pili miV?inV»** jMQo(istf)e-missions-Zeitschrift öer 3öbjne Oes f)(gst. fgerzcns' T)esu. Oman öcsTlarion -Herrin füvftfrito Evlcbcint monatlich einmal und holtet jährlich mit Voltzusendung 2 K = 2 /Ihh. = 3 jfranhcn. fflMssionsbaus fMMllanb bei Braen, Tirol. Briefkasten der "Redaktion. E. E. Manuskripte werden für gewöhnlich wem: sie unter die andern eingereiht werden; nur nicht zurückgestellt, sondern nur auf besondere alte werden ansgewiesen als bezahlt. 4 Kronen Bitte hin. Nach Ncutitschein. Bücher der- ! erhalten. Dank. - Nach Kay., Mb., Att. und L. schicdencn Inhalts werden angenommen. Neue Mit Freuden alle Berichte erhalten. Gott vergelte Abonnenten erhalten eine Schleifnummer erst dann, alle Mühen und Schweiß! Ein fröhliches Alleluja! IReöaMionsscbluß am 24. /Iftävj 1905. Zur Beachtung. 1. Die Abnahme dieser Zeitschrift, solange I eine ausdrückliche Abbestellung derselben nicht erfolgt, gilt als Abonnenientsverpflichtung. 2. Unter dem Titel Abonnemeutserneu erung werden wir jeden Monat auf dem Umschlag die Schlcifennummern jener Abonnenten veröffentlichen, welche während der Zeit, die dort verzeichnet ist, ihr Abonnement erneuert haben. Wir bitten deshalb unsere Abonnenten, stets ihre Schleifennummern zu beachten und sich zu vergewissern, indem fie nuten nachsehen, ob der Abonue-mentsbetrag zu mt§ gelangt ist. 3. Einige Abonnenten, um nicht jährlich den Abonnementsbetrag für die Zeitschrift einsenden zu müssen, möchten wissen, welche Summe genügt, um lebenslänglich auf den „Stern der Reger" abonniert zu fein. Da nun der „Stern der Neger" 2 Kronen kostet, wurde die Summe von 50 Kronen bestimmt, um lebenslänglicher Abonnent des „Stern der Neger" zu sein, 4. Wer mindestens 20 Kronen einsendet, samt als Taufpate eures Negerkindes fungieren und ihm den Narrten, den er will, beilegen. 5. Wer unser Missionswerk in vorzüglicher Weise unterstützen lotst, der suche zehn Abnehmer des „Stern der Neger" zrr gewinnen, er erhält sodann das elfte Exemplar umsonst, wenn er alle unter einer Adresse bezieht. 6. Auf die Zeitschrift „Stern der Nege r" k a n it ii o ch i m m e r abonniert w erden; die bereits e r s ch i e n e neu Hefte werden nachgeliefert. Nbonnements-Lrneuerungen. Büm 18. Februar bis 24. März haben folgende Nummern ihr Abonnement erncuerti 11 13 71 78 99 119 122 156 163 186 241 266 282 292 1028 1.042 1074 1089 1096 1149 1150 1182 1183 1204 1207 1249 1255 1274 1278 1280 1340 1364 1445 1473 1492 1496 1512 1568 1584 1604 1615 1623 1646 1668 1694 1721 1745 1752 1800 1816 1821 1823 1825 1837 1895 1916 1955 1996 1997 2007 2017 2046 2057 2155 2162 2163 2166 2193 2280 2314 2315 2343 2418 2488 2492 2508 2519 2527 2533 2540 2548 2567 2574 2589 2604 2622 2636 2682 2704 2755 2779 2786 2799 2806 2811 2834 2856 2880 2917 2920 3055 3058 3064 3095 3128 3173 3178 3236 3240 3329 3338 3378 3382 3394 3406 3407 3410 3418 3443 3450 3458 3469 3479 3503 3554 3570 3590 3622 3629 3653 3657 3731 3774 3786 3819 3829 3858 3911 3922 3930 3946 3970 4000 4067 4068 4077 4090 4091 4161 4238 4289 4305 4345 4346 4367 4426 4484 4531 4548 4579 4583 4592 4617 4680 4689 4697 4707 4709 4713 4720 4724 4846 4923 4975 4980 5009 5016 5021 5022 5024 5028 5041 5047 5071 5084 5115 5121 5128 5132 5149 5165 5172 5184 5207 5244 5251 5256 5263 5273 5316 5330 5334 5335 5350 5377 5439 5440 5442 5444 5446 5454 5460 5499 5509 5511 5521 5622 5625 5646 5655 5681 5751 5769 5818 5820 5858 5876 5880 5886 5888 5893 5895 5897 5901 5920 5941 5944 5954 5963 5966 5978 5995 5997 6007 6017 6039 6042 6045 6054 6103 6132. Gaben-Verzeichms vom 17. ------------ In Kronen. ------------- Opferstock: Fr. P. Rakowitz 2.—; M. B. Axams 10.— ; 91 N. 240.— ; A. A. Schlauders 8.—; aus Grieskirchen „Für den Marienverein" 20.—; P. A. Antholz 13.—; M. Edle v. Urbas 10.—; aus Rattenberg 88.12; Baronin Di Pauli-v. Zallinger 100.—; Se. f. b. Gnaden Doktor C. Endrici 10.—; Hochw. P. B. Grüner O. S. B. „Antoniusbrot" 7. -; I. Kr. Innsbruck 2.—; Se. Hochw. Pf. v. Ährn 6.40; Z. Wien 10.— ; F. B. Furth 46.80; A. Sch. Mitter-Bintl 20.— : M. W. Köln 15.—; Se. f. b. Gnaden Doktor I. Altenweisel 50.—; I. Gr. „Antoniusbrot" 6.— ; M. F. Odrau 5.— ; N. N. Jochenau 17.55; 91 91 Brixen 10.— ; F. H. Laupheim 25.50; aus Oberammergau 600.— ; von Ungenannt aus Taufkirchen 100.—; K. Malpaga 1.—; Pollinger 1,—; Wcißeneder 1.— ; F. Mader 2.—£ Zellner 1. —; Dominikam Bludenz 1.—; El. Salzgeber 2. —; Merkt 2.66; Schulschw. St. Pölten 1.—; februar bis 24. Marz 1905. j Lugmayr 1.—; I. A. Kohler 3.—; A. Raffer (samt Abonnement) 6.— ; Hw. F. Konater 8.—; Röttig 1.—; Kandier 1.—; Wiesinger 1.—; Schick 1.— ; Haindl 1.— ; Felderer 1.— ; A. Knoblacher (samt Abonnement) 6.—; Gasser 1.—;. Lindner 1.—; Quirchtmair (samt Abonnement) 5.—: Moser 1.—; Hw. Lenart 8.—; Pf. Schlich 10.—; Lattner 1.—; Zangl (samt Abonnement) 8.22; Windbichler 1.—; Juricci 1.—; 91 Schmiederer 3.—; Schw. Stanisla 1.—; B. Florian 1.—; Hw. Vorarlberger Superior 2.—; Bouora 1.—; Federspiel 1.—; Untersnlzner 1.—; Schw. Pradl 3.—; Schtibliuger 1.—; Reiter 1.— ; Wallcrisch 1.—; I. Köstl (samt Abonnement) 6.—; Sigl 1.—; Riegler 1.—; Oberndorfer 1.—; St. Wurm 2.—; Hw. Pf. Ruf 12.— ; A. Pseicr 8.— ; Prof. Wieser 1.— ; Pf. Ed. Dietl 2.66; Dek. Fauster (samt Abonnement) 20.—: With. Klodt 2.35; A. Moßner 15.—; I. Moser 1.—; Hw. Dr. Meichelitsch 1.—; G. Qröodscoe • -missions -'tfltsfirlsf öfi Söönf čes 5195t. QfXltt» lesu. Organ Des'IUQrien •'Derpin fürTlfrifio. Dett 4. April 1905. Vlil. Zadrg. Der Stern der Neger und Ausbreitung der Missionstättgkeit der „Söbne des belüg sten Derzens Zesu" und sudbt Verständnis und werktätige Liebe des Missionswerkes in XlUlort und Sdbrift zu fördern. — Das Arbeitsfeld dieser Missionäre ist der Sudan (Lentralatrika). „Mlie sdbön sind die Fübe derer, die den Frieden» die frobe Kßotscbaft des Deiles verkünden!" 1Röm. 10, 15. Der Stern der Neger Missionsbaus übilland b et Wrtren (Ufrol) beraus-gegeben. Abonnement ganzjährig mit Voslversendung 2 K — 2 Mk. — 3 Franken. Misfionstütigkeit. z"^ie Missionstätigkeit ist eine wesentliche rVW Pflicht der katholischen Kirche, eine Auf-(B&S) gäbe, die sie von Jesus Christus, ihrem Nr Stifter, empfangen und von den Aposteln an bis auf unsere Tage herab stets treulich erfüllt hat. Wir sehen die Apostel das Evangelium hinaustragen in alle Gegenden und den Gekreuzigten vielen Völkern predigen und als Zeugen des Auferstandenen geben sie Blut und Leben hin; und ihr Blut und das Blut ihrer Nachfolger, vieler TausendevonMartyrern, wird zum Samen des Christentums, bis endlich das Kreuz über das Heidentum siegt, die bedrückte Katakombenkirche glorreich ans Tageslicht tritt und auf den Trümmern des untergehenden Römerreiches ihren Thron aufschlägt. Und wie einst von Jerusalem die Apostel, so ziehen jetzt von Rom die Glaubensboten aus, um neue Länder dem Reiche Christi einzuverleiben, neuen Völkern die Freudenbotschaft des Evangeliums zu bringen. England, Gallien, Deutschland und die slawischen Länder, alles wendet sich dem LichtederWahrheit zu und schließt sich dem Triumphzüge der katholischen Kirche an. — Kaum find diese Länder im Christentum erstarkt, bringt ein neuer, mächtiger Ruf durch dieselben: Das heilige Land, das in die Hände der Ungläubigen gefallen, mit den Waffen in der Hand zurückzugewinnen! „Gott will es!" rufen Tausende, und Tausende aus allen Nationen vereinigen sich und unter vielen Entbehrungen und Opfern ziehen sie hin in die heiligen Lande, werfen die Türken zurück, nehmen die heiligen Orte ein und pflanzen neuerdings das Kreuz auf den Mauern des entweihten Jerusalem auf. Indessen haben sich die Zeiten geändert, manche religiöse Orden sind gegründet, zuletzt der der Jesuiten. Jetzt beginnt die Kirche ihre Missionstätigkeit auf einem ganz neuen Felde zu entfalten: Edle, selbstlose Männer machen sich auf, verlassen ihre Heimat und ziehen in neue Weltteile, um da unter den Heiden die Glaubenssaat auszustreuen. Ein heiliger Franz Xaver, ein heiliger Petrus Claver und viele andere sind hervorragende Zeugen dieses apostolischen Opfermutes und Hunderte von Blut- zeugen erinnern uns an die ersten Zeiten des aufkeimenden Christentums. Mit dem Vorrücken der Zeit ist auch diese Missionstätigkeit fortgeschritten. Missionsvereine m>fc> Kongregationen sind gegründet und in den letzten Jahrzehnten ist der Aufschwung so groß geworden, daß er die ganze christliche Welt mit Freude erfüllt und zu regster Mitarbeit angefeuert hat. Und das ist der Standpunkt, auf dem wir heute stehen, von dem aus wir auch unsere eigenen Missionäre und Mitbrüder in Zentralasrika arbeiten, opfern und leiden sehen, um den Aermsten den Trost des heiligen Glaubens zu spenden und das Kreuz zum Siege zu führen über Unglaube und Heidentum. Und wir freuen uns über die herrlichen Erfolge, wie sie besonders das letzte Jahr aufzuweisen hatte, nicht weniger auch darüber, daß bereits eine erfreuliche Zahl von Missionären ans dem Kampfplatze steht. Doch sind das noch nicht alle. Ich sehe nämlich im Geiste so manchen, vielleicht auch Leser dieses Blattes, der ebenfalls in seinem Herzen, wenn auch nicht so klar und unwiderstehlich, den Ruf des Herrn gefühlt hat, dem Beispiele der Missionäre zu folgen, sich dieser Kriegerschar des göttlichen Feldherrn anzuschließen. Vielleicht hat der gute Heiland, der so besorgt ist um die armen, hilflosen Heiden, so manchmal schon an der Tür deines Herzens gepocht, aber noch nicht Einlaß gefunden ! Ö möchten sie sich aufraffen, diese Schwankenden und Unentschlossenen, die vielleicht wegen kleinlicher Hindernisse und Schwierigkeiten dieses hohe Gut des Missionsberufes bis jetzt noch immer zurückgewiesen haben! C folge doch der Stimme des Herrn, wer immer du seist, ein Arbeiter als Laienmissionär, Student, Theologe oder Priester: vertraue nur auf den Herrn, er gibt auch die Kraft, wenn du dich ihm großnrütig als Werkzeug anbietest: folge ihm, mag er dich am Morgen deines Lebens rufen oder erst am vorgerückten Tag! — Doch ist es auch wahr, daß die große Mehrzahl der Menschen nicht in die Mission gehen kann, auch dazu nicht berufen ist. Haben nun diese keine Mission? Doch auch sie haben ihre Mission, eine große und mehrfache Mission. Ihre Mission, ihre heilige Pflicht ist es, wie die Leser des „Stern" wohl schon oft gehört haben, in kräftigster Weise die Missio-näre durch Gebet, Geldmittel und durch Verbreitung der Missionsschriften zu unterstützen und so das große Werk der direkten Mission zu fördern. Diese ihre Mission ist eine große, eine heilige und vor allem eine segensreiche und wir können voll Dank gegen Gott sagen, daß sich bereits so manche edle Seelen, Männer und Frauen, dieser Art von Missionstätigkeit gewidmet haben. Möge der Herr ihnen alles vergelten und immer neue Mitarbeiter anwerben! Besonders bitte ich jeden, der diese Zeilen liest, sich ja recht davon zu überzeugen, daß er in ganz vorzüglicher und besonders fruchtbringender Weise das Missionswerk fördert durch Gewiimung neuer Abnehmer dieser Zeitschrift. Ganze Seiten könnte man schreiben, um dies zu zeigen, doch mangelt es an Platz und Zeit. Glaubt es mir nur und handelt darnach und ihr werdet dann selbst einst meine Worte bestätigen ! Wohlan denn, lieber Leser, gib dich mit ganzem Eifer der Missionsarbeit hin, sowohl bei den Deinen als besonders für die armen Heiden in der Weise, wie ich dir gesagt habe. Sei versichert, der Lohn wird einst groß sein, denn „das Göttlichste alles Göttlichen ist es, mitzuwirken an der Bekehrung der Seelen". Br. A. W. LDLffionskakrt im Bahr el Gkazal. (Fortsetzung und Schluß.) II. Lin heftiges Gewitter. — Iben:lieber Anblick nach demselben. — Line andere Begegnung. — Neues Schauspiel auf dem Flusse. — Witter den Dinkas. — 11 n Mau. Am südöstlichen Himmel zog sich ein schwarzes Gewitter zusammen. Viele und große Fische sprangen im Wasser ans und zogen, klatschend zurückfallend, weite Wellenringe. Die Schifffahrt war ein fortgesetztes Schieben und Stemmen des Fahrzeugs, das schneckenartig voranrnckce. Unter der Barke hatte sich eine schwimmende Grasinsel festgesetzt, so daß der Dampfer nicht mehr imstande war, dieselbe zu schleppen, und beide Fahrzeuge