tnr Annst, Wijsenschalt und geselliges Leben. --V"2«^^» Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ I^ . Montag am K. Augult I.843. P?><^" N»n dieser Zeilschrist erscheinen wllchcnllich zwei Muininern, ledesMal ein halber Vollen. Der-Preis des Nlaliei ili in Laibach «anziiibria ü> ^^ ^ dalb^ädrig 5 st. I>urct> die k. t. Post unicr l^ouverr mit poriosreier Zusendung ganziäbrig «, balbiäbrig 4 sl. C. W., und wird ialbjädrig u°rau«> Der Friede. Kennst du den Engel wohl, der lcis und linde Das Haupt umschwebt, das lcidgekröntc, Daß es im Sturm der Schmerzen Ruhe finde? Es ist der Friede, der dich trösten könnte, Und heilen deines Herzens Wunden! Wenn dir sein hcil'ger Ruf ertönte! O schwebe nieder in der Wehmuth Stunden, D u Engel Gottes, hcil'ger Friede! Und laß ein Herz, des Leidens müde, Durch deinen Hauch vom bangen Weh gesunden! G. Schcllander. Die Sonneufiusterniß vom 8. Juli »843. Da so mannigfaltige Berichte über diese Sonnensin­sterniß einlaufen, dürfte auch folgender nicht ganz ohne Interesse sein, indem derBeobachtungpunct an Höhe nicht leicht von irgend einem andern übertroffen wird, da er nach Littro w 7062 wiener Fuß hoch über der Meeres­fläche liegt. Die Begierde, ein eben so seltenes als herr­liches Phönomen von einem so erhabenen Standpunct aus zu betrachten, und die unbeschreiblich schöne Aussicht über die Riesenberge Tirols, Salzburgs, Steiermarks, Kärn­tens, Krains zu genießen, bewog Viele, an d« Erstei­gung des Berges Stol in Oderkrain Theil zu nehmen. Am ?. Nachmittags sollte bis zu den Alpenhütten, genannt: ,,«r «Imzi, wo wir übernachten wollten, der Aufbruch ge­schehen. Aber keiner der Entfernter« stellte sich ein; alle ließen sich von der zwar eben gar nicht viel versprechen­den Witterung abschrecken, und so traten wir, nur sechs Mann stark, die ominöse Reise an. Nur ein gelbroth er­helltes Fenster im Westen gab noch einige Hoffnung. Da aber am andern Morgen schon bei den Sennhütten ziem­lich dicke Regentropfen zu fallen begannen, entfiel auch den Uebrigen der Muth. Mir indessen schienen die Ne­belwolken doch nicht so gar hoch zu schweben, und so trat ich, begleitet von dem Fackelscheine des Sennhirten, den wcitern Weg an; drei der übrigen folgten zur Probe eine Stunde, und so dachte ich, wenn nur kein Donnerwetter ausbricht, wird sich schon ein anderes Stündlein weiter ziehen lassen. Nun wird es helle, und die bunten Felder Krains sammt den Schlangenwindungen der Save und ihrer Schwestern und den Hügeln ähnlichen Bergerhöhungen inzwischen treten allmählich aus dem geheimnißoollen Dun. tel hervor. Bald aber umhüllten uns wieder dichte Nebel, so daß man nicht zwei Klafter weit sehen tonnte, und ob­schon eben nicht besren Muthes, sehten wir unsern Weg doch ohne Wegweiser fort. Unsern Durst stillten wir mit den starken Thautropfen und später mit Schnee, da all« Verzweiflung des Gelingens der größte Theil des Pro­viants bei den Alpenhütten zurückgelassen worden war. — Auf einmal wird es Heller und — welche Ueberraschung! — über uns schwimmen die beiden Körper der Sonne und des Mondes, beide ringsum sichtbar, obschon die Mondes­scheide nicht ohne bewaffnetes Auge, der starken Sonnen strahlen halber. Eben beginnen sie sich zu decken; es war 2/4 auf « Uhr, und wir befanden uns am ersten Schei­tel des Berges. Die Sonne war schon hoch über unS emporgestiegen. Einstimmig erhoben wir ein Freudenge, schrei aus vollem Halse, begleitet von dem Knalle meiner