(WbmlmWZntUMl' Dienstag den 23. Auni 1835. Naibach ven 2l. Hum. Äm ,9. Juni sind Sc. Excellenz, unser verehrter Herr Landesgouvcrneur, Freiherr von Schmidburg, von Wien im crwün chtcn W^d!> seyn zurückgekommen, wo Hochdiesclben als Ehef der ständischen Deputation, im Namen der löblichen Stände dieses Landes tie Huldigung zu dcn Füßen des Thrones Sr. k. k. Majestät, unseres allcrgnä« tigstcn Herrn, abzulegen die Ehre hatten. Runvmachung. Die Direction der priv. österreichischen Na« tionalbank hat die Dividende für das erste Seme' ster ,LZ5 mit Dreißig Gulden Bank« Valu« t a fur jede Actie bemessen, welche vom «. Julius l. I. an, in der hicrortigcn Actienkasse entweder gegen die hinauögegcbencn Eaupons, oder gegen flassenmäss^ gcstämpclte Quittungen erhoben werden kann. Um tie dicßfalls erforderlichen Vorschreibungen gehörig vornehmen zu können, werden vom 20 Iunius bis i». Julius I. I. keine Actienum. schreibuugcn oder Vormerkungen, und keine Eou» ponö' Beilegung vorgenommen. Ucdrigens behält sich die Bankolrection vor, in der ersten Hälfte des heurigen Julius eine, mit letztem Iunius l. I. abgeschlossene Uebersicht der sämmtlichen Erträgnisse der Bank für das erste Semester iL35 öffentlich bekannt zu machen. Wien am 4. Juni i635. Adrian Nicola us Freiherr v. Barbier, Banl'« Gouverneur. Melchior Ritter von Steiner, Bank ° Gouverneur - (^teNocrtrcler. Johann Baptist Bcnvenuti, Bank. Director. VWien. vrn 15. Juni. Nachdem Se. Majestät tie Huldigung des Erzherzoglbums Oesterreich unter der (Zns am Sonntage den ,4. Iunius d. I. in Allcrhcchsiihrcr Hofburg mit allen hcltöinmllchct» Feierlichkeiten anzunehmen gnädigst beschlossen halte», wurde am Tage vorher, nämlich vorgestern, den i3. d. M., der in der Schatzkammer des Stiftes Klcsterneu-burg aufbe,rohrle Grzherzogshut daselbst abgeholt, und feierlich in die Hofburg übcrbracht. Zu diesem Ende wur^n die beiden k. k. Kammerer, Ferdinand Graf r. «ZoNorcco - Mannsfcl» als erster, u»d Domiint Graf v. Hardegg als zwei« ter k. k. Hof« Kommissär, von der Hofburg aus mit Hoftragen nach Klosterneuburg gesandt, wo^ selbstsie von dem Magistrate, der bewaffneten Bür^ gerschaft und dcr Stiftsgeistlichkcit mit den gen^ohn» licben (Zeremonien empfangen wurden, sodann dem Prälaten in feierlicher Versammlung die Oleo'lli« ve behändigten, und nachdem hierauf die förmlj^ He Ucbcrgabe des ErzhcrzogsbuteZ an, sie er/olgt rrar, die Stadt Klosterneuburg unter den vorigen Ehrenbezeigungen verliehen, um in, die hiesige Hof» bürg zurückzukehren. Gegen Abend trafen sie mit dem Erzherzogs« Hute unter Paradirung der Hauptrvachc und Rührung des Spieles in folgender Ordnung in der k. k. Burg ein: Ein Dctachement Eavallerie. Ein Hoseinspanier zu Pferde. Der Wagen des Propstes von dem fürstlichen Stifle zu Klosterncuburg. Der sechsspännige Wagen des zweiten, und hielauf jener des ersten Hof» (Zommissäls. 2o4 Der sechs-fpännige Hofwagen, worin beide Hof« l Kommissäre mit dem Propste, und zwar i die ersteren obenan sahen. An jedem Schla« < ge ging ein k. k. Leiblakci — hinter dem z Wage» die eigenen Bedienten der Com» < miffäre. Paarweise. 