zv. Jahrgang. Nr. 103. Zeitschrift fnr vaterländische Interessen. Erscheint jeden Dinstag und Freitag und kostet: Insertionsgebühren: Für die 2spalt!ge Petit-Zeile oder deren Raum Mit der P«ft: Für Llliboch summt Zustellung: bei tmaligei Einschallung L kr., 2 Mal 8 kr., 3 Mal 10 kr. Ganzjährig fl, 6.-Ganzjährig fi. 5.— Stempel jedes Mal 30 kl. Halbjährig „3. -Halbjährig „ 2,50 Inserate übernimmt Haasenstein s5 Vogler in Wien, Wolizcile 9 Einzelne Nummer 5 kr. Hamburg, Berlin, Leipzig, Frankfurt a/M., Basel. Die Redaktion befindet sich am alten Markt Nr. 155, I. Stock. Geldsendnngen sind zu richten an deu Eigenthüme r des Blattes. Die Administration in Ottokar Klerr's Buchhandlung Manuskripte weiden nicht zurückgesendet, anonyme Mitteilungen nicht Hauptplatz, Nr. 313. berücksichtiget. Laibach, Freitag am 24. Dezember 1869. An unsere Leser. Ein Jahr Geschichte ist um, ein Jahr jener Geschichte, deren sich das slovenische Volt nie schämen wird, nicht schämen kann, ein Jahr, überreich an Ereignissen, deren Rückwirkung sich in allen Schichten der Gesellschaft, in der Nation selbst nachdrücklichst äußert. Wir sahen Tabore, durch welche des Volkes Geist zu politischer Thätigkeit entflammt wurde, wir hörten dort Reden, welche im ganzen Lande, ja weit über seine Grenzen hinaus den kräftigsten Widerhall fanden und fortwährend noch finden, wir sahen und sehen ununter­ brochen noch nationale Vereine entstehen, welche ihre Fühler über unsere flovenischen Länder ausstrecken und unter das arme, durch deutsch­ thümelnden Despotismus fast ausgehungerte Landvolk geistige Nahrung streuen, wir hörten in dem einzigen noch autonomen Institute, wo die Stimme straflos erhoben werden darf zu Gunsten des Aschenbrödels des österreichischen Deutschthumö, der Slaven, im Landtage manch wahres, treffendes, muthiges Wort aus dem Munde unserer wackeren Volksvertreter, dagegen aber auch die Schmähungen manches deutsch« thümelnden Tersiten, die unwürdigsten, selbst persönlichen Invektiven seitens der „verfassungsfreundlichen" Redner der Minorität, wir lasen die gröbsten Verleumdungen unserer Nation in der heimischen und Wiener Presse, ja im Herzen unfers schönen Landes selbst ist ein Amboß errichtet worden, auf welchem die Gesellen der verfassungsfreundlichen Klique die unverschämtesten Lügen schmieden und mit der Schminke wahrer Volksfreunde ihre Mefistogesichter zu übertünchen suchen. Diesem verderblichen Treiben gegenüber hat ein Blatt, das sich zur Aufgabe gemacht hat, den gegen unser Land und Volk geschleuderten Pfeilen die Spitze abzubrechen, ihre Wirkung zu paralhsiren, die giftigen Nattern im Lande selbst, die sich unter das Laub des Liberalismus verkrochen und dort auf der Lauer liegen, zu demaskiren, den arglosen Wanderer auf die unter dem üppig blühenden Frasengebüsch versteckte Schlange aufmerksam zu machen, allerdings einen schweren Stand, umsomehr, da die Grenzen der Abwehr, Dank unserer Preßfreiheit, allzu enge gezogen sind. Der ,,1>i8>nv", seiner hohen Aufgabe sich stets bewußt, trat selbst mit den frechsten Gegnern in die Schranken, getragen von dem Bewußtsein eines gerechten Kampfes, er scheute keine Gefahren, selbst das dichte Paragrafennetz schreckte ihn nicht, Beweis