Marburgerzeitung AMTLICHES ORGAN DES STEIRISCHEN HEIMATBUNDES arahch .uflJw^ ".f' "•®®' er.cbelnt w»kMgllch .Ii Morgeueltung. Bczugspreli (Im fot.ui «hlb«) mooathcb RM 2.10 •in.chlleBltcb olcht roÄ.«fd?^ r5 M-67 «lelchb«. Unverlangt« Zutchtiltan watden 19,8 M Poit*eU«ngigebQhr, bei LUftning Im Streiniaod »uiOgllcb Porto, bei Abholen In der Gescbaft.rtelle □eicbiflMteM« n .| MirktX. beliultg«, Potticheckkonto Wien Nt 54.608. RM 2.-. Altreich durch Poit oon.tllch RM 2.10 (einicbl. 19% Rp. ta,tzeltungsgebübr» und 3« Bpf Zuttell- CHI, Maiktplsti Nr. 12. Faranif Ni 7, ond Id Pettau Uoqartorgau« Nr 3. P«ninif Nr A9 q»bühr. Blnzelnümiiirn] w«M«d out gag» VoTelnitndung d«a Einzelpra cei und d« Poflonualageo lugesendat Nr, 189 — 84, Jahrgang_ Marburg-Dran, Freitag, 7, Juli 1944 Einzelpreis 10 Rpf Sündenbock im eigenen Haus »Es ist leicht für Churchill einen angenehmen Tag auf dem Lande zu verbringen.,/ - Eden stellt sich unwissend, aber das Volk fragt weiter tc Stockholm, 6. Juli »Es ist leicht für Churchill, einen angenehmen Tag auf dem Lande zu verbringen«, heißt es in .einem Kommentar der Londoner »Daily Mail«. Aber wenn da« Volk «ftine heroische Gemütsverfassung teilen solle, müsse der Presse auch erlaubt werden, zu berichten, was England jetzt auszustehen hat. In diesem Siime wendet Aiah die britische Öffentlichkeit im wachsenden Maße gegen die Churchill-Regierung, der man vorwirft, daß lie sehr wenig getan hat, um die Bürde zu erleichtem, die die ^vilbevölkerung nun tragen müsse. Nach fast drei Wochen Eineatz der »V einav-Waffe gegen Südengland kann die Londoner Presse die Behauptung nicht mehr aufrechterhalten, daß die deutsche Aktion wohl lästig sei, aber in keiner Weise den Kriegseinsatz Englands bceinträchNgen könne. Die Zeitungen weisen darauf hin, daß die uniter der Bevölkerung umlaufenden Gerüchte über die angerichteten Schäden der allgemeinen Moral mehr Schaden verursachen als es die Veröffentlichung der Wahrheit tun könnte. Der »Daily Expreß« berichtete be rcits, daß zum Beispiel die landwirtschaftlichen Arbeiter in Südengland nur noch im Schutze eines Stahlhelms ihrer Tätigkeit nachgehen dürfen. Das gleiche Blatt erklärt, daß das Kabinett die durch den »V-eins«-Einsatz geschaffene Lage ständig und sorgfällig studiere. Es eei möglich, daß die Regierung ihre SchweJgetaktik aufgeben müsse. Aus dem Bericht des Blattes ergibt sich ferner, daß die gesamte Betätigung in Südengland durch die »fliegenden Bomben« und durch sie notwendig gewordenen andauernden Flakbeschuß stark behindert wird. Furcht vor der Zukunft Konteradmiral Thomas Gatsch ist nach einer »Daiily-Expreß«-Meldung aus Neu York so beeindruckt voij den Wirkungen der Vergeltungewaffe, daß er erklärte, dies müsse der letzte aller Kriege sein, da die Deutschen eine ganz neue Kriegsart erfunden hätten. Nach den automatischen Flugzeugen werde der von den Deutschen ebenfalls schon eingesetzte automatische Tank kommen und schließlich die automatischen Kriegsschiffe. Da sich zeigt, daß die Masse an Menschen und Material auf Seiten der Westmächte ihr wirksames Gegenstück in deutschen Konstruktionsleistungen findet, erscheint jenen der Krieg allmählich immer problematischer. Die Fragen der breiten Massen an die Chur-chill-Regierunq werden immer dringender und peinlicher. Die tiefe Unsicherheit des .Landes und die Verbitterung über die bisher geübte Verschweigetaktik der Zensur machen sich auf diese Weise Luft. Sicherung erhalten, Haß solch« irreführende Informationen, wie sie vermutlich vom Luftfahrtministerium ausgegeben werden — solche optimistische künstliche Anreizmittel — eingestellt werden?« Eden: »Ich weiß nicht, was Sie meinen.« Man sieht, wie unangenehm solche Fragen für die verantwortlichen Man ner in London sind. Aber das ändert nichts an der Tatsache, daß das »Ereignis des „V Eins"-Einsalze8« heute das gesamte Leben der Engländer trifft, wie »News Chronicle« gesteht. Wachsende Nervosität »Das Unglück liegt auf der Lauer« — mit diesen Worten charakterisiert der Londoner Korrespondent von »Dagens Nyheter« die immer unangenehmere und gefährlichere Gesnmtlage. »Irgendwie erscheint das bißcheji Leben, das man durch fast fünf Kriogsjahre hindurch gerettet hat, im Invasionssommer 1944 kostbarei als im Jahre 1940. Dieses Gefühl läßt sich kaum analysieren, aber vorhanden ist es jedenfalls«. Es wird zweifellos weiter verstärkt durch die nüchterne Tatsache, daß niemand, selbst in Fachkreisen, eine klare Vorstellung von den Abwehrmaßnahmen gegen Warum Saipan? Der Ansturm der U^A Japans Zcntralslellung Von Fritz Zietlow Die seit ein'qcn Wochen tobenden Kämpfe um die Südseeinsel Saipan sind, wenn nicht alle Anzeichen trügen, der Auftakt für eine Reihe kriegerischer Auseinandersetzungen, in denen Japan und die Vereinigten Staaten mit höch- ten pausenloser Schläqo durch die japanische Luftwafle sehr bedenklich gelitten hatte. Immerhin konnte die negnerische Agitation darauf verwe'sen, daß etwa anderthalb Jahre nach der Einleitung des Ge- Kreuzfeuer von Fragen Selbst im Unterhaus kam es zu solchen typischen, für die heutige Situation in England kennzeichnenden Anfragen, i Ein konservativer Abgeordneter wollte seit fünf Jahren mit Statistiken überwissen, weshalb die Erklärungen über schüttet worden und möchte daher V eins hat. Ein Schweizer Blatt bemerkt hiezu, die englische Öffentlichkeit sei die fliegenden Bomben immer wieder verschoben würden. Eden kam dadurch in eine schwierige Lage, Es müßten »auch gern jetzt Zahlen« sehen. Dieser Wunsch bezieht sich vermutlich auf die Abschußziffern. — Jedenfalls über- »vlele Punkte erwogen werden«, bevor [ schattet die Vergeltungswaffe heute so-eine öffentliche Erklärung abgegeben j gar das Interesse an den Ereignissen in werden könnte, erwiderte er in gewun- j der Normandie, Die wachsende nervöse dener Farm. Der hartnäckige Abgeord- Stimmung sucht nun einen Sündenbock nete fragte weiter: »Können wir die Zu- ' im eigenen Hause. Die Schwerter' dnb Führerhauptquartier, 6. Juli Der Führer verlieh das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Generalleutnant Freiherr von Lüttwitz, Kommandeur einet Panzerdivision, als 76. Soldaten der deutschen Wehrmacht. Seit 4,er Landung der Alliierten auf dem Italienischen Festland 4eht er mit seiner Panzerdivision fast ununterbrochen im Kampf. Besonders qrofi ist sein und seiner Division Anteil an der seit 12. Mai 1944 ununterbrochen im Westteil der italienischen Front tobenden schweren Abwehrschlacht Der Führer verlieh ferner das» Eichenlaub mit Schwertern an: Oberstleutnant Joeef Friller, Kommodore eines Jagdgeschwaders, als 73., Major Friedlich Lang, Kommodore eines Schlachtgeschwaders, als 74., und Oberleutnant Erich Hartmann, Staffelkapitän in einem Jagdgeschwader, als 75, Soldaten der deutschen Wehrmacht. Oberstleutnant Josef Prtller, als Sohn eines Teleqrafensekretär« am 27. Juni 1915 in Ingolstadt geboren, ist mit 102 Luftsiegen, die er sämtlich im Einsatz gegen England errungen hat, det an der Westfront zur Zeit erfolgreichste Jagdflieger. Major Friedrich Lang, gehört zu den überragenden alten Sturckampfflieqem. Er ist als Sohn eines Professors am 12. Januar 1915 in Mährisch-Trübau geboren. Major Lang gehört zu den verhältnismäßig wenigen Fliegern mit über 1000 Feindflügen. Der 22jährlqe Oberleutnant Erich Hartmann steht mit 266 Luftsiegen in der vordersten Reihe der deutschen Jagdflieger. Er ist als Sohn eines Arztes in Weißach/Kr, Leonberg (Württemberg) geboren. Die von ihm geführte Staffel flog einst unter dem jetzigen Oberleutnant und Ritter des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten, Hermann Graf, gegen den Feind, i « Der Führer verlieh das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Leutnant Adolf Glunz, Flugzeugführer, Hauptmann Eduard Skrzipck, Staffelkapitän, Oberstleutnant Reinhard Eqger, Führer eines Fallschirmjägerregiments, gebürtig aus Klaqenfurt, Major Fitz und Gruppenkommandeur Hauptmann Herbert Huppertz. Der Oberbefehl im Westen dnb Führerhauptguartier, 6. Juli Anstelle des gesundheitlich behinderten Generalfeldmarschalis von Rund-stedt hat Gcneralfeldmarschall von Kluge den Oberbefehl im Westen übernommen. Der Führer hat in einem herzlich gehaltenen Handschreiben dem in den schwierigsten Lagen hochbewShrten Fpltlmarschall von Rundstedt seinen besonderen Dank ausgesprochen und »eine Verwendung für Sondernufgaben in Aussicht genommen. Luftschlachten fiber Saipan Amerikaner schätzen ihre Verluste im Kampf um die Insel auf 10 000 Mann allein in zwei Wochen tc Schanghai, 6. Juli Die Luftschlacht von Saipan überschattet weiter alle anderen Entwicklungen auf dem pazifischen Kriegsschauplatz. Seit Tagen liegt die Küstenstadt Garapan unter dem Feuer schwerer Schiffsartillerie und Minenwerfer. Gleichzeitig rük-ken Teile der vierten USA-Division im Norden der Insel unter Einsatz schwerer Tanks- und Raketengeschütze vor, die zum ersten Male in dieser Stärke auf dem pazifischen Kriegsschauplatz eingesetzt werden. Jeden Zoll Bodengewinn müssen die feindlichen Streitkräfte mit ungeheuren Verlusten an Menschen und Material bezahlen. Selbst amerikanische Meldungen schätzen die Verluste der USA-Truppen während der ersten vier- zehn Tage der Schlacht in Saipan auf 10 OOOMenschen. Diese Verluste können als Maßstab nicht nur für die Härte der Kämpfe, sondern auch für die Bedeutung genommen werden, die beide Seiten der Insel Saipan zumessen. Besonders intensiv ist auf beiden Selten der Luftwaffeneinsatz. Große Luftschlachten von bisher im Pazifik noch nicht erlebtem Ausmaß haben sich während der letzten Tage im Gebiet von Saipan abgespielt. Von Seiten der Amerikaner sind dabei zahlreiche Flugzeugträger eingesetzt worden, die in den Gewässern vor Saipan kreuzen. Trotz dieses Masseneinsdtzos auf nordamfrikani-icher Seite ist der zähe Widerstand nicht gebrochen. stem Einsatz darum ringen, künftig das | gensloßes, also gegen das Ende des Jah-entscheidende Wo!l im Pazi_l,'«chen j res 1943 hin, mancher Stützpunkt zuOzean zu sprechen. Und wicnlcr cvinjal , rückgewrinnen war. Dabei verlief jedoch tritt aus völliger Unbokanntheit e n K'u- , (ije Pa/itikfiont in unregelmäßiger Ver-me, ein Ort in das Licht der Weltöffent- ■ zahnunq, bis im Frühjahr dieses Jahre« lichkeit, von dem früher kaum jemand j mehrere neue Landungen der Nordame-etwas wußte, bis der Aufeinanderprall j rikaner auf Neuguinea zeigten, daß sie von Luft- und Seegeschwadern feindli- j qewillt waren, don Kampf um Seeräume eher Großmächte auch dieses Idyll mit ] ^it verstärktem Einsatz fortzusetzen, mörderischen Waffen zerstörte. Zugleich ist mit Saipan ein neuer Abschnitt des japanisch - nordamerikanisch - britischen Krieges eingeleitet worden. Die Gegenoffensive In wenigen Monaten halte das Reich des Tenno vom Dezember VHl an die Bastionen vorgeschoben gehabt, die das japanische Mutterland praktisch una'n-greifbar machten. Im Hochsommer 1942 begann die feindliche Gegenoflensive zur Rückero'berung des Verloreneu. Die Hauptlast übernahmen die USA, auf ihr großes strategisches Dreieck Panama, Hawai und IXitch Harbour gestützt, und setzten den ersten Stoß gegen die Inselgruppe der Salomonen an. Ein Blick a.uf die Karle erklärt, warum der abgelegenste Teil der pazifischen Inselwelt gewählt wurde. Es handelte sich fraglos nicht nur um die Notwendigkeit, billige Prestfgeerfolge gegen eine höchstwahrscheinlich nur schwache und späte japanische Gegenwehr einzu-heimeen. Auf der reichlich 1000 km langen Inselgruppe, von der durch den Heroismus unserer Verbündeten besonders Guadalcanar bekannt wurde, hatte Japan maritime und fliegerische Vorhuten postiert, die eine Gefahr für die Lebens-lini« der USA im PaTifikkrieg bedeuteten. Sie f'iShrt -von d«r nordamerlkaat-schen Westküste ülber Hawai und dl« Samoa-Inseln nach Australien, zwischen Neuen Hebriden und Fidschi-Inseln hin-durdh. Die zuerst gewählte Methode des »In-selhüpfons«, wie die feindliche Presse in ihrer Ungeduld wegen des Ausbleibens sichtbarer großer Erfolge über Japan sie mißn>utig getauft hatte, stellte eich bald als sehr, «ehr kostspielig heraus. Es dauerte aber fast bis zur Jahres.wende 1943'44, ehe auf angloamerikanischer Seite eine neue strategische Planung erkennbar wurde. An die Stelle des Inselhüpfens trat die überholende Landungsoperation, von Luft-, See- und Landstreitkräften gemeinsam geführt. Mit der Kontrolle über die großen Salomoneninseln waren feste (anstelle der schwimmenden) Fliegerhorste gewonnen und erst damit die Voraussetzungen lür den Einsatz der Schlachtflotte, die in Mona- Der deutsche \\ ehrmachtbericht Zwei Transporter mit 15000 brt versenkt Alle Angriffe in Italien abgewiesen — Sowjetische Durchbruchsversuche bei Moledeczno zusammengebrochen dnb Führerhauptguartier, 6. Juli Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Nordwestlich Caen setzte der Feind nach den schweren Verlusten des Vortages seine Angriffe nicht fort. Im Abschnitt südwestlich Carentan bis zur Weslküsle der Halbinsel Cherbourq griffen nordamerikanische Verbände während des ganzen Tages unter starker Artillerie* und Panzeiunterstützunq an. Im Verlaufe der heftigen Kampfe wurden unsere Gefechtsposten aul die Hauptkampflinie zurückgenommen, wo der Feind auch in diese eindrang, sind unsere Truppen zum Gegenstoß angetreten. Die Kämpfe sind noch im Gange. In Südfrankreich wurde ein englischer Sabotaqetrupp im Kampfe vernichtet. Die Luftwaffe griff in der Nacht mit starken Schlachtfliegerverbänden feindliche Truppenbewegungen mit guter Wirkung an, Bei dem gestein gemeldeten Annriff schwerer Kampfflugzeuge gegen feindliche Schiffsansammlungen in der Nacht vom 4. auf 5. Juli wurden nach abschließenden Meldungen ein weiterer Frachter von 7000 brt versenkt, ein Zer. störer schwer beschädigt und ein Fahrgastschiff von 10 000 brt in Brand geworfen, über den besetzten Westgebieten verlor der Feind 57 Flugzeuge, darunter 44 viermotorige Bomber. In mehreren Gefechten gegen leindli-che See- und Luftstreitkräfte versenkten Sicherunqsfahrzeuge dtr Kriegsmcirine vor der niederländischen und frauzösi- Schnellboote durch Artillerievolllveffer. , Dnjestr und Kowel auf. Im Mittelab-Außerdem wurden 13 feindliche Jagd- schnitt wird an den Landengen von Ba- bomber zum Absturz gebracht. Fünf eigene Fahrzeuge (|ingen verloren. Durch Kamptmittel der Kriegsmarine wurden im Seeqebiet der Invasionsfront zwei voll beladene Transporter mit 15 0Q0 brt, ein Zerstörer und eine Fregatte versenkt, ein weiterer Transporter von 9000 brt schwer beschädigt. Unser Vergeltungsfeuer liegt mit nur geringen Unterbrechungen auf London. In Italien waren gestern besonders im westlichen und östlichen Küstenabschnitt schwere Kämpfe im Gange Unter Einsatz neuer Intanterie- und Panzerkräfte versuchte der Feind immet wieder, unsere Front zu durchstoßen. Alle Angriffe blieben jedoch verlustreich vor unseren Stellungen liegen. Zahlreiche feindliche Panzer wurden dabei abgeschossen. Im ranowicze und Molodeczno weiterhin erbittert gekämpft. Bei Baranowicze schlugen deutsche und ungarische Truppen zahlreiche Angrille der Sowjets in harten Gefechten ab Westlich Molodeczno brachen feindliche Durchbruchsversuche verlustreich lüi die Bolschewi-sten zusammen. In die Sperriegel eingedrungene Kavallerie und Panzer wurden zerschlagen. Nordwestlich des Narocz-Sees wurden sowjetische Angriffsspitzen aufgefangen, zwischen Dünaburg und Poiozk zahlreiche Angriffe des Feindes abgewiesen. In einer Ein-bruch^telle sind nocl\ heftige Kämpfe im Gange. Nördlich Poiozk führten die Sowjets mehrere erfolglose Vorstöße. Angrilfe deutscher Schlachtflie- Bedeutung der Flotte Denn inzwischen war offenbar ein wesentlicher Teil des gewaltigen Flotton-bauprogramms verwirklicht worden, mit dem die USA nicht etwa nur diesen Krieg im Pazifik zu enlschgiden gedachten, sondern auch Großbritannien für immer in der Seehcrrschaft abzulösen gedenken. Die bei Kriegsausbruch vorhandenen Seestreitkräfte umfaßten 13 Sc.hlachtschilfe, 6 Fkigzeugtrager und 2 Fluq7:euqmiittersrhiffe, 18 Schwere und l'J Leichte Kreuzer, 196 Zerstörer, etwa 100 U-Boote und zahlreiche kleinere Einheiten; hiervon waren sehr erhebliche Teile srhnn in den ersten Monaten des pazifischen Krieges vernichtet worden. Dewilligt und auf Stapel gelebt, zu einem guten Teil inzwischen auch vollendet wurden nach den vorliegenden Meldungen 17 Schlachtschiffe, annähernd .'iO Flugzeugträger und zahlreiche Hilfsflug-zeugträger (umgebaute Großtransporter, ü Fliigzeugmutlervschilfe, Dutzende von Schweren und Leichten Kreuzern, weit über 200 Zerstörer, dazu erstjmalig 6 Schlachtkreuzer und neben vielen kleineren Kriegsschiffen eine bestimmt sehr hohe Zahl von U-Booten. Diese machtvolle Kriegsflotte will jetzt, nach der eindeutigen Ubernügehmq Englands, Japan niederringen. Hatte die Festsetzung der Nordameri-kaner an einem schmalen Kiieteiistreifen Nordguinens zunächst den Anschein, ah ziele Admiral Nimltz als Chef der US.