1 Cin Nied. Oesterr. Landschafts »Agent, und < Haus« Offiziere der Hof« Kommissäre, alle zu Pferde. Der k. k. Hof. Equipagen.Inspector zu Pferde. Eine rolhlederne, mit Sammet gefütterte Sänfte, von zwei Maullhieren getragen, die mit herabhangenden goldbortirten Del« ken von rothem Sammet geziert waren. In dieser Sänfte lag der Erzherzogshut, in einem Futteral eingeschlossen, auf einem rothsammcenen Kiffen. Zu jeder^Seite der Sänfte gingen drei k. k. Leiblakeien. Sechs k. k. Arciisen.Leibgarden, unter Anfüh« rung eines Second, Wachtmeisters, ritten zu keilen Seiten mit entblößten Seiten« gewchrcn. Ein viersihiger zweispänniger Hofwagen. Bewaffnete Bürger van Klosterneuburg be« gleiteten bis zum Schottcnthore, wo eine Abthei« lung der hiesigen dürgerl. Kavallerie die Beglei« tung bis in die Hofburg übernahm. Bei der Ankunft in der Hofburg wurde an der Hauptstiege der Grzherzogshut aus der Sänfte ge» hoben und von den Hof-(Zomlnissären unter Vor« tretung eines Hoffouriers, dann eines Kammer» fouriers. und unter Nebenbegleilung der mitgekam« menen Arcieren-Leibgarden, durch das von den k. k. Leibgarden besetzte Appartement in die inneren Ge« mächer S?. Majestät getragen, daselbst in Gegen« wart des k. k. Oberstkammerers, Grafen v. 6zer« nin, aus dem Futteral genommen, und zu den übrigen aus der k. k. Schahkammer dahin übertragenen Landes-Insignicn, d. i. dem Zepter und Reichsapfel, dem Panier, Schild und Schwert auf einem besonderen Kissen von Goldstoss aufgestellt. Die k. k. Leibgarde übernahm nun die Be. wachung. Am Huldigungstaze, nämlich den ,4. d. M., versammelten sich eie sämmtlichen Stände im Landhause, und zagen um acht Uhr Früh mit dcm Nied. Oesterr. Landmarschall, Grafen v. Goöß, in die Burg ein. Den Zug. welcher, auf gelegten hölzernen Treppen, den Weg über den Minoriten. platz, durch die Kreuzgasse und Lowelstraße, dann durch den Amalienhos über den inneren Vurgvlatz in den Sckweizerhof nahm — eröffnete und schloß ein Zug bürgerl. Kavallerie — auch traten den Abgeordneten, eben so wie später beim Zuge nach St. Stephan, tie Landschafts« und städtischen Beamten und Diener, dann die Livree der Stände und die Haus'Qffijicrc des LanomaischaNs vor. Beim Vor« übergehen des Zuges traten die Wachen in daö Ge« wehr. In der Hofburg angelangt, begaben sich die Stände in die verschiedenen hierzu bestimmten Ge« mächer. Oben daselbst fanden sich auch die k. k. Minister, geheimen Räche, lKämmcrer und der äußere Hofstaat, dann die Ritter des goldenen Vließes und der übrigen inländischen Orden, wie auch k. k. Räthe und andere Beamte der Hof- und Ländesstellen, und zwar sämmtlich in der bestehenden Hoftrauer ein. Nunmehr erfolgte die Uebergabe der Insignien von Seite der k. k. Obcrsthofämler und Hofeienste an die Elbamtsbesitzer oder deren Stellvertreter für diesen Tag, und zwar zuerst jene der vier Oberst« Hofämter in der geheimen Ralhsstube — darauf je» ne der Hofoienste in der Ritlerstube — endlich höhlten die hierzu berufenen Grbamter die Klei« nodien undInsignien aus den inneren Allerhöchsten Gemächern selbst ab. Vor 9 Uhr bedeutete der k. k. Erste Obersthof« meister, Fürst zu (ZoNoredo-Mannsfclo, den Prälaten, sich voraus nach St. Stephan zu begeben, um sich daselbst in den Pontifical-Ornat zu kleiden, und mit dem hiesigen Fürz.Erzdischofe Ihre Ma». jestäten an he» Hauptpforte zu erwarten. Der f. k. Erste Odersthof'neistcr scldf! aher be« gab sich bald darauf, unter Vorrcitung zweier 6a» valleristen, mit den Toisonistcn und Großkreuzen in ihren Wägen über die Bastcy, den Bürgerspi-talgplatz und neuen Markt, durch die Kärnthner« und Singerstrahe voraus nach St. Stephan. Um 9 Uhr erhoben Sich Se. Majestät, in