Doppelstinte. Allmälich wird es dunkler, unser Tritt bei­nahe taumelnd, die Wolken unter uns, immer schwärzer, bilden ein vom fürchterlichsten Sturm bewegtes Meer, aus dem nur die zackigen Spitzen des Triglau und seiner Um­gebung, dann der Bcgunschitza, des Storschitz und Grill­touz gleich Inseln hervorragen. Ielouza in ihrer ganzen Ausdehnung blieb noch ganz in diesem Wolkenmeere begra­ben. Um ß z/^ Uhr war die Bedeckung vollständig, und nur gegen Südosten blieb ein weiß glänzender Streifen, wie mit einem Stück Phosphor gezogen, um die ganze Kugel aber ein lichter neblichter Schein, und Dies dauerte 1 V» Minute. Jetzt zeigten sich oberhalb der Sonne rechts schon dem unbewaffneten Auge drei Sterne, deren größter mir des rothen Lichtes wegen der Mars zu sein schien, die übrigen zwei getraue ich mir nicht zu bestimmen; sie bildeten ein beinahe rechtwinklichtes Dreieck. Andere Sterne konnten wir der vorüberziehenden Nebelstecken und 1V« der zu kurzen Dauer der Finsternis; wegen nicht entdecken. Als es bei uns am finstersten war, zeigte sich vorzüglich gegen Südwest eine sc» lieblich glänzende Nöthe am Horizonte, daß man sie unmöglich ohne Rührung ansehen konnte. Je näher sie uns kam, desto dunkler wurde es hinter uns in den salzburger- und steirer Alpen, so daß erst nach Ver­lauf dieser Dunkelheit die ganz in Schnee gehüllten Häup­ter des Grosiglockner und der Tauern aufzutauchen began­nen. Wie wenn das Quecksilber aus seiner Schlacke her­austritt, zeigte sich die helle Sichel der wieder auftauchen­den Sonnenscheibe mit ganz stumpfen Hörnern. Ein eis­kalter Südostwind zog uns die Finger krampfhaft zusam­men, der Mantel kam herrlich zu Statten, und gegen das Ende der Sonnenbedeckung, etwa halb 8 Uhr, setzten wir uns am höchsten Gipfel an der Gränze Kärntens nieder, unser« frugalen Mundvorrath zu verzehren, der sich in meiner Waidtasche befand. Nachdem wir uns dann hin­länglich über Kärnten, dessen größerer Theil nebellos war, umgesehen hatten, traten wir wieder durch die Wolkenre­gion, in der wir noch irre gegangen sind, unfern Rückweg an. Meine Begleiter aber waren: Herr Johann Reß­mann, Tuchfabricant, Franz Pretner, Rothgärber, und der Träger Anton Bcnko. Fr. T. T-k. Vigaun, am 23. Juli 1842. Die ilirische Nationalität in ihrer gegen« wärtigen Neugestaltung. (Fortsetzung.) Das croatische Ilirien behauptete mit seiner patriar­chalischen Verfassung seine Freiheit bis zum Jahre 768, wo es von den Franken durch List, und zwar unter dem Vorwande eines Durchzugs gegen die donauischen Auaren, besetzt und unterjocht wurde. Um diese Zeit bekam das Land zwischen der Drave und Save zuerst, und zwar nur im kirchlichen Canzeleistyl, den Namen Slavonien, unter welchem es als ein neues Bisthum dem Erzbischofe von Salzburg untergeordnet ward. Die Ober- und Mittelilirier machten mehre Versuche, sich von der fränkischen Herrschaft zu befreien, und erfoch­ten unter dem größten ihrer Volkshelden, dem Woiwoden Ljudevit , glänzende Vortheile, und es wäre ihnen zu jeuer Zeit ein für ganz Ilirien vollkommen entscheidender Sieg gelungen, hätten nicht Neid und Mißgunst die Her­zen der unterilirischen Oberhäupter beschlichen, und hätten nicht die Franken die meisten Zupane, Knezen und andere Volksvorsteher in dem oberilirischen Hochlande und besonders in der Gränzmurk durch das anlockende Lehenswesen zum Verraih bestochen, wodurch diese zu deutschen Rittern mit meist veränderten Namen und zu Eigenthümern der