\-Pazifikflotte im Einvernehmen mit General MacArthur von dieser zweitgrößten Insel der Erde auf die Philippinen, so ließ die Reaktion der Japaner duf die letzten Landungen bei Holandia (Neu-Guinea) und auf der größten Schouten-insel, Wiak (noidwestlich Neu-Guineas) erkennen, daß sie sich nicht täuschen ließen. Auf Neu-Guinea entzogen sie sich größeren Umfassungsmanövern, auf Wiak kämpften sie verbissen hinhallend — und erwarteten die weiteren und verstärkten .\rigriffe de« Feindes nicht in westwärtiger Richtung oder gegen einen anderen Außenposten im Vorfeld ihrer pazifischen Machtstellung, sondern gegen deren Zentrum. Diese Erwartung hat nicht getrogen. Was angestrebt wird Hatten nordamerikanische Fernbuin-ber-Angriffe von Nordosten her gegen das japanische Mutterland zeitweilig die Meinung genährt, es könnte vielleicht ein Stoß von den Aleuten über die Kurilen auf Tokio geführt werden so ist seit mehreren Wochen endgültige Klarheit geschaffen worden. Die USA beren-nen Japans Zenlralstellung im Pazifik frontal und greifen wütend die Insel Saipan an. Damit ist der östliche Teil der Marianen-See Kriegsschauplatz geworden, ein ruhiges Mcerr<:gebiel, das im Osten von den Marianen mit Vulkon-und ßonin-Inseln bcg'onzt wird, im Norden vom japanischen Mutterland, im Westen von den Philippinen und im Süden von den Ausläufern der ungezählten Karolineninseln. Die Wahl dieses Raumes zeigt deutlich, was angestrebt wird: die Verkürzung des Weges von Pearl Harbour auf Hawai nach Tokio um ein volles Diiltel und dio Gewinnung von Stützpunkten zu regelmäßigen Vorstößen gegen das Raum nördlich Siena wurde unsere Front • qerverbände richteten sich vor al- zur Verkürzung wenige Kilometer nach Norden zurückgenommen. Die 278. Infanteriedivision hat sich unter Führung des Generalleutnants Hoppe in andauernden schweren Abwehrkämpfen qe-qenüber einem überletfenen ^Feind besonders tapfer qeschlagen und »hm schwere Verluste zugefügt Alle feindlichen Durchbruchsversuche scheiterten lem gegen feindliche Marschkolonnen. Hierbei wurden wieder zahlreiche Panzer, Geschütze und mehrere hundeit Fahrzeuge sowie einige Brücken zerstört. In der Nacht griffen schwere Kampfflugzeuge den feindlichen Nachschub, besonders den Bahnhof Kritschew an, wo ausgedehnte Brände und an der Standhaftigkeit dieser Division, | starke Explosionen entstanden. Nachtschlachtflugzeuge erzielten in feindlichen Nachschublager; im adriati-schen Küstenabschnitt große Brände uVd Explosionen Italienische Torpedoflugzeuge griffen vor Bari feindliche Schiffs- Ein weiterer . zusammengefaßter Angriff richtete sich gegen den Flugplatz von Minsk. Große Zerstörungen und zahlreiche Brände wurden beobachtet. Einzelne britische Mugzcugf* warfen in der letzten Nacht Born- UXn,! r \ o •.J'-'V -- V ■V - ¥ • a ^ aiisammlungen an und traten zwei Hanschen Küste drei britische Schnellboote, i delsschille von 13 000 bit schwer, sie erhoHsen lerner einen Zerstörer in | Im Stiden der (^tfront lebte die Ge- ] ben aul Orte im rheiifisch-westtä-ürund und beschädigten diei weitet« ' fechtstätigkuit zwischen dem oberen lischen Raum ^Cer»be9 ® j ijÄD|i\olo /Tu I "Vw",«*» 11 I \ Seite 2 » Nr. 189 « Freitag, 7. Juli 1944 MARBURGER ZftlTUNG »Der Rest Deines Lebens* Reich de« Tenno Ginqe Salpan verloren, läge die japanische Hduptstaflt nur noch 220(Jkm entfernt und in der Reichweite qeqneriecher Pcrribomber, die d'ese Entfernung leicht in gut 5 Stunden überwinden. Um diese Dauergefahr auszuschalten, kämpft der Japaner auf und um Saipan m t dem Einsatz aller moralischen und materiellen Kraft«. Hier kann keine Seite m hr zurück, we'l auch die Nnrddnierikaner die von ihr gelandeten D.Visionen nicht ihrem Schicksal über-Idssun können. Die größte Seeschlacht Am 11. Juni begann der Kampf genau nach den Reqeln, die d'eeen Weltkrieg für »Amphibiena-Operationen herausgebildet hdt. Schwere Rom,hflr(!ement6 durrh trägerbfisierte Kampfflugzeuge bildeten den Auftakt für die bisher größte Seeschlacht des ganzen Ostasienkrieqe«, der dann Landungsverwiche und endlich d:e Landung «ell)et folgten, Mitt« Juni waren auf Seiten der USA schon mehr als 10 Schlachtschiffe urwl über 20 Flug-zeuritrciger eingesetzt sowie reichlich lÖO Transporter, aus denen am 16, Juni bereits mindesten« zwei Divisionen ausgeschifft waren. Bis zum 20. Juni konnten d.e Japaner 28 Kriegsschiffe als veraejikt oder schwer beschädigt melden und reichlich 400 Feindflugzeuge vernichten. Das KrüfteverlhAltnls An Schlachtschiffen sind beide Parteien etwa gleich stark, und die nord-amenkanische Überlegenheit an Fliig-zeu()trägcrn kann Japan durch die Möglichkeit eines verstärkten Einsatzes von Landflugzeugen aujsglelchen, wahrend die leichte Verletzbarkeit des langen Nach-schubwege« ein beträchtliches Pas-sivum für die IJ.SA bedeutet. Bisher haben sie im wesentlichen nur auf der Südspilze Saipai\s Fuß gefaßt. Ihr &t!nuihen richtet «sich darauf, weitere Kräfte an Land zu bringen, was durchweg nur nacht« beim Scheinwerferlicht der Kriegsschiffe möglich ist. Gegen die gelandeten Einheiten bevorzugen die Japaner als erfahrene Dschungelkrieger Uberraächungs- und Nachtangriffe, doch haben sie auch schon schvere Panzerverbände eingesetzt, und unaufhörlich geht dds beiderseits sehr erbitterte Ringen weiter. Es gehl dort wie hier um höchsten Einsatz. Denn in den ersten zweieinhalb Kriegsjahren hatten die Nordamerik«-ner zahlenmäßig schon ihre gesamte Kriegsllofte vom Stande des Dezembers 1941 verloren und sehr erhebliche Teile Ihrt^r Neubauten dazu: Als Totalverlust 19 Sclilachtschiife und rund 30 Flugzeugträger, 94 Kreuzer, 79 Zerstörer und 14? U-Boote sowie annähernd 100 kleinere Kriegsschiffe, als wenigstens zeit-veiHg durch schwere Beschädigung ausgefallen 15 Schlachtschiffe, 14 Flugzeugträger, ."iti Kreuzer, 62 U-Boote und .50 sonstige Einheiten, außerdem viele Hunderte von Handelsschiffen; in diese Zahlen sind einbezogen die einbüßen der ^.Mrderlando, Australiens und Englands, woil deren Schiffe den USA so gut wie vorbehaltlos zu Verfügung standen. Dnmrrrgenüber ist der Kern der japanischen Kriegsflotte praktisch unversehrt I geblir-hen, und wii wissen nicht, was • ihr seit 1941 wclt#»r zugewachsen Ist. ! lJn7Wf ifelhftfl hat Japan aber nicht nur Im B'^reich Her Luft-, sondern auch der Seerüstung seither gewaltige Anstrengungen gemacht. Auf großen und kleinen Inseln des Pazifik wird verbissen gekämpft Weit hinter den jetzigen Fronten liegende ja-panisriie Stützpunkte schicken sich an, früher oder später auch zu Ihrem Teile d.izu beizutragen, daß der Ansturm der USA im kleinen wie im großen scheitere. Denn jetzt nebt es auch für den letzten Jtipaner nicht nur um die Wahrheit des Wortes, daß Japan In der ganzen modernen Geschichte immer siegreich gewesen Ist, sondern auch um die Sicherheit seiner Heimat. Was Churchill zu sagen hat Er muß vor dem Unterhaus die ernsten Schäden durch die Vergeltungswaffe zugeben Ein Jahr vergeblicher Kampf gegen die AbschuÖstellen ^ Wer Geld hat, darf aus London Generalstreik In Costarica. W1« Reuter au« Costarlca meldet, verwendeten die Behörden von Hondurat- Tränengas und andere Waffen, um Kundgebungen gegen den Präsidenten Cari^^s in Tegucigalpa aufzulösen. Die Bevölkerung von Honduras Irdt Mittwoch nachmittag in den Generalstreik ein. dnb Berlin. 6. Juli Der brittschs Premierminister Wmston Churchill hat sich angt'sichts der starken Kntlk der «nglischen Öffentlichkeit an der Verschwelgetaktik der Regler^mg über die Auswirkungen der deutichen Vergeltungswaffe am Donnerstag ge-! zwungen gesehen, eine Erklärung über die deutschen »fliegenden Bomben« —■ wie er die »V ains« nennt — abzugeben. In seiner Rede mußte er die ernste Wirkung der deutschen Waffe zugeben; er bemüht sich dabei, wie schon in frühe-[ ren Fällen, die Öffentlichkeit zum 1 Durchhalten aufzufordern, I »Ich möchte gleich zu Anfang unterstreichen«, so erklärte Churchill, »daß I es ein Fehler sein würde, den ernsten ' Charakter dieser besonderen Form von Angriffen zu unterschätzen«, die Mög-I lichkeit eines solchen Ang-iffes sei ' schon seit geraumer Zelt Gegenstand : Intensiver Erwägungen der britischen Regierung gewesen Zu Beginn des Jahres 1943 habe er Berichte darüber erhalten, daß die Deutschen eine neue weittragende Waffe entwickeln, mit welcher sie London zu bombardieren beabsichtigen, Einige Zeit später — so behauptete Churchill — habe man festgestellt, daß im Pas de Calais die erste große Anlage anscheinend für eine welttragende Rakete gebaut wurde. Diese Anlage wurde bis zum September sehr heftig angegriffen. »Wir führten auch«, io berichtet der Premierminister weiter, »im ganzen Nordwesten von Frankreich und Belgien äußerst gründliche Erkundungsflüge durch. Dies war eine ungeheuerliche Aufgabe, die nicht ohne Verluste | erfüllt werden konnte, Als Ergebni« ent- . deckten wir Im Oktober 1943, daß außer | diesen Anlagen noch andere In größerer Anzahl, die ganze französische Küste entlang zwischen Le Havre und Calais gebaut wurden. Wir fanden achließllch heraus, daß ungefähr 100 von diesen ziemlich kleinen Anlagen im Bau begriffen waren und schlössen daraus, daß es sich um Alischußpunkte für Projektile mit Raketenantrieb handeln müsse. Auch die neuen Anlagen sind seit verschiedenen Monaten fortdauernd angegriffen worden, In dem Maße, wie diese Anlagen neu gebaut werden, werden unseerseits alle Anstrengungen gemacht, um sie zu zerstören,« Gleichzeitig habe die britische Regierung — wie Churchill dem Unterhaus gleichsam als Trost mitteilt — sich mit allen, Fragen beschäftigt, »die mit der Abwehr dieses Angriffssystems im Zusammenhang stehen.« Er teilt dem Unterhaus dann mit, daß mehr als .50 000 Tonnen Sprengstoff auf die angeblichen Abschußstellen der »fliegenden Bomben« in Frankreich abgeworfen worden seien, und daß die Zahl der Flüge in die vielen Tausende ginge, Die Prüfung und Auswertung der Zehntausende von Luftphotoa, die zu diesem Zweck aufgenommen wurden, sei eine ungeheure Arbeit für die Luftaufklärungsverbände britischer Flieger gewesen.« Den Kampf, der auf diesem Sektor, lang bevor die ersten deutschen Abschüsse erfolgten, geführt wird. nannte Churchill »eine unsichtbaip Schlacht«, die seit mehr als einem Jahr im Gange sei. Diese »unsichtbare Schlacht«, so fuhr er fort, »ist jetzt allnemeln sichtbar geworden und wir sind verpflichtet, ihren Fortgang sehr genau zu beobachten. Churchill befaßte «Ich dann In sehr vorsichtigen Sätzen mit den Auswirkungen der deutschen Vergeltungswaffe. Wenn man da« Gewicht und die Durchschlagskraft dieser Bomben berürksich-fige, so sei der Schaden, drn sie durch ihre Sprengwirkung angerichtet haben, »noch ertraglich« gewesen Die Angriffs- | form sei aber in vollem Maße ermüdend, ' weil die Angriffe sich über 24 Stunden täglich erstrecken, und da-» Volk sich eben daran gewöhnen muß • Sehr aufschlußreich ist dann seine Aufforderung an die Bevölkerung; »Jeder muß seine Pflicht tun und seinem Beruf nachgehen, gan* gleich, welcher Ari dieser ist, ganz gleich, ob et sich um Männer oder Frauen handelt. Und dann, wenn der lange Tag vorüber ist, sollten alle den sichersten Schutzraum, den aie finden können, aufsuchen und Ihre Sorgen im Schlaf vergessen,« Uber die eingetretenen Verluita machte Churchill mehrere, ziemlich anzweifelbare Angaben, Er nennt eine Gesamtzahl von Schwerverletzten und Toten »über 10 000« und behauptet, daß sich darunter 2752 Tote befänden. Im weiteren Verlauf seiner 'Rede erklärt er aber, daß ein sehr hoher Prozentsatz der Verluste aus tödlichen Fällen bestehe.« Churchill teilte dann noch mit, daß die Verletzten rasch in »sichere« Gebiets übergeführt würden und daß man a^(ß anderen Teilen Englands, die nicht von den Angriffen betroffen seien, Reserven abgezogen habe, um die Zentral^ gebiete zu verstärken. Beide Angaben lassen Rückschlüsse auf die tatsächlichen Auswiikungen der deutschen Vergeltungswaffe zu. Churchill selbst nannte den Kampf mit »V eins« eine Schlacht, und bereitete das englische Volk bereits vor, daß diese Schlacht eine »langwierige Angelegenheit« werden könne. Er fügte hinzu, daß die Einführung dieser Waffe durch die Deutschen »für England ernste Probleme aufstelle«, »Ich möchte nicht raten«, — so erklärte er wö-^tlich — »diilj wir heute vor ihnen die Augen schließen.« AurJi über die Schäden machte Churchill nur wenige Angaben. Hr mußte dabei aber zugehen, daß es Gebiete gäbe, wo der Schaden durch Spreng. Wirkungen so groß sei, daß er durth Reparaiur'es«rven nicht behoben werden könne. Zur Frage d«r Evakuierung wIm Churchill In seinem Appel! hin, dnfl jeder auf seinem Posten bleibe und seine j Pflicht tun müsse. Wir möchten jedoch den Menschen, die keine kriegswichtige Arbelt leisten, nicht abraten, wenn sie London auf eigene Kosten verlassen wollten, wenn sie dies auf eigene Initiative tun wollen. Die Kinder werden bereits aus der Gefahrenzone ver-Bch'rkt, und zwar nicht nur aus dem Londoner Gebiet, sondern auch aus dem übrigen Gef.ihrengfibi^t Zut Besrh'eu-r.igung der Evfikuierxingsmaßnnh'nfin hfit d'Pr Kriegstransportminlster Vo-berei-tungen getroffen, daß die Eisenbahnen einen verstärkten Zugdienst von den Londoner Bahnhöfen einrichten. Angesicht« der starken Kritik an der bisherigan Taktik der britischen Regierung teilte Churchill dem Unterhaus dann mit, daß Fragen gestellt werden können, wenn man die nötige Vorsicht walten ließe. »Ich glaube ledoch, daß auch das Unterhaus den Wunsch hat, daß alle Abgeordneten mit Fragen zu-nJlchst hintanhalten « Eine durchaus harmlose Frage könnte irgendwo in einem Zusammenhang stehen, der, wie Churchill sich ausdrückte, »dem Feind mehr verraten kann, als wir ihm verraten brauchen. Schließlich unterhalten die Deutschen einen «ehr ausgedehnten Nachrichtendienst,« Sie spionierten ständig umher und versuchen alles, was sie herausfinden können, auch wirklich herauszubekommen. Churchill stellte , schließlich einige rhetorische Fragen, die den Ernst der Lage erkennen lassen. »Wird dieser Angriff schlimmer werden? Werden neue Entwicklungen von weit fruchtbarer ^rt über uns kommen? Wird eine Raketenbombe kommen? Verbesserte Sprengbomben mit größerer Sprontrladung und stärkere Geschwindigkeit? Wird olles dies über uns kommen?