getrieben, das jetzt seine nordwestlichen Provinzen heimsucht. Sven Hcdin mache jedoch tcin Hehl daraus, das; er, obwohl sein Vaterland vollkommen neutral sei, mit Leib und Seele auf Deutschlands Seite stehe. Wien, t8. November. D«r Präsident dcr Geographischen Gesellschaft hat an Sven Hcdin cm Schreiben gerichtet, worin der Entrüstung über dessen Streichung aus der !1leihe der Ehrenmitglieder der Pariser Geographischen Gc« sellschaft Ausdruck gegcbcn und mitgeteilt wird, dah die Wiener Geographische Gesellschaft beschlossen habe. Sven Hedin Dant und Anerkennung dafür auszusprechcn. bah er in wahrheitsgemäßer Schilderung der Sachlage nicht nur in seinem Vatcrlande, sondern in der ganzen Welt Zeugnis abgegeben habe gegen die Flut von Lügen und Verleumdungen, die von unsercn Gegnern systematisch über uns und unsere Bundesgenossen verbreitet werden. Zugleich wird der Wunsch ausgcsproä>'n. Sven Hedin möge in diesem Winter auch nach Wien kommen und, wenn möglich, die politischen Ereignisse in Pcrsien und Afghanistan zum (i>cgenstande eines Vortraget machen. Der Seekrieg. Entwaffnung des Hilfskreuzers „Nerlin". Drontheim, 17. November. Gestern wurde mit der Entwaffnung des deutschen Hilfskreuzers,Berlin" begonnen, der vorgestern hier eingetroffen war. Ein geständiger Mörder. Trieft, 18. November. Dem „Piccolo" zufolge hat ein im Strafhause von Capodistria wegen Diebstahles zu zehn Monaten verurteilter Internierter namens Alexander Hamerlc eingestande», dcr Urheber der im Jahre 190? im Laufe einiger Monate in der nächsten Umgebung von Trieft an drei Fiatern verübten Raubmorde gewesen zu sein, welche damals großes Aufsehen erregt hatten, ohne daß es geluua.cn wäre, den Urhebern auf dic Spur zu kommen. Dcr genannte Hamerle soll auch eingestanden haben, außerdem eine andere Frau ermordet, zerstückelt und deren Leichcnteile ins Meer geworfen zu haben, einc Untat, die bisher noch unbekannt geblieben war. Quälende Gewissensbisse hätten Hamerle zu dem Geständnis gedrängt. Dcr Dampfer „Iosefine" gesunken. Trieft, 18. November. Der lleinc Dampfer der Austrv-Americana, „Iuscsinc", ist gcstern nachmittags, von Arsa in Istricn mit einer Kohlenladung nach Trieft unterwegs, auf der Höhe von Pola gesunken. Von der zwölf Mann betragenden Besatzung wurden scchö Mann gerettet, einer ist tot; die übrigen werden bisher vermißt. Die Ursache des Unfalles ist bis zur Stnnde nicht bekannt. Dcr Dampfer „Iosefinc". dcr früher unter dem 3lamen «Sultan" dem österreichischen Lloyd angehörte, ist ein kleiner Dampfer von 500 Tonnengehalt. Er wurde im Jahre 1864 auf der Vulkanwerfte in Stettin erbaut. - ^era:n wörtlicher Nt'dallrur: Anton ^ u »let. — (Verstorbene in Laibach.) Maria RibiZ, Ge-richtsdicncrswitwc, 77 Jahre; Maria 8kerjanc, Lehrerin, 45 Jahre; Johann Podkraj«ei, Eiscnbahnoberkon-dulteur i. R., 86 Jahre; Barbara Pilko, Schlossers-gatlin, 37 Jahre; Josef Nemic, Fabrilsarbciter. 64 Jahre; Poter Wawta, Taglöhner, 66 Jahre; Naimund Novak, gewesener Schlchmachcrgehilfe, 76 Jahre; Paula Nernil, Taglöhncrstuchjcr, 7 Monate. Kinemato«raph „Ideal". Heute letzter Tag des groszartisscn Gcsellschaftsdramas „Wenn das Herz schei-gen muß". — Freitag Svezialabcnd mit dem glänzenden Lustspiel „Wie sich Moritz verliebte". Ein Prozentsatz der Einnahmen geht zu Gunsten der Kriegsfürsorye. Laibacher Zeitung Nr. 284____________________________2326___________________________________19. November 1914 — (Der ahnungsvolle Aristophanes.) Man schreibt der „Franlf. Ztg.": Die 42 Zentimeter.-Mörser, mit denen die Deutschen so viel Aufsehen erregt haben, sind, so merkwürdig es auch klingen mag, eine uralte Erfin« dung, die sogar schon im fünften vorchristlichen Jahrhundert bekannt war. Bitte, vergleichen Sie Vers 236 ff. in Aristophanes' Lustspiel „Der Friede": Der Krieg (mit donnernder Stimme einen riesigen Mörser herbeischleppend): „Ha! Menschen! Menschen! Menschen! Iammervolk! Wie sollen Euch bald Eure Knochen schmerzen!" Trygaios (vor Angst zitternd): „O mächtiger Apoll! Welch ungeheurer Mörser! (Wie fürchterlich ist schon der Blick des Krieges!) Ist dies das Ungeheuer, davor wir fliehen, der schreckliche, der grause Allzertreter?" Auch das englisch-japanische Bündnis scheint