^»Z 4«. OMA »84, ^X^^H^sH^s^^^^.^'^^^^'^^ ^.^» ^^(H^-xH^^^^^H^H^^^IH.^ Vaterländisches. Die k. k. privilegirte Fürst Carl Wilhelm von Auersperg'sche Eisenfadnk zu Hof in Un- terkrain. «^ie k. k. priv. fürstlich Auersperg'sche Gusi-und Schmiedeisenwarcn. Fabrik Hof liegt im Gebiete der Herrschaft Seisenberg, am Fuße des Gott-scheer Gebirges», 3 Stunden nordwestlich von der k. k. Kreisstadt Neustadtl, an dem Flusse Gurk, welcher das Betriebswasser liefert. Im Orce ist der Vercinigungspunkt der Gottscheer und Seiftnbergcr Bezirlsstraße nach Neustadtl. Ursprünglich war einige 100 Schritte vom gegenwärtigen Fabriksorr entfernt ein Meierho'f (llvnl'), welcher aber schon m frühern Zeiten cassirt, und die Ackergründe an die nächst ansässigen Bauern verkauft wurden. Der Fabriksort selbst war ein unbedeutendes Dörfiein, und enthält 6 Bauernhöfe. Im Jahre 1795 wurde von dem damaligen Besitzer und regierenden Herrn, Wilhelm Fürsten von Auersperg und Herzog zu Gottschee, dieses Eisenwerk gegründet, um den beinahe nutzlos liegenden Waldungen der fürstlichen Herrschaften Seisenbcrg,' Alnöd und Gottschee, durch die Verwendung der darin erzeugten Holzkohlen bei diesem Eisenwerke, einen Holz- oder Kohlenverkauf zu verschaffen. Das Eisenwerk bestand im Anfange aus einer Schmelzhücte (Blauofen), 4 Brescian-, oder Wallasch - Hämmern , l. Fein-, 1 Zainhammer mit 8 Feuern Ul'd cinemZeughammer. Im Jahre 1803 wurde der Blauofen in einen Hochofen mit offener Brust umgebaut, und eine Gießerei eingerichtet, für welche meistens das bcn'öthigende Roheisen in dcm neu erbauten Cupolofen erst umgeschmolzen wurde. Obgleich alle nähere Acten der frühern Zeirpe-»iodegänzlich mangeln, so ist doch so viel bekannt, das; die. scs Werk so manche widerwärtige Verhältnisse traf, und dos; das damals erzeugte Schmicdeisen, wegen seiner zweifelhaften, mehr oder weniger brauchbaren Qualität, keinen bedeutenden Absatz fand, wodurch das Werk im Jahre 1822 seiner Auflösung nahe war. Dieser für die Provinz und vorzüglich für den Neu-stadller Kreis höchst nachthciligcn Werksauflösung wurde dadurch vorgebeugt, daß die Oderleitung dieses Unternehmens eincm theoretisch - praktisch ausge« bildeten Hüttcnmanne, Herrn V'tus Ignaz Ritter v. Pantz. als Directcr übertragen wurde. Obgleich noch immer bedeutende und besonders pccuniäie Hmdcrnisse zu bekämpfen waren, so wurde dcch durch das unlimüdetc Wiikcn des ncuen Directois aUcs aufgeboten, und alles geleistet, was in der Verbes-scrung der ganzcn Hüctcnmanipulation bei so be-schränkten Hilfsquellen und besonders beim Mangel brauchbarer Individuen billige»weise gefordert werden konnte; und so entwickelte sich diese anfangs nur unbedeutende Hütte immer mehr und mehr, bis sie so weit gedieh, dasi sie im Jahre 1834 zu einer k. k. priv. Guß- und Schmiedeciscnwarenfabrik er« hoben werden musite, um den zunehmenden Verkehr mit Italien und andern Ländern inniger anknüpfen zu können. Der alte 2^2 Schuh hohe Hochofen wurde bis auf 30' erhöht, um den Vorbcreitungsraum beiden ohnehin geringen Durchmesser-Dimensionen des Hcch-ofenrauchgemäuers zu vergrößern, die Gießerei Mehr ausgedehnt, die mechanische Wertstätte und ein kleines