dessen sein Prozeß, aus dem er jedoch, Dank den wahrhaft liberalen, über jeden Einfluß erhabenen Anschauungen der Geschworenen, welche der Geist des Fortschritts beseelte, unbeschädigt hervorging und so über seine Feinde triumfirte. Von der Ucberzeugung durchdrungen, daß Gegner mit gleichartigen Waffen am erfolgreichsten bekämpft werden, und um Unbefangenen und billig Denkenden, welche der flovenischen Sprache nicht mächtig sind, Gelegenheit zu geben, daß sie sich über unser Land ind Volk in der eigenen Sprache informiren, die Rechtlichkeit und Billigkeit unserer Wünsche und Forderungen erkennen, haben wir im Herzen des künftigen Sloveniens ein deutsches Blatt gegründet; die Notwendigkeit desselben ist noch keineswegs geschwunden, ja sie ist nur noch dringender geworden, was uns jeder Freund unserer Nation zugeben wird. Daher wird der „1>iA!»v " ungeachtet der Hindernisse, mögen sie woher immer kommen, unbeirrt durch die gegnerische Opposition auf der einmal betretenen und standhaft festgehaltenen Bahn fortfahren, für die Interessen unserer Nation mannhaft und unerschrocken einzustehen, er wird von seinem hohen Beobachtungspunkte aus alle Vorgänge am politischen und sozialen Horizonte mit aufmerksamem Auge verfolgen, dagegen aber auch jedes erfreuliche Ereigniß schleunigst registriren. Damit er jedoch diese seine Aufgabe erfüllen kann, bedarf er der nachdrücklichste« geistigen wie materiellen Unterstützung und hofft, daß sein Ruf nicht ungehört verhalle. An seinem Programme wird er nach wie vor festhalten, dabei jedoch vorzüglich im Auge haben, daß er durch Mannigfaltigkeit, Originalität nud Wahl des Stoffes den Wünschen seiner I>. I'. Leser nach Kräften Rechnung trägt. Der Leitartikel wird stets die brennendsten Tllgesfragen und Tagesereignisse, Begebenheiten auf dem politischen Felde, inso­ferne dieselben zu unserer Gesammtnation in irgend einem Verhältniß stehen, eingehend besprechen, gegnerische Ansichten bekämpfen und widerlegen; diesem Fache werden wir die größte Sorgfalt zuwenden. Unter der Rubrik „Zur Situation" werden wir unseren Lesern die wichtigsten Vorgänge in unserm Kaiserstaate und sonstige bedeutende Begebenheiten in übersichtlicher Kürze vorführen. Durch Verbindungen mit den meisten wichtigeren Orten der flovenischen Länder sind wir ferner in den Stand gesetzt, in Oriainalkorresponocnzcn" unsere Leser über besondere Vorfälle, den nationalen Fortschritt, die gegnerische Opposition u. f. w. zu unterrichten. Unter der Rubrik „Tagcslieuigtciteil" werden unsere Leser besonders interessante Vorfälle, wichtige Entdeckungen, neue Erschei­nungen auf dem Gebiete der dichterischen und mnsikalischen Muse, neue Erfindungen n. f. w. finden, während die Rubrik „Lokales" ausschließlich durch Ereignisse in der Stadt ausgefüllt werben soll; auch diesem Theile werden wir unsere besondere Sorgfalt zuwenden und stets das neueste aus diesem Genre bringen. Das Feuilleton" wird nach wie vor anregenden und unterhaltenden Inhaltes sein; in Kürze beginnen wir mit „Genre ­bilder n ans Obertrain, " worin das Leben, die Sitten und Gebräuche unfers Oberlandes in heiterm Tone besprochen werden sollen. Außerdem werden wir nach Bcdürfniß noch mehrere Rubriken eröffnen, eingedenk