von der Strömung zurückgetragen wurden. Erst nach einstimmiger, harter Arbeit war das- Hindernis beseitigt. Als wir um 6 Uhr plötzlich in eine seeartige Flußerweiterung eintraten, bot das Firmament ein seltenes Schauspiel dar. Im Westen sank die Sonne, deren glühendroter Feuerball rotgoldenes Licht mit erblassenden Firmament emporwarf und die seltsam geballten Wolkengruppen, ivie mit einem Glutbad übergoß. Einzelne Wolkenmassen glichen glühenden Alpenzacken, andere rotbeschimmerten Gletscher-feldern; je näher der Sonne, desto greller die Farben. Im Norden zuckten grelle Blitze aus Höhe und Tiefe auf aus schwarzen Wetterwolken, die der Glutschimmer der Sonne nur um so finsterer erscheinen ließ. Im Nordosten wölbte sich ein herrlicher Doppelregenbogen, dessen farbiges Doppelband, von mildem Schimmer übergossen, sich zauberhaft abhob vom dunsterfüllten, blaugrauen Wolkenhimmel. Im Süden schwebten gleich weidenden Lämmern mit goldenen Vliesen weiße, glutüberhauchte Schäfchenwolken. Es war ein solcher Schimmer über das ganze Firmament ausgegossen und waren die Farbenkontraste so überraschend, daß es am Weltgericht bei der Ankunft des Richters nicht feierlicher und schrecklicher zugleich sein kann. Und dieses ganze Glutgemälde spiegelte sich im blinkenden See, dessen vom linden Abendwind leichtgekräuselte Wellen demselben gleichsam Leben verliehen und die farbigen Wolkenbilder in steter, wechselnder Bewegung zeigten. Es war wie eine Verklärung der Natur: es war, als ob ans dem Jenseits ein verklärendes Feuer herüberleuchte in das arme Sumpfland und nach der Krone der Schöpfung, dem Menschen, der hier fehlt, suche. Wir machten nach 7 Uhr Halt, da wir in der Finsternis und bei der starken Strömung und den vielen Windungen nicht weiterfahren konnten. Am nächsten Morgen zeigten sich Sporen-gänse, von denen unsere Schiffsleute einige erlegen wollten. Als nun der Dampfer am Uferschilf anlegte, erblickten wir in dem hohen Gras ein Paar glitzernder Augen. Wir glaubten, es sei ein Raubtier, etwa eine Hyäne: einer unserer Leute schoß darauf und erlegte eine — Gazelle. Die zahllosen, oft rechtwinkligen Krümmungen des reißenden Flusses bereiteten dem Dampfer noch immer ungeheuren Kampf. Welche Strömung müßte der Fluß haben, wenn er geraden Lauf hätte! Vor uns sahen wir den nach Wau gehenden Postdampfer „Metemmeh" mit schneckenartiger Langsamkeit voranrücken. Um 8 Uhr hatten wir ihn eingeholt. Der schöne, starkgebaute Dampfer hatte einen Sandal zur Seite, dessen arabischer Reis oder Steuermann einst als Knabe auf der „Stella matutina", der Missionsbarke Provikars Dr. Ignaz Knoblecher, gedient hatte und nach der Wiedereröffnung des Sudan den neuen Missionsdampfer „Redemptor" des seligen Bischofs Roveggio nach Gondokoro gesteuert hatte. Er ist ein friedlicher Alter mit ehrwürdig weißem Barte. Wir übergaben dem englischen Schiffsmaschinisten der „Metemmeh" dessen Post: derselbe hatte sich kaum von einem starken Fieber erholt und sah sehr leidend aus. Er sagte, daß sein Dampfer von Meshra el Rek bis f)ics;er sechs Tage gebraucht hätte: wir hatten dieselbe Strecke trotz der großen Schwierigkeiten in etwas mehr als zwei Tagen gemacht. Die Ufer bekleideten sich immer mehr mit üppig-grünem Banmwuchs. An den Ufersträuchern hingen Tausende, ja Millionen von Nestern der kleinen, gelben Webervögel. Die Nester haben die Größe eines dicken Apfels und sind sehr künstlich gearbeitet; das Flug- Webervögeln eine Art großmütiger Freundschaft besteht: denn ich sah mehrmals einen Adler unbeweglich auf einem Strauche sitzen, der mit Nestern der Webervögel behängen war und bei dem dieselben, ihren Jungen Nahrung zutragend, ab- und zuflogen, ohne daß der Raubvogel seinen kleineren gesiedelten Genossen etwas zuleide getan hätte. " LcbttluKKrieger. loch ist nach unten gerichtet und das ganze Nest ist oben an einem Zweig oder Grashalm angehängt. Manche Sträucher waren dermaßen mit Nestern behängen, daß sie wie mit Früchten überladen erschienen. Auf der Höhe der Baumkronen saßen in würdevoller Ruhe weißköpfige Adler, mit scharfem Blicke umherspähend. Es scheint, daß zwischen ihnen und den kleinen Weit und breit war keine menschliche Wohnung sichtbar. Der Sumpf ging allmählich in Wald über; der Fluß wurde breiter und die Strömung ruhiger. Kurz vor Mittag sahen wir am rechten Ufer ein Dorf von etwa 30 Schilf-hütten, die einen freien Platz umgaben. Es war ein Sommerviehplatz der Dinka; jetzt war alles öde und verlassen. Um 2 Uhr erreichten wir die im herrlichen Walde gelegene Holzstation Uarana. Da tut Sudan bisher keine Kohle gefunden wurde, so wird die Feuerung der Dampfer mit Holz besorgt, welches die Regierung schlagen und an eigens dazu errichteten Stationen aufstapeln läßt; sie gibt den Kantar (1 Kantar ^-44'5 kg) Holz für 3 Piaster = 074 K ab. Unser kleiner Danrpfer verbraucht stündlich durch- luden 150 Kantare Holz ein. Die Fahrt ging weiter durch herrliche Waldpartien. Die Ufer des breiten Flusses waren nun fest und mit harten Gräsern bewachsen. Gegen Abend passierten wir eine seeartig breite, seichte Flußstelle, in der sich etwa 30 Flußpferde aufhielten, die beim Herannahen des pustenden Dampfers im Wasser unter-tailchten und erst nach längerer Zeit schwer Bi» Djur in seiner Scbmieöe. schnittlich 4 Kantare Holz; er macht z. B. die Fahrt von Khartoum nach Lul (auf dem Flusse etwa 750 km) in etwas über 100 Stunden und verbraucht dazu also für etwa 300 K Holz; man ersieht daraus, daß die Schiffahrt im Sudan kostspielig ist. Die Holzstation Uarana besteht aus zwei Hütten [mit sechs Bongonegern unter einem schwarzen, arabisch sprechenden Korporal. Wir aufatmend und schnaubend die Köpfe zum Luftholen herausstreckten, um sie sofort wieder im Schutz gewährenden, nassen Element zu verbergen. Als der Dampfer vorüber war, tauchten alle diese plumpen Köpfe mit den lächerlich kleinen Ohren auf, neugierig dem Fahrzeug nachblickend, was einen ungemein komischen Eindruck machte. Gegen 8 Uhr abends machten wir im Flusse Halt. Am folgenden Morgen bekamen wir die ersten, landeinwärts gelegenen Dörfer der Binka zu Gesicht, deren einzelne Siedelungen von Dnrrahfeldern umgeben sind. Mittags kamen wir zu einem großen Dorf am rechten Ufer. Wir hielten und ließen die Dampfpfeife ertönen. Zuerst lief ein arabisch gekleideter Mann ans Ufer, der auch arabisch sprach und sich Sorur nannte. Er war jung als Sklave nach Aegypten gekommen und später Soldat geworden. Von ihm erfuhren wir, daß das Dorf Liäd und der hier wohnende Dinkastamm Afük heiße. Inzwischen waren etwa 30 völlig nackte Tinka ans Ufer gekommen. Sie trugen als Schmuck Perlschnüre und einzelne Straußfedern und waren alle mit Lanzen bewaffnet. Um einen ortskundigen Führer und Erklärer zu bekommen, bot ich dem Sorur an, mit uns zu fahren, wozu er sich sofort bereit erklärte. Er ließ sich von seinem arabischen Weibe seine Wolldecke bringen und nahm seinen. Sklaven, eineir schönen Agarjüngling, namens Riak, mit an Bord. Da dieser splitternackt war, so gaben wir ihm ein Stück schneeweißer Leinwand, das sein Gebieter ihm in Schürzenform umlegte. Der junge Dinka gefiel sich sehr in diesem vermeintlichen Schmucke, ohne den eigentlichen Zweck desselben zu erkennen. Sorur rief noch einem zweiten Dinka zu, mit uns zu fahren: doch dieser antwortete: „Es ist genug, daß du stirbst: ich will leben!" Diese Dinka sind scheu und wild mtb gegen alles Fremde mißtrauisch. Sorur erzählte mir, daß der Häuptling von Liäd noch nicht-zur Regierung gegangen sei: derselbe sei zufrieden mit der Regierung, weil diese nicht zu ihm komme und ihn in Ruhe lasse. Das ganze Sinnen und Trachten der Dinka ist auf den Besitz von Frauen und Kühen gerichtet: ein Weib kostet 10 bis 15 Kühe. Sonst leben sie ziemlich müßig und nähren sich hauptsächlich von Korn und Milch. Jedes Dorf hat seinen Häuptling: Großhüuptlinge gibt es nicht, sondern jedes Dorf lebt für sich. Wir fuhren bis 2 Uhr nachts. Am folgenden Morgen, 8. September, dem Feste Mariä Geburt, erreichten wir gegen 7 Uhr die Holzstation Dem Beschir am linken Flußufer. Es waren zwei Soldaten, sechs Goto- und drei Bongvneger da. Vier lange, nackte Dinka, mit Lanzen in den Händen, standen müßig da und betrachteten die arbeitenden Golo und Bongo. Auf die Frage, warum nicht auch sie arbeiteten, antworteten sie verdrossen: „Das sei nicht ihr Handwerk." Um halb 9 Uhr hatten wir die 150 Kantare Holz geladen und fuhren weiter. Auf beiden Seiten war dichter Wald. Wir erblickten eine kleine Giraffenherde: die langhalsigen, gefleckten Tiere labten sich am üppigen Baumgrün und gingen fast immer int Gänsemarsch, langsam voranschreitend. Am Waldesufer lag ein riesiges Krokodil, das in den Fluß kroch : es sah ans, als ob ein Baumstamm mit rissiger Rinde ins Wasser gleite. Um 11 Uhr abends wurde Anker geworfen. Der nächste Vormittag, Fest des hl. Peter Claver, des Beschützers unserer Kongregation, brachte gegen Süden den Anblick langer bewaldeter Höhenzüge. Weder der Reis des Dampfers, noch der von Khartoum mitgefahrene Djurfahrer Ali, noch Sorur wußten, wo wir uns befanden, und auf die Frage, mann wir nach Wau kämen, antworteten sie: „ Allahkerim! “ (Gott weiß es!) Sorur sagte auf meine Fragen gewöhnlich: „Hier sind wir ans dem Flusse, ich kenne nur das feste Land." Beide, Sorur und Riak, wußten wenig oder nichts anzugeben und liefen nutzlos an Bord herum. Riak suchte, wo es etwas zu essen, und Sorur, wo es etwas zu rauchen gab; die übrige Zeit schliefen sie. Der Verständigste war noch der Reis: er sagte aber nie, wann wir nach Wau kämen, da dies Sache Allahs sei. Nach echter Moslimart soll man Allah nicht vorgreifen und sagen, wir kommen um diese oder jene Stunde an, sondern alles ihm überlassen. Gegen O Uhr abends hieß es, Wau sei nahe, und bald darauf schimmerten im südlichen Uferwald Lichter auf und wurde der Schall eines Signalhornes hörbar. Nach drei Viertelstunden kamen wir vor Wau an. Auf den Pfiff unseres Dampfers eilten viele Leute ans Ufer, unter ihnen auch der englische Militär-arzt, da man allgemein glaubte, der Postdampfer komme an. Wir übergaben die von Meshra el Nek mitgebrachte Post und der Arzt lud mich und den mich begleitenden P. Maggio ein, mit ihm und dem Vizegouverneur zu Nacht zu essen. Die beiden englischen Herren, außer einigen handelstreibenden Griechen, die einzigen Europäer in Wau, waren sehr erfreut, wieder einige „zivilisierte" Gesichter zu sehen. Sornr und Riak verließen in Wau das Schiss. Steril der Neger. Seite 79. Heft 4. III. Der Djur bis IRjabufo, — IRntumft in /Ibbili. - Lin Bbstecber nach Silben. — IRücfcbebr nach Mau, .ISesucb in IRayango. Wir fuhren am folgenden Nachmittag weiter. Eine halbe Stunde oberhalb Wau tritt der Fluß Wan in den Djur in einer Breite von etwa 50 Meter ein. Die Gegend ain Djur ist jetzt voll wilder Schönheit. Bald treten die lianenumsponnenen Waldbänme dicht an die rotfelsigen Ufer heran: bald machen sie ausgedehnten, Waldwiesen ähnlichen, üppig-grünen Grasebenen Platz, auf denen sich furchtlose Antilopen- uild Gazellenherden tummeln: bald öffnet sich eines der Ufer und läßt einen Regenbach sichtbar werden, dessen stille Wasser von der üppigsten Vegetation beschattet sind und an denen mit Vorliebe die majestätische Delebpalme auf schlankem Schaft ihr königliches Haupt erhebt. Kurz nach 7 Uhr abends hielten wir. Gegen 8 Uhr des folgenden Morgens - Sonntag — erreichten wir am rechten Flußufer die Einmündung des Regenbaches Njaduk, die die Unsrigen in Mbili dllrch ein an einem Baume befestigtes weißes Fähnchen bezeichnet hatten. Wir lenkten in den Bach ein und waren bald am Landungsplatz, den ein zweites Fähnchen anzeigte. Nach einer Stunde kamen die Missionäre von Mbili an Bord und mit ihnen Dud, der Häuptling. Dieser, ein großer Mann mit stark vortretendem Kinn und energischem Gesichts-ansdrnck, trug über dem Hemd und den weißen Pluderhosen seinen roten Sultansmantel, dessen Rot freilich schon mehr Aehnlichkeit mit Gelb hatte. Seinen roten Fez schmückte ein metallener Frauenhaarpfeil, dessen gelber runder Knopf wie eine Kokarde oben heraussah. Der Häuptling hatte diesen Gegenstand unter den von Wohltätern gespendeten Zieraten bei unseren Patres gesehen, begehrte ihn, steckte ihn auf seinen Fez und bildete sich nicht wenig darauf ein. Sein Sohn Lual, ein hübscher neunjähriger Knabe von glänzendschwarzer Hautfarbe, zeichnete sich von seinen Altersgenossen durch ein rotgestreiftes Trikothemd aus. Nachmittags gingen wir nach Mbili. Die ganze Gegend, deren Boden aus rötlichem Eisenstein besteht, ist mit hohem Grase bedeckt, in dem selbst ein Reiter verschwindet. Unter den Grasarten ist eine wilde Haferart vor- herrschend. Der schmale Fußweg, der durch leichtbewaldetes Gebiet führt, ist überall trocken. Zu beiden Seiten zieht sich ein dichter, jungfräulicher Wald hin. Die uns begegnenden Djur grüßten uns freundlich, indem sie die rechte Hand aufhoben und : „Madia!