Laibichkr Tagblatt. Redaction und Expedition: Bahnhofgasse Nr. 15. ^ ^ PränunierationSpreise: ?"!N"°nspreise: Ein- Nr. 3. SU:V.?.?LL'L Fre,tag, 4.Zanner 1878.—Morgen: Tcksph-m». «KSM'.V-«: 11.Jahrg. Mit der Post: Gi>nziähr, fl. >L. ^ zeigen bi« 5 Zeilen SV kr. Politische Rundschau. Julaud. Wiener Blätter besprechen die Verleihung des Ordens vom goldenen Vließe an den Grafen Andrassy und erblicken in diesem hervorragenden Acte kaiserlicher Huld und Gunst eine Genugtuung, die dem wegen seiner orakelhaften Orientpolitik hart angegriffenen Minister geleistet wurde. Den Völkern Oesterreich-Ungarns muß es volle Beruhigung einflößen, daß Kaiser Franz Josef die Politik des ersten Funktionärs unseres auswärtigen Amtes durch Verleihung der in Oester-reich-Ungarn bestehenden höchsten Ordensdeco-ration ratificierte. Der kaiserliche, an dem Grafen Julius Andrassy geübte Gnadenact ist den Völkern Oesterreich-Ungarns ein sicheres Pfand, daß der ausgezeichnete Staatsmann nicht nur die Wohlfahrt seines Souveräns, sondern auch die jenes Reiches, dessen Politik er zu vertreten hat, im Auge gehalten hat und auch in Hinkunft im Auge halten wird. Möge es der Weisheit des von seinem kaiserlichen Herrn ausgezeichneten Staatsmannes gelingen, Oesterreich-Ungarn vor den Drangsalen des Krieges zu bewahren und Oesterreich-Ungarns Macht uugeschädigt hochzuhalten. Die Stunde dürste nicht mehr ferne sein, wo Graf Andrassy Beweise seiner besonderen staats-mänuischeu Begabung abzulegen in die Lage kommen wird. Oesterreich-Ungarn vertraut dem mit dem höchsten Zeichen der kaiserlichen Huld und Gnade geschmückten Staatsmanne. Möge Graf Andrassy niemals gestatten, daß die orientalische Frage durch das übermüthige, siegestrunkene Rußland allein gelöst werde! Die Berichte des Ausgleichsausschusses des Reichsrathes über den neuen Zolltarif, das Einführungsgesetz zu demselben und über die Petroleumsteuer sind bereits in Druck gelegt, und werden dieselben in den nächsten Tagen an die Abgeordneten versendet werden. Eine Bestimmung über die nächste Plenarsitzung des Abgeordnetenhauses wurde noch'nicht getroffen, doch dürfte diese für den 14. d. M. ausgeschrieben werden. Die Mitglieder des Budgetausschusses wurden dahin verständigt, am 10. d. zur Fortsetzung der Berathungen über den Staatsvoranschlag sich zu versammeln. Pan Skrej schowsky sagt in seinem Neujahrsartikel, der czechischen Nation stehen gegenwärtig nur zwei Wege offen: entweder müsse sie von der Passivitätspolitik Massen oder ihre ganze Kraft der Orientfrage zuwenden; er erklärte sich für letzteres. „Zastava" führt Beschwerde über die Vergewaltigung der Serben durch die Kroaten, die so weit geht, daß vom neuen Jahre an die serbischen Kirchenmatrikel nicht mehr mit cyrillischer Schrift geführt werden dürfen, und erklärt, daß bei dieser Haltung ein Zusammengehen der Serben und Kroaten in der Orientfrage unmöglich sei. AvslauR. Kaiser Wilhelm hielt am Neujahrstage eine Ansprache an die Generalität, in welcher er dieselbe beglückwünschte und die Hoffnung auf einen für das Ganze wie für den Einzelnen glücklichen Verlauf des Jahres aussprach. Der Botschafter Deutschlands am Hofe des Sultans bietet im Einverständnisse mit dem Vertreter Oesterreich-Ungarns allen Einfluß auf, um die Hohe Pforte zu einem direkten Schritte inbetreff des Friedensabschlusses mit Rußland zu bestimmen. Man glaubt, daß der Sultan, aus Courtoisie, die Rückantwort Rußlands auf dem Wege über London abwarte, um einen Friedensunterhändler ins russische Hauptquartier zu entsenden, wo über einen acht- bis zehnwöchentlichen Waffenstillstand auf Grundlage von Frie- denspräliminarien, die kein Interesse der übi^q^^ Großmächte verletzen würden, verhandeltest-. den solle. , L ' Die „Agence Russe" versucht nachzunkü^,r->. daß eine Mediation weder wünschenswerth annehmbar sei. Vorerst sei dieselbe unmöglich, wenn einer der Kriegführenden sie nicht verlangt. Sodann müsse der eine Mediation ausübende Staat Unparteilichkeit durch Uneigennützigkeit bekunden, welch' letztere England nach den Erklärungen seiner Regierung selbst nicht besitzt. Die Wichtigkeit seiner Interessen würde den Uebergang von einer Mediation zu einer Intervention für England leicht, fiir alle anderen um so gefährlicher machen. Sodann find die Rechte des Krieges und Friedens für die Kriegführenden und nicht für Dritte geschaffen. Dieses besondere Recht der Kriegführenden wird nur durch das höhere Recht aller überragt. Rußland hat aber die Rechte Dritter gewissenhaft beobachtet; es leugnet nicht die Cooperation und Sanction der Mächte rücksichtlich der durch den gegenwärtigen Krieg aufgeworfenen und sie betreffenden Fragen. Ohne jemandem zu nützen, würde eine Mediation den Krieg nur verlängern und complicieren. Derart ist eine Mediation weder vom Gesichtspunkte des Rechtes und der Gerechtigkeit noch von jenem des Friedens und der Lokalisierung des Krieges wünschenswerth und annehmbar. So denken ohne Zweifel ein beträchtlicher Theil der Staatsmänner und das arbeitsame englische Publikum, die sich fragen, warum die mächtige englische und mächtige russische Nation nicht suchen sollten, sich