des Satzes: „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen." Mit Hinweis auf die rastlose Thätigkeit unserer Feinde appclliren wir an unsere Patrioten und Freunde unserer Nation überhaupt mit der Bitte, uns in unserm beschwerlichen Unternehmen die größtmöglichste allseitige Unterstützung angedeihen lassen zu wollen. Die Pränumerationspreise bleiben unverändert wie folgt: Mit der Post: ^Ganzjährig 6 fl. — kr.Halbjährig 3 „ — „Vierteljährig 1 „ 50 „ . Für Laibach sammt Zustellung ius Haus: Ganzjährig 5 fl. — kr. Halbjährig 2 « 50 „ Vierteljährig 1 „ 25 « I^ - Da mit 1. Iiinuer 1870 der „lli^inv " in das Eigenthum des bisherigen verantwortlichen Redakteurs Hnkub ^>«8uv« übergeht, so wolle man die Priinumerationsgelder pru 1870 an diesen, allfiillige Rückstände pro 1869 aber an den bisherigen Eigenthümer Herrn l'etcl- ««-»«»elli adressiren. ^V " Hiebet ist es vorthcilhaft, sich der Postanweisungen zu bedienen. "H M Ein Verfllssungsnmhl. Und es ward Abend und es ward Morgen der 19. Dezember und Deömlln zählte die Häupter seiner Lieben und siehe! es waren gerade genug. Und sie versammelten sich und aßen und tranken und hielten Reden und nannten dieß „Verfassungsfeier." So beiläufig würde ein konstitutioneller Moses das erste Ka­pitel beginnen, wenn nämlich die Verfassung der Anfang der Welt und die Konstitutionellen ä, tout prix das auserwählte Volk wären. Doch der konstitutionelle Verein besteht ja wenn nicht gerade aus Auserwählten, so doch aus Ausgeschiedenen des Volkes, zumeist aus Leuten, denen der Servelismus zur zweiten Natur geworden, die sogar theilweise nicht wissen, was sie vorstellen, die konstitutionelle Karten nur deßhalb gelöst, weil sie billig sind, beinahe so billig, als die Fräsen, welche die exklusiven Redner in den Versammlungen feilbieten. Trotzdem steht es dem behördlich konzessionirten Vereine frei, monatlich, ja täglich Versammlungen zu halten und sich im Jahre 365- oder 366mal zu blamiren; es kommt dadurch kein Mensch zu Schaden, als etwa der Tanzmeister, der jenes Lokale zu gleich harm­losen Spaßen gemietet. Wenigstens wird den Matadoren des Ver­eines Gelegenheit geboten, ihre Reden beklatschen und durch den Tambour des Vereins, das „Tagblatt", öffentlich Publiziren zu lassen; denn beklatscht wird alles, was dem Gehege verfassungs­freundlicher Zähne entflieht oder auf den liberalen Frasenmarkt ge­bracht wird. Es wird demnach niemandem beifallen, derlei Versammlungen eine höhere Weihe zuzumuthen oder sie gar zu mißbilligen, so lange die Mitglieder ihnen selbst keine höhere Bedeutung beilege» oder sich nur gegenseitig mit Reden, Schmähungen von Abwesenden u. f. w. jagen und echauffiren, obschon es nicht eben schön ist. Dießmal jedoch, am Jahrestage jener Verfassung, mit der über zwei Drittheile der Monarchie im höchsten Grade unzufrieden sind, muß die Feier dieser Verfassung in einem Lande, wo alles gegen dieselbe murrt, geradezu als ein Akt der Herausforderung, der Demon­stration aufgefaßt werden. Die Arrangeure derselben mochten wohl ein Feuilleton. Bekenntnisse eines Vagabunden. Novelle. (Fortsetzung.) Fünftes Kapitel, Auf der Flucht. Die Töne jener Melodie, welche ich einstens im Traume ver­nommen, womit ich später so oft