“ (Friede!) sagten. Am 13. September verließen wir den Bach Njaduk und fuhren flußaufwärts. Nach zweistündiger Fahrt hatten wir am rechten Ufer das Dorf Briudji der Bellanda erreicht. Dasselbe besteht aus mehreren Siedelnngen im ausgehauenen Walde. Jede Siedelung liegt inmitten der Pflanzungen von Durrah, Dochn, Lubien, Kürbis und Klee und besteht aus zwei oder drei Hütten mit Hühnersteige und Korn-kammer. Einzelne Hütten haben eine kleine, aus Pflöcken errichtete Vorhalle. Die Bellanda sind mittelgroß und stämmig. Ihre Hautfarbe ist zumeist ein rötliches Schwarz. Die Frauen flechten die Haare und tragen Perlenschnüre am Hals und an den Hand-und Fußgelenken enganliegende Kupfer- und Eisenringe in solcher Anzahl und Schwere, daß nicht selten die Gelenke anschwellen. Ohren, Nasen und Lippen durchbohren sie und stecken Holzpslöckchen in die Oeffnungen, was ihnen ein sonderbares, fast grimmiges Aussehen gibt. Die Männer tragen keinen Schmuck, sondern haben lieber Kleider nach arabischer Art. Sie tragen die oberen Schneidezähne spitz zugefeilt und brechen die unteren wie die meisten Sudanvölker ganz aus: seitdem aber die Engländer ihre Mißbilligung über diese Unsitte geäußert haben, unterlassen sie es bei den Kindern. Wokela, der Großhäuptling der Bellanda, fuhr mit uns nach Wan: er ist noch jung und macht guten Eindruck. Als er in meiner Kabine eine kleine gemalte Herz Jesu - Statue sah, lachte er laut auf und fragte, sie vorsichtig mit dem Zeigefinger berührend : „Was ist das; etwa ein Mann?" Mittags erreichten wir die Einmündung des Wau, in den wir eine Strecke hineinfuhren. Der Fluß war gut schiffbar und hatte schön bewaldete Ufer, welche von einigen Djur bewohnt sind. In Wau trafen wir den Obern von Kahango. Am folgenden Morgen brach ich mit ihm und zwei Brüdern mrch Kayango auf. Wir ritten zwei Maultiere und zwei Esel: ein Maultier hatte der Vize-Gouverneur gratis zu meiner Verfügung gestellt. Der Weg bis Kahango Seite 80. Steril der Neger. Heft 4. beträgt etwa 60 Kilometer und geht durch leichtbewaldete Grasflächen. Wir ritten am ersten Tage sechs Stunden und machten bei der Regierungsstation Gabun Halt, die ans etwa acht Hütten besteht. Außer uns war gerade eine Expedition zugegen, welche Elefantenzähne Andern Tages, gegen Mittag, passierten wir die Brücke über den großen, fast ganz zugewachsenen Regenbach Getti in schöner Gegend. Unmittelbar dahinter liegt das Dorf des Barahänptlings Morgan-Kali. Nachmittags erreichten wir Kayango. Die Segelbarke aut Oer IReise nacft Eungo. gesammelt hatte. Die Leute lagen um mehrere Feuer und bereiteten ihr Abendessen. Der schwarze Regierungssoldat führte uns nachher die „Elfenbeinkarawane" vor. Wir übernachteten teils unter einem Hüttendach, teils int Freien, ans Strohmatten liegend, die uns ein Ndoggo besorgt hatte. Da die Zeit drängte, so verließ ich bereits am folgenden Nachmittag in Begleitung eines Bruders wieder die aufblühende Missionsstation. Wir brachten die erste Nacht bei Morgan-Kali zu und waren spät am anderen Abend in Wan, nachdem^ uns ein schweres Gewitter bei der Station Bovalo aufgehalten hatte. IV. auf der IRücMabrt. — Lin Dinüadorf. — Lin Jßel'ucb bei den Muern. Am 20. September verließen wir Wan mit dem Dampfer. Unterstützt von der starken Strömung, ging die Talfahrt sehr rasch vonstatten. Gegen Abend zog sich über uns ein heftiges Gewitter zusammen und es ergoß sich ein wolkenbruchartiger Regen. Angesichts solcher Wassermassen, die in der Regenzeit fast täglich fallen, kann man das Anschwellen dieser in der trockenen Jahreszeit Bächen gleichenden Strome begreifen. Um Mitternacht passierten wir das im Sande steckende Postschiff „Metemmeh", das gleichfalls auf der Talfahrt begriffen und fünf Tage vor uns von Wan abgefahren war. Am 21. September, gegen 9 Uhr morgens, kamen wir beim Dinkadorf Liäd am rechten Ufer an. Wir stiegen ans Land, um das Dorf zu besuchen. Einige Eingeborene kamen uns zögernd und mißtrauisch entgegen und gaben uns durch Zeichen zu verstehen, daß wir uns nicht dem Dorfe nähern, sondern zum Schiffe zurückkehren sollten. Alle trugen mit scharfen Widerhaken versehene Lanzen; es war nicht zu scherzen mit ihnen, denn sie forderten durchaus, daß wir uns nicht dem Dorfe näherten. Zum Glücke kam Sorur herbei, der mit Riak bereits von Wau zurückgekehrt war. Dieser beruhigte sie über unsere friedliche Absicht und ein Bund Glasperlen, das ich dem grimmig blickenden Häuptling darreichte, tat auch das ©einige. Die Leute wurden ruhig und ließen uns zum Dorfe gehen. Wir wollten einige photographische Aufnahmen machen und wühlten uns als erstes Objekt eine riesige Viehhütte aus. Dann stellten wir eine Gruppe von Ein-gebornen zusammen, was bei ihrem Mißtrauen keine Kleinigkeit war. Um den finster blickenden Häuptling von der Ungefährlichkeit der Sache zu überzeugen, ließen wir ihn auf die Visier-scheibe blicken, was zur Wirkung hatte, daß er vor dem Objektiv mit der Hand in der Luft hernmgriff, um die gesehenen, kopfabwärts stehenden Leute zu fassen, wobei er verblüfft sagte, er sehe Stücke von Armen und Beineir vor sich, worüber die Umstehenden lachten und stutzten. Sorur hatte alle Mühe, ihnen zu erklären, daß sie bei der Aufnahme ruhig zu stehen hätten. Zuletzt wollten wir eine in der Nähe stehende Rinderherde aufnehmen. Der Häuptling und die anderen setzten sich mißvergnügt auf den Boden; sie fürchteten, daß ihrem prächtigen Vieh durch den „bösen Blick" etwas geschehe. Offenbar war ihnen diese Aufnahme die unliebste und man merkte aus ihrer ganzen Haltung, wie teuer ihnen die Kühe find. — Die Bekehrung des zahlreichen Volkes der Dinka, das allem Fremden höchst abhold ist, wird mehr Schwierigkeiten bereiten und längere Zeit in Anspruch nehmen als die der anderen, mehr zugänglichen Stämme des Bahr el Ghazal. — Nach 10 Uhr verließen wir den Platz. Nachmittags erreichten wir die Holzstation Uarana. Nun wurde die Fahrt wieder schwieriger, da der Fluß enger und reißender wurde. Am nächsten Morgen erreichten wir Bolis, wo wir 70 Kantare Holz für die nächste Fahrt des „Redemptor" ausluden, denn die bedeutende Entfernung der Holzstation am Bahr el Ghazal bis zur ersten Station — Uarana — am Bahr Djur infolge Mangel von Wald macht sich bei der Bergfahrt oft in unliebsamer Weise bemerkbar. — Um 5 Uhr abends traten >vir aus dem Djur in den Gazellenflnß ein. Am 23. September versuchten wir in den von Westen einmündenden Bahr el Arab einzufahren, kamen aber nur einen Kilometer weit, da der Fluß dann vollständig von Gräsern zugewachsen ist. Es ist schade, daß er noch nicht schiffbar ist, da er die natürliche Verbindung mit dem südlichen Kvrdofan und Darfur und den westlichen Teilen der Bahr el Ghazal-Provinz herstellen würde. Am selben Abend fuhren wir in den breiten Regenfluß Ardeb hinein, der seinen Namen einem einzelnstehenden, weithin sichtbaren Tamarindenbaum (arabisch arcleba) verdankt. Bald sahen wir vor uns die kuppelförmigen Hütten der Nner. Beim Näherkommen bemerkten wir vom Schiff aus, wie die in völliger Abgeschlossenheit lebenden Nner beim ungewohnten Anblick des Dcunpfers ihre Frauen und Kühe in Sicherheit brachten. Nurzwei Männer näherten sich auf Rufweite dem Ufer. Da es bereits dunkelte, so kehrten wir in den Fluß zurück, um dort zu übernachten. Am nächsten Morgen eilten fast alle Bewohner des Dorfes bei unserem Näherkommen ans Ufer und zeigten uns eine gute Landungsstelle. Einige Männer kamen ohne Furcht an Bord und blieben dort als eine Art von Geiseln zurück, während ich mit einem Pater und einem Bruder ans Land ging. Hier war fast das ganze Dorf versammelt; auch Weiber waren da: die Männer hatten sie und die Kühe wieder geholt und lachten nun selbst über ihre gestrige Furcht. Sic verständigten sich mit uns durch eine höchst drastische Zeichensprache und zeigten uns ohne Scheu ihr Dorf. Die Nu-r leben noch vollständig wild lUld gehen gänzlich nackt, verlangten aber inständig nach Kleidern, wohl wegen der nachts sich fühlbar machenden Kälte. Sie sind große, kräftige Gestalten mit oft regelmäßigen, ja schönen Gesichtszügen. Nachdem wir im Distrikte von Tungo unter beut Stamme der Schillnkneger den Platz zu einer neuen Missionsniederlassung ausgewählt hatten, langten wir am 10. Oktober-wohlbehalten wieder in Khartoum an. vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ ;;wjwiwir ;iw:w:c7iwie n 7;r vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ \T/ vT/ -* • *——• • •-• • •-•••-• • •-• • •- ■■-• • •——« • I-- • --• , • ■ —•••-a a a-a a a-a a •— /J\ /j\ zj\ /\\ /j\ /j\ / jv /j\ zj\ zj\ Z(\ ZjX Zj\ tDom Nil 3um Noten Meer. Don Tbocbwüröen P. ©tto Dnber F. S. C. (Fortsetzung.) 5. Non Deretrt A ine große, fruchtbare Ebene dehnt sich (tßt? am Fuße der Berge aus. Das ist das Saattal von Herotri; es wird durch den Charifregen und durch die Ueber-schwemmung des Gießbaches befruchtet. Der Eingang ins eigentliche Tal ist unbequem: Ursache davon ist der erwähnte Gießbach, dessen Bett fast bis an den Fuß des Berges reicht. — Dicht und überaus üppig ist in diesem Tale der Baum- und Pflanzenwuchs, mehr als anderswo. Die Bäume ragen über den Weg und gar oft mußte ich mich bücken, um nicht mit dem Kopf an deren Aeste zu stoßen. Ein alter, dicker Baum am Rande des Gießbaches, „Mekah“ genannt, zog unsere besondere Aufmerksamkeit auf sich. Seine Blätter haben einen bitteren Geschmack und werden als Abführungs-mittel benutzt: es ist der einzige Baum von dieser Art auf der ganzen Straße. Sehr häufig sind hier die Schlingpflanzen, deren verschiedene zusammen sich an einem Baume hinaufwinden; so sieht man auf einem und demselben Baume Blätter von zwei und drei verschiedenen Sorten. Das Tal ist bewohnt von den Hamdab; ihr Scheich ist Abd el gaber nad Hammed Dan; seine Gewalt geht bis nach Odrüs. Hier fandet: wir zum ersten Male eine gewisse Rankenpflanze, vondenArabern „Saläla“ genannt. Sie hat einen fetten, dicken Stengel, nach Des'äbel. der sich vielfach verästet und verzweigt. Diese Zweige sind gegliedert und vierkantig. Andere neue Glieder wachsen rechts und links von der Gliederung heraus. Die Blätter sind eher spärlich, herzförmig gestaltet und fleischig. Die Pflanze trügt eine Frucht, die reif einer kleinen Kirsche gleicht, nur nach vorne etwas zugespitzt. Im Innern birgt sie ein weißliches Fleisch von widerlich-süßem Geschmack und einen Kern, der dem Rizinussamen ähnlich ist. Die Beduinen essen davon. Jede Frucht steht auf einem Stiele; vier und fünf Stiele stehen oft beisammen auf einem Aestchen. Ist die Pflanze voll behängen, so macht sie mit ihren zahlreichen roten Früchten einen schönen Eindruck. Die sonderbare Pflanze gedeiht ungemein üppig; sie bedeckt ganze Bäume, die sie unter ihrem schweren Gewicht erdrückt und derntaßen um-windet, daß man nur ein Riesengeflechte von Salala sieht; vom Baum erscheint dann keine Spur mehr. — Das Tal ist eng und von Berget: eingeschlossen, auf deren Gipfeln sich Pfahlhütten befinden. Große Aragstauden prangen an den Bergabhängen, auf deren lebhaftem Grün das Auge mit Wohlgefallen ruht. Der Gießbach durchzieht in Schlangenwindungen das Tal. Sein breites Bett ist mit Steinen besät, darunter auch deren von anschnlicher Größe. Diese sind natürlich durch die :mge- fühlten Regenwasser von den Bergen herabgerollt worden. Niete Vogelnester hingen von den Zweigspitzen der Bäume herab. Vergeblich fragte