« ,,Ich kann nicht garantleren, so gab er selbst die Antwort", daß irgend eines dieser Übel verhindert werden kann, uns zu treffen. Churchill schlofl seine Rede mit dem Hinweis, daß seine Regierung alles »unternehmen werde, die Operationen In der Normnndie nicht beeinträchtigen zu lassen. ,,Wir müssen unsere innenpolitischen Arbelten in den allgemeinen Rahmen der Krlegsoperatlonen einfassen. Wir dürfen keine Schwächung der kämpfenden Front zulassen, um das Ausmaß der Schäden 7U verringern, die zwar unserer Bevölkerung schwere Belastungen auferlegt und den normalen Lebensgang und die Arbeit der Industrie In London verändert, die jedoch das britische Volk nicht von einer Pflichterfüllung abbringen darf." Mit diesem Hinweis schloß Churchill seine Erklärung, in der er wohlweislich kein Wort darüber verlor, daß der Einsatz der ,,V Eins" eine gerechte Vergeltung für die ungeheuerlichen Verbrechen ist, die er persönlich als der Erfinder und Organisator des Terrorluftkrieges auf dem Gewlsien hat. • Forschun{{ als Waffe Wissenschaft im Kampf gegen die bolschewistische Weltgefahr dnb Berlin, 6. Juli Auf Vpranlassung der Dienststelle des Reichpleiters ' Rosenbergwurde" etile* »Arbeitsgemoinsrhaft zur* ErforBchimg der bolschewistischen Weltgefahr« gegründet. Sie bilde'p den Zusammenschluß der im 'flnUholsrhewistischnn Kampf stehenden In- und ausländischen wissenschaftlichen Kräfte, Neben namhaften deutschen Gelehrten stehen Dozenten und Professoren aus dem Osten, die die .Sowjet-Wirklichkeit Jahrelang unmittelbar erleben mußten, im Einsatz der Foriichung. Die Voraussetzung für die Erforschung der . bolschewistischen Gefahr hat in umfangreichem Maße der Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg geschaffen, dessen Arbeltserijebnlsse nun zur Ausweitung bereitstehen! Im Ziige ' flöir' Aif«-wertiing des Materials erschienen bereits mehrere Arbeiten} die auf dem Wege exakter Forschung die weltrevolutionären Pläne de« K emls enthüllen und ein unanferhlbcires Bild tier Sowjet-Wirklichkeit bieten. Die Wissenschaft mobilisiert ihre Kräfte der Abwehr und des Gegenangriffes Im geistig-weltanschaulichen Kampf gegen den Bolsche-wismi-s. Als grundlegende Arbeit liegt da« Buch von Härtle vor, »Die ideologischen Grundlagen des Bolschewismus«, »Marxismus«, »Leninismus«, »Sta-Linismus«. Ganz Nordfinnland trauert Die finnischen Frontkämpfer zum Tode Dietls dnb Helsinki, 6. Juli Das Organ des finnischen Waffen-brudet Verbandes, dem alle Frontkämpier angehören, die Wochenschrift »Asevele« widmet ihren Leitautsatz dem verstorbenen Oberbefehlshaber der deutschen Truppen in Finnland, Generaloberst Dietl. »Es Ist kein Wunder«, so schreibt das finnische Wochenblatt, daß anläßlich des tragischen Todes des Oberbefehlshabers dei deutschen Truppen in Flnn- I land, Generaloberst Dletl, ausgeipro9hene 1 Landestrauer in ganz Nordfinnland herrscht. Dieser zähe Kämpfer, der unter dem Soldtiteninrintel ein so warmes Herz bewahrte, hatte in weiten Kreisen des finnischen Volkes herzliche Sympathie erworben. Der im sonnigen Ge-birgssüden geborene Generaloberst Dietl war in Nordfinnlaiid heimiech geworden in selten naher und echter Verbundenheit, Es war nicht allein da« soldatische, sondern vielmehr das edle Menschen- Ein tapferes Herz Die mutige Tat der Raya F. ^^•PK — Fast gleichzeitig klatschten die drei Menschen auf den aufgeweichten Erdboden. Mit sirrendem Zischen pfeifen ein paar Geschosse über sie hinweg. Der Wind zerrt ungestüm an dem braunen Haarschopf des jungen Mädchens, das sif h vorsichtig wieder aufgerichtet hat. Welter stapfen sie 'durch den klebrigen Morast, immer wieder tief darin versinkend. Wie Muhlsleine schwer hangen die Stiefel an Ihren Füßen, Nur wenige Schritte trennen sie noch von dem Waldrand, dessen verkrüppelte Tannenstamme Ihnen etwas Schulz ver-■ preclien. Dichtes Unterholz, dessen Zweige sie am Weitermarsch zu hindern suchen, nimmt sie auf. Das Mädchen hat nur den einen Gedanken, weiterzukommen, nicht umzusinken, sie und die zwei verwundeten deutschen Soldaten, die sich zu beiden Seilen auf sie stützten. Auf der Flucht vor den Bi)lschewl-sten hat sie die tieiden ^^-Unterscharführer am Wege gefunden. Ohne ihre Hilfe wären sie dem Feind in die Hände gefallen. Schwer atmend lehnen sie sich an einen Baumstumpf, dessen spärlicher Rest flie zerfransten Aste klagend gegen Himmel re(kt. Behutsam bettet das Mädchen die beiden Soldaten auf den weichen Waldboden Eine kurze Rast wird Ihnen gut tun. ,,Ist es noch weit bis int nächste Dort?" sagt der eine mit matter Stimme, Sein Kamerad ist vollkommen teilnahmslos und spricht kein Wort. Nur wuaD Wu^jie am Fuß stöhnt er zuweilen lelas auf. Der Atem des Mädchens geht schwer, die Augen fallen ihr zu. Wird sie es schaffen, beide in Sicherheit zu bringen? Aul keinen Fall wird sie sie allein zurücklassen. Ihre Gedanken eilen weit zurück. An ihren geschlossenen Augen läßt Hie noch einmal ihr ganzes Leben vorüberziehen. Ihrer ersten Kindheit vormag sie sich nur dunkel zu erinnern Daß sie 1922 In einem kleinen Dort in I Hauen geboren wurde uiul ihie Ellern sechs Jahre später nach Kiew übersiedelten, ist alles, was sie davon In Erinnerung behalten hat. Die Tage ihrer Schulzeit, ihrer ersten Arbeit in dem Büro einet landwirtschaftlichen Oigani-satlon In Kiew locken ein zögerndes Lächeln auf ihre offenen, regelmäßigen Gesichtszüge. Doch das verschwindet, als sie an den Vater denkt, einen ehemaligen zaristischen Ofllzier, den die Bol-schewisten 1933 wegen seiner bälten-deutschen Abstammung nach Sibirien verschleppten. Seitdem blieb er verschollen. Auch von der Mutter hat sie nichts mehr gehört. Dann fällt Ihr Blick wieder auf die beiden Soldaten. Sie muß daran denken, wie sie sich Im vertiangenen Jahr hei dem Treffen einer f^-Elnhelt zur Hilfeleistung gemeldet, wie sie bei d^n deutschen Soldaten Schutz und Zuflucht gefunden hat, Sie denkt an die harten Tage der vergangenen Wochen, In denen diese Einheit eingeschlossen war, an die Nüclile, lu denen einzelne abge- j sprengte Gruppen versuchten, sich zu j ihren Kameraden durchzuschlagen, Auch sie war unter ihnen, aber sie hatte dann den Anschluß verloren und mußte auf eigene Faust einen Weg in die Freiheit suchen. So weit ist sie mit ihren Gedanken gekoiflmen, als das Belfern eines versteckt liegenden MaschinengewHhrs sie aufmerken laßt, Sie darf die beiden Kameraden nicht Im Stich lassen! Mit neuer Kraft setzen die Drei ihren beschwerlichen Weg fort. In einem Hohlweg stoßen sie auf weitere verwundete Soldaten. Raya greift auch hier ein. Sie verbindet die Verwundeten notdürftig und gibt Ihnen zu essen. Inzwischen wird das feindliche Feuer heftiger. Hie und da liegen die feindlichen Einschläge schon ganz In der Nähe. Es Ist höchste Zelt, den Aufenthalt abzubruchen Aber wohin mit den Verwundeten? Das Kumpeln von herannahenden Panjefahrzeugen reißt sie aus Ihrer Verzagtheit. Es sind flüchtende Bauern, die auf die Schlucht zugefahren kommen. Aber sie machen keine Anstalten zum Halten, «le wollen im Karacho an Ihr vorül)er. Da gir^ft sie zum Gewehr und zwingt sie, die Verwundeten mitzunehmen. Sie ruht nicht eher, bis auch der Letzte geborgen ist. Der Wagen, auf drtn sie mit Ihren beiden Schützlingen untergekommen ist, myjß nach kurzer fahrt mit gebrochenem Rad zurückbleiben. Alle Versuche, den .Schaden zu beheben, bleiben erfolglos Das Mädchen spannt die Pferde au« und hilft den beiden Verwundelen hinauf. So geht es doch beBser als zu Fuß, und «le kommen auch rascher vorwärts. Mit Jedem Kllomelor, den slo zurücklegen. ^ wächst ihr Mut. Schon glauben sie sich in Sicherheit, da tauchen v»ir ihnen auf der Anhöhe leindllche Panzer auf. Wie Scherenschnitte schieben sie sich vor den hellen Hintergrund und zwingen die Flüchtlinge, nach Süden auszuweichen. Es ist ein vergebliches Bemühen. Ein Flußlauf versperrt ihnen den Weg. Einer der Panzer hat sie erspäht und kommt auf Rufnähe heran. Als der Olll-zier, der Ihn führt, bemerkt, daß das Mädchen mit den beiden Soldaten allein Ist, steigt er aus und geht auf sie zu. Mit höhnischem Qrlnsen packt er sie an der Bluse und reißt Ihr die dort aufbewahrten Papiere und Wertsachen heraus. Er fordert die Drei auf, als Gefangene Im Panzer die Weiterfahrt anzutreten, Raya sieht Ihre ganze Hoffnung begraben. Die Tränen wollun Ihr in die Augen steigen. Sie will den beiden Verwundeten, die von den Pferden herabgeglilten sind, behilflich »ein. Da bemerkt sie, daß sich der Bolschewist nach etwas bückt, olyio auf -sie zu achten. Rasch scliiebt sie, bevor er sich aufgerichtet hat, dem Unterscharführer mit dem Fuß das neben ihr am Boden liegende Gewehr zu, in dem sich nurmehr eine einzige Patrone befindet, niltzschnell hat dieser die Chance erfaßt und schießt. Der Bolschewist fällt zu Bodon. Die Besatzung im Panzer hat ihren Offizier fallen gesehen, sie schießt wie wild in die Gegend. Wieder pfeifen die Kugeln dicht über die JMüchtllnge hinweg. Ein Pferd steigt stell mit den Vorderbeinen In die Luft und bricht dicht neben den Verwundeten zusammen. Das andere rast erschreckt davon, Und sie wollen ihren Augen nicht trauen, auch dar Panzer dreht und rollt weitab in Der Bchwedisch» VolkBwirtMchalfUt Bortil CaJin behandtit in tlner Au/sati' reihe die wirtschaftlichen VerhäJlniaae in den Vereinigten Staaten, aua denen er vor kurzem zurückgekehrt ist. Dabei beiaßt er sich auch mit der Beschüili-gungslage nach dem Kriege. Er glaubt, daß man dort die Produktion nicht ao schnell werde um$tellen können, um die Millionen Ireiwerdenden Menschen zu beschültigen. Er bezieht aich au/ amerJ-konische Schätzungen, wenn er die Zahl der Arbeitaloaen nach Krieyaachluß mit 12 Millionen ansetzt. Die Überzeugung, daß der amerikanische Kapilulismus nicht imstande sein wird, die riesenhaften wirlschaltlichen Probleme zu lösen, » die aich nach dem Kriege ergeben werden, erlaßt immer weitere Kreise In den USA. Besonderes Autschen hat Jetzt eine Schrift des wirtschaltskundigen Leo Chcrne erregt, die unter dem Titel „Der Rest deines Lebens" den Amerikanern für die Nachkriegszeit schlimmste Mas-ncnorbeiislosigkell und unerträglich» Steuerlasten voraussagt. Cherne ist überzeugt, daß genau wieder die gleichen Zustände eintreten werden wie nach dem vorigen Kriege, verschärlt ledoch durch den Zwang zur Abtragung einer auf wenigstens 300 Milliarden Dollar berechneten Schuldenlast. Von einer Hochkonjunktur, wie ale die Roosevelt-Clique den amerikanischen Massen vorgaukelt, werde keine Rede sein. Für „den Rest ihres Lebens" werden die Amerikaner also, wenn die Prophezeiung Chernea zutrifft, dafür zu büßen haben, daß sie sich von verantwortungalosen Profltfä-gern in den Krieg heizen ließen. Entscheidend aber ist, daß aua dem Outachten dieses drüben sehr bekannten Forschers die wachsenden Zweifel sichtbar werden, die man in den USA gegenüber der geschäftigen Pläneschmlederel des Präsidenten für die Nachknegszelt hegt. Allmählich scheint die Erffenntnls zu dämmern, daß der Krieg nur ein Geschäft für die füdlsch-plutokratlsche Oberschicht aein wird, und daß Millionen von Menschen dieses Geschält mit jahrelangen Entbehrungen und einer bei-spiellosen Unsicherheit des Dase/ns bezahlen müssen. tum seiner Persönlichkeit, das stärkst« Bewunderung für den deutschen Feldherrn im finnischen Volke auslöste. Die deutsche Wehrmacht und jjas ganze deutsche Volk können auf diesen nach Nordfiiuiland entsandten Vertreter stolz sein. • Obgleich sin tragisches Geschick ihn' mitten aus dem Kampf abrief, wird Generaloberst Dietl, so bekennt das fin-.nifiche Blatt abschließend, immer Ira Gedenken des finnischen Volkes lebendig bleiben. Sein Name wird dann steti mit Ehrerbietung aufgerufen werden, wenn die besten und edelsten Namen diesesi großen Kämpfas genannt wßtden. De GauUe unterwegs Kalte Dusche aus USA dnb Stockholm, 6. Juli Wie Reuter meldet, hat de Gaulle Algier verlassen, um sich zu Besprechungen nach Washington zu begeben. Er wird drei Tage in Washington bleiben und dann Neuyork und Ottawa besuchen. Gewissermaßen als Motto für diesen Besuch gab der amerikanische Staatssekretär Cordeil Hull bekannt, daß »kein Versuch gemacht werden wird, die Frage der Anerkennung des französischen Al-gierkomitees zu einer endgültigen Lösung zu bringen.« __I Aus der ungarischen Diplomatie. Dar Reichsverweser ernannte den Feldmar-schalleutnant a. D. und bisherigen ungarischen Militärattache in Rom, Szabo, zum Gesandten in der italienischen Sozialrepublik. Der bisherige ungarische Gesandte m Aqram, Maros, wurde mit der Leitung der ungarist hen Gesandtschaft in Helsinki betraut. Oruik II VMiiag Marburg«! Varlagi- u Drurli«ral> G«i (D b H - ViriagilaUung Bgoo Baumnartnar, HaupUrhriltIpitung Aijton Gnridiark, bald# tn Mflfhiirq a <1 Oron S 'Mt ZaII rfli Aornlaaa rtl* Prallltita Nr 9 Qflltlf Deckung. Deutsche Kampfflugzeuge brausen jetzt über die kleine Gruppe hinweg. Befreit atmen die drei auf. Auch der Fluß, der wie ein dunkler Wall vor ihnen liegt, vermag sie nicht mehr zu schrecken. Watend und schwimmend bringt Raya ihre Begleiter durch das eiskalte Wasser an das jenseitige Ufer. Noch ist die Gefahr nicht vorbei. Aber sie sind wieder guten Mutes, obwohl sie vor Kälte und Nässe zittern. Endloser Marsch, Hunger und Durst. Gefahren der Entdeckung, lähmen wohl Ihre Widerstandskraft, aber sie vermögen sie nicht zu brechen. Nach Tagen treffen sie endlich auf einen Panjewagen, der sie mitnimmt. Ein paar Krähenschwärme ziehen über sie hinweg und verschwinden weit hinten im Land. Vor Ihnen liegt das Dorf mit dem deutschen Feldlazarett. Die Arzte nehmen sich der Verwundeten an» Kaya hilft, wo sie gebraucht wird. Sie will mit Ihren Schützlingen unbedingt nach Deutschland. Der Unterscharführer hat ihr versprochen, sie mit zu seiner Mutter zu nehmen, die in einem kleinen Städtchen in Süddeutschland tu-hausQ ist. Und dieser Godanke läßt sie nicht mehr los. Sie sehnt sich nach der neuen Heimat, von der sie schon so viel durch ihre Begleiter gehört hat. Klopfenden Herzens besteigt sie mit Ihren Schützlingen das Flugzeug, das sie ihrem Ziele näharbrinqeii soll. Noch einmal sieht sie dem deutschen Stabsarzt, der sie an das Flugzeug begleitet hat, gerad« und offen in die Augen, freudestrahlend winkt sie den Zurückbleibenden zu. Da« Surren des Propellers übertönt alle weiteren Worte. ff-Kriegsberichter Pritz Mehnert MARBURGER ZEITUNG Freitaj?, 7. Juli 1944 * Nr. 189 * Seite 3 HtihtoHUlu Hukästktu .da steht ein Lindenbaum" ,,Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum" . , . heißt es in dem schonen Lied. Doch stehen solche Bäume