Lliibnchcr TAblatt. Redaction und Expedition: Bahnhofgafse Nr. 15. Nr. 221. Donnerstag, 26. Sept. 1878.—Morgen: Cos. u. 11. Jahrg. Mit der Poft: Ban,j>i-r.fl. ir. zeigen bi« S Zeilen 20 !r. Insertionspreise: Ein- Umkehr. In dem Lande der „Loruna LeskL" hat sich ein Epoche machender, historischer, wichtiger Act vollzogen, die morsch und faul gewordene Eiche der Abstinenz- und Passivitätspolitik ist gefallen, die Czechen traten in den böhmischen Landtag ein, die Jungen und Alten wollen friedlich beisammen sitzen, die Gründer und Aktionäre der Abstinenz-und Passivitätspolitik nehmen seit 24. d. activ theil an den Versammlungen und Berathungen des böhmischen Landtages. Endlich hat sich der gesunde Gedanke Bahn gebrochen, die Declaranten haben andere Bahnen eingeschlagen, die Czechen wollen am parlamentarischen Leben wieder theilnehmen, der Felsen der Abstinenzpolitik ist gesprengt, eine Politik wird zu Grabe getragen, die dem Lande Böhmen große Schäden brachte. Die Abstinenzpolitik hat sich als gänzlich ohnmächtig erwiesen, sie mußte ja endlich einmal Bankerott machen, die verbissenen Führer dieser Partei^ mußten endlich einmal die längst verdiente totale'"Niederlage erleiden. Die Führer dieser Partei, die Verführer der czechischen Nation, mußten endlich zur Erkenntnis kommen, daß die Landtagsstube in Prag und das Parlamentshaus in Wien die legalen Stätten sind, wo die Czechen die Erfüllung ihrer gerechten Wünsche anstreben können. Hie Rkoäus, die salta! Ob die Hetzereien und Demonstrationen der Czechen vom 24. September 1878 ab verstummen werden, ist eine andere Frage. Es ist ein altes Sprich- und Wahrwort: „Die Katze läßt das Mausen nicht!' Die Verfassungspartei in Oesterreich begrüßt die Umkehr der Czechen sympathisch. Es ist immerhin ein großes Ereignis, wenn Männer, welche die Theilnahme an den Landtags- und Reichsrathssitzungen als einen Verrath an der czechischen Nation erklärten, zur Umkehr blasen, wenn Männer, welche die Verfassungsurkunde mit Pech und Schwefel besudelten, durch den Eintritt in die Landtagsstube die Giltigkeit dieser Urkunde anerkennen. Die Czechen sind nun aus dem langjährigen Passivitätsschlase zu neuem politischen Leben erwacht. Möge dieses Wiedererwachen zur Kräftigung der Verfassung dienen! Das ezechische Volk hat über die unselige Abstinenz- und Passivitätspolitik ihrer Führer bereits längst den Stab gebrochen, der Terrorismus der Parteiführer wirkte nicht mehr, das czechifche Volk lehnte die Stunden der Täuschung und der Lüge ab. Die Volksbewegung im Czechenlande muß eine große, umwälzende gewesen sein, nachdem sie eine Umkehr zur Folge hatte. Die Umkehr der Declaranten und Staatsrechtler auf die Bahn der Verfassung ist der einzige Weg, auf welchem Böhmen pacificiert werden kann. Möge diese Umkehr eine aufrichtige, friedliche sein. Ist sie eine solche, dann wird sie für Oesterreich, speziell für Böhmen, eine von heilsamen, günstigen Erfolgen begleitete sein. In diesem Sinne begrüßen auch wir diese Umkehr! Aus der böhmischen Landtagsstube. In der ersten Landtagssitzung verlas Dr. Brauner im Namen von 81 czechischen Abgeordneten ein Schriftstück, in welchem diese Abgeordneten ihre früheren Verwahrungen und Proteste erneuern und nur deshalb in die Landtagsstube einzutreten willens sind, um zu versuchen: ob iu derselben ihre versöhnlichen Gesinnungen (?) einen Ersolg erzielen werden. Das erwähnte Schriftstück enthält folgende Schlußstelle: „Wir erklären, daß wir bei allen erwähnten Verwahrungen und Protesten beharren, welche unsere Vor- gänger eingebracht haben, indem wir hinzufügen, daß wir dem Landtag, so lange er auf Grundlage einer durchaus ungerechten und namentlich der böhmischen Nationalität nachtheiligen Wahlordnung zusammengesetzt ist, das Recht nicht zugestehen, irgend etwas zum Nachtheile der Autonomie dieses Königreiches zu ändern, welche sowol auf Staatsverträgen als auch auf dem natürlichen und historischen Selbstbestimmungsrechte beruht. Indem wir, wie immer, so auch jetzt, die Eintracht mit unseren deutschen Mitbürgern auf Grundlage der Gleichberechtigung und der vollständigen konstitutionellen Sicherstellung der nationalen Interessen beider Volksstämme anstreben, treten wir in den Landtag ein, zu versuchen, ob darin unsere versöhnlichen Gesinnungen einen Erfolg erzielen werden, und hoffen, daß Se. Majestät schließlich in seinen Rath Männer berufen wird, welche durch ihre unparteiische Vermittlung jenen von unserem Herrscher gewünschten Frieden zwischen den Völkern Herstellen werden, dessen das Reich in dieser ernsten Zeit so dringend bedarf." Vom Occupationsschauplatze. Die „N. fr. Presse" empfing von ihrem Spezialkorrespondenten aus dem Bivouak von Doljna-Tnzla eine längere telegrafische Depesche, der wir nachstehende Details entnehmen: „Am 22. d. sind die Spitzen des 3. und 4. Corps gleichzeitig und ohne Kampf bis Dolnja-Tuzla vorgerückt. Die Gründe, welche die Insurgenten veranlaßten, ihre vorzügliche und stark verschanzte Position zu räumen, dürften