ich meine Leute nach den Namen der buntgefiederten Vögel, die Busch und Baum belebten: sie konnten gewöhnlich nicht antworten. Zwischen dem Gebüsch huschte das Steppenhuhn ; eine Schar Tauben lief vor uns herum, sie waren etwas kleiner als die Haustauben mit hellgrauem Gefieder und schwarz gestreift. — Nach anderthalbstündigem Ritte waren wir Beim ersten Brunnen: er ist nur ein Paar-Meter tief und hat gutes Wasser. Unser -Ziel war der zweite Brunnen, bei dem wir eine Stunde später zur Rast abstiegen. Schöne Kaktuspflanzen wuchsen in der Umgebung: einige derselben mit rötlichbraunen Blättern, aus deren Mitte sich ein Stengel von gleicher Farbe erhebt und sich verzweigt. Jeder Zweig tragt eine Knospenkrone von prangendem Karmin, das gegen die Spitze in ein sanftes Braun übergeht. Wenn sich die Knospen öffnen, hängen sie herab wie Glockenblumen; das Innere des Kelches ist goldgelb. Eine andere Art wächst noch dortselbst mit fünfkantigem Stengel von graugrüner Farbe. Die Rücken der Kanten sind von unten bis oben mit einer doppelten Dornenreihe versehen. Jede Kante trägt an der Spitze mehrere Blüten, gleich kleinen Sternchen, von hellgelber Farbe. „Wir nennt ihr diese Blumen da?" fragte ichAtallah. „Sura farera,“ d.h. „eitler Schein", antwortete er. „Aber das kann doch nicht ihr eigentlicher Name sein," bemerkte ich ihm. „Einen besonderen Namen haben wir nicht und sie verdienen ihn auch nicht," erwiderte er, „denn sie sind ja zu nichts gut." „Ihr Europäer seid sonderliche Leute, fürwahr," führer weiter. „Euch entzückt ein Vöglein mit schöner Stimme, mit ein paar bunten Federn, aber ohne Fleisch. Ihr ergötzt euch tut einer Blume, die kein Kamel und kein Esel fressen mag. Nein, so stub wir Araber nicht! Wir finden unsere Freude an besseren Sachen. Für uns ist das schönste Geschöpf das Kamel. Nichts herrlicher als ein fettes Kamel, wenn es strotzend einhergeht. Längs der Straße haben wir schon viele Kamele begegnet, darunter auch prachtvolle Exemplare, aber nie vernahm ich aus deinem Mund ein Wörtchen von Lob. Ihr habt Halt keinen Geschmack für das, was Bewunderung verdient! Nach dem Kamel gehört zu den vorzüglichsten Tieren die Eselin; denn sie ist bequem zum Reiten und gibt jährlich ein Füllen, das man verkauft." So endigte Atallah seine Lehre über Geschmacksachen. Turteltauben besonders und andere Vögel saßen massenhaft rings auf den Bäumen herum und das Tal widerhallte von ihren Stimmen. Wir verließen das Tal in östlicher Richtung und stiegen allmählich enrpor längs des Bettes eines Gießbaches, der von den Bergen herabkommt und natürlich reißend ist: das sah man deutlich an den Löchern, die die Regenwasser im Erdreich aufgewühlt haben. Auf der Höhe angelangt, hatten wir vor uns das gewaltige, hochgelegene Odrüstal mit dem Bergstock desselben Namens, der größten Erhöhung auf der ganzen Straße. In sanfter Abdachung ging die Hochfläche ins Tal über. Gegen Abend waren wir beim großen Chor Odrüs. An feinen Ufern und in der Umgebung wachsen prachtvolle Saialabäume von ansehnlicher Dicke, viele wilde Kamillen, Rizinus usw. Jenseits des Gießbaches wird Durrah gebaut. Es wurde dtinkel: dennoch ritten wir wacker voran, da wir in der Nähe des Berges übernachten wollten. - Die Nacht brachte einen überaus reichlichen Tatt und am folgenden Morgen war meine Decke dermaßen durchnäßt, daß man sie ausdrücken konnte. Alles um uns herum, Sand, Gras, Sträucher und Bäume, war mit Tatt behängen, der ans die Erde herabtröpfelte. Weiße Dünste hüllten Berg uitb Tal in einen dichten Schleier; es herrschte völlige Ruhe. Fast hätte man gsanben können, in einer deutschen Tiefebene bei Herbstzeit ztt sein. Bei Sonnen-aufgang sah man ein Meer von Dunststäubchen sich bewegen und herumziehen, bis sie sich allmählich auflösten. Hinter uns wurde eine sonderbare Erscheinung sichtbar, nämlich ein riesiger Halbbogen aus Dunst, der an beiden Enden ans der Erde ruhte, dichter nach unten und leichter nach oben. Es brauchte geraume Zeit, bevor die Strahlen der aufgehenden Sonne den Dunstbogen vernichteten; zuletzt wurde der Bergstock frei. Der Weg ging vorüber am Fuße desselben: seine größte Erhöhung endigt in ein Doppelhorn, das sich steil in die Lüfte erhebt. Hier fanden wir zum ersten Male die von den Arabern benannte Hambökstaude: rings herum tut Grase prangten viele Suva farera. Hier beginnt auch der starke Volks-stamm der Jadlüb; sie bewohnen sämtliche Täler bis nach Snakin; ihr Scheich ist Raser, der schon oben erwähnt wurde. — Ein Gieß- buch entströmt den Abhängen des weit ausgedehnten Bergstockes und bahnt sich in einem romantischen, schluchtigen Bette den Weg nach Osten. Hart an seinem Ufer liegt aufgetürmt gigantisches Gestein mit sonderbaren Aushöhlungen und klaffenden Rissen. Ob sich hier die alten Riesen im Steinklopfen geübt haben? Herrliche Saialabäume, Oscharastauden von außergewöhnlicher Dicke, Samra- und andere Bäume wachsen dortselbst, mit Schlingpflanzen dichtbehangen. Grünende Rankenstaudenbedecken teilweise die zerrissenen Steinmassen. Die Sonne stach zwar, aber der Weg war interessant; bald ging es durch eine enge Schlucht, dann Plötzlich nahm das Bett des Gießbaches umfangreiche Erweiterungen mit üppigem Pflanzenwuchs an. Fortsetzung folgt.) Die iBnglänber Lm Sudan. Setracbtet vom Standpunkt des Missionärs. (Fortsetzung.) /^?Vte Regierung trieb die Abgaben mit aller Strenge ein. Wenn die Bewohner außerstande waren, die Steuern auf den festgesetzten Termin abzuliefern, so wurde ihr Scheich regelrecht durchgebleut — die denkbar größte Schande für einen solchen. Ja, im Hungerjahre 1837, als der Nil zurückblieb und die Sudanesen den größten Teil ihres Viehes verloren, erhöhte die Regierung die doch sonst schon übermäßigen Steuern noch mehr. Es kann daher wohl mit Recht behauptet werden, daß, während die Beamten sich mit dem Blutgeld alle erdenklichen Vergnügungen verschafften — die schmutzigsten nicht ausgeschlossen — das arme Volk elendiglich Hungers sterben mußte, lind doch ist alles das noch nichts, verglichen mit jener Einrichtung, welche durch das Wort „Razzia" bezeichnet wird. Es waren dies wohlvorbereitete Menschenjagden, welche oft unter dem persönlichen Kommando der höchsten Behörden unternommen wurden, um die ausständigen Steuern einzutreiben. Welch haarsträubende Greuel sie verursachten und welch unersetzlichen Schaden das Land durch solche Treibjagden erlitt, mögen wenige Beispiele dartun. Die Razzia .des Jahres 1838 war folgendermaßen zusammengesetzt: 2400 Mann Infanterie, 750Mogrebiner, 200 Mann Reiterei, 300 Mann zu Kamel, 1200 eingeborne Soldaten mit Lanze und Schild und eine Abteilung Artillerie mit drei Kanonen; mit andern Worten, die türkische Regierung schickte ein Heer von 5000 Mann ins Feld zu keinem andern Zweck, als Negerdörfer zu überfallen, zu rauben, zu plündern, zu morden und Sklaven zu erbeuten. Die Razzia von 1844/45 bestand sogar aus 6000 Mann. Vergleicht man nun noch diese Zahlen mit jenen der Truppen, welche einst aus Aegypten einmarschierten, um den ganzen Sudan zu unterwerfen, so wird der Eindruck, den dieses Raubgesindel hervorruft, geradezu unerträglich. Es erscheint daher ganz glaubhaft, wenn wir in den Berichten lesen, daß in der noch verhältnismäßig kleinen Razzia von 1836 nicht weniger als 2187 Sklaven den Mordgesellen in die Hände sielen und damit sind die Hunderte von erschlagenen und erschossenen Geschöpfen noch gar nicht eingerechnet. Khartoum, Berber, El Obeid, Dongola und Kassala besaßen blühende Sklavenmärkte. Zur bessern Illustration lasse ich hier eine Liste folgen von dem, was man 1837 in Khartoum „Tagespreise für Menschenfleisch" nennen könnte: Piaster Kronen 1. ein guter männlicher Sklave 400—500 (100 —125) 2. ein schon älterer Mann . 150—300 ( 37'/.,—75 ) 3. ein Sklave vom Stamme der Dinka............... 70—100 ( 17l/2—25 ) 4. ein Sklave von Abessinien 600—1000 (150 —250) 5. eine kräftige Sklavin . . 200—400 ( 50 —100) 6. eine erwachsene Dinka . 100—200 ( 25 —50 ) 7. eine erwachseneAbessinerin 600—1500 (150 —375) Die Regierung wußte doppelten Prosit aus diesem Handel herauszuschlagen. Sie bezahlte die Soldaten teilweise mit Sklaven. Die Sol- baten verkauften diese natürlich an Händler; aber die Händler hatten einen Ausfuhrzoll zu entrichten und in Dongola und Daraui überdies noch einen Durchgangszoll, so daß von Khartoumnach Kairo im Durchschnitt 100 Piaster (25 Kronen) pro Kopf zu bezahlen waren. Nach all dem möchte man meinen, daß diese Blutsauger in Kairo wenigstens einen Gewinn gemacht hätten. In Wirklichkeit fand jedoch das gerade Gegenteil statt. Es ist schon ein bedeutungsvoller Umstand, daß in dem Budget für 1833 der Paragraph über die „Einnahmen" vergessen wurde. Ueberdies wissen wir von Holroyd, der es genau erfahren konnte, daß die Ausgaben für den Sudan die Einnahmen jährlich um 14.000 Pfund Sterling (336.000 Kronen) überstiegen. Wenn man fernerhin bedenkt, daß die eingezogenen Steuern sich durchschnittlich auf5,000.000Kronen beliefen, dann wird es einem klar, daß diese türkischen Beamten ganz „türkisch" gehaust haben. Diese Uebelftände mußten aber wiederum einen sehr ungünstigen Rückschlag auf das ausgebeutete Land bewirken und so hatte dkr Sudan ein zweifaches Bußkleid für die Sünden des Türken zu tragen. Obwohl sich die Tendenz dieses Abschnittes über die ganze Periode der türkisch-ägyptischen Mißwirtschaft im Sudan erstreckt, habe ich tatsächlich doch nur die erste Hälfte ihres Bestehens berücksichtigt. Die Gründe davon sind klar genug. Ein Kaufmann, der bewußt oder unbewußt mit vollen Segeln dem Bankerott zusteuert, arbeitet bei der Gründung seines Geschäftes sicherlich mehr „reell" als dann, wenn er unter dem peinlichen Eindruck eines baldigen Zusammenbruches steht. Mehemed Ali hatte sozusagen im Sudan ein Geschäft gegründet, welches gründlich fehlschlug. Wenn nun schon unter ihm, in dem doch ein Stück Napoleon des Ersten steckte, so unerhörte Gewaltmaßregelnnötig waren, umdenSudan über Wasser zu halten, so darf man vernünftigerweise annehmen, daß dies desto mehr der Fall sein mußte, je näher das tragische Ende heranrückte: und diese Mutmaßung erscheint umso berechtigter, falls man in Betracht zieht, daß Mehemeds Nachfolger keine politischen Kaufleute waren oder, besser gesagt, nicht sein durften. Die geschichtlichen Tatsachen vollends erhärten diese Voraussetzung als unumstößliche Wahrheit. Die strengen Urteile der Reisenden Munzinger, Werne, Junker, Emin Pascha und aller an- deren bilden auch ihrerseits kräftige Belege. — Von meinem Standpunkt aus hätte ich schon hier auf die großen Nachteile Hinweisen sollen, die dem Missionswesen aus solchen Verhältnissen erwuchsen. Ich wäre jedoch weiter unten gezwungen, Gesagtes noch einmal zu wiederholen: darum spare ich es lieber auf für das Ende des Aufsatzes, um dort dann die Nachteile unter den Türken und die Vorteile unter den Engländern gegen einander abzuwägen. Einer großen Bewegung muß indes hier noch gedacht werden. Es gab eine Zeit, besonders in den früheren Tagen des Khedive Ismael, da man glaubte, es könnten auch für den Sudan noch unter türkischem Regiment bessere Tage anbrechen. Dieser Glaube war eitel. Die Jahre kamen und gingen und das Land ertrug scheinbar immer noch stumpfsinnig die Erpressungen der ausländischen Bedrücker. Allein das heimliche Feuer des Aufruhrs brannte schon lange in dem Herzen des Volkes. Es brauchte nur den Mann, der es verstand, die dämonische Macht der nationalen Unzufriedenheit zu verwerten, und das alte System war hinweggefegt.. Dieser Mann war der Mahdi. Ich habe nicht nötig, etwas über ihn hinzuzufügen. Seine Geschichte ist allen bekannt. Jedermann weiß, daß er Satan austrieb mit — Beelzebub. Eines ist aber sehr merkwürdig und lehrreich auch in diesem Schwärmer, dem man ganz gewiß große Gaben nicht abzusprechen vermag. Er, der doch seiner ganzen Erziehung gemäß sozusagen nichts anderes war als der verkörperte Fanatismus Mohammeds, wählte als Losungswort nicht etwa: „Kampf gegen die Christen!", sondern: „Tod den Türken!" m. Der Sudan unter britischem Einfluß. So hatte denn der Türke vor mehr als einem halben Jahrhundert den Sudan gleichsam zum Schauplatz eines tollen Hexensabbats gemacht. Da erschien der neue Prophet: das Zauberwort fiel — und der türkische Spuk war verschwunden. Aber leider sollten die letzten Dinge ärger werden als die ersten: denn au die Stelle des ausgetriebenen Teufels kehrten sieben andere ein. Es handelte sich nun nicht mehr allein um Geld, sondern um Blut; nicht mehr um die unheilbare Schwindsucht des ägyptischen Fiskus, sondern um Leib und Leben des ganzen Sudan. Man mag die geschichtlichen Ereignisse der letzten Jahrzehnte mit tiefem Interesse verfolgt, die Werke Wingates, Slatin Paschas und Pater Ohrwalders anf-merksam gelesen oder selbst Reisen im Sudan unternommen haben — nichts fördert die traurige Wahrheit der obigen Behauptung klarer zutage als die kalten Zahlen der folgenden Tabelle, welche ich dem letzten Bericht Lord Cromers entlehne: Die Bevölkerung des Sudan *): Provinz Vor dem Mahdi Sterbefälle zur Zeit der Derwische Jetzig eBcvolkernng durch Krankheit durch Krieg Bahr el Ghazal . . 