auch anderswo. Sie blühen beispielsweise auch in den Grünanlagen unserer Draustadt und erfreuen die Fußgänger längs der Straßen unseres Heimatortes. In der Blütezeit duften sie weit und breit und geben Kunde vom Einzug des Sommers. Die Linden aber, von denen ich hier sprechen möchte, stehen in diesem Falle in der Magdalenenstraße. Sie sind nicht mir schattenspendende Freunde der dortigen Bewohner, sondern auch eine Zier der Stadt. t)enken wir dabei nicht unwillkürlich an die schönen Städte des Reiches, die durch ihre gepflegten Blu-men- und Zieranlagen einen Weltruf errungen haben? Ist nicht jede Stadt, und mag sie noch so klein sein, auf ihre Grünanlagen stolz? Sollen wir Marburger, es vielleicht nicht sein? Diese Fragen wird natürlich jeder Bürger und Freund Marburgs bejahen. Und dennoch gibt es immer wieder Menschen, die et damit nicht ernst meinen. | Vor allem sind es Kinder, die diese Bäume besteigen und in rücksichtsloser Weise beschädigen. Da wird hinaufgeklettert, die Zweige werden abgerissen, um sie dann an der nächsten Ecke wegzuwerfen, und so die Lindenbäume entstellt. Ja, es gibt Volksgenossen, die diesem Treiben wortlos zusehen und nicht die Zeit aufbringen, diesen Jungen «ine gründliche Aufklining zu erteilen. Leider sind nicht nur die Lindenbäume In der MagdalenenstraSe, die hierzu auserkoren sind, sondern in vie-|(>n Fällen auch die B&ume in den übrigen Grünanlagen des Stadtgebietei. Das ist ein Treiben, das nicht In die Stadt gehört. Jedes Volksgenossen und jeder Volksgenossin Pflicht ist es, diejenigen, die dies nicht verstehen wollen, darüber aufzuklären. Denn schließlich ist es ja unser aller Wunsch, unseren Heimatort zu verschönern und nicht das Gegenteil zu erreichen ... N. J. Freiwilliger Ehrendienst. Eine 70 Jahre alte Frau aus Göeting, Trägerin des Bronzenen Mutterehrenkreuzes, hat «ich 7um freiwilligen Arbeitseinsat* zur Verfügung gesteilt und ist in einem Grazer Betrieb Tag für Tag in neunstündiger Arbeitszeit tätig. Ihr 73 Jahre alter Ehegatte hat sich im gleichen Betrieb eben-idilfi zum freiwilligen Arbeitseinsatz gemeldet. Verunglückt. Der 37jährige Landarbeiter Johann Ferk aus Drakau 1, Gemeinde Jakobstal, etürzt« so Unglück-Uch, daß er «Ich einen Schlteselbein-biuch zuzog und in* Marburger Gau krankenhaus eingebracht werden muBt«. ''odeeMlle. In Marburg verschied da« Maureratöchterohen Theresia Spindler AUS der Pettauerstraße 10. — In Martin«-dorf 56 bei Wurmberg starb die 62jäh-rigR Private Maria Matzner, deren Leich-ridm nach Marburg überführt wird. — In Pickel n 210 ist das Arbeitersöhnchen F.rnfit Kramberger gestorben. — Ferner verstarben: In Studenltz der 71jdhrige Schulinspektor i. R. Johann KoropetZf in Qlli die Private Grell Fuch« und in Arndorf der 82jährige Landwirt Vinzenz Kopriwa. Fahnen für zwei Marburger Orfsgruppen Der 8. und 9. Juli Festtage für die Ortsgruppen Marburg I und Lembach Nach dem festlichen Auftakt der Orts-gruppentage 1944 im Rahmen dee »Tages der Grenze« in Rann und der feierlichen Fahnenübergabe durch Bundesführer Steindl auf Schloß Mokritz, begehen nun im Laufe der kommenden Monate auch die übrigen ausgezeichneten Ortsgruppen des Unterlandes ihre Ortsgruppentage. Es sind dies jene Tage, an denen die Ortsgruppen für ihre vorbildliche Aufbauarbeit und die Erfüllung der gestellten Anforderungen mit der Ortsgruppenfahne aoisgezeichnet werden und somit die Krönung des nimmermüden Schaffens jedes einzelnen Volksgenossen und jeder Volksgenosein erfahren. Nach den neiin Ranner und zwei Tri-failer Ortsgruppen begehen am kommenden Samstag und Sonntag, den 8. und 9. Juli, die Marburger Ortsgruppen I und Lembach ihren Ortegruppentag. Auch sie werden diese Gelegenheit nützen, der Bevölkerung einen Überblick über das Schaffen der beiden Ortsgruppen zu geben und damit beweisen, daß auch sie mit allen Kräften am Aufbauwerk mithelfen. Die Ortsgruppe Marburg I eröffnet ihren Festtag mit einem Führerappell im Kdsinosaal, dem sich um 16 Uhr die Eröffnung der Leistungsschau in der Orts-gruppendienstfitelle, Viktringhotgasse 16, anschließt. Ein Bunter Abend um 20 Uhr im Helmattmndsaal beschließt den ersten Tag. Der Sonntag wird mit einem Wecken durch den Musikzug der Wehrmannschaft eingeleitet. Um 7 Uhr findet im Heldenhain bei den sieben Eichen eine Kranzniederlegung «Idtt, an die sich um 7.30 Uhr eine Murgeiifeier im Stadtpark anschließt. Ini Mittelpunkt des Ortsgruppentages steht auch hier die Großkundgebung und die [einriiche Fahnenübergabe, die um 9 Uhr im Heini.jt-bundsaal stattfinden. Ein Voi Leimcuoch um 11 Uhr beendet den Vo'mittng, wogegen der Nachmittag einem Kinderfcsl im Stddtpark vorbehalten it^t. D> Ortsgruppe Lembach leitet ihren Ortsgruppentag ebenfalls mit eineru Fuhrerappell im Gemeinschaftshaus ein, worauf die Eröffnung der Leistungsschau in der Orlftgruppendienststelle erfolgt Die Großkundgebung findet hier schon Samstag um 20 Uhr statt, an die «ich der Vorbeimrutch anschließt. Der Sonntag wird mit einem Wecken eingeleitet, dem die Kranzniederlegung im Heidenhain und die Morgenfeier am Schulf.ldtz folgen. Sportveranstaltungen aut der Wald-wiese und die Beöichtigung einer un'er-steiriftchen Weinpiesse füllen den Vormittag, wahrend von I.S bis 20 Uhr ein Dorfndchmittdg beim CJcnieinschaflähaus jung und alt erfreuet; wird. So wird Marburg wieder Gelegenheit haben, sich von der unermüdlichen /Arbeit ihrer Or(sgrupj)en iu ülwizeiitfcn und mit Stolz; Zeuge sein von der Auszeichnung, die dietie durch d'e Uber-reichunq der Ort^igruppentahnen erfahren. TAPFERE UNTERSTEIHfcR Aus der Orfsgruj;pe Rad Padein, Kreis Luttenberg, wurden mit dem Fiserr.en Kreuz II Klasse ausgezeiclwuM: Unteroffizier Vinzenz Rosciikar. -Unteroffizier Richard Dierniayr, die (iefreiten Franz Sadiawrtz, Franz Klementsrfiitsch, Lorenz Sch.ittek, Alois Knes, Ludwig Raslag, Alois Koller und die Soldaten Alois Semlitsrh und Johann Koller. Das Kriegsverdienstiv rruz !I. Klasse mit Schwertern erhielten die Gefreiten Josef Faritsch und Karl Kusmilsrii und der Gefreite Alexander Wrinqerl aus Ranzen-bergi ferner Gefreiter Jofft FarÜsch aus Richtersdorf, Ortsgruppe Bad R.idein. Pettaus Volks-, Haupt- und Berufsschulen Die Lehrerschaft des Kreises meistert schwerste Aufgaben Am 4. Juli ver«an.%lelten sich die Erzieher des Kreises Pettau anläßlich de« Schuljahrabschlusses zu einem Jahresappell. Der Arkadenhof des Kreishauses bot den wirkungsvollen Rahmen für die Veranstaltung, die zu einem erneuten Bekenntni« höchster Elnsstzbereitechaft unserer Erzieherschaft wurde. Haupt-echuldlrektor Rotbart meldete die versammelten Erzieher an Oberreglerungs-rat Urragq. worauf der Leiter des Amtes Schulwesen in der Kreisführung, Pg. Khil, den Appell eröffnete. Einen umfassenden Bericht über die militärische und politische Lage gab Kreisführer und Landrat Pg. Fritz Bauer und ging dann in seiner Rede auf die Belange des Kreises ein, für die die Erzieherschaft ein Bewährungsprobe langst bestanden und wird auch weiterhin mit gleicher Krait und echt nationalsozialistischem Schwung die an sie gestellten Aufgaben erfüllen. Der vor den Ansprachen von Schulrat Pg. Moser verlesene Rechenschaftsbericht brachte aufschlußreiche Zahlen über Art und Umfang der im vergangenen Schuljahr vollbrachten Leistung; Der Kreis hat 51 Volks- und Hauptschulen mit 398 Klassen, die von 9012 Buben und 9364 Mädels besucht werden. Für diese große junge Schar stehen 41 männliche und 157 weibliche Lehrkräfte zur Verfügung, so daß durchschnittlich auf jede Lehrkraft 100 Schüler entfallen. Neben dem eigentlichen Unterricht werden die den im Dienste der Deutschen Jugend, 1000 Stunden lür den Aufbau der Lult-schutzorgdnisationen geleistet, 9000 Stunden für Sprachkurse aulgewendet, während die Seidenraupenzucht weit über 5000 Stunden beanspruchte Es ist dies ein Einsatz, der sich hundertfach lohnt, zumal er ja vor allem der Jugend gilt, deren stramme Ausrichtung für die Idee Großdeutsclilandfi der schönste Lohn für all die Mühen bedeutet. Die wirkungsvolle Umrahmung de« Appells bildete da« meisterhafte Spiel des Pettauer Streichguaitettp und die von einer Mddelsingschar gesungenen Volkslieder. Er gab sein Bestes Wölling verabschiedete sich von Konrad Fekonja Sdmstrig. den 1. Juli wurdf» jn Wölling der im Kampfe gegen B.ind ten gefallene Wöhrmann Konrad Fekonja von Angehörigen der Wehrmaniisrhaft zu Grabe getragen. In Vertretung der Kreisführung übermittelte ihm Fiilirungs-amtsleiter Pg. Holter die letzten Grüiie. »Fekonja ist einst ausgezogen,« führte er aus, »um mit der Waffe in der Hand seine geliebte Heimat zu schützen. Als treuer Gefolgsmann des Führers hat er nunmehr sein bestes, sein Leben, für seine Heimat geopfert. Sein Tod ist uns Verpflichtung, solange zu kämpfen, bis der letzte der feigen Mörder seino gerechte Strafe erfährt.« Die Verabschiedung, die sich zu einer würdigen Feier gestaltete, wurde um* rahmt durch Beiträge der Musikkapell« Egidi sowl« eine» Chores der Deutschen Jugend in Wölling. Schulleiter Roth verabschiedete sich in Vertretung des Ortsgrupponführers In «chlichten, aber ergreifenden Worten vom gefallenen Kameraden, ebenso der Leiter des Amte« Wehrerziehung der Ortsgruppe RoOhof, Senekowitsch, im Namen der 2. Alarm-kompame Luttenberg. stet« waches Verständnis zeigt, wofür | Kinder weitgehend für verschiedene der Kreisführer Dank und Anerkennung i Sammelaktionen herangezogen, die an aussprach. Fast alle Lehrkräfte des Kreise« haben sich auch für die politische Arbeit zur Verfügung gestellt und obliegen Ihr mit der gleichen Hingabe, mit der sie alle Schwierigkeiten und Mühen des Unterlandes meistern. Anschließend sprach Oberregierungs-rat Pg. Karl Urragg. Er umriß In eindringlichen Worten die im nationalsozialistischen Staat so ungemein erweiterten Aufgaben des deutschen Lehrer«. So selbstverständlich ei früher seinen allein wesentlichen Pflichten als Erzieher zu Pünktlichkeit, Ordnung als Vermittler von Wissen und Kenntnis mit ■Her Gewissenhaftigkeit nachgeht, so gut welfi «r auch imi «ein« ihm neu er* «lendall« Sendung al« politischer Pionier, dl« in einem erst vor kuneem helmgeholten Gebiet wie uneerem doppelt in« Gewicht fällt. Als Künder dieses neuen Geiste« sind die Lehrer und Lehrerinnen diese« Kreises angetreten und sind ihrer Aufgabe hier in einer Weise nachgekommen, die alle Erwartungen übertrifft. Wenn in Zukunft die Schwierigkeiten noch größer werden sollten, wenn das ungeheure Kriegegeschehen dieser entscheidungevollen Wochen auch unserem Gebiet neue Prüfungen auferlegen sollte, die Et^ieherschaft hat ihre Knochen 13 700 kg, an Altpapier 31000 kg, an Spinnstoffen 7800 kg, an getrockneten Heilkräutern 1780 kg und an Roßkastanien 8550 kg erbrachten. Als Sonderleistung des Kreises ist die Seidenraupenzucht hervorzuheben, die an fast allen Schulen eingeführt ist und überraschend günstige Ergebnisse brachte, in den nächsten Jahren abei noch großzügigeren Ausbau erfahren wird. Von besonderer Wichtigkeit in einem so weitgehend landwirtschaftlich bedingten Kreis wie diesem sind die 27 landwirtschaftlichen Berufsschulen mit 62 Klassen, In denen von 22 männlichen und 42 weiblichen Lehrkräften 991 Jungen und 1216 MSd«l unterrichtet wurden und wertTolles Rattxeuq für den «chw«r«n Beruf d«« Bauern erhielten. Ehrung eines verdienten Wissenschaftlers Der Gauleiter bei de Vorlesung von Prof. Kohlrausch Aus Anlaß des 60. Geburtstages von Prof. Kühlrausch fand sich in seiner Vorlesung an diesem Tage ein großer Kreis von akademischen Lehrern und Hörern der Technischen Hochschule als Gäste ein. Gauleiter und Reichsstatthalter Dr. Sigfried Uiberreither, der zu dieser Vorlesung gekommen war und damit das große Interesse der verantwortungsbewußten nationalsozialistischen Staatsführung für Wissenschaft und Forschung zum Ausdruck brachte, sprach dem Jubilar seine herzlichsten Glückwünsche aus. Hierauf betraten, geleitet von Rektor Prof. Dr. Härtel, der Gauleiter \md Prof. Kohl rausch den Hörsaal, In dem letzterer seit vielen Jahren seine tägliche Vor- Auflerdem bestehen noch rwel landwirt- i lesung hält. Nach der Begrüßung durch schaftliche Berufsschulen mit Heimen, wo In drei Lehrgängen jeweils an die vierzig Mädel und an die dreißig Buben zu deutschen Bauern und Hauefrauen erzogen werden, Hier wirken zehn weibliche und elf männliche Lehrkräfte. Acht Lehrer sind als Ortegruppenführer tätig. Von den übrigen Lehrkräften wurden im vergangenen Jahr rund 25 000 Stunden ehrenamtlich für die poHttscha Arbelt im Stelrlachen Heimalhund, 12 000 Stun- Studenten im Soldatenrock Die Grazer Universität im Zeichen des Krieges — Eine neue Hochschulgeneration Die Front fordert heule von der männlichen akademischen Jugend tiefste Hin-rjdba an eine Pflicht, von der die Pflicht der Erkenntnissuche schweigend zurücktritt. Der Studiensoldat und der Versehrte Student erscheinen auch an der Reichs-imiversitdt Graz als Stellvertreter einer qanzen Hochschulgeneration in den Hörsälen. Unter den ihnen zugewandten Blik-ken aller Studierenden an der Front Ist e* aber, als müsse sich in ihnen der gei-sliqfi Freiheitsdrang dieser ganzen Hochschulgeneration konzentrieren, als müßten sie jede Frage im Namen hundert Anderer stellen, als müsse jeder von ihnen strenger an sich arbeiten, schonungsloser alle Werte prüfen, endgültiger die Forderung nach Klarhell erheben als Studierende ruhiger Zeiten . Eine Stätte dieses Wachstums Ist die K'draeradschdft im NSD-Studentenbund. niese Nachfolgerin der studentischen Verbindung schicift wohl noch an ihrer besten Formj ihr Inhalt aber ist eindeutig herangereift. Das zu Beginn gesteckte ZieL den Studierenden zur Persönlichkeit zu entwickeln, ist kein Programm, es Ist im Krieg Notwendigkeit geworden. In regelmäßigen Zusammenkünften löst sie den festumgrenzten Gedankenkreis, den das intensive, auf kürzeste Spanne zusammengepreßte Studium und der Dienst in der Studenlenkompanie um jeden einzelnen schlagen, und läßt eine Fülle von Problemen und Anregungen, aus wissenschaftlichen Nachbargebieten, aus politischen und kulturellen Bereichen, aus bewegenden Lebenssphären heranströmen. Je nach der eigenen Note der Kameradschaft wächst man zu einem überwiegend geistig betonten oder zu einem unproblematischeren Kreis zusammen. Am Tage stud. med. oder phil. und Staaatsexamenskandldal und zugleich in den Dienstablauf der Studentenkompanie eingespannt, an ein oder zwei Abenden in der Woche aber sitzen die jüngsten Semester als Jungburschen, die anderen als Burschen und Altburschen auf dem Haus. Fast jeder von Ihnen hat neben den Fachinteressen ein wlssenschaftll* che« oder künstlerisches Steckenpferd, Aufnahmt! Siriltn-Ltchlblld, (im« Blick In den Hörsaal von h«ut« dem er mit Ernst, ohne Dilettanfcismus, zugewandt ist, In Vorträgen, Aussprechabenden oder musikalischen Stunden läßt er die anderen an dem Erworbenen und Beglückenden teilnehmen und regt sie zu eigener Initiative an. Themen wie »Die philosophischen Richtungen der Gegenwart«, ^Unsere volksbiologische Situation«, »Volksgruppen In Südosteuropa«, »Klassische Tanzformen« wechseln miteinander ab. Auch von außen holt die Kameradschaft Impulse heran, in Theaterabenden, Dichterlesungen, gelegentlichen, jetzt verknappten Fahrten und einfachen Geselligkeiten, Sportfechten sorgt zudem für den körperlichen Ausgleich, Das so Gewonnene strahlen die jungen Wissenschaftler wieder aus, getreu ihrer späteren Verpflichtung, Führende zu sein, erfüllt aber auch von dem Gedanken an die kämpfenden Kameraden. Der Feldpostwarl sorgt dafür, daß die Verbindung mit den Frontkämpfern nicht abreißt. Studenten, die als Verwundete in Lazaretten liegen, werden betreut. Es bilden sich auch Arbeitsgemeinschaften, in denen Fragen an die gesamte Studentenschaft formuliert werden. Dieser Plan, die ganze akademische Jugend auf Themen anzusprechen, die sie dringend an-genen, ist verblüffend neu und ungewohnt. So rätselte in den letzten Wochen manche Gruppe in der Vorlesungspause darüber nach, mit welcher Absicht, aus welchen »propagandistischen« oder »erzieherischen« Gründon der Fragebogen umging: »Was hältst Du von dem Kapitel »Student und Heirat!