meine Aurora entzückt, waren das erste, was ich nach der Katastrofe im Schlosse hörte; sie klangen unaussprechlich lieblich, mild; so etwa mochte die Musik gewesen sein, womit Arion die Delsine bezauberte, womit Feen, Fluß- und Waldnimfen ihre Opfer bannten, so sanft mag nächtliche Musik an der Donau oder auf den Seen in der Schweiz klingen, durch diese Melodie mag der melancholische Barde Könige gewonnen, die Brust der Königinen geschwellt haben; kurz es waren nicht Töne, wie sie irdischen Instrumenten entlockt oder durch Menschenkehlen hervorge­bracht werden; es schien vielmehr, als begleite ein Engelchor in den Lüften die Himmelskönigin oder als trauere ein Engel um das schuldlos verlorene Paradies. Ich glaubte mich bereits in einer andern Welt oder in „Tausend und eine Nacht;" mit geschlossenen Lidern genoß ich die überirdi- Die Nedaktion und Administration. böses Gewissen haben, sie mußten sie als ein Wagstllck im feindli­ chen Lande ansehen, denn sie feierten dieselbe buchstäblich im Glänze der Bajonette und im Schatten von Polizeiwachen, welche die Ge­ gend um die bürgerliche Schießstätte förmlich verfinsterten. Welche Ironie! Die Verfassungsschwärmer faseln oben im Saale — möglicherweise unter der Einwirkung geistiger Getränke — von Freiheit, Liberalismus und sperren unten sogar die Passage; sie „uerfassungstafeln" und „verfassungszechen" in der von ihnen selbst nicht geglaubten Einbildung, als wäre» sie Repräsentanten des Landes und fürchten jeden Augenblick ihre Toaste von der Straße herauf durch ein „Veto" drastisch illustrirt zu sehen; sie lassen mit Hilfe der vollen und oft schon geleerten Gläser das Bllrgerministerium hoch leben und fürchten, deßwegen ausa/lacht zu werden. D a blähet sich wieder ein isilirter Pilger als Vertreter einer Stadt oder sogar als der einer ganzen Gegend auf und bringt konstitutionelle Grüße, während ein anderer, der ohne sein Verschul­den Landeshauptmann geworden, von dem Papa des Vereines als Vertreter des Landes gescholten wird; ein anderer Schwärmer hat den kuriosen Einfall, sich als Legaten des flovenischen Volkes zu proklamiren und dokumentirt sein Mandat durch eiu „^ivijo!" , welches die Versammlung pflichtschuldigst nachbrüllt; ein dritter gibt Variationen über das abgedroschene Thema der „fremden Ferse" mit kaum größerm Geschick, als man es ihm in der praktischen Anato­mie überhaupt zutraut, zum besten. Und so spricht „der eine dieß, der andere das, ein jeder was andres, aber jeder spricht was," und damit die Reden nicht mit der Mitternachtsstunde verklingen, werden sie stenografirt und im „Tag­ blatt" zur Erbauung der Leser an den Pranger gestellt. Wahrlich, so ein Konzil der Verfassungsgläubiger ist in seiner Gesammtheit ein Wunder, wo es tagt oder vielmehr zecht, da geht kein Andersgläubiger oder ^ernnl i (ein Prachtausdruck, aus Dei ­ man's genialem Gehirn entsprungen) hin, da wächst kein Gras mehr. Sollten wir es der Mühe werth finden, auf dieses Zechgelage nochmals zurückzukommen, so werden wir es thun; man wird uns jedoch hoffentlich nicht zumuthen, die Gallergießungen der Redner zu analysiren, denn wo ähnliche Reden anfangen, da hört so verschiedenes auf. schen Töne, fah und fühlte nichts, sondern