1,500.000 400.000 700.000 400.000 Berber 800.000 450.000 250.000 100.000* Dongola 300.000 110.000 80.000 110.000 Gesirah 550.000 275.000 125.000 150.000 Wadi Halsn .... 55.000 12.000 13.000 30.000 Kassala 500.000 300.000 120.000 80.000 Khartoum .... 700.000 400.000 210.000 90.000 Kordofan 1,800.000 600.000 650.000 550.000 Sennar 1,100.000 500.000 450.000 150.000 Suakin (Stadt) . . 20.000 4.000 5.500 10.500 Suakin (Araber) . . 300.000 .100.000 150.000 50.000 Kodah (am obern Stil) 900.000 300.000 450.000 150.000 Gesamtsumme . . . 8,525.000 II 3,451.000 3,203.500 1,870.500 Der Generalgouverneur von Khartoum, Lar tat. Es ist verhältnismäßig sehr leicht, d megmaw Wmgale, ventern zu dieser Statistik: „Man kann sich leicht vorstellen, daß diese Ziffern keinen Anspruch ans absolute Genauigkeit machen: aber sie sind das Resultat eifriger Nachforschung und sorgfältiger Erwägung und sie geben nach der Meinung von Sir Rudolf von Slatin, Pater Ohrwald er und anderer, welche in den letzten 24 Jahren mit dein Sudan innigst vertraut waren, eine ziemlich gute Schätzung. Daß zwei der vorstehenden Rubriken den Verlust an Leben 75 Prozent der Gesamtbevölkerung überschreiten lassen, scheint fast unglaublich und doch kann ich aus persönlicher Erfahrung für die verhältnismäßige Richtigkeit dieser Zahlen einstehen. Man hat nur durch das Land zu reisen, mit der ungeheuren Verwüstungen irate zu werden, welche während des schreckensvollen Derwischregiments vorkamen und von welchen ein furchtbarer Beweis vorliegt in der völligen Zerstörung von Städten und Dörfern und in jenen unermeßlichen Strecken, die — einstens angebautes Land — sich nunmehr als bare Wüsteneien erweisen." Angesichts solcher Tatsachen begreift gewiß jeder, daß hier nicht nur eine starke Hand, sondern vor allem ein heller Kopf not gewaltigen Turm von S. Mareo zu errichten: aber wenn die nötige Vor- und Einsicht mangelt, kann auch ein solches Gebäude unvermutet zusammenstürzen. Daß nun diese „starke Hand" und dieser „helle Kopf" wiedereinmal dem Engländer angehörte, ist augenscheinlich vielen unverdaulich und ich bin schon vielmals der Frage begegnet, was denn eigentlich der Engländer im Sudan zu tun habe, und höre die Antwort: „Gar nichts!" — obgleich man sich nicht die Mühe genommen hat, nachzuforschen, wie er überhatipt dahin gekommen ist. Da jedoch diese Frage mit dem aufgenommenen Thema aufs innigste zusammenhängt, so muß hier wenigstens in großen Zügen ihrer gedacht werden. Wenn wir die Namen eines Sir Baker und Gordon Pascha für eine etwas speziellere Frage aufbewahren, führt uns das erste politisch berechtigte Erscheinen der Engländer auf dem afrikanischen Kontinent, soweit es für den Sudan von Belang war, in das Jahr 1882 zurück, dessen Begebenheiten hinsichtlich unserer Frage hier knapp zusammengestellt sein mögen. Um die Mitte Mai des Jahres 1882 hatte eine Reihe militärischer Demonstrationen einem Obersten der ägyptischen Armee, namens Arabi, *),Unter Sudan ist hier keineswegs unser ganzes apostolisches Vikariat verstanden, sondern nur jener Teil davon, welcher, wie aus obiger Tabelle ersichtlich, sich größtenteils längs des Nil hinaufzieht und unter englisch-ägyptischer Regierung steht. (9(nnt. d. Red.) die ganze Exekutivgewalt Aegyptens in die Hände gespielt. Tewsiek, welcher nach der Entthronung Ismaels im Jahre 1879 durch den Nachdruck der europäischen Mächte zum Khedive von Aegypten erhoben worden war, besaß von seiner ganzen Macht nichts mehr als den leeren Titel. Alle Minister, die man ins Amt berief, waren lediglich Puppen in den Händen Arabis und eine mächtige Strömung gegen den abendländischen Einfluß inachte sich geltend. 90.000 Europäer, die meisten von ihnen Engländer und Franzosen, waren damals in den verscyiedensten Geschäften Aegyptens tätig. Schon am 6. Jänner desselben Jahres hatten England und Frankreich zusammen in einer „identischen Note", besser bekannt unter dem Namen „Dual-Note", dem Khedive eine bestimmte Versicherung gegeben, dahin lautend, „daß die Regierungen von England und Frankreich die Erhaltung Seiner Hoheit cuts dem Throne — nach den Vereinbarungen, wie sie niedergelegt sind in denFermanen des Sultans und offiziell anerkannt bei den erwähnten zwei Regierungen — ansehen als einzig mögliche Garantie für die gegenwärtige und zukünftige gute Ordnung und allgemeine Wohlfahrt Aegyptens, an welcher England und Frankreich in gleicher Weise interessiert sind .... Sie sind überzeugt, daß Se. Hoheit ans dieser Versicherung das Vertrauen und die Kraft ziehen wird, welche nötig sind, um die Geschicke Aegyptens und seines Volkes zit lenken." Indes die Zeichen der Revolution malten sich immer dräuender an beut niemals heitern Himmel südlicher Politik ab, so daß mit 20. Mai 1882 die verbündete Flotte Frankreichs und Englands in den Hafen Alexandriens einlief, um die Gärung zu ersticken. Ami l .Juni brach dann bekanntlich der große Streit zwischen Christen und Mohammedanern aus und zwei Drittel der Europäer ergriffen die Flucht. Daraufhin traten am 23. Juni sechs europäische Mächte in Konstantinopel zn einer Konferenz zusammen, mit die ägyptische Frage zu erledigen. Der Sultan sandte jedoch keinen Vertreter. Am 15. Juli überreichten sodann diese sechs Mächte der Pforte eine „identische Note". Aber die türkische Regierung, welche sich von jeher des Rufes einer unverwüstlichen Ruhe erfreute, antwortete nicht darauf. Erst am 19. Juli und zwar spät in der Nacht bequemte man sich zu der Erklärung, daß die Pforte einen Vertreter zu der Konferenz schicken wolle. Da dies nichts als einen unendlichen Aufschub bedeutete, entschlossen sich Frankreich und England, eine gemeinsame Expedition zu senden und die Verhältnisse ins reine zu bringen. Am 27. Juli stimmte das englische Abgeordnetenhaus mit einer Majorität von 275 gegen 19 Stimmen für einen Krevit von 75 Millionen Kronen. Am 29. Juli widersetzte sich die französische Kammer mit 416 gegen 75 Stimmen gegen irgendwelchen Beitrag zu dieser Expedition. Damit war Frankreichs Einfluß in Aegypten dahin und es war klar, daß England nunmehr allein handeln mußte. Die Ereignisse folgten dann Schlag auf Schlag. Am 30. Juli segelten die ersten Truppen von England ab. Am 15. August kam Sir Garnet, der Oberbefehlshaber, in Person nach Alexandrien. Am 20. desselben Monats war der Suezkanal mit Jsmaila in englischen Händen. Am 13. September wurde die revolutionäre Armee bei Tel-el-Kebir aufs Haupt geschlagen. Am nächsten Tage fiel die Zitadelle in Kairo und Sir Archibald blieb als Kommandeur dort zurück: eine neue Phase in der Geschichte Aegyptens war angebrochen — die alte abgeschlossen. England hatte von nun an nicht nur ein bloßes Recht, sondern die heilige Pflicht, ein gewichtiges Wort mitzusprechen, wenn es galt, die alten Mißstände in der Verwaltung Aegyptens und seiner Provinzen im Sudan möglichst aus dem Wege zu schaffen. Die dann unmittelbar folgenden Stürme im Süden sollten aber England geradezu in der Rolle des „rettenden Engels" erscheinen lassen. (Fortsetzung folgt.) Die Bnfänge bet NdLsstonsstatton bee bl Petrus (Haver in flßbüL ll)on Ibocbw. P. Step ban Cl. M. lDocfienbubet F. 8. C. iS chon hatten wir Wau aus den Augen verloren, nur die Ufer des Djur waren noch sichtbar. Bald aber verschwanden e) auch diese und wir bogen in einen Jungwald ein. Uns voran schritt ein Soldat, der die Karawane leitete und mit einem anderm Negerburschen die mit unserem Gepäck beladenenMaul-tiere führte. Letzteren schlossen sich unsere Esel an, die als Last- und Reittiere dienten. Nach mehr als einer Stunde passierten wir den Wau, der seine Gewässer dem Djur zuführt. Gegen Mittag kamen wir zum Dorfe des Djur-häuptlings O-Med. Hier wurde gerastet. In einer Rekuba oder Hütte aus Durrahstengeln suchten wir Schutz gegen die sengenden Sonnenstrahlen und nahmen einen kleinen Imbiß ein, um uns für den bevorstehenden Teil der Reise zu stärken. Das Dorf lag etwas abseits in einer bebauten Ebene. Sofort erschienen die Eingeborenen und schleppten in großen, oft schön verzierten irdenen Gefäßen Wasser für uns und unsere Tiere herbei. Als wir uns dann anschickten, aufzubrechen, und die Tiere wieder beladen wurden, brachte man dem Soldaten und seinem Gefährten noch Merissa (Negerbier). Beide hatten jedoch für den Augenblick vollauf zu tun, weshalb das köstliche Naß einstweilen unter den nächstbesten Baum gestellt wurde. Ein Eselein, das gerade des Weges kam, sah die Kürbisschale, schnüffelte daran herum und trank hierauf in vollen Zügen von dem Durrahsaft. Der hochwst. Herr Bischof bemerkte den Gauner. Wutentbrannt stürzte sich der Soldat auf den unglücklichen Verbrecher, überhäufte ihn mit einer Flut von Schimpfworten und einer guten Tracht Prügel. Das Langohr ließ das Gewitter und die Donnerschläge ruhig über sich ergehen, als man ihm aber das Gepäck aufschnallen wollte, begann das Vieh zu springen, mit den Hinterfüßen auszuschlagen und auf ganz sonderbare Weise zu wackeln. Es war kein Zweifel, der Esel hatte sich einen „Affen" angetrunken. Man trieb ihn unterdessen gleich zu Paaren, so daß wir ungestört die Reise fortsetzen konnten. So ungefähr um 4 Uhr nachmittags kamen wir an die Ufer des Djur, der in seinem Lauf ungeheure Bogen und Windungen beschreibt. Mutig und beherzt ritt Bruder Alexander auf seinem Esel die steile Böschung hinab in den Fluß. Er war noch nicht in der Mitte der Furt, als sich der Eselplötzlich niederwarf und der Bruder bis auf die Waden im Wasser stand. Ich sprang schnell aus dem Sattel, da auch mein Tier das Wasser scheute. Ein Djur, der uns begleitete, faßte es am Zügel und brachte es an das jenseitige Ufer. „Wie komme aber jetzt ich hinüber?" wandte ich mich an Bruder Johann, der mir zur Seite stand; „Bruder Alexander hat wenigstens lange Beine, ich hingegen kurze." „Nur nicht verzweifeln, Pater," meinte der Bruder, indem er sich den grauen Vollbart strich, „so stark wie der Esel bin schließlich auch ich. Sie können sich ruhig mir anvertrauen." Ich zögerte. „MachenSienichtlange Geschichten," drängte er, „wir bleiben sonst zu weit zurück." In einem Nu saß ich auf seinen breiten Schultern. Bedächtig und gemessenen Schrittes durchkreuzte mein Christophorus die kräuselnden Wellen. Als das liebe Jesulein den hl. Christophorus fragte, ob es schwer sei, soll nach der Legende dieser geantwortet haben: daß ihm die Last so schwer scheine, als hätte er die ganze Welt auf den Schultern. Mein Christophorus jedoch war nicht dieser Meinung, denn als ich eine ähnliche Frage an ihn richtete, schüttelte er den Kopf und gab mir zu verstehen, daß er sich beschämt fühlen würde, wenn er einen, der es nicht einmal bis auf das „Schneidergewicht" bringen könnte, nicht über den Fluß zu schaffen imstande wäre. Hie und da sank er aber doch mit dem einen oder anderen Fuße tief ein. Sapperlot, dachte ich mir dann immer, wenn er mich jetzt fallen ließe, da stände ich nicht wie Bruder Alexander, nein, da säße ich pumpfest im Pfeffer." Allein, alle Ehre meinem wackeren Christophorus, er trug mich ohne Anstand durch die Furt ans gegenüberliegende Ufer. Es war schon Abend als wir im Dorfe