« Auch die Frage »Die Erneuerung der höheren Schule« wird von den Arbeitsgemein-Schäften in die Debatte geworfen. Die einzige Absicht der Fragebogen aber ist die Anregung jedes einzelnen zum eigenen Denken, zur Abkehr von gefahrvoller Beguemlichkeit derf Geists in einer Jugend, die einmal an verantwortlicher Stelle stehen wird. Als gegebener Rufer zu solcher Arbeit des Studierenden an sich selbst betrachtet sich der Studentenbund mit seinen Kameradschaften. den Rektor, der dl» Glückwünsche des Gaudozentenführers, Gauhauptmanns Prof. Dr. Armin Dadieu, die Glückwün- sche der Hnchsrhule und Im besonderen der Professoren und Studentnnschaft übermittelte, ergriff Prof. Dr. Seka als Vertreter des Dekans, der Fachkollegen und als langjähriger Mitarbeiter des Gefeierten das Wort. Von seiner ersten Begegnung auf Wiener akademischen Boden ausgehend, würdigte er in herzlichen Worten den Lehrer, Forscher und Menschen Kohlrausch. Hierauf trat, von stärkstem Beifall begrüßt, Prof. Kohlrausch an das Pult und schilderte in seiner schlichten und eindringlichen Welse Ursprung und Werden des Raman-Institutes an der Grazer Technischen Hochschule. Er bezeichnet« In klaren Strichen das Hauptproblem und das Ziel der Raman-Forschung und vermittelte den Zuhörern so einen Einblick in die grundsätzlichen Schwierinkeitpp seines Arbeitsgebietes. Am SrhlnC dankte er seinen Mitarbeitern, Es gibt wieder Reis Sonderzuteilung an alle, die nicht Selbstversorßer sind An alle Vei4)rauch»r In deo Städten und in Industriegebieten, die nicht Selbstversorger der Grapp« A sind, wird tieuerdin<|s % Rei« ausgegeben. Ausgenommen davon sind diejenigen Landgemeinden In Gebieten, wo vorausgesetzt werden kann, daß die Gemüsever-sorgung durrfi die eigene Erzeugung befriedigend ist Die Umgesiedelten werden auch in diesen Gebieten in die Reisausgabe einbezogen. Die Ausgabe erfolgt In jenen Verbrauchsorten, wo der Einkaufs-ausrweis für Mangelwaren eingeführt ist, durch Abgabe eines vom zustäncfigen Ernährungsamt bekanntgegebenen' Abschnitte« diese« Einkaufsaiisweises heim Kleinverteiler als Vorausbestelhing, damit derselbe auf Gnind dieser Abschnitte einen Bezugschein vom Ernährungsamt erhalten kann, mit dem er den Reis vom Großverteiler beizieht. Für die Aufgabe wird dann vom zuständigen Ernährungsamt ein weiterer Abschnitt aufgerufen, mit dem dann der Verbraucher den Reis bei seinem Kleinvertoiler bezieht. Dieser Reisbezug wird noch in der 64. Zuteilungsperlode durchgeführt werden können, kann aber such noch in der 65, Zuteilungsperiode geschehen. In jenen Gebieten, wo dieser Einkaufs-auswei« für Mangelwaren nicht besteht, eihallen alle diejenigen, die bei der ersten Reisdusgabe bezugsberechtigt waren (einschließlich der Umge«iedellen) mit den Lebensmittelkarten der 65. Zuteilungsperiode einen Sonderbczugsdus-weis für Reis, der mit einem Bestellschein und einem Bezugschein versehen ist. Der Bestellschein ist beim Klein aungab« Ist al« Ersatz für Gem.lse m werten, um die vorhandene Gemüse-menge, 'die nicht in dem Limfang herangeschafft werden kmn, als »»s den Wünschwi der Verbrauriier entspricht, zu strecken. • Zucker muß bis yum 17. Septomt>er reichen, fn d?t jetzt Iduienden ii4. Kartenperiode muß der Verbraucher den Zucker bereits für die 6(>. Kartenpertode, die vom 20. ^ugiist bis 17. September reicht, im vorcius beziehen, nnchdem er schon in deii früheren K'irtenperinden .den Zucker für die R4. und die (St, Kartenperiode erhalten hatte. Der jetzt schon im voraus abgegebene Zucker wird aber nicht als ynsdtzlirhe Ra'ion verteilt, er muß diher auf |eden Fall bis zum 17. September reichen. Die Fflahgru]'pen des Leben*.mi1tel-Ein2el-handela haben deshalb jetrt Plakate herausgebracht, in denen sie die Verbraucher auffordern, ihren Zucker so einzuteilen, daß sie damit bis zum 17. September auskommen. Verwundcten-Bctreuungs-fahrten Die l dndeshdiiern'5chd1t Steiermark nimmt Sich der Betreuung der B.uiern-söhne in den Lazarotlen hesondeis an. Auf Anregung der Rctreuungsdffiziere werden den Verwundeten bäuerliche Hücher und Zeitsc hi iltrn, aiich fachliche Literdtur, zur Verfügung gestePt und in Verteiler abzugeben, damit dieser beim j Lazai^ettbesuchen weiden die^^Wiinsche Ernährungsamt gegen .^hgabo dieses Re- ..........." " stellschelnes einen Bezugschein erhalt, mit welchem er den Reis beim Großverteiler bezieht. Durch Mitteilung in clf^r Presse wird sodann bekanntgegeben, ab wann durch .-\bgabe de« Rezugsnbschnit-tes der Reis beim Kleinvertoiler bezogen werden kdnn. Gemeinschiiftsverpflegte erhalten ebenfall« dieselbe Menge, lür die beim zuständigen Ernähninrjsamt Bezugscheine anzusprechen sind. Werksküchen erhalten auf demselben Weg je Kopf der Verpflegten 'i kg. Auch die Gdststdtteu erhalten je Kopf der Verpflegten kg Reis. Die .Aiisgtibe der Bezugscheine ist bei den zuständigen Ernährungsamtei n bereits im Gange. Wenn der Kleinverteiler über die den GdStstätten zukommende Reisinenge noch nicht vertilgt, ist der Bezugschein demselben gegen Vormerkung zu übergeben, ddmit derselbe beim Großverteiler dm Ri'is beziehen kann. Diese Reis- der Verwundeten aus bäuerlichen Kreisen entgegengenommen. Im R.-ihmen dieser Betreuung lud nun die Landesbriiiernsclialt Steiernv.rk verwundete SoUidten biiuerlicher Herkunft aus den Gramer l.ii/arellen zu einem Snldalenndrhmittdri ein, des^^en Ablanf lebhaften Anklang fand und den (itisten ein paar fröhliche Stunden berf'tete. 1 dtidesbaiiernlührer Hain?.! sprdcb \Vnri'» der I^enrüRung, dann hilgten tiesangs-vorträge der Landlrauenfichule Ha. leiq, Harmon'kavortrcige und n.ir^ietungen der I litzendoi ter Altsteiierk;ipelle. Der Ndchmitt.ig kliiiig mit der Auttiihium eines Einakteis von Pet,Tplodierte, verletzten dio Sprongstücke den Jungen tödlich. Zweimal Drillinge im Kuhstall Der überaus seltene Fall, flaß in einend demselben Kuhstall in einer Woche gleich zweimal Drillingo zur Welt kamen, trug sich in dej- niedersrhiesischen Ortschaft Zedlitz im Kreiso Trebnitz zu. Die Drillinge hatten jedesmal ein Gewicht von zusammen 170 Pfund. Während ein einzelne« Kalb auf ein Geburtsgewicht von fiO bis 120 Pfund kommt. Auch aus Brenk (Moselland) wird gleichzeitig d e Geburt von Kcilberdrillingen gemeldet. waren die reichen Minettenlager von Luxemburg und Lothringen lange Zeit last wertlos, weil der große Phosphorge-I halt die Minette zur Verhüttung unbrauchbar machte. Das wurde erst anders, als vor rund 90 Jahren die sogenannte Bessemer-Birne erfunden wurde, ein Behältnis, in dem ein Luftstrom durch das flüssige Eisen geleitet wurde, um die schädlichen Bestandteile der Eisenerze zu verbrennen. Aber erst durch das im Jahre 1879 entdeckte Thomasverfahren wurde die Minotte richtig brauchbar! die stählernen Schmelzgefdße erhielten eine Inncnwan- dung aus Dolomit, und durch diese Auskleidung wurde dem Eisenerz der schädliche Phosphor entzogen und in die Schlacke übergeleitet. Die anfangs für wertlos gehaltene Thomasschlacke, dio sich bei den Hüttenwerken zu ganzen Bergen anhäufte, wurde erst viel später als ein wertvolles Düngemittel entdeckt. In gemahlenem Zustand ist sie als Thomasmehl ein wertvoller Helfer der Landwirtschaft. Von Ratten überfallen Daß Raiten vor Hunger schon Kleinkinder angefressen haben, ist bekannt. Daß aber eine Herde von etwa 100 Ratten wie die Wölfe auf freiem Feld einen ausgewachsenen Jungen regelrecht überfielen, stellt einen einmaligen Fall dar. Als der ISjahrige Sohn eines Hofbesitzers in Schweden eine Störung der Reinigungfcmaschino für Getreide beheben wcjllte, entdeckte er eine Ratte, die in der Maschine eingeklemmt war. Im Begriff, diese totzuschlagen trat er auf e ne andere Ratte, die so heftig pfiff, daß ein Heer von etwa 100 Ratten zusammenlief und sich wütend ai»l den Jungen stürzte. Von allen Seiten rannten sie gegen ihn an, bissen ihn in die Beine, kletterten an ihm hoch, so daß er laut um Hilfe rufen mußte. Sein Bruder kam m;t einem Mund ihm zur Hilfe, i;nd es glückte beiden, fast ein halbes Hundoft dieser kleinen Bestien zu erschlagen. Der Junge hatte verschiedene P. Ese inul Wunden davongetragen, so daß er sich in ärztliche Behandlung begeben mußte. ¥/IRTSCHAFT UND SOZIALPOIITIK. Zur Gewinnabführung 1943 Erste Durchführungsverordnung nunmehr veröffentlicht Im Reichsgesetzblatt Ist die Erste VO zur Durchführung der Gewinndbführungs-verordnung für das Kalenderjahr 1943 veröffentlicht worden. Der § 1 der Durchführungsverordnung erläutert den Begriff der gewerblichen Einkünfte für die die Einkommensteuer- oder die Kör-perschaftssteuerveranlagung für das Kalenderjahr 1943 zu Grunde gelegt worden sind. Ist der Gewinnermittlungszeit-raum kürzer oder länger als 12 Monate, so sind die gewerblichen Einkünfte auf einen Zwulfmonatsbetrag umzurechnen. Nach diesem Zwölfmonatsbetrag bestimmt sich der Gewinnabführungsbetrag. Davon sind soviele Zwölftel des Gewinnabführungsbetrages zu erheben, als der Ge-winnermittlungszeitraum Monate umfaßt. Bezüglich der Zurechnungen und Abrechnungen bei den gewerblichen Einkünften wird bestimmt, daß z. B. Sonderabschreibungen auf Grund von Steuer-gutscheinen I den gewerblichen Einkünften hinzuzurechnen sind. Dagegen sind diese z\i vermindern um die Gewinne aus der Veräußerung von Betrieben und Betriebsanlagengütern sowie aus Belei-ligungen, aucli wenn sie zum Umlaufvermögen gehören. Bezüglich des Kapitalzinses, der bekanntlich nach Wahl des Unternehmers f)?2 des Einheitswertes des Betriebes oder des Gewerbekapitals beträgt, wird in § 3 der GADV bestimmt, daß sich dieser nach demjenigen Einheitswert bemißt, der nach den Vorschriften des Reichsbewertungsgesetzes auf einen früheren Feststellungszeitpunkt als den 1. Januar t944 festgestellt worden ist. In jedem Falle sind mindestens 20 000 RM als Einheitswert anzusetzen. Wenn eine Nachfestsctzung des Einheitswertes vorzunehmen Ist, so ist der neu festgestellte Einheitswprt maßgebend. Bei den gewerblichen Betrieben In den eingegliederten Gebieten ist der Einheilswrrt aui den I. Januar 1944 maßgebend, soweit ein solcher noch nicht fostzustellen war. Bezüglich des Umschlaggewinnes gelten hier die gleichen Vorschriften. Die Einheitswerte sind auf Antrag auf den 1. Januar 1943 und den 1. Januar 1944 nach der Zahl der Monate zu berücksichtigen, wenn eine Gesellschaft ihr Kapital durch Einzahlung erhöht hat oder wenn die Kommandltein-lage erhöht worden ist. Hinsichtlich der Zu- und Abrechnung bei der Feststellung des Einheitswertes bleiben z. B. Entschädigungsansprüche gus der Kriegsschädenverordnung bei der Feststellung außer Ansatz. Sie sind dem Einheitswert hinzuzurechnen, wenn die Vermögensminde-rung bereits berücksichtigt Ist. Die Entschädigungsansprüche sind in dem Fall mit dem Betrag anzusetzen, um den der maßgebende Einheltswert (irö-ßer sein würde, wenn der Schaden nicht eingetreten wäre. Der Wert der Wirt-schdltsgüter wird dem Einheitswerf hinzugerechnet, soweit diese nicht schon hierin enthalten sind. Die Paragraphen 6 und 7 klflren die Begriffe ,,Gewerbekapital" und „Betriebskapital". Für das Gewerbekapital ist dasjenige maßgebend, daß bei der Festset- zung des einheitlichen Steuermeßbetrn-ges für die Gewerbesteuer 1943 zu Grunde gelegt wird. Betriebskapital im Sinne der GADV ist das Eigenknpital zuzüglich der Hälfte des Fremdkapitals, wobei von den Werten in der Bilanz auszugehen Ist, die der steuerlichen Ge-wlnnermlttlung für das Wirtschaftsjahr 1943 zu Gruncie gelegt sind oder werden. Das Betriebskapital ist zu vermindern um den Wert von Schachtelbeteiligungen im Sinne des § 9 dos Körperschafts-steuergesetzes und um den Wert der Beteiligungen, Wählt der Unternehmer das Betriebskapital, so beträgt der Kapitalzins 4% des angesetzten Betrages. Der § 8 bestimmt, daß sich der Umsatz im Sinne der GADV 1943 zusammensetzt aus: 1. dem Umsatz § 1 Zilf. 1 und 2 des Umsatzsteuorgesetzes gemäß abzüglich der Umsätze, die Im § 4 Zlif. 8 des Umsatzsteuorgesetzes und im § 81 der Durchführungsbestimmungen zum Umsatzsteuergeset'z bezeichnet sind und 2. aus dem Umsatz Im umsatzsteuer-pflichtigen Ausland. Nutzungsentschädl-gungen für entgangenen Gewinn auf Grund der Kriegssachschädenverordnung sind dem Umsatz hinzuzurechnen. Für die Ermittlung des Umsatzes ist das Wirtschaftsjahr anzusetzen. Umfaßt dieses mehr oder weniger als 12 Monate, so ist der Umsatz auf einen entsprechenden Monatbetrag umzurechnen. Gewerbliche Unternehmer, die ihren Umsatz nach den Ist-Einnahmen versteuern, können beantragen, daß für die Gewinnabführung die vereinbarten Entgelte (Soll-Einnahmen) zu Grundtj gelegt werden. Voraussetzimg ist, daß diese nachgewiesen werden können. Gewerbliche Betriebe der verarbeitenden Industrio können beantragen, daß bei der Berechnung des Umscblaggewinns die Umsätze im Lohnverkehr mit dem dreifachen Betrag angesetzt werden, wobei aber Voraussetzung ist, daß diese Umsätze mehr als 2.5% des Umsatzes betragen. Als Lolin-verkehr gilt hier die Bearbeitung und Verarbeitung von Waren im Werklohn. Der Umschlagsgewinn liir Umsetze aus der Tätigkeit als Handelsvertreter oder Makler beträgt stets 30% dieser Umv sälze. Besteht zwischen dem gewerblichen Unlc»rnehmer und einer Kapitalgesellschaft ein Organvcrhältn's mit einer Gewinnausf.chließunqsvereinbarung, so sind der Einheitswert des gewerblichen Betriebes (Gewerbekapital, Betriebska])!-tdl) des Unternehmeis uncl der EinheiiS-wprt des gewerblichen Betriebs der Kapitalgesellschaft zusammenzurechnen. — Außerdem sind die Umsätze ^ies Unternehmers und der Kapitalgesellschrift zu-samnienzuiechncn. Dio Umsätze zwischen dem Unternehmer und der Kapitalgesellschaft bleiben außer Ansatz. Besteht ein Grganvorhältnis ohne ("jewinnausschlie-ßungsvereinbanmg. so sind dem Umsatz der Kapitalgesellschdlt ihre Umsätze mit dem Unternehmer und dem Umsatz des irnternehmers seine Umsätze mit der Kapitalgesellschaft hinzuzurechnen. Bezüglich des Ausgleichsbetrags für Personenunternehmen bestimmt die GADV, daß die hier angesetzten Betriqe von 5000 RM und 10 000 RM auch dem Ehegalten und den Kindern des Unternehmers zustehen. Der Ausgleichebetrag erhöht sich um 2000 RM für den Ehegatten, wenn dieser im Unternehmen mifarbeltot. Der Ausgleichsbetrag richtet sich nach den Verhältnissen am Ende des Wirtschaltsjahres, in dem die Einkünfte erzielt worden sind. Bei der Berechnung der Höchstbelastung sind anzusetzen: 1) die veranlagte Einkommen- oder Körperschaftssteuer mit dem Teil, der dem Verhältnis zwischen gewerblichen Einkünften und Einkommen entspricht. 