glaubte der Last des Körpers enthoben ein Luflgebilde zu sein. Da Plötzlich erstarb die Melodie, sie zerfloß im wachsenden Piano gleich einem Meerthierchen, das an der Luft zergeht. Es war ein Traum, ein Gaukelspiel der Fantasie; unendliche Wehmuth preßte, mir das Herz zusammen, ich seufzte aus tiefster Brust. Doch nein, es war kein Traum. Durch die halbgeschlossenen Augenlider hindurch sah ich eiue Thüre sich öffnen, sah eine weib­liche Gestalt von überirdischer, junonischer Hochheit hereinschweben, sich auf den Fußspitzen meinem Lager nähern. Ich lag regungslos und wagte kaum zu athmen, aus Furcht, die liebliche Erscheinung zu verscheuchen. Sie kam näher, lautlos, ohne Geräusch, ihr schlanker Leib bog sich über mich, ich fühlte ihren warmen, duftenden Athem aus un­mittelbarer Nähe; es war dieselbe Gestalt, die ich im Schlosse in der ersten Nacht im Traume geschaut. Von unendlicher Sehnsucht erfaßt öffnete ich meine Augen, um damit die herrliche Gestalt voll zu fangen, und streckte verlangend die Arme aus. D a sprang sie zurück und entfloh geräuschlos durch die halb offene Thllr, welche sich hinter ihr schloß. Gleich darauf erschien durch eine Nebenthür ein ältlicher Mann mit wohlwollenden Gesichtszügen, fühlte meinen Puls und nickte zufrieden. Ich öffnete die Augen und sah ihn fragend an. Er lächelte. Tagesneuigkeiten. Lllibllch, 24. Dezember. «l-^ ^/ " D°u°rin Ienko,) bekannt als Komponist des beliebten ,Mp^ " gibt vor seiner Abreise nach Prag kommenden Sonntag in der Oitalmca eine Abschieds-Beseda mit nachstehendem reichhaltigem Programm: „ßlovsuzka lrimna" Männerchor. Text von Simon Ienko Musik vom Konzertgeber; 2. a) „Uorjs ^ i je I^dav tv ^ d) ,Aam?" svon Preßeru), Musik vom Konzert­geber; 3. Deklamation; 4. „Na morju", Männerchor, Musik vom Konzertgeber; 5. V«s mins«, Duett, vom Konzertgeber; 6. „Lsr­oou8s" par li . ßoliumair, „v^z s inkernals", Klavierpiecen: 7. „KrbZIia 2V62äa, 1:llL2 Mlr^Io" , für Männerchor mit Kla° Vierbegleitung, vom Konzertgeber; 8. „Ltrunam« Solo mit Kla­vierbegleitung; 9. „Na Klüvern poljii", Männerchor, vom Kon­zertgeber. - Entrs 50 kr. Anfang ? Uhr Abends - Wir hoffen daß dem reichhaltigen Programm der Besuch der „Reseda" entspricht — (Beseda.) Die Oitalnica in Adels berg veranstaltet am 26. d. M . Abends um ? Uhr eine Beseda nach folgendem Programm: 1. Männerchor, 2. Tombola, 3. Solo, 4. Deklamation -5. Damenterzett, 6. Männerchor, 7.^ Posse: „81sp ui Isp." — Hiezu werden alle Freunde unserer (üitalnica freundlichst eingeladen. — Wie wir vernehmen, wurde Herr Wahl , Kapellmeister der bestandenen Laibacher Musikkapelle am 10. d. M . zum Kapell­meister des t. k. 78. Linien-Infanterieregiments Freiherr von 8ok ­«evi o ernannt. Um diese Stelle, welche in den Zeitungen ausge­schrieben war, hatten sich 25 Kapellmeister beworben. Eingesendet. An Se. Hochwürden und Gnaden Herrn Georg Slwllschnigg, Domherrn :c. in Laibach. Mi t Freuden begrüßten die Lehrer Krams den vom verdienst­vollen Schulrath Dr. Moöni k vor zehn Jahren in's Leben geru­fenen Penslonsverein für Witwen und Waisen der Volksfchullehrer in Kram, denn die große Theilnahme, die derselbe beim Lehrerstande und anderen Wohlthätern fand, lieferte einerseits den Beweis für