vor allem in dem geschickt eingeleiteten Manöver der beiden Corps zu suchen sein, durch welche die Insurgenten ihren Rückzug gefährdet sahen. Am 21. mittags war das Gros des 3. Corps bei Pirkovac, jenes des 4. Corps nach heftigem Kampfe bei Okany angelangt. Re- JemLleton. Brrrchiello, der Barbier von Florenz. (Fortsetzung.) Wenn Burchiello elfhundert Jahre früher und in Rom gelebt hätte, wer weiß, ob er dann nicht nur der einzige Barbier gewesen wäre, den die ergebenste Dienstbeflissenheit dem neu angekommenen Cäsar Julian zum Rasieren und Verschneiden seiner Hühneraugen vorgeführt hätte; denn Julian war eben von Mösien her, aus dem heutigen Serbien, in etwas unbequemen Stiefeln nach Art der mit Riemen geschnürten Crepida nach Rom gekommen. So aber riefen die Diener, als der Kaiser im Grimm über seine Fußschmerzen bei seiner Ankunft im Palast schnell einen Barbier verlangte, alle in Rom vorhandenen Sklaven herbei, welche mit Rasier- und Wundmesser umzugehen wußten, steckten sie in prächtige Gewänder und stellten sie im Saale des Palastes auf. Es waren ihrer nicht weniger als tausend, und als Julian sie erblickte, rief er zornig aus: „Einen Barbier und keinen Senat habe ich verlangt!" Jndeffen hatte Burchiello sich, wie man gestehen muß, nicht zu beklagen, daß er in einem anderen und reizvolleren Zeitalter und in der schönen Stadt Florenz lebte. In seiner kleinen Barbierstube empfing er Leute, die so gut wie Kaiser Julian waren, ja insofern noch besser, als sie gute Christen waren und es bleiben wollten. Es darf auch nicht verschwiegen werden, daß so viel vornehme, gelehrte Herren, so viel Künstler nicht blos zu Burchiello kamen, um sich rasieren und frisieren zu lassen, sondern vielmehr, um während dessen und auch nachher noch mit ihm zu plaudern. Plaudern können, alles Neue wissen, über Politik, Stadtereignisse, Nachbarsgeheimnisse mit möglichstem Geschick die Kunden beim Einseifen zu unterhalten, das ist im allgemeinen und von jeher eine vorausgesetzte und oft sehr glänzend ausgebildete Eigenschaft der Barbiere gewesen, schon als sie blos Sklaven, dann auch, als sie Gewerbetreibende wurden. Denn mit den Sklaven oder Dienern zum Rasieren kam die westliche europäische Welt seit der Zeit des Ilten Jahrhunderts nicht mehr aus, weil die Bärte seitdem in Verruf waren und z. B. niemand in den Adelstand erhoben wurde, der an Haaren etwa wachsen ließ, was aus seinem Antlitz die Natur Heraustrieb. Da brauchte man alle Tage, überall und in allen guten Menschenklassen Leute, die des Bartscheerens kundig uno beflissen waren, und so bildeten sich in allen Städten bald aus den Leibeigenen, welche rasieren konnten, Gewerb-treibende, die jedermann in oder außer dem Hause darin bedienten. Je angenehmer und unterhaltender dies geschah, desto zahlreicher wurde die Kundschaft eines Barbiers. In Italien zumal ist Plaudern und Scherzen eine so nationale Eigentümlichkeit des lebhaften geweckten Volkes, daß ein Barbier dort aus der Art geschlagen sein müßte, der diesem Erfordern nicht gerecht werden könnte. Sammelt sich doch noch heute das arme Volk, das buoo xoxulino, auf Straßen und Plätzen um einen Erzähler, der sich öffentlich hören läßt und dessen Geschichten mit höchster Aufmerksamkeit von Männern, Weibern und Kindern angehört werden. Und ist doch noch heute der Barbier, der Perucchiero und Arricciatore, in seinem kleinen Straßenladen von früh bis spät der beliebte Aufenthalt der Männer aller Stände, um beim Herrichten ihres Hauptes und Gesichts mit dem messer-, scheeren- und zungengewandten Besitzer des Ladens, wie auch mit den anderen Kunden über alles mögliche zu schwätzen. cognoscierungen haben festgestellt, daß der Gegner mit starken Kräften Dolnja-Tuzla besetzt halte. Bevor noch Graf Szapary rücksichtlich einer gemeinsamen Action gegen Dolnja-Tuzla einen Entschluß faßte, fand er sich aus Grund einer persönlich vorgenommenen Recognoscierung veranlaßt, dem Gegner den Rückzug über Kulin-Han nach Süden zu verlegen und gleichzeitig eine scharfe Recognoscierung vornehmen zu lassen. Diese Aufgabe sollte die Brigade Waldstätten durchführen, als sich eine Deputation von Dolnja - Tuzla bei den Vorposten stellte und den in der Nacht erfolgten Rückzug der Insurgenten meldete. Graf Szapary beauftragte hierauf sofort die Vorhutbrigade, General Bruckner, Dolnja-Tuzla mit der nöthigen Vorsicht zu besetzen. Der Generalstabs-Hauptmann Pinter und Rittmeister Fürst Eßter-hazy, welche den bezüglichen Befehl an Brückner zu überbringen hatten, ritten, nachdem sie sich ihres Auftrages entledigt hatten, in die Stadt voraus, welche sie unter dem Jubel der Bevölkerung um circa halb 10 Uhr als erste Eclairenrs erreichten. Am 22. um 11 Uhr rückte ein Regiment des 3. Corps von Westen und um dieselbe Zeit das Regiment Nr. 32 des 4. Corps von Osten in Tuzla em. Dem Regiments Nr. 32 voraus eilten Oberst Fürst Lobkowitz und Rittmeister Walter des Deutschen Ritterordens und Lieutenant Pulszky, welch letzterer nach einem höchst