der Hoftrauer, mit den 6olanen des goldenen Vließes, des St. Stephan», Leopold- und eisernen Krön« Ordens, dann mit dem Bande des militärischen Marien Hheresien.Ordens umgeben, und begaben ^ Sich mit Ihrer Majestät der Kaiserinn, unter l Vortrctung der Grbamtcr, Nebendcgleitung der Leibgarde»Hauptleute, dann dts Genelal-Atjutan-! ten, und Nachtretung des (Krbland«StallmelsterS. . Stellvertreters, des Erbland» Schildträgers , wie l auch des Obersthofmeisters und der Odersthofmci- 2o5 sierinn Ihre, Maicstat der Kaiserinn, und zweie, dienenden PaNastdamen, über dieBothschafterstiege zu dem Prachtwagen hinab. Der CrblcmQ.THürhülher, Heinrich Graf v. Yhotek, welcker sich mittlerweile an die Thüre der geheimen Ralhsstube in der zweiten Antekammer gesteNt hatte, gab, sobald Se. Majestät die inneren Gemächer verließen, das Zeichen, indem er mit dem Schlüssel an die Thür pochte. Die Kammer» und Hof.Fouriere hatten schon früher den Zug nach dcr anbefohlenen Ordnung gestellt, und nunmehr setzte sich derselbe nach St. Stephan in Bewegung. Voran ritt ein tZavallerie» Commando, dann Gin Hofcinspanier. Hierauf folglcn zu Fuß: Die Landschafls.Portiere. Die Livree dcr Stände. Die Haus-Offiziere des Landmarschalls. Die Schardiener der Stadt Wien. Die Landschaftsboten. Die k. k. Hof-Livree. Die Landschafts-Tvompeter. Städtische, dann ständische Beamte. Die Abgeordneten der landcsfürstlichen Mark« te und Städte. Die Abgeordneten dcr Stadt Wien. Zwei ständische Secrcläre. K. K. Staatsbeamte und Räthe. (Alles unbedeckt.) Der Oderst.Erbland.Panier, Graf Franz v. Traun, mit der wehenden Landesfahne» bedeckt. Die ständischen Zöglinge des Thercsianums, deren Bäter Nied. Oest. Stände sind. Die Landesmitglieder, unbedeckt. Paarweise. Unter diesen befanden sich auch, ohne eine «igene Abtheilung zu bilden, jene en, mit Goldquasten an den Hcllebcirten, tie Begleitung. Rückwärts des Wagens folgten Abtheilungen der k. k. Arcieren-und der königl. Ungar, adeligen Leibgarde zu Pferde. Ein sechsspänniger Hofwagen mit der Oberst« Hofmeisterinn, Landgräfinn von Fürsienberg, und den beiden dienenden Pall^stoa-men. , Eine Grenadier^Compagnie. Ein lZavallerie«Cammando. Der Weg wurde über den inneren Burg. und Michaelsplatz, durch die Herrengaffe, über die Freyung und den Hof, durch die Bognergasse, über den Graben nach St. Stephan genommen. So« wohl auf diesem Wege, als auch auf dem Rück« wege, welchen der Zug nahm, waren alle Straßen und Plätze mit Spalieren, theils von der hiesigen bewaffneten Bürgerschaft, theils von dem k, k. Militär beseht. Beim Varüberfahren wurden Se. Majestät allenthalben von der zusammengeströmten Volks» masse mit Vivatruf und tausencsiimlnigem Zujauchzen begrüßt. Vor der St. Stephanskirche wurden Ihr« Majestäten durch die Toisonisten und Großkreuzc, in ter Kirche aber von dem Fürste»zbischc>s, dem Prälaten von Klosterneuburg (als dein 6rblHnd.Hof« caplan), und den übrigen Prälaten im Pontifical» Ornate, wie auch vom Domcapitel empfangen. Der Fürsterzbischof reichte Alielbochsilhnen das Weihwasser, und verfügten Sich dann Se. Ma« jcstät der Kaiser, unter Trompeten» und Pauken, schall durch die zu beiden Seiten gereihelen hiesigen lZleriseyen, in den unter cincm Baldachine auf der Evangelien« Seite errichteten drei Stufen hohen Thron, um welchen die obersten (Zrblandesä'mter, Leibgarde. Hauptleute und der General. Adjutant rings die