Dud anlangten. Ich hatte mir vorgestellt, den hochw. P. Tappi und Bruder Schröer, die seit einiger Zeit hier wohnten, in einer Hütte schlagen gedachte. Unter einem Lulubaume, der unmittelbar neben der Hütte seine Aeste ausbreitete, fand ich Bruder Schröer mit Kochen beschäftigt, während zwei Djurknaben dürres Holz aufs Feuer legten. Hier war also die Küche. Der Bruder stellte mir alsbald Abscbiev von %ul. anzutreffen, in welcher sie wenigstens vor Regen, Sturm und Wetter geschützt wären. Wer beschreibt daher mein Erstaunen beim Anblick jener armseligen, durchlöcherten Rekuba, in der sie untergebracht waren! Ich trat ins Innere. Der enge Raum war bereits so überfüllt, daß ich im Freien mein Lager aufzu- seine zwei Küchenjungen vor. Der eine war Loal, der Thronfolger, der andere A-Gnar, ein Verwandter hochfeiner Majestät, des Häuptlings Dud A-Kot. Er selbst war derzeit abwesend. Am nächstfolgenden Tage, am heiligen Osterfeste, begaben wir uns alle auf den Platz, wo die Missionsstation sich erheben sollte. Am Saume des Waldes, der auf der Nordostseite die Ebene einschließt, erhoben sich die Gerüste zweier Hütten, von denen jenes rechts mit dem Kreuze auf dem Giebel die zukünftige Kapelle kennzeichnete. Se. bischöfliche Gnaden weihte nun dieselbe ein und übergab sie wie die ganze Station dein Schutze und der Fürsorge des großen Negerapostels, des hl. Petrus Claver. Nach dieser feierlichen Handlung richtete der hochwst. Herr Bischof noch einige väterliche Worte an die Zurückbleibenden, in welche» er sie, hinweisend auf das Beispiel des göttlichen Erlösers und der heiligen Apostel, mächtig anfeuerte, sich der Bekehrung dieser Völker ganz hinzugeben uni) keine Mühen und Opfer zu scheuen. Tags darauf verließ der hochwst. apostolische Vikar mit seiner Begleitung Mbili, um sich nach Wau zu begeben und von dort ans die Rückreise nach Khartoum anzutreten. In drei Personen verblieben wir auf die Bestimmung des Obern hin auf dem neu erwählten Posten. Unsere Lage war in der ersten Zeit, obwohl keine mißliche, so doch nicht gerade beneidenswerte. Ohne schützendes Obdach, ohne irgendeinen Begriff von der Sprache des Landes und den Gebräuchen der Bewohner, sahen wir uns allein, entfernt von der Heimat und den Lieben, in eine Wildnis unter einen wenig bekannten Negerstamm versetzt. Auf menschlichen Beistand konnten wir nicht viel rechnen, so setzten wir denn unser ganzes Vertrauen ans Gott den Herrn. Seiner Stimme, seiner Einladung folgend, waren wir hieher gezogen, von dem einzigen Wunsche belebt, ihm Seelen zu gewinnen: er konnte, er durfte uns jetzt, wo wir ausschließlich auf seine Hilfe angewiesen waren, nicht verlassen. Die Hütte, welche wir einstweilen bewohnten, mußte abwechselnd als Speisezimmer, Schlafsaal und Kapelle dienen. Inmitten unserer Abgeschiedenheit von der gebildeten Welt hatten wir dennoch einen, den süßesten Trost: Gott dem Herrn das heilige Meßopfer darzubringen. Wer könnte die Gefühle unserer Herzen beschreiben, als wir zum erstenmal auf diesem abgelegenen Flecken Erde, der noch ganz von der Finsternis des Heidentums umwoben, die heiligen Geheimnisse feierten, während draußen diese unglücklichen Söhne Chams schweigend die Hütte umstanden und mit gespanntem Ohre den Klängen des Glöckleins lauschten, das so eindringlich zu ihrem Innern sprach und ihnen anzeigen wollte, mie soeben der wahre Gott aus des Himmels Höhen zur Erde herabgestiegen, um seine Diener zu trösten und zu stärken und auch sie zu segnen und an sein Herz zu schließen, dessen Stimme sie aber -ach! —- noch nicht verstanden! Doch freuet euch und frohlocket, denn auch euch ist bereits das Licht der frohen Botschaft aufgegangen! Gleich anfangs brachten uns die Einwohner ein gewisses Zutrauen entgegen, das tor immer mehr zu steigern suchten, denn hat der Missionär einmal das Vertrauen eines Volkes gewonnen, so ist der Weg zum Herzen gebahnt, der erste Schritt zu ihrer Bekehrung getan. Von nah und ferm kamen sie herbei, uns Gestügel, Eier, Baum- und Feldfrüchte zum Verkaufe anzubieten oder auch nur, wie sie meinten, uns zu besuchen. Alles erregte ihre Aufmerksamkeit und Bewunderung; alles, was ihnen in die Augen fiel, wollten sie zum Geschenke haben. Die größte Anziehungskraft jedoch besaßen die Speiseüberreste, welche unsere Küchenjungen treuherzig mit ihnen teilten. Den ganzen Tag hindurch war unsere Herberge von diesen Djur förmlich umlagert. Die Gelegenheit war günstig und so suchte ich sie zur Erlernung der Landessprache bestmöglich auszunützen. Mit Heft und Bleifeder bewaffnet, setzte ich mich daher unter meine „Lehrer". Die Lektionen waren einzig in ihrer Art. Ich deutete auf irgendeinen Gegenstand, worauf sie mir gewöhnlich den Namen desselben angaben. Diese Lernmethode ist zwar einfach und praktisch, aber nicht immer sicher. Oft schoß ich einen großen Bock. Zeigte ich z. B. auf eine Blume, um zu wissen, wie Blume in ihrer Sprache heißt, so gaben sie mir den besonderen Namen derselben an, nicht aber den Sammelnamen, den ich wollte. So bemerkte ich erst später, daß sie mir anstatt „Stange" die Holzgattung genannt hatten, aus der sie bestand. Größeren Erfolg als auf besagte Weise erzielte ich mit dem Küchenjungen A-Gnur, der etwas arabisch verstand. Eine Woche lang ging alles herrlich vonstatten und wir schauten frohen Mutes in die Zukunft, da nahte die erste Zeit der Prüfung: das Klima forderte seinen Tribut. Das Fieber, dieser ungebetene Gast, stellte sich ein und warf uns unbarmherzig auf das Lager, nur Bruder Schröer blieb verschont. Allein, wie es dem Herrn gefiel, war das Uebel nicht von langer Dauer: wir erholten uns bald wieder. Die Hauptursache unserer Erkrankung dürfte zweifelsohne dem Wasser zugeschrieben werden, denn sobald wir dasselbe filtrieren und mit Tamarindensirnp verbessern konnten, blieb das Fieber fast gänzlich aus. Der Europäer soll demnach solches Wasser, das keine Strömung hat, nie int rohen Zustand trinken. Mit der Schlechtigkeit des Wassers verband sich auch noch unsere dürftige Wohnstätte. Es mar daher eine der ersten Sorgen des hochw. P. Obern, einem jeden von uns eine geräumige Hütte erbauen zu lassen. Bald war ein diesbezüglicher Vertrag mit den Djur abgeschlossen, der Lohn und alles vereinbart. Je zwei Mann übernahmen den Bau einer Hütte. Als aber in der Folge bei der geringen Arbeitslust dieser Neger die Unternehmung wenig Fortschritte machte, ja immer mehr und mehr ins Stocken geriet, umite die Zahl der Arbeiter durch Bellanda, die inzwischen herbeigeeilt waren, um sich Messingdraht, Perlen und Tuch zu verdienen, bedeutend erhöht. Nun begann ein heißer Wetteifer. Die Djur wollten sich von den Bellanda nicht übertreffen, die Bellanda hingegen von beit Djur nicht auslachen lassen. Nie sah ich die Djur so fieberhaft arbeiten wie an diesen Tagen. Obwohl die Bellanda große Gewandtheit und Fertigkeit zur Schau trugen, so muß doch zuiit Lobe der Djur gesagt werden, daß ihre Arbeit eine bessere und gediegenere ist. Volle Anerkennung indes kann weder den einen, noch den andern gezollt werden, denn alle Dächer samt und sonders waren nicht in der Lage, dem Regen standzuhalten. Die Kapelle und die Hütte des hochwürdigen P. Obern waren, wie bereits erwähnt, schon früher in Angriff genommen worden. Der Platz, auf dem sich dieselben erhoben, war aber noch ringsum dicht bewachsen, so daß, bevor man zum Baue der anderen Hütten schreiten konnte, das Gras in Brand gesteckt, das Gesträuch und Dornengestrüppe beseitigt und die Bäume umgehauen werden mußten. Das war allerdings ein hartes Stück Arbeit, zumal die erforderlichen Werkzeuge fehlten. Mit Gottes Hilfe gelang trotzdem alles und so vortrefflich, daß von einem Walde nunmehr keine Spur vorhanden ist. Endlich waren die Hütten unter Dach. Zur Aufführung der Wände mußte nun die Regenzeit abgewartet werden, weil für die Bereitung des Lehms nicht genügend Wasser vorhanden war. Der hochwürdige P. Obere ließ einstweilen seine Hütte mit Durrahstengeln ,gut umgeben, worauf wir alle hier einzogen. In wenigen Wochen fiel der so ersehnte Regen. Die Djur dachten alle an die Bestellung ihrer Felder, an die Vollendung unserer Hütten natürlich keiner. Als die Feldarbeiten vorüber waren, mußten sie sich erst erholen, d. h. tanzen, Merissa trinken, sich gegenseitig durchbleuen lind — schlafen. Ja, ja, „wer sich auf einen Djur verläßt, der ist verlassen genug". Sie wußten, daß nur alle drei in einer Hütte zu-sammenwohnten wie die Sardinen int Faß, aber das war nicht hinreichend, sie zur Arbeit 31t bewegen, sie fanden es vielmehr ihrett Gebräuchen ganz entsprechend und angepaßt. Was war da zu machen? Geduld haben, denn: „Geduld bringt Rosen." Die Rosen ließen wohl lange auf sich warten, es wuchsen nichts als Dornen. Es dauerte noch zwei volle Monate, bis eilt jeder von seiner Hütte Besitz nehmen konnte, die, wenn sie auch nicht die Bequemlichkeit einer europäischen Wohnung bot, uns dennoch instand setzte, nach Kräften zur größeren Ehre Gottes und zum Heile der Seelen zu arbeiten, was ja das Ziel und der Zweck, die einzige Lebensaufgabe des Glaubensboten ist. Bus betn fllMflicmslebein Gründung der /HMs(ions|'tation der „Schmerz- dieser Station schreibt uns der den Lesern von Lnl hatten Mutter von Zltttgo“. aus bekannte P. B. Kohnen folgende interessante Wie im ersten Heft dieses Jahrganges er- Einzelheiten: wähnt, wurde unter den Schilluk eine neue Attigo, bot 1. März 1905. Station gegründet. Der Ort heißt Attigo und Nach dreitägiger Fahrt von Lnl mit liegt int Distrikte Tungo. Ueber die Gründung , günstigem Winde warf unsere Segelbarke hier die Anker aus. Es ist dies hier der einzige Platz, wo es möglich ist, zu landen, da nur hier ein hohes Ufer ist, während in der ganzen Länge dieses Tungodistriktes ein sehr niederes Ufer ist, d. h. der Fluß dehnt sich weit über das User ins Land aus und geht in Sumpf über. Tungo heißt in der Schilluksprache „Horn", Ecke, Seite, Ende, Spitze. Diesen Namen muß es von seiner Lage erhalten haben; denn wir befinden uns hier am südlichsten Ende des j Nachbardörfern: viele Gegner haben wir auch jetzt noch. Der große Häuptling hier und der Abgesandte des Königs, der eigens von Seiner königlichen Schillnkmajestät geschickt war, um uns hier zurechtznhelfen, denn die Schilluk sind harte Köpfe und schwer zu biegen, wie sie von sich selbst sagen, verlangten ohne weiters, daß der Grund, den und wie viel wir wünschten, uns abgetreten werde, und wollten auch durchaus nicht, daß wir den Boden von den betreffenden Dutten der Eingeborenen von SuaMn. Schilluklandes, welches hier in einer dichten, aber sehr schmalen und langen Reihe Dörfer ausläuft. Die Dörfer liegen hier sehr dicht nebeneinander zusammengedrängt, so daß wir kaum und nur mit großer Mühe zwischen den Dörfern einen Bauplatz finden konnten; und dieses wird auch wohl der einzige uns passende Platz sein. Zwischen den Dörfern ist alles bebaut — natürlich nur zur Regenzeit (von Mai bis November). Deshalb hatten wir viele Streitfragen, Unwillen und Unzufriedenheit zu bekämpfen und zu schlichten, besonders in den Besitzern kauften. Um das leichter zu verstehen und um es nicht als eine unerhörte Ungerechtigkeit auszulegen, muß man wissen, daß der Boden hier keinen festen Besitzer hat; ein jeder hat wohl sein eigenes Grundstück, welches er bebaut, d. h. int Anfang der Regenzeit Durrahkorn hineinsät, luxe es ihm gefällt; gefüllt es ihm nicht mehr, dann sucht er sich ein anderes Stück und das erste bleibt herrenlos liegen. An solchem Eigentum hängt der Schilluk nicht; hat er so viel Grund, daß er für sich das äußerst notwendige Korn säen kann, was begehrt seine Seele mehr? Als es demHäuptling zuOhrenkam, daß wir unter der Hand den Besitzern des be-bautenBodens, den wirzumBauplatz benötigten, eine Vergütung, d. h. ein Halsband von Perlen oder ein paar Meter Stoff oder einStückEisen gegeben hatten, war es ihm ganz und gar nicht recht. „Was wollen die?" sagteer. „Wem gehört der Boden? Ist es nicht der Boden des Ret (des Königs)? Der schenkt es mir und sie müssen schweigen. Sie sollen hingehen, wohin sie wollen." — Die Betreffenden hatten nämlich du hast meinen Acker