Drehweik mit 2 Dreh- und Bohrmaschinen, welche' durch ein Wasserrad betrieben wurden, erbaut und-' eingerichtet, so zwar, daß viele.Gus^varcn und mehrere Maschinciithcile nicht nur, geg'ossüi, sondern auch gedreht, gebohlt und nach Bedarf bearbeitet werden konnten. Ebenso, wurde auH mehrercs in der Kunst-gicßerei und mn Maschinenbaufach geliefert. —' Es »rar Alles auf den Pusskr gebracht, um immer mehr — 202 — vorschreiten, zu können, und den jährlich sich mehrenden Bestellungen und Zeicanforderungen, jedoch nur damals Genüge zu leisten, wenn gleichzeitig die Fa-briksausoehnung, so wie die erst im Werden begriffe--nc mechanische Werkstätte ihre Vollständigkeit sowohl in den nöthigen Räumen, brauchbarer und guter Maschinen und Werkzeuge, als auch durch Bo sorgung sachkundiger und brauchbarer Individuen erlangen würden. Es wurden demnach Pläne entworfen, welche nach und nach von Pantz ausgeführt werden sollten, als ihn der Tod im Jahre 1836 plötzlich ereilte. Nun entstand für die Fabrik ein höchst gefähr> licher Stillstand sowohl für die, Leitung des Betriebs als auch in Fortsetzung und Ausführung aller Pläne. — Die Fabrik wurde durch 1^4 Jahr provisorisch verwaltet» und die Endresultate dieses Intervalls fielen mit Ende September 1837 dahin aus, das; die Fabrlkscassc gänzlich erschöpft und passiv, die Fabrik aber ohnc alle Vorräche gleichsam zur Auflösung vorbereitet ward. Nur durch die energischsten Miccel und bedeutenden Opfer konnte es da-hin gebracht werden, die Fabrik abermals, wie im Jahre 1822, vor der Auflösung zu retten. __ Die Oberleitung der Fabrik überging nun wieder an einen theoretisch-praktisch ausgebildeten Hütten.-mann; cben so wurden für die einzelnen technischen Zweige geschickte, solide und mit den nöthigen Kennnnsfen ausgerüstete Individuen eiligst besorgt, um in möglichst kürzester Zeit wieder die alte Ordnung herzustellen. Di>e-Fabrik,, war aber durch Sistirung sämmtliche'' Baulichkeiten und Werksreparaturen während der Zeit des Provisoriums der Art verwahrloset und baufäUig, daß nicht mehr Zeit übrig blieb, nach einem erst neu zu entwerfenden Ncorganisations-Pla-nc die Fabrik ohne empfindliche Opfer und ohne Unterbrechung des Betriebs den gegenwärtigen Zeit-anforderungen gleichzeitig zu gcnugen und theil-wcise umzubauen, sondern es mußre, wcil, während man beschäftigt war, Vorräthe zu diesem großen Bauunternehmen zu sammeln, und diesen oder jenen wichtigen und früher nothwendigen Bau auszuführen, cin anderer Nicht muider nothwendiger Theil der Fabrik, unbeachtet der continuirlich vorgenom-menen Reparaturen, zusammen brach, oder wegen Gefahr des Einsturzes abgetragen werden mußre, der neu entworfene NeorganisationS-Hauptbau in die 2 Jahre 1839 und 1840 zusannn/u gedrängt, und alles aufgeboten werden, um mit Schluß 1840 wieder zum vollen Betriebe 'zu gelangen. iFortscyllng felgt.) Die Eroberung der Insel Capri. (Beschluß.) Jetzt richtete der Feind alle seine Kräfte gegen den kleinen in der Schlucht aufgestellten Trupp. Fünfmal brachen sich dreizehn- bis vierzehuhundcrt Engländer gegen Lamarque und se^ne. fünfhundert) Mann. Darüber kam die Nacht und der Zeltpunkt, wo die Mannschaft vollends