vorgeschlichene!! Stellungen einnahmen. Ihre Majestät die Kaiserinn begaben Sich mit Ihrem Gefolge in das Oratorium. Der k. k. Hofstaat endlich und die Ordensglic. der, wie auch die Stande und Beamten, nahmen in den für sie vorgerichteten Bethstühlen ihre Platze. Der Huno und dcr Falke blieben mit den Iä- ücrpalteien an der Hauptpforte zurück. Nunmehr begann unter Oclebrirung des Fürst« Erzbischofs das hcil. Gcistamt. Während desselben reichte der Prälat von Klosserneuburg als C'rb-land«Hofcaplan, unicr Vorirecung des Hof mcmiars das Evangelium und den Pacem Sr. Majestät dem Kaiser auf dem. Throne, und dann Ihrer Majestät der Kaiserinn im Oratorium, un-tcr Ncdenlcuchlung von Edelknaben, zum Kußen. Nach dem Hochamte ging der Zug auf cic vo rige Art in die Hofburg zurück, doch wurde dies; Mal der Wcg über den Graben und Kohlmartt genommen. In der Hofburg angelangt, verfügten Ihre Majestäten Sich in die inneren Gemächer, die Be» gleitung blieb theils in den Antekammern zurück, theils begab sich selbe in den großen Ceremonien« Saal. Die Aeltesten vom Ausschusse der Stände suchten jetzt durch den Erbland-Kämmercr bci Sr. Majestät um Audienz an. Der Ausschuß wurde durch den Erbland.Käm-merer in die geheime Rathsstube einberufen, wo Se. Majestät unter dem Baldachin, standen , uno der Aeltcstc des Herrenstandes suchte nun mit einer Rede unterthänigst an, die Slbhnloigling oer Stä"' de anzunehmen. Nach Beendigung d.er Rede näherte der Oberst. Kanzler, Graf v. Mittrowäty, mic einer tiefen Verbeugung sich Sr. Majestät; ANerhücystUe ". theilten durch Neigung tcs Hauptes den Befehl, d,ie gnädigste Gewährung aufzusprechen, welches somit der Oberst-Kanzler dem Ausschüsse in einer kurzen Bcantwortungs»Rcoc eröffnete. , , Die Abgeordneten kehrten hierauf zu den Ständen ln den (ZcremonicN'Saal zurück, lvo gleich darauf die Ankunft Sr. Majestät gemeldet wurde. Allerhöchstsie erschienen unter Vortragung der Lan-deS.Insigmen, Vortrctung dcr Erbämter,^Tcisoni< slen und Großkreuze, und des Hofstaales, dann in Begleitung der Garde-Hauptleute u. s. w. in der nämlichen Ordnung, d^e.früher beim Zuge nach St. Stephan beobachtet wurde, in dem lZcrcmo' llien»Saale, bestiegen den drel Stufen hohen Thron, bedeckten Sich, und ließen Sich auf dem Thronscs« sei nieder. Die Erbämtcr, Garde.Hauptleute u. s. w. nahmen rings die, t>elkömmlichcn Stellungen cin. Nunmehr näherte der Oberst^Kanzler mir ei^ ner tiefen Verbeugung sich Sr. Majestät,, und er» hielt — wie früher — den Befehl, den versammele 2c>^ t.n Ständen die allergnädigste Willensmeinung zu l eröffnen, welches derselbe, nachdem er sich auf sei. l nen vorigen Platz zurückbegeben hatte, mittelst ei. i nel Anrede vcllzog. Hierauf antwortete der Nied. Oesterr. Landmar- l schall, indem cr zugleich um Bestätigung der Pri. vilcgien bath. Sobald sein Vortrug beendiget war, < geruhten Se. Majestät mit eitler Rede den Stän« i dcn die Privilegien und Allerhöchstlhre Gnade zu> < zu^chern, und sie zu Treue und Gehorsam zu er» i mahnen, auf welche huldreichste Rede einstimmiger, < rriederhohltcr Vivalrut erscholl. Der Oberst^Kanzler beoculece jeht den Stän- ^ den, den Huldigungseld mit lauter Stimme nach« zusprechen, worauf der vierte Stand die drei Fin» ger der rechten Hand empor hielt, und sämmtliche Stände mit vernehmlicher Stimme den Schwur leisteten. Hierbei wurde das erste Salve von dem var der Hofburg aufgestellten