gegenseitig und der ganzen Welt alles mögliche Gute zu thun, anstatt mit Hartnäckigkeit auf einander eifersüchtig zu sein und sich zu schaden. So denken auch in Rußland alle Staatsmänner und die Majorität des Publikums. Die Petersburger „Wjedomosti" schreiben: „Wenn unsere Feinde, die Ungarn und Engländer, Jeuilleton. Pola, Desterreichs Central-Kriegshafrn. (Fortsetzung.) Doch die Einzelnheiten des Wunders von Pola, Pole Diwitsch — wie der Jstrianer Landmann das Amphitheater nennt — jetzt schon herauszufassen, bleibt dem Ankömmling keine Zeit. Der Dampfer ist weiter gegen den Hafen vorgerückt, und die modernen Wunder nautischer Technik nehmen unsere Aufmerksamkeit vollauf in Anspruch. Da breitet sich mitten im Hafenwasser eine beträchtliche Insel, Scoglio degli Olivi genannt, die noch vor wenigen Jahrzehnten wirklich nur von Oelbäumen überwaldet war, dagegen heute die großartigsten Marine-Etablissements beherbergt. Man erfährt zugleich, daß sie durch eine zum Stadtuser hinziehende Untiefe oder Barre das Becken des Kriegshafens von dem des Handelshafens unsichtbar scheidet. Seit 1858 büeb auch von der Vegetation auf der Oliveninsel nichts übrig alS ein bescheidener Boulevard; was sonst den geebneten Felsgrund überragt, ist Quader- gestein, Eisengebälk und Glasgetäfel, zu riesigen Baulichkeiten zusammengefügt. Denn ausschließlich aus jenen Materialien bestehen die beiden kolossalen Linienschiffstapel auf der zum Arsenal gewendeten Jnselfronte, ebenso diesseits ein Trockendock mit genügendem Raum, um zwei Schiffe ersten Ranges gleichzeitig zu fassen. Neben dessen Sperrschiff lagert dann in der Richtung gegen die Stadt auf dem Wasser noch ein wundersamer, ganz aus Eisen konstruierter Bau, einem an beiden Enden abgeschnittenen Schiffsrumpfe von übergroßen Dimensionen vergleichbar. Es ist jenes allen Fachmännern wohlbekannte Balancedock, um 1864 als das erste auf dem europäischen Conti-uent erbaut, welches mit unglaublicher Raschheit Linienschiffe und Panzerfregatten von 100- bis 120,MO Zentner Gewicht auf die Oberfläche zu heben vermag. Die namentlich bei Schraubendampfern so häufig erforderlichen Visitierungen und Reparaturen an den untersten Theileu werden sogleich im Balancedock selbst vorgenommen; fiir umfassendere Arbeiten schraubt eine hydraulische Maschine die Fahrzeuge von da empor auf sogenannte Schleifbahnen desJnselqnai's und ebenso nach vollendeter Ausbesserung in das Dock zurück. Selbstverständlich entstehen jedoch auch alle Arten von Kriegsfahrzeugen auf der Oliveninsel von ihren ersten Anfängen ab, wozu drüben das Arsenal die Ausstattung und Bewaffnung beschafft. Geripp, Jnnenbau und Verschalung erwachsen in den glasbedeckten Riesenhallen der steinernen Stapel, als handle es sich um zarte Kunstgebilde, und noch unfertig führt die Schiffe ihr erster Schwimm-versuch nur in das Trockendock, in dessen ausgepumpter Höhlung sie allmälig verschwinden. Dort werden sie mit den Eisenmasten, dem Steuerruder und der Takelage, mit Maschine, Kessel, Schraube und innerer Einrichtung ausgestattet, mit den Kanonen und sonstigen Bewaffnungsstücken versehen; doch erst, wenn sie wieder auf dein Wasser schwimmen, schmiedet und nietet man die Panzerplatten auf ihrem Leibe fest. So vergeht von Anfang bis zur Vollendung eines Kriegspropellers ersten Ranges gewöhnlich mehr denn ein Jahr. Voriges Jahr (im Juli) harrte ebenfalls ein Kämpser von Lissa, das in Eisen umgebaute Casemattenschisf „Prim Eugen", seiner Ueberführung vom Stapel nach dem Trockendock, um dort anstatt der schwächeren Armstrong-Kanonen acht Stück 21-Centinieter-Krupp-Geschütze hinter 165 Millimeter starken unseren diplomatischen Verhandlungen hindernd entgegentreten sollten, so wird Rußland Gericht halten über jene „verbrecherischen" Nationen, und unsere Kosakenregimenter werden Hereinbrechen in die gesegneten Niederungen der Theiß und Fluren von Indien. Dann werden die Pla-toff, Tschernischess, Orloff und andere wieder auf-ersteheu und ein zweiter Jermak (der Eroberer Sibiriens) dem Zar die Krone von Indien zu Füßen legen." Der Handelsvertrag zwischen Frankreich und Griechenland wurde unterzeichnet. König Victor Emannel sagte beim Neujahrsempfange, daß die Seiten schwierig seien, woraus die Nothwerdigkeit hervorgehe, Parteispaltungen in der Kainmer zu vermeiden. Eine compacte Majorität sei nothwendig, um unter allen Eventualitäten die Interessen des Landes zu wahren. Die Insurrektion inBosnien ist in neuem Aufleben, Insurgenten attaquierten die Befestigungen bei Askowiza und Blatna. In Orlowaz hatte ein Grenzcordon ein hartes Gefecht mit Insurgenten. Am Crni-Potok war ein förmliches Treffen. Die Insurgenten hatten 25 Todte und 50 Verwundete. Die Zahl der Insurgenten in dieser Afsaire betrug 300 Mann. Türkischerseits war ein Tabor, aus Regulären und Mustehafiz bestehend, betheiligt. Dasselbe kommandierte Mulazim Salih Efendi, welcher verwundet wurde. In Serajewo organisiert man deshalb in Eile acht neue Tabors Redifs dritter Klasse. Vom Kriegsschauplätze. In Soroki am Dnjester soll ein großes verschanztes Lager für 60,000 Mann Besatzung und 600 Kanonen errichtet werden. Der Zar