heraufsteigen sollte. Dießmal ging es, wie General Lamarque vorausge-sehen, leichter von statten als das erste Mal. Die Engländer schössen wohl fort, aber die Dunkelheit verhinderte sie, sicher zu zielen. Zur Verwunderung der Soldaren stieg dießmal der Generaladjutant Thomas zuletzt herauf; aber man erfuhr bald warum: als er oben war, stürzte er die Leiter hincer sich hinab; alsbald suchten auch die Fahrzeuge das Weite, Neapel zu. Lamarque hatte sich den Rückzug abgeschnitten, um sich den Sieg zu sichern. ,__ Die beiden Heere befanden sich in gleicher Anzahl: denn die Stürmer halten ungefähr dreihundert Mann verloren; auch zogerce Lamarque nicht, stellte die kleine Armee so still als möglich in Schlachtordnung und ging gerade auf den Feind los, ohne zu gestatten, daß ein einziger Flintenschuß dtM englischen Feuer antwortete. Man stieß auf einander, die Bajonett kreuzten sich, man, faßte sich Mann für Mann, die Kanonen des Forts schwiegen, denn Franzosen und Engländer waren so vermengt,, daß man auf dic cinen nicht schießen konnte ohne auf die andern zu treffen. Das Handgemenge dauerce drei Stunden; so lange stieß man sich mit sicherem Ziele nieder. Am Ende der drei Stunden war der englische Obrist Hausell getodtetund fünfhundert Engländer mit ihm gefallen, der Nest umzingelt. Ein ganzes Regiment ergab sich; es hieß Royal-Malte. Neunhundert Mann wurden von, eilfhundertcn zu Gefangenen gemacht. Man entwaffnete sie und waif ihre Säbel und Flinren ms Meer; dreihundert Mann blieben zurück, sie, zu bewachen; die übrigen achthundert marschirten gegen das Fort. __Dießmal hatce man sogar keine Leitern. Glücklicherweise warcn dic Mauern niedriger: die Belagerer stiegen einander auf die Schullern. Nach nner Vertheidigung von zwei Stunden war das Fort genommen; man brachte die, Gc-fangencu hin und schloß sie daselbst ein. Die Menge, welche die Kais, dic Fenster und Terrassen von Neapel besetzt hielt, neugierig und sehnsüchtig, war ivotz der Nacht geblieben. In der Finsterniß hacce sie dann den Berg aufflammen gesehen wie einen Vulkan; doch gegen zwei Uhr Morgens warcn die Flammen erloschen, ohne daß man wußte, wcr Sieger odcr besiegt war. Dann that — 203 — dii Unruhe, was bisher die Ncugicr; die Menge blieb bis zum Tag. Am Tage wehte auf dcm Fort Samte Barbe die neapolitanische Flagge. Ein ungeheuerer Freu« denschrci von viemlalhunderttausend Menschen erschallte von Sorrcnt bis Mlsene, und die Kanonen des Forts Saint-Elmc mit ihrer Stimme von Erz, alle d>,ese Menschenstimmcn überbrüllend, brachten dem General den ersten Dank seines Königs. Indeß war die Arbeit nur halb gethan; nachdem man hinaufgestiegen war, mußte man auch wieder herunter, und dlcses zweite Geschäft war nicht minder schwierig als daS erste. Von allen Fußpfaden, welche von Anacapri nach Capri führten, hatte Hudson Löwe nur eme Treppe übrig gelassen; d,ese Treppe aber, beständig am Rande von Abgründen, erstreckte ihre vierhundert und achtzig Stufen in halber Schußweite von einer Batterie von zwölf Sechöund-dreißlgpfündern und zwanzig Kanomerschaluppen, — Allein cs war keine Zeit zu verlieren, und dieß.