beschwerlichen Nachtritte heute früh die Verbindung mit dem 4. Corps hergestellt hatte. Die regulären türkischen Soldaten, welche das Kastell besetzt hielten, präsentierten zum Erstaunen dieser Offiziere das Gewehr und stellten sich ihnen zur Verfügung. Graf Szapary mit seinem Stabe erreichte um 1 Uhr die Stadt. Die christliche Bevölkerung jubelte unseren Truppen zu, die zahlreich zurückgebliebenen Muhamedaner verhielten sich scheinbar theilnahmslos. Um 4 Uhr nachmittags wurde auf dem Kastell im Beisein beider Corpskommandanten und ihrer Stäbe unter den Klängen der Volkshymne 'die Reichsfahne aufgehißt. Die Insurgenten sollen den Rückzug nach Zworuik genommen haben. Die Vorrückung der ersten Truppendivision nach Rogatica hat am 22. d. anstandslos statt-gesunden, und wurde dieser Ort besetzt. Die Bewohner kamen den kaiserlichen Truppen entgegen und erzählten, daß die Insurgenten, von einer waren Panik ergriffen, sich nach dem Gefechte von Senkoviö über Rogatica unaufgehalten theils nach Visegrad, theils nach Gorazda verlaufen haben. Welch bedeutende Verluste die Insurgenten in dem Gefechte bei Senkovic'»Bandin-Ogjak am Ein solcher famoser Barbier nun war Bur-chiello, Freund Domenico, wie ihn seine Kunden nannten, und mehr als einmal, wenn der allmächtige Herr Cosmus von Medici, der Gebieter von Stadt und Land Florenz, durch die Straßen ging, wo die berühmte Barbierstube sich befand, trat er dort ein und grüßte Freund Domenico freundlich, wenn dieser mit aller ergebensten Artigkeit, das Rasiermesser in der Hand, seine Verehrung an den Tag legte. „Wie gehts Domenico? Bei guter Laune, Domenico? Und hast du kein neues Sonett gemacht?" „Doch, doch, Cxcellenza! Ah, gestern war ein guter Tag für mich, Cxcellenza, ein herrlicher Tag. Signor Marntti war hier und Graf Co-lonna ans Rom, der junge Annibale, der vor einem Jahre mit seinem Pferde gestürzt und dem seinen Bembruch zu kurieren ich die Ehre gehabt. Excellenza kennen ihn doch? Aber ich bitte. Ex-cellenza, näher zu treten — hier in dieses Nebenkabinett, auf einen Augenblick geben Excellenza Ihrem gehorsamsten Diener wieder die Ehre —" „Und was war mit dem jungen Eolonna und mit Signor Marutti, diesem begnadigten 21. d. erlitten, geht aus der Thatsache hervor, daß vor den Colonnen der Obersten Pittel und Rakasovic allein über 300 todte Insurgenten gefunden wurden, daher sich die Gesammtzahl ihrer Todten mit Zurechnung der vor der Colonne des Obersten König Gebliebenen weit über 400 beläuft. Der Fall von Bihac scheint in der ganzen Gegend eine entscheidende Wirkung hervorgerufen zu haben. Fast aus allen Gegenden erscheinen seit jenem Tage Abgesandte und Deputationen, welche theils ihre Unterwerfung ankündigen, theils ihre Mitwirkung zur Bekehrung der Landbevölkerung anbieten. Die in der Festung Bihae Vorgefundenen Trophäen sind bedeutend. Von regulären türkischen Soldaten sind 32 Offiziere und 139 Mann als Gefangene nach Agram escortierl worden. Nach telegrafischer Meldung der 36. Truppendivision aus Banjaluka wurden zur Fortsetzung der Entwaffnung und zur Herstellung der Sicherheit Streifkommanden von Prjedor und Sau-skimost gegen Krupa und von Kljuk in der Richtung gegen Bihac entsendet. Die Gegend von Petrovac ist durch bewaffnete Banden unsicher gemacht. Die bosnischen Städte Kazin, Krupa, Buzim, Vranogorac, Ostrozac haben dem Generalmajor Rheinländer durch die angesehensten Notabeln Devotionsadressen überreichen lassen und bitten um Besetzung ihrer Orte sowie um baldige Einführung geordneter Zustände. Man erwartet stündlich die Inbesitznahme von Petrovac und Livno. Gegen die Occupation. Sonntag den 29. d. M. findet in Pest in Sachen der Occupation Bosniens und der Herzegowina eine Volksversammlung statt, der eine Resolution zur Annahme empfohlen wird, enthaltend: 1.) einen Protest gegen die Occupation, welche wie der Occupationskrieg für die ungarische Nation verhängnisvoll sei; 2.) einen Protest gegen die Verwendung von Blut und Vermögen der Nation ohne Einwilligung derselben. Diese Resolution werde sodann dem Reichstage unterbreitet werden. Das berathende Comite nahm nachstehende Resolution an: Die Regierung werde aufgefordert, die Occupationsarmee aus Bosnien zurückzuziehen; ferner eine Resolution an den Reichstag, die Anklage gegen die Minister verlangend. Der Abgeordnete Simonyi betonte, es müsse in der Resolution hervorgehoben werden, daß der Occupationskrieg gegen den Willen der Nation unternommen wurde, damit die Empfindlichkeit der aus Musiker?" fragte der Podesta und trat durch die Barbierstube in das bezeichnet Kabinett. „Wir haben musiciert, Excellenza," antwortete Burchiello, indem er einen Sessel für den hohen Herrn hinrückte, dann durch die offene Thür in den Laden zurücksprang, die Nase des dort sitzenden, eingeseiften Kunden zierlich ergriff und sein Messer über dessen Oberlippe streichen ließ. „Wir haben so schön musiziert, daß Hunderte von Menschen auf der Straße stillstanden, um uns zuzuhören. Ich gab ein paar Räthsel