wird noch vor seiner Rückkehr zur Armee die gepanzerten Casematten in Sweaborg, Kronstadt und auf der Insel Chotin besichtigen. Die Panzerplatten sind 24 Centimeter dick und haben auf die Entfemung von 500 Metern dem schwersten Geschützkaliber widerstanden. Das Corps General Gurko' s ist nur mehr drei Meilen von Sofia entfernt. General D an -deville wird die Operationen gegen Slatiza wieder aufnehmen. Das serbische Detachement von Pirot hat sich gegen Sofia in Bewegung gesetzt. General Eugen Herzog von Leuchtenberg übernimmt im Corps Gurko's das Kommando der 2. Brigade der 2. Gardekavallerie-Division. Die Russen, auf der Straße von Sofia vorrückend, werden in der Lage sein, sich in zwei, Eisenmauern der Centralcasematte aufzustellen und den entsprechend stark bestückten Bord mit einem 203 Millimeter dicken Panzer zu umgürten. Seine gleichgebauten Kampfgenossen „Don Juan d'Austria" und „Kaiser Max" ankern bereits drüben im Kriegshafen nach überaus befriedigend bestandener Probe-und Dauerfahrt auf hoher See. Das Schätzungsmaß des Auges verwöhnt sich durch großartige Anschauungen erstaunlich rasch, minder ungewöhnliche Größenverhältnisse erscheinen ihm klein. So ergeht es uns auch bei der Ankunft im Geschästshafen von Pola. Sein Wasserbecken, sein Landungsquai, die Anlagen für den Hafendienst, der sehr jugendliche Boulevard, das Hafenleben selbst machen nur einen mäßigen Eindruck, wenn man auch bald erkennt, daß alles zweckmäßig eingerichtet ist und für das Bedürfnis so bequem als ausreichend. Regelmäßige und tägliche Hafengäste sind allerdings fast nur die österreichischen Lloyddampfer der istrischen, dalmatinischen und orientalischen Lime, sowie die Personendampser einer anderen Triester Gesellschaft. Außerdem verkehren indessen auch zahlreiche adriatische Küsten-fegler dort, das zwei'mastige Trabaktt zu SO bi-SV Tonnen, welches selbst die hohe See verträgt,, drei Tagen mit größeren Abtheilungen der Serben zu vereinigen. Das Bombardement auf Ni sch dauert fort. Ein Telegramm des Gouverneurs von Kosowa bestätigt, daß die Serben sich Kurschumlje's, Orkubs uud Leskowaz' iu der Umgebung von Nisch bemächtigt haben. Die Garnison von Kur-schumlje zog sich nach einem Gefechte gegen an Zahl überlegene Streitkräfte zurück. Der „Times" meldet man aus Bukarest: Sofia sei von Adrianopel und Nisch abgeschnitten, indeß noch nicht ganz eingeschlossen. Wenn sich Sofia einige Zeit halten könnte, so wäre dies ein großer Vortheil für die Türkei, denn Snleiman Pascha könnte dann die eben im Zuge befindliche Concentrierung seiner Armee im Maritzathale vollenden. Zur Tagesgeschichte. — Oesterreichischer Aerztevereins-tag. Samstag den 5. Jänner, 10 Uhr vormittags, findet in Wien im Grünen Saale der kais. Akademie der Wissenschaften die constitnierende Versammlung des österr. Aerztevereinstages statt, Freitag den 4. Jänner, 7 Uhr abends, eine gesellige Zusammenkunft und Vorbesprechung der Delegierten im „Hotel zum österr. Hof", Fleischmarkt 2. Den Vereinstag beschicken 23 dem österr. Aerztevereinsverbande beigetretene Vereine. Auf der Tagesordnung steht unter anderm die Wiederaufnahme der Beschlüsse des zweiten österr. Aerztevereinstages, betreffend 1.) die Organisation des Standes; 2.) den ärztlichen Berufszwang ; 3.) die Kommunalärzte nnd Orts-Gesund-heitsräthe; 4.) die Landes-Sanitätsräthe; 5.) die Regelung der gerichtsärztlichen Gebüren und Tarife; 6.) die Verpflichtung der Aerzte gegenüber amtlichen Aufträgen und 7.) die Rechte und Pflichten der Aerzte; ferner ein Antrag des Vereines der Aerzte Troppan's, betreffend die Frage der Stellung der Aerzte zu den Versicherungsgesellschaften, und ein Antrag des Vereines der Aerzte in Leitmeritz, betreffend die Abstellung der Mißbräuche mit ärztlichen Rezepten. Endlich kommt in Verhandlung die Frage der Versorgung der Witwen und Waisen der Aerzte und die Unterstützung hilfsbedürftiger, erwerbsunfähig gewordener Mitglieder der verbundenen ärztlichen Vereine. — Den Delegierten der Vereine haben fämmtliche Eisenbahngesellschaften Fahrpreisermäßigungen bewilligt. — Eisenbahnsachen. Die Angelegenheit der Graz-Köflacher Bahn ist nunmehr vollkommen geordnet, nachdem die vom Verwaltuugsrathe vorgelegten Sanierungsanträge nicht nur in der Versammlung der Prioritätenbesitzer, sondern auch gleich- uud dann die einmastige Brazzera vou 10 bis 20 Tonnen, beide durch dreieckige Segel charakterisiert. Während die Küstenfahrer hauptsächlich Lebensmittel, Bauholz und Kohlen einführen, bringen die Dampfer Metallwaren, Kleidungsstücke und Luxusgegenstände. Die Ausfuhr beschränkt sich dagegen auf Meereserzeugnisse nach Triest, zugerichtete Quader-, Pflaster- und Ziegelsteine nach den verschiedensten Punkten des adriatischen Golfs, und jenen staubfreien Sand, Saldame genannt, welcher ausschließlich für die venetianische Fein-glasfabrication verwendet wird. Die Leute sind aber gar nicht alt, welche sich noch deutlich erinnern, wie außer armen Fischerbooten überhaupt nur gelegentlich einmal ein Schiff hieher flüchtete, das in den sonstigen seichten, schwer zugänglichen, nicht zuverlässigen Ankerplätzen der istrischen Südspitze