2) die Vermögenssteuer mit 5'/ni des Einheitswertes des gewerbli-lichcn Betriebs,'*auch dann, wenn das Ge-werbekapitül oder das Betriebskapital die Bcrechnunfjsgrundlage bildet. § l(j behandelt die Berücksichtigung von Transitgeschäften und die §§ 17 b'-s 20 erläutern die Verfahrensvorschriften. Bekanntlich müssen die gewerblichen Llnternehmer, deren Einkünfte im Kalenderjahr 1943 mindestens 12 000 RM betragen, spätestens am 10. August auf den Gewinnabführungsbetrag Vorauszahlungen entrichten. Jede Vorauszahlung beträgt die Hälfte des Betrages, den der Unternehmer in der Gewinnabführungserklärung als voraussichtlichen Abführungsbetrag errechnet hat. Ubersteigt dieser voraussichtliche Abführungsbe-tiaq nicht 100 RM, so sind Vorauszdh-lunqen nicht zu entrichten. Die Finanzämter setzen den Gewinnabführungsbetrag durch Steuerbescheid fest, worauf die Vorauszahlungen angerechnet wer den. Werden Steuerbescheide geändert, so wird auch der Steuerbescheid über den Gewinnabführungsbetrag entsprechend geändert, wobei der Unterschieds-betrag nachzuzahlen ist oder erstattet wird. Dio donau- und alpenliindlscheii Sparkossen. Im ersten Vierteljahr 1944 haben die Spareinlagen bei den do-nau- und alpenländischen Sparkassen um 0,27 Mrd, RM auf 3,10 Mrd, RM zugenommen. Die Giroeinlaqen vermehrten sich im qleichen Zeitraum um 20 Mlll. RM auf 770 Mlll. RM Die Rücklagen der Sparkassen In den Donau- und Alpen-Reichsqauen bellefen sich nach dem Stand von Ende März 1944 auf insgesamt 210 Mill. RM. Rationalislerunq der Matratzenhcrslel-lunq. Um auf dem Gebiete der Herstel-lunci von Stahlmatratzen lur Hoch- und Stahlrohrbettstollen eine Lelstungsstei-qerunq zu erreichen, hat der Produk-tionsausschuß Metdllwaren und verwandte Industriezweige beim Reichsmi-nifiter lür Rüstung und Kriegsprodviktlon die Einlührunq einer Einheitsstahldraht-matralze mit einem Eiseneinsatzgewicht von 4 kg pro Matratze angeordnet. In der jetzt vorgeschriebenen Form wird die Matratze schon von verschiedenen Herstellern für Stahlrohrbetten angefertigt, Nun wird allen Herstellern die Verwendung einheitlicher Drahtbestandtelle vorgeschrieben. Dadurch wird es möglich, die Anlieferung dieser Teile zu ver- Sport und limwn Die Gaumeisterschaft Die Gaumeisterschaften in der Leichtathletik sind am letzten Sonntag von den Gauen Sudetenland und Überdonau eingeleitet worden. An den kommenden Sonntagen werden die Titelkämpfe im sportlichen Geschehen einen breiten Raum einnehmen und im Hinblick auf die Deutsche Meisterschaft, am 12, und 13, August in Berlin, stärkste Beachtung finden. Es sind im einzelnen nachstehende Gaumeistersohaftexi angesetzt worden: 9. Juli: Elsaß in Straßburg, Ostpreußen in Königsberg, Baden in Karlsruhe, Köln-Aachen In Köln, Moselland In Koblenz, Oberschlesien in Königshütte. 16. Juli: Berlin/Mark Brandenburg In i Berlin, Pommern in Stettin, Württemberg in Ulm, Hessen'Nassau in Frankfurt a. M,, Bayreuth in Landshut, Weslmark in Haylngen, Mitte in Weißenfels, Westfalen in Bielefeld, Niederrhein In Hamborn, Oslhannover in Wesermünde, Schleswig Holstein in Kiel, Salzburg in Salzburg, Steiermark in Marburg, Kärnten in Klagenfurt. 23. Juli: Weser/Ems in Bremen, Württemberg in Ulm, Südhannover'Braunschweig in Braunschweig, Sachsen in Zwickau, München'Oberbayern in München, Schwaben in Memmingen, Hamburg in Hamburg, Generalgouvernement in Krakau, Mecklenburg in Rostock, Danzig/Westpreußen in Gotenhafen, Wartheland in Posen, Wien In Wien, Böhmen'Mähren in Olmütz. Die Bewerber für das Reichssportabzeichen in Marburg werden darauf aufmerksam gemacht, daß dio übungsstun-den jeden Mittwoch und Freitag ab 18,30 Uhr abend im Rapidstadion stattfinden, Deutsche Tennismeisterschaften 1944. Wio in den vergangenen Jahren, finden die Deutschen Tennismeisterschaiten auch diesmal wieder in der ersten August-Woche statt. Die Reichsführung des NSRL hat nunmehr als entgültigon Termin die Tage vom 3. bis 8. August und als Austragsort die Gauhauptstadt Prag bestimmt. Die Titelverteidiger aus dein Vorjahre sind: Im Männer-Elnzel: Kurt Gies (Köln); im Männer-Doppel: Kuit Gies-Engclbert Koch (Köln-Berlin) i im Frauen-Einzel: Hilde Doleschall (Wien); im Frauen-Doppel: Hilde Doleschall-Frau Precht (Wien-Lemberg) und im Gemisch-ten-Doppel Frau Precht-Engelhert Koch. Andersson llel Weltbestzelt. Der schwedische Läufer Andersson macht nach dem Sieg über seinen berühmten Landsmann Hägg neuerdings von sich reden. Im Stockholmer Stadion erzielte er über eine Dreivlertelmeile mit 2,56,6 eine neue Weltbestzelt . Ferencvaros wurde Pokalsieger. D!a Wiederholung de« Endspieles zum ungarischen Fußballpoknl zwischen Ferencvaros Budapest und AC Klausenburg, diu sich im ersten Treffen 2:2 trennten, wurde vor 10 000 Zuschauern vt^u ungarischen Altmeister mit 3:1 (0:1) gewonnen. Kroatischer Tennissieg, Im Anschluß an das Vierstädteturnicr trafen sich in Bad Pystian die Tennissiiicler von Kroa tien und der Slowakei in einem Länderkampf. Die Kroaten siegten glattweg mit 5:0. Kroatische Leichtathleten In Preliburg. In der slowakischen Landeshauptstadt wurden mit kroatischer Beteiligung lelchtathletische Wettbewerbe ausgetragen. Dolenec (Concordia Agram) konnte clabei im Stabhochspringen mit 3,61 m einen neuen kroatischen Rekord aufstellen. Die Gäste gewannen außerdem durch Ivekovic das Kugelstoßen (12.4 m) und durch Mlhalic das 3000 m-Laufen (9;0l),4). Dia weiteren Sieger; Valenta (100 m 11,1), Pistyansky (800 m, 2:03,1), SK Bratislava (4x100 m, 44,3), Mucka (Weltsprung 6,58), Dr. Mala (Speerwurf (60,54). stärken und zu beschleunigen, w.i« eine Erhöhung der Fertigung bej den Matratzenherstellern ermöglicht. Außerdem ist mit der Einführunq der Einheltsstahl-drahtmatratze eine gewisse Einsparung von Holz verbunden. Die Elnheitsma-tratze darf nur in den durch den Pro-duktionsausschuß Metallmöbel- und Ma-j tratzenindustrie zugelassenen Betriehm hergestellt werden. VORHANG RUNTER! Roman von Ole Stefani Naclidrucliireiht: Knorr & Hirlh. K.-G., MünchcD 20, Fortsetzung Es folgte eine kleine Pause. Dann sagte der Assessor wuidevoll: »Ic h habe Kopfschmerzen!« und ling an, siih die lland-fchuha nnzuzlehon. »Sehnde —U sagte Pet»-- und gMnste. Sie gingen zur Tür, um sich ihri Mantel zu holen. Draußen sagte eine piep .-^n'l:! St mme-»Mein Name ist Mililer, 13 bitte'^ »Ach so!« lief der Assessor aus und mußte lachen, »Sie habe ich ja g«inz vergessen. Es ist doch wohl nicht nötig, daß Ich Sie lörmlic h verhöre. Sie können mir gleich hier eine Fracje beantworten.« Er sah ironisch zu Peter hinüber: »Herr Müller — haben Sie an dem Unc|lücks-«bend wahrend des ersten Aktes und nachdem der B.iron Kestner in« Schloß gegangen war, noch jemanden durch deri Gang aus dem Tliealer ms Sc irloß gehen •ehen?« Er lächelte vor s:cb hin Aber das Lächeln blieb auf seinem Gefleht stec ken, al.s das alte M.inn hen wisperte: »Jflwolil, Herr Assess or Ich selbst nahe einen Herrn in den Schloßgang gelassen. Und der Herr kam wieder zuiütk, als die Pause zu Ende war.t 12. Kapitel »Bumm!* sagte Peter nach einer Weile. »Wie wäre es, wenn wir du Väterchen doch noch einmal hereinb *tFn würden?« »Kommen Sie rein!« sagte der Assessor verstört. Er setzte sich an den Schreibtisch und zog die Handschuhe w'eder aus. Peter stand hinter ihm, xHerr Müller — von wem hiben Sie eben gesprochen?« »Vom Herrn Rittmeister WinStvnltz!« sagte der Alte. »Winternitz —!« Dia beiden V'eMe'n jahen sich an, Sie krinnten den Ril'.mei-sler. Auch er gehörte dem Kreise an, den Ursula um sich zn versummeln pflegte. Winternitz h.itte eine Fabrik — die ihm, wie man STgt«;, In der letzten Zeit viel Scherereien mach'e Peter Pfiff gelstesaoweserid vor sich hin. »Psst!« machte ier Assesso' erregt »Also — erzählen Sie, Mö ler: wann kam der Herr Rittmeister?-« »So in der Mitte des ersten Aktes. Er fragte mich, ob der In'endant in der Loge sei. Dann wartote er einen Avnen-bllck und dann ließ er sich melden. Das heißt ,ich klopfte «n l'e Logenttl»", der Herr Bamn kam gleich heraus, schloß die Tür hinter sich — und die beiden Herren begrüßten sich.« »Das Ist was Neues!« sagte d'»r Assessor halblaut zu seinem Vetter >iini'ber »Tja — interessant!« sagte Peter, »Er ging also nicht, weil Erlacher« Szene zu Ende war — sondern weil gerade U-tmaiul anklnpfte!« »Also weiter, Müller!« sagte der Assessor. »Die beiden Herren sprachen mlte'n-ander7c »Natürlich, Herr Assessor.« »Und dann?« »Dann ging der Herr Baron durch di>n Gang ins Schloß und der Rit'inejster spazierte durchs Foyer. Und na:h e'nor Weile sah er auf die Uhr und .)9'dhl mir, ihm die Gangtür zu ölfnen!« »Und Sie?« »Nd — Ich tat das natürlich. Sie wissen ja selbst, bei befreundeten Herrschaften ist —« »Weiler!« »Also — der Rittmeister ging auch ins Schloß hinüber.« »Und wann kam er zurück?« »Getade als die Pause aus war. Er ging durchs Foyer — ich weiß nicht wohin.« Sobald das alte Männchen draußen wai, schrien' sie durcheinander. Keiner horte auf den andern. Schließlich fragte der Assessor: »Weißt du, was wir jetzt tun werden?« »Natürlich!« sagte Peler. Und sie riefen den Rittmeister Wmteinltz an — mitten In der Nacht. Es war fast zwölf Uhr. Der Rittmeister war noch auf. Erst wollte er nicht kommen. Aber der Assessor bot alle VJberredungskunst auf. Schließlich verabredeten sie sich, sich gleich in einer Weinstube zu treffen. Die beiden Vettern saßen schon eine gute Weile Im Lokal, als Winternltz kam. Ein großer hagerer Mann mit einem rotgebiannten Gesicht und finsteren dunklen Augen. Er drückte den Klings gemessen die Hand Sie set/li>n sich und sprachen zwei Minuten über das Wetter und die schlechten Zelten. Die Decke der alten Weinstube war niedrig und schwarz, die Tische uud Stühle derb und glatt gescheuert, die Luit schwer vom Rauch — und Peter sah mitleidig auf die Topfpflanzen in der Fensternische. Als eine Pause im Gespräch entstand, begann er einen Vortrag über die gün-stictslen Bedingungen, unter denen Azaleen im Zimmer zu gedeihen pflegen. Der Rittmeister hörte ihn nicht ohne Erstaunen an. Erst, als der Assessor ihm kräftig auf den Fuß trat, wurde Peter verlegen — und der Assessor sagte mit gezwungenem Lächeln: »Aber nicht deshalb haben wir Sie hergebeten, Herr Rittmeister, sondern —« »Gewiß!« sagte Peter. »Ich meinte auch nur,« »Sondern —,« der Assessor konnte sehr unangenehm aussehen und Peter stockte seine Nase rasch in« Weinglas, »...sondern, weil wir ein seltsames Anliegen an Sie haben Ea handelt sich nämlich um den bedauerlichen Unfall unseres gemeinsamen Freundes Kestner, Es ist mir — schon im lntere«»so der Witwe — von hoher Wichtigkeit, Info! matlonen einzuziehen über die Vorgänge, die sich unmittelbar vor Kestners Tode abspielten.« »Verstehe vollkommen, Herr Asses-sorl« sagte der Rittmeister höflich. Aber Peter war nicht entgangen, daß eine starke Spannung über sein Gesicht kam und es gleichsam zusammenzog. »Ich wollte Sie nun bitten —« sagte der Assessor etwas zögernd. ».,. ich gliiube, Sie werden sich denken können, um welche Auskunft Ich Sie bitten möchte. — Wir erfuhren von dem Logendiener, daß Sie sich an dem Un-glürksübend einige Minuten drüben im Schloß aulhiollen.« Der Rittmeister verneigte sich zustimmend, aber er antwortete nicht. Und dem Assessor blieb nichts anderes übrig als fortzufahren. »Ja — die Sache ist nun die: es wird nicht viele Menschen gegeben haben, die nach Ihnen, verehrter Herr Rittmeister, den Baron Kestner noch lobend gesehen haben. Und es wird Ihnen wohl nicht unverständlich sein, daß mich sehr interessiert, zu erfahren, was S.iO mit dem Baron sprachen.« Wieder blieb die Antwort aus. Etwas erstaunt sah der Assessor auf den Rillmeister. »Vielleicht soll ich anders fragenli* fing er nach einer Weile wieder an. »Was geschah während der Minuten, die Sie drüben im Schloß verbrachten?* Diesmal kam die Antwort sofort. Winternitz richtete seinen Blick über den Scheitel des Assessors hinweg auf die niedrig hängende Lampe. Er sah ihm nicht ins Gesicht. »Als der Logendiener mir die Tür öffnete, ging Ich durch den Verbindungsgang in die Diele des Schlosses hinüber. Es war dort wider Erwarten dunkel. Niemand von der Dienerschalt zeigte sich. Gemäß einer Verabredung, die ich mit dem Baron Kestner getroffen hatte, wartete ich ein paar Minuten. Nach einer Welle ging ich zurück In das Theater.« »Und —7« fragte der Assessor erstaunt. »Bitte —?« war die kühle Gegenfrage. Der Assessor bekam einen roten Kopf. Er wurde ein wc^nig steif, »Sie werden mir nicht übelnehmen, wenn ich etwas mehr zu erfahren hoffe. Was taten Sie denn drüben in der Schloßdiele?« MARBURGER ZEITUNO Freitag. 7. JuH l')44 * Nr. 1R0 » Seite 5 ^tadt und Ixind Oberradkertburg Die Zelle Weigels-berg der Ortsgruppe Ob«rradker»burg hat am Sonntag, 2 Juli, beim Gastwirt Ansehe!! in WeigeUberg einen Dorf-nachmittag zu Gunsten de« DRK veran-■taltet. Der Zellenführer. Bahnvortteher Holrik, hat zu dieser Veranstaltung auch dl« verwundeten Soldaten aus unserem Lazarett eingeladen, die der Gutebesitzer Sukitsch aus Glasbach mit seiner Fahrgelegenheit nach Welgelsberg gebracht hat. Für eine gute Stimmung sorgte die Musik der Wehrmannschaft und di« Lahr«rinnen Pg. Gruber und WawrcÄch tut Oberradker«burg mit ihren Tänzen und EXarbietungen auf der Handharmonika. Windischgras. Da« Mu«lkkorp« des , Grazer Hauareqiment«, das sich von der | Front zur Zeit auf einer Gastreise durch ' die Steiermark und da« Unterland be- \ findet, wird heute Freltaq, 7, JuU, die t Einwohnerichaft von Wlndiscjiqraz mit einem Konzert erfreuen, da* herzliche i Aufnahme finden wird. Ein bunter Me- i lodienreiqen wird die Hörer In das Land der Musik führen, gleichlalU findet durch diese Veranetaltunq die enqe Verbundenheit zwischen Heimat und Front ihren beredten Ausdruck. Hocbenugg. Am Sonntag, 2. Juli fand die Trauung des Kameraden Jak! Ko-watsrh mit Kameradin Anna Miegl aus Budweis statt. Kumerat^ Jakl Kowatsch ist ein stets einsatzbereiter untersteiri-scher Bauer, In der Aufbauarbeit der (Ortsgruppe Hochenegg des Steiristhen Heimatbundes war er vorerst als Orts-bduerniuhrer tätig, um s+>dann das Füh-rungsamt I zu übernehmen. In der Wehr-mannschaft betätigt sich Jakl KowaLacb sedd ihrem Bestehen. ' Sachsenfeld. Am 25. Juni fand in Pe-j lersdoif ein Großappell statt, in dem j Ortjqruppenführer Pg. Pr.edrich Steinbock an die Wehrminnar appellierte, sich I zur Alaimkompanie zu melden. Anwesend I war auch Pg. Kais vom' Amte Vollt«-I Wohlfahrt der Kreisführung, der in seiner Rede die Aufgaben und die Arbeit in diesem Amte erklarte. Den Schulung»-vortrag »Geschichte des deutschen Volkes« hielt Pg. Karl Geißler. Fraßlau. Kürzlich fand Im Saale de« Hause« der »Deutschen Jugend« der große Dienst- und Schulungsappell statt. Neben dem Schulunqsthema sprach der Ortsqruppenfuhrer über drit. Phem-i »N e wieder 1918«. Die Amtsträqe' wurden aufgefordert bei der Bevölkerung dahin einzuwirken, daß leder em/elne in diesem Entscheidunqskdmpl yein«« Volkes die ganzen Kräfte anspannen müsse, um füi die Errinqunq des Sieqr^s seinen B' i-traq zu leisten Anschließend wurden Ernährurqswirtichnftliche Fiflqen, besondere Arbeitseinsatz, Narhbarschafts-und Gemetnschaft*hilfe besp-^orheu und auch hier der Appell an die Bevölkerung qerichtet, mit allen Kräften für die Si-(herunq der Ernte zu sorqen. UNTERSTEIRISCHE LICHTSPIELTHEATER MARBURG-ORAU j BURG-LICHTSPIELE Mput». n 17 in IQ 45 llhr ^•rnnif ELHIE MAYERHOFER, Johannei Stamann. Faul Kampi THEO LINGP.N und Will Dehrn In alnar Komödia voa Hotmann Bahr Das Lied der Nachtif{all Pfir Jugendlich« tugeiaaiaal SONDEH VERANSTALTUNGEN! SonntagvormittAa 10 Uhr, Montag, Dienitag und Mttt-worh um 12.45 Uhr; Emil Jannlngi, Werner HIni, Chui Clauien, Laopoldln« Konclantln in düm hUtnrlichen Mnnumental-Fllm Der alte und der junf{e König Ftit Jugendliche luge'aaienl So 19. 