auf, die außerordentlich zu gefallen das Glück hatten. Ah ja, Excellenza, ich hatte gestern einen gesegneten Tag, Dank sei dem Himmel dafür! Gehorsamster Diener," unterbrach er sich hier, indem er mit einem feinen Tuch das Gesicht des barbierten Kunden abwischte, der sich jetzt erhob, grüßte und in den zinnernen Teller auf einem Tischchen eine kleine Silbermünze als Bezahlung für den Meister war s. Dann langte Burchiello ein beschriebenes, zusammengefaltetes Papier aus der Tasche seines Wammses und übergab es mit einer liebenswürdigen Grandezza an Cosmus von Medici. „Und dies Sonett, Excellenza, ich dichtete es gestern Abend." (Schluß folgt) Bosni en zurückzuziehenden Armee wegen der Waffenehre geschont werde. Im Laufe der Debatte erklärte sich Johann Besze, gewesener Deakist, gegen jeden Verkehr mit dieser Regierung. Auf Antrag Karl Eötvös' wurde der Resolution hinzugefügt, daß die Zurückziehung der Occupationsarmee auf Grund einer mit der Türkei abzuschließenden Convention erfolge. Eötvös betonte, daß die einzubernfenoe Volksversammlung, welche wegen der gemeinsamen Gefahr der Occupations-politik nicht nur in Ungarn, sondern auch in Oesterreich Anklang und massenhafte Nachahmung finden werde, keinen Parteicharakter besitze. Der Antrag Eötvös', die Resolution möge nicht Tisza, sondern Andrassy mittelst einer Massendeputation nach Wien überbracht werden, fand keinen Anklang ; ebenso wenig der dritte Antrag eines Studenten Barczy, dieselbe dem Monarchen zu übergeben, obschon auf das Beispiel der Kroaten in der Affaire der Bahn Sissek-Novi hingewiesen wurde. Aus Antrag des Redacteurs Tänzer wurde beschlossen, die Resolution den Wahlbezirken behufs neuerlicher Justrmerung der neu gewählten Abgeordneten zu empfehlen. Advokat Füzefsery bestreitet, daß unsere Waffenehre in Bosnien engagiert sei. Industrieller From führt aus, die Occupation sei gegen Ungarn im Interesse der österreichischen Orientpolitik unternommen worden. Aus der Diplomatenwelt. Nicht politische Differenzen sind es — so meldet der angeblich gut informierte „Berliner Börsen-Courier", — nicht ein Auseinandergehen der Meinungen in der Orientfrage ist es, die den Grafen Karolyi veranlaßten, seinen Platz in Berlin zu räumen, eigentlich nicht der Graf tritt zurück, sondern die Gräfin, von der die Einladungen zu ihren Festen ausgingen und die sich nicht hineinsprechen lassen wollte in die Auswahl derjenigen Persönlichkeiten, die sie in ihren Salons zu empfangen pflegte. Wie es scheint, ist schon zu Zeiten des Kongresses dieser Rücktritt geplant gewesen, und der ungarische Graf hat nur darauf gewartet, um das Botschafter-Hotel in London eintauschen zu können gegen die eleganten Räume des Blücher'schen Palais. Die Gelegenheit bot sich, da Graf Ben st dem auswärtigen Amte in Wien die Erklärung abgab, er könne beim besten Willen mit seinem Botschaftergehalt in London nicht mehr existieren bei den großen Kosten der Repräsentation einer auswärtigen Macht in der englischen Hauptstadt; man möge ihm mehr Geld oder einen ändern Posten geben, auf dem er nicht so viel auszugeben brauche, sonst müsse er in seinen bescheidenen Hausstand daheim zurückkehren............ Und darum wurde der Botschafterposten in London frei, und darum sagt Graf Beust der Themse und Graf Karolyi dem Berliner Platze Valet, und das sind die Gründe, die den Botschafter-Wechsel in London und die den Botschafterwechsel in Berlin veranlassen. Tagesneuigkeiten. — Kaiserreise. Der Kaiser ist am 24. d. nachmittags in Innsbruck angekommen und wird in Tirol den Truppenmanövern beiwohnen. — Bestellung der Landtagspräsidien. Se. Majestät der Kaiser hat ernannt: den Abt des Stiftes zu den Schotten in Wien, Othmar Helfer-storfer, zum Lcmdmarschall im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns nnd den Landtagsabgeordneten Dr. Cajetan Felder zu dessen Stellvertreter in der Leitung des Landtages; den Landtagsabgeordneten Dr. Moriz Eigner zum Landeshauptmanne im Erz-herzogthnme Oesterreich ob der Enns und den Land-tagsabgeordneten Franz Grafen St. Julien zu dessen Stellvertreter; den Landtagsabgeordneten Dr. Joh. Stieger zum Landeshauptmanne im Herzogthnme Kärnten und den Landtagsabgeordneten Gabriel Ritter v. Jessernigg zu dessen Stellvertreter; den Laudtagsabgeordneten Amand Grafen Kuenburg zum Landeshauptnianne im Herzogthume Schlesien und den Landtagsabgeordneten Dr. Karl Wilhelm Dietrich zu dessen Stellvertreter; den Landtagsabgeordneten Dr. Moriz Edlen v. Kaiserfeld zum Landeshauptmann im Herzogthume Steiermark und deu Landtagsabgeordneten Dr. Josef Edlen v. Nenpauer zu dessen Stellvertreter; den Landtagsabgeordneten Hugo Grafen Lcunberg zum Landeshauptmanne im Herzogthume Salzburg und den Landtagsabgeordneten Karl Benedikt zum Stellvertreter; den Landtagsabgeordneten Karl Grafen Belrupt zum Landeshauptmanns im Lande Vorarlberg und den Landtagsabgeordneten Dr. Ferdinand v. Gilm zum Stellvertreter; den Landtagsabgeordneten Anton Ritter Kochanowski v. Stawczan zum