ihnen früher nach der patriarchalischen Verfassung bloß unterge­ordneten Zupen (Gauen) erhoben wurden. I m Jahre 819 mußtesich bereits die oberilirische Gränzmark Krahna (Kram) so wie das ganze oberilirische Hochland (Knrotani», carautnuil») dem fränkischen Joche beugen. Das Gränzland Kram oder die sogenannte wendische (ilirische) Mark wurde zuerst dem Herzoge von Friaul un­ tergeordnet ; hernach bekam es eigene Markgrafen. Mit dieser Mark waren die oberilirischen Küstenlande Istrien und Friaul öfters vereinigt. Die hochländisch.ilirische Mark Carantanien (nachmals Kärnten) erstreckte sich auch über Cilli bis an die Save, und ihre Markgrafen führten den herzoglichen Titel. Die Herzoge von Kärnten hatten das Reichs-Iägermeistersamt im ilirischen Lande und sie bedienten sich selbst vor den Reichsgerichten der ilirischen Sprache; auch bei ihrer nach altilirischem Gebrauche vollzogenen Inauguration am Zoll­felde durfte mansich landesgesetzlich nur der ilirischen Sprache bedienen. Schon früh ward der nordöstliche Theil von Caranta­nien zur Mark der österreichischen Grafen von Stei r ge­schlagen, und so entstand die halb ilirische, halb deutsche Steiermark, welche später, nämlich im Jahre 1180, nach, dem bereits alle obern Landschaften bis Gradac (Graz) germanisirt worden sind, zum Herzogchume erhoben wurde. Indessen hatten sich die Mittelilirier unter ihrem An­führer Pori n im Jahre 835 von dem fränkischen Joche gänzlich befreit und ihre Ober-Zupane nannten sich fortan Herzoge von Croatien und Dalmatien bis zum Jahre 99«, wo sich der Herzog Darzisla v zur königlichen Würde emporschwang. Zwei tausend drei hundert und sechs und zwanzig Jahre waren seit der Begründung des ersten ilirischen Kö­nigreichs bereits verflossen, als im Jahre Christi 883 die Magyaren, ein mit den Hunnen und Avaren stammver­wandtes, aus Iugrien ziehendes uralisch-finnisches Volk, sich des größern Theiles vom ilirischen Panonien bemächtig­ten. Sie wagten es aber nicht, die croatischen und dal­matinischen Ilirier zu beunruhigen, über die seit Darzis­lav mächtige Könige herrschten, von welchen vorzüglich Peter Kresimi r der Große rühmlich genannt zu werden verdient. Die nach dem Absterben des nationalen königlichen Geschlechtes, hauptsächlich in Folge der Uneinigkeit der cro­atischen Volksoberhäupter, zuerst im Jahre 1096 eingelei­tele und erst eigentlich im Jahre 1102 staatsuerträglich eingegangene Verbindung mir Ungarn, übte auf letzteres Königreich in allem Anfange einen großen, und nach der unglücklich ausgefallenen Tarcarnschlachr am Sajo im I . 1241 den entscheidensten Einfluß aus. Die Wiederherstellung des tief gesunkenen und beinahe ganz entvölkerten ungarischen Reiches wird von allen frei­müthigen Geschichtschreibern nur den croatischen und dal­matinischen Iliriern zuerkannt. Ilirier nahmen den fliehen­den König Bela IV. sammt seinerFamilie und vielen Gro­ßen des Reiches gastfreundlich auf; durch Ilirier wurden die Tartaren theils geschlagen, theils vertrieben; durch ili­risches Geld und Blut wurde der königliche ungarische Thron neu befestigt und in dem verwüsteten Ungarn Ordnung hergestellt. Tausende von ilirischen Familien erhielten sodann in dem wieder hergestellten Königreiche Ungarn Adel und Län­dereien; selbst die Adelobricfe der größten adeligen Gemein­ »«7 den in Croatien, Dalmatien und Slauonien führen den Beweis der damals dem Ungar-Könige geleisteten Dienste. Es ist sogar keine kühne