17.30, 10 49 Uhr Wn 11 IT ■MI, IU.49 Uhi FSPTANAHF Von Freitag, f. bli elnschl Montag, 10. Jnll Herz in Gefahr mit Faul Javor, Frani Klit, Maria Meiey und Valvh* Hldvcghy. — FUr Jugondllche nicht lugeiaiient Von Dlpnitag, II. bis eintrhl. Donnerstag, 13. Juli Der Etaopenhase FUr Jugendliche unter 14 Jahren Bichl tugelaaianl Ltchtspiele Brunndorf Die Vomtolluncii^n henlnnnni Montaq bli Frelfati 19.19 tllir, Srimstaq 17, m.l5, Sonntag 14.30, 17, 1915 Uhr l'rfltrig, 7. um lü.l.') Ifhr, Samitag, 8. um 17 und 19.15 Uhr^ Sonntag, 9. Juli um 14.30 ,17 ud l") Uhr Pnul IIArbIger, Lurlo Engllich, GretI Thetmer, Rudolf Cdrl, Erltta Dru!IGr.PROG8AMM FQr Jugendliche tugelaiienl Bur^-Uchtspiele Cllll i';»;'"-"'" Splnlzrlt^nr Worhnntaqe um 18 und 30.30 Uhr. Sonn-und PojoitwfK lim 15.30, Ifl und iO t.^ Ohr Von Freitag, 7, bis Oonneritag, tS. Juli . . . reitet für Deutschland WlUv Birgel, Gertrud Eysoldt, Gerhild Weber und Vanl Dahlke. — Für Jugendliche tugelaiienl Metronol-TJchtsoiele Cilli Spleltelt! W 17.30 u. 20 Uhrt S 16. 18,30 u. 30.43 Ohl Von Freilag, 7. bli Dnnneritag, 13. JuU NORA Ein UFA-Fllm — n«ih dem bprühmlen Schauspiel tob Henrik Ibsen — mit l.ulte Ullrich. Viktor Staat, Tran-rlaUn KIni, Gnuta-v DleBl tl. n. m. FBr Jugendliche unter 14 Jahren Bichl mgelniiMl Arlitlin(|l Dil RptrelRn de* Zuichauetraunet wih-rppfl der "tlinvorfUhrunq lit verboten. T.ich*«ni<>lt1icater OnrUfcld Freitag, 7,, Snmitag, R. und Sonntag, fl. Juli Wenn die Sonne wieder scheint Em rnmnntlscher Film nach dem Roman ,,Der Flarht-ackcf" von Sll(n Strouveli — mit Paul Wegenet, r* Ml KM»-«"' nruni I«bi-l u n FUr Jugendliche unter 14 Jahren nicht tvflaUiienl um 17 Uhr und" Sonntag» um 10 Uhr*. .Tuflendprogramm; DER BCHUSS AM NEBELHORN. Tonlichtspiele Deutsches Haus P e 11 B o FrelUfl. 7, nm 11,4S Uhr, Hamilag, 1. um 17,30 und 10,4.5 t'hr, Sonntag, 0. Juli um IS. 17.30 urid 19.49 Uhr Der l(ieine Grenzverkehr mit Willy Frlttrh Hertha Feiler. Hans lichter, Milde Heiink u. n, FUr Jugnnilllrhe nicht lUgeUsui. Ton-Liebtspiele Sfadttheater Pettiu SpIf-lT^'lt- W 17 1^4*! niit ^ 14.30 17 18.49 tHif Freltari. 7., Samstag, 8., Sonntag, Montag, lt. Jnll Ein Mann mit Grundsätzen Man« 8Ahii|^»tc!r Ti^ffcr Splelzeili Wo 17.30, Ifl 45 Uhii So H, 17.30. 18.49 Uhi Freitag, 7., Samitdg, 8 und Sonntag, •. Juli FVHiien sind keine En((el FOr Jugendliche unter 14 Jahren nicht lugelnssenl Mit behördl. Genehmlqunq bleibt dat KAUFHAUS Anton Matzun MARHURG-Dr., Herrenqaasa 10, vom 10, bis 24. JuU geschlossen. Denken Sia daran — KLEINE ANZEIGEN hnben in der MARBURCER ZEITUNG GROSSEN ERFOLG! Seid imniEr luftschutzbereltl * Ich gäbe hiemit die traurige Nacliricht, daß meine Gattin und Muller meiner Kinder, Frau Joseiine Atschko {Jeb. Schalamon im Dlanitag, den 4. Juli, von Banditen ermordet wurd«. Die Beardigung d«r teuren Verblichenen findet Samstag, dan 8. Juli r944, vormillay, in Re'ichenburg statt. R»l Chanburg, den 6. Juli 1944. Im Namen aller Verwandten: Faustin Atschko, Gatte | Olga, Jobann und Maida, Kinder. 3029 In tiefstem Schmerze geben wir die traurige Nachricht, daB unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Maria Matzer im. Ingoütsch am Donnerstag, den 6. Juli 1944, nach langem, schwerem Leiden, uns für immer verlassen hat. Wir verabschieden uns von unserer teuren Toten am Samstag, den 8. Juli 1944, um 15.30 Uhr, am Städtischen Friedhofe in Drauweiler, Marburg/Drau und St. Martin, den 6. Juli 1944. FAMILIEN INGOLITSCH KOSTEINSCHEK BRUDERMANN SchmerzerfUllt geben wir die .traurige Nachricht, daß uns unsere inniqstqeliehte Mutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Maria Kump geb. Stimpfel un Dienetag, den 4. Juli 1944, um 14 Uhr, Im Alter von 83 Jahren, nach schwerem Leiden, für immer verlassen hat. Die Beerdigung findet Donnersiag, den 6. Juli 1944, um 14 Uhr, in Brückel etalt Brücket, Gr.-Obresch, Michalowetz, Amerika. In tiefer Trauer: Töchter: Josefa WelB, geb. Kump mit Familiei Maria GAstel, geb. Kump mit Familiej Söhne: 3016 JohMB Kump mit Familie; Josef Kump mit Familie. Im tiefeten Leid geben wir die traurige Nachricht, daß unsere inniqstgeliebte Gattin, Mutter, Schwägerin und Tante, Frau Aloisia Wogrinetz lieb. K1 0 b a s s a Kaufmannsgattin und Besitzerin in Kotzian IR am 29, Juni 1944, um hdlb 19 Uhr abend«, nach langem, flchwerem Leiden, im 63. Lebensjahre, versehen mit den hl, Sterbesakramenten, sanft enischlaten ist. Danksagunj{ Für die aufrichtige Anteilnahme anläßlich der Krankheit und des Ablebens unserer liehen Gattin, Mutter und Tante, Frau ALOISIA WOGRINETZ, sowie für die vielen Kranz- und Blumeiispendon und die Begleitung zui letzten Ruhoslätte, ganz hfvsonders der Frauenschaft von Bad Radein und Stainztal, dem Herrn Vikar von Kapelten und allen Verwandten und Bekannten sprechen wir unseren herzlichöten Dank aus, 3017 Kotzian, am 1, Juli 1944. Karl WOGRINETZ, Gatte; Eduard KLOBASSA, Sohn, und sämtliche 'Verwandten, Danksa^iin^ Für die vielen Beweise inniger Anteilnahme an dem Tode der Frau PAULA CRIPPA qeh. Krott-mayer und die wunderbaren BUimenspendon, sagen wir herzlichen Dank. 528? Die Familien CRIPPA und KRENCIC. m Kleiner Anzeiger ladei Won koic- tut Sulieugetncdf 6 Rpl, das lettgednickte Wort 26 Rpt lüi Geld Redlltätenverkebr Br'efwec!isel aod tialial 13 Hpt d»i tetigedrurkte Wort 40 Rpl, »» alle abrtgeo WortaMeigen tO Rpt. da« tettqpdrurkt« Worl JO Rpt D*i Woriprels gtlt bis tu II Snrh-(laben je Worl Kti' DwortgebOhi bei Abtiolung dm Angebote 15 Rpt bei Zuaendiino dunb Po°t odei B<.|ea TO Rpt Auxkunfttqe^tir tflr Ao/el qeri mit dem Vefmerki Auskunft la de Verwaltung odei Qesi bStta «teile' 2M Z.«, Marburg (Drau). 5264-12 Funde und Verluste In Krottendort bei Pettau wurde Sonntag, den 2. Juli 1944, eine dunkelrote KInderwesle verloren. Der ehrliche Finder wird gebeten, dieselbe gegen gute Belohnung b. Familie Pe-tek — Krottendorf 7, abziiqeben 3015-13 Damen-Armbanduhr am 1. Juli in der Schlachthofgasse verloren. Abzugeben gegen qute Belohnung bei Sonja Plochl — Marburg-Dr., Schlachthofqasse 7, Parterre.__5120-13 Am Mittwoch, 28. Juni 1944, um 11.20 Uhr im Zug Pöltschach —Marburg beim Aussteigen in Pragerhof ein grauer Zeitwlnd-rock vergeesen, Inhalt: var-echiedene Schliieeeln und silberne Zigarettendose mit Mo-nogram M. A. Die Dame mit schwarzen Haaren, schwarzem Hut, dunklen Augen und blau-buntem Kleid ermahnte mich mit Augen au/ etwas, doch verstand Ich sie nicht, wird gebeten, gegen Belohnung mich 7.U verständigen, was mit dem Rock geschah: Adresse: Alois Menzin, Pettau, Florianigasse 7 a. 3019-13 Verschiedenes Herrenfahrrad, ladellos, komplett, qeqen quter Rundfunkempfänger zu tauschen qeeucht Mit Aufzahlung. Liesaqasse 31, L. R., Marburg-Dr, 5236-14 Familien^Anzeigen finden durch die »M A R B U R G E II Z E f T U N G« weiteste Verbreitung! Unser inniqstqeliebtes Töchterlein Heserl ist im zarten Alter von 6 Jahren, nach lanqem, schwerem Leiden abberufen worden. Das Begräbnis findet am Samstag, den B. Juli 1944, um 15 Uhr, am Städtischen Friedhof in Drauweiler statt. 52H6 Marburq-Thesen, am 6. Juli 1944. In tiefer Trauer: Alois und Joseiine Spindler, Eltarni Grete!, Marie u. H^^si, Geschwister, und sämtliche Verwandten. Tiefer Kinderwagen, qut erhalten, qeqen Nähmaechint! zu tauschen qesucht. Adr. in der »M. Z.«. 52G2-14 Tausche 1 paar Ilerrenschuhe Nr. 40, schwarz, Box-Leder, qeqen Damensrhuhe Nr. 40. — Adr.; ünter-Rotweiner-Straßo 100, Neudorf. 5289-14 Strohwitwer «prschon üben Waichtn I o. .Na • wie hab* Ich das gemacht? War kinderleicht 10 wie Du es mir gesagt hast: Die gro-' be Schmulzwäsche aussorticd und dann ran mit Burnus, dem SchmuUlöserl Diese schwarze Brühe nach dem Einweichen I Herrlich, wie die Burnus-Wirk-itoffe dos schäffenl Und hinterher kein scharfes Reiben und Bürsten - kein langes Kochen - aber altes skfl/ljk klar und sauberl" WU&CH Ue-? Wissen Sie, daß der Begriff Hormone ganz jungen Dalums ist und daß es 1904 das erste Mal gelang, ein Hor-rrion.clso einen lebenswichtigen körpereigenen Stoff, auf chemischem Wege künstlich herzustellen? Eine Großtat deutscher Forschung ARZNEIMITTEL därafi ? Viel» (uiMiai \'Bl!iil'ji»orfl«-V«ttioh*rMn hjib«n WoSnuniiv^rvcKMl vemihmcn müiMii Zui V'ahrung kllat Anipiüch* cUri ait Vsibindung nui uiw nichi abiMAti. Cibin Si* uni )«d* Adi*H«nini]i(ung untai Angab* d«> Numn'.ai do Vtriicht-fungtiehainti aui - Im ubiigan •ilüUtn wir nach wi« vai oUc «ciia-ran Wünishn nui Nauvarsishamng DER BETREUUNGSDIENST DER bVOLKSFURSORGE« Nächjle GaachälUMrllp- Wer]b im ht tu verwalgurn Di» Hrrugikiii'hOhi Kl 'minet In vnrHii» rii hfrahUn .Madtiirfiri /ollutifi" V'v«lnxh>nHl«>lliinn Seite 6 * Nr 18^ * Freitag, ^ J^,]; 1944 MARBURGER ZEITUNG Kriegsmaler Heinrich Prochaska Zur Ausstellung in der Oberschule Bruck a. d, Mur Die KdmerdcJschdft steirischer Künstler und Kunsttreunde, lur deren Zweigstelle -übersleiermark.' Dr. Willi Knd letz zeichnet, durlte s ch die Cielrgenh: .! nicht entgehen Itibsen, dio Arht'itcn dys zur Zeit dul Hiimdturlciiib bptindlichen Krictjsmdlcis, Protessor Heinrich l'ro-chdskd der Öffentlichkeit -cu zeigen. Die insgesamt 1J5 Numriiern umfds-sonde Schtiu, die für die Dauer von neun Tagen im Zoichensdcil der Oberschule untergebrdcht ist, ze;yt in der Mehr/dhl Bilder aus Frankreich, Nordnorwegen und einige noch vor dem Kriege entstandene dUö Drjlmtitien. Piolessor Prochaska, zur Zeit FliegGrhduptmdnn, gehört seit 1942 der Stdilei der bildenden Künstler beim OKW an, deren Aufgabe es ist, dio für die künftige Kriogsgeschichte w.chti-qen Stationen der Peldzuge .diir'"h werf-bestcindigo künstlerieche VViedergaben zu erfassen, Gezeigt konnten allerdings nur solche Bilder werden, deren Darstellung keinerlei kriegtiwichligo Positionen enthalten. So sehen wir die Landschaft vor-wiet cn, aber auch interessante Blickpunkte auf Stadle, einzelne bauliche Objekte und mancherlei Strand- und Ha-fenansichten, linden sich. Gleich zu Beginn zeigt ein großes Foto eine Wandmalerei für den Gerneinschalts-räum der zivilen Gefolgschaft, (Deutsche und Franzosen), auf einem Fliegerhorst der Luftwaffe im besetzten Westgobiot. Eine großzügige Gestaltung, die den architektonischen Raum durch die Landschaft, in der nur wenige Figuren stehen, | aufzulösen scheint. Lin zweites Foto zeugt vom Wettbewerb des Luftgaues Berlin für die künstlerische Ausgoetai-timg eines Flakturmes, wobei Haupt- I mann Piochaska den vierten Preis be- 1 kam. Dargestellt sind Soldatengruppen aus den verschiedenen Gauen und aus • erschiedener Zeit. Auch stciribche Gebirgsjäger sind hier zu sehen. Die übrigen Ausstellungsobjekte zeigen in verschiedenster Technik — öl, Aquarell, Guache, Pastell, Tempera — UDd in graphischen Blättern, Graphit und Sepia, eine Fülle interessanter und reizvoller künetlerischer Aussagen, vom in-twnen Kleinformat bis zur grofJf!«ichigen Lösung, wie das »Fldckschie/3on in der Bretagne« oder »Brennendes Flugzeug«, oder die prächtige figurale Skizze »Frankreich 1940«, eine Gruppe von Flüchtenden, deren Bewegungsrhythmus «tark anspricht. Von den Kleinformaten sind In erifer Ltfiie delikatgemalle Blätter aus Venedig zu nennen, die den silbrigen Hauch der Lagunenstadt intensiv wiedergeben, so die Nummern 26—29. Auch die dalmatinischen Schiffs- und Hafenansichten (47—49) gehören noch In diese Gruppe, deren gedämpfte Palelle, von feinster Differenzierung erfüllt, eine starke far- i bige Dynamik besitzt. Von den Städte-bitdem seien hier besonders erwähnt, die } beiden Großformate »Marseille« in Skizze | und Ausführung, deren Gegenüberstellung gleichzeitig den Weg de« Künstlers I vom ersten Influx bis zur endgültigen Fixierung dos Erlebnisses deutlich machen. Hier ist die farbige l'msetzung besonders stark ins Atmosphcirifiche gerückt. Man meint ordentlich dio Seeluft z\i riechen, die diesen Hüusermassen die Patina einer mitteimeerisfhon Zone verleiht. fm Gegensatz hiezu steht das kleine Hochformat 121, aus der Altstadt , von Marseille, das nur eine Straßen-schlucht mit ihrer typisch südfranzösischen Lcbenchen Domes in malerischen Kontrast setzt (131), Aus dem hohen Norden erwähnen wir »Brandiingt, »Landscha^* in Nnrdnorwn-qen', »Boot im Fjord«, »Mitternachts-fionne«, »Flugplatz im Nordenc, »Straße In Bergen«, Woike, die bis auf das letztgenannte Sepidbild, vor allem die flotle Pinselführung des Künstlers erkennen lassen, der außerdem in der Wahl der ' Technik stets von der Lant^schaft und ihrem besonderen Licht ausgeht. Es ist daher kein Zufall, daß d e Norwegenbilder m der Hauptsache in öl, die Friink-reichliilder hingegen vorwiegend in Aquarell, Tempera und Guache gemalt sind. fmmer wieder erstaunt man über die Vieltdlt der technischen Lösungen, und über die Unsumme von .Arbeit und Fleiß, die sich in den 135*Einzelnummern kundtut. — Wir schreiten an der Seite des Künstlers durch 'den Zeichcnsaal der Brucker Oberschule und so kommen wir naturgemäß auch auf das frühere V/ir-ken Professor Prochaskas in der Schule, zu sprechen. In launiger Weise erzählt der Künstler; »Ich gehöre zum ersten Maturdntenjahrgang der damals neuerrichteten Brucker-Realschule. Gestern erst feierte ich mit einigen abkömmlich gewesen Mitschülern von einst das dreißigjährige Maturaiubildum. Und wie es der Zufal] wollte, erhielt ich auch meine erste und einzige Anstellung bisher an dieser Brucker Schule, Dazu machte ich allerdings erst einige Umwege. Vom Vater aus, der Amtsarzt in Bruck und in seiner Freizreit Lyriker war, den innige Freundschaft mit Kernstock und Sienen-stein verband, sollte ich erst einmal einen Brolberuf ergreifen, ehe die Kunst mich in ihre Arme schloß. Ich absolvierte also die Militärakademie der Landwehr in Wien in der Boerhavegasse, wurde ausgemustert ging ins Feld und kam 1915 zu den Tiroler Kaiserschützen nach Trienl. 1917 aber war ich bereits Flieger. Nach dem Krieg brach sich dann doch die künstlerische Anlage, die in unserer Familie schon durch den Großvater mütterlicherseits, Patrizius Kittner, (1809 bis 1900, als Miniatiiren-maler be^ionders bekannt) dokumentiert war, freie Bahn und ich ging nach München, kam zu Groeber und Srhinncrer, machte Schulden und mußte schließlich. duf Wunsch des Vaters, mich dem Lehramt widmen, das mich dann nach Bruck, in meine Heimat zurückführte...