Landeshauptmanne im Herzogthume Bukowina und den Landtagsabgeordneten Johann Zurkanowiez zum Stellvertreter; den Landtagsabgeordneten Adalbert Freiherrn v. Widmann zum Landeshauptmanne in der Markgrasschaft Mähren und den Landtagsabgeordneten Dr. August Wenzliczke zu dessen Stellvertreter; endlich den Fürsten Karl Auersperg zum Oberst-Landmarschall im Königreiche Böhmen (Stellvertreterstelle noch unbesetzt.) — Bedrohung der österr. Grenze. Das von der „Bohemia" gebrachte Gerücht, daß fünfhundert italienische Freischärler, mit Karabinern bewaffnet, an die österreichische Grenze ziehen, bestätigt sich nicht. — Vergiftung du.rch Tabaksaft. Die „Wiener medizinische Wochenschrift" erzählt nachstehenden Fall: Ein dreijähriger Knabe blies aus einer vorher ausgewaschenen, seit einem Jahr nicht mehr gebrauchten Holzpfeife Seifenblasen. Innerhalb einer Stunde wurde er uuwohl, brach viel und wurde nachher sehr schläfrig und bleich. Tags darauf verschlimmerte sich der Zustand zu vollständiger Lähmung, besserte sich trotz angewandter ärztlicher Hilfe nicht mehr, und am vierten Tage starb das Kind. Bei der heftigen Wirkung des Nikotins, das in einer Dosis von 1 Tropfen einen starken Hund tödtet, und der wahrscheinlichen starken Durchtränkung der Pfeife niit Tabaksaft kann der Tod des jungen Knaben nicht sehr auffallend sein. — Ein Millionen-Schwindler. Der hochwürdige Domherr De Mattia, welcher der k. italienischen Lotterieverwaltung zwei Millionen Lire abgewann, wird demnächst wegen Fälschung und Betrug vor dem Assiseuhof in Neapel zu erscheinen haben. Die Zahl der Belastungszeugen beträgt zwanzig, diejenige der Entlastungszeugen über 150. Besonders tragisch wird sich die Rolle gestalten, welche der hochgestellte Chef des neapolitanischen Lottodepartements, Cavaliere Gozzini, in dem Gerichtsdrama spielen wird. Das Gutachten der vielen staatsanwaltlichen Experten beweist, daß die Millionen nicht gewonnen, sondern mit der denkbar feinsten Raffiniertheit erschwindelt waren. Schloß, Schlüssel und Siegel der Archivpforte sowie das bezügliche Spezialregister sind gefälscht worden. Lokal- und ProvinM-Angelegenheiten. — (Krainer Landtag.) In der heutigen vierten Sitzung wurden die auf den Tisch des Hauses gelegten Petitionen und Berichte den verschiedenen Ausschüssen zugewiesen, dem Abgeordneten Schaunik ein weiterer Urlaub ertheilt und die Interpellation des Abg. Grafen Thuru und Genossen um Mittheilung über das Institut der Steuer-executoren in Krain dem Herrn Landespräsidenten zur Beantwortung übergeben. Abg. Dr. Ritter v. Vesteneck beantragte die Wahl eines siebenglie-drigen Ausschusses zur Prüfung der krainischen Landesschulgesetze. Abg. Detela überreichte eine Petition an die Regierung wegen Fortbestand des Krainburger Gymnasiums, mehrere Berichte wegen Bewilligung von Gemeinde-Umlagen und wegen zu ergreifender Maßregeln gegen die Rinderpest wurden den eompetenten Ausschüssen zugewiesen, die Erfolg- lassuug von Unterstützungsbeträgen ä, 60 Gulden an Schüler der Husbeschlags-Lehranstalt pro 1879, die Erhöhung der Löhnung des Secierdieners, die Er-folglassnng von Gnaden- und Erziehungsbeiträgen an Volksschul-Lehrerswitwen und Waisen bewilligt, eine Serie von Petitionen erledigt und den Gemeinden Neumarktl, Tschernembl sammt Psarrge-meinden die Bewilligung zur Einhebung erhöhter Gemeinde-Umlagen ertheilt. Die Details bringen wir im morgigen Blatte. Nächste Landtagssitzung Samstag den 28. September. — (Priester-Jubiläum.) Der populärste Priester Krams, der in allen Gauen des Landes Krain bekannte und hochgeachtete Franziskaner-Ordenspriester ?. Benvenut Krobath, feiert am 29. d. M. sein 50jähriges Priesterjubiläum. Er ist der geistliche Vertrauensmann nahezu sämmt-licher Familien in unserer Stadt, der gesuchteste Beichtvater, der beste Tröster am Krankenbette, kurz gesagt ein Priester im wahren und vollsten Sinne des Wortes, geachtet von Jung und Alt, Hoch und Nieder, Arm und Reich, jederzeit und jedermann freundlich und bieder entgegenkommend, ein Mann, der an dem Jubeltage Vonseite sämmtlicher Bevölkerungskreise aufrichtige Ovation wohlverdient hat. Gott erhalte diesen würdigen Greis noch viele Jahre gesund! — (Zu humanen Zwecken.) Die öffentliche Tombola zum Besten der Verwundeten der k. k. Armee und des Fondes des ersten Laibacher Krankenunterstützungsvereines, welche letzterer bekanntlich am 6. Oktober d. I. in der Sternallee veranstaltet, verspricht sich zu einem förmlichen Volksfeste zu gestalten. In der Mitte des Platzes wird ein Thurm, der auf allen vier Seiten dem mitspielenden Publikum die gerufenen Nummern zeigen wird, und eine Tribüne mit Freitreppe für das Lottoeomite (Mitglieder der Direetion des Krankenvereins, verstärkt durch einige diese Stelle bereitwilligst übernehmende Herren, sowie ein Vertreter der k. k. Finanzbehörde) errichtet und mit Reisig und Fahnen festlich geschmückt werden, so daß der ganze, voraussichtlich mit zahlreichen! mitspielenden Publikum gefüllte Platz ein malerisches Bild