keinen Schutz vor der tückischen Sturmwuth der Adria gefunden hatte. Außer der durchgängigen Tiefe von 12 bis 15 Faden des Hafenbeckens, dem überall sicheren Ankergrund und der durchaus zuverlässigen Deckung gegen alle Winde, selbst gegen die tollste Bora, empfingen es jedoch sast gar keine der herkömmlichen Hafenvorkehrungen. Dafür SaS Uferwasser versumpft und den Schiffskörpern falls in der kürzlich stattgefuildeueu Generalversammlung der Actionäre mit 8 >l gegen 77 Stimmen angenommen wurden. — Die Sequestrierung wnrde bereits aufgehoben. — Ein Monstrefisch. Der Fischmeister am Wolfgangsee fing am 23. Dezember in seinem Netze einen prächtigen Lachs im Gewichte von 33 Kilo's. Die Länge dieses Prachtfisches beträgt vier Schuh und die Dicke desselben zwanzig Zoll. — Flüssiger Sauerstoff. Herr Raoul Pictet wiederholte das Experiment der Flüssigmachung des Sauerstoffgases vor zehn Personen, unter denen mehrere wissenschaftliche Notabilitäten, zum Viertenmale. Punkt 10 Uhr ging der auf 560 Atmosphären gestiegene Manometer in einigen Minuten anf 505 herab, um länger als eine halbe Stunde auf diesem Stande zu bleiben, indem er durch diese Verringerung im Druck den Uebergang eines Theiles des Gases in flüssigen Zustand unter dem Einfluß von 140 Grad Kälte, dem es aus-gesetzt war, auzeigte. Der die Oeffnung der Röhre verschließende Hahn wnrde jetzt aufgedreht, und es ergoß sich nun aus demselben ein Strahl Sauerstoff mit außerordentlicher Heftigkeit. Ein elektrischer Lichtschein ließ deutlich erkennen, daß derselbe aus zwei verschiedenen Theilen bestand: aus einem einige Centimeter langen centralen weißen, welcher flüssige, ja selbst feste Elemente enthielt, und einem äußern, dessen Bläue den Zurückgang des eomprimierterr uud gefrorenen Sauerstoffs in den Gaszustand anzeigte. Von sämmtlichen Anwesenden wurde das Experiment als vollständig gelungen anerkannt. Lokal- und ProvinM-Angelegeuheiten. Original-Korrespondenz. Gurkseld, 2. Jänner. Endlich besitzen wir auch hier einen Vereinigungspunkt, der uns ermöglicht. hie und da einen Abend in Geselligkeit zuzubringen. Der vor einem Vierteljahre unter bescheidenen Verhältnissen hier entstandene Leseklub ist bereits erstarkt, in ein neues Lokale im bestrenommierten, jetzt erweiterten Gasthause des Herrn F. Gregoritsch übersiedelt und hat den Reigen geselliger Unterhaltungen mit einer zwanglosen gemächlichen Sylvesterfeier eröffnet. Schon um acht Uhr abends war in dem geräumigen, äußerst wohnlich eingerichteten und unter ändern auch mit den lebensgroßen Brustbildern Ihrer kaiserl. Majestäten und Seiner kaiserl. Hoheit des Kronprinzen gezierten Lesezimmer eine animierte Gesellschaft von circa 35 Personen versammelt. Das Programm begann mit der seelenvollen Arie „Wenn sie die Wolke auch verhüllet", gesungen von Ignaz Mahorcic schädlich, die Luft von Miasmen erfüllt, die Süßwasserquelle kaum rieselnd, dazu etwa 1500 bis 2000 vom Fieber durchseuchte Einwohner eines halbverfallenen und blutarmen Städtchens. Es war just nicht mehr ganz so, wie zu Anfang des Jahrhunderts, da nur 600 Menschen hier wohnten und — nach einer französischen Reiseschilderung — die Garnison aus neun Mann bestand, „die den Hunger mehr fürchten als einen Feind." Indessen selbst noch 1848 betrug die coutractliche Wasserlieferung für jedes der damaligen vier Forts täglich blos zwei Maß, war blos noch der obere Stadttheil vorhanden und dieser nicht ganz bewohnt, während Gras und Gestrüpp die ruinen-haften Gassen und Plätze überwucherte, und am ehemaligen Forum, dem heutigen Marktplatze, Schweine im Schlamme wühlten. Nun, dagegen heut! Auch in der Nähe betrachtet, besteht wenigstens die Außenseite Pola's aus einer fortlaufenden Reihe von großartigen, theilweise monumentalen Bauten für die Zwecke des CentralhasenS, und landeinwärts erwuchsen lange neue Straßen, während im Innern die einheimische Bevölkerung ihre Bürgerhäuser eng zusammendrängte. (Fortsetzung fotzt.) Gymnasialschüler in Rudolfswerth, mit außergewöhnlichem Ausdrucke und vorzüglicher Reinheit in der Aussprache des Textes. Die Gesellschaft spendete dem jungen Sänger wiederholten verdienten Beifall. Hierauf folgten mit kurzen Unterbrechungen zwei Klavierpiecen zu vier Händen: ein Walzer und eine Phantasie von Chopin, meisterhaft vorgetragen von Frau Olga Edle v. Rüliug-Rüdiugeu, der Gemalin des k. k. Bezirkskommifsärs Dr. E. v. Rüliug, und zwei Gesangspiecen „Aufenthalt" von Rellstab und Kühleborns Romanze aus „Undine", vorgetragen vom Herrn E v. Rüliug, mit voller kräftiger Baritonstimme. Alle vier Nummern wurden mit lebhaftem Beifalle belohnt. Die Begleitung sämmt-licher Gesangsnummern hatte Frau v. Rüliug übernommen. Nach Beendigung des programmäßigen Theiles der Unterhaltung entwickelte sich reges Leben im Lokale. Hier gruppierte sich eiue Anzahl Herren zu eineni „wilden" Gesangsvereine und bot den Damen einen Begriff von einem Studentencom-mers mit vielen im Chorus vorgetragenen Studentenliedern. Da hatten etliche andere Herren eine Belagerung des Damenkreises begonnen uud zogen unter lebhaftem Redegeplänkel die Cernierungslinie immer enger, dort traktierten sich etliche