Aristophanes vor 2300 Jahren in demselben Stück (Vers 1063 ff.) schon vorgeahnt zu haben: O arme Sterbliche! O Unverständige! Die Ihr aus Blödsinn nicht den Sinn der Götter begreift und Bündnis mit den tück'schen Affen geschlossen habt. Die Ihr als Einfaltstauben Euch Füchsen anvertraut voN List und Trug". Sehr treffend gewählt ist besonders das Bild von den Einfaltstauben, die später von den listigen Füchsen natürlich verspeist werden — falls sie nicht vorher einem Aar zur Beute gefallen sind. — (Es war einmal . . .) Ein Paar Märchen aus der allerneuesten Zeit erzählt eine New-Iorler Zeitung: „Es war einmal eine Festung und die hieß Antwerpen ..." — „Es war einmal eine Londoner Zeitung und die schrieb die Wahrheit..." — „In einem schönen großen Lande lebte einmal ein Kaiser, dessen Wunsch es war, die Bevölkerung glücklich zu sehen, weshalb er ihr mit allen Mitteln den Frieden erhielt. Zu diesem Kaiser kamen im Jahre 1915 der Zar von Rußland, der König von Belgien, der König von England und der Präsident von Frankreich zu Besuch. Und er begrüßte sie aufs herzlichste, umarmte und küßte sie." — „Es waren einmal drei britische Kreuzer und ein deutsches Uuterseeboot ... es waren einmal drei britische Kreuzer." — „Es war einmal eine Tante aus Essen, von der niemand etwas wußte, und als man eines Tages allerlei wunderbare Ge- schichten von ihr erzählte, sagten ein paar Leute: „Wir glauben nicht an sie." Als jedoch die Tante ihnen einen Besuch machte, da haben sie an sie glauben müssen." Meteorologische Beobachtungen in Laibach Seehöhe 306 2 m. MitU. Luftdruck 736 0 mm -1 1>SSW. schwachl heiter j 0-0 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur beträgi 3-6», »ormale 3 0'. — sVersuchter Strahendiebftahl.) Am Dienstag abends versuchte ein etwa 30 Jahre alter, mit einem grauen Anzüge und einer Sportkapftc bekleideter Mam» einer Dame, die in Begleitung eines Fräuleins durch die Vahnhofstraße gegen den Südbahnhof ging, die Handtasche zu entreißen. Da ihm dies nicht gelang, ergriff er die Flucht. Der Täter wurde verfolgt und so ging die Jagd nach ihm durch die Bahnhofgasse und die Resselstraße, bis er schließlich in der Petersftrahe spurlos verschwand. Hinweis. Unserer heutigen Nummer (Gesamtauflage) liegt em Pro» spelt über das soeben zu erscheinen beginnende Lieferungswert „Der europäische Krieg" historische Darstellung der «riegseieignisse von 1814 von Andreas Hemberger bei; wir empfehlen den Plowett einer geneigten Durchsicht. _____________________ __ Die Firma Johann GWlwtschnigg, Draht-. Drahtwaren- und Drahtstiftenfabrik in Laibach, Metelkogaffe 15, gibt hiemit die traurige Nachricht, daß ihr langjähriger, pflichttreuer Beamte, Herr MaX Verdntk Ref.-Zugsführer im Landsturm-Infant.-Reg. Laibach Nr. 27 am 28. Oktober 1914, im 35. Lebensjahre, auf einem freiwilligen Patrouillengang au der Drina für Kaiser und Vaterland gefallen ist. Laibarlz, am 18. November 1914. Ghre seinenr Andenken! 4on Beamte,zelclinetd!eKrlegsanieihe! Beamten-Sparverein in Graz, r. G. m. b. H. übernimmt von allen Beamten, Professoren, Lehrern, Pensionisten usw. 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Bamberg, Buchhandlung In Laibach, KonyreBplatz 2. ^ ^^^^^^ ^^ _____ ____________ ^ä Q Fran oder Fräulein Q D welche gut weissnähen kann, der slovenischen \ und deutschen Sprache mächtig ist und glaubt, die Eigenschaft zu besitzen, eine Nähanstalt ä Gleiten zu können, wird gegen gute Bezahlung | aufgenommen. — Antwort unter „dauernde Stellung'4 an die Administration dieser Zeitung. lUI teL 3738 6-5 J| Ich kaufe teurer 50% ^8 Jeder andere! Von Herrschaften abgelegte Herrenkleider, Horronpelze, auch Offiziersuniformen, Goldaehuüre, gebrauchte Teppiche eowie Partieware etc. Da ich hier in Ijiibach nur auf der Durchreise bin und mich bloß kuri« Zeit aufhalte, so bitte ich mich sofort mittels Postkarte zu verständigen. 4006 3—2 PlakAB öraununn, Hotel Elefaat, Lalbaeh. Bei Magen-und Darmkatarrh Gicht, Zuckerkrankheit, überliaupt bed allen Erkrankungen bestens empfohlen die wichtige Broschüre „Die Krankenkost" von Leitraaier. Proia 70 b. Vor-rütig iu der Buchhaadlung lg. v. Klein-mayr & Feil. 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