Grenadier-Bataillon gegeben, die Kanonenauf den Wällen wurden gc» liiset, und alle Glocken in und vor der Stadt ge« läutet. Nach dem Eide übergab der Oberst . Kanz« ler ycm Landmarschall die auf Pergament gesckrie« bcnen, und von Sr. Majestät Hochsteigenhändig Unterfertigten Privilegien mit anhangendem Insi» gel, worauf der Landmarschall und sodann die Stände, ohne Beobachtung eines Ranges sich Sr. Majestät näherten, und mittelst einer ehrfurchlsvol» !en Verbeugung daü Uumazlurn leisteten. Nachdem auf diese Urt Lie Huldigung vollzogen »ar, begaben Siä) Ee. Majestät unter allgemeiner Begleitung und '^ortretung über di? Bolh'schafcer« stiege in die Hofburg.Pfarrkirche hinab, und wohn, ten daselbst in der zubereiteten Kmeb^nk dem 1« Delnn bei. PZährend dcs "1^ voum — welches der Prälat von Klosterneudurg, als Qbelst - Ordland'Hof-caplan, ansti-nnuc — wurde dau zweite Salve aus dem kleinen Gewehr und groben Geschütze gegeben, und wie früher mit allen Glocken geläutet. Nach dem Ambrosianischen Lobgesange vcrMg-ten Se. Wajsstät Sich in der vorigen Begleitung in Allerhöchstere Gemächer zurück, wo die lZrbämtcr die Landes« Inslgs'icn ablcaten. Sobald Sr. Majestät von dem Stellvertreter de5 Oberst.Crblano-Hofmeisters mit dem Stäbe in der Hand die Meldung gemacht werden war, daß tie Tafel berett sei, geruheten Allerhöchstdicselbcn mit Ihrer Majestät der Kaiserinn, dann den durch» lüuchügstm Herren Erzherzogen und der Frau Erz,- her^ginn Sophie in der mehr erwähnten Beglei» llil'g, und unter Bortragung der Insignien, Sich in den Oeremoniensaal zur Tafel zu verfügen. Bei dem C'ii'tntte Ilncr Majestäten in de» Saal erschollen 'Trompeten und Pauken. An der Tafel verrichteten die obersten Erblind» ämtcr dle ihnen zukommenden Dienste. Die Tafelmusik wurde von der k. k. Hofmuslk.(Z«.ipel1c ausgeführt. Bei dem ersten Trunke Sr. Majestät wur» de zum dritten Male geschossen, und mit allen Glocken geläutet. Hierauf überreichte der Oberst.-Erbland.Münz« meister, Anton Graf von Pcrgen, Ihren Majesia« ten und den durchlauchtigsten Erzherzogen wie auch der Frau Erzherzoginn auf einer Goldtasse goldene und silberne Huldigungsmünzen, wovon Höchstsie zu Sich nahmen. Nach aufgchobencr^Tafel verfügten Ihre Mo. jestZten Sich in Allerhöchstihre Gemääer, wohin auch die Lantes-Klcinodien gebracht wurden. Die Ortens-Mitgliedcr und der Hofstaat entfernten sich, die (Zrbämtcr und Stände aber begaben sich zu ten für sie bestimmten Tafeln. (Zs waren deren neunzehn, nämlich: Eine Tafel für den Nied. Oesterr. Landmarschall und die drei oberen Stände, im Saalc tes Neichskanzlei-Ge« häudes aus 60 Personen, dann für jedes der fungi-renden siebzehn Orbämter eine Tafel von 12 Gedek« ten, und zwar sämmtlich im großen Ned'outensa»« lc; endlich eine Tafel auf ungefähr 6n Persone» im tleincn Nedoutensaale für den vierten Stand.. Während dieser Tafeln vertheilte der Oberst« Grbland'Münzmcisicr an der Tafel dcs Landma'r-sch^l!s, und an jenen der (Hrbämtel persönlich Hui-digungsmünzen ; an der Tafel des vierten Standes besorgte diese Vertheilung der k. k. Münzmeistcr. Heute, als am Tage nach der Huldigung, wird der Crzherzogshut mit dem nämlichen Gepränge, welches bei seiner Abhohlung beobachtet wurde, nach Klosterneuburg zurückgebracht. Eme Abtheilung »cr hiesigen bürgcrl. Kavallerie leistet hierbei rückwärts die Begleitung bis Klosterneuburg, wo-s.Ibst dortige bewaffnete Bürger die