Nimrods gegenseitig mit den unerhörtesten Erlebnissen, kurz alles lachte, neckte und amüsierte sich aufs beste. Mittlerweile war des Jahres 1877 letzte Stunde verronnen; da erloschen mit einemmale sämmtliche Lichter, und es erklang der Chor: „So leb' denn wohl ", und mit einstimmten alle Damen in den dem scheidenden Jahre nachgesungenen Gruß. Ms die Lichter wieder erglänzten, ergriff Dr. von Rüling als Klubdirektor das Wort, begrüßte die Gesellschaft, brachte den ersten Toast aus auf das neue Jahr, den zweiten auf die Damen, den dritten auf den gleichzeitig infolge eingelangter Bestätigung seitens der Landesregierung in den „Gurkfelder Leseverein" übergegangenen Klub. Nach einer weiteren Reihe von Toasten, unter welchen jene an den Kaiser, an die Kaiserin, an den Kronprinzen, an den Be-zirkshanptmaun Schönwetter, an die Reichs- und Landtagsabgeordneten Martin Hotschewar und Wilhelm Pfeifer zu erwähnen sind. Man hatte sich in das Jahr 1878 bereits eingebürgert und anti- cipierte sofort ein Stückchen Carneval mit Hilfe der Damen Frau v. Rüling und des Fräulein F. B., welche das Opfer brachten, die Tanzmusik zu improvisieren. Erst in später Stunde trennte man sich mit einenl aufrichtigst gemeinten „Auf baldiges Wiedersehen im Vereine!" — (Ernennungen.) Wie uns mitgetheilt wird-wurde unser Landsmann, Herr Forstmeister Ludwig Dimitz iu Görz, zum Forstmeister bei der k. k. Forst-uud Domäueudirectiou für Oberösterreich und das Salzkammergut in Gmunden ernannt und mit der Leitung dieser Behörde betraut. — Der Steuer-amtsadjnnct Herr Karl Posch wurde zum definitiven Steueramtskontrollor ernannt. — (Spende.) Herr Simon RobiL, Psarr-administrator in St. Ulrichsberg, hat dem k. k. Lan-desschulrathe eine Sammlung von 85 SpecieS Schnecken zur Betheilung einer hierländigen Lehranstalt zur Verfügung gestellt. Dieselbe wurde der Volksschule in Gurkfeld überwiesen. .— (Personalnachricht.) Auch in hiesigen Bevölkerungskreisen ist das Gerücht in Umlauf, daß Herr v. Bontoux seine Stelle als Generaldirektor der Südbahn niedergelegt habe. — (Der Ueberschuß des Christbaumfestes der Feuerwehr) beziffert sich mit den von vielen Seiten eingegangenen baren Spenden auf die namhafte Summe von 190 fl. Nach Beschluß des Ausschusses werden hiefür Mäntel und Blusen für die Steigerrotte angeschafft, die deren dringend bedarf. — (Turnerin eipe.) Nachdem die beabsichtigt gewesene Sylvesterkneipe wegen vielfacher ent-Segenstehender Hindernisse unterbleiben mußte, wir- beabsichtiget, den Mitgliedern an den gewöhnlichen samstägigen Kneipabenden dadurch Ersatz zu bieten, daß reichhaltige Programme mit ernsten uud launigen Vorträgen, Gesang nnd Musik zur sorgsam vorbereiteten Durchführung gelangen. Die ständigen Mitglieder dieser Kneipabende wissen, daß selbe in Bezug auf Anregung und Unterhaltung oft äußerst gelungen waren, und steht daher wol zu erwarten, daß die bevorstehenden Faschings-Kneipabende die früheren in dieser Hinsicht noch in den Schatten stellen werden. Morgen um 0 Uhr abends findet unter deni Vorsitze eiues bemosten Hauptes der erste dieser Kneipabende statt. — (Herr Possanner v. Ehrenthal), nen ernannter Landesfinanzdirektor für Tirol, begibt sich nicht morgen, sondern in den ersten Tagen der nächsten Woche in seinen neuen Bestimmungsort Innsbruck. — (Sterbefall.) Heute um halb 1 Uhr nachmittags starb nach kurzem schweren Leiden Frau Sofie Habberger, Gattin des hiesigen Ober-Postverwalters Herrn Viucenz Habberger, im 57. Lebensjahre. Die Leichenbestattung findet Sonntag den 6. d., nachmittags 2^ Uhr, statt. — (Konzertprogramm) Das Programm des heurigen dritten, am Sonntag den 6. d. M. um 7 Uhr abends im landschaftlichen Redoutensaale statt-fiudeudeu Saisonkonzertes der Philharmonischen Gesellschaft lautet: 1.) L. v. B eeth o ven: „Die Ehre Gottes", für gemischten Chor; 2.) C. Reinecke: „Dornröschen", für Sopran, Alt und Baritonsolo, weiblichen Chor, Pianofortebegleituug und Deela-mation. Die Soli: Fräul. Clem. Eberhart, Frau v. Wurzbach, Fräul. A. v. Zhuber, Fräul. C. Bock und Herr Mailler; Declamation Fräulein Anselm; 3.) A. Bazzini: Violin - Konzert mit Klavierbegleitung, Herr Joh Gerstuer; 4.) E. S. Engelsberg: „Italienisches Liederspiel", für Soli, gemischten Chor und Klavierbegleitung (Klavierbegleitung Herr Josef Zöhrer). Personen: „Rosettina" Fräul. Cl. Eberhart, „Gennaro" Herr A. Razinger, „Orlando" Herr Mailler, „Bepo" Herr A. Valenta. (Chor der Mädchen. Chor der Burschen.) — (Seltene Jagdbeute.) Am 2. d. M. wurde iu Gurkfeld au der Save ein Pelikan im Gewichte von zwölf Pfund und einer Flügelspann-breite von über N/z Klafter erlegt. Das Thier wird dem Museuni in Rudolfswerth übermittelt Werden. — (Aus den Nachbarprovinzen.) Der steiermärkische Bienenzuchtverein zählt sechs Filialen (Cilli, Ennsthal, Gleisdorf, Leibnitz, Marburg und Radkersburg), 584 Mitglieder und verrechnet im Jahre 1877 an Einnahmen 783 fl. und an Ausgaben 668 fl. — Die städtische Sicherheitswache in Graz brachte im Jahre 1877 4715 Arrestanten ein, van diesen wurden 977 an die Gerichte zur Amtshandlung übergeben und 1539 abgeschoben. — Das Ackerbauministerium bewilligte