-mal konnte Lamarque die Nacht nicht abwarten; tenn am Horizont erschien die ganze englische Florre, die der Kanonenlärm aus dem Hafen von Ponza herbeigelockt hatte. Man mußce sich vor ihrer Ankunft des Ufers bemächtigen, sonst warf sie dreimal so viel Menschen auf die Insel, als der General hatte, der gekommen war, sie zu erobern, und der Sieger mußte sich vor so überlegenen Strcttträften in das Fort Sainle Barbe zurückziehen und dort sich ergeben oder HungcrS sterben. Der General lies; hundert Mann Besatzung in dem Fort Samte Barbe, und wagte mir den tau-s.nd übrigen den Marsch abwärts. Es war zehn Uhr Morgens. Lamarquc war es unmöglich, dem Feinde etwas zu verbergen; man mußt«- zu Ende kommen wie man begonnen, wagehalsig. Er theilte sein kleines Heer in drei Corps, übernahm das Commando des ersten, gab das zweite dem GeneraladMancen Thomas und das dritte dem Escadronschef Liuron; dann, im Sturmschritt und unter Trommelwirbel, sing er an, hinunter zu marschircn. Es mußte ein schrecklicher Anblick seyn, wie diese Mcnschcnlawine sich die Treppe über den Abgrund herabstürzte, unter einem Feuer von sechzig bis acht-ziq Kanonen. Zweihundert Mann wurden hinabgestürzt, die vielleicht nur verwundet waren, und im Fall zerschmettert, achthundert kamen unten an und vertheilten sich auf der sogenannten großen Marine. Dort war man vor dem Feuer geschützt; aber noch war so gut als nichts gethan: man mußte Capri, bis Haupcfestung, und die Forts St. Michael und St. Salvator nehmen. — Und jetzt, nach dem Werke des Muthes, kam das W'st der Geduld. Vierhun- dert Mann machten sich an die Arbeit. Vor den Thermen des Tiberius, deren mächtige Ruinen sie gegen die Arcillci'ie der Festung deckten, fingen sie an, einen kleinen Hafen auszugraben, wahrend die vierhundert andern die feindlichen Kanonen hinter ihren Schießscharten fanden, und die einen gegen die Stadt richteten, als Brechcbattcricn, die andern gegen die Schiffe, welche man, gegen den widrigen Wind tämpfend, ankommen sah. Der Haftn war gegen zwei Uhr Mittags fertig, und schon sah man von der Spitze des Caps Campanetta her die gestern zurückgeschickten Fahrzeuge MitLebensmitteln, Munition und Artillerie ankcmmcn. General Lamarque nahm zwölf Vierundzwanzigpfün-der; vierhundert Menschen spannten sich daran und zogen sie quer über die Felsen, durch Wege, die sie sich, ungesehen vom Feinde, bahnten, auf den Gipfel des Berges Solaro, welche die Stadt und die beiden Forts beherrscht. Abends um 6 Uhr waren die zwölfKa» noncn in Batterie. Sechzig bis achtzig Mann blieben zu ihrer Bedienung; die übrigen gingen wieder hinunter zu ihren Kameraden. Aber während dieser Zeit geschah ein seltsam Ding. Trotz dem widrigen Wmde war die feindliche Flotte auf Kanonenschusi-lveite angekommen und hatte ihr Feuer begonnen. Sechs Fregatten, fünf Briggs, zwölf Bcmbarden und scchözchn Kanonicrschaluppcn belagerten dje Be? lagcrer, welche sich gleichzeitig gegen die Flotte vertheidigten und die Stadt angriffen. — Darüber kam die Nacht, man mußte den Kampf einstellen; umsonst guckte Neapel aus all' seinen Augen, heute Nacht war der Vulkan erloschen oder er ruhte. __ Trotz der See, trotz dem Sturm und gegen den Wind, gelang cs den Engländern in der