geben dürfte. — (Witterung.) Die regnerische Witterung hält an, auf den Bergspitzen Oberkrains winkt uns frischer Schnee entgegen, die Villacher Alpe, der Mittagskogel und andere Berge sind mit Schnee bedeckt. — (Die „Laibacher Schulzeitnng") bespricht in ihrer heurigen achtzehnten Nummer die „Schulbankfrage", d.h. die Anfertigung und Constrnction der Schulbänke, beziehungsweise der Sitzbank, des Tafelbrettes (Pult), der Lehne, des Fußbrettes und die Aufstellung der Schulbänke. — Diese Nummer bringt an zweiter Stelle die Einleitung des Berichtes über die vor kurzem in Laibach stattgefundene zweite krainische Landes-Lehrerkonferenz, die vom k. k. Landesschul-iuspektor Pirker in Gegenwart von 33 stimmberechtigten Mitgliedern geleitet wurde. — An weiterer Stelle enthält das Fachblatt die Ministerialverord-unng, womit bestimmt wurde, daß jeder Kandidat des Turn- oder des Musiklehramtes 15 fl. und jeder Kandidat des Lehramtes der Stenographie 10 fl. als Prüfungstaxe zu entrichten hat. Diese Taxe ist vor Beginn der Prüfung bei der betreffenden Prüfungskommission zu erlegen und muß bei einer Wiederholung der Prüfung sowie Ablegung einer Ergänzungsprüfung (aus Musikfächern) neuerlich entrichtet werden. — Die Generalversammlung des krainischen Landes-Lehrervereines wurde unter Vorsitz des Obmannes Prof. Linhart in Gegenwart von 50 Mitgliedern am 10. d. in Laibach abgehalten. — An der am 26. v. M. in Rudolfswerth stattgefundenen Bezirks-Lehrerkonferenz nahmen 25 uud au jener in Tschernembl 18 Lehrer theil. — (Erster allgemeiner Beamtenverein der österr.-ungar. Monarchie.) Geschäftsausweis pro 1878. Im Laufe des Monats August langten bei der Lebensversicherungsabtheilung 373 neue Versicherungsanträge per 380,275 fl. Kapital und 400 fl. Rente ein. Zum Abschluß gediehen 310 Versicherungsverträge in der Kapitalssumme von 292,675 fl. Der Gesammtstand der Abtheilung am 31. August betrug 30,163 in Kraft befindliche Verträge (Polizzen) über 28.300,780 fl. Kapital und 45,560 fl. Renten. Hievon befanden sich in Rückversicherung an Kapital 758,660 fl. Durch Todesfälle sind während dieses JahreS 267 Versicherungsverträge erloschen und aus denselben 216,100 fl. Kapital und 200 fl. Rente fällig geworden. Seit Beginn des Vereines wurden infolge Eintrittes des versicherten Ereignisses ausbezahlt 1,943,897 fl. Die pro August fälligen Prämien betrugen 60,09 ) fl. — (Landschaftliches Theater.) Die Räume unseres Schauspielhauses wollen sich, obgleich bereits Gutes geboten wird, Heuer nicht füllen, man erwartet mit Sehnsucht den Liebling, das Schoßkind Laibachs. — eine gut besetzte und splendid ausgestattete Operette. Gestern gelangten vier Piecen, davon drei bekannte, zur Aufführung. Baumanns Alpenszene „Das Versprechen hinterm Herd" erfuhr freundliche Aufnahme, Fräulein Ulr i ch präsentierte sich als eine recht nette „Nandl," Herr Fried -mann gab den gemüthlichen „Wirth Quantner" vorzüglich, Herr Direktor Ludwig den „Freiherrn von Stritzow" mit Noblesse, nur Herr I a h n konnte weder den prosaischen noch den gesanglichen Theil des munteren, verliebten „Loisl" bewältigen. — Der Vortrag des dramatischen Gedichtes „Der Strike der Schmiede", dessen Text Herrn Smaha noch nicht vollständig inne war, hätte wegbleiben können, wodurch der Theaterabend wünschenswerthen früheren Schluß erfahren hätte. — Rogers superbes Lustspiel „Ein Glas Wasser" kann sich eines sehr günstigen Erfolges rühmen. Das geschätzte Ehepaar Herr Ludwig (Advokat Weiß) und Frau Ludwig (Baronin von Fersen) erwarben sich durch natürliche, klappende und elegante Aufführung wol-verdienten Beifall und stürmischen Hervorruf. — In der veralteten Burleske „Die schlimmen Buben", von Nestroy, erschütterte Herr Friedmann als „Willibald" das Zwerchfell des Publikums. Der Chor der Schulknaben ging herzlich schlecht. — Die Aufführung der Ouverture und Zwischenaetsmusiken des Orchesters verdient alles Lob. Voranschlag des krainischen Landesfondes pro 1879. (Schluß.) Subfoude. I. Landeskulturfond: Erfordernis 1857 fl., Bedeckung 830 fl., Abgang 1027 fl. II. Zwangsarbeitshausfond: Erfordernis: Beamtenbezüge, Aerzte, Betaklungen, Löhnungen, Erfordernisse und Kleidung 11,876 fl., Fabrikserfordernisse 10650 fl., Gebäudeerhaltung 545 fl-, Steuern 2 fl., Zwänglingsver-köstigung, Medicamente, Beheizung, Beleuchtung, Wäsche, Inventar u. s. a. 21,760 fl.. Pensionen 1050 fl., Provisionen 1630 fl., Gnadengaben 441 fl., verschiedene Auslagen 100 fl. Gesammterfordernis 48,054 fl. Bedeckung: Interessen 86 fl., Fabriksertrag 17,853 fl., Vergütungen für fremde Zwänglinge 17.000 fl., verschiedene Ausgaben 300 fl.; Gesammt-bedecknng 35,239 fl, Abgang 12,815 fl. III. Krankenhausfond: Erfordernis: Beamtengehalte 3963 fl., Aerztegehalte 4665 fl., Quartiergelder 350 fl., Emolumente 305 fl. 70 kr., Stiftungsbezug 65 fl. 80 kr., Kanzlei-Erfordernisse 300 fl., Gebäudeerhaltung 6500 fl., Steuern 23 fl. 45 kr., Kranken-Verpflegskosten, Medicamente, Wäsche, Geräthe u. a. 45.000 