seine Nolhwendigkeit und berechtigte andererseits zu den besten Hoff­nungen eines segensreichen Wirkens. Euer Hochwürden als dem Vorstand e dieses Vereines dürfte es bekannt sein, daß derselbe auf Grund der unter 5. Oktober 1860, Z. 14837 genehmigten Statuten, am 1. November 1860 in's Leben trat. Auch dürfte es Euer Hochwürden, und wie es scheint, nu r Euer Hochwürden bekannt sein, wie groß dieses, nach dunklen Muth­maßungen auf mehr als 18.000 st. veranschlagte Vereinsvermögen ist, und wie die von Ihnen in liberalster Weise mit höchster Macht­vollkommenheit besorgte Verwaltung dieses Vermögens geführt wird. „Sie sind erstaunt, junger Held," rief er in deutscher Sprache. „Nicht wahr, Sie sind erstaunt?" Ich blickte überrascht auf und versuchte mich zu erheben, aber er drückte mich sanft in die weichen Kissen zurück. Ich fühlte einen stechenden Schmerz und griff nach der Seite. , „Sehen Sie," sagte der Alte rasch, „der Uebermuth wird be­straft. Verhalten Sie sich ruhig, die Wunde hat sich kaum geschlossen. Nur Ruhe, nichts als Ruhe und keine Aufregung." Nach diesen Worten tänzelte der gutmüthige Alte eiligst aus dem Zimmer, als wollte er jedes weitere Gespräch vermeiden. Ich begann über das Gesehene nachzudenken, aber ich kam damit nicht weiter, als bis zur Entdeckung, daß ich in einem sehr eleganten Zimmer mich befand. Dann übermannte mich die Schwäche und der Schlaf beraubte mich der Besinnung. Als ich wieder erwachte, sah ich die majestätische schöne weib­liche Gestalt aus dem Zimmer hufchen. Dießmal hatte sie, wie es schien, ein Porträt in der Hand, welches sie mit meinem Gesichte zu vergleichen schien. Die liebliche Erscheinung schien mir ein Räthsel, welches ich um jeden Preis lösen wollte. Das elegante Gemach, durch schwere seidene Vorhänge in ein zauberhaftes Halbdunkel gehüllt, bot alle Bequemlichkeiten des häus­lichen Lebens. An den Wänden hingen in goldenen Rahmen Por­träts in russischen Uniformen, Tapeten bedeckten den Boden und die Arabesken in der Deckmalerei waren stellenweife durch Goldreife unterbrochen. Mein Bett war durch schneeweiße Gardinen verhängt, die jedoch jetzt nicht ganz zugezogen waren. Wo war ich? Wie war ich Hieher gekommen? (Forts, folgt.) Der Inhalt der Vereinsstatuten jedoch scheint Euer Hockwürden und Gnaden nicht bekannt, oder mindestens theilweise nicht angenehm zu sein, weil es sonst nicht erklärbar wäre: ») Warum bei der klaren Bestimmung des Schlußsatzes im §. 29: „Der Ausschuß — stellt Anträge an das hochwürdige f. b. Konsistorium, legt jährlic h an dasselbe die dokumentirte Rechnung und sorgt auch für die Veröffentlichung des jährlichen Rechnungsabschlusses," — seit dem Jahre 1863 die Mitglieder über den Stand und die Verwaltung des Vereinsvermö­ gens ganz in Unkenutniß gelassen und zum blinden Vertrauen ver­ urtheilt werden konnten? d) Warum ferner trotz der Bestimmung des §. 