Begleitung übernehmen. Bei der Zurückkunft der bciken Hof» Kommissäre geht der Zug nicht mehr in die Hof. bürg, sondern in das Haus dcs ersten «Zommis-säls, wo die ganze Begleitung entlassen wird. (Wien. Z.) V a I m a t i e n. Zara. Nach einem Schreiben a,^ Scutarii 2«tt Dom 2H. Mai hauen die im gleichnamigen Pascha« lit aufgebrochenen Unruhen einen ziemlich ernst haften Character angenommen, denn der am 22. Mai vorgeschlagene Waffenstillstand von 2a Siun-cen hat die Gemüther ausscrordcntllä) erbittert. Man sogt, Daud Pascha, der (^mmandant Der großherrlichen Truppen hade ten Waffenstillstand t.ur deßhalb vorgeschlagen, um während dieser Zeit sich zu verstärken, und zugleich Lie Trancheen zu er< öffne». Anstatt »2 ihm von den Rebellen angedo« tenen Geißel nahm er nur einen Mann an, mit dem Bedeuten, daß das Lcben dieses einzigen eben denselben Werth hat, als den von hundert Rebellen. Nack dessen Zurückweisung begannen sogleich die Fcindscligkcite«. Man gibt den beiderseitigen Ver. lust al«f 45o Mann an Tedten und Veslvundctcn an; doch sollen von den grcschcrrlicbcn Truppen mch» als von den Rebellen gefaNen seyn, obgleich die Ersteren Kanonen und hinlänglich Munition für das kleine Geschah gehabt hatten, während die Rebellen leine einzige Kanone gehabt uno auch sonst der Mangel an Patronen fühlbar war. Noch immer schlägt man slch auf tcmsclbcn Puncte; tie großherrlichen Truppen halten sick im Fort und auf dcm Bazar, die Redellen hingegen sind im Bc-sitze der Stadt. Dock sollen die in der Nähe der Scadl wohnenden Bergvölker, unter denen auch ein kriegerischer aus Ehristen bestehender Stamm ist, sich mit den Redeücn vereinig: haben; auch schmeicheln sich Leycerc mil der Hoffnung, daß der Pascha von Berat mit »5,ooa Mann «hnen zu Hülfe kommen werde. Der Bezicr Hafis Pascha befehligt 4rlisienan'ül)rer 8n« Bauern in Ne>-,liil'lliot> , um brennbare Sccffe untcr die Mauern der Kaserne zusammenzuschleppen. — Zwei Kanonen richteten mit Kartätschenschüssen furchtbare Verheerungen in den Reihen dieser Un- glücklichen an ; 90 Bauern wurden vor dem Fort gcto5c^t. — Die (Zarlisten zählen in den verschie« dinen Angriffes! ,20 Todte und gegen 3s,»Verwun» dele. — Zumalacarreguy hob endlicl), an de>os, s^'on mchrcre Stundrn lang einem. stsöme"den Regen ausgesetzt, wurden überfallen und geschlagen, 5os> von iknen zu Gefangenen ge« macht und 6no Flinten fielen in die Hanke der O^lisien. Die Truppen der K^niqinn flohen ill allen Richtungen; ein Theil von ihnen erreichte Pamplona wieder, andere retteten sich nach Santesieda». Mehr als 2oc> Ausreißer, versichert man, seien seit dein 24. Mai von der Armee deÜ Generals Valdes zu den (Zarlisten übergegangen; 3c> Mann haben zu demselben Zwecke PampIonH verlassen. — Ueber 2^00 Rekruicn und Soldaten! trafen, aus Arragonicn kommend, am 2,5. Mai zu P.it,iplona ein. Der Indicateur de Bordeaux rom 2. Juni enchä'lt folgendes Schreiben aus St. Jean! de Luz vom 2i. Mai: » Elisondo und U^dach sind von den Truppen der Königinn geräumc rvvr» den, die sich nach Pamplona zurü ^gezogen haben. Der Postcousrici von St. Sebastian, der gestern zu Lande hier angelangt ist, meldet, daß die bcfe« stigce Stadt Vlllafranca von den Insurgenten balt bedrängt worden war; gestern den ycmzen Tag hindurch wurde sie heftig beschossen. Die Besatzung wehrte sick Z tapfer, und mit l5no Mann zum Gntsay derselben aufqeboch.n. Btl Abgang des