« Wir sind auf dem Wege zur Wohnung des Künstlers, dem einstigen Pldtzv/ag-nerhaus auf dem Hauptplatz, das In seiner behäbigen, geruhsamen Form ein ehrwürdiger Zeuge aus Brucks stolzer Vergangenheit ist. Hier, im einstigen Trockenboden der städtischer. Platzwagner, hol Professor Prohaska seine Künstlerwerkstätte aufgeschlagen Uber einen alten, gemütlichen Hausgjng gelangt man in das Atelier, dessen breite Fenster auf die schäumende Mur hinausgehen und auf die Brucker Berge, deren bekanntester, das Rennfeld mit der Kernstockhüttc, hier herun'ergrüßt. Etwas besondere« gibt es noch zu sehen: ; eine Mappe voller Bühnenentwürfe, Ko-j stümblätter und Einzelstudien zu Nestroys »Im ersten Stock und zu ebener [ Erde« und zu Lortzings »Hans Meiling«, ! die der Künstler für die Städtischen Büh-t nen in Graz, geschaffen hat. Leider un-j terbrach der Krieg diese Tätigkeit, an die der Maler Prochaska heute mit Sehn-! sucht zurückdenkt. Wir erinnern uns noch gerne dieser vorbildlichen Lösungen der Szene, und bedauern es mit dem Künstler, daß seine ausgesprochene Begabung für das Bühnenbild zur Zeit brach liegen muß. Fantasie und Stilgefühl und nicht zuletzt eine noble Farbig-keit, finden sich hier zu einem schönen Akkord von reiner Wirkung zusammen. Noch einen Blick tun wir In die Besuchsstube des Künstlers mit den ererbten, hübschen Biedermeiermöbeln. Eine ganze Kassette voll Fotos, der bekoJ«!-testen Miniaturen des Großvaters Kittner, aber auch zwei seiner großen Dn-menbildnisse, aus Familienbesitz legitimieren das Talent des Enkel« auf sprechendste Art In wenitfen TaQ«n geht e« wieder hin- Blick Ober die Kollos Anfnaham PtaH«, Harlrarv aus zur Dienststelle und an die Arbelt für das OKW. Die Bruck&r aber mögen sich indessen noch der vielen interessanten und schönen Bilder erfreuen, die zur Zeit in den Mauern ihrer Stadt vom Künstlertum eine» der ihren zeugen. Kurt Hildebrand Malzak Grundlage der Staaten und Völker Ehe und Kindersegen im Urteil ^oßer Männer über den Stand der Ehe sind schon zahlreiche Werke geschrieben worden — guten und schlechten Inhaltes. Aber immer wird der die Ehe bejaht haben, der über gesunde« rassisches Empfinden verfügt. Die Zeiten «ind noch nicht so weit entfernt, da ein volksfremder Ltteraten-klüngel die heiligsten Güter der Ehe in den Straßenkot zerrte und in Schundschriften den vernünftigen rassischen Instinkt des deutschen Volkes zu betäuben suchte, überschrien wurde unser Altmeister Goethe, der seinerzeit schon «aqte: »Di« Eh« ist der Anfanq und der Gipfel aller Kultur«. Rassisch qesunde Völker haben den Wert einer Ehs schon vor Jahrtausenden erkannt, denn bereits Homer «anq seinen Landsleuten vor: »Nichts Ist wahrlich so wünschenswert und erfreuend, als wenn Mann und Weib, in herzlicher Liebe vereinigt, ruhig ihr Haus verwalten: dem Feinde ein kränkender Anblick, der Wonne dem Freund, und mehr noch genießen sie selber.« Und Hesiod «tlmmt in das Lob einer glücklichen Ehe mit den Worten ein: »Kein edleres Gut, denn ein Weib erbeutet ein Mann «ichl« Auch der Dichter Wieland preist die Freuden und den Wert des ehelichen Lebens, die ihm stärkste Aufmunterung für die Arbeit geben. In seinen nachgelassenen Briefen finden wir die Worte: »Ich erfahre je länger je mehr, daß alle wahre menschliche Seligkeit innerhalb der Reize de« ehelichen, häuslichen Lebens liegt. Ich werde immer mehr Mensch, und in eben der Proportion immer glücklicher und besser. Arbeiten wird mir Lust, weil ich für meine Kinder arbeite und davon bin ich im Innersten überzeugt, daß mein ruhiges Vertrauen auf die Hand, welche das Gewebe unserer Schickunqen webt, weder mich noch die meinioen betrügen wird.« Uber die absichtliche Kinderlosigkeit —- nicht die ungewollt kindlose Ehe — äußert sich das Mitglied des Göttinqer Dichterburndes, Leisewitz (1752—1806) folgendermaßen; »Das Wort Vater i«t ein große« Wort, da« größte im Staate — wer nicht Vater i«t, yerdient auch den Namen Bürger nicht — und um freiqebiq zu «ein, nur halt» den Namen Mensch«. Dae waren «chon vor 150 Jahren mannhafte Worte, die ki unserer Zeit nur noch an Wert qewonnen haben, qenau wie die Worte eine« unl unbekannten Chronisten und Dichteri, der die Ehe mit den Worten betrachtÄte: »I«t die Bhe nicht der einzige dauerhafte Grund, auf Aem da« Wohl aller Staaten und Völker ruht? Nimmt wahre Sittlichkeit nicht in eben dem Grade ab, In welchem die Heiliq-keit dereelben verletzt wird? Ist nicht Ehrbarkeit, Bescheidenheit, Enthaltsamkeit, wahre Redlichkeit und wechselsei- tiqes Vertrauen verloren, sobald sie nicht mehr unverletzlich ist? Hat nicht der Verfall aller Reiche und das Verderben der Sitten, das ihn verursacht, damit angefangen, daß man die Ehrfurcht vergaß, die ' dieser wichtiqen Anstalt Gotte« gebührt?« Wenn heute, im GroAdeutschen Reich« der Eheetand alle zu Gebot« «tehenden Förderungen .erfährt, «o Ist letztlich nur der Umstand mit maßgebend, daß auf einem gesunden Ehestand unser qeeamte« Volkslelben l^eruht. Ein Wort Friedrich Nietzsche« möge zum Schluß angeführt «ein, das zu behensiqen in unserer Zeit besonder« am Platze l«t. Der qroße Philosoph sagt un«: »Nicht nur fort «ollst Du Dich pflanzen, sondern hinauf! Dazu helfe Dir der Garten der Ehel Ehe: so heiße ich den Willen zu Zweien das Eine zu schaffen, das mehr ist, als die, die es schufen«. KU LT URNACHRICHTEN Die Potsdamer Musiktage, die reich an kammermusikalischen Chor- und Or-chesterdarbietungen waren, schlössen mit einem Sinfoniekonzert der Berliner Philharmoniker unter der Leitung Wilhelm Furtwanglers. Auf Einladung der Stiftung Oberschle-fiien wird das ScHiller-fteater der Keichshauptstadt unter Generalintendant Staatssohauspieler Heinrich George in den Städten Beuthen, Gleiwitz, Könige-hütl© und Kattowitz mit dem gesamten Ensemble ga.stieren. Zur Aufführung gelangt das Schariapiel de« oberschlesi-schen Schrifttumspretoträqers Wallher Stanietz »Katrin«. Im Rahmen der heiter-sommerlichen Veranstaltungen auf den Berliner Bühnen brachte das Theater in der Saarlandstraße ein Spiel »Ich kann nicht lie- ben« des Unqarn Johann Vaszary !b deutscher Erstaufführung heraus. Werner Egk, der seinen »Peer Gynt« kürzlich in Paris mit starkem Erfolg herausbrachte, dirigierte jetzt seine Oper auch im Reussischen Theater Gera und wurde stürmisch gefeiert. Unter dem Gedanken der Zusammengehörigkeit des Raums zwischen Maas und Rhein stehen dte Limburger Kulturlage, die vom 2, bis 16, Juli in Düren veranstaltet werden. Generalmusikdirektor Karl Schurlcht wird die Leitung der Philharmonischen Konzerte in Halle für die kommende Spielzeit übernehmen. Der Kunetverein für Hessen bringt als vierte diesjährige Veranstaltung die Schau »Darmstädter Malerinnen stellen aus« Verschenkt,.• Von Susi Teubner Den Fensterplatz hat oin junger Soldat. Sc^n Grsitht ist t^onnenverbrannt, aber um die Augen slehtMi noch die Schalten schwerer Stunden. Sein linkes Hosenbein ist oberhalb des Knies hochgebunden. Der junge Soldat larht mit einem kleinen Mädchen, das vor ihm steht, und mit einrtm großen Madchrjn, d<s fw ist e;n besonders zierlic hes Ding, dieses Mädchen mit waihen, hellblauen Augen und einem rottilonden llaar-BChopf. Es plappert unauthorlir h und natürlich besonders eilrui zu dem Soldaten hm. Und der Soldat (ch ist üiierall dasselbe: Soklalen unrl Kinder wind sofort gut Fr<^iiiui miteinander) (jeht iiner-njudlich daraul ein. Ai) und zu wirlt et einen entschuldigenden und rlabei ver-standnishoisc heiidcn Blick aul »iein großes Madthen, »lldBt Du deiui ik)c1j Gunchwister tmgt et. Ernsthaftes Kopfnicken. Ein vertrauensvolles Anlehnen an das gesunde Bein des Soldaten. »Zehn« antwortet sie laut und wichtig. Und während alle Rei-«enf'en die dafür noch reichlich junge Mutti mit einem etwas ungläubigen und dcwu mitleidigen Blick mustern — zehn Kinder von dieser t|uecksilbrigcn Sortel — zählt das Töchlorchcn all die Nümen i-hrer Freunde und Freundinnen auf. Vor Anstrengung wippt sie, tritt von einem Fußchen aufs andere. Dabei muß sie über einen Schun des Soldaten ge^stoliMirl sein. Sie will sich lesthalten, greift mit runden Patschhändchen zu und laßt links — links .in die leere Stelle, wo das Hosenbein hinter dem Stumpf hochgebunden ist. Alle haben das beobachtet, und dlle hüben lür Sekunden die Au(|en zugemacht, wie man es tut, \*enn m-m sich beim Zuschauen von Dingen ertappt, die nuiH eigentlich aus Zartgefühl nicht beobachten wollle. Da dringt von neuem das helle St'mm-chen durch das Abteil; »Onkel, wo hast Du denn Dein Bein gehisson?« In diesem Augenblick haben alle Mitreisenden den .Atem angehalten. Und je-dfr fühlt SU h so hilllos. Besonders dio junge Mutter. Wie konnle ihr Töchter-chen, gerade ihres, das doch den Kr'eq seihst schon in liitlerster Form kennen gelernt hat. weil P.ippi in Rußland totgeschossen Wiir und d e Mutter lange deswegen geweint und (jarnicht mehr mit ihn m Kind (jehicht hat — wie konnte d esi-s Töchterihen sol( h eine s( lirei kliche Fi.ige slellen^ Si<; wird duiiktfliot. Sie will das Kind voisic hl'«) /utiu k/"ulu'ii. i»i« biducht nichU zu baguii. Sio braucht das Kind nicht zurückzuziolien. Der junge Soldat nickt ihr freundlich zu. Er hat seine beiden Hände auf die Schultern des Kindes gelegt. Und als sich die hellblauen Augen und seine graublauen Augen mit den tiefen Schatten * treffen, sagt er mit fester Slimme: »Weißt Du, kleines Mädchen — mein Bein — das habe ich verschenkt.« Nicht wahr, diesem Erlaubnis darf man kein Wort hinzufügen. Denn nichts reicht heran an die einfache Größe und Schönheit dieser Antwort, die ein junger Soldat einem Kind gegenüber fand. Der. Pflaumenbaum Eine Japanische Anekdote, erzählt von Gustav Ilalm Eine arme Witwe in Japan hatte vor ihrem Hause einen seltenen Pflaumenbaum, dessen Holz dunkelrot gctärbtwar. Eines Tages kam der Tenno mit se'lnem Gefolge an dem Hause vorbei, sah den ' schönen Baum und ward von Verlangen ergriffen, ihn zu besitzen. Er trat ein und fragte die alle Frau, was sie für den Baum haben wolle. Die Frau besann sich nicht lange, sondern erwiderte, den Baum habe ihr verstorbener Mann gepflanzt, und um keinen Preis der Erde könne sie sich von ihm trennen. Der Kaiser bot immer höhere Summen dalür, aber die Wiiwe lehnte jedes seiner Angebote ab, und so mußto er schließlich das Hau« unverrichteter Dinge verlassen. Als er in seinem Palast angekommen war, drangen seine Ratgeber in ihn, er sei doch (ier mächtigste Mann im Lande, Bild es betlürle nur seines Befehls, so lusse diu Frau Ihm den Baum geben. Der Tenno ottnete ihnen williei sein Ohr und Bduüle dlübald eine Abteilung Soldaluu, die in den Garten der Witwe eindrangen und kurzerhand begannen, den Baum jamt Wurzelwerk aus der Erde zu heben. Die alte Frau sah weinend zu, wandte sich dann ab und ging ins Haus; nach wenigen Augenblicken kam sie mit einem roten Lacktäfelchen zurück, das sie mit einer Bastschnur im Geäst des Baumes befestigte. Die Soldaten hatten inzwischen die Wurzeln ausgehoben, luden den Baum auf und brachten ihn zum Palast des Kaisers, Der Baum wurde vor dem Palast eingepflanzt und warf seinen herrlichen Schatten auf die bunten Mauern. Als der Kaiser ihn vom Fenster aus erblickte, lud er sein ganzes Gefolge ein, mit ihm hinauszugehen und den schönen Baum aus der Nähe zu* betrachten. So folgten ihm also die Herren und Damen seiner Begleitung ins Freie und versammelten sich mit ihm um den wundersamen Baum, um ihn anzustaunen. Plötzlich bemerkte der Tenno das Tä-fetchen im Astwerk, ließ es herunter nahmen und besah es verwundert. Als er Schriftzeichen darauf entdeckte, trat er zur Seile, las sie, las sie sinnend zum zweiten Male und sprach dann: »Wir werden diesen Baum der Eigentümerin zurückgaben müssen. Höret, welche Lehre sie mir erteilt. Sie hat diese Verse auf das Täfelchen geschrieben: Wer will zu murren wagen, Wenn Fürsten Wunsche sagen? Aber die Nachtigall wird klagen, W^Min sie im Frühjahr wiederkehrt Und findet ihr alles Nest zerstört,.* Der Baum waid noch am gleichen lago in den Garten der alten Frau /u-I ückgeschattt, die ihn mit Tränen begrüßte, um! wieder in sein altes Eidieiih eingesetzt. Ehmngeii für Joseph Haas Aus Anlaß der Uraufführung des „Jobs" fand in Dresden eine Reflie von Veranstaltungen statt, deren Ausrichtung dem hier als Musikschriftsteller wirkenden Haas-Biographen Dr. Karl Laux wesentlich mit zu dainken war. Dr. Lauz ergriff mehrfach einführend nnd erläuternd das Wort. Die schönst« HaM-Ehrung bereitete der Dresdener Tonkflnstlervereln, der bekanntlich im 90. JubilKumsJahr steht, seinem jüngsten Ehrenmitglied. Zu einer hohen Weihestunde wurde der Vortrag des Streichquartetts Werk 50 durch Willibald Roth und sein Quartett. Kammersänger Schellenberg sang ,.Lieder de.r Reife und Ernte" und Heinz Sauer bot als Uraufführung zwei Sonatinen aus dem letzten (nc/ch ungedmckten) Opus des Meisters: hochveredelte Hausmusik etwa aus dem Geist« Bach'scher Inven-tionen, aber ttete anch ofiM der Se^« des Musikanten, det die Welt als l^n^en-des Märchen zu deuten versteht Hans Schnoor Oper um E. Th. A. Hottmanii Otto Besch, der bekannt« ostpreußische Komponist, hat eine Oper geschrieben, In deren Mittelpunkt sein großer Landsmann E. Th. A. Hoffmann steht. Den Text verfaßte er selbst zusammen mit Franz bei der Wiesen unter Verwendung Hoffmannscher Erzählungen. Zu den Hauptgestalten gehört Johanna Eunicke, die erste Sängerin der Titelrolle in Hoffmaans Oper „Undlne". T«xt« ah«r Puppenspiel« Der letzt« Nachkomme dos alten Oberdonauer Puppenepieler-Gefichlechts Haas hat aus dem Repertoire des traditions-reichcn Puppentheaters vier alte Spiele au« dem Gedächtnis niedergeschrieben, die er dem Heimnthaus Vöcklabruck mitsamt einer genauen Angd.be über den Spielbelrleb übergab. li handelt sich dabed um sehr umfangreiche 4—5-aktige Ritter- und Volksstücke, darunter ein Kriegsschauspiel »Fürst Alexander CKler Die Gefangene-n in der Türkei« aue der Zeit der VVfeaier Türkenbelagerung. 100 Jiüire »Flamme empor« Das Lied »Flamm« empor«, das so oft bei Feiern der Nation erklang, ist 100 Jahre alt. Der Dichter des Liedes ist Johann Heinrich Christoph Nonne, der von 1815 bis 1853 in Schwlm wirkte. D.is kleine Schwlm in Westfalen kann siih dreier Dichter rühmen, von denen Lieder zum allgemeinen Volksgut wurden. Karl Körte aus Schwlm sanq um 1850 das Westfalenlied: »Wie heißt das Land, das schon vor grauen Zeiten«, August Disselhof dichtete 1855 das zum Volkslied gewordene! »Nun ade du mein lieb Hoimatldnd«. Nürnberg feiert Hans Sachs Im November dieses Jahres jährt sie h der Geburtstag von Hans Sachs zum 450. Male, In Nürnberg, der Stadt der stersinqer, findet aus diesem Anlaß eine zyklische VeranMaltung slait, in der Richard Wacpicrs »Meistersinger von [ Nürnberg und Lortzings »Hans Sach-' zur Auttiihiuiui gelangen. Im Rahmen ' des Zyklus wird terner »Die Schuster-ku(|el«, eine Folge von Hans Sachs-Schwänken in der Bühnenlassung dos Niimberger Heimatdichters Franz Bauer uraiilgoltihi t. Ein norwef^ischer Roman-wettbewcrb Es darf wohl als ein Zeichen des nicht nur äuf^eren, «otulern quch inneren Wandels gewertet werden, daß auf dem norwegischen Büchermarkt die nhersetzun-gen nusländisvher Literatur, die vor dem Kriege die heimische Dichtung völlig zu überwuchern drohten, stark zurückgehen. Itt dem Bestreben, die Anteilnahme aii der eigenen norwegischen Literatur zu {(jrdern, h :t der V(!rlag Cjunnaru Stener-Ken die Schriitsteller des Landes zu einem Wettijewerb um den beslen norwe- (|ischen Runian auk)elordert. * Kurzlich sl.irb in Zürich, (iWjährig, di« l)ek.Hinte f^.n h- uiid üratorieiisängerin Muiid l'hilippi.