dem Centralausschusse der Kärntner Landwirth-schaftsgesellschaft zur Deckung des Defizits anläßlich der in, Jahre >877 veranstalteten Landesthierschau einen Betrag von 700 fl. — Ueber die kärntne-rische Belehnungsfrage läßt sich die Grazer „Tagespost" vernehmen, wie folgt: „Aus Göttingen komnit uns eine kleine Schrift zu, welche eine wichtige historische Streitfrage, Kärnten betreffend, behandelt; sie führt den Titel: „Die kärntnerifche Belehnungsfrage. Jnaugural-Dissertation von I. E. Lausch aus Königsberg, (Göttingen 1877)." Ihr Inhalt versucht die Differenz zwischen der Belehnungsurkunde König Rudolfs von Habsburg an seine Söhne vom Jahre l 282 und zwischen der an Graf Meinhard von Tirol von 1286 zu lösen; in der ersten werden die Herzoge Albrecht und Rudolf mit Oesterreich, Steiermark, Krain, der windischen Mark und Portenau (nicht auch mit Kärnten) belehnt, in der letzteren wird Meinhard mit Kärnten belehnt unter der Angabe, daß König Rudolf 1282 dieses Land auch seinen Söhnen übertragen, diese aber jetzt (1266) aus letzteres zugunsten Meinhards verzichtet hätten. Lausch sucht diesen Widerspruch dadurch zu lösen, daß er die Ansicht ausspricht und zu begründen sucht, König Rudolf habe durch die Behauptung, seine Söhne seien wirklich mit Kärnten belehnt worden, wozu er durch die kurfürstlichen Willbriese berechtigt gewesen wäre, nur sein Recht auf Kärnten nachdrücklich betonen wollen, um die nunmehr erfolgte Belehnung an Meinhard für diesen als eine besondere Gunst von seiner und seiner Söhne Seite hinzustellen und so an Meinhard einen treuen Freund und Nachbar zu gewinnen. — (Ans der Bühnenwelt.) Herr Swo -boda, Direktor der „Komischen Oper" in Wien, hat am 2. d. die Gagenzahlungen uud Vorstellungen auf dieser Bühne eingestellt. Herr Direktor Fritzsche dürfte infolge dieses Ereignisses in die Lage kommen, einen tüchtigen Operetten-Tenor, eine routinierte Lokalsängerin, Charakterdarsteller und Orchestermitglieder zu engagieren. — (Landschaft!. Theater.) Der gestrige Theaterabend zählt zu den heiteren. Das Elz'sche Lustspiel „Er ist nicht eifersüchtig" amüsierte das Publikum; die Herren Hellwig (Hohendorf) und Ströhl (Baumann), im Bunde die Dritte Fräulein N. Butze (Cäcilie), lösten ihre Aufgabe gut. Die bekannte Suppe'sche Operette „Leichte Kavallerie" fand großen Beifall, Frau Fritzfche (Vilma) brillierte in Spiel und Gesang, Herr Alberti führte den schwierigen Part des ,„Jsnos" recht gut aus, Herr Laska (Bürgermeister BumS) und seine treuen Bundesgenossen, die „Geschwornen," elektrisierten in ihrer stehenden „Sitzung" die Zu» Hörerschaft. Recht wacker und tapfer ging der Chor der „Hnßaren" ins Treffen. Recht komisch trat Frau Ströhl als „Eulalia" ein. Wie uns mitgetheilt wird, hat die Theater-direction die kleine Dora Friese, das „Wunderkind" oder auch „Die kleine Gallmayer" genannt, zu einem auf mehrere Abende berechneten Gastspiele gewonnen und hofft gewiß, dem Amüsement und Wunsche aller Theaterbesucher durch diese Acquisitiou Rechnung getragen zn haben. Hat diese kleine Gastin schon vor einigen Jahren bei ihrem hiesigen Gastspiele großes Aussehen und Beifall erregt, so wird dieselbe dies Heuer um so mehr, als sübe in künstlerischer Gewandtheit und Routine um Bedeutendes zugenommen. Wir machen daher schon heute das Theaterpublikum darauf aufmerksam und bemerken nur noch, daß dieses Gastspiel gegen Mitte dieses Monates stattfinden wird. — (Zur Geschichte der Alpenwirth-schast.) Professor F. Kaltenegger hielt in der Versammlung des Klubs der Land- und Forstwirthe in Wien einen Vortrag über die Geschichte der Almwirthschast in den österreichischen Alpenländern. Der Redner bemerkte in der Einleitung seines Vortrages, daß es für die staats- und volkswirthschast-liche Beurtheilung der wichtigsten Zweige der alpinen Landeskultur von hohem Werthe sei, deren historische Entwicklung zu erforschen. Der Redner brachte eine Schilderung über die Art und Weise, wie in längstvergangenen Zeiten die Menschen Besitz von jenen Hochregionen genommen haben und wie sie diesem Besitz durch Namen die Taufe gaben. Im Westen des österreichischen Alpengebietes, namentlich in Tirol uud Vorarlberg, finden wir zahlreiche Namen von Alpen, Bergkämmen, Gebirgsgipfeln und Wasserläufen, deren Wurzel der Sprache der vor mehr als 2000 Jahren dort seßhaft gewesenen Rhätier entstammt. In den Thälern der hohen Tauern, vom Unterlaufe des Inn in Tirol, ostwärts durch Salzburg und Oberkärnten bis zu den Quellen der Enns und der Mürz in Steiermark begegnen wir Benennungen von Bergzügen, Flüssen, Alpen und Ortschaften, die nach den linguistischen Zeugnissen teilweise bis auf die kymrische» Kelten zurückgeleitet werden können. Auch eine ansehnliche Reihe vo« Ausdrücken, welche sich unmittelbar auf daS Gewerbe der Uelpler beziehen, haben sich auS alter Zeit bis in unsere Tage erhalten. Auch finden wir nebst rhä- tischen und keltischen auch romanische Benennungen, die sich auf die Hilfsmittel zum Betriebe der Molkerei auf den Alpen und auf die Milchprodukte beziehen, ein Beweis, daß die Benützung der Alpen schon lange vor Eroberung der genannten Gebiete durch die Römer