Nacht, zweihundert Kanoniere und fünfhundert Mann Fußvolk auf die Insel zu werfen. Die Belagerten waren sonach mehr denn ein Drittel stärker als die Belagerer. -^ " ^ '<,,,'-'"." v Der Tag lam und mit ihm erwachte die Ka- , nonadc zwischen der Flotte und der Küste und dem Lande. Die drei Forts erwiederten nach besten Kräften den Angriff, der vertheilt und so minder gefährlich für sie war, als plötzlich wie ein Sturm über ihren Köpfen losbrach: ein Eiscnregcn zerschnitt-tcrte auf halbe Schußweite die Kanoniere auf ihren Stücken. Das waren die zwölf Vierundzwanzigpfün-der, die auf einmal losdonnerten. In weniger als einer Stunde war das Feuer der drei Forts zum Schweigen gebracht; nach zwei Stunden hatte die BatccrieBrcche geschossen. Der General Lamarque ließ hundert,Mann zurück, um die Flotte in Respcct zu erhallen, stellte sich an die Spitze - 20'z - 5er 600 übrigen und commandirte Sturm. — In diesem Augenblick ward eine weiße Flagge auf der Festung aufgehißt. Hudson Löwe verlangte zu capitu-liren. Dreizehnhundert Mann, unterstützt durch eine Flocte von vierzig bis fünfundvierzig Segeln, wollten sich an siebenhundert crgeben,und bedungen sich nichts als den Rückzug mit Waffen und Gepäck. Hudson Löwe versprach überdieß, die Flotte in den Hafen von Ponza zurückzuschicken. Die Capitulation war allzu vortheilhafr, um verweigert zu werden; die neunhundert Gefangenen des Forts 2t. Barbe wurden mit ihren dreizehnhundert Kameraden vereinigt. Mittags verließen die zwcmndzwanzighundert Mann Hudson Lowe's die Insel und überließen dem General Lamarque und seinen achchundeit Soldaten den Platz, die Forts, die Artillerie und die Munition. — Zwölf Jahre später commandirte Hudson Löwe auf einer andern Insel, dießmal nicht als Gouverneur, sondern als Gefangenwärter, und sein Gefangener warf ihm als einen Schimpf, der allen Qualen, die «r ihm angethan, die Wage halten sollte, diese, schmähliche Uebergabe in's Gesicht. Feuilleton. (Zwei Berliner in Wien.) »Hör mal Freund," spricht der Erste, »wir jehc-n duhn uf den Aschenmarkt, dort sollen die Höckerweiber classische Witze feilen, besonders, wenn man mit se streitet." Wie gesprochen, so gechan. Auf dem Aschenmarkt angekommen, fragt der Erste: ,>V3at kostet tat Häufle Bern?" «An Groschen's Nagl." »Beim Deibel, dct lst ja theuer.» »Schauc's de schwäbische Nocken an mit dem Zündholjlg'stell; wollcs cppa an ganzen Wagen voll UM an Groschen?" «Köstlich, nationcll!" ruft der Zweite zum Er-sten; „sie ladet schon aus, wart mal, ick will se noch een wenig schrauben." »Weib!" spricht er, und stellt sich knapp vor sie hin, „der kann ick nich begreifen, wie man so een misarables Hauste Biren um een Groschen feiln kann." »Was sagt die Natiwurzen?" und paff', gibt sie ihm eine derbe Ohrfeige. »Der Witz ist jut," memte der Erste. (Gespräch zwlschen zwei Wienern.) S«n So schin Mll der Eisenbahn g'fahrcn? Wer? Sie. 2? Ja. Na. 0 je! Produetion d e s Flöten-Virtuosen Prosper Amtmann in Laibach. Wenn wir den allgemeinen Sinn über Concerte und deren Besucher, über Virtuosen und deren Verehrer, über Musik und wahre Musiker, und den jetzt über Odgenanntes vorherrschenden Geist einer näheren Berücksichtigung