31 : „Der Vorstand beruft alle Vierteljahre, nach Erforderniß der Ge­ schäfte auch öfters, den Ausschuß, und all e dre i Jahr e eine allgemeine Versammlung der Mitglieder ein," — sei t 1863 weder von einer Ausschußfitzung etwas verlautet, noch eine allgemeine Ver­ sammlung einberufen wurde? e) Wie es endlich möglich ist, daß der im Jahre 1863 statu­ tenmäßig nur auf drei Jahre gewählte Ausschuß noch derzeit fun­ giren, richtiger: Euer Hochwürden wohlbekannte wirtschaftliche Thä­ ligteit in Ehrfurcht anstaunen - darf? Den Mitgliedern kann der Verein, in dessen Hände sie die künftige Versorgung ihrer thcuersten Angehörigen gelegt haben, nicht gleichgiltig sein, daher können sie auch nicht ruhig zusehen, wenn der Bestand desselben durch eine derartig rechtswidrige, Mißtrauen erregende Verwaltung bedroht oder zum mindesten die segenversprechende Entfaltung und Wirksamkeit desselben gehemmt wird. Vergebens haben wir es versucht, von einzelnen Ausschußmit­gliedern diesfalls eine Aufklärung zu erlangen, auch alle bei der Redaktion des von Euer Hochwllrden sonst gut instruirten 116. lovarZ " gestellten Anfragen in dieser Angelegenheit blieben unbe­antwortet. Euer Hochwürden und Gnaden werden daher entschuldi­gen, wenn wir uns nach Verlauf von sechs Jahren dennoch die Freiheit nehmen, Euer Hochwllrden um geneigte Auftlärung über nachstehende Punkte zu ersuchen: 1. Aus welchen Gründen hat der Ausschuß des Pensiousver» eines für Witwen und Waisen der Volksschullehrer in Krain gegen die Bestimmungen der Vereinsstatuten die Veröffentlichung der Iahres­rechnung und die Einberufung der allgemeinen Versammlung seit sechs Jahren unterlassen? 2. ^ind Herr Vereinsvorstand willens, die rückständigen Vcr­einsrechnungen zu veröffentlichen? 3. Ist Aussicht vorhanden, daß künftighin die Ausschußmit­glieder von dem ihnen statutenmäßig zustehenden Rechte, an der Verwaltung des Vereinsvermögens Theil zu nehmen, Gebrauch machen können? 4. Wären Herr Vereinsvorstand nicht geneigt, auch den Eigen­thümern des Vereinsvermögens in einer allgemeinen Versammlung einmal ein Wort zu gestatten? Mit der Versicherung, daß wir uns im Interesse des Vereines nötigenfalls auch anderwärts wenden werden, zeichnen wir uns mit dem Ausdrucke unserer besondern Hochachtung Euer Hochwürden und Gnaden ergebene Viele Vereins Mitglieder. Krain , im Dezember 1869. Verstorbene. Den 15. Dezember. Franz Lalohar, Agent, alt 33 Jahre, im Zioilspital, am Lungenödem. — Franz Smretar, Malrazenmacher, alt 85 Jahre, in der St. Petersvorstadt Nr. 35, am äußern Brande. Den 16, Dezember, Franz Preneozar, Inwohner, alt LH Jahre, in der Stadt Nr. 88, und Leonharb Pelz, Inwohner, alt 59 Jahre, im Ziuilspital, beide an der Lmlgcnlähmung. — Herr Peter Sicher, Lehrer, alt 28 Jahre, im Ziuilspillll, an Erschöpfung der Kräfte, Gingesendet. Z^ Mino Iißwegliollv lii-jM, ^ die Geburt und den Kreuzestod Jesu vorstellend, ist Heuer um 42 Figuren und zwei natürliche Springbrunnen vermehrt, Nach­mittags, am alten Markt H.-Nr. 167, täglich bis 15. Jänner zu sehen. 123 — 1. Johann Penn. Ginladung zur Pränumeration V^ Konkurs. H auf die in Wien erscheinende politische Wochenschrift Mit dem 1. Jänner 1870 beginnt der „Osten" seinen dritten -Jahrgang. Er wird fortfahren, einzutreten für die Rechte der be­druckten Nationen dieß- wie jenseits der Leitha, und zu kämpfen gegen die Herrschaft des einen Volkes über die anderen. Unser Wahlspruch ist das wahre Oesterreicherthum, welches allen Völkern gleiche Rechte gewährt und gleiche Pflichten auferlegt. — Der „Osten" wird auch feiner ein