in Uebung war, daß es jedoch die Römer waren, die eine geordnete und auf die Gewinnung von Milchprodukten abzielende Alpenwirthschast einführteu. Thatsache ist, daß in der Mehrzahl der Alpeugaue noch heute nach romanischen Rezepten verfahren wird. Durch Einwanderungen der Alemannen im Westen und der Bojaren im Osten erlitt dieses Verfahren wefent liche Aenderungen. Die Alemannen Vorarlbergs beschäftigten sich zuerst mit der Fettkäse-Erzeugung an Stelle der primitiven Butter- und Topfenkäse-Bereituug; die Bojaren vervollkommneten im Mittelalter die Herstellung des Niogerkäses und führten eine bessere Butterbereitung ein. Der Redner ging in die Ableitung der bei der Alpenwirthschast be stellten Organe ein; so demonstrierte er, daß das Wort „Senner" nicht von dem lateinischen Morre „ssnior", sondern von „siuLu" (aufschauen, besorgen, aufsehen) herrühre; daher auch das Wort „Sennerin" gleichbedeutend sei mit „Beseherin" (Aufseherin) des Viehstandes. Das in Kärnten und Obersteier übliche Wort „Schwaighütte", „Schwoa-gerin" sei von „svri§" (einschränken) abznleiten und deute auf den in der Regel eingezannten, eingefrie-deten Viehweideplatz oder Viehhof hin. Die Worte „Alpe" oder „Alm" seien nicht von „a,Ibu3" (weiß), sondern von „all" und „mein" („ge- mein", „gemeinschaftlich") abzuleiten; das Wort „Goasen" (Alpenhütte) stamme von dem altdeutschen (Gar- ten) und die Bezeichnung „Kaser" (Alpenhütte) von „EL". Witterung. Laibach, 4. Jänner. Vormittags trübe, nachmittags theilweisc Aufheiterung, schwacher SO. Temperatur: morgens 7 Uhr — 2 4°, nachmittags 2 Uhr 0 0 6. (1877 -s- 10 1°; 1876 -1- 11« 6.) Barometer im Fallen, 741 86 mw. Das gestrige Tagesmittel der Temperatur -s- 01", um 3'0° über dem Normale. Angekommene Fremde am 4. Jänner. Hotel Elefant. Burghardt, Juwelier, Wien. Bezirksarzt, Egg. — Zvannt, Gottschee. Landesproduktenhiindler, Altlag. Rnprccht, Samide, Verstorbene. Den 2. Jänner. Johann Vindiser, Arbeiter, 39 Jahre, Zivilspital, Rückenmarksentzündung. Gedenktafel über die am 8. Iänner 1 878 stattfindenden Licitationen. 3 Feilb., Kaukiö'sche Real, St. Anna, BG. Nenmarktl. — 3. Feilb, Derganc'sche Real., Hndo, BG. Rudolfswerth. — 3. Feilb , Potoöer'che Real., Großkürbisdorf, BG. Ru-dolfswerth. — 3. Feilb., Gattük'sche Real., «resic, BG. Rudolfswerth. — 3. Feilb., Kottar'fchc Real., Unterstein-dorf, BG. Rudolfswerth. — 3. Feilb., GregorW'schc Real., Schützendorf, BG. Rudolsswerth. — 3. Feilb., Jurik'sche Real., Germule, BG. Rudolsswerth. — 3. Feilb., Gre-gortii'fche Real., Gesindeldorf, BÄ. Rudolsswerth. — 3. Feilb., Leskovic'fche Real., Godoviö, BG. Jdria. — 2. Feilb., Verkitsche Real., Sestranskavas, BG. Lack. — 2. Feilb., Motovilc'fche Real , Pijanagora, BG. Nassen-snß. — I. Feilb., Merzel'sche Real., jiatzenthal, BG. Tressen. — 1. Feilb., Pernus'sche Real., Mittervellach, BG. Krainburg. — 1. Feilb., Windischar'sche Real., Strasisch, BG. Krainburg. Verlosungen. 1854er Staatölose. Bei der am 2. d. in Wien vorgenommenen 47. Verlosung der Serien der Staatsschuld-Verschreibungen des vierperzentigen Staatslotto-Anlehens vom 4. März 1854 wurden die nachstehend verzeichneten 34 Serien gezogen, und zwar: Nr. 81 150 439 552 680 638 995 1185 1241 1407 1459 I5S9 1617 1859 1866 I960 2000 2070 2079 2135 2193 2510 2577 2596 2601 2701 2898 2945 3247 3348 3614 3677 3744 und 3752 Die Verlosung der in den voraugesuhrten verlosten 34 Serien enthaltenen 1700 Gewinnnmmern der Staatsschuld-Verschreibungen wird am 1. April 1878 vorgenomme» werden Kreditlose. Bei der am 2. d. in Wien vorgenommenen 79. Verlosung der Serien- und Gewinnnmmern dieses Prämicnanleheuö wurden 14 Serien gezogen, n. z,: Nr. 75 1409 1664 1686 1777 2195 3203 3490 3734 3998 3922 3944 4127 und 4128. Aus diesen 14 Serien fiel der Haupttreffer mit 200,OVO fl. auf Serie 3734 Nr. 2; der zweite Treffer mit 4»,000 fl. aus S. 75 Nr. 90 und der dritte Treffer mit 20,000 fl. auf S. 2195 Nr. 95 ; serner gewannen: je 5000 fl. S. 1409 Nr. 14, S 1686 Nr. 2; je 3000 fl. S. 1409 Nr. 12 und S. 3734 Nr. 14; je 1500 ft. S. 1686 Nr. 86, S. 3944 Nr. 11 und 99; je 1000 fl. S. 1777 Nr. 73, S. 3898 Nr. 2 und 93, und S. 3944 Nr. 9; und endlich gewannen je 400 fl. S. 75 Nr. 13 22 und 26, S. 1409 Nr. 15 26 69 71 91 und 97, S. 1664 Nr. 38, S. 1686 Nr. 32 und 54, S. 1777 Nr. 86 und 90, S. 2195 Nr 30 54 78 und 90, S. 3203 Nr 59 und 76, S. 3490 Nr. 16 91 und 96, S 3734 Nr. 3, S. 3898 Nr. 38 47 5, und 81, S. 3922 Nr 56 61 und 70, S. 3944 Nr. 26 56 und 86, S 4127 Nr. 76 92 und 94, und endlich S. 4128 Nr. 40. Alle übrigen 1348 Gewinnumn»iu der verlosten 14 Serien gewinnen je 130 fl. in österreichischer Währung. ^ 4!o>e Ser TtaSt Triest. Bei der am 2 Jänner in Triest vorgenommenen achtzehnten Verlosung der Siaats-schuldverschreibungen des vierperzentigen Lotterie-Anlehens der Stadt Triest vom I. Oktober 1860 per 1.000,000 fl. in österr. Währ, fiel der Haupttreffer mit 10,000 fl auf die Losnummer 18813; ferner gewinnen: je 1000 fl. die Losnummern 6081 und 12835; je 200 sl. die Losnummern: 712 1064 7401 8762 und 14579; je 150 fl. die Losnummern: 2473 2968 6965 7293 nnd 17841. Theater. Heute bei aufgehobenem