Behauptung, das; die meisten äl­teren adeligen Familien in Ungarn entweder mit beibehal­tenen, oder meist nach dem Prädicate geänderten Namen aus ilirischem Stamme entsprossen sind. Hunderte von ade­ligen Familien tragen noch heut zu Tage in verschiedenen Comitaten Ungarns den Stammnamen Horvat mit verschie­denen Prädikaten. I n dem untern Ost-Ilirien, wo der uralische Stamm der Bulgaren bald nach seiner Niederlassung von den Ur­einwohnern die ilirische Sprache und Nationalität annahm, und ihnen dafür blos seinen Namen gab, erhob sich das Reich Bulgarien, welches sich seit der Annahme des Cyri­stenthums im Jahre 865 immer mächtiger ausbreitete und gewiß eine Hälfte von Ilirien verschlungen haben würde, hätte nicht schon früher das serbische Ilirien seine innere Kraft entwickelt, welche erst unter dem Konig Stepan Du­san Siln i (Xemnuiö IX, 1336 — 1356), der den Titel eines Zars annahm, ihren Culminationspunct erreichte. Indessen gestalteten sich bereits im 11. und 12. Jahr­hunderte aus den croatischen und serbischen Antheilen Ili ­riens verschiedene Herzogthümer und Königreiche. Der süd­liche Theil Serbiens erhielt von dem Fluße Raska den Na­men Rascien, und daher pflegt man die Unter-Ilirier auch Raizen zu nennen. Das Land an den beiden Ufern des Flusses Bosna nannte man Bosnien, welches anfangs durch Vane verwaltet wurde, die sich in der Folge unabhängig machten, und den Königstitel annahmen. Dieses Reich führte auch den Namen Rama, von dem dasselbe durch­strömenden gleichnamigen Flusse, unter welchem Namen nach der ersten Abmarkung nur eigentlich das südliche Bos­nien begriffen war, aber im ungarischen Kanzeleistyl bald für ganz Bosnien galt. Die zwischen Bosnien und Dalma­tien gelegene Landschaft führte den Namen Hlmien, auch Zcchlmien (gleichsam Gebirgsland von l>ln, l>iv, l»im, der Berg) und nachher, als sie zum Herzogthume erhoben wurde, den Namen Herzegovina. Während Bulgarien, Serbien, Bosnien und Herze­govina, nach der für ganz Ilirien unheilbringenden Schlacht am Kosovo-Felde (15. Juni 138») der türkischen Macht unterlagen, wodurch jener Theil unseres Vaterlandes in unabsehbares Elend stürzte, und seine romantischen Gefilde und Auen Jahrhunderte hindurch der Schauplatz der blu­tigsten Kriege und Verheerungen wurden und alle Cultur erstarb, behaupteten, gleichsam wie Sparta und Athen, die zwei kleinsten ilirischen Nachbar-Provinzen, O»rui» zur» T rin« ten veranstaltet, jedoch hiebe! Prämien festzusetzen — wegen der sich wahr« scheinlich meldenden übergroßen Menge von Virtuosinen -- nicht gewagt. Heran, ihr Gastwirthe und Restaurateurs der Kaiser- und aller Königstädte! Habt ihr, selbst den gepriesenen Daum , der sich schon hier auf Erden sei» Elysium erbaute, nicht ausgenommen — habt ihr eine solche hohe Idee aufzuweisen? Glaubt ihr, sie sei nur zufällig entstanden? — Nein, sie liegt im Wesen des Zeitgeistes! Oder ist die geniale Ankündigung jenes wiener Kaufmannes nicht eine interessante Variation hiczu, der auf seinen Laden schrieb: »Umsonst bekommt Jeder hier die zehnte Elle, der die ersten neun bar bezahlt!« Sind die Neiden nicht wahlverwündl? Bei dem besten Willen kann ich jedoch nicht verbürgen, ob dieses edle Fest zur Ausführung gekommen. Sollte ich hierüber etwas Näheres erfahren, so will ich es gern zur Ergötzlichteit unserer Leser mittheilcn. l>. 8. Das Fest fand statt. Ein Vindergeselle gewann »n Preis. L. (Morovia.) Laib ach. Druck und Verlag des Joseph Vlasnik.