gefressen: soll ich Erde essen? Ich sterbe vor Hunger." — „Sei ruhig; hier hast du ein Kleid (Stück Leinwand) für deinen kleinen Acker." Ganz überglücklich mit seiner weißen Leinwand geht der Alte nach Hause. Am anderen Tage kommt der Alte wieder: „Ator, Ator; mein Acker, Hunger, großen Hunger!" — „Du hast ja gestern ein Kleid bekommen für deinen Acker; der gehört jetzt uns!" — „Ah, mein Kleid habe ich nimmer; es wurde mir gestohlen, sie haben es ■Hauptstraße von SuaTmt. schon gedroht, daß sie alle davongehen werden, denn, wie sie sagen, der Bonyo (Fremde) hat unsere Aecker gefressen (geraubt) und wir müssen Hungers sterben. — In Wahrheit aber ist Ackerland genug da, aber nicht so bequem vor der Tür wie dieses. Da kommt ein Alter, aber wirklich ein Alter, der schon in die Kindheit zurückgegangen ist, und hockt sich vor mir auf den Boden nieder. „Ator, Ator" (d. h. Ochs, Stier; ein hoher Titel hier), murmelte er, „wo soll ich säen? Du hast meinen Boden genommen, mir genommen; schau', nichts habe ich!" — Hier wird alles, was jemand hat, abgebettelt; und in diesem Lande hier einem solchen Alten ein Kleid abzuschwindeln, ist eine Kleinigkeit. — „Hier hast du ein Halsband von roten Perlen" — und er geht wieder zufrieden nach Hause. Am nächsten Tag ist er wieder da — das Halsband ist zu eng; dann sind wieder die Perlen nicht schön genug, dann fehlt dies, dann jenes. Es ist auffallend, wie viele Besitzer dieser paar Grundstücklein sich uns vorstellen; selbstverständlich wird Seite 94. Heft 4. Stern der Neger. diesen mit schönen Worten heimgeleuchtet. Sage ich diesen Leuten, daß einmal die Zeit kommen wird, wo sie sehr zufrieden sein werden, daß das Haus Gottes so nahe bei ihnen und in ihrer Gemeinde gebaut worden ist und daß jene in der nächsten Gemeinde, die sich jetzt glücklich schätzen, daß diese Gründung nicht auf ihren Boden gefallen ist, sie beneiden werden — wie bei uns drüben in unserem Lande, weit, weit, wenndort eineKirche gebaut und Streit deshalb entsteht, dies nur deshalb geschieht, weil jeder sie nahe an seinem Hause haben will — so schauen sie einander an und verstummen. Das sind ihnen natürlich geheimnisvolle Rätsel. Es ist ihnen unbegreiflich, was daran gelegen ist, daß die Kirche nahe ist. — Gebe Gott, die Zeit möchte nicht mehr so weit entfernt sein! Als das Schiff am ersten Tage die Anker geworfen hatte und die Segel eingezogen waren, versammelten sich einige Häuptlinge: es wurde ein süßer — das ist die Hauptsache bei den Schwarzen — Tee hinuntergeschlürft und wir erklärten ihnen, wir seien jetzt gekommen, um bei ihnen für immer zu bleiben: sie wußten schon, was wir planten: uns bei ihnen niederzulassen: doch das Wann und Wie war ihnen gänzlich unbekannt. Schon Monsignore Roveggio hatte seinerzeit seine Augen diesem reichbevölkerten Distrikt zugewandt. Er fand beim Oberhänptling die freundlichste Aufnahme. Es wurde ihm zu Ehren ein Tanz aufgeführt und ihm ein Ochs geschenkt: dann mußte der Bischof dem Häuptling das Versprechen geben, daß er sobald als möglich 'zurückkehren und sich bei ihm niederlassen werde. Aber, wie bekannt, durch die schlauen Vorspiegelungen des damaligen Rets (Königs) Kur — der jetzt von der englischen Regierung in die Verbannung geschickt worden ist — wurde die erste Station unter den Schilluk nach Lul verlegt. Bald darauf raffte der unbarmherzige Tod unseren liebenswürdigen Bischof hinweg und so verging die Zeit, bis Monsignore Geyer sein Augenmerk wieder auf Tungo richtete. Denn ein seeleneifriger Hirte kann einen so bevölkerten Distrikt nicht aus demHerzen verstoßen, mag die Gegend auch noch so elend aussehen. So verflossen vier Jahre nach dem Tode des Monsignore Roveggio, ohne daß je einer von unserer Mission wieder dahin kam. Unzählige Male wiederholte derOberhünpt-ling die Frage: „Seid ihr diejenigen, die früher einmal in einem kleinen Dampfer mit dem großen Manne daherkamen — v, das war ein guter Mann! - und die hier bleiben wollten? Aber, seid ihrwirklich dieselben?" I'. BednKchi, der damals auch hier war, brachte ihin allerhand Beweise vor: „Weißt bit nicht mehr, daß du neben mir saßest, daß ich dir Medizin zu trinken gab: dann gingen wir zum Dampfer" usw. Er zeigte aber stets so ein halbes Mißtrauen. Als nun kürzlich unser „Redemptor" hier war und ich ihn an Bord einlud, wo er mit einem Kaffee bewirtet wurde, sagte ich ihm: „Kennst du dieses Fenerbvot, kennst du dieses Bild hier an der Wand, saßest du nicht an diesem Platze hier?" — „Ja, wirklich," lächelte er, „das ist alles dasselbe." So ist er jetzt überzeugt, daß wir wirklich dieselben sind und nach vier Jahren unserem Versprechen nachgekommen sind. Der erste Abend wurde auf der Segelbarke zugebracht, um am nächsten Morgen mit frischem Mut auf dem etwa zehn Minuten vom Nil entfernten Platze das Kreuz der Erlösung aufzupflanzen: aber schon jetzt fingen die Leiden an: entsetzliche Moskitosschwärme gaben uns ihr „Willkommen". Auf das Abendessen wurde verzichtet, denn ein jeder schlüpfte in sein Moskitonetz, um sich ihren brennenden Stichen zu entziehen. Die Moskitos sind eine entsetzliche Plage: so klein, wie sie sind, verderben sie doch oft die einzig erquickenden Stunden, die man in diesen Ländern haben kann. Kaum ist die Sonne hinuntergesunken, so fängt das unheimliche Gesumme um die Ohren an: wie gerne möchte man, von der Tageshitze ganz erschöpft, sich in der frischen Ab end lust niedersetzen: aber unmöglich: es ist ein Schlagen mit beiden Händen nach rechts und links, um die Tiere zu vertreiben, daß einem jeden die Freude an allem vergeht: man muß schnell in eine Hütte schlüpfen, woraus eine Hitze wie ans einem Backofen entgegentritt. Das macht nichts; alles muß dicht verschlossen werden, will man ruhig sitzen. Geht man zu Bett, so muß große Vorsicht angewendet werden, daß das Moskito-netz schnell und sicher geschlossen wird und doch kommen gewöhnlich einige mit hinein und bis diese ihre Frechheit nicht mit dem Tode gebüßt haben, ist an keine Ruhe zu denken. O, wie fein ist es, wenn man ruhig liegen kann und der Feind summt herum und kann nichts machen! Am nächsten Morgen wurde am Platz ein großes Kreuz aufgepflanzt, ein den neugierigen Heft 4. Seite 95. Stern der Neger. Schilluk unerklärliches Zeichen. Darnach mußte gleich air ein Obdach und einen Schutz gegen die sengende Sonne gedacht werden. Es wurden einige Pfähle in den Grund gegraben und mit Onerstangeu gegen den stürmischen Nordwind stark verbunden: ringsherum wurde eine aus Palmblättern geflochtene Matte gezogen, darüber ein Dach von dünnen Brettern: unser Palast war fertig, unsere Habseligkeiten wurden hinein- gepackt: wir waren unter Dach, d. h. unter einem Dache gegen die brennenden Sonnenstrahlen, nicht aber gegen den Regen. Außerdem wurden zwei Zelte ausgespannt: als Küche diente ein offenes Feuer in offenem Felde. Daß das kein Spaß ist, in der glühenden afrikanischen Mittagssonne am Feuer zu stehen, und daß da keine Reihe von Gerichten erwartet wird, kann sich jeder selbst denken. (jfortretjimg folgt.) Verschiedenes. flbariettvevem für Afrika. Die Pfarrgrnppe „St. Rochus", Wien, in. (Landstraße), hielt am 15. Februar im großen Gemeindesaal des III. Bezirkes ihre Generalversammlung ab, welche sehr gut besucht war. Hochwürdigster Herr Kanonikus Schöpfleuthner, geistlicher Rat Pfarrer Gold und Frau Baronin Pillersdorf beehrten die Versammlung mit ihrer Gegenwart; letztere hatte eine Anzahl vonKirchen-wäsche, zwei Paramente sowie Kleidchen für die Negerkinder zur Besichtigung gebracht. Dieselben wurden für die Missionen gearbeitet. Der Konsulent, hochwürdiger Herr Pflüger, eröffnete die Bersanunlung und b at d en h o chwürd igstenKanonikus Schöpfleuthner mit eine Ansprache. Dieser, bezugnehmend ans das auf diesen Tag fallende Fest der „Uebertragung der Reliquien des hl. Leopold", erzählte in eingehender, interessanter Weise die Geschichte dieser Begebenheit und die dabei großartigen Feierlichkeiten. Hochwürdigster Redner machte mm die Anwendung für den Marienverein, daß eben in Afrika keine solchen Festlichkeiten statt-findett können, da bort die katholische Kirche, welche allein Heilige hervorbringt, leider noch nicht festen Fuß gefaßt hat. Die Anwesenden wurden daher gebeten, dem Verein trat zu bleiben und besonders für die Missionen in Afrika beharrlich zu beten. Der hl. Leopold, welcher einst soviel für die Ausbreitung des Christentums in Asien getan und mit so unerschütterlicher Treue dem heiligen Vater und dem päpstlichen Stuhle zugetan war, möge uns ein Beispiel sein, um das zu tun, was tuir können, um durch unsere Almosen und unsere Gebete au der Missionierung Afrikas mitzuhelfen und nicht denen sich zuzugesellen, die „los von Rom!" schreien, sondern mit fester Treue sich „hin nach Rom" zu wenden. — Hochwürdiger Herr Pflüger stattete noch den Rechenschaftsbericht ab und bat den hochwürdigstenHerrn -Kanonikus, die Neuwahl des Ausschusses vorzunehmen, bei welcher dieselben Damen einstimmig wiedergewählt wurden. — Das Apostolat der christlichen Töchter auf der Landstraße hatte die Güte, eine größere Zahl christlicher Töchter zu senden, welche durch sehr guten Vortrag von Klavierstücken, Chören und Deklamationen teils ernsten, teils sehr heiteren Inhalts aufs beste für die Unterhaltung der Anwesenden sorgten, welche auch nicht mit ihrem Beifall kargten. Bine tvansafrikamscbe jforscbungsvcife. Der englische Major Powel Cotton, der bereits 1902 eine transafrikanische Forschungsreise gemacht hat, bereitet nun eine neue vor. Sie dürfte 18 Monate dauern. Er wird die Gegenden zwischen Nil und Zambesi besuchen. Von Khartoum aus wird er den Nil hinauffahren bis Lado, von wo aus er mit einer Karawane einheimischer Suaheli von Uganda in die Region des belgischen Kongo Vordringen wird. Auf seiner Durchreise will er auf das weiße Rhinozeros Jagd machen und mehrere solche erlegen. Nachdem er die Gegend der Seen Kivin und Tanganika besucht hat, tvill er sich nach Katanga wenden und von dort in das Zambesigebiet eindringen. Unter den wichtigsten Fragen, die Major Powel sich zulösen festgesetzt hat, ist die Existenzftage des merkwürdigen Tieres, Okapi genannt, von dem man sagt, daß es erst kürzlich in jenen Gegenden entdeckt worden sei. Er will die Natur und Anatomie desselben studieren, um zu bestimmen, welcher Klasse es angehöre. Er hofft auch zu gleicher Zeit über die Natur und Gebräuche des Zwergvolkes (Pigmei) mehr Kenntnis zu gewinnen, das sich in jenen Gegenden zerstreut vorfindet. Mit Hilfe eines kräftigen Phonographen, den er mit sich führt, hofft er, das Besondere der interessantesten Töne und der Aussprache der verschiedenen, in jenen Ländern gesprochenen Sprachen ziemlich genau sammeln zu können. Seite 96. Stern derffNeger. Heft 4. (Bebetserbörimgen und -Lmpkeblungen. Gebetserhörungen und -Empfehlungen, bei welchen nicht Name und Wohnort der Redaktion weacBm werden, werden nicht veröffentlicht. — Die Abkürzung wird durch die Redaktion besorgt. A. M. H. Durch die Fürbitte des heiligen Antonius beim hlst. Herzen Jesu ist mir in einer schwierigen Angelegenheit, von der mein ganzes zukünftiges Glück abhängt, Rat zuteil geworden. St. Antonius gibt sicher den besten Trost und Rat in der Berufswahl. Habe Veröffentlichung versprochen. — Bitte auch um das Gebet am Altare des hlst. Herzens Jesu für einen Universitätsstudenten, damit er seinen Grundsätzen treu bleibt. B. At. B. Durch den hl. Rosenkranz, durch die Fürbitte der hl. Filomena, des hl. Antonius und dank dem hlst. Herzen Jesu bin ich öfters ganz auffallend erhört worden. Veröffentlichung versprochen. S. M. B. Danken muß ich den: hlst. Herzen Jesu und Ihrem Gebete für die Genesung meiner Frau; plötzlich wendete sich die Krankheit. Aus Vo. Nachdem unser hochw. H. P. Direktor nach schwerer Krankheit nach einem Orte Südtirols sich begeben, ist er nun, dank dem hlst. Herzen Jesu, gesund zurückgekommen. * -r- * G. H. in D. bittet ums Gebet in einem Anliegen betreffs Geldsachen. S. M. B. Nochmals bitte ich ums Gebet in einem schweren Familienanliegen, für einige Kranke, einige schwer bedrängte Familien und verschiedene Anliegen. Fr. Y. B. in H. bittet, für