Abonnement (ungerader Tag): Zum Vortheile der Schauspielerin Friederike Ströhl: Barsüßele. Ländliches Charakterbild in 5 Aufzügen nach Berthold Auerbachs gleichnamiger Dorfgeschichte, frei bearbeitet von Moriz Reichenbach. Morgen (gerader Tag): Leichte Kavallerie. Komische Operette in zwei Abtheilungen von Karl Costa. Musik von Franz von Luppe. Hieraus: Flotte Bursche. Operette in 1 Act von Franz v. Suppe. Telegramm. London, 3. Jänner. Der Kolonienminister Carnorvon erklärte beim Empfange einer Deputation von Kaufleuten, die Haltung Englands sei auch nach dem Falle von Plenum unverändert; obgleich England sich nicht vorbereite, die türkischen Interessen als solche zu unterstützen, sei es doch entschlossen, bei Regelung der Orientfrage seine Stimme geltend zu machen. Der Schritt der britischen Regierung bei Rußland war weder eine Mediation noch eine Intervention. England übergab nur die Eröffnung des einen Kriegführenden bezüglich des Friedens an den anderen. Die Antwort Rußlands sei keine Beleidigung Englands. Carnorvon sprach die Hoffnung aus, die russische Regierung werde nicht vergessen, daß die gegenwärtigen Fragen europäische Fragen sind, deren Regelung nicht allein den Kriegführenden zusteht, und sagte schließlich, in England werde niemand so thöricht sein, eine Wiederholung des Krimkrieges zu wünschen. Dkffentlichk Danksagung. Ich fühle mich angenehm verpflichtet, nachstehenden Herren: Franz Vergant, k. k. Postbeamter, Michael Gvaic, Johann Kajdiö, Marti» Kladva, Handlungscommis, Josef Klemenöiö, Handelsmann in St. Veit, Heinrich Lindner, Josef Potoönik, Handlungscommis, die zumeist nebst der freiwilligen Feuerwehr die rasche Unterdrückung des in der Sylvesternacht in meinem Hanse ansgebrochenen Brandes bewirkten, hiemit an dieser Stelle öffentlich meinen wärmsten, herzlichsten Dank auszusprechen. (2) Änna Schulz, Peters st raße 9. ! . d» vonuerstLx (len 10. 3Lnoer virä Nr. 8 (voll» !4. ^kmner) Lusgvsekeu. — Sestellungeu »nk Isutenile HusrtLl vsräsu nncb kortvLbreoil vuu »Ileo Luetibkmäluvxeu und kostLwtern Logeooimuell unä ciis bereits erZebieoeoen Nuinmeru mtdiAeliefei-t. Vierte^Ldrlieker Ldounswentspreis I LlsrL 25 kk. oiler 75 Kr. ö. V»',, mit krüoco-?ostver8eväui>8 1 ü. 5 Kr. Trockenes Brennholz bei (663) 2 Brühl, Haus ZiakowSky Nr. 24 (vorm. Kaschier). Herren-Wäsche, eigenes Erzeugnis, solideste Arbeit, bester Stoff und zu möglichst billigem Preise empfiehlt 0. Uiunann, Hauptplatz Nr. 17. Auch wird Wäsche genau nach Maß und Wunsch an-gesertigt und nur deslpassende Hemden verabfolgt. (341)75 F. W. Hackliinder ,,Ier Roman meines Eeöen8," erscheint in circa 12 Lieferungen L 45 kr., welche In rascher Folge ausgegeben werden. Die erste Lieferung dieser Selbstbiographie, welche sich nach seinem vor kurzem erfolgten Tode vorgefunden und deren Erscheinen seither mit der größten Spannung von dem deutschen Lesepnbliknm erwartet wurde, ist soeben ein-getroffen. Zu Abonnements empfehlen sich Kteinmayr 8: Kamberg in Laibach. 0 Wiener Börse vom 3. Jänner. Allgemeine §1aatr-sLukö. Papierrente........... Silberrente........... Goldrente............. Staatslose, 1839. . . „ 1854. . . „ 1860. . . „ 1860(5tel) „ 1864. . Hruaäentkaftuagr- GKkigatioaen. Galizien............ Siebenbürgen . . . Temeser Banat . . Ungarn............... Anöere üssentkicke Anlekea. Donau-Regnl.-Lose . Nng. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . Actiea v. Laaken. Kreditanstalt f.H.u.G SScompte-Ges., n.ö. Nationalbanl. . . . Aetien v. Traarport Anleraekamagea. Alföld-Bahn Donau - ^ Kranz Joseph-Bahn . Galiz. Karl-Ludwigb Lemberg - Czernowitz -Lloyd-Gesellschaft . Geld Ware 6295 66 10 7410 295- -108 — H2-5V 12150 136 — 61 — 66- o 74 LO 897 — 08 5' 113 — 1/150 136-25 86 — 76— 77 25 77 50 86 50 76 50 77 75 78 25 104 50 7485 86 — 104-75 74'75 86 50 20550 205 7^. 790'- 793 — 1 9 — 33^— 152 — 1945 18550 243 50 11650 3 5 — 109 50 341— 158 5 1950 126-244 — 117— 3»6 — Nordwestbahn .... RudolsS-Bahn .... Staatsbahn............ Südbahn............... Unz. Nordostbahn . . Pfandbriefe. Bodenkreditanstalt in Gold............. in österr. Währ. . . Nationalbank.......... Ungar. Bodenkredit- . Prioritätr-Oblig. Elisabethbahn, l.Em. Ferd.-Nordb. i. Silber Yranz-Joseph-Bahn. Galiz.K-Ludwigb,1.E. Oest. Nordwest-Bahn Siebeubürger Bahn Staatöbahn, 1. Em. Südbahn L s Perz. »5 » - Privatkose. Kreditanstalt .... Rudolfsstiftung. . . Deoifen. London Gekäforte«. Dukaten............ 80 Franc- . . . . 100 d. Reichsmark Silber.............. Geld Ware 105— iin-— 11350 113- 251-50 852 — 7450 75 — 105 — 105 50 104 50 8^85 98'85 93 — 92 — 105 — 85 100 50 85-85 62 75 154 — 108 75 91 25 159 50 13 50 119-60 5-66 958 5985 103 70 105 — t-9'50 98 50 93 50 92 50 105-50 d5 25 101 — 85 50 63'— >5450 109 — 91-50 1L0- 4 :iS-70 Ü 67 i'-S8^ 59 30 1 )3 S0 Telegrafischer Kursbericht am 4. Jänner. Papier-Rente 62 95. — Silber-Rente 66 35. Rente 7415. — 1860er Staats-Anlehen 113'—. -actien 793. — Kreditactien 205 20. — London 119 55. — Silber 103 80. — K. k Münzdukaten 5 65. — 20-Francs-Stücke 9 75. — 100 Reichsmark 5915. Gold- Bank- Druck von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.