Organ der mit uns verwandten Völker des benachbarten Orients bleiben, und die Selbständigkeits­bestiebungen derselben unterstützen. —- Der „Osten" hat die besten und verläßlichsten politischen Mittheilungen aus dem In - und Aus­lande. Mit seinen Berichten aus dem Oriente kann kein Blatt kon° turriren. Ferner hat er einen vollständigen voltswirthschaftlichen Theil für den Geschäftsmann. Endlich erhalten die Abonnenten des „Osten" regelmäßig jede Woche gratis das Wiener SvNNtags­bllltt, in welchem Novellen, Theater- und Kunstberichte, Gedichte, Näthsel und Charaden mit werthvollen Preisen für die gelungenste Auflösung, Anekdoten :c. :c, veröffentlicht werden. — Wer den .,Ostsn" abonnirt, ist gerade so gut oder noch besser unterrichtet, als wenn er mehrere Wiener Tages­blätter abonnirt hätte, und auch für seine Unterhal­tung ist reichlich gesorgt. Dabei kostet der „Osten" schon mit dem Wiener Sonntagsblatt und mit Postversendung und für ein ganzes Quartal MW" bloß 1 fl. 50 kr. ö. W. "WW — Auch Inserate finden in dem „Osten", der eine Auflage von 6000 Exemplaren hat, sehr weite Verbreitung, weil es kein Wiener Blatt gibt, welches unter den slavischen, rumänischen und griechischen Völkern so verbreitet und akkreditirt ist wie der „Osten" . — Abonnements und Inserate sind an die unterzeichnete Admi­nistration zu lichten. — Wien , im Dezember 1869. Tic Administration des „08lsu" in Wien. praktische! Zahnarzt, ^Vien, 8t»ät, LoAnerAasse Dr. 2. Seit vielen Jahre» leide ich an heftigen Zahnschmerzen, wo­durch ich, obwohl »och jung, viele Zähne verloren, andere aber hohl mid kariös wurden, welche mir nicht um das Kauen sehr erschwere», sondern mir auch viele Schmerzen bereiten. Vor kurzer Zeit fand ich min zufällig Ih r vortreffliches Aiiathenn-Munowassel als wohltha­tiges Mittel gegen Zahnleioen angekündigt. Da ich nichts mehr wünschte, als von meinem Zahuleiden befreit zu weiden, so hatte ich nichts eiligeres zu thun, als gleich dieses Mittel zu erprobe». Ich wufie mir also in der Apotheke zu Tachau ein Fla8te11o bei der General-Repräsentanz der gegenseitigen Versichcrungsbank in I^nibneli, 121—2. sowie mehrer Provifionsreisenden-Stellen sind nie Offerteil der Bewerber bis zum ÄV " 30. Dezember 1869, oder längstens S. Jänner 1870 ^MG der Redaktion des „IiiAlav" einzusenden, wo auch nähere Auskunft ertheilt wird. Als Bedingung: Kanzlist und weisende kautionsfähig, — beide jedoch müssen der slovenischen Sprache vollkommen in Schrift und Wort mächtig sein. Bei den Provisionsreisenben wird auf Kenntniß der deutschen Sprache nich t reflektirt. I. Sekretär. ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ >5 ^: ^ ^ ^ :jc ^ :Z< ^ :j: ^ ^ ^. -5 Neueste, schönste und eleganteste Weihmchts- und Neujahrs-Geschenke, -X­ dann 'X­Tom6M - und 8chüßmueste empfiehlt die -X» -X- Gala nteriewaaren Handlung X­-X­ zu den billigsten Preisen. 122 — 2. -55 Empfehlenswerthe Wcihnllchtg- und Renjahrs-Geschenke. Größtmöglichste Auswahl der schönsten und billigsten ^ss' u H N V II "MW in allen Gattungen. Die elegantesten ?m'i86i OM'ii-Huckßr, ?6lä­Liu0el68) ?6iiliMi6, Larouißtßr, Mßrmoiiißtßi' und noch viele andere passende Gegenstände. 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