fl., Bestallungen, Pensionen, Gnadengaben, verschiedene Ausgaben 3199 fl. 66*/z kr.; Gesammterfordernis 64,372 fl. 61kr. Bedeckung: Interessen, Realitätenertrag, Rückersätze von fremden Kranken u. a,, znsanimen 11,294 fl. 93 kr.. Abgang 53,077 fl. 68^ kr. IV. Gebär Hausfond: Erfordernis: Gehalte der Aerzte nnd Hebamme 783 fl. 45 kr., Gebäude-Erhaltung 25 fl., Regieauslagen u. a., zusammen 4267 fl. 72 kr. Bedeckung: Interessen 75 fl. 60 kr., Ver-pflegskosten - Rückersätze 650 fl, verschiedene Einnahmen 30 fl, Gesammtbedeckung 755 fl. 60 kr, Abgang 3512 fl. 12 kr. V. Findelhausfond: Erfordernis: Reisekosten und Diäten 316 fl. 44 kr., Verpflegung der Findlinge 16,170 fl-, zusammen 16,486 fl. 44 kr. Bedeckung: Interessen und Rückersätze 818 fl. 20 kr., Abgang 15,668 fl. 24 kr. VI. Jrrenhausfond: Erfordernis: Gebäude-Erhaltung 600 fl., Aerzte 810 fl., Verpflegskosten an die Ordensschwestern 25,000 fl. u. s. w, zusammen 28044 Gulden 88 Kreuzer. Bedeckung: Verpflegskosten-Vergütung und verschiedene Einnahmen 2817 fl. 88'/z kr., Abgang 25,226 fl. 99 V-kr. VII. Theaterfond: Erfordernis: Löhnungen 218 fl 90 kr., Subvention der flovenischen Bühne 2612 fl. 50 kr., solche der deutschen Bühne 2687 fl 50 kr., Gebäude-Erhaltung 1000 fl, Steuern 657 fl. 4 kr., verschiedene Auslagen 829 fl 55 kr., Gesammtersordernis 8005 fl. 49 kr. Bedeckung: Miethzinse 1987 fl, Logenzins 1700 fl, verschiedene Einnahmen 860 fl, Gcsammt bedeckung 4547 fl., Abgang 3458 fl. 49 kr. VIII. Obst- und Weinbauschule: Erfordernis: Gehalte des Lehrpersonales und Remunerationen 2845 fl, Stipendien 960 fl., Regie-Auslagen 2692 fl., zusammen 6397 fl. Bedeckung: Wirthschastsertrag 2645 fl, Subventionen 2055 fl, zusammen 4700 fl; Abgang 1696 fl. 79 kr. IX. Lehrer-Pensionsfond: Erfordernis: Lehrerpensionen 6433 fl., Witwenpensionen 2968 fl, Erziehungsbeiträge 849 Gulden, Gnadengaben 420 fl, Abfertigungen 500 fl, Sterbequartale 1000 fl., zusammen 12,170 fl. Bedeckung: Schulbücherverlag 826 fl, Strafgelder 300 fl., Perzentabzüge 2756 fl., Interessen 925 fl., zusammen 4807 fl.; Abgang 7363 fl. Die Abgänge bei den einzelnen Rubriken werden vom Landessonde zu bedecken sein. Witterung. Laibach, 26. September. Ununterbrochen Regen, schwacher O. Wärme: morgens 7 Uhr -s- 12 4°, nachmittags 2 Uhr -I- 142° 6. (1877 -j- 12-0°: 1876 -j- 18 9° 6.) Barometer im Steigen, 72614 wm. Das gestrige Tagesmittcl der Wärme 14 6°, um 0 7° über dem Normale; der gestrige Niederschlag 39 50 mm. Regen. Angekommene Fremde am 25. September. Hotel Stadt Wien. Dr. Neumann, k. k. Hofrath, Professor der Rechte und Mitglied des Herrenhauses, mit Familie; Arnstein, Kraus, Kflte., und Liles, Reisender, Wien. — Arthner, Kfm, Linz. — Riegler, Mödling. -^Baumeister, Privatier, Pettau. ,Europa. Gebhart Th.. Feldkirch. — Gebhart Fr., stssor ^i'ume *"^ak, Kfm., Sissek. — Suppau, Pro- Kaiser von Oesterreich. Pristav, Laibach. — Nekermann, Ungarn. Müller Kath., Johannisthal. — Schober Anna, Rudolfswerth, ^ > M-Hren. Jersche, Feistriz. — Schigon, Loitsch. Verstorbene. Den 25. September. Josef SveM, Greislerssohn 8 Mon., Krakauer Damm Nr. 16, Fraisen. Im k. k. Garnisonsspitalc: Den 2. September. Theodor Liebl, OberjLger der 4. Komp. des 9. Feldjäger-Bataillons, an doppelseitiger Lungenentzündung. Den 11. September. Simon Semen, Schütze vom 25. Landwehrbataillon, Selbstentleibung durch einen Schuß in den Unterleib. Gedenktafel über die am 30. September 1878 denden Licitationen. stattfin- 3. Feilb., Lipouc'sche Real., Babenfeld, BG. Laas. — 3. Feilb., VaupetiS'sche Real., Brezovo, BG. Littai. — 3. Feilb., Prasnikar'sche Real., Markovo, BG. Littai. — 3. Feilb., Gorse'sche Real., Maliverh, BG. Littai. — 3. Feilb., Zabukovec'sche Real., Laas, BG. Laas. — Reass. 3. Feilb., Mdmar'sche Real., Laas, BG. Laas. — 3. Feilb., Sterle'sche Real., Grasenbrunn, BG. Laas. — 3. Feilb., Pregel'sche Real., Ustje, BG. Littai. — Reass. 3. Feilb., Celesnik'sche Real., Roßbüchl, BG. Littai. — 3. Feilb., Rauniker'sche Real., Watsch, BG. Littai. — 3 Feilb., Balant'sche Real., Mulche. BG. Littai. - 2. Feilb., Pit-ter'sche Real., Michelstetten, BG. Krainburg. — 2. Feilb., Skufza'sche Real., Birkenthal, BG. Teisenberg. — 2. Feilb., Colner'sche Real., Kokriz, BG. Krainburg. — 1. Feilb., Stupar'sche Real., Schöpsendors, BG. Teisenberg. — 1. Flb., Kunstel'sche Real., Zagrad, BG. Nassensuß. Theater. Heute (gerader Tag): Die Weise aus Lowood. Schauspiel in 2 Abtheilungen und 4 Acten von Charlotte Birch-Pseiffer. Wegen der Samstag den 28. d. M. stattfindenden Aufführung der Strauß'schen Operette: Die Fledermaus bleibt morgen Freitag die Bühne geschlossen. Die Möge Nr. 62, zweiten Stock, ist zu vergeben. Näheres aus Gefälligkeit beim Herrn Roßmann, Hauptplatz Nr. 2. (430) ^ Buch- und Papierhandlung, m ^ ^ Unter der Trantsche 2. Ech sortiertes Lager aller Bureau- und Comptoir-Reaui-,fiten, Schreib-, Zeichnen- und Maler-Utensilien, Copier-. Rotrz- und Geschäftsbücher. Neuestes in Papierconfection. (334) 30 Telegramme. (Original-Telegramm des „Laib.Tagbl.") Wien, 26. September. (Offiziell.) Eine Deputation aus Zwornik erschien gestern in Doljna-Tuzla vor dem FML. Szapary, Unterwerfung verkündigend und die Bitte ausdrückend, die kaiserlichen Truppen mögen Zwornik besetzen. Die Truppen traten, wie schon früher bestimmt, am 25. den Marsch nach Zwornik an. Deputationen aus Petrovac, Kulen-Bakuf und Bjela erklärten ebenfalls Unterwerfung und Bereitwilligkeit zur Ablieferung der Waffen. Die Entwaffnung Ro-gatica's ist durchgeführt. Große Anzahl Gewehre und Munition wurde vorgefunden. Wien, 25. September. Konstantinopler Meldungen der „Politischen Korrespondenz" stellen infolge tiefen und nachhaltigen Eindruckes der neuesten österreichischen Waffenerfolge in Bosnien den baldigen Befehl des Sultans zur vorbehaltlosen Unterzeichnung der Convention mit Oesterreich in Aussicht. Rom, 25. September. „Italic" dementiert die Nachricht, daß Freischärler sich an der österreichischen Grenze gezeigt hätten. Anempfehlung. Der ergebenst Gefertigte zeigt hiemit höflichst an, daß er die Pariser Weltausstellung besucht hat und in der Lage ist, erren-Ausdge nach den neuesten Moden elegant und zu sehr mäßigen Preisen anzufertigen. Seinen sehr geehrten P. T. Kunden 'ür das ihm bisher geschenkte Bertranen dankend, bittet derselbe, unter Zusicherung reeller und promptester Bedienung, auch in Hinkunft um gütige zahlreiche Aufträge. rranr LeleLmkar (423! 3—2 in Laibach. V Mor unä bettiAstsr Lrt H-V R7I» L bsssitixt äüuvrnä das bs-rülimts ?g,risor l itor», vrsnn ksin Lnäsrs« NittsI liilkt! klLvon L 50 Kr. bei llsrrn Lxotlivkor Llrsvdilr. (354) 8—6 Herren-Wäsche, eigenes Erzeugnis, solideste Arbeit, bester Stoff nnd zu möglichst billigem Meile enrpfiehlt ^ k. ULMiiMN, Hauptplatz Ur. 17. Auch wird Wäsche genau nach Maß und Wunsch an-gesertigt und nur bestpassende Hemden verabfolgt. (23) 73 Schüleraufnahme. An der mechanisch-technischen Lehrwerkstätte in Kla-gensurt beginnt das Schuljahr mit 1. Oktober l. I. Zweck der Anstalt ist, jungen Leuten, welche das 14. Lebensjahr znrückgelegt haben und sich dem Maschinensache oder einem Gewerbe mechanisch-technischer Richtung widmen wollen, den nöthigen theoretischen und praktischen Unterricht zu gewähren. Die Anstalt verfügt zu diesem Zweck über eine vollständig eingerichtete mechanische Werk-stätte mit Dampfbetrieb und Modelltischlerei, wie auch über die nöthigen Räumlichkeiten für den theoretischen Unterricht. Diejenigen Eltern oder Vormünder, welche gesonnen sind, ihre Söhne oder Pflegebefohlenen zur Ausbildung in die Anstalt zu geben, wollen sich bis längstens 30. September bei der Leitung der Anstalt melden und das Nähere über die Ausuahmsbedingnngen daselbst einholen. Klagensurt im September 1878. Dir körnt. Handels- und Gewerlirkammer. Carl Hillinger, (412) 3—3 Präsident. Wiener Börse vom 25. September. Akkgemeiae 8taatr-stkukä. Geld Ware Papierrente 6115 61 25 Silberrente 62 65 62 75 Goldrente 7175 7185 StaatSlose, 1839. . . 322— 324 — 1854. . . 106 75 107 25 „ 1860. . . 112— 112Ö0 I860(5tel) 120— 120 50 1864. . . 139 25 139 75 Leunäentkastnng«- Hbligatioaell. Galizien............. Siebenbürgen . . . Temeser Banat . . . Ungarn .............. Aackere öffeutliLe Anlekien. Donau-Regul.-Lose. Ung. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . Aktien v. Laake». Kreditanstalt f.H.u.G. EScompte-Ges., n.ö. . Nationalbank........ Aeliea v. Traarport Avteraeömuagea. Alföld-Bahn......... Donau - Dampfschiff -Elisabeth-Westbahn , ^erdinandS-Nordb. > ranz.Ioseph-Bahn. )aliz. Karl-Ludwigb. Lemberg - Czernowitz, Lloyd-Gesellschaft . > 82 50 73— 75 50 77 75 104 78 — S075 234 20 799— 11850 471-162 — 2030 128 50 233 50 127 50 554 — 83 25 73 50 76 — 78 25 104-25 7850 91— 234-40 801- 119 473— 16250 2035 129— 234— 128 — 556 - Nordwestbahn . . Nudolfs-Bahn . . StaatSbahn . . . Südbahn ..... Ung. Nordoftbahn Psaaäbriefe. Bodenkreditanstalt in Gold in österr. Währ. Nationalbank. Ungar. Vodenkredit- Prioritütr-Obkig. Elisabethbahn, i.Em Ferd.-Nordb. i. Silber 'ranz-Ioseph-Bahn. >aliz.K-Ludwigb.l.E. Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn . Staatsbahn, 1. Em. . Südbahn L 3 Perz. . » üL „ . . Privatkose. Kreditlose............ Nudolssstiftung. . . . Devisen. London ............... Gekäsortea. Dukaten............... 20 Francs............. 100 d. Reichsmark . . Silber................ Geld 110 75 11775 256 50 71-50 11450 108 — 92 60 9740 93 — 91 75 10550 85 75 101 25 86— 65 — 158— 112 25 94 70 163 25 15— 116 60 5 58 935 57 75 100— Ware m 25 118 25 256'— 72— 115 — 108 50 9280 97 60 93 25 92 25 106 — 86— 10175 86 30^ 65 50 !58'50 112 75 95— 163 5l? 16— 5-60 9 36 57 80 100 10« Telegrafischer ÄursLericht am 26. September. Papier-Rente 6130. — Silber-Rente 62 70. — Gold-Rente 72 —. — 1860er Staats-Anlehen 112 25. — Bank-actien 800. — Kreditactien 233—. — London 116 40. — Silber 100—. — K. k. Münzdukaten 5 54. — 20-FrancS-Stücke 9 32'/,. —100 Reichsmark 57 55. Duck von Jg. V. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.