ihn zu beten beim hlst. Herzen Jesu, bei der Mutter Gottes und dem hl. Josef um Erhörung bei einem schweren Fußleiden. Veröffentlichung versprochen bei Erhörung. Aus S. Eine Abonnentin des „Stern" bittet ums Gebet beirr: hlst. Herzen Jesu. Wir sind in schwerer Lage bezüglich Geschästssachen. Unsere einzige Hoffnung ist das göttliche Herz Jesu, das ja den Bedrängten Hilfe gewährt. M. B. bittet ums Gebet, um durch die Fürbitte Mariens, des hl. Josef und hl. Antonius von einem schweren Augenleiden befreit zu werden. Ans P. bei W. Bitte beim göttlichen Herzen Jesu und beim unbefleckten Herzen Mariä Fürbitte einzulegen urn Erhaltung der Gesundheit und in rnehreren Anliegen. Ans Ober-A. F. F. bittet für ihren kranken Mann um das Almosen des Gebetes. I. St. bittet ums Gebet in einer Mischeheangelegenheit, daß doch noch katholische Trauung stattfinde. Ungenannt. Dem Gebete der Söhne des hlst. Herzens Jesri wird empfohlen eine kranke Person zur Erlangung der Gesundheit. A. Sch. bittet ums Gebet in einem Anliegen. A. H. bittet, für ihn zum hl. Josef um Erlangung der Gesundheit zu beten. Ein Abonnent des „Stern", A. H. ans F., bittet recht dringend, dem göttlichen Herzen Jesu das schwere Anliegen einer Wohnungsangelegenheit anzuempfehlen; ferner ein schweres Pfarranliegen bezüglich Aufhebung eines Aergernisses. Darm bittet Th. S. irrständig ums fromme Gebet in einem schweren Seelen- und beständigen körperlichen Leiden. I. L. ans W. bittet ums Gebet für seine kranken Kinder sowie für einen bedrängten Bruder um Gesundheit und gute Erledigung der Sache. E. St. Ern schweres Anliegen wird dem Gebete empfohlen. Er war früher Katholik, trat dann zürn Protestantismns über und wäre nun auf dem Krankenbett geneigt, zum katholischen Glauben zurückzukehren. Möge das hlst. Herz Jesu alle Hindernisse beseitigen! M. H. in A. Mittel zur Volkslieder-Reklanrc. "Hin sere Witten. Unserem Missionshaus fehlen noch manche Paramente für den Gottesdienst, wie Meßgetvänder für Festtage, ein Velum humenJe, Kirchenwäsche, besonders Alben, Chorröcke, außerdem noch ein Meßbuch. — Auch nehmen wir Bücher stets dankbar an. Diesen Bitten fügt der hochw. P. Stephan Vockenhuber aus Mbili eine innige Bitte bei: „Gerne möchte ich Ihnen Bilder für den „Stern" schicken, doch fehlt uns ein photographischer Apparat. Vielleicht findet sich ein edler Wohltäter, der uns einen solchen verschaffen würde. Gut wäre folgender: Spezial-Bnlls-Eye-Kodak Nr. 4, Negativgröße 12 y 12y2 cm oder größer." Dem frommen Gebet werden empfohlen: f Baron Di Pauli. — j Pfarrer Alois Vogl. — Die neugegründete Station der schmerzhaften Mutter von Attigo. — Ein ganz besonderes Anliegen. Verantwort!. Schriftleiter: P. Georg UDada Ufirft F. S. C. — ipreBvcveinsöruchcrei, Wrlren, Südtirol. Beinhackl 6.— Kath. Eichberger 4.—; Pf. Markowitz 1.—; Schürz 1.- ■; Weilfartner 2.—;• M. Gleinser 2.—; Pöhrl 1.; Fr. Zellhofer 12.- ; Znpplasing 1. ; Pf. Schmiedel 50.—; Oberlehrer Achleitner 1.—. Zur Taufe Don Heidenkindern und für die Missiou: Elisabethinerklostcr in Knaben 26.—; N. I. 2.—; Ehrw. Dämenstift zn Ostcrh. 11.70; I. SB testing „f. gebrochenes Herz" 2.—; P. A. Anthoh f. Msgr. Geher 2.—; N. N. 4.—; Marienpensiount Opladen 3.50; Pf. A. H. Ansbach 10.— ; I. H. Terlan 4.—; K. V. Lüsen zur Taufe eines Franz Tao er 24.— ; O.H. Zants 5.— ; I. Sch. Wiener-Neustadt 2.—; M. W. Schweiz 1.—; P. Ue. L. Rodeneck zur Taufe eines Heidenrindes 21|§j|f llcbcrdics sandten ein: Fr. Volk Innsbruck Bücher und Heiligenbilder; R. H. Abfaltersbach ; Briefmarken; F. Ob. Bücher; M. W. S. Pankraz in Ulten Bücher; M. F. Odra» Bücher; F. B. München eine Sammlung seiner prachtvollen Jmperial-Kunstbilder; D. H. H. Dir. v. Sarns Bücher; L. Roleber einen schönen Chorrock. Zur Persolvienmg heiliger Messen: I. M. K. Kufstein 12.—; Ch. W. Ahrweiler 19.50; durch Frl. Kistler 70.—; I. W. H.-Krenz 6.— ; Freiin v. Devivarc 9.39; Witwe Hoffmann 5.91; B. D. Hallein 3.—; H. H. Jos. Aichner 10.—; P. H. Anthchz 5.—; Th. Z. Joslowitz 3.—; Gräfin CH. Pl, Paderborn 117.—; I. G. Terlan 8.—; Brixen 18.—; Freiin v. Nagel 47.01; A. B. Furth 2.— ; A. Köttinger 5.85; I. H. Trens 10.—; I. H. Lüsen 2.—; Frz. F. München 1.20; L. Hofer 13.—; N. N. Jachenau 5.85; P. Ue. L. Rodeneck 3.—; aus Tanfkirchen 100.—; N. N. O. O. 20.—. „© Derr, verleibe allen unseren Wohltätern um deines IRamens willen das ewige Leben!" Grammatik der Umyamwesi Sprache. Bon P. Franz Müller aus der Gesellschaft der Weißen Väter. Die so eifrig für Afrika schaffende St. Petrus Claver-Sodalitüt ruht nimmer. Stets tritt Neues zutage. Soeben erscheint in ihrem Verlag eine Grammatik in der Kinyamwesi-Sprache, die in verschiedenen Küstenstrichen Ostafrikas gesprochen wird. Zudem werden die Wanyamwesh der Stamm, welchem diese Sprache dient, vielfach als Träger bei den Karawanen, die ins Innere ziehen, und als Arbeiter gern benutzt: bei allen Kaufleuten, Reisenden, Beamten sind diese besonders beliebt. Wahrlich hat somit der Missionär durch diese langwierige Arbeit — hat er ja selbst zuerst die Sprache nach dem Gehör erlernen, dann die Wörter und schließlich die Grammatik zusammenstellen müssen — dem Fortschritt einen bedeutenden Dienst geleistet. Hochw P. Müller verfaßte die Grammatik in französischer Sprache, weil in Sansibar und Mombassa Weiße aller Nationen eintreffen und mit den Wanyamwesi zn tim haben und „Bve flftana“, illustrierte /ißonatebette. lßreßverem, Linz. ©reis jährlich Iftr. 1.84 (Mk. 2.10), mit hem „Meinen Ave Charta“ ftr. 2.56 (llldk. 2.70). Ein tiefergreifendes Stimmungsbild „Vor der Pieta" von E. Dücker eröffnet das mit elf sauberen Illustrationen geschmückte Märzheft dieser beliebten Familienzeitschrift, die in jeder Nummer des Interessanten eine Menge bietet. Stift Hohcnfurt mit seinen Marienheiligtümern schildert Herr Proschko; überaus schwungvoll ist die Beschreibung von Monte Cassino; schalkhafter Humor erwärmt des Lesers Herz im Ansichtskarten-Artikel und in den Schulerlebnissen; die indischen Missionsberichte,die Artikel überdenWeltuntergang, die Dombaugeschichte und zwei Erzählungen werden fortgesetzt. Johannes Winkler führt uns ins weltberühmte Marienbad. Sehr schön sind die Gedichte. Das „Kleine Live Maria" erscheint diesmal im gelben Umschlag und ist reizend illustriert. Besonders die Erstkommunionkinder sind diesmal bedacht. Möchte diese Kinderzeitschrift sich in allen katholischen Familien einbürgern! dieselben mehr oder minder eher französisch als deutsch verstehen. Hat sich aber nicht ebenfalls die Petrus Clavcr-Sodalität durch die Uebernahme des Druckes ^ sie liefert alle diese Arbeiten den Missionären gratis — um die Zivilisation und Kultur, ja um die Wissenschaft verdient gemacht? Deshalb sollten wahrlich alle diejenigen, die sich für die Seelenrettung Afrikas, für die Zivilisation der schwarzen Rasse interessieren, der jungen Gesellschaft hilfreiche Hand leisten, die mit etlichen Kräften mehr, wenigstens das Doppelte leisten könnte und also nicht allein dadurch den Missionären, sondern auch den Afrikaforschern die Wege ebnet. Die Grammatik ist elegant kartoniert znm Preise von K 8,— und li 3.50 (lil. 2.5Ö und fil. 3.—, fr. 3.25 und fr. 3.75) zn beziehen von der St. Petrus Claver-Sodalität, Salzburg, Dreifaltigkeitsgasse 12, oder deren Filialen: München, Türkenstraße 15/11 — Breslau, Hirschstraße 23. — Solothurn, Ober-Stalden 69. Ibölgl: aftSorbe oberhalb der Halite. Die Auswahl der Lieder ist eine sehr gelungene; recht trefflich ist für die „feinere" und für die „derbere" Kost gesorgt. (Die Lieder derbesten Inhaltes sind in den Lieferungen mit rotem Umschlag, die feineren in den grünen Lieferungen enthalten.)' „Was ich mir an den nrwüchsigenLiedern am meisten lobe, ist, daß der Sammler sie alle auf den „Glanz" hergerichtet hat und dabei alles Erotische, alles zn Derbe nsw. umbarmherzig fernzuhalten wußte." Erschienen sind: 1000 Gulden sind wir wert! 40 Volkslieder grün; Lach'» oder rehr'n? 35 Volkslieder rot; „Grütz enf Gott, Leutl'!" Alte Hirtenlieder oder Weihnachtsgesänge. 39 Volkslieder bla». Demnächst werden erscheinen: Tiroler Kinder, Volkslieder rot; „pr Nichtraucher!" Volkslieder grün: „Der voglwirtrhans", Volkslieder rot. Diese eignen sich vielfach auch zu ganz einfachen dramatischen Aufführungen (Weihnachtsspielen). Solid und dauerhaft gebunden Preis 50 Heller. Auf 12 Exemplare 1 Freiexemplar; bei 50 Exemplaren 10 Freiexemplare; bei 100 Exemplaren 26 Freiexemplare. Prospekte auf Wunsch gratis. Zn beziehen im Selbstverlag: Martin Hölzl, Ältemnarkt bei Radstadt (Oesterreich), und durch jede Buchhandlung. Kongregation öer „Lödne des betUgften Derzens Jesu", ^ ^ ^ Missionare für Lentraiakrika» Außer Priestern und Theologen, welche Neigung und Beruf zum Ordensstande haben und sich dieser Mission widmen wollen, finden in dieser Kongregation Aufnahme Stilbenten der oberen Gymnasialklassen, welche in entsprechendem Alter stehen und Neigung zum Ordensstande haben; endlich sind auch Laien (als Handwerker, Bauern usw.) als Ordensbruder sehr erwünscht und für das Wirken der Kongregation von großer Wichtigkeit. — Es werden auch brave und talentierte Kttflben aufgenommen und zu Missionspriestern ausgebildet, sowohl solche, welche noch keine, als solche, welche bereits eine oder mehrere Gymnasialklassen gemacht haben. Wegen der sonstigen Aufnahmsbedingungen wende man sich vertrauensvoll an den Odern öes Missionshauses der „Söhne der heiligsten Herzens 3efii" in Miiland bei Brisen, Tirol. %i\xUx öer Erahne,Mariens! Sodalen - Korrespondenz für Marianische Kongregationen. Kcötg. von P. Georg lsarrasser 8. J., löten, IX., Canisiusgassc 12. gridrlici'' jwölf veicbülustncrtc Tfjcftc. — (preis samt Lusendung jäforlidb /llMt. 2.50 oder Ikr. 2.60. Mir die Länder des liMettposwercins M. 3.60l Man abonniert bei der Administration öer „Sodalen-Istorrespondenz", MUen, I., Sonnenfclsgassc 21. NB. Bestellungen werden allezeit entgegengenommen. Früher erschienene Hefte werden nachgeliefert. AuchalteIahrg. (1895—1903) können noch bezogen werden zum Preise von ä Mk. 2 oder Kr. 2. m Mein Bedielter»« Ein Lehr- und Gebetbüchlein für alle Stände. 19cm P. OTelfgang Scbaubmaier O. S. B. ----- Mit kirchlicher Druckgenehmigung. - 156 Zeiten. Broschiert 60 psg., in Leder und Goldschnitt IUI. 1. Zu beziehen durch die öerlag5MstKltvorm.G.g.MMZ,Negeiirburg. Dieses Büchlein ist eine geistliche Blnmenlcse aus den Schriften der heiligen Väter und Schriftsteller und bietet der christlichen Seele für jeden Tag des Jahres einen heilsanieu, lehrreichen Gedanken und wird ihr deshalb ein treuer Freund und segensvoller Begleiter sein. Auflage. 2. Auflage. Dkl Knut einer Kilfsmijsmiim für AM«. Mit Empfehlungsschreiben Sv. Eminenz deS Kardinals Kapp von Breslau nnd der hochwürdigstc» Bischöfe von Marburg, St. Gallen, Linz nnd St. Pölten und einem Beglcitwort von Dr. Ignaz Nieder, Thcologicprofcssor. Mit Druckerlaubnis des Magisters des heiligen apostolischen Palastes und des Bizc-Gereus von Rom. -..... . —~ Preis; 24 h, 20 Pfg., 25 cent.------------- .ju beziehen durch die Hcrderschen Berlagshandlungen in Freiburg int Breisgan und in Wien sowie durch die St. Petrus Elaver-Sodalitat, Salzburg, Dreifaltigkeitsg. 12, und deren Filialen und Ausgabestellen: München, Türkenstr. lö/Il. — Breslau, Hirschstr. 33. — Solothurn, Ober-Stalden 69. iiti nroi l> * V 2 Seite Lost 1/4 Seite 12 st - 1/3 Seite 7 K - tl I gtlalv I . 1 re Seite 4 st bei piteöerbolurtgen bober IRabatt. Unbalt: Missioustätigkcit........................ . . . . 73 Ntissionsfahrt im Bahr el Ghazal /Fortsetzung und Schluß) .................................. .. 75 Vom Nil zum Roten Meer (Fortsetzung) ... 82 Die Engländer im Sudan «Fortsetzung! ... 84 Die Anfänge der Missionsstation des hl. Petrus ' Stauer in Mbili..................................88 Aus dem Missionsleben...........................91 Verschiedenes ..........................95 Gebetserhörungcn u. -Empfehlungen; Unsere Bitten 96 Abbildungen: Schillukkrieger. — Ein Djur in seiner Schinicde. — Die Segelbarke auf der Reise nach Tungo. — Abschied von Sul. — Hütten der Eingeborenen von Snakin. — Hauptstraße von Snakin.