würdigen, so wird sich Jedermann, der nur mit einigem Scharfblick den Schleier der Täuschung zu lichten vermag, das Verhältniß einer umgekehrten Proportion darstellen. Je mehr Concerte, desto weniger Besucher, je mehr Virtuosen, desto weniger Verehrer; je mehr Mnsik, desto weniger wahre Musiker. Gründe zu diesem Verhältnisse liegen zu nahe, als daß ich durch deren Aufzählung den Leser ermüden sollte. In Betreff der Virtuosen erwähne ich nur dieß, daß sie, deren Zahl sich von Tag zu Tag vermehrt, die sich an kein Geschlecht und Alter binden, in unserer Zeit, wenigstens in numeri? scher Hinsicht, das goldene Zeitalter feiern. Möge entweder eine schnelle und leichte Auffassung von Seite der Kunsteleven, oder geringere Anforderungen von Seite des Publikums, der Grund zu dieler Frühreife jugendlicher Talente seyn; ich will nicht nachforschen, ich bemerke nur, daß wir Künstler hören müssen, die das zarteste Alter noch nicht überschritten baben, und dennoch so viel leisten zu können sich einbilden, als im Kunstfache ergraute Männer. Ob durch solche Kunstjünger der edlen gefeierten Kunst eine Weihe gebracht, oder ob sie dadurch einen Abbruch ihres inneren Werthes erleide,—> die Lösung dieser Frage überlasse ich jedem Kunstverständigen. Wie wohlthuend, wie erfreuend es daher für jeden Verehrer der wahren Kunst seyn muß, wenn aus dem Gedränge so vi«r ler mit dem Titel „Virtuos" imponiren Wollender, ein Mann hervortritt, der ohne Prunk und Pracht, ohne pomphafte Ankündigung , einzig und allein durch die Meisterschaft seines gediegenen Spieles, durch die Kraft und Würde seiner Compositionen einen eyrcnrcichen Erfolg bewirkt und den Beinamen eines Virtuosen im vollen Maße rechtfertiget. Unter diesem ebenbezeichneten Manne verstehe ich den Flöten-Virtuosen P ros p er A mtmann, der iurch zweimalige Produc-tionen im Theater die Zuhörer entzückte und den klarsten Beweis lieferte, daß mehrjähriges Studium und unverdrossene Ausdauer den Grundstein zu dem schwer zu rechtfertigenden Titel «Virtuos' bilden. Ohne mich in die einzelnen Details des kunstgerechten, ergreifend schönen Spieles und seelenvollen Vortrages einzulassen; ohne erwähnen zu wollen, daß die Schnelligkeit und Reinheit der Läufe, so wie die Klarheit der Triller den Culminationspunkt der Vollkommenheit erreichten, bemerke ich nur, daß Herr Prosper Amtmann durch das Sanfte, Gemüthliche, Empfindungsreiche seines Adagio nicht minder, als durch das brillante Inhaltsschwere seiner Variationen entzückt. Ueber seine Compositionen, die durchgehends den Stampel durchdachten gediegenen Studiums an sich tragen, die nicht zum Blenden für Kunsclaien, sondern zum Befriedigen Kunstverständiger geschrieben sind, berichte ich nur, daß sie dem Schöpfer, als dem Quell zarter inniger Empfindungen, der sie in das Kleid der schönsten Harmonie hüllt, zur größten Ehre gereichen , und im Verbände mit der herrlichen Darstellung, den Doppelzweck, als Kunstgenuß und Bewunderung, nicht verfehlen. Ich führe hier namentlich seine meisterhafte Komposition: „tiunvouil-villl li»« llritto <»e «oU8<;llnl'l8-l' «ollsellat'l. I^ikuel! :un 15. IXovnlllioi- 1841. Verleftcr: Ignaz Alois "rdlcr v. «lclnmanr.